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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-20
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1887
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7314 «tt Mt. 28,242.100 21,742.500 2,777,500 «>t mr. 2,245,050 NcuiahrS *— Deutsch« N«ich«b»ak. Dte an« heute vorliegend« lieber- sicht der deutsche» Reichsbank für die am 15. d. beeadete Woche zeigt, >oie die« gewöhnlich um diese Zeit der Fall zu sei» pflegt» keine erhebliche» Veränderungen. Der Metallbestaad erhöhte sich um 3,493,000^« und stellt sich derselbe augenblicklich aus 794,035.000^1 Da« Wechselporteseuille ha» um 5,067,000 ^l zugenomme» «ud ebenso haben sich dte Lomdardiorderungen um 666 000 ^l gesteigert. Der Betrag der im Umlauf befindlichen Note» uadm um 2,109,000^1 zu und beziffert sich jetzt aus 868,630,000 ^l Die «iroverbiudlich. teilen, welche sich augenblicklich aus 393,395.000 belaufen, weise» gegen die Barwoche eine Zunahme um 9,471.000 ^l aut. Die steuer freie Nolenreserv-, welche sich am 7. d. M. auf 233,174 Million«» Mark stellte, beträgt jetzt 235.481 Mill. Mark gegen 184,698 Mill Mark am 15. December de« Borjahre«. Beirieb«erg«b»tlse der Leipziger Pse rde-Eisea« bahn in der Woche vom 12. bi« 18. December e.: 189,539 Per sonen, 23,427.70 P.lu«: 13,259 Personen. 410.20 ^l; Plo« seit l. Jul, e.: 585.925 Personen, 38.885 90 >1 Lebeasversicheruag«. Gesellschaft zu Leipzig. Geschästsergebnisse der ersten II Monate 1887, vergliche» mit denen im gleichen Zeitraum des Borjahrr«. 1887 1886 Todessallver sicher nagen: »nli-a« m,i Mt. E ngang 3,8.33 29.130H00 3,619 Perione» Vrrt»„r« Neu versichert .... 2,522 22,594,300 2^136 Abgang durch Tod . . 500 2.910.250 588 Leben-sallversicheruagea: Pnionm Mil Mt. Pettone» Neu versichert .... 685 1.810.300 761 *— Garnbörse. Dte während der bevorstehenden messe in den Räumen der Leipziger Börsenballe abzuhaltende Garnbörse wird Freitag, deu 6. Januar 1888, ihren Anfang nehmen *— Gohliser Actienbierbrouerei. Die bekannte», von der am 26. November stattgesundenen Geaeralversammluag der Gellster 'Actienbierbrauerei gesasiien Beschlüsse, betreffend die Herab- j y, » i des Aktienkapital« um 450,000 ^tl und die Emission von 450 i»> 0 Prioritätsaktien, sind nunmehr in« Handelsregister der Staat Leipzig eingetragen wordeu. fst TresSrn, l8. December. Dresdner Fe lseakeller- Arauerci. Zu der gestern stattqehabten Sitzung der Berwaltuug«. organ der vorgenannten Akliengetellschast ist beschlossen worden, der levarstehciiden ordentlichen Generalversammlung neben hohe» Ab. s.1i>eit„iige„ die Berkheilnng einer Dividende von 26 Proc. sür da« Geschäftsjahr 1886/87 in Vorschlag zu dringen. Im Borjahrr be trug die Dividende ebensoviel. T Jena. 19. December. E« soll und kann nicht ia metuer Absicht liegen, in Sachen der „Sächsisch-Thüringische» P o rt land - Cement - Fa brik eiue unfruchtbare Polemik sort- zuspinnen, zumal ich dem Unternehmen selbst ganz fremd gegenüber, stehe und mit keiner der dabei betheiligten Personen irgendwelche persönliche Beziehungen unterhalte. Au«brücklich constatirt sie da gegen, raff sich die von mir gebrauchten Worte „nörgelnden Auslassungen" natürlich Nicht aut das von einzelne» Actionaireu auSgeubie Rech« der sreien Meinungsäußerung bezogen, soadern lediglich aus Rügen kleinlichster Natur, wie z B. aus die zu Pro tokoll gegebene (I) Klage über den um ca. 40 Minuten verspäteten Beginn der Generalversammlung. Welche dieser Bersammlungen wird überhaupt präci« eröffnet? Vorliegend kommt hinzu, daß von 10 Uhr ad >m Bersammlung-locale erst die Stimmen au-gegeben werden musiten und die Beschwerdeführer — selbst V. Stunde zu spät ankamen. Hiermit Acieuichluß! LI Nach dem Geschäsi-berichte der städtischen Gasanstalt in Gera sür da» zehnte Betriebsjabr wurden eingenommen sür Privat- ga-coniiim l?5,409.72 -A, sür öffentliche Beleuchtung 26,438.98 ^<l, sür PrivatgaSeinrichlungen 8063.15 >l und sür Nebenprodukte 25,572.74 ^ Der Geiammteinnahme von 235,484.59 -sl steht eia« Ausgabe von 135,668.04 gegenüber. Der Bruttogewinn beträgt i»9,816.55 >l, wovon 34,486.13 ^l für ordentlich« Abschreibungen in Abzug zu bringen sind. Bon dem verbleibenden Gewinn von t!5,:i:j0 42 -Al gehen noch ab 150 ^ Tantiöme an den BetriebS- Iuipeclor »nd stellt sich sonach der Reingewinn aus 65,180.42 >l, gegen 60,299 50 Al im Borjahre. Bon diesem Reingewinn werden der Kämmerei wiederum sür die lausende Verwaltung 30,000 ^sl gewährt und der Restbestond von 35.180.42 -sl soll zu oußerorbent- lichen Abschreibungen Verwendung finden. Die Ga-preise stellten sich pro Kubikmeter aus 20 ^ sür Private und 1b sür gewerb- liche Zwecke. * Berlin, 17. December. (H. H.