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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188704305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-30
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1887
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244S iitrV'). Bo» Johann Ttrausi, Toh», sprachen wir bercits. DaS )ahr l880 lchl.cßt bei ihm m t op. 426. I» d i» rincn Jnyrc ame» lk Wcike voa ihm heraus, doriiuler der Cl.imerauszug iei»rr Operette „Der Zigeuuerbaroa". auch iweihänbig, sowie oierzch» Kummer» daraus einzela. Karl Reiaecke bereicherte die Literatur in denilelb»« Jahre mit rls Hefte», darunter als büchst bczisteiies sein Op. 189 (»wöls zweistimmige Lieder im Volkslo l i»i, Piauosorte) uud e,»e Volk-auSgob« vaa aeu» vierhäudiqen Ouveriureu seiner Lomvokitioa. Auch Hosmetfters Moaalsderichtc sur 1887 aeuue» satt i» jeder Hummer »e»e Werke oder Farisetzuagen solcher von Reiaecke. * Notice». Da» SS. Etistuugtsest der Robert Schumana'sckea Singakademie i» Drelde» wurde am SK. April mit einem Coaceri pikiert, bei welchem A. Thierfelder'», auch iu Leipzig belannte» Tonwerk .Llatorog" für Soli, Chöre und Llavicr zur Erst, aailühruag gelaugte. Dirigent war Herr Baumselber, zugleich auch Llavierbegleiter. Die Soli fangen Frl. Ida Zimmcrmaun, Irl. Wiek, Herr Uhlig. Herr D. Mittasch und Herr Schütze. Den Text sprach Herr G. Metzner, ei, begabter Schüler de» Herrn Holschauspieler Georgi. — ..Merl»»" von Carl <8oldmark fand auch bei der dritte» Aufführung ia Dresden wiederum vor ausverlaustem Hause statt u»d erregte «tue tiefgehend« Antheiluabme im Publicum. — Han» v. Bülow ist »ach de» Anstrengungen feiner gross?» Loncert- reije durch Deutschland »nr Erhohlung nach den, Süden gereist uud befindet sich zur Zeit mit seiner Baltin in dem schönen Benedig, wo er i» dem prächtig am Canal« grande ge legenen. alle» deutsche» Jtalien-Reiseode» wohlbekannten Grand Hotel d'Jtalia (Bauer^Srunwald) adgestiegeu ist. — Die neue Overnsaisoa bei Krott in Berlin, die am 12. Mai ihren Anfang nimmt, macht da» Berliner Publicum niit einer neuen Besangskünftleriu bekannt. Es ist die» Sgra. Beudozzi vom Scalatheater in Mailand, di« ia Italien »n den Sternen der Over gehört und zum ersten Mole jetzt auf einer deutschen Osernbühae auftrit». — Frau Mathilde Mallinger wird >::» küniastädtischea Theater in Berlin nicht austretea. Ueber ein Gastspiel der Künstlerin aus einer anderen Bühne sind bi» jetzt »och keine bestimmten Abmachungen getroffen. — Der Borstand de» zum 1. Mai selbstständig werdende» Philhar monische» Orchester» in Berlin hat beschlossen, die populären Loncertr auch im Monat Mat in der „Philharmonie" zu veran- statte». Diese Loncerir »erde» al-daun täglich mit Ausnahme de» Montag» »ud Sonnabend» stattstndeu. Die Direktion der Phil- darmoui« hat in a»rrkrauea»werther Weise aus ihre Einnahme au» diese» Loacertea zu Gunsten de» Barautiesond» de» Orchesters ver- Zichtet und da» Etablissement vollständig kostenfrei der Capelle zur B-rfüguiig gestellt. Außerdem hat die Direktion den Betrag von 3000 für den Garaatiesond» gezeichnet. — Der circa I4V aktive Mitglieder zählend«, unter der trefflichen Leitung de» königl. Musik- b-rector» Herr» R. Schwalm stehende vorMliche Königsberg er Säugervereia beging am 1k. diese» Monats unter zahlreicher Theiluahme von Nah und Fern sein Mjähriges Stisluags- lest. — De» genannten Leiter» Oper ..Frauenlob", welch« im vorige» Jahr iu Leipzig ihre ersten Aufführungen erlebte, ist am 21. April anch in Königsberg i. Pr. mit schönem Erfolg in Scene gegangen. — Der Glanzpunkt der SSculärseier von UhlandS Geburtstag war »ach de« ,H. L." iu Stuttgart. Unter allgemeiner Actheiligung der gelammten Bevölkerung wie des Hose« hat eine imposante »nd feierlich« Kundgebung stattgesunden: 1300 Sänger zöge» »och einer Huldigung an dem Denkmal von Ludwig Udland »um reichgeschmückten Marktplatz, um dort eine Reihe von Chören Uhlaud'scher Lieder zu finge». Herr Ober. Postmeister Steidle, der derzeitige Borstaad de» „Liederkranzes", hielt eine Festrede, in welcher er Uhland» Verdienste um das deutsche Lied