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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188612144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-14
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1886
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emine . Kr» Ir» l?tkjbors. chrriuftr. »vritzk»'« Herrn küchttrch. rb. Nikol -tier-ulS- in. Herr « findet Nachm, rock. niste, bener deuc! 2. 1^. not». 'i,s- inab.'i,9- ag '/,2-S. Sinaraqs riroaun« Waanen- yle, Ruht. . Möhren. blieb er VolkSherz gläubiges lauscht." r alS in Zagner, anieutlich n sollten. DrainaS len Bor- )ie natio- A»gesick>lS ars' genug geisternng die Feier Weber'» deS deut -eginuenbe bringe». Eri«»c- eS seitlich man bei sein Genie e. Wenn i Weber'- bichlungcn chdrungen Zedeukuiig ,be. Eine es Webcr- >g der von DaS e des Gc- so leichter cS We>kcS verrecken rstummcn, S die erste Bedeutung nv werlb, nnenv unv jorahnunz hcrauSzu- zahlreickeS gut, und bedarf cS Werkes zu in in vor- id reizvoll, wankungen u»g im 2. gssähiqkeit. tletc Frau fielen giebt )en meisten Natürlich stes andere cht Helden- ie lyrischen Dorzüglich stge Paltic. e in dieser, n durchaus S Wenige. S, während Intonation » die Cbor- mg immer S »» letzten er. welches nphe feiert, serem un- ,'ch. krause. t-BcrcmS s. l de- LiSzt- n'S Dzckur« r^ „Ermen" ^nv jung- «te überall i Talent in nterstütznng »gedeihen ließ, so hat eS sich anscheinend auch die jugend- frische Cohorte der Schüler de« verewigten Meister-, als echte, rechte .Davidsbündler" unserer Tage, zur Ausgabe gestellt, neben den Coiiipvsikionc» deS Meister- auch solche junger eusstrebcnder Talente vorzusübren. Dem entsprach denn auch daS Programm Le« gestrigen Concerle«, dessen Anordnung freilich in letzter Slunde durch äußere Rücksichten eine Storung erfahren batte, die selbstredend ohne Weiteres als entschuldbar gelte» muß. Die Ausführung ervfjuete Herr Ansorge mit den eben genannten Variationen von Beethoven und beschloß sie mit LiSzt'S Paganini, Eapricen. Die Variationen beherrschte der junge Künstler vollkommen namentlich nach der Leite ihres wunderbaren, tiesen. kaleidoskopartigen Gedanken- und GlsühlSinhalteS hin, den er in erfreulicher Weise zu lebensvoller und innerlich wahrer Darstellung brachte. I» technischer Hinsicht gelang der Vortrag der Lustigen, zarte» Variationen vielleicht etwa« besser als der der grotesk-heroi schen, bei deren Wiedergabe daS künstlerische Vermögen des Herr» Ansorge nicht immer die Oberhand über eine gewisse öudispesitivn gewann. Welche hohe Stufe Herr Ansorge übrigen» auf dem Ge biet der Technik erreicht hat, bewies unwiderleglich der Bor trag der Liszt'schen Eapricen. wiewohl sich auch hier wieder in erster Lune bei dem junge» Künstler daS Bestreben geltend machte, den musikatischen Gehalt deS herrlichen Werkes zur Geltung zu bringen. Gerade dieses Streben aber scheidet den Virtuosen vom wirklichen Clavierspielcr, den musikalischen Hanbwerker vom Künstler, für den jegliche Technik nicht Selbst zweck, sondern nur Mittel zum Zweck ist. Möge der höchst talent volle junge Künstler diese von ihm eingeschlageue Bahn unenlwegt scsthaiten, sie führt ihn sicher zur höchsten Vollendung. Tie piöco äs rssiütLnco de» Coiicertes bildete TfcbaikowSkl'S Quartett in Dckar op. lt. ein höchst liebenswürdige«, nach NbylbmuS wie Melodik äußerst originell und geistreich con- eipirlcS Werk, daS überdies noch durch die spielende Be herrschung der alten klassischen Formen imponirt. Darf man nach diesem Gesammlurtheil noch von den speciellen Schön beilen der einzelnen Theile reden, so würde nächst dem cigenlhümlichen, in dreitheiligeni synkopirten NbylbmuS ge haltenen ersten Satz dem 2. (Anäautö canürbilo con sorckim) oer Preis gebühren. Es ist eine Idylle von bestricktnber Klangwirkung: eö singt und spielt darin ein junger sarmatiscber Hirt seinen Abcnvreihen aus weiter, öder Haide, bis ihn sanfter Schlaf und holder Traum umsängl; der leise Abend» wind nimmt die zarten Töne auf und trägt die leise ver klingenden der fernen Geliebten zu. Ein solches Bild ries wenigstens die meisterhafte Ausführung deS technisch sehr schwierigen Quartette- von Seilen der Herren Petrr, Schröder, Bolland und Unkenstein wach. Die sanfte Melodie Le» 2. Satzes mit der Pizzicaiv-Bcgleiluiig deS Cello, von Herrn Petri mit weichem, süßem Ton gespielt, wird uns »och lange nacbklingen. Dem Quartett folgte: Suite für Violoncello und Pianosorte op. 23 von Busoni. Trotz der sur einen so jungen Künstler verhältnißmäßig hohen Opiiszahl können wir daS Werk doch nur für eine Studie batten. Raphael's Studien aber und Bcclhoveu's musikalische- Ekizzenbuch wurden erst lange nach dem Tode der Meister veröffentlicht, und so glaube ich denn, daß. wenn Robert Schumann zübrigyps saus comMisiscm) dies op. 23 seinem Psychomeler vorgeleßt hätte, der Psychoinelcr aus die Fragen: l) Zeigt der Autor Talent? 