-B.) Der deutsche Spreu» lant in Pari», welcher mit Rio Tinto-Actien ausgeschwänzt wurde, heißt Kaldenbach. Mit Bezug auf die zutreffende Bestimmung der Betrieb«, »rdnung sür die Eisenbahnen Deutschland» wird bi» auf Weitere« die Zollabfertigung sür die vom Ausland« eingehenden Sen dungen vo» Weizen, Roggen. Gerste, Hafer, Mai», Dari, Malz und Mühlcnerzeuqnijjen aus Getreide bahnseitig nur dann übernommen, wenn vor der Verzollung seiten» der Absender, beziehungsweise Eiiipsänger ci»e ausrcichende Sicherheit sür die Entrichtung des Unterschied» zwischen de» gegenwärtigen und denjenigen Zollsätzen bestellt wird, welche nach dein Entwurse de« Gesetzes betreffs Ab änderung des Zolliaris» in Aussicht genommen wird. Andernfalls wird die Verzollung, soll» sie nicht der Emp säogcr selbst vornimmt, Mittelspersonen überlassen. *— Oeiscntliche Armenpflege im deutschen Reiche. Die Ergebnisse der sür da- Jahr 1885 angestrllten Erhebung über die Wirksamkeit der öffentlichen Armenpflege im deutschen Reiche sind jetzt vom kaiserlichen statistischen Amt in den vom Bundes- rath vorgeschriebe»«» Uebersichten veröffentlicht worden; dieselben bilden den Inhalt de» 29. Bandes neuer Folge der „Stalistik de« deurschen Reiches". Die Nachmessungen betreffen die Zahl und Be völkerung der Armenverbände, die von denselben unterstützieu Per sonen. und zwar der Selbst- uud der Miiunterstützten, die Unter« stutz»,igssoriil der geschlossenen (Anstalt-.) und der offenen (Woh- iiunqS-i Pflege, die Ursachen der llnterstützung-bedürstigkeit. die Ausgaben zu Zwecken der öffentlichen Armenpflege, da- Erstatlung«- wesen in Armensachen und die Armenstreitsachen. Nach den Aus- , ahme-Srgebnissen sind im Jahre 1885 im deutschen Reiche 1.592 386 Perionen, das sind 3.40 Procent der Bevölkerung, durch die öffentliche Armenpflege unterstützt worden, nämlich 886,571 Selbliunterstützt' (Familienvorftände und Einzelnstehende) und 705,815 Mitunterstützte (mit den Familienvorstanden zusammen lebende Ehefrauen und noch nicht 14 Jahre alte Kinder oder Ktndeskinder derselben). Was die llriachen der Hils-bedürstigkeit «inlangt, so vcrthcilen sich die Uuterstützten aus dieselben in solgen- der Weise: Tod de» Ernährer« .1 ... Krankheit des Unterstützten oder in I dessen Familie I Körperliche oder geistige Gebrechen 1 "n,au Eigene Verletzung I Verletzung des Ernährers ... 1 Tod des Ernährer- 1 Altersschwäche Große K „derzahl Arbeitslosigkeit Lrunk AibciiSscheu Andere bestimm» angegebene Ursache» Nicht angegebene Ursachen 273,939 — 17.2 durch Unfall 444 498 197,092 - 32.495 > 5,144 14,913 > 234.952 115.146 95,468 32,434 22.528 122,214 1,573 27.9 12 4 21 0.3 0.9 148 7.2 60 20 14 7.7 0.1 Zusammen I,5!t2,386 — 100 "/, Die Ausgaben für die öffentliche Armenpslege erreichten im Jahre >885 den Betrag von 92,452,51? ^l oder von 1.9? ^l aus den Kops der Bevölkerung. <5 Eine vorau-sichtlich auch für die deutsche Wollindustrie wichtige Maßregel wird von dem Direktor de« Ackerbandepartement« von Bengalen, Mr. Finucane, vorgeschlagen. Es handelt sich um die Errichtung eine« ständigen Wollmarkte« sür tibetanische Wolle in Darjeeling oder an kinem anderen Puacte Britisch-Fndiens. Die Berichte über den Außenhandel Bengalen« mit Nepal, Sikkim und Bhutan geben die Wollvorräth« in Tibet als geradezu enorme an. Nicht wett von der Grenze werden maffen- has, Schafe nur um de« Fleische« willen, da- getrockae« wird, ge- »ödtkt und an rine Berwerlhnng der Wolle wird dabr, kaum gedacht. Närdlich von dem großen Nord-Platean bevölkern zahllose Schas- heerden die unabsehbaren Flächen der tibelanischen Hochebene, deren feine Wolle nur in geringe» Quantitäten zn Teppichen verarbeilet wird. Man rechnet, daß sich die Wolle nach Darjeeling zu 3 b>« 3'/,<i per Pinnd stellen läßt, während tibetanische Wolle in England elwa da» Doppelte kostet. Bon Darjeeling bi« Kalkutta ,st Bahnverbindung nab mna erwartet, daß b,e Berwaltnng der Balm, um den Wollhandel zu fördern, Frachtermäßigungen sür Woltraa-porle bewilligen wird. Selbst wenn die tibetanische Re- girrong sich nicht znr Ausdeboag der an der Grenz« bestehenden Handelsbeschränkungen entschließe» sollte, erwartet mau. daß sich eine große Au-inhr de« ia Tibet säst werthlole» und für die enro- päischc Industrie sehr werthvollen Artikel« nach dem neuen Absatz- platze entwickeln wird» sobald eine regelmäßige Nachfrage vor handen ist. »- Zu der kürzlich an dies« «ch»» erfolgt«, «itthell»», U« de» Birrexport ist »och folgend« Notiz von lebhaftem Interesse für de» gelammten deutsche» Bierexport. Der Export, so wird au« München geschrieben, findet sowohl in Flaschen, al« auch tn Fässern statt. Um Erster»« zu ermöglichen, bedient man sich de« sogenannten Pafteurstchea Verfahren«, indem man die gelullten Flaschen etwa «ine halbe Stund« einer Temperatar von 46 b>« 54 Grad ausirtzt und dieselben daun schnell abkühlr, so daß die Vernichtung der mikro- skop scheu Fermeuikürperchrn, ohne der Güte de« viere« Abbruch zu »hun. unzweiselhas» erfolgt. Da« ia dieser Weise behandelte Bier hält monatelang Seereisen und