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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-14
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1888
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wiethea, weil er io solcher Weise seine Schulden zu bezahle», hofft. E» geht nun in diesem Logi« za. wie im „Sommer nachtstraum": einzelne burle«te Gestalten bewegen sich darin; Liebe und Eifersucht rufen rin bunte» Durcheinander von Scenen und Benvickelungcn hervor, in welchen der Familie Bender und dein galanten, aus Abenteuer ausgehenden Familienhauple die erste Rolle zusällt. Die Tochter Eva und Ernst Luder« verlieben sich ineinander, der letztere ist aber bereit st« Bräutigam seiner Nichte vorbesiimmt und hat de-hald ein böse» Gewissen, al» ibm Eva'S Hand von den Eltern zuge» sichert wird; doch glücklicherweise hat diese Nichte einen andern Verehrer, aus den ber Baler eifersüchtig war. weil er in ihm einen Galan seiner Frau erblickte, De-balb ging er aus Rciscn; die Mißverständnisse lösen sich am Schluß. Frei lich. nicht obne daß da» Publicum schon etwa» ermüdet bei bösem Schluß anlangte; die vielen Knall- und Lach- rffrcte ber ersten Acte iasseo sich nicht mehr überbieteu und die vis comtc» ist gegen da- Ende hin im Verlöschen. Außerdem kommt viel allzu Plötzliche» und Unwahrscheinliche« io dem Stücke vor; doch wer wollte da- in einem Schwank aus die Goldwaage legen! Ein sogenannter Lachersolg ist dem Stück gesichert, denn die Phantasie de» Verfasser» ist sehr er finderisch in „tollen Einfällen" und kehrt außerdem eine Menge kölnischer Nuancen au- allen möglichen Stücken aus einen Hausen zusammen. Da» Publicum lachte uud amüsirt« sich und äußerte ost lebhaft fernen Beifall. Ernst LÜdrr« ist da» eigentliche Agen» de» Stücke», Wenn auch der erste Anstoß von dem Wichsirr Birnstiel au-geht Herrn Straßmann muß man r- nachsagen, daß er solch« lustige Charaktere wie Lüder» immer xeutlemLn-liüo spielt, ohne ihnen ihren Humor zu verkürzen. Herr Müller war al» Birnstiel ein sehr anstelliger Studentenwichsier mit möglichst weitem Gewissen. Der eine der Miel her. Herr Krönlein. wurde von Herrn Bischer in burlesker Weise bargestellt, al- eia ganz verrückter Musiker. Sehr ergötzlich waren seine ersten Ncrvenzusälle; auch die Rauschscene spielte der Darsteller wirksam. Dagegen wünschten wir seinem stummen Geberdenlpiel und den im Styl der Windmühlen slügrl gehaltenen Bewegungen hier und dort elwaS mehr Er. Mäßigung; die krampshasten Zuckungen diese» musikalischen Genie» wirkten aus die Länge nervö» abjpannend. Herr Häuseler al» Juliu» Knöpsler, der andere Mielhrr, war em Grobian commo il kaut. Die drille Miethenn, F>si OritanSka. die Opereltensängerin. wurde von Frl. Schneider mit schmeichlerischer Liebe,i-würbigkeit und getegenllickem Heiß Hunger gespielt; die Art uud Weise, wie sie dem allen Bender ihre Rechnung zur Bezahlung überläßt, war sehr ergötzlich Dieser Bender mit Frau und Tochter ist der vierte Miether; Herr Büller gab dem alten Sünder, der seine eigene Frau ans falsche Fährte lockt, ein sehr unverfrorene» Wesen und bi»wrilea ein wahre» Ohrseigengesicht; wenigste»» da- Publi cum, da» alle seiue Schlicke kennt, wünschte ost sciuer Galliu rin lockere» Handgelenk. Diese wurde von Frau Baumeister al- eifersüchtige, aber doch dabei nicht »ngemüthliche und leichtversöhnlicke Frau charakteristisch gezeichnet. Tvchterchen Eva hat vom Paradies« her. von ihrer Namenrvetteria ein leichteatzündlickeS Herz geerbt. Frl. Flösset spielt« diese logänno ganz charmant, auck in der kleinen Eisersuchl-scene Der Onkel von Ernst Lüder» ist der Rentier Sleinkops. der aus seine junge Frau Friederike «isersüchtig ist. ebenso aus einen Herrn Cäsar von Sckmelting, ober ohne Grund, denn dieser liebt nicht die Frau, sondern die Tockter Emmy. Diese Familiengruppe wurde von Herrn Door (Steinkops). Frl. Körner (Friederike), Frl. Göhr» (Emmy) und Herrn