feierte. — Da» Hamburger Gtadttheater veranstaltet im Monat Mai eine Ausführung säwmtltcher Wagner'schen Tondramen (Selbstverständlich ohne Parfisak.) Di« Reihe, zehn Vorstellungen umsafiead, wird mit Rienzi beginnen und mit der Bötlcrdämmerung endige». —Ja Breslau ist der al» Musikkritiker bekannte Organist und Bcsanglchrer vr plül. Emil Bahn al» Rachsolger des ver ftorbene» Prof. vr. Lrosig für Orgelspiel und Theorie an da» akademische Institut für Kirchenmusik berufen. — Da« zu Pfingsten in Düsseldorf unter 'Leitung der Herren Han» Richter und Jul. Tausch stattfindeade 84. Riederrheiaische Mnsikiest wird al» Hauptwerke Händel'» Oratorium „Jonas", Symphonie» von Beethoven und Schumau», Laatateu »ou E. Bach uud Weber, das Meister fing er-Vorspiel von Wagner und Ouvertüren von Brahms und Versio» bringen. Bl» Solisten sind Frau Sucher. Frl. Spie» und dt« Herre» Budehu», Plank uud d'Albert gewonnen. — Der Baritonist Herr Carl Mayer ist aus weitere drei Jahre sür da» Stadtlheater i» Ksl» engagirt worden. — In Wiesbaden kam di« neue Oper .Lean Lnoalier" von A. Langer» mit schönem Erfolg zur Aufführung. — In Pari» starb die Wittwe de« Lomponisteu Jacques Ofseudach. Fra« Hermiue Ossenbach war de» „Signalen" zuFosg« die beste Frau, die beste Mutter und lange Zeit hindurch eine der größten Schönheiten von Paris. Seit Jahre» hatte Krau Offeabach ihren Sessel nicht mehr verlassen, da ste gelähmt war. Seit dem Tode ihre- Gatten und dem Verluste ihre» so hoffnungsvollen Sohne» lebte sie nur noch der Erinnerung an de» Ruhm de» verstorbenen Componiften, dessen Name» sie trug. Die Wiederaufführung seiner Werke, der „Schönen Helena", des „Orpheus in der Unterwelt", bereitete ihr große Freude. — Saint-SavaS ist »ach Petersburg gereist, um dort sieben Loncerte zu geben, in welchen er fich al» Pianist hören und einige seiner Werke aiifführen lasten will Rnbiustei» hat mittelst Subscription bereits eine Summe von SOOVO Rubel für dir Realisirung seines Planes zur Gründung einer russischen Rational-Over tu Petersburg aufgebracht. — Im Krystallpalast zu Load»» fand eine Beethovcpseier statt, bei der de» Meister» Phantasie mit Chor zur Aufführung gelangte. — Fräulein Maria Drcca, Schülerin der Frau Marchesi ia Pari», hat al» Phtliue ia „Mignon" in der englischen Oper iu Loudon debütirt. — Die Patti wird nächstens an SO Abenden in London, »nd zwar im Her Majesty's Theatre austreten. — Di« voa Hern» Carl Rosa gegründete englische Operngesell- schaft ist iu «in Actieu-Unternehmen unter dcr Firma Onrl kos» Opar» Oowpaop (lämitaä). mit einem Grunbcapilal von 100,000 Psd. Stert, eingrtdeilt in L500 7proc. Prioritätsaktien von je 5 Psd. Steel, uud 7500 Stammactieo von je 5 Psd. Sterl., umgewandelt worden. Da» zu erwerbe»de Eigenthum umfaßt das Koxal Oourt Tkeatr« i» Liverpool. Dem Prozect zufolge beträgt dcr Laus, vrri» SOVOV Psd. Sterl., wovon 40,000 Psd. Sterl. in baarem Beide, 20,000 Psd. Sterl. iu Stamm- uud Prioritäisactie» gezahlt werde», «ährend di« übrigen 20,000 Psd. Sterl. durch Uebernahme einer ans da» Theater ia Liverpool lastenden Hypothek in gleicher Höh« zahlbar find. Herr Rosa bleibt für die nächsten süns Jahre der Betriebsdirektor der Gesellschaft. — Die japanische Re giernng beabsichtigt, eia großes Musik-Institut aus Staatskosten in Japan zu errichten und muitkalische junge Japaner einen Jn- struttions-Cursu- am Wiener Coaservatorium durchwachen zu lasten. Ter Direktor de» öffentlichen Unterrichte» und Präsiden« dcr Com Mission der schönen Künste im Unterrichtsministerium zu Japan, Herr >. Hamas, hat dem Wiener Coaservatorium zu seiner eigenen Information eine» läugeren Besuch obgestattet. bereitet?" Mehrere andere Bilder bezeige» eS. daß die Künstlerin Nicht »linder auch antike Rollen m t voll-r Hiiig^bnag zu verkörpern weiß: io die „Hera" au-Brillparzei's „Hero und Leander" un» die „Phadra". H er zeige» die Bildnisse in treuer, »i:versal'chlcr Weise, daß die Darstellerin, ganz abgesehen von der Höhe ihrer »'imischeu Kunst, auch die antike Gewandung mit untadeligem Geschick zu be handeln weiß. Roch niögen erwähn« sei» einige prächtige Naumann'jche