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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-20
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1887
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Sechste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Telegramme. >Vrv. Verlt«, IS. December, Der Boude-rath stftmntr d« Getreidezollaovelle in der Faffuug de» Reichstag« zu. 1VDS. Berti». IS. December. Die Post von dem am 11. November aus Sydney abgegaugeu« Reichs-Postdampftr „Salier" ist in Brindisi eingetroffen und wird in Berlin vorausfichtltch am Sl. früh zur Ausgabe gelangen. 1VTL, Lauftautinaprl, lS. December. Die Einuabmen der Türkischen Todakregie-Gesellschast im Monat November 1887 betrugen 13,100,000 Piaster gegen 10,800,000 Piaster im gleichen Monat de« Vorjahres. Volkswirthschastliches. «lla für diese, r-etl bestimmte, Sendungen sind zu richte» an de, verantwortlich« Redactenr desseld« «. G. e«u in Leip»«-. Finanzieller Wochenbericht. Hui! Wie der Sturm saust und Alle», was ihm sich entgrgrn- flellt, niederwehen zu wollen scheinr. Hoch wogt die Fluth; wie weit der Blick reicht, ei» ichäuniendeS Meer, bereit, Jeden in den Abgrund zu rechen, der es wagt, seine Spuren zu betreten. Ja wilder Jagd stiegen die Wolken am Himmel dahin, dicker Dunst erfüllt die Lust rad lägt Alle- wie ein Lhao« er'cheinen. Hoch über dem Gran de« Woqeagetümmel«, des verderbenbringenden KampseS der Sie« »eate sitzt der Wärter de- LenchtthurmS. Weithin strahlen seine wegweisenden Lichter. Sein Ohr ist gewöhnt an die schaurige Musik der Stürme, sein Auge iah genug der Seen« des Unter» gange«, der letzten Noth. Heil Dem. welchem e- gelingt, dem 8er» terbea sich zu entreißen und an die Rettung bringend« Lüste zu gelangen. Wie oft seit de» zwanzig Jahren, daß da« Schicksal uns daranf anwie-, die loge-geschichte de« Mammon-lempel- zu verzeichnen, haben wir »,« ähnlichen Scenea gegenüber gesunden, wie sie jetzt an der Börse sich absvielenl Wie oft lohen wir die Börse in ein wilde- Schlacht» ield verwandelt, besät mit Trümmern und Leichen. Häufig dauerte der Sturm nur einen Tag. dann trat wieder Beruhigung ein. Diesmal zeigen sich Erscheinungen, wie sie dem Ausbruch« eine» ltriege» vorherzugeden pflegen, namentlich eine lauge dauernd« Spannung und scharf auseinander folgende Panikausülle. Man muß dabei allerdings im Auge behalten, daß e« Oesterreich-Ungarn ist. «Ich«» in Mitleidenschaft gezogen wird, ein StaatS-Conglomerat >it höchst geschwächter finanzieller Lonstitution, und die äußerst ge» schwächie Wiener Börse, welche deswegen leicht in Extreme verfällt. Verbreitet» man doch gar die Nachricht, am Sonntag in der Minister» conserenz werde eine Anleihe vo» zweihundert Millionen Gulden deantraqt werden! — Da konnte eS denn nicht fehlen, daß auch feilen des Privotpublicum» starke Bei läuft an die Wiener Börse gelangte», «ährend die Lourse vieler Anlageeffecten wegen Mangel- an Läuse« gestrichen iverden mußten. Auch in Berlin mochte sich am Sonnabend die Lühnheit der Baissier- geltend und erzielte ansehnliche Ersolge. während von dem Privotpublicum hervorgehobea wird, daß e- sich ruhig ver halte» habe. DaS Vorspiel zu den Erschütterung«, welche die Ivurse in der adgelansene« Woche «litten, bildete die ousgebauschte Nachricht von der Erkrankung de« deutschen Reichskanzler-. Der Lronprinz krank, der Reichskanzler krank, schien da nicht da- ganze Gebäude zu wanken? — Jadeß der Triumph der Baissier« dauertr nur einen ilngenblick. Wo« die festere Haltung der Börse stützte, war Pari-, welche« in optimistischer Nud« allen Ereignissen gegenüber sich aus» recht erhielt, bi« zuletzt auch hier die russischen und österreichischen Nachrichten ihre verflauende Wirkung auSiibten. Man kan» sich übrigen- denk«, daß die Bildung de« Dreibunde« »tvischen Deutschland, Oesterreich und Italien den Zaren eigentdüm- lich berührt. Einst herrschte zwischen Deutschland und Rußland die