Matthae» (Cäsar) angemessen bargestellt; eigentlich sind «4 nur Nebenfiguren, die kein sonderliche» Interesse eiustößeu. Noch erwähnen wir die recht frisch gezeichnete Wittwe Müller de» Frl. Buse und den bei einer Verwechslung» sceue in die Handlung eingreifenden Pulvermaun de» Herrn Tietz. Auch die kleineren Rollen tyaten ihre Schuldigkeit und hielten nirgend» da» stürmisch dahinrollende Nad dieser Burle-k« aus. Rudolf von Gottschall. MufiL. Dreizehnte- GewandhauS-Cornert. Leipzig, 13. Januar. In verhältnißmLßig nur I wenigen, aber schwerwiegenden Nummern brachte das gestrige Coneert ganz hervorragende musikalische Genüsse. Beginnend mit dem von Carl Neinecke für Orchester instrumentirleu „Bilder au» Osten" von Rob. Schumann, »ahm e» von vorn» herein da» Interesse de» Publicum» in Anspruch, da- denn auch für alle» übrige Nachfolgende empsang-sreudig blieb Ja den vierzig Jahre», die seit Composition der ursprünglich für Clavier (vierhändig) gedachten Stücke vergangen sind, hat sich in den musikalischen Anschauungen so viel geändert, daß de» Eomponistea Bemerkung über den fremdartigen Charakter einzelner der Stücke für heute nicht mehr in der» selbe» Weise zutreffend ist. Die Bearbeitung für Orchester durch Earl Reinecke erweist sich al» vielfach sehr vortheilhast für die Färbung und Charakteristik und ist. wie man e» von dem genannten Meister nicht ander» erwarten kann, von vor- lrefflichcr Wirkung uud eine ganz entschiedene «erthvolle Bereicherung für di« Orchester-Literatur. Da» Werk ward« demnach mit besonderem Wohlgefallen auf genommen und brachte Herrn Capellmeister Pros. vr. Nei ne ck« wohlverdienten Hervorruf. Bon Orchesterwerken ent hielt da» Programm noch Ouvertüre zu Shakespeare'« »Richard IU." von Robert Bolkmann uud Symphonie » Lckar (Nr. >2 der Breilkops L Härtel'schen Ausgabe) von 9»s. Haydn. Die Lolkmana'sch« Ouvertüre, ein Werk von ganz außergewöhnlicher Bedeutung, und ebenbürtig de» Meister» vwoll-Symphonie, verfehlte nickt eine Wirkung zu macheu. wie sie eme durckau» seltene genannt werden kann. Die überau- scharfe musikalische Charakteristik der Situationen, die trotz aller ta« Feld geführten Au-druckSmittel eine» großen Orchester- überall wahrnehmbare Klarheit und Verständlichkeit mache» die Ouvertüre zu einem Kunstwerk ersten Range da- den Vergleich mit den großen Schöpsungen unserer Rassischen Meister nickt zu scheuen braucht. Die Ausführung von Seiten de« Orchester« war eine tadellose und hinreißende Gleiche» Lob veroieut die Wiedergabe der Hayvn'schen Sym< phoaie. die den beruhigenden Abschluß de» Concerte« bildet« und in ihrer Einfachheit und durch den kernigen, gesunden Inhalt dm wohlthnendsten Eindruck hinlcrließ. Die einzige Eotistin de- gestrigen Abend« war Frau Sophie Meuter» di« im ersten Peogramm-Lheile Beethoven'« Lsäar-Clavier- Eoncert, i« zweiten di« „Don Juan-Pbautasie" von Franz Li-zt vortrug. Wa» die Künstlerin in dem Concerte bot, war geradezu über alle- Lob und über jede Kritik erhaben. Der groß artig« Stil in der Behandlung und Auffassung diese-Riesenwerke« «acht« such durchgehend» geltend, männlich« Kraft, die diesB Coneert vorzugsweise vor allen anderen Eoncertea Beethoven'« erfordert, war nirgend« zu vermissen, ebensowenig wie die technische Sicherbeil, die mit sonverainer Freiheit aü« Schwierigkeiten spielend überwandt, hatte Fron Meiler mit Viesen, Vortrage bereit» einen eminenten Erfolg, so war dmffelb« äußerlich noch größer nach dem genannten Solo» Bortrag«, de» viermaliger Hervorruf folgte. Daß dt, Künstlerin de» damit au«grsprochenm Wunsche nach eine, Zugabe nicht willfahrte, kann ihr um so weniger verdacht werven, al» die die-mal am Eoncrrttage selbst, vormittaa» stattgehabt« Gmeral-Probe bereit» ein gut Theil Kraft m Anspruch genommen hakt«. G. Echlemiiller. * Leipzig. 