Rollen, bilder unseres ersten Liebhabers Herrn Anton Hort mann, zunächst ia der interessanten Rolle de- „Legat VendidiuS" au» K eist'S „Hermannsschlacht", dem nach Liebesabenteuern ia Deutschland- Wäldern lüsternen Römer, und als „Prinz Heinz" aus „Heinrich kV." in einer der letzten Wirtdsdaussceuen und in dec ergrciienden Scene mit der Krone an des Königs Sterbebett. Mimischer Künstler und Photograph haben hier Beide zu gleichen Thesten zum Gelingen des Werkes beiqetrageu. Adols Werske. Neue Luustsachen Eine Ausstellung neuer au- der Wcrkstätte des Hospbotograpbeu Alfred Raumaun hervorgegangener Bildnisse », den auch im übrige» mit viel schöne» Knustaeuheiten auSgestaltetea Schaufenstern der Kunsthandlung voa Hermann Vogel (Goethestraße) gestaltet sich gewissermaßen zu einer Abschied-Huldigung sur das uns ver lastend« Friulei» Lilli Petri, denn es befinden sich unter ihnen auch Bildnisse dieser Darstellerin, welche schon an sich aus alle Fälle al» eine derselben von der bildenden Kunst dargedrachte Huld gung angesede» werden müssen. Ia acht künstlerischer Erfassung alle» Charakteristischen und Vermeidung alle- min der schönen ^»fälligen laste« sie nämlich Lilli Petri vor den Augen de» Beschauer- mit voller Lebendigkeit in einer Reibe der Rollen erscheinen, genau so wie sie durch dieselben aus der Bühne Leipzig» Publicum zu begeistern und biuzureißc» wußte. Die Bilder zeigen Lilli Petri i» mehrfachen Posen in den drei Rollen al» „Kathöben voa Hellbraun", .Lorle" au» „Dorf und Stadt" und al» „Preriosa", wie sie denselben bei Wahrung und Bu-geftallung aller ihnen sonst zukommenden Eigenheiten den ihnen gemeinichasl liche» Grnudzug holder Natürlichkeit in reicher Fülle und Unversälscht hebt zu geben verstand. De» zahlreichen Verehrern und Freunden der vetteren ausicheideade» Künstlerin wird es wohl angenehm sein, «ns diese reiche Auswahl prächtiger Bildnisse derselben aufmerksam gemacht z» sein. Gewiß nicht mindere freudige Beachtung werden fich der Natur der Sache »ach «ch mehrere neue Alfred Raumann'sche, eben- lall« jetzt bei H. Vogel autgestellte v'ldmffe »nserer Heroine, der Fran Olga Lewinsky, erringe». Die Ranmanu'sche Kunst bot alle« grtdan, »m eine Reih« der herrlichste, Momente an« den Hauptrolle» dieser Darstellerin mit den Hils«mitteln der Lichtbilduerei sestzuhalte». Da ist znnächst die „Vrony" ou» dem „Meiaeidbouer" in mehrere» der ergreifendste» Wendnnge, de« Stücke« zu benutzen. Weiter erscheint uns Fron Lewtntky'« .Lsabella" au« der „Braut von Messt»»". Mit angeborrner Herrschcrwürd« tritt sie unter di« Streitende», sie »herrschend: „Und welcher furchtbar kriegerisch« Anblick t »a» sMe» dies, hier? Ist«» et». Schlacht, dir fich in diese» Säle-»»> Königliches Schwurgericht. kV. Sitzung. * Leipzig. 29. April. Der Lcvwurgericht«hos bestand ou» den Herren Präsident Landgerichts-Direclor Pusch, Landgerichts - Rätheu Bruder und Schreiber; die A-klage jührte Herr Staatsanwalt Martini, die Berihcidiguug Herr Rechtsanwalt Mättig. Al- Ge- schworen« tros da« LooS die Herren Schützenmeister-Großbardou, Beulshausen.Leipzig. Gerber-Leipzig, Weber-Gieiecke-Leipzig, vr. Engelmauli.Lcipzig. Hötzel-Markkleeberg, Bohlaad-Püchau, Pötzsch- Lavertitz, Glenck-Plogwitz, Kummer - Leipzig, von der Lroue-Mark- kleeberg und Hering-Leipzig. Der Schuhmacher Heinrich Louis Schneider an» Zschopau war des Verbrechens gegen 8- 178^ de» R -Str.-Bes.-Buch» aagcklag». Die Verhandlung selbst sand unter Ausschluß der Oeffeutlichkeit statt und endigte, gemäß dem Wahripruche der Beschworenen, welch« mildernde Umstände annadmeu, mit der Berartheiluag de» AogeNagtcu zu 6 Monaten Gesängaiß. königliches Landgericht. kkk. Strafkammer. Der Restaurateur Trougott Eduard Lorber au- Nedisten war wegen fahrlässigen Falschcides unter Anklage gestellt. Lorber hatte im Jahre 188b dem Besitzer dcsGasthoses zu Reh- bach, Namens Pache, diese» Bcsitzlhum sür 10.000 abgekuust, aus die Kausgelder aber eine Summe von über 000 ia Rückstand ge lasten. Der Gaslhoi war Eigenthum des Sohne- de» genannten Paäie, wurde ober vom Vater bis zu dem sraglichen Zeitpunkt de- wirthichastet. Pache