intimste Verbindung. Ja, war c« nicht der irtzige Zar, welcher, kaum »um Thron gelangt, da« Bedürsniß einer persönlichen Zusammen- kunst mit seinem Großohenn empfand? Und wie lange ist eS her, daß der Drei-Laiscr-Bund den Frieden der Welt verbürgen zu wollen schien? Da kam die LrisiS iu Bulgarien, und nun sieht sich Ruß. laudS Selbstherrscher einem Bündiiiß dreier Mächte gegenüber, welche etwaigen Gewaltschritten seinerseits Widerstand leisten würden. Es ist allerdings Thatsache, daß nur die Halsstarrigkeit de« Zaren, die ungeschickteste Handhabung übermüthigen Stolze- Rußland seine- Einflüsse» in Bulgarien beraubt hat. Die Zeiten sind glücklicherweise vorüber, wo ein Gras Brandenburg, der Ab gesandte Friedrich Wilhelm'« IV. an den Zar NicolauS, von dem selben sich abkanzeln lasten mußte. — Auch NicolauS endete unter dem erdrückend« Bewußtsein, daß ec nicht im Stande war, di« Feinde, welche sich an de« südliche» Gebiete seines Reiche- riugeniftet hatten, zu vertreiben. Wer vermag da« Schicksal der Menschen und der Reiche voraus» zusehea? Waren wir nicht Zeuge der außerordentlichste» Wandlungen iu diese« Jahrhundert? Sahen wir nicht die mächtigsten Staaten, gebt!de vergehen wie ein Schaeedauseu beim Thauwetter? E« ist ei,« schwere Ausgabe für einen Staat, der eine hohe Machtstellung errungen, sich aus gleichmäßiger Höhe zu behaupten, «ud es bedarf größter Borsorge nicht nur, sondern auch de- Glück-, um Wechsel» sälle zu vermeiden. Loa der Berliner Gounabendbörs« wird Folgende- berichtet: Entgegen der matt« Tendenz, welche von auswärtigen Plätzen, besonder« au- Wien, gemeldel wurde, war die hiesige Börse Ansang« ziewlich fest; fortgesetzt zeigte sich DeckungSbcgehr, welcher in LourS- besser»»««» zum Au-oruck kam. Im Vordergründe de- Interesse- stand« Baniactien, besonder» locale Bank«. Di-conto-Lommandit erfreut« sich aus die Nachricht von der Lonftituirnng der Brasilianische» Bank erhöhter Nachfrage, so daß sich der Lour« gegen gestrigen Schluß bald um eine Kleinigkeit steigern konnte und dazu ziemlich rege Nachfrage besteben blieb. Noch knapper war da- Material, welche« ia Aktien der Deutschen Bank und Berliner Handelsgesellschaft an den Markt kam, obwohl ein Eour-ausjchlag von OchO Proc. bewillig» wurde. Such österreichisch« Lreditacti« hielt« sich ziemlich seft, ward« iudeffen Anfang- durch Wiener Abgaben beeinflußt. Eit«, bahnacti« lagen im Allgemeinen still. Bon österreichischen Bahnen wurden Elbethal zu ca. 2 höherem Lourse lebhaft gehandelt, auch Lombarde» und Franzosen wurden etwa« bester bezahlt, während Dnxer und Galizier vernachlässigt blieben. Inländische Bahn« waren schwach und meist niedriger bei ruhigem Geschäft. Schweizer vahaeu und Mittelmeer last unveräudert. Für Mouthanwerthe blieb eine feste Stimmung vorherrschend, indeffen war« die Umsätze eng begrenzt. Bon fremden Fond« läge» russische Werth« Au. sang« schwach, konnten sich späier indeffen wesentlich besestigea Ungarisch« Galdreme war zu unverändertea Eoursea gesucht; Italiener und Egypter blieben vernachlässigt. Im späteren Verlaus« trat« zahlreiche Schwankung« ein; zeitwnse gestaltete sich di« Haltung recht «st. gegen Schluß trat indessen im Anschluß an niedriger« Londoner Notirungeu, sowie aus Grund vo» Befürchtung«, daß die Ueschlüge de- morgigen MinistcrrotdS in Wien Grund zu uenen Beunruhigung« bieten könutr», «ne erhebliche Abschwälbung »in. Bankpaviere, so wie »»-ländische Renten mußten gegen Schluß beträchtlich »achgebeu Ebenso machte sich für inländische Eiseabahnactieu ein starke« Ange bvt geltend. Da- Geschäft erreichte während der zweit« Bärseuhälfte »s all« Gebieten eine sehr bedeutende Au-dehaunq, Er-btt Franzos« .... Lombarden .... Deutsche Bank . . . Di-cont, ..... Mainzer Manenburgrr . . . Ostpreußen .... Mecklenburger . . . Galizier ..... Elbethalbahn . » . Dnx-Vodenbach. . . Gctthard .... 