J/irnuU 3Cw\qm So oft die Herren des neuen Kolonisationsgebietes auch wechselten — bis 1250 die Markgrafen von Meißen und Herzoge von Böhmen, bis 1319 die Markgrafen von Brandenburg, bis 1635 die Könige von Böhmen, zuletzt die Herrscher Sachsens — die Oberlausitz selbst blieb als Markgrafentum viele Jahrhunderte eine politische Einheit. Die Grenze im Westen bildete die Pulsnitz, im Osten der Queis. DasBautzener Oberland gehörte zum Teil nicht zu jener politischen Oberlausitz, sondern unterstand mit Bischofswerda und Wilthen (einschließlich Oberneukirch, Tautewalde, Ringenhain, Steinigtwolmsdorf und Weifa) dem Bistum und der Mark Meißen. Diese unsinnige Grenz- Ziehung hat in den davon betroffenen Bcvölkerungsteilen jedoch niemals das Gefühl der Zugehörigkeit zum oberlausitzer Volkstum geschwächt. In Neukirch mcißnerseits wird die verfälscht gesprochen wie in Neukirch lausitzerseits. 'R.auPiiUsM Von historischen Ereignissen sei die Zerstörung der Burg Kirschau erwähnt, die im Spreetale auf steilem Granitfelsen als Straßenwarte errichtet worden war. Als ihre Herren zu Raubrittern herabsanken, griff der 1346 gegründete Sechs - Städtebund (Kamenz, Bautzen, Löbau, Zittau, Görlitz, Lauban) zur Selbsthilfe. Im Jahre 1352 wurde die Burg belagert und erobert. Der zittauer Stadtschreiber Johann von Guben berichtet darüber im Jahrbuch von 1352: Donoch in dem MCCCLII jar kal (1.) Novembris czoch deze stat uz und gewan daz huz, daz do heysf'dy Korse, und czubrochen daz huz mit hülfe ander stet ... / Dennoch muß die Burg kurz nachher wieder aufgebaut worden sein; denn ein anderer zittauer Geschichtsschreiber (Carpzow) meldet eine zweite Zerstörung im Jahre 1359. Reste von Turm und Toren, Mauern, Wehrgängen und vom Burgbrunnen, dazu Haufen zentner schwerer Steinkugeln künden noch heute von des lausitzer Volkes Strafgericht. %iAUuha{itick& fatuticktuny Schneller als gedacht, war das Bergland e; sich ans andere. Eine Zeit lang fand auch in der Landwirtfchaft vollauf Befchäftigung, wenn nicht auf eigener Scholle, so dodi auf den Rittergütern. Als die Bevölkerung noch stärker wuchs, mußten sich viele um neue Arbeit umsehen. Das nächst- Iiegendc war die Weberei. Die Feudal herren begünstigten diese Entwicklung; konnten sie doch dadurch auch auf wenig ertragreichem Boden arbeits- und zins pflichtige Untertanen erhalten. Es ist be kannt, daß nunmehr in der Oberlausitz eine hochwertige Hausweberei entstand, es ist aber ebenso bekannt, daß die Haus weber selbst sich in ewiger Armut vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht plagen mußten. »S’ wär besser, ich ging battcln!« so klagten sie. Nicht besser erging es den Garnbleichern, die 15—17 Stunden Dauer hei Wilthen am Valtenberg