14. Jan»«,. Hemt« Abend 7»/, Uhr findet i» Saal, de» «km Gewandhauses du» Eoncrrt dB Pianisten Nrthnr Drtrdhei» statt. und auch jetzt wieder im GewandhanS-Eonerrl einm pracht vollen Conccriflügel von Juliu» Blvthner benutzt. Daß die Künstler der LiSzt'sche» Schule nun ebenfalls die große» Vorzüge unsere» siegreichen rindeimiscken Fabrikate« m der rechten Weise würdigen, ist in jeder Beziehung hochrrsreulich. Leipzig. 14. Januar. Der Universität».SSa ger- verein zu St. Pauli wird in diesem Jahre sein Winterfest durch ein Eoncert am 30. und durch einen Ball am St.Januarn.0. feiern. Bei dem ersteren, welche- im großen Saal» de» Neuen Gewandbause- abgebalten wird, soll u. A. da» „Liebe-mahl der Apostel" von Richard Wagner zur Ausführung komm«. <5 Im 7. Abonnemente,ncert dB vre-laner Orche-er- verein-, io dem die hochgeseirrte Piontsti» Sophie Mentrr Rubiastein'« 0 ünr-Toacerl ov. 4L feinsinnig iotrrprrtirtr and t» der Don Juaupdaaiasi» von Li-zt eine stauueBwerth« Fertigkeit. Kraft »ab ABvaner betbSiigte. kam anher N. Gab»'« schottischer Ouvertüre „Im Hochland" nad L. von Beethoven'» Leonoren« ouvertore dir. t op. 138, de- gegenwärtig t» Amsterdam lebenden Lomvonisten Friedr. Gernsheim erste Symphonie (O-woU op. 32) nnter eigener, nmsichkiger »ad energischer Leitung de« E»m- poaistea znr Aufführung und ward« mtt großem veisall ansge- aommea. E. Bahn rühmt an dem Werke, daß er al- eine aiht»»--- w«Nhe. überall die Hand einet seinlühligr» Musikers verrathend« Arbeit charakierisir«, namentlich da- Grnndihema de- ersten Satze» uad das Trio de» dritten Latze- «ad hebt dt« Kunst wirksam za tnstrumentiren und die Toasarbe» reizend zu mischen mit großer Anerkronang hervor. *Man schreibt der „Neuen Freien Presse" «u» Best: Der Staat»- secretair de- Innern, Herr Franz v. ventczky, wird die pro visorische Leitung der Intendantur anr sür ganz kurze Zeit führe», da mou an maßgebeuder Stelle vo» dem Wunsche geleitet wird, mft de, versuchen und Provisoeien eia rolche- Ende za machen. Dieser Wunsch wird jedem Iheaterknodigea al- sehr berechtig« erscheinen, denn -ich!« lockert so sehr die Di-ciplia ta dem Orgaai«ma» einer Bühne »IS Lxverimeate and häufiger Wechsel in der obersten Leitung eine- Theater«. Herr v. Vemczky steht den Bühnen-An gelegenheiten ziemlich fremd gegenüber, and er schein» nach gar nicht den Willen zu einer innigeren Besreuobung mit denselben »u haben. Im Minisienun» de- Innern werden denn auch schoa seit Wochen mit dem bekannten, hier lange Jahre eagagirte» Tcooristeu Herr» Juliu» Perotti Berhandlungen gepflogen, terea Zweck e« ist, den gen-natea Künstler zum Direktor der Oper unqeiähr in der Weile zu ernennen, wie die Direktion der Großen Oper in Pari- gesührt wird. Herr Perotti würde das Thcaler ans eigene R-chau-g «ad Sesahr gegen «ine bestimmte, lehr namhafte Suboeutton leiten und dem Minister de- Innern unterstehea. Durch bitte Lombinatio» soll gleichzeitig die sormelle Verpachtung wie die Führung in eigener Regie orrmiedea werden. Herr Perotti ist ein bühncagewaudter. hier sehr beliebter und beim Publicum ungewöhnlich acrreoitirter Künstler, übcrdie» et» wohl habender Man», der somit viele künstlerische und materielle Garantien bieiet, die e- wünichen-werth ericheinen lasten, dnß dies» Lombiaation sich ehesten« v rwirkliche. Di« Rntional-Theairr «der soll in der bisherigen Weile unter der Verantwortung de» «rgea- würtigen Dirccior» Eduard Paalay geleitet «erden. (Zn bemerke» ist noch, daß Herr Perotti früher in Leipzig unter Nemnann'- Direktion engagirt war.) Königliches Landgericht. n. Strafkammer. « Leipzig. IS. Januar, kverbanylung,r,e« drnVkerHe- hälitzlkr Hirschseld.) Heute fand die öffeuttiche Hnupiverhandluag gegen den Pierdehäuoler Alexander Alsrcd Hirsch seid hier, ge bürtig au- Köchen, 44 Jabre alt, wegen Urkundeasälschnag statt. Bekannltich wurde »ach dem Zusammenbruche der Leipziger DrScontozeiellschalt auch zu dcm Vermögen HirichselS's der Eoucur» «rbfsuet und gleichzeitig kamen zahlreiche Wechselsälschuagea von Denen des Genie,uichuldner« an den Tag, so daß die weitere Folge dir Verhaftung de« L-tzkerea war. Nch der dem Eroffnung-belchluß belgrsügte» Lifte folgend« in-qesammt in da- Jahr 1832 zurücksolleadr gesälsche« Wechsel in Frage: 2960 3450. 