1880er Ruff« . . . Russisch» Roten. . . Ungarische Galbeente . Nord-Amerikas Handelsverkehr mit Deutschland. U Die Bereinigt« Staat« «heilen Deutschland in zwei General- consulaiS-Bezirke, den Frankfurter und Berliner. Der letztere zerfällt wieder in 11 Lonfnlme, zu Annaderg, Berlin, Bremen. Bre-lau, Braunfchweig, Chemnitz, Dresden, Hamburg. Leipzig, Plan« und Stettin. Da- jüngste unter ihnen ist die erst am 17. August 1887 errichtet« Handels-Agentur zu Plauen. Beide General - Confulolc liefe« über die Ausfuhr ihrer Bezirke nach Rord-Amerika alljährlich enaue Auskunft, indem sie da« Geschäftsjahr hierfür mit dem IO. Seplember schließen. Diese LoniulatS - Berichte zeigen folgende SuSfuhrwetthe iu 1000 Dollar-^ 4.25 >l^ ^ L»«m, 10. December. 17. Deeemb«. 444'/. 431',, 3M 355 141 138 , 160'/. 158'/. , 189V, 18?',. S7V. 96 46 45V. 64',. 62 131»,. 131',. , 81»,. 77V. ' 265 I2S»/. »SV. 122',. 117',. 118 , 78'/. 77»,. 177V. 17SV. TSV. 76V. , SS 94'/. SS»,. »0 «V. S6V. G. Ruff» > 1) Annaberg. ..... 2.118 2.826 708 2) Ldemnitz 9846 10,211 365 — 3) Dre«dea ...... 1,450 I.7tÄ 308 — 4) Leipzig ...... 4.118 3,998 — 119 5) Plauen 000 >88 188 — Zusamm« Die 6 übrig« Lonsulaie . 17,538 25,514 18,9!t0 21,49« 1,451 4,018 Da- ganze Geueral-Lousulai Berlin 43,054 40,487 — 2,566 General-Lousulal Frankfurt 33,533 43,307 9,773 — 76,587 83.781 7.207 Der Rückgang bei den L vordbeuijchen Eonsulal« um - Million« Dollar- ist durch den Ausfall drS größten Artikel-, de« Zucker-, verursach«, der von 8 aus 3 Mill. Toll., also um volle 5 Mill. Toll. fiel. Die Steigerung in Suodeutschland ist der MehrauSsuhr von ca. 3 Mill. Doll. Eisen» und Siahl-Waaren und Blöcken, von 2'/, M>ll. Doll. Seide», und Sammet-Bändera und Stoffe» und 1'/, Mill. Doll. Hopsen, Mill. Doll. Pflaumen und trockenen Zrüchte», sowie mehreren kleineren Posten zuzuichreiben. Komme» wir nun speciell aus die 5 iächjiichen Lonsulate, so üdrlen diele 1887 von größeren Artikel» über 10,000 Dollar« (42,500^) folgend« au-, die, wie oben, iu 1000 Doll, augegebea jiud: 1) Albumin und Eigelb .... 2> Perlca-Waare ...... 3) Musikaliea ....... 4) Bürst« . 5) Bücher und Zeitschriften. . . 6i Knöpfe, pflanzliche- Elseubeiu . 7) Knüpft von GlaS, Mclall, Holz 8) Chemikalien, Drogen, Farben . 9) Porzellan und irdene Waare . 10i Blwcrbucher und Pappiachcu . 11) Jersey und Jersey-sioff . . 12) Farben 13> Krinollaen 14) Kleider-Ltofie 15) Kleider-Stofft, leinen u. gemilcht 16) Klezder-Stosse, wollen u. gemischt 17) Stickerei 18) Wohlriechend Oel. Chemikalien 19) Modewaaren, Spielzeug . . . 20> Flauelle 21) Fruchtiäfte 22) Pelze und Häule ..... 23) GlaSwaareu 24) Handschuhe, baumwollene,seidene und wclleoe 269 25) Handjchuhe, ledern» und Leder 26) Sämereien und Pflanze» . 27) Strumvswaar« ...» 28 i Musikaliiche Instrumente , , 29) Spitzen und Stickerei« . . , SO) Spitzenbesatz . » . , , 31) Maschine» ...... 32) Verschiedenes 33> Shawls und Schleier . . 34) Musikalische Instrumente . 35) Flüßige Orscille .... 38) Luxu«.Papier 37> Photographie u. Phot. Papier 38) Lumpen u. Maculetur-Papier 39) Scholen-Waare 40) Spielzeug 41) Besatz 42) Tapezier-Arbeit .... > Unterkleider ...... l Garn, wollen, gefärbt . . l Garn, baumwollen . . . i Wollene Tischdecken, Teppiche So lang diese Lifte ist, eischöpst sie doch nicht olle Gegenstände, da wir die unbedeutenderen sorltießen. Ja dieser Manaigjaltigkeit liegt jedenfalls eia großer Vorzug, heute wird dieser Arnlel, morgen jener begehrt und so findet leicht ein gewisser Au-glrich statt, während dagegen der wenige» Artikeln der Auslall eines einzigen, wir erranern an den Zucker, sich überau- schmerzlich fühlbar macht. De» Löwenantheil unter Sachsens Aussuhr «ehmcn die Erzeug uiffe de-Weber- ein; rechnen wir die 5.1 Mill. der Strumpswaare», die 1.6 Mill. Handschuhe, 0,1 Mill. SdawlS »ad 0.6 Mill. Unter. Neider von Lhemnitz, die 3.7 Mill. Kleiderstoff« und sonstige Diverse zusammen, so fallen von den 18.9 Mill. Doll. Ausfuhr volle 11 Mill. Doll, aus Webestoffe. DaS war auch im vergangeuen