Temperaturunterschied« au«; trotzdem ist aber der Fla scheu hier exvort im Berhältaiß zum Export in Fässern der Quantität nach sehr zurücktreteud. Zwar hat der selbe in den letzte» Jahre» nach überseeischen Ländern hi» merklich »»genommen, dagegen habe» von den europäischen Staate» nur solche Theil daran, nach welchen der Export ia Fässer» nicht zu ermäglichen ist. z. B. Italien und Spanien. »— Die „BerlinerHaadel-gesrllschast" dementtkt die Nachrichi vom Abschluß einer neue, serbische» Anleihe. *— Kahlenberg-Eisenbahn. Anläßlich der bedeutenden Frequenz, welch« die Kahlenbergbahn in den Sommermonaten ans- weist, Hai die Berwaltuug de- Unternehmen« beschlossen, die bestehende kurze eingleisige Bahnstrecke zweigleisig derzustellen. Die bezügliche Bauausführung soll »och im Lause de« Winter« erfolge». *— Kaiser Ferdinand«.Nordbahu. Der letzte Autwri« drr Kaiser Ferdinands-Nordbaha schließt mit einem Plu« von 1.67 Millionen Gulden, welche« bi« zum End« de« Jahre« leicht aus 1.7 Millionen Golden anwachsen wird. Unter diese» Umständen läßt sich schon heate unschwer ein Schluß aus da- Erträgniß ziehen, welche« vorau-sichtlich pro 188? an die Actionairr zur Beriheilung gelangen wird. Nimmt man die Vermehrung der Ausgaben mit rund 500,000 fl. an, so erübrigen 1.2 Millionen Gulden, von denea zunächst 250,000 fl. nöthig sind, um deu vorjährigen Reinertrag de« „öffentliche» Eiseubahnuateruehmen«" von 7.2 Millionen Gulden aus jene Höh« zu bringen, welch« die Bertkeilung einer Dividende von >00 fl. au« diesem »uläßt. Im vorigen Jahre entfielen bekannt lich blo« 96 fl. 70 kr. aus den Reinertrag der Bahn, 20 fl. 80 kr. ans die anderen Unternehmungszweige der Beicllichost. Der Rest, der sich aus 950.000 fl. ralculirt, ist nach dem Uebereiukommen zwischen der Gesellschaft und dem Staate „hälftig" zu «heilen, so daß ca. 475,000 fl. für die Actionaire verbleibe» würden, die zu- züglich der obigen 250,000 fl. sich auf rund 725,000 fl. erhöhen. Dir« macht bei einem Aclienbestaade von 74,500 Stück nahezu 10 fl. pro Aciie. Die Actionaire der Kaiser Ferdinauds-Nordbahn dürfen daher, soll« nicht anßerordeollich« Ereignisse eintreteu sollten, für da« lonsend« Jahr aus eine Dividende von ca. 12? fl. (gegen 117'/, fl. im Vorjahre) rechne». *— Metallpretse. Man schreibt der „Fr. Ztg.": „Lin Bild von der Steigerung der Metallpreise giebt die am 12. December bei der Maia-Neckar-Bahn in Tarmstadt stoitgesuadene Submission aus Lieferung von Beiriebsmaterialiea pro 1888 Die niedrigsten Bn- arbote waren: sür Antimon 7995 >l (gegen 61'/, ^l im Vorjahr), für Vlockblei 28.85 ^l (gegen 25'/, ^tz). Blockzina 314.90 ^l (gegen 209'/, ^tz), Kuvserblech 155 >l gegen 98.30»), Rundkupser 160» (gegen 96 30 ^l), Kupiervitriol 40 ^l (grqeu 31.40 >l), Drahtstifte» 27 ^l (gegen 2o90 ^l). Rofteisen 131.80 » (gegen 102.90 ^l), Alle« pro 100 Kilogr.. Holzschrauben 80-C pro Groß (gegen 60 >H), Schraubenmuttern 2 50 >l pro 100 Stück (gegen 1.93 ^l)." -ll- Dtrfcha«, 17. Derember. Die hier zu eiaer Lorberathung zusammeugetreteaea west preußischen Brenner erklärte» rin- stimmig ihren Beitritt zo der ia Bildung begriffenen dentschea Spiritus-Commission«.Baak. D Au» Bayer», 18. December. Dte Münchner Handel«, kammer hat sich beim Finanzministerium dasür verwendet, daß die Falzziegel, mit deren Herstellung sich viele bayerische Ziegeleien be- schäitigeu, in Au-aadmetaris 27, Specialoerzeichniß III, eingerechnet werden möchten. Ferner hat sie um Aushebung der bei den bayerischen Güterexpeditione» noch verlangte» Scheingebübr, die all ein Unikum ia ganz Deutschland angesehen werden muß, gebeten. Wieder sind Klagen der Kleingewerbetreibenden über die zuaehmeu- den Wandrrlager bei der Kammer eingeaangen. Sogar in Privaiwohnuugra solle» Wandrrlager eingerichtet worden sein. Die Kammer kann deu Grsuchstellern nur rathrn, dir gemachten Wahr nehmungen bei der Steuerbehörde anzuzeigen. — Noch vor Weih nachten soll die allerhöchste Genehmigung zum Baue der Lokal bahn Oberdorf-Lengenwang-Seeg-Hopsers»-Füßen eintreffen, und mau rüstet sich in jener Gegend bereit«, um die Bauarbeiten beim Eintritte de« FrühliagSwetter« beginnen zu können. Hohenschwangau und Neuschwanstein, die vielbekanaiea Schlösser Ludwigs ll., werden dann leicht erreichbar. — Der Magistrat in Würzburg hatte sich mit der Aushebung der dortigen 3 Messen beschäftigt, ist aber zu dem Beschlüsse gekommen, dieselben beizu- bebalien, da sie der Stadt 6000 ^l StSttegeld einbriugen, da ferner viele Leute dabei einen Verdienst haben und da auch Bäck-r, Fleischer, Restaurateure »c. des den Messe» eine gute Einnahme haben. X von her bsthmlschcn Grenze, 18. December. Wenn auch die Hoffnung der a» der böhmische» Grenze wohnenden sächsischen Bäcker aus die fernere Gestattung der zollfreien Brodeinsuhr nach Bödmen nicht groß war. so batte man doch noch einiges Berlrauen daraus geletzt, daß bei den