2) Hat er seine Schule gemacht? 3) Halle er mit seinem Werk zurückhalten sollen? — immer i»ik der „absolut assirmativcn" Versicherung chd.h. —gewiß ^-geantwortet hätte. Wie sehr der Autor, der am Clavicr saß, Herrn Schröder 'ür die vollendet schöne Wiedergabe seines Opus verpflichtet ist, wird jener selbst am lebhaftesten empfinden. Zu erwähnen sind noch drei Trompelerlieder von dem der Kunst leider zu früh entrissenen Brückler, von Herrn S che Iper gesungen. Gesungen? — nein, nach gedichtet, b. h. mit wärmster Empfindung, bald himmelboch janckzenb, bald zum Tode betrübt vorgetragen. DaS war ein Werner, wie er sein soll: so voll weicher Seulimentalilät und dock so klar und männlich in sasnem Empfinden; so zart und blühend und doch so sest und markig in seinem ganzen Wese»; ein Werner, wie ihn der Dichter sich gedacht und unter allen Eomponistcn allein Wohl nur Brückler in vollkommen rougeniaier Werse musikalisch nachempfunden hat. Herr Eapellmeister Niki sch wußte durch seine Ciavierbegleitung den stimmungsvollen poetischen Hintcrgruiid in so dusligen, zarten Farben zu malen, daß alle Welt seine Herzeussreude an diesem meisterlichen Paare, dem Trompeter unv seinem SiluatiouSnialer, hatte und leS PeisallS nicht eher müde wurde, als bis der Trompeter sein letzles lustige- Stückln» wiederholt Halle. Alle- i» Allem: ei» höchst genußreicher Abend! Dem LiSzt- Verein aber ein kräftiges lloreat, oroscstl Or H. Ne im an» * Der „Kammermusik-Verein"» der unter der eben so energischen als gediegenen Teilung deS Herrn Mnsikdireclor H. Klei sc in erfreulicher Weise prosperirl. hat am heutigen Abend 8 Uhr im Saale deS Hotel de Rassie, Pclersstraße, seinen erste» „Danieu-Abenb". Nach Beendigung der pro grammmäßigen Musikaussührungen, unter denen daS reizende Trio für Pianosorte, Violine und Horn von I. Brahms und Clavicr-Quartett von I. Rheinberger besonderes Inte resse in Anspruch nehmen dürste», ist ein zwangloses Bei sammensein in Aussicht geuoinmen, unv läßt eö sich wohl erwarten, daß dasselbe zur engeren Verbindung der Mitglieder unter einander und somit zur Förderung deS VerciiiSzwcckeS selbst Las Seinige beitrage» wird. Der Besuch diese« „Damcn- Abend" ist nur gegen EinlriNSkarlen gestaltet. Geistliches Concert von der Concert-Bereinigung der Mitglieder des lönigl. Domchores aus Berlin. Leipzig, 13. December. Die aus zehn Herren bestehende <loi>ce,t-Vereinigu,ig de» hochberühmten Berliner künigl. Domchores stattete auch in diesem Winter dem kunstsinnigen Leipzig ihren Be- such ab und bot die köstlichsten Gaben ihres reichen Repertoires zum schönsten, weihevollste» Genuß. Wer oll die wunderbaren Vorzüge dieser auserlesenen Säuger, richtiger Zusammen-SSuger, schon ein mal zu bewundern Gelegenheit hatte, für den iei hier nur y-sugt, daß jede Nummer des historisch geordneten Programms immer »eue Gelegenheit bot, dieselben allseitig zu enlialicn. Das wunder bar verhauchende Piano, die goldreine Intonation auch in den iinbequemstcn und schwierigsten Stimmlagen, die seine Abstufung aller Stäckegrade in ausfteigender. wie absteigender Linie, die Be- Handlung des Falsettes in den Tenören, der bis zum großen 6 und 8 sich Verliesen»« sonore zweite Bah — oll dos sind nur die äußer- ^ lüheu Vorzüge dieser „Meistersinger". Hierzu geselli sich noch ba stele, durch langiadrigeS, unauSgesetzleS Studium der Lvmpositionen der alt-italieniichen und niederländischen Schule gebildete BerstSaduiß »nd die durch beständige Uebung erlangte Meisterschaft im Vorträge der Werke dieser Siilgattungen. Das Programm bot an Gesängen daS „AdoramuS" von Jaleftrina uud die Moketle „Siebe, wie dahinstirdt" von Zac GalluS, in welcher letzteren nameiitlich die Stelle: „in Frieden stad sie zur Ruhe kommen, ihre Stätte ist iu Sion bereitet", einen anauelöschlich tiefe, Eindruck hervorbrachte. Au» dem 17. Jabr- danderl waren da» in seinen, Anfang an daS berühmte klftimmige ..irucifixus" erinnernde „Miserere" von Lotti und einaltlchoitischeS Lied gewählt. Eine mit Benutzung der Piolmtöne