jun. hatte nun de» erwähnten Kausgelderreft an einen gewissen Wolss in Reudnitz cedirt, währeud eine Frau Schiel in Gohlis wegen eine- Anspruchs an Pache jua. aus beuseldea Kausgelderreft Arrest legen ließ. Bo» Letzterem wurde Lorber am 34. Januar 1880 benachrichtigt. Wolfs und Fran Schiel stritten sich nun, nachdem Lorber, um die Sache los zu werden, das Geld zum Depositum de« königl. Amtsgerichts Markranstädt eingezohlt hatte, um dieses Depositum und zwar Wolfs insolge der Eeision, die Schiel aber auf Grund des ArrestjchlagS. Der Proceß wurde bei der vierten Eivilkammer de- hiesigen Königl. LandqerichlS anhängig uud dabei Lorber als Zeuge befragt. Bor Allem handelte eS sich bei dieseq Zeugen darum, den Tag sestzusielleri, an welchem er von Pache dt« Cession de- Kausgclderreste« erfahren habe, uud da sprach sich nun Lorber, nachdem er den gesetzlichen Zeugeneid geleistet, dahin aut, daß er erst im März oder im Mai Nachricht von dcr Abtretung er- haltea habe und Pache erst im Februar und nicht früher bet ihm, Lorber. übernachlet habe. Es kam aus die Feststellung de» letzt genannten Umstandes an. Boa anderer Seite wurde aber, nachdem Lorber sich in dieser Weise ausgesprochc», die Behauptung ausgestellt, daß Pache bereit- vom 19. zum 20. Januar 1880 im Rchbacher Gasthos übernachtet habe und hierfür bestimmtes Material beigcbracht. Der Angeklagte, welcher Ansnngs diesen Bebauptungeu eatschledra entgegengetreten war, halte später sich ungesähc dabia geäußert: Nu», wenn die Zeugen die« behaupte», könne er's nicht bestreiten." In der Hauptvcrhandlung gab Lorber soviel zu, daß er sich damals allerdings ia einem Irrthum befunden, e» auch Unterlasten hob«, vor dem Gange ausS Gericht sich über die Daten geaauer zu er kundigen. Um was eS sich gehandelt, al» er die Zeugenladung er- halten, habe er gewußt; er sei eben ia der festen Meinung gewesen, daß Pache im Februar uud nicht früher bei ihm übernachtet habe und dafür einigermaßen al- Bnhaltepunct die Zeit der Danzmusik ia seinem Gasthos« genommen uud diese Hab« im Februar patt gesunden. Es ist bereits daraus hingewiesen worden, daß der Angeklagte bei seinem Zeugniß keinerlei gewinnsüchtige Ansicht haben konnte uud hieraus wurde bei Abmessung der Strafe Rücksicht aeuommea. DaS Urtheil lautete demgemäß aus 1 Woche Gesängatß. Dcr Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichit-Director Justizrath v. Bose (Präsid.), Landgerichls-Räthea Lehmann, Obenan-, Wolfram und Assessor vr. Hotdoru; dl« Anklage führte Herr Staat«. anwaltschasts-Asjesjor vr. Feurich. klebrigen» wurde der Zeuge Pache isu. wegen Verdachts des Meineids aus Antrag der königl. Etaatsauwaltschast tu Hast genommen. Nachtrag. * Leipzig. 30. April. Der heutige Tag bringt sür die BerkehrSentwickclung unserer Stadt wieder ein wichtige» und erfreuliches Ereigniß. In da» große Netz der hier einmsindeu den Eisenbahnen fügt sich ein neues Glied in Gestalt der Eisenbahnlinie Leipzig'Lausigk»G«ithaia ein, deren feierliche Einweihung heute statlsindet. Durch diese neue Bahnlinie ist die directe und schnelle Verbindung mit einem fruchtbaren und wohlhabenden Landstrich hergestellt, der bis jetzt wegen deS Mangels einer Eisenbahn von Leipzig auS schwierig zu erreichen war. Zunächst sind eS die Orte Paunsdorf, Zweinaundorf und Holzhausen, welche durch die neue Bahnverbindung wesentlich prositiren; die lang ersehnte Haltestelle in PaunSdors insbesondere ist nun zur Thatsachc geworden. Dann wird man aber von jetzt ab auch Liebertwolkwitz, Belgershain, Otterwisch, Lautrrbach und Lausigk von Leipzig auS rasch erreichen können. Wir glauben, daß die neue Linie Leipzig namentlich auch iu Bezug aus die Versorgung mit Lebensmitteln zu Gute kommen wird. Eine nicht unwesentliche Verbesterung führt die neue Linie auch durch die endliche Herstellung einer direkten Route von Leipzig nach Chemnitz herbei, welche gestattet, daß vom 1. Juni ab directe Schnellzüge zwischen diesen beiden Städten verkcbren. ES hat lange gedauert, eh« der Fehler der scchSziger Jahre, der darin bestand, daß man sür die Eisen dahnverbindung zwischen Chemnitz und Leipzig den beträcht