Zolluuierhandlungen zwischen Oesterreich und Italien letztere- die ihm gewährle zollfreie Einfuhr von Brod nach Oesterreich nicht ausqeben und daß dadurch Dcutich- lond al« meistbegünstigte Nalion diese Vergünstigung auch sort- behallen werde. Leider ist dieser Strohhalm, an deu man sich noch klammerte, gerissen; in Zukunft wird kein sächsischer Bäcker oder Müller mehr in der Loge sein, Brod nach Oesterreich zu verkausen, da er sür 100 Kilogr. einen Zoll von 7 50 sj bezahlen müßte. ES ist ganz unmöglich, daß er drüben über der Grenze da« Brod um den Zollsatz (um 2'/, Kreuzer oder 3'/, -C pro Piund) höher verkausen kann, weil die böhmische» Bäcker a» und sür sich schon billigeres Korn und billigere« Mehl habe» und diese dann nick» mehr au« dem Feld« zu schlagen sind. So müsse« jetzt die Bäcker an der Grenze ihre Trift,nz den Agrarier» theilweise opfern. Schiefer, Ziegel, Topsgeschirie. Papiere, Elaviere, Möbel. Sviel- wa,ren tc., die bi« jetzt noch nach Oesterreich gingen, sind mit böheren Zollsätzen belegt und gestalten in Zukunst Geschäfte zwischen Deutsch, land und Oesterreich schwerlich mehr. Namentlich ist der Zollsatz für chromvlilhogrophirte« Papier um da- Zwaazigfoch« (voa 6 aus l20 ^l) erhöbt worden. Die Zollschranken werden immer höher und uaüber- strigbarer. Wo soll da« zuletzt hiuführca? *— Tauerabaha.Projekt. Man schreibt der „Frkf. Ztg.": „Die schon seit drei Jahren mit Eiser angestrebte Eisenbahnver bindung mit Trieft über den Tauern scheint in nruerer Zeit doch ihrer Realistrung näher zu rücken. Nicht weniger al« zeli» ver- schiedene Troern sind zur Aussührung vorgeschlagea, die Triester Handelskammer bezeichnele als die einzig emvsehlenswerthe derselbe» die Linie Sachsenburg.Mellnitz» Gastrin-Schwarzach, dicselb', sür welche auch die Salzburger Handelskammrr und namentlich deren Vorsitzender Herr Steiner thärig sind. Der Ban dieler Linie würde vier Jahre ia Anspruch nehme» »nd einen Kostenaufwand von rund 27 Millionen Guide» ö W. erheischen. Nachdem nun am 20. Oclober d. I. da- österreichische Abgeordnetenhaus ^beschlossen hat, an die Regierung die dringend« Aussordcruag zu richten, die vorliegenden Projekte eingehend zu ftudiren uud alsdann dem Reichsrathe mit «hunlichster Beschleunigung die geeigneten Borlagen zu machen, wird die Regierung nunmehr der Sache ernster näher treten müssen. ES ist ober mehr al« wahrscheinlich, daß sie lieber einrm Eonsortium, welche- den Bau uuiernehmen wollte, die staatliche Zinsengaraiitie sür da« Anlagekapital gewähren al« dasselbe selbst beschaffe» würde. Die Borlheile, welche eiue solche Verbindung einerseits sür Triest und ondererseit» sür den gelammten Verkehr au« Deulschland, Holland und Belgien nach und über Triest zur Folge baden müßte» ergeben sich au« dem Stadium der Karte von seihst. Interessenten sind anch auf die Denkschrisien der genannten Handel«kammern, be schau crwähnten Herrn Steiner und de« Herr» Eesare Lombi» Laadtaqsabaeordaelen von Triest, zu verweisen." IVTL. ««», 17. December. lDeputirtenkammer.) Der Finanz minister gab ein Expos» der sinanziellen Lage: Die S-- bahrung de- Finanzjahre« 1886/87 schließe mit einem Uederichuffe der Einnahmen über die eff ctwea Ausgaben im Betrage von sieben Millionen) die« bedeute gegen die Boranichläge rine Besserung oin 12 Millionen und sei diese Vermehrung der Einnahmen den reali- strtea Ersparungen zu verdanken. Wä>e die Cholera in dem Lande nicht onsgetreten, so würde die Zunahme der Einnahme eine be- deutend größere gewesen sein. Ohne die Beschleunigung der Rüstungen und die Entsendung der Verstärkungen nach dem Rothen Meere hätten auch dir Ersparnisse noch beträchtlicher sein können. Einschließlich der Besserung der Steuerrückstände um 2*/„ Millionen bade der Rechnunglabschlub de« obgelausenen Finanzjabres einen Gesammtgewina von 14 Millionen ergeben. Was die Gebahrung sür 1887/88 betreffe, so erinnert der Minister daran, daß er trotz de« beträchtliche» «»wachsen« der Ausgaben rin in Au«gabe» und Einnahmen baloncirrude« Budget vorgelegt bade. Allein e« ergebe sich ln der Folge eine w^tere Zunahme de« Erfordernisse« um N8 Millionen, welcher eine Vermehrung der Einnahmen um 48 Millio nen gegeaüberftede; es blieben sonach 70 Millionen Au«gabea za bedecken, welch« dnrch wesentlich tranfilorisch« Verhältnisse noihwendig geworden feie». Lr werde für diesen Nn«fall 70 Millionen in« Budget einstellea, die dnrch Obligationen realisirt werden sollen, welche Vora,»b«lost»ngrn de« nächsten Jahre« repräsen- tirr». Er heg« übrigen« dir »olle Znversicht, daß man nicht aoth- wendig habe» werde, z» diese« Mittel »» greisen. Dir Voranschläge sür 1888/89 seien bedeutend bester. Die Einnahmen feien im Ordinarium um 42 Millionen, die Au«gabea i« Ordinarium um l? Millionen höher, da« Extraordiaarinm ober habe sich um 43 Mil lionen verklagen, und da« Deficit erscheine aus 14—lü Millionen herabgemindert; dasselbe