componirte Motette »» Vastioletti: „torridilw eotloci» ist«" bildete de» Uebergang zrin achizelwlen und neunzestnteu Iahrbundert. Aus dem achtzehnten wer der erste Satz «ine- N-qulei» von Joimlli gewählt worden, dat bezüglich der Schwierigkeit der Ausführung an den Lbor die Weit zel, adsten Ansprüche stellt. Dat an» der diatonischen Douleiter de» stehende Hauplidema der Dvppelsuge: L'. Iu, Perpetua wurde in soft «Lzu strengen Contrast zu dem et umgebenden vocalischcn Figuren, weck der begl ileuden Stimmen gestellt; sonst war die Ausführung der unendliche» Schwierigkeiten dieser Fuge geradezu Erstaunen er regend. Den Beschluß deS Concerls bildete: Geistliche» Lied oon E F Stichler, besten Ausführung durch ein kleine» Versehen des zweiten Tenor» eine gecmge und bnld vorüdergedeude Trübung ersähe, u»d„v«a«tzict«I"v«nSucco. Durch die Gegenüberstellung »me« au- 6 Sängern bestehenden Chores zu einem schwächeren, vier» Bmmiqen, wurde in dem letzte» Stück eia herrlicher Klangeste.i er reich«, so mild und wehmüihig weich, wie das Mviidlicht, da« wäh. «vck her letzte» Nummer dorch dt« höbe, Kirche,k^stae yeret,zitlerte und den malten Schein in daS PreSbhiertum warf. Da» Gemüih selbst aber, ii» tiefste» Jauern ergriffen von dem weihevolle» Zauber der heiligen Musik, hatte sich längst zu jene» reine», aelherischen Höhen hittauigeich,vungeii, wo ewige Ruhe, süßer Friede und de- glückendes Anichauen deS Allcwigen der Lohn sür deS Erdenlebens Müd' und Qual sind. Eine willkommene Abwechselung boten neben einigen Sologesängen Herrn Homeyer'S virluoie, sich i» das historische Programm treff lich einreihende Orgelvorirüge: Ricercare sür Orgel von H. L. Häßler, seiner Naiur »ach wie gejchaffeu zum EröffnungSstück» und da- große A-moll-Präludiuin mit der Fuge von Bach, da zu gleicher Zeit ebenso dem Wuniche nach Abwechselung, als dem aesiheincheii Bedürfnis, ei» umja»gr«ichercS und deSeuIungsvolleS Stuck inmitten zahlreicher kleinerer Musikstücke zu hören, aus du« Lollloiumenste geiecht wurde. vr. H. Reimaan. Feier in der hellenisch-griechischen Gemeinde. Leipzig, 13. December. Heule, als am 1. December (alte» Stiles), fand in der St. Georgios-Capelle der hier seit 1769 be stehenden hellenisch-griechischen Geuieindc «ine rel'giöS- politische Feier statt, zu welcher auch Nichi-Griecheu laut Kund machung deS königl. griechischen Lonsulaies eingelade» waren. Die Feier galt der heute in Alben vollzogene» Äroßjährigketi-- crklärung des griechiichen Tdronerbea u»d dessen Ver eidigung aus die Verfassung, ein kirchlich politiicher Act, welcher mit großen, mehrere Tage dauernden Festlichkeiten geseirrt wird. Die hiesig- St. Georgs-Capelle war mit Orangerie geschmückt und prangte in vollem Kerze,«glanz, die celebrirende» Geistlichen, beziehentlich Diakonen erschienen ln hellschimmcrnden Fcngewändern. Das von den drei Geistlichen im Ornat celebrirte Tedeum begann kurz noch 11 Uhr. Die Doxologie, iu griechischer Sprache gesungen, wurde von den Geistliche» abwechselnd oder gemeinsam vorgeiragen. Daun sang einer der Diakonen mit sonorer Stimme einen KönigShymauS. Archimandrit KonstantinoS KalozymiS trat dann elwaS vor uud hielt eine warme Ansprache über deS Festes Bedeutung, über all die Hoffnungen, welche die Nation daran knüpft, daS neue schöne Band, welches das Königshaus mit dem Volke durch den lu der Landesreligion erzogenen Kronprinzen Konstaniinos, Herzog von Sparta, den erlauchten Sproß einer griechisch-kaiholischen Mutte und eines proteftanlilchen Vaters, aufs Engste und Innigste verknüpsi. Redner schloß mit einem dreifachen „Zito" aus das ganze königliche Haus: „Hoch lebe der König Georgias, hoch die Königin, hoch der Kronprinz!" — Die Versammlung stimmle begeistert in diese Huldigung ein. (Die Capelle war in allen Räumen gefüllt.) Unter den der Feier beiwohnenden Nichlgriechen, welche vom hiesigen königl. griechischen Consul, Herrn Phokion Naoum, sreundlicdst bewillkommnet wurden, bemerkte man ans Ehrenplätzen die Gciieralconsuln C. B. Lorck und Julius Häckel al-Vertreter Dänemarks und der ottomenische» Psorte, sowie bekannte hiesige Philhellenen. Vertreter au» dem Zarenceiche waren nicht auwesead, wohl aber eiuzelne Engländer. Das königl. griechische Lousulat zog während der Feier die Fahne ans.' AbendS vereinigten sich, wie uns mitgetbeilt wird, hier ftndlrende Griechen au- den« Königreich und dem Ausland» in einem Saale deS Kaufmännischen Vereins zu einer gesellig-pairioiische» Feier