lichcn Umweg über Borna und Kieritzsch wählte, gut gemacht worden ist. Freuen wir unS aber deS nunmehr Erreichten und rufen wir dcr neuen Bahnlinie an ihrem heuligc» Weihe tag ein fröhliches „Glückauf" zu. * Leipzig, 29. April. Wir könne» heute, in Bestätigung einer bereits früher im volkSmirlhschastlichen Tbeil unseres BlalleS veröstenllichle» Meldung, den Steuerzahler» unserer Stadt die gewiß willkommene Mittbeilung inachen. daß be gründete Aussicht vorhanden ist, daß die Stab tcasse un Lause diese» JahreS wieder eine ansehnliche Einnahme auS den ManSselder Bergwerkskuxen haben wird. Wie wir vernebmen. wird diese zu erwartende Einnahme aus etwa 250,000 -E geschätzt. * Leipzig. 29. April. Am heutigen Mittag nahm eine Anzahl einflußreicher Mitglieder de» Stadtverordneten« Collegiums örtliche Studien aus dem AugustuSplatze vor und zwar, wie wir vernebmen. wegen der Frage der Ausstellung de» Sieges denk male». E» soll in dem Collegium immer noch viel Meinung sür den AugustnSplatz vorhanden sein, indeste» soll eS auch eine starke Partei geben, welche der Auffassung de- Rathe», du» Denkmal aus dem Marktplatze auszustellen, zuneigt. * Leipzig, 29. April. Den vielfachen Anfragen gegenüber, warum der Mendedrunneu ans dem AugustuSplatze nach Ablaos de» Winter« noch nicht wiedr» in Thätigkeit gesetzt ist, können wir mitthellen, daß der Grund i» der theil- weisen Beschädigung bestellt, welche die Cemenlirung de» Brunnens im Lause der kalten JabreSzeit «rillte» hat. Die Ceineiitirung ist seiner Zeil, wie eS scheint, elwaS zu rasch ausgejuhrl worden Dcr Schake» ist au sich kein erbebiicher und ist zu hoffen, baß der Springbrunnen bald wieder seinen gewohnten glanzvollen Anblick darbieten wird. — lli» dir heute Abend in» allen GewandbauSsaale stallsiiidende Udland-Feier zum Beste» der HilfScasse Leipziger Schriftsteller und Journalisten möglich zu machen, war Herr Direktor Staegemann so liebens würdig. sür heute Abend in keinem der beiden Tbeater eine Oper oder Operette anzusetzen. E» ist dc»»it die hier und da geäußerte Befürchtung, daß die zur Soiräe geivounenen ersten Kräfte der Over und der Operette schließlich an der Mitwirkung behindert sein könnten, behoben. — klebrigen« ist. wie eS bei dem ungewöhnlich großen und iuterestanleii Pro gramm nicht ander» zu erwarten war, die Nachfrage nach BilletS eine so starke grwesen. daß an der Caste gar keine oder doch nur sehr wenige Billel» zu habe» sein dürsle». Der Vorverkauf derselben findet, wie ans dem Anzeigentbeil ersichtlich, »n den Kunsthandlungen von Klein. Del Vecchio und Vogel stall, wo auch Pläne de» Saale» zur Benutzung ansliegen. — Am heutigen Abend findet bekanntlich im Ca rola-Theater eine englische dramatische Bor. stellung zum Besten der hiesigen aoglo-amerikani- schen Kirche Senats" statt, und zwar kommt dabei da» in London 1200 Mal hintereinander ausgesührte Lustspiel Unser« Jungen", voa H. I. Byroo. zur Darstellung. Leipzig. 29. April. Der Biener'schen Blinden anstalt ist wiederum ein Bermächtniß von lOOO >äk von Herrn Privatmann Gustav Leopold Theile auSgesetzt worden. — Mit dem Eintritt der schönen Witterung kommen nun auch wieder die Reize und Annehmlichkeiten zur Geltung, welche unsere Thealer-Terrasse Varbietet. Herr Börner trägt diesem Umstande und damit zugleich dem Wunsche zahl reicher Einheimische» und Fremden Rechnung, indem er von jetzt ab wiederum die so beliebten Frühschoppen-Con- certe an Sonn- uud Festtagen, sowie regelmäßige Abend- Coacerte veranstaltet. Da« erste Frühschoppeu-Con- cert findet bereits am morgenden Sonntage statt und wird von der Capelle des 107. Jnfanter,«-Regiments unter Leitung de» königl. Musikvireclors Herrn Walther auSgeführt werden. Da« Programm ist ein gewählte». --- Stadtlheater. Al» Vertreter de» Ausschuss«« deS deutschen Bühnenverein» hat sich Herr Direktor Max Staegemann heute nach Weimar begeben, um der heute Nachmittag 4 Uhr dort staltsiudendeii Beerdigung de» Gcneral- intenvanlca Freiherrn von Loön beizuwohnen. — An Stelle der erkrankten Frau Moran-Olven hatte gestern Abend Frau Stahmer-Andrießen di« Güte, die Partie beS „Fidelio" zu