2500. 2175. 2600. 3S00. 3200, 2800. 1275. 2350. 2275. 3225. 3450, 3600. 1450, 1800. 3500. 2600. 2800, 2500. t475, 1500, 1625, 1250, 1830, 3800. 675. 1700, 1200. 1200. 2960, 4000, 1940, 3200. 8200 und 2475 » Alle diese Wechsel hat der Angeklagte onbesugt mit den Acceptea d-r in Frage kommende» Pcrlonea in der Zeit vom 3. April bi« -8. Jaul 1862 als allenthalben echt der Direktion bez.Beamt«» der Leipziger Di-coniogeselljchaft zum Dl-conttren vorgelegt und daraus die Gelder in Empfang genommen. Ter Angrklagte antwortete heute ous die tm Allgemeinen an ihn gestellte Frage, ob er sich schuldig bekenne, mit den Worten: ..Nicht ganz schuldig, uur 25 Procent, 25 Proceitt Winkeln»«»» uud 50 Procent vr. Jerusalem", und gicbt dann folgende Sachdarstellung: „Im Jahre 1875 elwa sei er durch große geschäftliche Verluste — allein über 60,000 B bei einem Grasen — so m die Enge grrathea, daß er da» Plerdehandel-geschäs» au sein« Frau habe abtretea müsten und dasselbe sei in bescheidenem Umfange sortgesützrt worden. Anfang 1880 — genau vermag Hirschfeld die Daten nicht anzngebe», sei er in Wechlelverkehr mit der D.-contogeselljchost getreten und Hab« zweiJahre lang seinen Verbindlichkeiten Nachkommen könne» und lanter echte Wechsel di-ronlirt. Dann ober habe er sich vr. Jerusalem auvertraul uud um einen größeren Credit gebeten. Jerusalem habe ihm erwidert, die Firma doch eiatragen zu lasten, wa- jedoch, mtt Rücksicht ous die oben angegebenen Vorkommnisse und da er noch alte Schulden gehabt, »ich: gegangen sei. Sodann habe er Jerusalem gebeten, ihm doch selbst Geld zu borge», aber die« habe derselbe abgelehnt nad »hm schließlich gerothen, Wechsel mit fingiriea Acceptontea oazuserOgea, dabei aber lediglich Namen von Oetonomeo in den verschiedensten Gegenden za benutzen, denen er. Hirschfeld, nicht« schuldig sei. Jerusalem habe tha in setae Privalwohuung bestellt nad »hm noch genauere Anweisung ertheilt. Die aus 4 oder 5 Mal augeserttgteu Wechsel habe er theil« in Jeruialem's Wohnung» theil« in ber seiaigen geschrieben und die Handschriften so viel wie möglich ver stellt. Die Namen leien keine fingirtea, allein keiner drr Accep- tanle» Hab« ihm Etwa« geschuldet. Rur bezügtlch eine« in der Lifte nicht mit ausgeführteo Accept» über 300 B behauptet der An geklagte die Echtheit de« Papier«. Loa jedem Wechsel seien ihm nun außer den hohen Zinsen und Provisionen ganz bedeutend« Erira-Abzüge bet der D>-coni,ruaa gemacht worden, z. B. ans die Summe von 5000 Bl 250 B, ans 10,000 Bl 500 Bl rc. Um da« weiter« Schicksal der Wechsel Hab« er sich daun nicht mehr gekümmert; er hätte ja die Wechsel gar nicht lolwerden köuarn, wenn die Direktoren de» Sachverhalt nicht gekannt. Aus Antrag de» Herrn Staatsanwalt »nrde dem Angeklagte» vorgehalten, daß er heute mft völlig »enr, Behauptungen her- vortrete, von denen er weder bet der Staat-anwalischast noch vor dem UnieriuchungSrichter «in Wort erwähnt habe. Drr Angeklagte suchte dem gegenüber mit einer onswetcheadea Ant wort durchzukomme» und bebanptete, daß die Direktoren Wiukelmonn und Jerusalem von de» Fälsch,,uge, gewußt und tdu zu neuen Fälschungen geradezu ausgeforden. seiner daß sie Wucher »iniea geaommen Kälten und die reinen Blutsauger gewesen seien. Uebriqeu« habe ihm Iernialem s. Zt. mitgetheilt, daß er die ge- fälschten W-chsel veraichlet habe. Uevrigen« Hab« er, Aageklagtrr, au« einer Pjerdelieserung noch Part- im Jahre 1882 eia« Snam« von 22,000 Bl a» Winkelmaun abgelieser». In einem Briefe an die Di-cantoqeselljchaft hat der Angeklagte mitgetheilt, daß er Deckung für die Wechiel nicht schassen könne nad bez. eine» Tdetl derselbe» selbst etncaisirt habe, »ad i, einer bei Iernsale« anlqejnadeaea Pr vaturkund« erkannt« Hirschfeld