Jahre io und Hab« sich die damalig« Zahlen nicht wesentlich geändert, z. V. Chemnitz Strumpswaare» 5163 (5374 in 1886), Kleiderstoffe 1671(1193), Handschuhe 1610 (1780), Besätze 1541 (1057). Rech, bedauerlich ist, daß die hochentwickelte Glas-, Maichineu-, Papier-, Uhr«- re. Judustrie nur so wenig aulsuhren kann. Die hohen amerikanischen Zölle mache, ihr die» unmöglich. Greise» wir aus einen früheren Zeitraum zurück, so exportirte 1877 Deutschland sür 27 9 Mill. Doll, nach Amerika, Frankreich für 49,1 Mill.; die- hat sich jo geändert, daß 1886 Deutschland mit 76,5 Mill, Frankreich mit 64,9 Mill. weit üdenras. Wir sind in dies« 9 Jahren um 48 Mill., Frankreich nar um 16 Mill. gestiegen Nicht olle Staaten rühmen sich gleicher Ersolge, Io sank die belgiich« AuSsuhr von 7.6 M.ll, Doll, iu 1884 aus 6,4 Mill. Doll, i» 1885 In Italien sank die AuSsuhr von 106 Mill. Doll, in 1881 au 8.8 Mill. Doll, in 1885 und die Einfuhr hob sich i» glercher Zeit vo» 12.2 aus 13 9 Mill. Doll. Um schließlich kurz auch au« der deutscheu Statistik Angabe» zu mache», so sind nach derielb« im Laleuder-Jahre 1885 den Deutsch lau» nach den Bercimaten Staaten au-gesühn 169^99,700 «ilo sür 155.1 Mill. Mark «tugesührt 410^75,700 . . 121.7 . Davon lall« 52,8 Mill. Mark aus Baumwolle, roh und verarbeitet, 29 M,ll. Petroleum, 11 Mill. Oel nud Schmelz. 8.5 Mill. Getreide, 3.6 Mill. Holz, 4.1 Mill. Gewürz« »ad Spezereien. ö z fl ß s L — 20 — 42 78 240 2 46 — 62 376 — 10 20 OL 4 — 44 17 — — 16 113 43 — — 15 32 1671 — 63 — — — 33 — 75 — 36 445 — — —> 2 190 1250 — r» 626 — — — —- — 53 134 — — 115 13 486 — — — — — 337 — — 269 1610 50 — — — 371 — — — 34 — 5163 — 834 —- 22 208 66 2L 48 6 110 — 16 — 60 — 14 13 40 93 — — 98 — — 4 — 125 — — — — 15 53 324 15 — — — — — — 36 11 51 1540 3 — — — — 329 58 58 — — — — 221 — 24 — — — — — — 108 4 Französische und englische Lolonialverwallung. 8 Eagland zum Vergleich heranznziehen, wenn man von Colonial augelegrnveiten spricht, ist ebenso alt wie angebracht. England bat de, g,übten Loloaialbesitz und vornehmlich durch ihn ist e« zu keiner den Handel der Welt dehrrrscheade» Stellung gelangt. Dieser Lolvntalbesitz ist über oll« Theile brr Erde verstreut, mau hat mit Recht gesagt, daß im Reich der Lönigia Viktoria dir Sonne uiemal- »ntergeht. der größere Theil gehört ihm sei« einer langen Reih« von Jahr« und so ist e- in der Lage gewesen, die vielfältigsten Erfahrungen zu machen. Wen» man die Englinder zu Führe« »ixntt. sockte »a» nicht sehlgeh«. Al« praktische Leute habe» dft Engläuber bei dem Erwerb aller ihrer Eoloui« immer auf de» Nutz« gefehe», den sie ibu« bring« kännt«. Auch bei der Besetzung milftairisch wichtiger Stationen, wie Gibraltar, Malta, Itztzer», Pertm, Ade», Hongkong, den Bermuda« »c.» >ft der Schutz «ck dl» Ru-dmstuutz der ««lisch« tzmchel-dezietziutg», tu erster Linie maß lebend gewesen. Allein de- Ruhme- will« Hab« sie nach solchem Besitz oft gestrebt. Selbstverständlich verursachen Militairftatioaen Loste», welch« voa rtwaigen Einkünsira niemals ausgrwogen werde» können. Da muß also dat Mutterland einlretra. Und da« ha« auch England immer bereitwillig gethan. Ganz ander« aber hat e« diejenige» einer Lolonialdesitzungen behandelt, welch« mau al« Handels- und Ackerbau«!»»,« bezeichnen kann. Denn wen» r- auch im Aosang den »euen Ansftdeluugen oft mit bedeutenden Lopitalie« unter die Arme griff, so «bol e« die« doch nur in Form voa Borschüffen, die dereinst zurückzuzahlen seien und in der Thal auch immer zarück- gesordert wurde», iobald die betreffende Eolonie fähig aewordea war, aus eigenen Fußen zu sieben. Tank einem den britischen Eolonie» immer sehr bald gewährten SelbstbeftimmnugSrecht und einem unverbrüchlich durchgelührlen Help yoursels-System ist - ost Allen auch sehr bald möglich geworden, die« für beide Theile wülischenSwrrihr Ziel zu «reiche». Dann aber fteuerie da« Mutier- land in keinrr Weise mrhr zu de» Ausgaben de« TochterlandeS bei, nicht