übernehmen, die sie in Leipzig bisher noch nicht gesungen. - Der Direktion deS Carola.The ater» ist eS gelungen, die bekannten Antispirilisten Mr. Home» und Mad. Fey zu kurzem Gastspiel zu gewinnen. — Trotzdem daß die AnSstaltungS - Pantomime „die Touristen" im Verein mit den sonstigen geradezu groß artigen Leistungen jede» Abend au-verkausteS Hau» erzielte, ist Herr CommissionSrath Renz bemüht, immer Abwechselung zu dielen, und so werden schon heute Abend rum ersten Male di« lustigen Heidelberger" zur Ausführung gelangen, eine große Original-Pantomime, dem modernen Studenten leben entnommen, mit Auszügen, Tänzen und Gruppirunge». in der auch wieder ein Glanz in CostümcS und Requisiten entfaltet wird, welcher geradezu blendend ist. In Berlin und Hamburg wurde die Panlomime über 200 Mal zur Aus sühruug gebracht und so dürste ste sich auch hier für den Circu» Renz als starke Anziehungskraft gestalten. -- Die Direction de» Krystall-PalasteS macht bekannt, daß während de» Vorstellungen io» Theatersaale von jetzt ab ier verabreicht wird. BonS zu ermäßigten Preisen sind im TageSbureau, Grimmaische Straße Nr. 3, zu haben. * Leipzig, 28. April. Die gestern Abend im Schuh macherinnungShause abgehaltene VersammlungderSlell mach er geh ilsen berieth ausschließlich über den gegenwärtigen Stand der ArbeilSeinstellung. Gegenwärtig haben 48 Ge Hilfen die Arbeit eingestelll. In Bezug aus die Stellung nähme dcr Meister verlaulet, daß dieselben wohl in der Haupl fache den beanspruchten Lohn zahlen, aber nicht den Tarif unterschreiben wollen. Ebenso wollen sie aus die Bedingung einer zehnstündigen ArbeilSzeit nicht eingehen. Von den Ge Hilfen arbeitet übrigen« ein Theil, meist verheirathcte Leut« dauernd weiter. In Anbetracht der ganze» Lage beschlossen die Versammelten, vorläufig eine abwartende Haltung einzu- nehmc» und die Verhandlungen mit de» Meistern behusS Er zielung eines gütliche» Einvernehmen» sortznsetzen. H Leipzig, 29. April. Durch ein Drofchkengeschirr Vesten Kutscher heute Morgen übermäßig schnell durch die Braustraße fuhr, wurde daselbst ein l»> Wege besindliches kleine» vierjähriges Mädchen, Tochter eines in ver Braustraße wohnhajtei» Buchbinders, da» nicht schnell genug auszuweichen vermochte, überfahren und so bedeutend am Kopse verletzt daß das arme Kind in» Krankenhaus gebracht werden mußte. * Leipzig, 29. April. Die heute vor dem hiesigen königl. Schwurgericht begonnene fünfte Sitzung in welcher sich der Kaufmann Karl August Kade auS LeiSnig aus eine Anklage wegen Meineid« zu verantworlen hak wird zwei Tage u, Anspruch nehmen und mithin erst morgen zu Ende geführt werden; eS waren dazu nahe an 40 Zeugen vorqelaben. Die Verhandlung selbst findet unter Ausschluß der Oefsentlichkeit statt. * Leipzig. 29. April. Von der zweiten Strafkammer de» hiesigen königl. Landgericht» wurden heule ver- urtbeilt: 1) der Handarbeiter Bernhard Franz Damm auS Ditliuannseors wegen Unterschlagung rc. zu 1 Jahr 2 Monaten, 2) der Schmicdegescllc Friedrich Emil Born au» Kleinlim bach wegen Betrugs zu l Jahr 3 Monaten Gefängniß. 3) der Handarbeiter Karl Hermann Förster auS Gohlis wegen Verbrechens gegen tz. 176.3 des R.-Str.-G -B. zu 1 Jahr Zuchthaus. * Reudnitz, 29. April. Die Sparcasse zu Reudnitz (Parochie Schöneselv) konnle im vergangenen Jahre an die neun Garantie gemeinden eine» Neberschuß von 55,414 Mark verlheileu; aus unsere Gemeinde entfallen hiervon 19,624.25 ^ — Der Platz an der Marschallstraßc. welcher sür den zukünftige» SchulerweiierungSbau bestimmt ist, ist vor einigen Tage» geebnet worden und wird gegenwärtig zu allgemeinen Zwecken vermiethet. Die Bcrmielhungen ge schehen jedcch nur aus vierwöchige Kündigung, um. wenn sich zu irgend enier Zeit die Dringlichkeit deS Baue» eines neuen Schulflügels berau-stellen sollte, sosort hiermit beginnen zu können. Die wacker» Sänger, di« mit ihren frischen Stimmen in der Pantomime „Ein Sommertag am Tegernsee" im Circu« Renz da« vocalisttsche Element so erfolgreich zur Geltung bringen, werden am morgenden Sonntag im Schloßkeller zu Reudnitz auslreten, und zwar ,n dem Concert, welch«» di« Eapelle de» >3«. Infanterie Regiments unter Leitung de» Herrn Musikdirektor« Jobrow ver- anstnllel und n»od«i die Tyroler Gesellschaft E. Hartman» die GesanaSnummern übernommen hat. Da dos Programm insolge beste» ein bedeutend erweitertes geworden ist. so hat sich der Inhaber de» Etablissement«, Herr Meißner, ver anlaßt gesehen, den Beginn des Concert» bereit» aus 3 Uhr Nachmittag« sestzusetzen. Nähere» ist au» dem Anzcigentheil diese« Blatte« ersichtlich. * B olkmarSdorf. 