wäre sogar gar nicht vorhanden ohne die «eausiiorisckiea Av-gobe». Der Minister legt sodann Gesetzentwürfe vor. betreffend die Revision der Gebäudefteuer und Erhöhung der Zuckerzölle, deren Ergrbniß zusammen mit der noch vorzulegeiide» Militairioxe 25 Millionen betragen werde. Tat Budget werde da durch seine Elasticität wieder gewinne». Damit es dieselbe aber behalte, iei r« unerlüßlich, der Zunahme der Ausgaben wirksam ein Ziel zu setze» und die Initiative hierzu der Regierung zu überlaffen. Der Minister giebt dcr Zuversicht Ausdruck, daß der Zolltarif, welcher durch die abgeschlossenen oder im Wege de« Abschlusses be findlichen Handeltverträge in billiger Weise ermäßigt sei, nützliche, wirtbschastliche und finanzielle Wirkungen ergeben iverde. Die Reor- gavisirung der Eniissiontiaslltuie werde gleichfalls zum wirthschast- lichen Fortschritte beitrage», indem sie die der Industrie uud dem Handel förderliche Loucurrenz unter denselben sichere. Die Finanzen und der Lredit Italien« seien aus eiue sichere Basis gestellt; olle Bemüdungen uud Arbeiten feie» jetzt daraus gerichtet, dieselbe kräftig zu consolidireu. Aus Antrag de- Präsidenten vertagte sich sodann die Kammer bi« zum 18. Januar. k.6. Französisch-italienische Handel-vertrags-Ber« Handlungen. Nach brieflichen Miltheilunge», die uns aus Pari - zugedea, fühlt man sich dortsclbst von dem bisherigen Gauge der Verhandlungen mit Italien in Sachen de« neuen Handelsvertrages wenig befriedigt und herrscht in französischen polimchen Kreisen die Empfindung vor. daß die französischen Borschläge in Rom geradezu al- unannehmbar angesehen werden, weshalb denn auch die ita lienische Regierung so geringe Neigung zeige, die Verhandlungen zu beschleunigen. Die sranzösische parlamentarische Zollcommission und auch andere außerhalb derselben stehende Abgeordnete hoben die Frage tm Parlamente zur Sprache gebracht: vorgenannte Lom- missioa hat auch am 14. d«. den Minister Flo «een« und den gewesene» Minister D autreSme verhört. E« wird an die Kammer da« Avsiunen gestellt werden, die Negierung zu einer sechs- monatlichen Verlängerung de« bestcheuden Vertrages zu ermächiigea. Sollte eiue solche Verlängerung nicht zu Stande kommen, so würden die italienischen Eiasuhrrn vom 1. Januar 1888 ab mit einem die Sätze de« Grueraltaris« bi« zu 100 Procent übersteigende» Zuschlag belegt werden köaueu. Die nach dem Generaktaris zollfreien Gegen, släud« könne» einer bi« zu 50 Proceat de« Werihe« ausdehnbare» Abgabe unterzogen werden. Der Bericht drr Lommission sollte gestern der Kammer vorliegeu uud noch vor Schluß der Session durchderatden werden. 84 Petersburg. 17. December. Die Verwaltung der Peter«, burger internationalen Handelsbank hat beschlossen, am 2. Januar k. I. eiue Abschlagszahlung auf die diesjährige Dividende u >e 15 Rubeln pro Actie oder 6 Proc. zu zahlen. — Die PeterS- urg-Moskauer Haudel«bank zahlt eiue Dividende von der selben Höhe wie im vergangenen Jahre, 32'/, Rubel pro Actie oder 13 Proc.. trotzdem daß in diesem Jahre da« Gruadcapitol von 1 aus 2 Millionen Rubel erdöhr worden ist. — Die Lovzer Handelsbank hat beschlossen, für da« laufeade Jahr eine Ab- schlag«zahlung aus die Dividende von 15 Rubel pro 250 Rubel-Acne zu leiste». <5 Eine Bestätigung der in rnssische» Blättern neuerding« mehr- fach onslretendea Behauptung, daß dir russische Schutzzollpolitik ia den Kreisea der russischen Laudwirth« immer mehr Gegner finde», findet sich auch io einem Berichte de« österreichischen Consul« in Kiew über die voa 3700 Au«stellern mit 10.000 Au«stellii»gSobjecten beschickte Ausstellung tn Eharkow. Dort heißt et in der Besprechung der 6. Abtheiluug der Au-stellung loadwirthschastlicher Maschinen und Geräthe (aus der von deutschen Fabrikanten Rudolf Sack in Plagwitz uud die Acliengesellschast Eckert in Berlin vertreten waren): „Eine wie große Entwickelung die russische Maschineniaduftrie in letzter Zeit genommen hat, sührte diese Aus stellung einem aufmerksamen Beobachter anschaulich vor Augen, indem vom einfachsten eisernen Pfluge bis zu combünrten Dreschmaschinen und Lokomobilen die russische Industrie in allen Objecten dieser Kategoriea vertrete» war, und deren Erzeugnisse mit wenigen Aus- nahmen al« durchaus prei-werthe AuSstellung-stücke bezeichnet werden kSnnen; nur muß hier gleich bemerkt werden, daß diese ausgestellten Objecte eine solidere und sorgfältigere Arbeit bekundeten als die« sonst bei den Maschinen und Gerälhen der Fall ist, welche an« den russischen Etablissement« dem Handel zugesührt werden. Gerade ia dieser Richtung stebe» im Allgemeinen die rusischen Fabrikate den auSläiidischen Maschinen noch »ieinlich weit nach, das gilt trotz sehr geschickier Nachbildung »a-belondere von combinirten Dresch- und SSemaichinen, Potzinühle» u s w. und ist diese Inferiorität zum nicht geringen Tdeile in dem Minderwerthe de« bisher Hierlands