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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188409075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-07
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1884
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Grfchstrrt täglich früh 6'/,Uhr. Rr-artis« >m- LsP^Msa JohanueSgaffe 33. Aprech->n-e» -er Ue-srNs« vormittag» 10—18 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. A>«H«e »e, für »te nächstfal»«»»» N»««er »eftlwmten Insernte « W«chenta>eu bi» t Uhr Nachmittag», » O««»-nn» -efttage« srih bis'/,» Utzr. 2« -en FUinlen für 3ns.-Äi, nähme: vtt» kle««, llniverfllätS-raße 81, Lsnt» L-fche, Katharinenstraße 18, V. »« »t« '/.8 Uhr. 'ripMrMgcblalt Anzeiger. Organ fSr Politik, Localgrschichte, Handels- «nd Geschiistsverkehr. Auflage Äbovurmrntspreis oiertelj. 4^/, Mk. inet. Briagrrloha ^ ML. durch di« Post beugen 6 Mk. Jede rinjelne Ni .mm«r SO Ps. Bel«grr«mp t„ 10 Vs- Gebühren für. Sxtrabeilaae» (in Tageble.tt. Format aesalzt) at«e Po'stbejürderung W Mk. «tt Pastbesörderong 48 Mk. 2nser«te Kgespaltme Petitzelle 30 Pf. Größere Echrislen laut »nserrm Preis- verzeichnib. Tabellarischer u. Ziffrriisatz nach HSHerm Tarif. Uerlstmeu unterUn Nk-axtisn,strich die Spallzeile bO Pf. Inserat« find stet» a» di« kypebitt«» z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeoumernodo oder durch Post uachnahuie. ck251z Sonntag ven 7. September 1884.! 78. Jahrgang. . Amtlicher Theil. seßeMche Lljmq der Ltidlierrrdneleil, ««10. Eeylbr. 188». »be«ds«.UHr, t« Seal, der I. «ar-eies»»le. Tagesordnung: ^ L Bericht de» Verfassung»« und Finanzausschuss«» über Er richtung neuer Beamtenstellen rc. wegen der Krankeu- verfichenmg der Arbeiter. » » ll. Bericht de» OekonomieanSschusses über ». Beschaff«»- einer Pferdewalz«; d. Herstellung eine» Zufuhrwege« zur schwarzen Lache im Nonnenholz«; v. Verlegung der Kops» statio» der Pfcrderiseubahn am bayerischen Bahnhofe. tll. Bericht über die Rathsvorlagen betr. a. Rvhrenlegung und Beleuchtung der äußeren Hospitalstraße; k. Eandelaber» ausstellung aus dem bayerischen Platze. IV. Bericht de» Bau» und Finanzausschusses über deu Er weiterungsbau de» Museum». V. Bericht des Bauausschuss«« über feuersichere Abtrennung de» Hauptgebäude» de» neuen Theater» von den Neben« räumen. VI. Bericht de- Finanzau»schusse» über anderweite Unter bringung der VM. Polizeibezirkswache. Vrklmnlmilchuns, . die RetchStagSwahl betreffend. Behufs Aufstellung der ReichStagSwahllisten werd«» in de« nächsten Tagen »a die einzelnen Grundstücke der Stadt von unS Fragebogen gesendet werden. in welch« alle die jenigen hier wesentlich wohnhaften, wenn auch vorübergehend abwesenden männlichen Personen mit Bor« und Zunamen nach Stand «nd Gewrrve einzuzeichnen sind, welche da« 85. Lebensjahr erfüllt haben und Angehörige de» Deutschen Reiche» sind. Die Hausbesitzers« Heren Stellvertreter haben diese Frage bogen den Abmietheo«, letztere aber ihren etwaigen Aster- mjethera zuzustellen: die Fragebogen sind genau nach der denselben dorgedruckten Anweisung anSzufÜllen und bei Ver meidung von 10 Geld« beziehentlich entsprechender Haft straf« längsten» binnen 2 Tagen, vom Tage der Zusendung an gerechnet, von 8—12 Uhr vormittag» und von 2—8 Uhr Nachmittag» entweder t« hiesige» Meldeamt I. Ab- theil«»g <Gtnw»h»erb«rea») Retchsskraste