einmal, wenn größere außerordentliche AuSgadea Ansprüche an den SlaatSiäckel der Colonft machten, welche au« den regelmäßige» Einkünften sich nicht deck« ließ«. Man mußte sich eben zu Au- leihen verstehen. Diese Anleihe» werden aus dem Londoner Geldmarkt gemacht und find« immer sehr bereitwillige Abnehmer. Ai« vor einigen Jahren die australüche Eolonie Queensland eine Anleihe vo» 2V, Millionen Lstrl. ouslegke. wurden sogleich mehr al« 3,900,000 Lstrl, gezeichnet, und al« die Regierung von Victoria sich an da« «glischc Capital um 4 Million« Lstrl. wandte, überstirge» dft Subskription« ogar 11 Millionen Lstrl, I Gegenwärtig schätzt mau da« von England einen Loloaien vorgcschossene Capital aus über 263 Millionen Lstrl., dadurch «wichst den Briten ein doppelter Bortheil, einmal wird ihr jährlich?« Budget nicht mit schwer« Ausgaben sür ihren Colonial- besitz belastet — al- Zuschüsse an die Eolonie» und Lypern sind 1886 nur 130,833 Lstrl. ausgesührt — dann aber beziehen die englischen Kapitalisten noch eine sel>r ansehnliche jährliche Rente ou« den colonialen Anleihen. Diese Revenuen beziffern sich gegenwärtig aus rund 11.380,000 Lstrl. Ganz ander« liegen t>ft Verhältnisse be< den französischen Eolonftn. Unter ihnen giebl e« keine, dft nicht aus Zuschüsse des Mutter- lande» angewiesen wäre. Allerdings zahlt Cochinchina jährlich an den französische» Staatsschatz zwei und Fronzöstich-Indien eine Million Franc«, aber da« erftere erhält einen weit größeren Zuschuß (1885 : 3,238,595 FrcS) und da« zweite empfingt die genannte Summe als JahieSrcnte sür die Einstellung der Salzbcreitung innerhalb srinrr Grenzen. Diele« Abkommen bat dft früher sehr blühende Salzindnstrie in Poiidichäry, Karikal »c. beseitigt und trägt den Engländern großen Gewinn. Sie sind damit in den Besitz de- Salzmonopol« sür ganz Indien gelangt. Wenn man aber auch dirft beiden Posten in Abrechnung bringt, so kosten die französischen Eolonie» dem Mutterland jährlich doch noch über 46 Millionen Franc«, wobei wohlverstanden nur die eigentlich« Colonica, nicht die Schutzstaaten grinrint sind. Unter d« letzter« hat Tonkiu allein die enorme Summe von 326,933,212 Frc«. verschlungen. Da dirft Million« abrr nicht sür die Erschließung drS Lande«, vielmehr für seine Eroberung verausgab« sind, so wird e« noch sehr großer Cavitalien bedürft», um Tonkin wirklich ertragSsihtg zu mache». Nun werden zwar in Frankreich olle sür die Lolonien ge- mach!« Ausgaben al« Anleihen derselben betrachtet, aber an eine Rückzahlung denkt kein Mensch weder in Pari«, noch jenseits de« McrrcS. D e Eisenbahnen und andere öffentliche Arbeit« werden in den brstiich« Cclonien durchaus aus Kosten der letzter«, wenn auch meist Mit in England ausgriiommenem Geld« erbaut. In de« sran zösischen Coloni« ist da« anders. In sehr seltene» Fällen Hot sich die locale Verwaltung an da« Privatcapital und dann auch »ur in äußerst schwachen Beträgen gewandt, in der Regel hat man dir nöthig« Gelder, zuweilen sür recht entbehrliche Objecte, vo» der sranzösiichen Regierung erhallen, in der Form einer vudieeutioo an »erviv« local. Bei dcm Bau von Eisenbahnen haben die sranzösischea Actioaaire ftlS eine StaalSgarantie verlangt, denn wohlverstanden waren eS nichl die Verwaltungen der Colsnien, welche diese Bauten aussührteo, vielmehr französische Gesellschaft«. Wenn eine solche Garantie algeriichen unv tunrsischc» Eisenbahn« gewährt wurde, durste eine Gesellschaft, welche den Ba» einer Senegalbahn bezweckte, solche« noch viel eher erwart«. BiS 1886 hat der französische Staatsschatz dasür 18.215.589 Fr. verausgab». Der Staat hat server der betreffen den Gesellschaft sür 99 Jahre eine bestimmte kilometrische Einnahme zugesichert, auch die Erhaltung und Verwaltung übernommen, so daß man sür die nächsten Budget- eine jährliche Ausgabe von 2,933,502 Franc- vvebrrfth« kan». Die Eolonie selber, die doch den unmittelbaren Voriheil von dieftr Anlage ziehen wird, hat