zur Verarbeitung gelangenden Stahles, Eisens und Holzmaleriales begründet. Die Supcriorität dcr aus ländischen Fabrikate bildet demnach ein Hauvnnomen« für die fortdauernde Bedauptung dcr ruisilchen Absatzmärkte seitens der jreniden Industrie, und zwar trotz steigender Enlwickelunq de» russischen Maschinenwesens und ungeachtet der energischen Schutzzollpolitik der rujsisched Regierung: gefördert wird ferner die ausländisch« Loncurrenzsähigkeit in vielen Erzeugnissen durch die noch immer sehr hohen Preise der indigenen Fabrikate, indem die hierlLndischea Industriellen die ihnen vom Staate gewährte Protection zu ihrem eigenen finanziellen Borlheile i» Io weitgehendem Maße auSnützea. daß die Klagen über dieses egoistische Vorgehen, welche» bis zu einem gewissen Grade eine von der Schutzzollvolitik der Regierung nicht beabsichtige Schädigung der Interessen des Loasumeuten iuvolvirt, immer mehr an Boden ge winnen." New-Aork, 7. December. (R.-P. H.-Z.) Am Maaren- und Produkten markt hat da« Geschäft »heilweise einen wiederum sehr erregten Verlaus genommen, besonder« wa« spekulative« Eingeeisen betrifft, denn im legitimen Handel ist e« verhältnißmäßig endig geblieben. Bon Brodstofsea wurde ia erster Linie Mai«, wa- so wohl dessen Notieungen in Loeo-Waare al« auch von Terminen detrisft, hiaansgesetzt; mit Weizen ging man schon etwa« glimpflicher um, wenn auch Preise sür diese« Eereol immerhin nicht unbeträchtlich ungezogen haben. Der Export beider Getreideartea ließ zu wünschen übrig. Nolirungea voa Baumwolle haben infolge bebeulender Zu- fuhren au den Eüdhäfen einen kleinen Preisabschlag erfahren. Am Frachtenmarkt sind Raten gut behauptet geblieben. Brosil-KaffeeS waren ia di-pombler Waare ziemlich fest, stellten sich aber aus Zeit niedriger. Am Zackermarkt ist eine kleine Ermattung sür Rohzucker zu constaliren; ratfinirte lagen sest. Metalle sind vorwiegend äuß rst fest geblieben. Provisionen sind i» Sympathie mit dem Westen, von wo die Hausse ou«geht, erheblich höher notirt, doch ließe» Umsätze in disponibler Waare, sowohl von Schmalz als auch von Schweinefleisch, zu wünschen übrig. RassinirteS Petroleum war stetig, Pipe line Serlificates schloffen heute 76'/, T. VVTö. Ne«-B«rk, 17. December. Der Werth der in der vergangenen Woche eingesührten Aaaren betrug 8,052,612 Dollars, davon sür Stoffe 1,943,388 Doll. Der Werth der Ein- subr in der Vorwoche betrug 7,973,353 Doll., davon für Stoffe 1,868,862 Doll. *— Eine Actieagesellschaft — zu FälschungSzwecken. „Schöab. Börsen« uud Hdls.-Berrcht" entnehmen wir Folgende«: I» Amerika ist jüngst eine große Meierei, welche mit einer Viertel- Million Dollar- versichert war, abgebrannt, ohne daß zum nicht ge ringen Erstaunen der benachbarten Stadt, deren Bewohner stäudiqe Butter-Suuden der Meiere, waren, eine einzige Kuh bei dem Brande zu Grunde ging, au- drr einsochen Ursache, weil kein einzige« dieser Milch und Butter lieserndeo Biersüßler in der Meierei vorhanden war und die Butter aus chemischem Wege hergestellt ward. In neuester Zeit wird dieser Butter-Fälschung stark an den Leib gerückt, und während ia manchen Staaten dcr Union (in den Vereinigte» Staaten Nordamerika- hat jeder der 39 Staaten seine autonome Gesetzgebung) die Kuastbutter-Fabrikation gänzlich verboten ist, hat man aaderwärt« den Verknus voa Sunstlnttter durch Liren,en zu hemnien gesucht: dieselbe beträgt z. B. im Staate Illinois 600 Doll, per Jahr re. Ein Seitenstück zu der systematischen Butterversälschung bildet die Fälschung de« Schweineschmalze« und dieser ist vom Gesetze bisher kein Hinderniß ia den Weg gelegt worden. Dieselbe geschieht mittelst de« au« dem Baumwolljame» gepreßten OelcS. von dem, wie e« heiß», große Partien nach Frankreich verschifft werden, ui» dort ia ..echte« Provevcer-Oel" umqearbeitet zu werden. Da- in Amerika „rassinirte" und »ach aller Welt in Zinnkanaen uud Fässern ver schickte Schweineschmalz enthält nach den geringsten Angaben 40 Proc. von diesem Oele und anderen Zusätzen und ist jetzt loco Chicago 6'/, Cent« pro Pfund werth. Es giebt groß« Firmen ia Amerika, w lche allein davon ca. 50 Millionrn Pfund per Jahr sabricire». Die Fabrikation de« Oele«, das in den südlichen Baumwollftaaten gewonnen wird, befinde» sich in den Händen eine« der gewaltigsten Monopole de« Lande«, da- aus der Bafi« eine« Capital« vou 40 Millionen Dollar« overirt. Eine Acrieagesellichast i» grSßtem Stil, welch« Oel zu Fälschungszwecken sür die ganz« Welt sabricirt, ist jedenfalls etwa« noch nicht Dagewesene«! *— Zum Handel mit Leaezuela. Drr amerikanische , Consul s» Maracaibo giebt ia seinem Berichte den amerikanischen Exporteure» über die möglich« Ausdehnung ihrer Beziehungen zu Venezuela einige Winke, die anch sür di« Exporteure anderer Länder ^ von Intereffe sein dürfte». Südamerika — sagt derselb« — ist jetzt ! ei» Ka»-sf«ld für di« ga^e Welt, den» die Zeit ist