AS/S» oder t» de» Meldestelle« der Poltzetmache» vou den HauSeigenthümern oder deren Stellvertretern persönlich oder durch Beauftragte, welche über die Hausbewohner genaue Auskunft zu ertheilen vermögen, abzuaeben. Jeder Wähler bat sich übrigen» nur in den Fragebogen de» Haufe», in welchem er wobnt. einzutragen. Leipzig, den 4. September 1884. Der Rath der Stadl Leipzig. vr. Georgi. N. drliliimlmchmr. Im Anschlüsse an eine anher ergangene Verordnung der königlichen KreiShauptmannschast zu Leipzig, betreffend Vor sichtsmaßregeln zur Verhütung einer Einschleppung der Asiatischen Cholera, verordnen wir «nd machen hierdurch Alle diejenigen, welche e» angeht, darauf besonder» aufmerksam, da« die Abortgruben und Pissoir» in Anlagen, die» wie aus Eisenbahnstationen, in Gasthäuser« und Restaurationen dem öffentlichen Verkehr« zugänglich sind, inglrichea in Schulen. Herbergen, Logir« und Kosthäusern, Maffenquartieren, Fabriken und gewerblichen Anlagen und dergleichen öfter« gehörig d«S» iastcirt werden müssen. Al» zweckmäßigste» Desinfektionsmittel wird «ine Mischung don 1 Theil roher, flüssiger Carbolsäure und 9 Theilen Wasser empfohlen. ' Die Organ« unserer WohlsahrtSpolizei habe« wir an gewiesen. streng darüber zu wachen, daß dieser Vorschrift allenthalben nachgekommen wird. Zu diesem Zwecke ist den mit der Neberwachung beauf tragten Beamten der Zutritt zu den gedachten Oertlichkeiten unweigerlich zu gestatten. Wir geben un» der Erwartung hin, daß Alle, die es an- geht, in Erkenntniß der Wichtigkeit dieser Anordnung für da» allgemeine Beste derselben gehörig Nachkommen werden, behalten nn» aber für den unerwarteten Fall nicht allseitiger gehöriger Beachtung derselben weitere Maßregeln gegen die Säumigen vor. Leipzig, den 2S. August >884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Schecker. Bekanntmachung. An die sämmtlichcn Acrzle hiesiger Stadt richten wir Angesicht» der nicht ausgeschlossenen Möglichkeit einer Ver schleppung der Cholera nach Deutschland, da e» für di« Medicinalpolizei von höchster Wichtigkeit «st, von jedem cholera- artigen und choleraähnlichea Erkrankung-salle fo schnell al» möglich Kenntniß zu erhalten, um schleunigst die erforderliche» Schutzmaßregeln Vorkehren zu können, das dringende Ersuchen, un» eventuell von jedem zu ihrer Kenntniß gelangenden Er- krankung-salle der gedachten Art, insbesondere vei Erwachsenen, unverzüglich in Kenntniß zu setzen. Leipzig, am 28. Sugnit 1884. Der Rath der Stadt Lei vr. Georgi. 'er. KSntgliche Akademie der bildende» Liinße nad Lunßgewerbeschuie zu Leipzig. -requen» t« letzte« Lahre »2» Schüler. Di« Studien im Wintersemester 1884/85 begiane» Tunuerltaa. »en 3. vetober ». «i> die Ta»e«e»rse früh 8 Uhr. die Ahcndeurse um 5 llhr. Der Lehrplan umsatzt nie U»terrtcht«arhtete »er »ilhenhe« Künste un» des knuftiewerbe» un» »erückfichtl>t speeteü die Au«btl»nn» in »en ,ratzbischen Künsten. »nmeldunaen zur Ausnahme sind in der Zeit »»» 8. Bis «it <0. September P. L- <» der Expedition der Kunstakademie» »est- ««her Flügel per Plkistenbur», 3. Stage, Rachmittag» twische» ch NN» L Uhr »n bewirken. Ächzt«. den 18. August 1884. Der Dlreetar. Vr. Ludw. Nieprr. Bekanntmachung, dl« Et»richtnag bezirksweise»! RL»«u«a der Ahprtaradea and die Erhöh«»« de« Kostentarif» fkrRLn«a»g der Srabea nett «loset-Etartchtang betreffend. Bei der immer mehr