die darin verzetchneten Wechsel alt gefälschte an. Im Lauft der «ewei-ouinahme wurde nun bezüglich de« Briese« von den detresfeadea Beamte» der Discontogelellschaft erklärt, daß »ach ihrer Ankcht derselbe aller Wahrscheinlichkeit »och «ns Betreiben Jerusalem'« van Hirschfeld geschrieben worden sei, »m sich der Gesesschaft gegenüber zu decke». Laß de, Beamte» da» höbe An wachsen das Hirschfeld',chea Eonto« auffällig geworden und sie «ft typen BeNenten schtießlich auch nicht znrückgehafte». wurde aletchsall« a» Sprach, pedencht. zugleich aber erwähnt, daß sie von Iernialem »aenns «> der schrpKr, «ats, aavsahren worden sne». Etemal HB« «an «B de,« Vergleich »ehrerrr zu» Dt-roatire, v», Hirschseld vnrgeleqter Wechsel die nerdächtta« Wahrnehaum« gemacht, daß da« Wort „angenommen" nns alle,Wechiel, drrHandlchrtft »ach ganz gleich gewesen sei. Ms etner der Be,««» Iernsale» de-hnld gekragt. HB, dersetb, Hirschsech M sich t»B Zimmer gernsen, sch Brr awbat» darnach «ft ihm »ad dabe dem sr»»»«e» Wamch» «Asrt. wort erhalte, hatte: ..Hirschseld hat soviel Pferde gekauft k" I» dem Poriesenille hat sich aber »och eia zweiter Wechsel vaa 75.000 Mark desundeu. An« den Deposiiioar, dB Lournr-verwatler« der Dilcoata- Grsellschaft, Herr» RcckiSanwali vr. Räntlch. ergab sich, daß aus die Passiven Hirschield'« an rund 298001 kaum mehr al« 50.000 Mast« eulsalle» werde»; genau stünde» die Ziffern noch nuht sest, da unter Anden» auch erst da« Resaüat der Subhaftatio» «bgewartet wrrden muß. Au« chner d-ate von der käaigt. Staat-aawallschast überreichte» lrtztwillige» Erklärung dB verstordeuea vr. Jeraial em stellt dieser nach e»ner allgemeine, Betrachtung über die wädrend seiaer Thütiq. Int bei der Gesellschaft gehabten Erfolge und Mißerfolg« den Sach» verhaft solgrndermoßea dar: Im Sommer 1882 Hab« er sich mit seiner Familie in Baden-Baden ausgedaftea. Nach seiner Rückkehr Hab« chm Winkelmaun mitgetheilt. doß Hirtchseld nicht nur insolvent sei. sondern auch sür 50.000 Wechsel gesülicht habe. Um B nun nicht zu« Scandal kommen zu lassen und die Dtrenorra za blamtren, sei kein« Anzeige erftalte» worden, dadurch aber hätten sie sich immer tteser hinrtogenlten. Bet Vekanntwerde» dieser Vorkommnisse würde» die Aktie» »« vielleicht 5 Procent gesallea, die Vkvßacnonairr aber mißmmhig geworden sein; Htrschsetd aber habe gemerkt, daß de» Directorra an dem Bekanniwerdr» der Sache Nicht« gelegen sei» konnte »ad an» da- Eaato weiter belaste«. Hirschseld Hab« ver sprochen. de» Schade» gntznmache» Ei» Aossichtorath-mitgfted habe «nck gewarnt, aber leider za spät. Nach geschlossener Beweisaufnahme beantragte dir köntgl. Staatsanwaltschaft Berurtheilana de» Aageklagtrn wrgea schwrrer Urkaadrniälschnng notrr Au«!chluß «Uderuder Umstände »nd hält de» Angeklagten nicht al- von Jerusalem verjährt, während dt« Bertheidtgaag dB Letzter» anaahm und sür mildernd« Umstände sich verwandte. Dir Verkündigung dB UrthetI» soll am 20. gannar erfolge». Drr Gerichtshof bestand aa» den Herren Laudgericht-dlrrctor Sieber (Präsid ). Laodgericht-rithe» Metsch, Schreiber und Adam nad Pros. vr. vinding; die Auklogr lührte Herr EtaaiSanwaft vr. Nagel» die Brrthcidiguag Herr Recht-auwalt Frrytag 11. Nachtrag. * Leipzig, 13. Januar. Laut einer am schwarzen Bret der Universität erschienenen amtlichen Bekanntmachung ist die hier destebenve Ve>b>ndung .Grimmensia" ausgelöst worden. Die Auslösung, welche bis zum Beginn dB nächsten Wintersemester» dauert, erfolgte wegen Verrus-erklä- ruagen der genannten schlagenden Verbindung. — Der Knopf, welcher seit dcm Jahre 1537 den Thurm der Thoma-kirche zierte, halte durch die Zeit dergestalt gelitten, daß sich eine Renovation desselben »witzig machte. Zu diesem Zwecke wurde er der geschickten Hand de« Modelleur» und Cisetrur- Herrn LouiS Scheele über- grdrn, der jetzt damit zu Ende gekommen ist. Der 8er- ferkiger von Knopf, Fahnenstange und Fahne wollte vor vierkhaldhundert