vorüber, ,G dasselbe für jede Art voa Fabrikaten dankbar war. Jetzt mttfft, die dortigen Vednrfniffe und Wünsche berücksichtigt «erden. Fabn. kauten, welch« ibre bi«herige Praxi« nicht ausgebe» und sich nicht denWiinIchenderSüdoinerikaiieranschließea wolle», weedea kein Geichjst mit ihnen mache». Gerade dadurch, daß Andere die« nicht «eida», baden die Deuischeu eine» so sesten Griff au dem Landr erhalte». Drei Viertel de« in kausmänuischen Unternehmungen in Venezuela angelegten fremden Capital« ist deutsche«, uad an Zahl überliesse» die dortigen deutschen Kausleute alle übrigen Rationen zusammen. Da« Bedciniuiß besteht darin, daß sie selbst die unbedeuleadste» Eiqeniliümlichkciten ihrer Kunden sorgfältig beachten und daß sie in alle» Plätze» von irgend welcher kousmänaischen Bedeutung Agenie, Koben. Die Waare» sollten in Balle» und nicht in Kisten nach Venezuela gesandt werden, da die Zölle dort hoch sind uud »ach dem Bruttogewicht berechnet werde», so daß also eme schwere Kiste denselben Tarif zahlt wie die darin befindliche Seid«. Der Verlust, den man durch die Bezahlung von Zöllen sür Holz und Nägel jährlich erleidet, dürfte daher ein sehr bedeutender sein. Tie Qualität dcr Waare« sollte sich stet« gleich bleiben; sich mit einem golea Artikel einzusührcn und dann denselben zu verscblechtern, ist eine verkehrte Politik, die dem Einzelne», wie seiner Ration zum Schaden gereicht. Li» hübsche« Aeußere der Waareu erleichtert den Verlaus derselben in Südamerika. Persönliche Vorstellung ist sehr wichtig, und ein aufgeweckter Agent bringt in einer Woche mehr zu Stande al« mooatelange Lorrespoadenze». Selbst ia den Zeilen der grüßten Depression de« Geschäft« hat kein tüchtiger Handelt- reisender je Maracaibo verlaffea, ohne ei» Geschäft gemacht zu haben. Auch bezüglich drr Maracaibo besuchenden Schiffe nimmi Deutschland bemerien«wertder Weise die erste Stelle ei», während Großbritannien, da- sich früher rühmen konnte, daß drei viertel der dort verkehrenden fremden Schiffe unter britischer Flagge segelten, nur noch durch fünf kleine Fahrzeuge vertreten ist, voa denea »wei in Amerika Heimathberechtigt sind uad au-schließlich »ach de» ver- einigten Staaten fahren. (Eingesandt.) Bekanntlich ist mehrfach der Vorschlag gemacht Warden, sageninnte Kilometer.Abonnement« zu 1000, 2000, 3000 Kilomeier und mehr, aus die Dauer eiue« Jahre« aus allen Linien derselbe, Verwaltung benutzbar, zu ermäßigten Preisen einzusühre»; bither ist ober diese Einrichtung nur aus einigeu österreichische» Bahnen eingesührt, von den deutschen Verwaltungen aber bi« jetzt «och nicht sür annehmbar befunden worden. Ein kleine«, aber immerhin nicht zu veraldlende« Zngeständniß in dieser Richtung könnte ab« dir Staotsbadn-Berwalkung recht gut eintreteu lasten bei Berechnung de« Preise« sür die Coupon«bücher. Bekanntlich beträgt der Preis sür 30 Coupon« da« 15fache de« Tage-billrtpreiset der betr. Strecke und Wagenclaffe, sowie 10 Erstattung de« Selbstkosten- preise- sür den eleganten Umschlag de« Büchlein«. Der Taye-billei- vrei« aber ergiebt sich au« der Zahl der Kilometer, multiplicirt mit 5'/, für 3. Tlaffe uud 8 -E »ür 2. Classe, wobei angesangei« Kilometer für voll gerechnet uud augesaugene 10 -C volle 10 ausgerundet worden. (Bei der Güterfracht werden augesaugene 10 Kilogramm sür voll, dagegen Geldbeträge unter 5 -C lasten gelosten. von 5 -C ab für voll gerrchuel.) Durch diese Abrundung wird die Mehrzahl der Billetpreise um 1 bi st -C erhöht und bei Millionen von Fahrkarten fällt die« bedeutend in die Wagschale. Wenn aber gleichzeitig 30 Fahrkarten in L'nem Couponbuche gelöst werde», so könnte recht wohl der Berechnung der Prei« der gelammten Fahrten zu Grunde gelegt werden ohne Ausrundung drr Einzelbillet«. Zwei Beispiele mögen den Lorlckilag erläutern. Bon Leipzig «ach Borsdors, 12 Kilometer, kostet da« Tagejbillet 3. Elaste genau 64-H, wird aber aufgerundet auf 70 Der Preis eines Louponbuch« beträgt also 10 >l 50 ^ 10 nack, genauer Berechnung wären nur 9 >l 60 10 -C ä» »ahlen, »iithin ergäbe sich eine Ersparniß von 90 -H. Bon Leipzig noch Bühlen, 15 Kilometer, kostet da« lageSbillet eigenst,ch genau 80 -H. wird aber mit 90 berechnet. CS ergäbe sich nach obigem Borschlage eine Ersparniß voa 1 50 -H. (Hierbei möge daraus hingewtesea sein, daß die Tarife in manchen Siücken abweichea, z. B werden sür Leipzig-Brucha, 15 Kilometer, genau 80 ^ berechnet) Ein weiterer Grund zu Gunsten der genauen Berechnung liegt darin, daß aus Louponbillet da« Umsteigen nicht gestattet ist. Für Strecken, wo umgestiegen werden muß, ist also sür jede Einz-lstrecke ein Buch zu lösen und der Abnehmer hat meisten» zwei Mal die Aufruudunq deS Preise« zu erleiden, so daß CoupoubilletS erheblich theuree sich stellen als TageSbillet«. —r. Briefkasten.' ?. V ck. Sie wissen, wie die ungarischen Finanzen be schaffen sind, wie sie an ewigen Deficit- kränkeln. Im