wachsenden Ausdehnung unserer Stadt haben wir un» nach Gehör der Herren Stadtverord neten zur Ersparung unnöthiger Wege für die Räumung»« und Avsuhrgespanne bei den durch unser Regulativ vom 8. Januar 1882 und unsere Bekanntmachung vom IS. Februar 1883 neugeregelten Grubenräumunaen einerseits, sowie auch zur Erleichterung der AufsichtSführung üvcr die letzteren andererseits bestimmt gesunden, die Stadt in verschiedene Bezirke zu theilen und in jevem dieser Bezirke die Grubcn- entleerungen aar aa eine»» bestimmte« Wochentage vornehmen zu lassen, jedoch unter Vorbehalt aucb auderzeiliger Räumung emzelner Gruden aas behördliche Anordnung. Wir bestimmen daher, daß die innere Stadt, d. h. alle innerhalb de« Promenadenrings gelegenen Plätze und Straßen, an denen die Grubenentleerungen regulativmäßig nur in ten Stunden von 8 Uhr Abend» bi» 8 llhr Morgen» gestattet sind, in folgend« zwei Bezirke zu theilen ist, in deren erstem die Räumungen in den Nachtstunden vom Montag znm Dienstag und in deren zweitem die Räumungen in den Nachtstunden vom Freitag znm Sonnabend stattfinden dürfen: 1. Bezirk: die westliche Hälfte zwischen Promenade und Peter-straße (einschließlich), Markt (einschließlich) und Katharinenstraße, bez. Plauenscher Straße (ausschließlich), H Bezirk: die östliche Hälfte der inneren Stadt, alle de« I. Bezirk nicht zugetheilten Plätze und Straßen innerhalb de» Promenaden ring» umsaffend. Weiter bestimmen wir, daß die Laster« Stadt, d. h. alle außerhalb de» Promenadenring« gelegenen Straßen. Plätze und einzelnen Häuser, an denen die gewöhnlichen Gruben- entlerrunge« regnlanvmäßig einer Beschränkung in B«.zttz auf die Tageszeit nicht unterliegen, in folgende sechs Bezirke zerfällt, in denen die Grubenräumungen je an einem andere» Wochentage, und zwar in dem ersten mit den« Montag beginnend, und dann der Reihe nach in jedem weiteren Bezirk mit dem nächsten Wochentage nachfolgend, stattflnden dürfen: I. Bezirk: Nordvorstadt, von der Iacvbstratze (einschließlich) bi» zum Blücherplatz (einschließlich), II. Bezirk: Ostvorstadt, von Tscharmann's HauS in der Babnhofstraße bis zur Iohannesgassr. bez. HoSpitalstraße (einschließlich), Hl. Bezirk: Ost- bez. Südvorstadt, alle südlich der Iohannesgaffe und Hospitalstraße gelegenen Straßentracte bi» zur Windmühlen« gaffe, Windmühlenstraße und zum Dösener Weg« (einschließlich), TV. Bezirk: Südvorstadt, alle südwestlich der zuletzt genannten Straßen bi» an die Pleiße gelegenen Straßentracte, V. Bezirk: Westvorstadt, die link» der Pleiße bi» an di« Dorotheen-, Colonnaden- und bez. Weststraße (einschließlich) gelegenen Grundstücke, VI. Bezirk: Westvorstadt, und zwar der Theil zwischen den zuletzt ge nannte» Straßen und der Jacobstraße (auSfchließlich). Die Hausbesitzer haben sich also mit der Bestellung nöthiqer Grnbenentlerrnngen bei der von ihnen gewählten Abfuhr« anstatt dergestalt einzurichten, daß dieselbe spätesten» einige Tage vor demjenigen Wochentage erfolgt, an welchem die Gruben de» betreffenden Bezirk- geräumt werden dürfen, da sonst Verzögerungen bi« zu einer Woche eintnten würden. Abfuhranstalten, welche zu einer für den betreffenden Bezirk nicht bestimmten Zeit Grubenräumungen in demselben vornehmen, unterliegen den in tz 13 de» Düngerexporl-Re- gulativ» für Zuwiderhandlungen gegen letztere» angedrohten Strafen. Hiernächst haben wir ferne, sm