dieses bcdeulungsreichen NationalsefteS. vr. Whistling. »kedeefallea läßt. Wie weit er in der Kühnheit seiner merfivürdlge» Production«» geht, möge der Umstand zeigen, daß eS ihm au einer Schiveriklinge nicht genug ist, so daß er schließlich ein ganze- Schweribündel in den Sch und stcck«, uud einzeln die Schwerter wieder heranszieht. Das Wunderbarste der Vorsühruuzeu kam zum Schluß Der Künstler ließ sich von einem Herrn au« dem Zu- schauerkreisc einen sogenaiiulen „Renammirstock" überreicheu, und auch dl-ser rutschte in den Schlund hinab, desgleichen dea Stock eine» ausqeipannie» Regenschirme-. dea er obendrein noch mit Ge schwindigkeit Herumdrehle. Eine» der Schwerter, welches zu den Produciionen gedient holte, wurde schließt-«- auch den Zuschauern zu näherer Prüfung präseutirt. Aus die übrigen zahlreichen Künsileripeclaliläteu de« Krystoll- palafte», welche die Abende im Partcrreiaal desselben zu höchst amusanleu machen, kommen wir deninächst zurück. Verband deutscher Handlungsgehülseu. Lreisvcrci» Leipzig. * Leipzig, 13. December. Vorgestern leierte der KreiSvereiu Leipzig unter außerorbenttich zahlreicher Betheiligung im großen Saale der Cenlralholle den dritte» Jahrestag seines Bestehens. Ein geschmackvoll ausgesührteS Programm versprach einen genußreichen Abend, und die Erwartungen der Theilnehmer an derjFestiichkeit sind denn auch in jeder Hinsicht crsülll und sogar überlroffen worden. Eröffnet wurde die Feier von der Capelle des 134. Regiment-, unter vortrefflicher Leitung de-Herrn Musikdirector Jahrow, durch den vorzüglich vorgelragencu Ki önungsmarich aus den „Folkungern von Kretschmer. Hieran schloß sich die Festrede de- stellvertretenden Vertrauensmannes, Herr» Robert Bachmann. Derselbe begrüßte zunächst die Anwesenden, insbesondere auch die Herren Chefs und die Vertreter auswärtiger Kreis vereine und hieß sie herzlich willkommen. Mit freudiger Geniigrduung könne, wie der Herr Redner auSsührie, der Kreisverrin Leipzig aus die per. stoffenen Jahre zurückbucken, denn nicht nur sei die Mitgliederzahl ganz deiräclitlich gewachsen, sondern eS zeige sich auch jetzt ein viel regeres Juicccffe an den Monateversammluiigen, die nach Erledigung des geschäsllichci, Theils auch «nlerrstante, sachwiffcnschanlichc Vor- träge biete». Der Vorstand scheine mit Einrichtung dieser Vorträge einen glücklichen Griff geidan zu haben. Auch die gesellige» Ver- einigungen seien jetzt bei Weitem besser besucht als wie früher. — Aus die Entstehung und Entwickelung des VerdandS deuischer Handlungsgkhllse» selbst etwas naher eingehend, hebt Herr Bachmann hervor, daß der Verband es sich zur Ausgabe gemacht habe, seine Mitglieder in den Noihlaqen des Lebens nach Möglichkeit zu unterstützen und daS Sianvesbewußisci» Lurch Belehrung zu heben. Ii» Jahre 1881 durch eine kleine, aber ziel- bewußie Schaar von College» gegründet, sei es nach d-elen Mühen und Käiupsen gelungen, in dem Verband eine über ganz Deutschland verbreitete Orgauiiaiion z» schaffe», und nach und nach eine Kranken- und Begräbnißcasse, Unterstnpuiigscaffe sür Stellenlosigkeit, eine Witiwen- und Waisencasse und endlich auch eine Allcrsv-rsorgiiiigs- una Juvaliditalsc-sse in'S Leben zu rusen, die säst säü„titilch bereits beträchtliche Fonds auszuweije» haben. Am 1. Januar 1882 zädlie der B-rband 1l6 Mitglieder, am 1. Januar 1883 schva 750, ein Jahr später 1471, am I. Januar 1885 war die Zahl aus 3825 gewachsen, am 1. Januar dieses Jahres aus 6752 und deute gehören dem Verband schon 9400 Mitglieder ».>, die sich aus über 100 Kreisverei»« vertheilen. Er» grcßcr Theil der achtbarsten Firmen Deutschlands seien dem Verband als Mit glieder beigetrete» und haben demselben zum Theil sehr beträcht liche finanz» llc Zuwendungen gemacht, wie die hochherzige Stiftung der Firma Frege L Comp, hier, von 15.000 >i, als Grundstock sür die Wutwen- und Waiscucasse. Auch von Seiten viewr Handels- kaiiimcrn seien dem Verband Zeichen der Anerkennung uuo Achtung zugegangen, und die Handelstammcr zu Nordhauscn dabe denselben de» Mitgliedern ihres Bezirks in besonderem Ruudschrewen aus- Wärmste enipsohlen, ein Vorgehen, da- hoffentlich recht vielseitige Nachahmung finden werde. Bei den bisherigen Erfolgen, die die Mitglieder mit Stolz und Freude ersüllen, müsse man aber auch dankbar Derer gedenken, die den Verband selbstlos und aufopfernd in'S Leben riese», und Derer, die ihn jetzt so ersprießlich leite». Es könne, bei den Zielen» die sich der