Jahren damit Mond. Sonne und Sterne versinnbildlichen, wobei er sich den Tburmknops al- Mond dachte und die Sonne am Ende der Wettersahne aubrachte. Jetzt glänzt da« Werk, gebessert und reich vergoldet, wieder in ursprünglichem Glanze und wird verhoffentlick auf seinem alten Standpunkte Uber die Thurmhaube der Thoma-kirche noch aus Jahrhunderte hinaus erhalten bleiben * Leipzig, 14. Januar. Ein- unserer bedeutendsten und angesehensten Kürschnerwaaren-Geschäsle. die Firma Friedrich Erker, Brühl 34 und 36, erlebte im Herbst vorigen JahrB, am 7. Oktober, den Tag, an dem dasselbe vor 40 Jahren mit reckt bescheidenem Anfang begründet wurde. Da jedoch dieser Tag in eine Zeit siel, in der wegen dB Weihnackl4- seste» die Thäligkeit dB Geschäft-personale- ausschließlich durch die Berufsarbeit in Anspruch genommen war, so be schloß man damal» von einer Festlichkeit abzusebrn und die- selb« aus eine gelegenere Zeit zu verschieben. Diese Erinne- rung»-Fcstlichkett soll nuu heute Abend im Saale dB „Eldorado" in geeigneter Weise von Statten gehen. Wir dringrn der Firma Friedrich Erler, welche sich namentlich auch aus dem Gebiet der Rauchwaaren-Farberei große Ber dienst« erworben hat und deren ältester Cbes. Herr Joh Friedr. Gottl. Erler. längere Zeit hindurch Vorsitzender deS Verein» deutscher Kürschner war, bei diesem Anlaß Vir besten Wünsche zu fernerem Gedeihen dar. Eine» unserer ältesten hiesigen Geschäftshäuser, di« im Jahre 1827 begründet« Firma Friedrich BlaSberg in Leipzig und Solingen, welche schon Michaeli» 1884 die fünfzigste Wiederkehr dB EinzugSlagB in ihr jetzige» Gc schäsl-lvcal beging, feiert heule da- 25 jährig« Judiiäum dB Herrn Otto Näser. Derselbe trat am 14. Januar 1863 in die hiesige Firma ein und hat sich durch seine Thäligkeit da» vertrauen VB Chef» zu erwerben gewußt — Wie au- dem Anzrigentheil dB Blatte« bervoraeht, wird heute Abend 7 Uhr der Professor der hiesigen Universität Victor Gardtbausen. ver bekanntlich vor einigen Jahrcn eine sür die Wissenschaft so sruchlbare Forschungsreise nach dem Sinai vollsührte, im Verein sür Erdkunde einen Bortrag halten und au- der» interessanten Erlebmsseu jener Zeit einige anziehende Partien schildern. Da au» den zahl reichen Publikationen Gardthause»'« hinlänglich bekannt iss in wie hohem Maße demselben eine frische, lebendige Dar stellung«gabe eigrn ist. wie sehr er B versteht. Anmuth der Form mit gediegenem Inhalt in glücklichster Weise ^u ver einigen, so dürste den 400 Mitgliedern dB Verein» der heutige Abend besonder» genußreich sich gestalten. — Wir versäumen nicht, aus die beute Sonnabend, den 14. Januar, im Saale der Buchhändlerbvrse stall findende Rceitalioa dB Regisseurs und Charakterdarsirller« Hcrrn Emil Tschirch nochmal« aufmerksam zu macken. Dir Wahl dB Programme-, vorwiegend au» Wilvenbruch'schen Dichtungen bestehend, verspricht einm genußreichen Abend. Wie wir hören, wird Herr Tschirch später auch Bruchstücke au-Rudolf von Gottschall'» neuestem Werke, dem Epo» .Merliu", zum Vortrag bringen. — Die Sectio» Leipzig dB Gebirg-verein» für die sächsisch-böhmische Schweiz bält nächstenDirn»tag Abend« 8 Ubr i» Parterresaal dB Hotel Stadt Hamburg ein« Versammlung ab, in welcher Herr Privatbocent vr. Hettner über di« Entstehung der sächsischen Schweiz einen Vortrag halten wird. Der Besuch dieser Versammlung, welche sür Biel« außergewöhnliches Interesse bletrn dürste, ist Jedermann gestattet. —» Da» grsammtr engagirte Specialitätm-Personal der Albert-Halte dB Krystallpalaste» tritt beute Sonnabend zom vorletzten Male auf. um sich morgen Sonnkag in einer großen Gala-Borsseklung vom hiesigen Publikum zu verab schieden. Am Montag den 16 d. Mt», tritt Tc-R>-Sa-To- kaiserliche Japanesen - Gesellschaft, deren Voisühruugr» mit Spannung erwartet werden, zum ersten Male aus. — Drr hiesige Roller'sche Slenographen-ver ein hielt a« letzten Freitag ia der .Europäischen Bvrsea- halle" sein« Ehristdescherrung