Einverständniß der Herren Stadtverordneten im Hinblick aus die erst nach längeren Zeit räumen eintretende Nothwrnvigkrlt der Entleerung der Water« closetgruben. sowie auf die Werthlostgkeit de» au« denselben zu entnehmenden Inhalt» noch beschlossen, den Tarif für die Kosten de» Düngerexport» unter 1,4 insofern abzuändern. al» für die Räumung von Grnben mit Eloset-Ginrtchtnng künftighin ein Zuschlag von IOV Proeent (statt der bio- berigen 20 Procent) erhoben werden darf, während in allen übrigen Stücken der bi-hrrige Tarif unverändert bleibt. Wir bringen die» mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß sowohl die bezirksweise Grubenräumung, al« auch die Erböhuna de» Zuschlag« auf die Räumungskosten für Waterelosetgrubrn vom 1. Oktober diese» Jahres an einzutreten haben. Leipzig, deu 29. Aoqust 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. 3ci»»il»ach»»z. Das 13. Stück de« die»jähriaen Gesetz« und Verordnung», blatte» für da» Königreich Sachsen ist bei «n» e,n- gegangen und wird bi» znm SK. September dsö, A aus de» Rathhao»saale zur Einsichtnahme öffentlich uns- hängen. Dasselbe enthält: Nr. 55. Gesetz, betreffend die Zwangsversteigerung »nd die Zwang-derwaltung unbeweglicher Sachen, dom 15. August 1884. Nr. 58. Verordnung zu Ausführung de» Gesetze», betreffend di« Zwangsversteigerung und di« ZwangSverwal- tung unbeweglicher Sachen, vom >8. August 1884. Nr. 57. Gesetz, betreffend die kosten der ZwangSvcrsteige- rong und der ZwangSverwaltnng unbeweglicher Lachen, dom 18. August 1884. Leipzig» de« S. September 1884. Der Rath »er Stadt. Leipzig. Vr. Grergi. Krumb,egel. Bekanntmachung. Di« diesjährigen Zinsen der Frege'schen Stiftung zur Belohnung treuer und völlig unbescholtener Dienstboten, welch« mindesten» 20 Jahre hindurch bei einer oder zwei Herrschaften in hiesiger Stadt gedient haben» sind am gestrigen Tage mit S98 an Mathilde Therese Schilde au« LetSntg au-arzahlt worden. Leipzig, den 4. September 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi^Kretschmer. vie Städtische Arbeitsnachweisllngsan-alt und deren Malen betreffend. Durch da» freundliche Entgegenkommen der Herren Kaufleute: E. Hohlseld, Ranstädter Steinweg 11, H. Unruh, Weststraße 17, Julius Bachmann, Ritterstraße 27. Gebrüder Sptilner, Windmiihlenstraße 30, JultnS Ztnck (früher Louis Apitzsck), Ecke de« Grimmai« scheu SteinwegS und der Querstraße, F. O. Reichert, Neumarkt 42. Gebr. Kretzschmar, Südplatz 11, sowie beS SeilermcisterS Herrn A. Rudolph, Gerberstraße 5S, sind wir seit Februar 188t in den Stand gesetzt worden, neben der Mühlaaffe Nr. 7 tm Hofe befindlichen Centralstelle unserer ArbeitSnachweisungSanstalt an den genannten Orten Annahmestellen für Arbeitsangebote zu er richte» und haben sick die genannten Herren der damit ver bundenen Mühe und Arbeit bisher dankenSwerth unterzogen. An unsere Mitbürger richten wir daher wiederum' die dringende Bitte, un- durch recht ausgiebige Benutzung der von nnS getroffenen Einrichtung in den Stand zu setzen, unsere sckon früher ausgesprochene Ansicht, daß eS besser ist. dem Armen Arbeit al« Almosen zu geben, zur Thatsache zu machen' ' ' , Leipzig, den 8. September 1884. Da» Armendlrectoriunt. Ludwig-Wolf. Zschau. Versteigerung. Donner-ta», den N. September d I.. Vormittags 10 Ubr soll i« Hofe de» hiesigen Postgrundstücks, HoSpitalstraße 4/8, ei» anher Sedranch gesetzter Kariol-Postwagen unter den unmittelbar vor der Versteigerung bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werden. Leipzig, den 4. September 1884. Kaiser!. Postamt 10. Kreßncr. Auction. Dienstag, de» 0. Setztember 1884. 