Fall eine« Kriege«, den wie aber nicht erwarten, würde eine arge Debatte Platz greisen. Die ungarischen Finanzen bedürfen ungestörten Frie den«. Jedenfalls iiiilß Derjenige, welcher die« Slaat-popier «ust, aus fortwährende CourSschwankunqen, oft ärgster Nrt, sich gesoßt machen, w,e sich jetzt wieder zeigt. Ob Ungarn im Stand« sein wird, seinen Staatshaushalt je ins Gleichgewicht zu bringen, dürste Bielen höchst zweiselhost erscheinen. Landwirthschaftliches. Die Spreu als Auttermittel. Die Spreu spielt bekanntlich eine sehr wichtige Nolle bei der Wiuteriütterung. denn sie wägt nicht nur erheblich zur Ausnutzung von anderen vkrhältnißmäßig nährreicherea und werthvollerea Futter mitteln, in erster Linie per Hackirüchte bei, sonderu sie macht auch einen erheblichen Tbeil de« sür die Wiederkäuer so nöthigeu Rauh- suriers zur völligen Sättigung ihre- umfangreichen Verdauung«, schlauches aus, welche-, ia Ermangelung der nöthigeu Spreu, durch weit kostspieligere Rauhsutterarten ersetzt werden müßte. Außerdem besitzt die Spreu einen directea nicht zn unterschätzenden Nährwert» al- Futtermittel selbst, welcher an Stickstoffgedalt dnrchschnitilich 3.8 Proc. beträgt. Ferner ist e« bekannt, daß drr Fntterwerth der Spreu in solchen Fällen erdeblich wirkiamer gemacht uud dadurch erhöbt werden kann, wo e« sich durchführe» läßt, dieselbe dnrch heiße Schlempe oder andere gewerbliche Absille, rrsp. direct dnrch heißes Wasser oder Dämpfung anzubrühen und sie aus diese Weise besser ausgeschlossen, direct mit anderem nährreicheu Brühsutter vermengt uud daher in verdaulichere Form übergesührt zu verwerthe». Dieses zwar scheinbar untergeordnete Futtermittel verdient daher doch wobl eine nähere Besprechung. Hot eS doch einen so wichtigen Einfluß aus die gaiHe Mischung und die Gedeihlichkeit de« Wmterfutlers, daß sich dasselbe, ohne den genügenden Borrath an gesunder Spreu, nur schwer rationell zusamensetzen läßt. Sämmttich« Spreuarten (mit Ausnahme wohl der Verstenipreu) sind, wenn sie nicht gerade allzusehr au-getrocknet, den Wieder käuern ein sehr angenehme- und in Rücksicht aus den Bolumen- bedarf ihre« Magen« an sättigender Masse notdwendige« Beisutter. und werden von ihnen dem Stroh oder Strohdäckicl entschieden weit vorgezogen. Diese« erklärt sich dadurch, weil die Spreu, wige» ihre« geringen Gehalte» an Rohsaser, viel weicher al» Strod ist. Der Erfolg, den die Beigabe der Spreu zum übrigen Futter bewirkt, ist die indirecie Steigerung der Rährwirkuug de« letzteren: u. indem die mastige Spreu» ia Verbindung mit dem nährreicheren, concentrirtea, aber nicht volumi nösen anderen Futter, zur Füllung uud vollendete» Sättigung de- großen Wiederkäuermagen« beiträgt, eine Bedingung, welche bekanntlich die besondere Magenbeichuffenheit der Wiederkäuer zur Bewältigung eiaer normalen und vollkommenen Verdauung vor Allein beansprucht; b. indem die Spreu, wclche sich im Maule mit dem übrigen Fntter (Hacksrüchten re) vermengt und an diese anklebt, ein zu schnelles und gieriges verschlucken verhindert, dafür ober zu einem längeren gründlichen Kauen unter vollkommeiier Einipeichelung. und somit gründlich eingeleiteter Borverdauuag (Umwandelung der durch die Mag'niäite nicht lS-lichcn Stärke ia Dextrin, resp. Zucker) ver- unlaßt. Weizen-. Roggen» und Haiersvreu bekommen den Wieder käuer» sämmtlich gut; die nährreichste ist die Weizenspreu mit 4,5 Proc. >'k, 1.4 Proc. Fett »nd 34.6 Proc. Xkr, dann folge« Haserspreu mit 4.0 ISd, 1L Proc. Fett und 36,2 Brok. Kkr, und Roggenspren mit 3.6 Proc. dlb. 1,2 Proc. Fett, 29 Proc. Ntr. Im Allgcmeinen eignet sich auch neben der Weizenipreu reine und gesunde Roggenipreu sür die Wiederkäuer gut, nur daß sic oft viel Schmutz und Staub enthält, wa« ihren Fuiierwerih, der meist reineren uud ftaubsreiere» Weizrnspreu gegenüber, miudert. Im Allgemeine» ist sür die Wiederkäuer die Spreu von Winteraetreibe vorzuziehen, da dieselbe ihrer festere» und konsistentere» Leichaffenheil ivrgen in mechanischer Beziehung mehr auf di» Zunge uud die Mundschleimhaut reizt uad dadurch ein energischere« Kauen unter vollkommenster Ein- speichelung veranlaßt. Auch sockt sich diefe festere, mehr Radialer enthaltend« Spreu vou Weizen und Roggen im Vrrdauung-caaal nicht so leicht zusammen, wodurch sonst leicht Verstopfungen «nd Ber- douung-pörnngen entstehen käanen. Di« weichere Haseripreu hingegen übt wenig Reiz aus die Berdauung-orgoneau« und schichtet sich viel leichter zu festen Futterpropseu zusammen, Anlaß zu sogen. Anschoppungen >m „Buch" oder im Darmconal gebend. Roh« Gerstnispreu ist »war auch an sich »icht minder an Nährwerih al« di» vorerwähnten Arte», aber dieselbe in der Regel «it a» die Thier« »» verftiiler» ist ihrer mechanische, Beschaffenheit Wege» »achtheilig; ihre lpitz«, »d «tt »i^ähalr» «rfohe«, G^nae» Hatz» ßch tttcht t» btt
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