ad. Dieselbe war sehr zablreich von Freunden und Freundinnen der Nollersschen Stenographie, sowie von Mitgliedern dB Club» .Roll. Slea." besucht. Da» an Abwech-luag und humoristischen Detail reiche Programm wurde zu allseitig»« Zufriedenheit durch- gesührt, und der Tan, hielt alle Theilnehmcr bi- ia die frühe» Morgenstunde» in schönster Geselligkeit zusammm. »>» Der BrreinCoutentia. welcher durch seine gemüth- Volle Untrrhaltnng sich ia Leipzig einen empsehleuden Namen erworben hat, »eranstaltet« a« letzten Don»er»taa i» Saale dB Sieh«n«äi»B-HansB an der Bayerischen Straße «ne Abenduaterhaltmaa. den» Kern eine Christbescheerung . , ^ ^ .... . „ .bildete, wir Hab« sch», frühe, eine, gleichen, d», der Hwichftw HB. BerNnB dB Wm, seit- -esthrtBe». Lmt«, > „Eo.tmlia" arrangirlrn Festlichkeit beigewodnt, »i. in all ^^I ihrrr^An«»th sich dtBmal wiederholte und de» flimmernden Auisicht-rath-mft-iledrr Letztere« bet» Anüchttgwerde» Bw» ch-psch- ü» üd» 40000 Ehrissba»»« oedst andere, AuaBmltchkeitm anch di« Fremden »4 htnznfüM. Dn XeüwBna dB dB V««»4 sü ^ ) Leipzig, 13. Januar. Im Lause dB gestrige» Tag:ü wurden in hiesiger Stadt nicht weniger als 2l Personen wegen Betteln« polizeilich aujgegrissen und aus dem Nasl.- niarit znr Hast gebracht. — In einer Restauration der Ulrich-gasse benahm sich in vergangener Nacht ein al« Gau anwesender Steinmetzgehilse au» Neichenback so gröblich, daß man sich seiner zu entledigen beschloß und ihn aus den: Locale gewaltsam entsernte. Gleich daraus klirrten aber von außen medrrre Fensterscheiben und sielen in Scherben m die Stube. Drr rxmittirte Gast batte die Scheibe» auS Nacke und Bo-Heil emgeschlazcn. Er wurde dafür sestgenomine.» uud nach dem Naschmarkte transportirt, wo man ihn eiu- ieckte. — Ebeniall» i» vergangener Nackt ereignete sich einem Grundstück der Brübrrslraße der Fall, daß rin daselbst wohnhafter junger Mann beim Überschreiten ber Aborl- grude im Hose plötzlich mit dem Gewölbe in die Grube hineinbrach und bi» unter die Arme im Schlamme veisai k. r befand sich ia großer Gesadr. wurde aber noch rechtzeitig au» der Grube wieder herau-gezogen und sofort in ärzstche jehandlung genommrn. — Heute Morgen wurde in eine: iksigea Herberge ein wegen Betrugs und Uuterichlagung vo > er köaigt. SlaatSanwallschast zu Kiel steckbrieflich vrisvl.ztcr :)andlung-commi» au» Bernau und um dieselbe Zeit ein früherer Droschkenkutscher au- Hall-, welchen ne dortige Staat-anwallschast rbeiisall- wegen Unterschlagung ieckbrieslich verfolgt, in seiner Wohnung in der B.aiicvor werkstraße polizeilich verhaftet. Lindenau. 12 Januar. Der Hau-baltplan für die hiesige Geineindrcasse ist mit einer Einnahme vo» 80.571 Mark und einer Au-gade von 144,871 .rck ausgestellt, st' ca, 64.300 ^ck durch Anlagen anszudringen sind. Dazu koiniacu noch 10,166-ck Fehlbetrag bei ver Armenrassenrechnung. 2z.-..S die Einnahmen anlangt, so sind 40,000 ^ als niutbinag- sicher Eassenbestand (wovon allerdings 6000 ^4 zuni mobile» hond» abgegeben werden müssen), 15,000.4t von euigebe»ceii Resten, 9757 ^4 Nutzungen an Grundstücken und Zinsen sür Werthpapiere und 21,814^4 steigende und fallende Nntzun >e» angenommen. Die Au-gaben verlheilrn sich folgenden»»»;«»: 24.262 ^4 sür Zinsen und Schuldentilgung, 18,000 R ste. 62 ^4 Steuern uud GesLlle. 33,533 ^4 Besoldungen, 4930 .4! ür Verwaltung und Polizei, 22 231 Bauauswand. l3.053 Mark sür Straßenbeleuchtung. 