Verband gesteckt, nicht fehlen, daß sich derselbe immer mehr Bahn breche. Durch Krankheit, Stellenlosigkeit und andere Wechsel» fälle deS Lebens verfallen so Biele iu Armuth, gehen ost auch mo ralisch zu Grunde. So mancher College würde nicht in bittere Nolh gcraihen, wenn er in guten Tagen dem Verband und c.uer der Hilsscoffen desselben beigctretcn sei; komme man nicht in Hills- bedurstige Lage, so habe man doch daS gule Bewußtsein, Andere» geholsen zu haben. Herr Bachmann schließt seine mit vielem Beifall ausgenomniene Rede mit dem Wunsche, uur mit frischem Mulh in das neue Beieinsjahr einzuireleu, rüstig weiter zu arbeiten an den Ausgaben, die sich der Verband gestellt habe, und demselben allezeit treu zu bleiben. In schwungvoller Weise brachte hieraus das Orchester nie „Jubel- Ouverture" von Weber zum Vortrag. Es folgte sodann daS wundervolle Andante aus der Omoll-Syniphonie von Beethoven, sowie eine Anzahl anderer ebenso gut gewählter, wie vorzüglich auS- gesührter Compositionen. Besondere Anerkennung und Lob ver dienen auch die dargebotenen Gesang- und Violoncello-Vorträge, sowie die Pianosorte-Begleitung; man sah, daß Alles wohl vor bereitet und in die besten Hände gegeben war. Dem Loncert folgte eia mit verschiedenen freudigen Üeberraschunge» verbundener Ball, der die Theilnehmer viel länger, als man ursprünglich angenommen haben soll, verein« hielt, der beste Beweis, wie sehr die Festlichkeit Allen aogesprochea und gesallen hat. Canarien-Ausstellung. * Leipzig, 13. December. Die Canarien-Ausstellung des Leipziger Eanarienzüchter-VereinS war auch »och am heutigen ietzten AuSstellungslage recht zahlreich besucht. Es ist erst heute möglich geworden, den Ausspruch des Preisrichter- Collegiums iu seiner Gesamnttheit keimen zu lernen. Darnach wnrde die höchste Auszeichnung, d. i. die goldene Medaille, der Collection des Herrn F. Lrunkel hier znerkannt. Ellberne Medaille» erdielieu die Lolleciionen bez. verschiedene Erenplare der Herren M. Grüntzig-Gohlls, Oscar Rcinhold hier und R. Teichiiiann-GohliS, während i» den Stadtpreis sich die Herren Löbe-P agwitz. Sieger, Vovcl und Sylbe hier theilten, die Privat- Ehrenpreise aber den Herrea F. Trunkel hier und Hopse- GvhliS zugesproch-n wurden. Erste Preise wurden vergebe» an die Herren Kranz-Derlin, Laude-Chemnitz, Müller - Dresden und Hopse-Gohlis, zweite Preise an die Herren Gehlec-Staßsuri (5), Müller-Dre-den, Rode- Horft-Hanaover (4), Schöne »Frankfurt a. M. (5), Schultz Nord- Hausen (6), Bodel-Leipzig (7). Rumps-Neuschünejeld (3). RoderS- Buckau, Laube-Chemnitz (3). Böl-me-Merseburg, Mever-Berlin (3), Knibbe-Forst, Maetz-Forst (3), Janecke-Jülerbog (2), »ohi-Aiinaberg k2), Hruschka-Franksurt a. M. (4), Ackerniann-Allenburg (2), Hinze- Zerbll s2), Bollniann-Magdediirg, Grau-Schüncseld (3), Kraiiz-Äccli» (3), Löbe-Plagwitz (5), Giuntzig-Gohlis (9), Sieger-Leipzig (5), Fuuke-Wahren (5), Alüthg,»-Leipzig (2), Hopsc-Gohlis, O. Reiuhold- Leipzig (7). Trunkel-Leipzig (3). Nestler-Leipzig. Sqlde-Leipzig (8). Mathesius-Leivziq, We;enberg-Leipzig (5), Schubert-Leipzig (2), Leidert-Leipzig (5). Dritte Preise erhielten die Herren Sehler-Staßsurt, Müller- Dresden, Rodehorst-Hannover, Schöber-Frantsuri a. M., Vodel- Leipzig. Naundors-Leipzig. Runipf-Nenschüneseld, Roders-Buckau, Laube-Chemnitz, Bödme-Merseburg, Meyer-Köln, Knibbe-Forst, Maetz-Forn, Janecke-Jülerbog. Höhne-Wahren, Kohl-Annabera. Hrujchka-Frankfurt a. M., Ackermann-Altenburg, Hinze.Zerbst, Bollmann-Magdedurg, Bauer-Leipzig, Kranz-Berlin, Scherpe-Leipzig, Löbe-Plagwitz, Grüntzig-GohiiS, Sieger-Leipzig, Funke-Wahren, Vlüthgen-Le pzig, Hovse-Gohlis, Nestler-Leipzig. Maidcsius-Leipztg. Mntthias-Leipzig, Wesenderg-Leipzig und Leidert-Leipzig. Die diesjährige Ausstellung Hai zur Genüge bewiesen, daß der Leipziger Canarienzüchter-Verei» wirklich tüchtige Kräfte unter seinen Mitgliedern hat, welche in der Loncurrenzzuchi immer er- heblichere Fortschritte auszuweisen haben. Daß aber auch daS Publicum Interesse an den Caiiarien-Ausstellungen nimmt, dürste wohl daraus zu entnehme» sein, daß ein vollständiger Ausverkauf der Lottcricloose zu verzeichnen gewesen ist. Lrystallpalast. IQ Leipzig, 13. December. Im Tpecialiiäieniheaier des „Krystallpalastes" fand gestern Abend rin einmaliges Gastspiel des Signor Carlo Eugenia statt, der sich als ein „Schweriküalller" von hoher Routine vor dem zahlreich erschien-ae» Publicum producirie. Der „Schwertschlucker" und „Feuerfreffer" sind zwar keineswegs etwas Reue» und waren iu früheren Zeiten au, der „Leipziger Messe" ftäudige Säfte, aber wir baden elftere ihre ge- jährliche Kunst noch «ie s» staunenerrrgend verführen sehen, als es bei Signor Eugenia der Fall war. Dcr Künstler errcglc deshalb auch das Interesse des Pros. Virchow in Berlin »nd ha» vor diesem und seinen Zuhörern in der dortigen Universität seine Vorstellungen gegeben. Er verschlingt die Schwerter bis zum Knaus und v-illsührt, während ihm das Schwert »och im Schlunde fteckl, eine Reiht ge wandter,gumnostischer Hebungen. Daß man esdor-i mit keinerTänschung zu «huu dai, sondern daß es ivirll,ck>e Schwer'klinqcn sind, mit denen E'gnor Eugenio operirl, davon wicd das Publicum schon dadurch überzeugt, daß« du Schwerter wiederholt klirrend ans dem Fußboden Nachtrag. * Leipzig, 13. December. Aus der Dresdner Dahn traf beute Lormittag mit dem Schnellzug 10 Uhr 34 Min. Se. königl. Hoheit der Kronprinz von Dänemark mit Gefolge und Dienerschaft von Wien hier ein und fuhr um lt Uhr mittelst der Magdeburger Bahn Weiler nach Hamburg. — Heule Nachmittag S Uhr 23 Min. kehrte mit der Dresdner Bah» Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg aus Dresden wieder hierher zurück und reiste um 6 Uhr 15 Min. aus dcr Bayerischen Bahn weiter »ach Altenburg. * Leipzig, 13. December. Im ersten Berzeichniß der beim Reichstag emgegaugeiien Petitionen sind folgende Petenten au» dem Königreich Sachsen ausgesührt: Der Tr-Sdner Verein zum Schutze der Thiere und der sächsische Thierschutz-Berein zu Dresden bitten um Abänderung deS ß. 38 deS Gesetzes, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, und uni Einslibrung einer allgemeinrn, den Gemeindecusse» zu überlassenden Hundesteuer, Wachs L glößner i» DreSdc.r um Aushebung de» EinzangSzolleS aus Pelrolcum- sasser die Vorstände der Orlölraiilencasscn zu Adorf, Auna- berg. Auerbach, Crimmilschau, Iobanngeorgenstadt rc. um Abänderung der tztz. 20 und 24 des Gesetze«, betreffend die K> ->»ke»veisicheii«»g, bi« Arbeiter Friedrich Praler und Genossen i i Kleinzschocher, ArraS und Genossin in Lindeiiau, der Verein sür Nattirücittun de >»Le>p;ig rc. um Aufhebung deS Impfzwanges, Studlmache: Böhm und Genossen in Rad »au um Abänderung de« tz. 152 der Gewerbe-Ordnung, die Hauplverwallung deS deutschen Kellncrbniives in Leipzig um Anerkennung der in, Gaiiüaus- und Schaiikgcwcrbc beschäftigten Personen, soweit dieselben eine bestimmle Lehrzeit absolvirt haben, als Gewerbe- gebilseu, Heinrich Runge in Annaderg um Ansnahme deS SprachlrhrerberuseS unter diejenigen EriverbSzweige, zu deren Ausübung eS einer aus Grund eines vorangegangenen Examens crtbeilten behördlichen Erlaubnis bedarf, Heruia»» Poppe und Genossen in Dresden wie oben der deulsche Kellnerbund in Leipzig, Müller, Postsecretair in Plauen i. B., und Genoffe» um Versetzung der Stadt Plauen i. B. in die l.'Servisclasie. der Stadtraty zu Limbach um Versetzung der Stadt Limbach in die 3. ServiSclasie, Heinricy Dietz in Leipzig übersendet endlich, wie schon kurz gemeldet, eine» Vorschlag, betressend die Vergrößerung der Wehrkraft deS deutschen Reiches. * Leipzig. 13. December. Die königlichen Ministerien de« Innern und der Justiz in Dresden erlasten folgende Bekänntmacbung: Mil Allerhöcystec Genehmiguna ist beschlossen worden, daS bisher in Hoheneck befindlich gewesene WeiberzuchibauS »ach Wald- heim zu verlegen, wo sur dasselbe in räumlicher Trennung vom MänncloUchihause und von der Weibcrcorrectionsaiistall eine besondere Anstalt errichtet worden ist. Demzufolge sind vom 3t. December 1886 an die zu Zuchthaus strafe veruriheilien Personen weiblichen Geschlechts nach Wald heim einzuliesern. DaS Weiberznchihans bildet in Waldheim eine Abiheilung der dasigen Gesammtanstalt und stcht unter dcr Direktion der Letzteren, wird aber, gleich der dasigen WeibercorreclionZanstalt, unter Sonde ruog vom Männerzucdthause verwaltet. Leipzig, 13. December. Von den Geschäftsinhabern im Mauricianum und Ver angrenzenden UniversitälSgrunb- stücke wc»k das Gesuch an da» Universitäts-Reiitanit bez. an das königl. Ministerium deS Cultus und öffentlichen Unter- ricblS wegen Einführung elektrischer Beleuchtung ge richtet worden. Wie wir vernebmen, haben die Petenten mit diesem Gesuch keinen günstigen Erfolg erzielt. * Leipzig, 13 December. Wie uns mitgetheilt wird, finden sich tagtäglich in de» diesigen Pottbrieskästen Briese. Postkarten und Drucksachen vor, welche mit