29. April. Bon der Kirchen- Jiispcclio» zu Schöneselv war lei der hiesigen Gemeinde beaniragl worden, daß dieselbe vom Paroäiialverbande sich loslöje» nav zur eigenen Parochie erkläre» möge. Der Gemcliiderakh. dem die Angelegenheit in seiner letzten Sitzung zur Beschlußfassung vorlag, glaubte den Antrag jedoch vor läufig ablehnen zu müsse», da die Erhebung der Gemeinde zu eiuec eigene» Parochie eine wesenlliche Erhöhung der Geiiiemvesleuern nnl sich bringen dürsle, auch in Rücksicht aus den beabsichtigten Anschluß ver Vororte au Leipzig kaum lhunlich ist. * Linde» au, 29. April. Im Lause der nächsten Woche wird jedenfalls daö Etablissement des Herrn Brandt, „Drei Linden" hier, der Sammelxuncl zahlreicher Besucher werde», da eS Herrn Brandt bekanntlich gelungen ist, den vielgenannten und bekannten Kolossal menschen, Herrn N auke, sür ein Auslreten an mehrere» Abenden zu gewinnen. Außerveni aber Hai Herr Brandt »och verschiedene Kunstler- Specialirälen engagirl, so daß also dem Publicum eine vielseitige Unterhaltung in Aussicht gestellt werden kann. Weiteres wirb durch die Anzeigen in diesem Blatle bekannt. L. LeiSnig, 29 April. DaS seltene Fest der diaman tenen Hochzeit feiert, obwohl Ver HochzeilStag beute ist, den 30. v M. der GnlSauSzügler Döge zu Minkwitz mit einer Ehefrau geborene Hel», auS Lauscbka. DaS Jubelpaar 1 noch gesund und überhaupt nie ernstlich krank gewesen. Der 84jährige Alle bclhciligl sich noch an den meisten Feld arbeilen. Q AuS dem Erzgebirge. 28. April. Durch Herrn Oberforstmcister Täger wurde »n dieser Woche dem Wald- arbeiler Lorenz in Naschau bei Schwarzenberg, der seit 37 Jahre» »iiunterbrochen aus Rajchauer Staatssorstrevier gearbeitet bak. die ihm aus Antrag seiner Vorgesetzten Dienst behörde verliehene große sil berne Medaille sür „Treue n vor Arbeit" uutcr feierlicher Ansprache und in An wesenheit des Herrn Oberförster Schurigl. Herrn Förster Sinz und einer Deputation von Waldarbeiter» überreicht. — Die OrlSkrankencasse zu Scklema hal im vorigen Jahre einen Ueberschuß von ll03 35 .Xk erzielt, man hat da her die Wicberherabsetzniig der Steuern von 2»/, aus 2 Proc. in Aussicht genommen. s- Plauen, 29. April. AuS Anlaß von Tarisdisfercnzen haben gestern siüh die hiesigen Sleiiimetzgrbiljen die Arbeit eingestellt. Dieselben sind gut organisirl. Sie durchwanderte» aestern in Trupp» die Stadt. AuSschreilunge» lind unseres Wisenü nicht vorgekouimcn. Die Zeit der Ar- bcilSeinstclluug scheint aber »uigiiilstig gewählt zu sein, denn eS liege» große Bauten nur wenige vor. — Heileres, ungezwungenes Lebe» herrschte am ToinierStag in der Exportbierbraueri der freundlich gelegenen Stadt Radeberg, woselbst der ossicielle Tansacl deS von genanntem Etablissement bergeslellteii „Kanzlerbräues ' feierlichst vollzogen ward. Zu diesem Bebuse versaminellcii sich gegen Abend in den geräumigen BureanS der Brauerei circa 00 Vertreter der ersten Gesellschaftskreise von Radcberg, sowie mehrere Herren auS Dresden und BischvsSwcrda als Taufzeugin. Bereit» mehrere Tage zuvor war a» de» Leier der Export brauerei, Herrn Direktor H.'drich, folgende», den Namen deS zu tausende» Biere» erklärendes Schreiben vom Geh. Lega- tionSrath Gras zu Rantzau ci»gcga»gen: „Ew. Wohlgcboren beehre ich mich auf da» an de» Fürsten BiSmarck ge richtete Schreiben vom 28. vor. Mt», zu erwidern, daß der Herr Reichskanzler Jbncn sür kaS ihm übersandte vortreffliche Faß Bier verbindlichst bankk lind »nt der in Auösichl ge nommenen Bezeichnung de» Biere» gern einverstanden ist." An der Spitze de» Slablnnisikcrrp». dessen jugendliche Bläser wacker einsetzlen (die alle Garde spielte inzwischen Thealer- musik), setzte