nicht den geringsten Tbcil der Kosten weder sür die Gegenwart, »och sür dft Zuluft übernommen. Räumen, da- doch ebenso gut im Stande sein sollte, für seine Eisenbahn« zu zahl«, als da« benachbarte, ihm in jeder Brzirhung ähnliche enqliiche Mauritius, trägt freilich iu etwa- zu den Lost« seiner Bahnen bei, verlangt abrr noch viel mehr vom Mutterland. Frankreich hat dort d« Aclionairen eine JahreSeianahme von 2.495.000 FrcS garantirt: da dieielbe aus dem Betrieb nicht gedeckt wird, so Halle die französische SiaatScassc der Oownnxvis «in port et <iu clieinia >1» ker <is la Reunion biS Ende 1885 bereits vier Millionen Franc- Subventionen gezahlt und sür 1886 hatte dieselbe 1,134,000 FrcS zu erlegen, während die Eolonialverwaltuug nur höchstens 160,000 FrcS. im Iahrr zvschießt. Daß die englischen Coloni« in ihren Anfängen dem britisch« Staatsschatz Kosten verursacht Hab«, ist ja auch im Eingang voa un« betont worden, c« wurden aber auch die direct« finanziellen Lortheile dervorgehob«, welche da« britische Capital aus denselben zieht. Nicht weniger wichtig sind die Handelsbeziehungen. England daS darf man sagen, »ivnopolisiert nadezn den Handel mit seinen Coloni«. Ein Biertri seiner gelammt« Einfuhr, ein Drittel seiner Ausfuhr entfällt aus dieselben. Von Frank rrichS Gesammthandel gehör» nur ein Zwanzigstel seiner Ein suhr, ein Sechzehntel seiner Ausfuhr seinen Coloni« und dabei steckt in der letzteren noch ein gute« Theil fremder Provenienzen Wohin man auch blicke» mag, findet man d« Großhandel in druiich« und englischen Händrn, danrb« Irrt« selbst »n verhöltttiß- müßig so allen Besitzung« wie Coch'nchina dft Franzos« meist nur al- klkinbändlrr aus. Uri den Bergwrrk«untrrnehmungk» in Neucaledonirn sind säst nur Engländer oder Australier, alio Leute englijcher Abstammung bethciligt. ES fehlt den Franzosen durchaus an dmi Utticrnehmunz-gcist, welcher eben zun» Lolonisir« uu beding» gehört. Freilich werden sie durch ihre Verwaltung nicht gerade ermulhigt. Man lese nur Hubbr-Echlride»'- Berichte über die Mitregierung der sranzüsisch« Gouverneure am Senegal und am Gabun, Lenz' und Zvller« Schilderung«. Roichrr'S verdammende« Unheil, endlich höre mau den sranzösischcn Natioaalökononi« Leroy-Beaulieu WaS uniere Minister, unsere Gouverneurr, unsere Capitaine suchten, rust der Letzte au«, da« waren nicht sruchtbring«de Reiultate für Handel und Industrie, da» war nicht rlne sriedlichr Enilaltune unsere- wirlhschastlichra Leben-, da« war nur Ruhm, o'ätmt In gstoire Jetzt sucht man durch allrrlei Zollmoßrrgel» drm sranzöftichea Honbet die Vorher,schalt in den Coloni« zu sichern, die ihm die eigne LeiftungSsäiiigftil nicht zu verschaffen vermochte. Während dir Engländer rS sich gefall« lasten, in iyr« Besitzungen mit demselben Sieoermaße gemessen zu werden wie AuSILuder und dennoch den Löwenantheil de« Handel« in den Händen hoben, suchen die Fron- zosen durch Differentialzölle zu gewinnen, war die Vorzüge ihrer Erzeugnisse zu erlange» nickt im Stande sind. So bobra sie mit rmem Schlage die Einfuhr ftemder Waaren in ihre htoteriodischea Besitzungen unmöglich gemacht, ohne zu erwägen, daß eine Wider Vergeltung geübt werden kann, welche ihrem einzigen nevnen-iverihen AuSiuhrartikel, dem Re>«, den ostasiat'lch« Markt vrrichlirßt uns ihrem Handel damit ein« töbtlick« Schlag verletzt Wrnn die Franzosen im vorigen Iadrhondert tüchtige Kolonisten wa?e», wie die sranzösiichen Kanadier dft» noch heute zn brweifta scheinen, so ist ihnen diele Eigenschaft im Lauft der Zeit gründlich abhondr« gekommen. Am meist« aber trifft ein Borwars die Regierung, welche durch unfähige Organe eia System bureaukratilcher Bevvr- muuduog befolgt, da« jeder freier«, selbstständiger« UateruehmuugS» löst hemm«» eutgegeutritt. Vo» drm sördrrutz« »eik ^vroruvamit de« Engländer» bot der Frouzose keine Ahnung. Unftre eigene Coionialveriretung kann au« dem vergleich bridrr Systeme eine werihvolle Lehre