Marke» der sogenannten Privatpost beklebt sind. Während solche Post karlen und Drucksachen einfach dem Schicksal der Nicht- besörveruilg verfallen, werden die Briese der bezeichnetcn Art zwar befördert, aber nur zum Satze de» doppelten Stavtpost Porto« von 10 Alte» Tbeater. Am nächsten Sonntag, den IS. December Nachmittag beginnen wie alljährlich die Kindervorstellungen zu ermäßigten Preisen. Für diese Saison hat die Direction .Aschenbrödel", welche» vor 5 Jahren eine so freundliche Ausnahme gesunde», neu ein- studiren lasten und sür neue Ausstattung an Kostümen, Drc»rationen, sowie sür neue Ballel-Einlagen Sorge getragen. — .Der lustige Krieg", welcher bereits bei seiner erst maligen Ausführung unter Ver Direclion Scbönerstädt «m Earolatbrater einen guten Erfolgt erlebte, wird beute Abend mit den Damen: Eva Krost — Else. Henriette Otto — Biolette, Herren: Hambrock — Groth, Wille- Wiiv — Margui«, Mag»»» — Spinota, abermals in Scene gehen. Für die Weihnachtszeit hat die Tireclicn daS ÄuS- stattung«stück: Die Wichtelmänaer aewählt. Decoration 7M und Kostüme werden dazu vollständig ne« angesertigt. und sind die Proben schon so weit vorgeschritten, daß inan bereit» in der nächste» Woche der ersten Ausführung, und zwar mit großem Intereste, enlgegensehcn kann. * Leipzig, 13. December. Die königl. KreiShauptmann- schast hat wiederum Gelegenheit genommen, zwei Arbeitern die wohlverdiente Anerkennung durch Zusertigung eine« BelobigungSdecretes zu ertbeilen. Es sind dieser der Zimmrr- niann Karl Krelschmar aus Linbenau und der HauSmann Gottlieb Klein in Leipzig, welche Beide uiinnlerbroche« 25 Jahre lang zur vollen Zufriedenheit ibreS Principal- in der Parquctsußbvdensabrik des Herr» Wilhelm Schulze — sonst W. Neese — thälig waren. Mit der üblichen feier liche» Ansprache erhielten die beiden Genannten die ihnen zuerlheille Auszeichnung am heutigen Tage an hiesig» Raths« stelle auSgedäntigt. ) Leipzig, l3. December. Gestern Abend fand in einem Grundstück der Mablmcmnstraße ein Essenbrand statt, welcher unter Mitwirkung der in Kenntniß gesetzten Feuer wehr alsbald gefahrlos beseitigt wurde. — In einer hiesigen Herberge erfolgte hente Morgen bei vorgenommrner Revision die polizeiliche Festnahme eines BarbierS auS Margrabrw, welchen die könia!. StaatSanwallschast zu Naumburg wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolgt. Er kam vorläufig aus de» Naschmarlt zur Hast. * Leipzig, l3. December. Von der dritten Straf kammer des diesigen königl. Landgerichts wurden heute verurlbeitt: l) Wilhclmine Lehmann anS Fieidurg wegen DiebstablS zu 5, Monaten Gesäugniß; 2) die Salllergebitsen Georg Alwin Starke anS Lungwitz »»V Franz Karl Gräbner auS Düben wegen Veranstaltung einer Ausspielung ohne obrigkeitliche Genebmiqung zu 5 Mark und bez. 3 Mark Geldstrafe; 3) der Oekonom Friedrich Eduard Hertzsch au« Nennewitz wegen Körperverletzung zu 5 Monaten Gesängniß uny 150Mark Buße; 4) der Handarbeiter Friedrich Klemm aus Zehmen wegen Unterschlagung rc. zu l Jahr 6 Monaten Gesängniß. * Hkeudnitz, 13. December. Am künftigen Mittwoch, den 15. k.M, steht de» Besuchern des kiesigen Eck l oßket ter- Etablisienieiit» ei» inleressanler musikalischer Genuß bevor, indem an diesem Abende die Eapetlen deS 107. und de- 134. Infanterie Regiments sich zu einem Monstre- Concert vereinigt haben. Das Programm ist ein sehr sorg fältig gewähltes und iverbcn die cl»zcl»en Nummern desselben abwechselnd von den Leitern ber Capelle», dem königl. Mufik- dircclor Herr» Walther und Herr» Musikdirector Jahrow. dirigirt. Wir glauben daher »och besonder» aus die Aus führung Hinweisen zu sollen. Näheres ist übrigen- aus dem Anzeigentheil ersichtlich. --- Reudnitz. 13. December. Die vorige Woche beendete Ziehung der Lotterie von Kunstgegenständen auS der Aus stellung sür Kunst und Kunstgewerbe in Weimar hat einen Hauptgewinn im Wertbe von 60.000 derselbe fiel ans ! Nr. 88,859 in die Eollecte deS Buch- unv Schreibwaaren» jändlerS Th. Herrmann Friedrich in Reudnitz. Der glückliche Gewinner ist ein hiesiger Handarbeiter. s Neureudnitz, 12. December. Heute Nachmittag and die ErgänzungSwahl der Ansässigen »um Gemeinderatbe statt. (Eine ErgänzungSwahl der Ün« ansässigen findet dieses Jahr nicht statt.) Gewählt haben elw i 50 Procent der Wahlberechtigten. Vorschläge waren ciuSgegaiigen nur vom HauSbesiyer-Berein. Getrosten bat die Wahl sür die 1. Elaste dcr Angesessenen Herrn Eanzlei- ecretair W'lhclm Pelster als