10 Uhr vormittag sollen im AuctionSlocalc deS Königlichen Amtsgericht» nllhier 1 Partie bessere Möbel, 1 Äeldichrank. Waarcnschränke, Ladeiitaseln. 1 Posten div. Weißwaare, Spitze», Perlbesätze, wollenes Band, Hutfedern und div. andere Gegenstände öffentlich an den Meistbietende» gegen so fortige Baarzahlnng versteigert werden. Leipzig, den 4. September 1884. Tdierdach, Gerichtsvollzieher. Auktion. Mittwach, de« 10. Srptemdrr ». I.. varmittag» 10 Uhr sollen iu der Restauration zur grünen Eiche in Lindenau 1 Partie Möbel, Kleidungsstücke, 1 Nähmaschine, 6 Bände Schiller'» Werke, sowie ca. 27S kilogr. englischer Lack, 213 Paquete Stearinkerzen und 1 Balkenwaage von Messing meistbietend gegen sofortige Baar- zahlung öffentlich versteigert werde». Leipzig, den 5. September 1884. Fischer, Gerichtsvollzieher. Sparcaffe zu Sonnrwih. Mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde wird der Zinsfuß für Einlagen bei hiesiger Sparcasse von Neujahr 188- ab von 4 aus S'l, Prac. jährlich herabgesetzt, was gemäß ß. 12 der hiesigen Sparcassenordnung hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Connewitz, den 5. September 1884. Die Sparcasienoerioaltuus. Euleosteiu. Nichtamtlicher Theil. Zur Leipziger Neichstagswahl. * Während in manchen Reichstag-Wahlkreisen der Kampf der Parteien schon recht lebhaft entbrannt ist und die Geister aus cjnander Platzen, herrscht in unserer Stadt »och fast völlige Waffenruhe, welche wohl aber nur die Ruhe vor dem Sturm genannt werden kann. ES unterliegt keinem Zweifel, daß auch in Leipzig der Wahlkampf em heftiger werden wird und daß der Kamps vor Allem gegen diejenige Partei zu führen ist, welche ihre Herrschaft so gern aus den Trümmern der bestehenden Gesellschaftsordnung aufrichten möchte. Die letzten Wahlm haben gezeigt, daß rer Hauptseind, gegen den sich alle trm für Kaiser und Reich, für König und Vaterland eintretrnden Wähler zu wende» haben, wie in allen großen Städten, in Leipzig die Sorialdemokratie ist, der e» leiver im Jahre 1881 gelang, in die Stichwahl zu kommen. Eine solche Ehre darf der rothen Umstnrzpartel diese» Mal nicht zu Theil werden, im Gegentheil, die staatScrhaltenden Parteien müssen Alles daran setzen, um durch Einigkeit und Energie den Ansturm der Socialisten gleich im ersten Wahlgange sieg- reich zurückzuweilen. Em ersprießlicher Anfang zn solchem Werke ist dadurch gemacht, daß es aus Seite der gemäßigten Ordnung-parteien gelungen ist, die Lösung der Canbidatenfrage in einer Weise vorzuoereiten, daß die Wähler unserer Stadt, welche nicht ans einem extremen Standpunkt stehen, sondern sich bei ihrem politischen Verhalten ausschließlich da» Wohl de» Vaterlandes zur Richtschnur nehmen, dazu sich Glück wünschen können. E- ist kein Gebeimniß mehr, daß in den weitesten Kreisen der Bürgerschaft die Blicke sich auf unseren allverebrten Bürger- meister Herrn Iustizrath vr. Trvndlin richten und daß seine Candidatur, wenn sie auch noch nicht formell proclamirt worden, doch überall die berzlichsten Svmpathieu findet; wir glauben weiter auch hoffen zu dürfen, daß Herr Vr. Tröndli» dem