ziehe». Dermi sch te «. Lettzzig, 19. December. ? AoS der Fremde. Auch die Parlier Börse vermochte den beunruhigenden Berichten über Rußland und Oesterreich wegen An- aminlnng iussücher Truppenmaffen an der galizffch« Grenze nicht Widerstand zu leisten, und eine Art Panik machte fick zum Schluß der Woche gellend und riß d e Lourle herab. Außerdem ist da« Ministerium T:rard bei der Börse nicht beliebt. S>e Halle bereit« Gelegenheit, ihn früher als Finanzminister kennen z» lern«. Auch Rio Tinto sind zuletzt von ihrem büchst« Staadpunct bedeutend ge sunken. Da« wildeste Spiel herrschte tndeß in dieftr Woche in den Mrlall-Actien. Berschirdrne Minen - Gesellschaft«, deren Actien eit langer Zeit ohne PreiSnoliz geblieben waren, wurde» in den Vordergrund gezogen. Sguile«, welche vor einige» Wochen zu 40 Franc- erhältlich waren, stiegen aus 72V, Franc« und 120 Franc«. Seit 1883 hat die Gesellschaft keine Dividende gezahlt. BigSnaeS Kupser-Min«, seit 1884 dividcndenIoS, erhüdle» lbren Cour- von 112 aus 240 FrcS. Tharsi« stieg von 150 aus 170 Frc«., Santo Domingo oder Mason und Barry« erreicht« den Preis von 350 FrcS. Die Acti« der Metall-Gesellschast (L?ve»'siäre und Eecrelon) avancirt« von 685 aus 830 Frc- , da eine Interim«- Dividende von Ll, FrcS. aus Ende de« Monat« angekündigt wurde, für französische Rechnung wurden auch österreichüche Alpine-Ac»« tark gekauft. Dagegen sindDiamant-Acti« augenblicklich vernachläisigt. DaS Budgel-Tomilä hat sein« Bericht erst in der letzte» Woche vrrtheilt. To- Budget weicht von dem Dauphin'- im März und voa dem Rouvier's im Juli bedeutend ab. Do- Eomilä bat ein« ganz neu« Plan entworfen, indem eL eine vollständige Umänderung der Trank- und Erbstruer vornabm. Die Steuern, welche der Staat bisher von Wein und Bier erhielt und die aus 150 Millionen Francs stiegen, sollen abgeschafft werden, dasür eine Supplementar-Taxe von 26 FrcS. per Hektoliter Alkohol erhoben werden!, io daß die Steuer von 156 aus 180 Frc« steig«. Die Elbfteuer soll von dem Nettobetrag« nach Abzug der Schulde» und Verbindlichkeit« erhoben werden, statt von dem Bruttobetrag, dafür soll eine mit dem Betrage wachsende erhöhte Steuer Platz greisen. ES sollen dadurch 54 Millionen FrcS. mrbr eiugeuomm« werden. Jndcß wird daS Projekt aus schärft Opposition treffen, da wenige Familien existirev, die nicht eia Vermöge» von 1000 b,s 50.000 Frc«. besitzen, wrlche von der vermehrt« Last betroffen wurden, denn die steigende Abgabe hör» brt 50,000 FrcS. aus, und große Berniögrnde würde» verhältnißmäßig begünstigt sein. Der Gewinn de« Tietit soncier innerhalb 11 Monaten beträgt 22.221,482 Fr., woS rin PluS von 236 553 Fr. gegen voriges Jahr vorstcllt: dagegen waren auch die Ausgaben 116,796 Fr. düher und die Dividende, welche im vorige» Jahre 60 Fr. betrug, wird daher wohl nicht überstieg« werde». Die Einnahmen de- Suez-CanalS in der erst« Dekade deS De» ccmbcr betrugen 1.420,000 Fr. aegen 1,520.000 Fr. im v. I. Bon dem AuSwärtShandei Frankreich« haben wir bereit- be- richtet. Wir tragen noch nach, daß der Monat November rin PluS von 38 Millionen in der Einfuhr zeigt, welche von Lebensmittel» und Rohproductea herrührrn; der Export nahm um 18 Million« zu in der Fabrikation. Der Wochen gewinn drr Bauk »o» Frankreich belinst sich auf 328 iXX) Francs. Die Bank von England, schreibt der englische „Ceonomisi", hält in dieftr Weise mit der «tuen Hand ,brc DiScontroic ausercht und warf sie mit der andern nieder. Da sie rS nicht dulden kann, daß ihr Gold durch ausländischen Begehr entzogen wird, behielt sie die Rate von 4 Proc, und indem sie zugleich einen Dbrft drr letzten SchatzbondS-Em ssion übernahm, hals sie dem Meldvorratl» am Markt ich mehre» und indem dadurch die Marktrate vermindert wurde, verminderte sie auch in Wirksamkeit ihre eigene Naie. Ta der deuische Goldbegehr stärker wurde, und drr Wrchirlcour» nalc drm Puncte fftl, wo c« lohnte. Gold a»S der Bank zu ent- nehmen, so