AuSschußpcrson und Herrn Markt- helser Earl Nieaerl als Ersatzmann (bei Beiden Wieder wahl), sür die 2. Elaste Herrn OrlSricbter und Material» waarenhändler Friedrich Krämpler al» AuSschußperson und Herrn Markthclser Wilhelm Bohne al» Ersatzmann. * Großzschocher, 13. December. Die Untersuchung de» hier verkauften Petroleum- aus seinen Rcingehalt hat sich gut bewährt und die Consumenten, insonderheit die Gemeinde selbst, sind dadurch vor manchem Nachlheil, der sonst durch den Verlaus schlecht gereinigten Petroleums herbeigeführt wird, bewahrt geblieben. Vor einiger Zeit hatte der Gemeinderath Kleinzschocher unserer Gemcindeverlrclniig vorgeschlagen, gemein schaftlich einen Antrag bei der königl. AmlShauptmannschaft ein zureichen, dieselbe «volle genehmigen, daß der Besitzer der im April lausenden Jahre- in Kieliizschocker errichteten Apotheke sortan die Untersuchung sür beide Orte vornehme. Die hiesige Gcmcindeverlretniiz hat indessen den Vorschlag abgelehnt, da der bisherige Untersuchende allen gerechten Anforderungen nach dieser Richtung entspreche. * Rüben, l3. December. Der hiesige Gemeinderath beabsichtigt, eine Aenderung de» OrtSsiatutS erfolgen zu lasten und zwar derart, daß die bei Besitzwechsel erhobenen Abgaben sür die Schul-, Kirchen- und Armencaste in Zu» kuusl sortsalleu sollten. Dcr Bezirksausschuß hat jedoch diese Abänderung nicht genehmigen können, da in Bezug aus die in die Kirchen- bezw. Armencaste fließende« Antheile die Eimvilligung der geistlichen Behörde bezw. de- NittcrguteS nicht cingeholl war, der Erlaß deS der Scbuleaffe zukomnicnden Anlheilö aber an sich zu geringfügig ist, um deswegen eine Aenderung deS OrtSstatutS vorzunehmea. --- Döbeln. 12. Deceinber. Auch unsere Stadt hat den Wunsch, Garnison zu bekommen, wen» die Erhöhung der FrieVenSpräscnzttäike des königl. säcbs. XII. ArmeecorpS ein- tritt. Bürgermeister Tbicle war infolge Vesten am 7. d. M. in Dresden bei Sr. Exc. dem Herrn Kriegkminister und hat gule Nachricht mitgebracht. Gras Fobrice bat unserm Bürger meister Hoffnung gemacht, daß Döbeln Jusanlerie-Garnison bekommen werbe. Diese in der gemeinschasllichen Sitzung unserer städtischen Eollegien vom Bürgermeister gemachten Mit!Heilungen wurden allgemein freudig begrüßt, und be schlösse». gedachte« Vorhaben der höchsten Militairbehördc lhunlichst zu fördern. Meißen, 13. December. Am Sonnabend Abend und Sonntag früh ward in hiesiger Stadt allen Ernste» da« Gerücht verbreitet und viel geglaubt, Rußland habe Oester reich den Krieg erklärt und die Mobilmack>u»gSordre sür da» deutsche ReicbSheer sei bereits vom Kaiser erlasse». Die Leute bestürmten die Expedition de« „Meißner Tageblattes" mit Fragen nach Extrablättern, weichem Wunsche freilich nickt entsprochen werden konnte. Wie das Gerücht ent standen, war nickt zu ermitteln; da« betreffende Fabulirgeme mag aber fürderhin mit derartigen Erzählungen vorsichliger sein, da er sonst leicht einmal mit dem Strafrichter Betännt- schast machen kann. — Unseren neulicben Mittheilungen über die neuerking» im Busckbave eingerichtete Porzellansadrik von Julius Pohl fügen wir zur Vermeidung von Mißver ständnissen heute gern hinzu, daß jene Porzellansabrik nicht sämintliche Räume des Duschbades, sondern nur einen Theil derselben eiiiiiimiiil und daß ber Besitzer des Buscbbades wie der dazu gehörigen 6. oder Ncuiiiühle, Julius Titlelbach daselbst, nach wie vor die Fabrikation von Chamottewaaren und Kliiikcrsteinen weiter betreibt. f Dresden, 13. December. Se. Majestät der König hat Allergnäbigst geruht, dem Major von Zastler unv Klipp- bause» im 5. Thüringische» Jnsanterie-Ncgiment Nr. 94 (Großberzog von Sachsen) daS Comthurkrenz 2. Elaste de« AlbrechisorveiiS zu verleihen. — Se. königl. Hoheit der Prinzregent Luitpold von Bayern bat bei seine» Scheiden von Dresden den Stadtcomnianbantc» General» lienlciiant von Funcke durch Verleihung de« Großkreuze« bayerischen Militairverdienstorven« ausgezeichnet. * Dresden, 13. December. Eine Anzabl Beamt« b«r rn Schandau stationirlen k. k. österreichischen Kinauz- wache, meist czechischer Nationalität, bildeten beute Ban» un>t«g die Hauvlzeugcn in einer »»r dem königl. Laabgericht stattgefundenen Hanptverb^ndlung gegen de» Bucbkaller Ernfl Große-, den Waldheger August Wünsche und den Restaurateur Ernst Richard Hering, sammNich au» Schmilka, wegen Bramtenbrleidigung. Die Angeklagten gehörten dem Gesang« -»l.
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