sich halb 9 Uhr der Festzug Dom Contor ou« in Bewegung, um m dein obere» Hauplkeller den Tansacl zu vollziehe». Daselbst lagerte,von gru» undweißerRaiike umgeben, das 25 Hektoliter köstliche» Naß bergende Faß Nr. l>8. In bunten Zeichen trug dasselbe die Inschrift: Kanzlerbräu, ge nehmigt »ilt Brief vom 12. April 1887, gelaust am 27. April 1887 im Beisein von .... Zeugen. Nack dem WillkommenS- gruß de» Herrn Direktor H drich vollzog Herr Schuldireekor Hamann in einem schwunavollen Poem die Taufe, i» deren Verlaufe Herr Stadlrath Temnilcr eine Flasche Seel an dem in der Nähe befindliche» zwcile» Lagersaß zerschlug, wobei der prickelnde Champagner bi» hoch an» Gewölbe emporscklug. Bei einem freudig ausgebrachlen Hoch aus de» Fürsten Reichs kanzler ward der erste Labclrunk dem neugelauslcn Fasse ent nommen. AlSban» trat dcr Fesizug den Rückweg aus dem tiese» Verlaß an. wobei bengalische Bunlseuer, von Mälzer- durschen und Braiiergehilsen m kleidsamer Tracht loSgcbrannt, eine» herrlichen Eficcl erzeugten. Nnnmchr galt c». an der eigentlichen Fcstställe wieder aiigekoliimen, bei einem trefflich niundciidc» Imbiß da» Kanzlerbrä» zu begutachten, da» seinem Hersteller, Herr» Bianmeisicr Brüne, alle Ehre brachte. Farbe, Geschmack und Bekommen lasten nickt» zu wünschen übrig. Trinkspruch folgte aus Trinkspruch und eine ganze Reihe vo» Stunden waren die Herre» au» Radeberg m bester Festslimmung beisammen und gaben ihrer Freude über da» Gelingen der Festlichkeit i» Work und Witz Ausdruck. * Dresden, 29. April. Am l9. Marz d. I. nahm der Austräger bei der hiesigen PrivatverkehrSanstalt „Hansa", Friedrich Hermann Marlin au» GcringSwalde. au« dem Briefkasten de» Bankiers Albert Kuntze einen kurz vorher erst Von einem Postbricslrägcr dahin gelegte» Brief au» Ncw-Bork an sich. Er öffnete denselben in einer Hausflur und sand eine» Check über 000« vor, den er bald daraus durch Ver mittelung eine» College,, zu versilbern suckle. Hiervon wurde jedoch der Adressat schleunigst benachrichtigt und e» erfolgte daraus die Verkostung Marlin ». Die Haussuchung bei dem Angeklagten ergab ebenfalls Anlaß zum strafrechtlichen Ein schreiten gegen Martin, den» es wurden eine Menge Preis listen rc., von welchen Martin die Krcuzbandumschläge ent- sernt hatte, vorgesunden. Tor noch »nbestraste Angeklagte wurde heule von dcr III. Strafkammer de» königl. Landge richt» zu V Monate» l Wvcke Gefängniß vernrtheilt. DaS Vertrauen de» Publicum» zu der „Hansa" wird unter derartigen, nicht vereinzelt dastehenden Vorkommnissen, nicht gestärkt. s- Dresden. 29. April. Bei dem ZeughauSumbau sind gestern Abend insolge llmsallcnS «ine» Gerüste« zwei Arbeiter verunglückt. Dcr eine derselben erlitt einen Bruch beider Unterschenkel und mußte vom Platze getragen werden, während dyr andere mit leichten Verletzungen im Gesichte davonkam. — Bei AnSsiihruiig einer Arbeit ist gestern in, Bereiche de» Böhmischen BahnhoseS ein Schlosser derart am rechten Auge verletzt worden, daß der Verlust de» Sehvermögens einlrat. Es war einem anderen Arbeiter beim Heben enier Schiene die Zange auS den Händen und gegen den Kops de» Vcrnnglücklen geschleudert worden, dem die Spitze de» Werkzeug» in» Auge drang. DaS verletzte Auge lief sofort an». Trietschler's Concerlhaus. * Die Concerle und Vorstellungen in Trietschler's Etablissement, über die wir schon früher eingehend he uchlet haben, erfreuen sich noch wie vor deS ungetheilten Bei fall» von Seilen de» Publicum». Wir kommen aus dieselben hier noch einmal zurück, um einige ne» hinzugetretene Künstler zu besprechen. An erster Stelle wollen wir deS noch von voriger Messe gewiß bei alle» in guter Erinnerung siebenden Tenoristen de« Schweizer Doppel OuarleltS, H. Hä mit. Er wähnung tliun, welcher sich durch seine prächtige Stimme so wohl in den Solo-Vorträgen al» besonders in den Männer« Quartetten die Gm,st Aller erworben bat. Eine angenehme Abwechslung in das Programm bringt der neu binzugctretene Jongleur und Equilibrist Herr Lousson, welcher besonder» Lurch die Exaktheit und Sichcrbeit, mit der er seine Pro»
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