Ruse seiner Mitbürger nicht ablehnend gegenüber steht, sondern die Wahl, wenn sie auf ihn fällt, annehmen wird. Wer sich praktisch mit den Schwierigkeiten vertraut ge macht hat, welche mit der Ermittelung und Ausstellung ge eigneter Candidaten bei den ReichStagSwahlen verknüpft sind, der wird sich sagen müssen, daß eine glücklichere Candldatur für Leipzig wohl kaum gefunden werden konnte und daß durch die Candidatur Trönvlin mit einem Schlage die vor handenen Schwierigkeiten beseitigt sind. Wir wollen beute nicht in eine Schilderung der persönlichen Vorzüge diese» Candidaten eintreten, sondern vorerst auf zwei Haupteigen- schasten Hinweisen, welche ihn dazu mehr al» Andere guali- ficircn, mit der Vertretung unserer Stadt im Parlament betraut zu werden, vr. Tröndlin ist Leipziger von Jugend auf, er kennt die Verhältnisse der Stadt durch und Lurch und hat sich mit ihren Bedürfnissen während seiner lang jährigen öffentlichen Thätigkeit inmitten seiner Mitbürger vollkommen vertraut gemacht. Diese Thätigkeit aber ist eine solche gewesen, daß vr. Tröndlin von Jahr zu Jahr an Achtung und Popularität gewonnen hat. wovon da» jüngst in den Mauern Leipzig» abgehaltene große nationale Fest wieder voll- giltigcS Zeugnis; geliefert hat. Zum Andern gehört vr. Tröndlin zwar der gemäßigt liberalen Partei an, aber er ist niemals äl» ein cnragirter Parteimann hervorgetreten und hat stet« im Verkehr mit anderen Parteien loyale Rücksichten walten lassen. Die» dürfte namentlich auch in Bezug auf die konservative Partei gelten, vr. Tröndlin kann aber auch als ein für unsere Handwerker geeigneter Candidat bezeichnet werden, weil er in seiner Eigenschaft al- Vor- sitzruker der Rathsabtheilung für Innung-« und Gewerb»- Angelegenheiten stet» die Interessen de» Gewerbestandes zu fördern gesucht hat und besten berechtigten Bestrebungen ent gegen gekommen ist. Wer bekämpft denn nun aber die Candidatur Tröndlin? ES ist selbstverständlich, daß die Socialdemokraten ihre Gegner sind: indessen darüber verlieren wir heute weiter kein Wort. Aber eS ist noch rin anderer Gegner vorhanden, und zwar in Gestalt der Fortschritt»« oder, wie sie sich in »euerer Zeit nennt, der .deutschsreisinnigen* Partei. Glück licherweise hat diese Partei in Leipzig nicht viel zu bedeuten; wir können e» aber un» trotzdem nicht versage«, auf die Kampsweise dieser Partei mit einigen Worten hinzuweisen. Da der persönliche Charakter de» Herrn Vr. Tröndlin und sein ganze» private» und öffentliche» Leben absolut keinen AngriffSpunct darbietet, so sehen die Deutschfreisinnigen selbst ein, welchen Fehlgriff sie vegehen würden, wenn sie einen solchen Ehrenmann von dieser Seite au» angreifen wollten. Aber sie haben eine andere Methode ersonnen, die Wähler« scbast gegen seine Candidatur einzunehmen, und diese Methode besteht darin, daß sie behaupten, vaS Interesse der Stadt werde darunter leiden, wenn Herr vr. Tröndlin zum Reicb»- tagSabgeordncten gewählt werde, derselbe sei Bürgermeister und c» entstehe im RathScollegium eine fühlbare Lücke, wenn er mebrcre Monate im Jahr diesem Wirkungskreis entzogen sei. Die de»tschfreisinnige Partei läßt eS bei dieser einen Behauptung nicht bewende», sondern sie »ersteigt sich in der Zartheit und Noblesse ihrer Denkweise soweit, daßsi« den Wählern vorrechnet, welches GehaltSeinkommen Herr vr. Trvndlin bezieht, und daß