erscheint dies als keine kluge Politik. Be,», ge wöhnlichen Verlaus der Dinge möchte indcß die Bank gegen Ende deS JahreS mehr Coiftrole über den Markt gewinnen »nd wahrend der nächste» zwei Wochen eine leichte Versteiinng der Rate» statt, finden, obgleich immerhin eine größere Leichtigkeit Isetricht, als noch vor wenigen Wochen zu erwarten war. An der Londoner Börse war während der Woche lebhafte« Ge- schält und die Tendenz war eine ousfteigeode. Fremde Sicherte,ilen machte» indeß in gewisser Bezirdung eine Ausnahme, da der Markt unter der Einwirkung der Berichie über die Anianimlnug von rulsischen Truppen an der österreichischen Grenze und ungüttstiqrr Nachrichten über den dentichrn Kronprinzen stand. Auch der ameri kanische Eisenbahnmarkl hat sich in keiner entscheidenden Wrift ge- bessert; dagegen stiegen einheimische Bahnaclien i» hervoriageaber Weise wegen der bessern TrantporwuSweift und der unzweifelhaft« Besserung de« Handels. Ja fremde» Kupftr-Miukn-Acileii schärft Hausse. Sowohl di« Börse, wie da« Publicum speculirtcn stark. Toch wurde auch viel zur Anlage au« dem Mark» genommen. Dft Börse hat sehr sanguine AuSsichlca für das nächste Jahr. * Leipzig. 19. December. Um denjenigen unserer Leser ent- gegenzukonimcn, denen eS erwünscht ist, über die sür Capitol- aalage und BermögeuSverwalluug bedeutungsvollen wirth» schastlichen und sinouzirllrn TageSsragen, über da« Finanzwesen fremder S«aatea , tu-und ausländische Werlh- papiere aller Art. über Banken, Eisenbahnen, Ver- sicherung«- und Industrie-Gesellschaften, neue Emissionen und sonstige Vorkommnisse an der Berliner Börse u. s. w. ein gehendere Informationen zu erhallen, als wir solche über diese Gegenstände in unserm, dem ganzen Gebiete des wirihschasi- lichen und geschäftlichen Lebens tienenden volkSwirthjchastftchcn Theile darbtet« können, haben wir mit der in Berlin erscheinenden Wochenschrift „Ter Tentsche Lrkono«ift" ein Abkommen getroffen, wonach dieselbe den Abonnenten des „Leipziger Tageblattes" sür die Hälste dr« AbönnemenISpreise«, d. i. sür 2 25 pro Quartal, geliefert wird. — Tiejenig« unserer Abonnent«, welche von dieser Begünstigung Gebrauch mache» wollen, belieben sich unter Einsendung von 2 ^l 25 -H, sowie der AbonncmentSquiltung deS „Leipziger Tageblattes" an dft „Expe dition de« Deutschen Oekonomist in Berliin 8. VV. Kochstraßc 23" zu wenden, woraus die Zusendung jeden Sonnabend »ater direkter Adresse per Post erfolgt. * Leipzig, 19. December. Ja eilt« uo» vorliegenden Broschüre mit dem Titel „Keramische TageSsragen, desprochen und de» ArbeitSgenoffen, Freunden, Föibercra »nd Gönnern keramischer Ge werbe gewidmet von Max RöSler" (Verlag von Müller L Schmidt in Loburg) ist u A. auch der Bedeuttiug der Leipziger Missen für die keramische Jitbustrie gedacht ES heißt in dieftr Beziehung in der gedachten Scheift: „Tonn hoben w>r als großen HandelSvonheil unsere keramticke Waarenbörsr» die Leipziger Messe, eine eigen artige Einrichtung, viclbeneidet von den concurrirenden Staaten. Und doch q>eb» eS engherzige Lirchtdurmpolitiker, kurzsichtige Alleö- und Besserwisser, welche daran mäkeln, sie verlegen und veränderu zu können meinen. Prosessor Alex. Schmidt hat i» einem vor trefflichen, mit eingehender Sachkeiiutniß geschriebenen Aussatz i» Sprrchsaal Nr. 23/24 de« Jahrganges 1887 diesen Gegenstand be handelt und bofscnilich ein sür allemal den neidischen Mäklern heim- gklruchtet. Wir Keramiker besonders haben in unserer Leipziger Messe alle- DaS, was die AuSstelluugen anderer Länder bezwecken. Da« ist da« Borsühr« der »eurften Leistungen, da« Aneinander-Reibe, und Sich-St-iger» der einzeln« Producevtea, aber odne die Fehler der AuSstelluagen, ohne da- Geprünge, ohne die da» Urtdeil verwirrenden Schaustücke und Reclamezulkaten, ohne da» Durchsickern von Maaren und Waarenpreisen direct ut da- Publicum mit Umgehuug de- «ch» »«big« Händlers."
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