sie meint, dieses Einkommen werde von allen Steuerzahlern aus gebracht, weshalb sie verlangen könnten, daß der Genannte nun auch ausschließlich seinem Amte sich widme. Diese ganze Argu« mentation ist weiter nicht» als der AuSbruck der Verzweiflung» daß eS absolut nicht gelingen will, der Candidatur Trvndlm etwa» Stichhaltige- anhaben zu können^ die betreffend« Schlußfolgerung ist, um e» mit dem richtigen Wort zu be zeichnen. cm den Haaren herbeigezogen. Wenn die gedachte Behauptung richtig wäre, dann dürfte überhaupt kein einziger Beamter, sei er Staat-- oder Gemeindebeamter, in eine ge« setzgcbcnde Versammlung gewählt werden, und wir hatten die deulschsreisinnige Partei doch für zu vernünftig, um vor dem Verbackt geschützt zu sein, daß sie bie Logik diese» Satze» nicht selbst einsicht und daß sie die Beamten gänzlich au» den Parlamenten auSgeschlcffen haben will. Wenn e» ferner wahr sein sollte, daß sich die Gemeinden in da» eigene Fleisch schneiden, wenn sie einen in ihrem Dienste befindlichen Angestellten, dem sie daS nölhige Vertrauen schenken» als Ver treter in den Reichstag oder Landtag entsenden, so dürfte eben keine Gemeinve jemal» daran denken, einen solchen Schritt zu thun; die Erfahrung hat aber im Gegentheil gezeigt, daß die Gemeinden anderer Auffassung waren und dadurch sich keinerlei Nachtheil zusügten. E» kommt hier noch in Betracht, daß da- Mandat eine« ReichStagSabgeordncten daS höchste Ehrenamt ist, welche» die Bürger zu vergeben haben, und daß. wenn sie zu der Ueberzeugung gelangen, ihr Bürger meister sei in jeder Beziehung geeignet, sie in jenem Ehrenamt zu vertreten und dieser Ueberzeugung durch Ausstellung seiner Candidatur praktisch Ausdruck geben, daS Jniercsse der Ge meinde demjenigen de» Reiches nackzustchen hat. Wir sind übrigen» gar nicht davon überzeugt, daß eS mit der betreffenden Behauptung den Deulschsreisinnige» Ernst ist. Zählt denn nicht gerade diese Partei in ihrer Milte Bürgermeister und andere Communalbeamte. welche rin ReichölagS- oder Landtagsmandat auSvben? Wir erinnern nur an den Oberbürgermeister von Berlin, Herrn vou Forckenbeck, und den Oberbürgermeister von Zwickau. Herrn Streit. Diese Herren befinden sich genau in derselben Lage wie Herr vr. Tröndlin, wenn er gewählt werden sollte, aber bei ihrer Wahl hat man sich aus deutschsreisinniger Seite Wohl gehütet, ein solche- Bedenken geltend zu machen, wie man eS setzt gegen die Candidatur Tröndlin hervorsucht. E» beweist diese Tbatsacbe drastisch, wieweit der Gerechtigkeits sinn der deutschsreisinnigeu Partei im Wahlkampfe bereit- verloren gegangen ist. Alle solche Manöver werden der Candidatur Tröndlin, da» ist unsere bestimmte Meinung, nicht viel schaden» es ist aber nöthig. sie vor den Augen der Wählerschaft z» be leuchten und in ihrer wahren Gestalt zu zeige». Zur egyptlschen Frage. Lord Northbrook, der Chef der englischen Admiralität, und General Wolseley haben sich am 5. September in Triest ein- geschifft, um sich von dort nach Egypten zu begebe». Damit iff die egyptische Frage in eine neue Phase getreten und der Anfang gemacht, die Politik wieder ansznnehmrn, welch« seit zwei Jahren von Gladstrne zum Schaden England« aus- gegeben wurde. Wolskikv kommt gerade zurecht nach Kairo, um ten Jahrestag de» Treffen» von Tel el Kebir in «uw
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