870 Bl sür Feuerlöschzwecke, 8000 B sür die Kirche, 7000 Bl sür Straßeusprrttguug uud 2925 B! JnSgemein. * Eutritzsch, 13. Januar. Auch hier hat man be- zonnen, die Knabenhortsrage in Erwägung zu ziehen, ver Gemeinnützig« OrlSvcrein wollte sich zunächst Über die Angelegenheit nähere Aufklärung verschaffen und wandte sich m diesem Behuse an einen der Leiter der Leipziger Knaben- yorle. Herrn Lehrer He eg er, welcher denn auch am ver gangenen Montag Uber diese» Thema einen längeren, inter» rssanlen Bortrag hielt. An der Hand zahlreicher Beispiele au« dem Leben wie» der Herr Redner zunächst nach, wie nothwendig in unserer Zeit die Gründung derartiger Anstalten sei. Nachdem er sich dann übe» den wohlthäligen Einfluß derselben verbreitet hatte, schilderte er »och in der eingehendsten Weise die Einrichtung der Leipziger Knabenhorte und betonte hierbei besonder» den Handsertigkeit-unterrrcht al» die Seele dB Ganzen. Ter Vortrag wurde allseitig mit Beifall ausgenom men und hat jedenfalls auch so Mauchen, der dieser Frage bisher noch gleicdgiltig gegenüberstand, dafür erwärmt. Der Vorstand de» Gemeinnützigen Ort-verein- hat von der Ver sammlung. die leider nickt zablreich besucht war, Auftrag rr- halten, die Frage weiter zu verfolgen. Besondere Anerkennung erntete auch noch die Ausstellung von Schülerarbeiten au» dem Gebiete dB Handfersigkeil-unterricht», welch« Herr Heeger im LereinSlocale veranstaltet hatte. — Wurzen. 13. Januar. Um einem großen, längst aesühllen Bedürfnisse abzuhelsen, hat Herr Polizei-Protokollant Löffler hier sich der vielen Mühe und Arbeit unterzogen, sür unsere Stadt ein neue» Adreßbuch, welche» aus die Jahre 1888/89 berechnet ist. zu bearbeiten. Dasselbe ist heute erschienen und in der Expedition dB „Wurzener Tageblattes" von Gustav Jacob hier zum Preise von 2 B/ 50 ^ »u haben. r. Oschatz, 12. Januar. Die Osckatzer Lehrer- wittwen- und Waisen-AuSstener-Societät, deren Mitglieder im engeren Gaterlande zerstreut wohnen, hält stet« nach Verlauf von 3 Jahren eine Generalversammlung ab. Innerhalb der angegebenen Zeit wird da» au» dem 16. Jahr hundert stammende Institut, welche- seit 1. Juni 1875 mit der Leipziger Lebensversicherung abgeschlossen Hai. von einem au» 6 Personen bestehenden Vorstände geleitet. Bei dem genannten Abschlüsse zählte die SocirtLt 97 Mit glieder. gegenwärtig nur noch Vl. von denen 40 versickert sind. Die JahrcSsteuer beträgt 12 Bt Bei einem Todesfälle erhält die Witlwe jetzt 280. bisher nur 240 B Nack der am 11. d. M. hier im „Roß" abgehaltcncn VoistandSsitzung betrug nach der vorgelragenen JahreSrechnung die Ein nahme 1012 46 -41. die Ausgabe 960 34 B und der Reservr- sond» 114.73 Bk Die Activa sind 643 04 B/, die Passiva 1690 Bl und da4 versicherte Capital 25,500 B Erwähnt sei noch, daß im vorigen Jahre kein Todesfall, was seit l8 Jahren nicht vorgekommen ist, zu verzeichnen gewesen ist. Borna, lt. Januar. Daß man auch in unseren öffent lichen Anlagen Abend- nicht sicher vor Angriffen durch licht scheues Gesindel ist, zeigt ein blutiger Vorgang, der sich im .Poetrngange" abgespielt hat. Daselbst ist gestern Abend ein fremder Herr, welcher in einem hiesigen Gasthause Woh nung genommen hat. nicht nur seiner goldenen Taschenuhr und Kette «m Werlhe von mehreren Hundert Mark beraubt, sondern auch noch, als er dies zu bincern veksnchle, von einer zweiten Person, wahrscheinlich dem Hclser-belser der ihn Be raubenden, durch Schläge mit einem Steine oder einem stumpfen Werkzeug schwer am Kopse verletzt worden. Die polizeiliche Untersuchung ist unverzüglich eingclcilct werten. Hoffentlich gelingt B. die Thäter zu ermitteln. * Lei-nig, tZ. Januar. Der letzte Bericht über di- Cinweihung der Realschule enlbäll einige Unrichtigkeit »: Die Bansirma „Ludwig L Hül»ner iu Leipzig" baut unseres Wissen« zum ersten Male eine Kaserne, oder cor- struirt wenigsten» die Pläne hierzu, und zwar für die Kasern ' unserer Garnison; zweitens wurde» die Scdulziiniurr der neuen Realschule nicht „entgegen den sonstigen Gepstogenb.iteu auf besonderen Wunsch der Lehrerschaft nach Ncrdeu gelegt", sondern au- allgemeinen Zwcckliiäß>gkeitSgrünven. denn man baut überall, wo neue Schulgebäude errichtet werten, die Hauplsront nach Norden, sobald die örtlichen Verhältnisse cs nur irgend erlauben. Plauen, II. Januar. In einem von dem Trickiinen- schauer Herrn Ernst hier gestern im hiesigen Schlachlbose untersuchten Schwei» sind Trichinen vorgesunken worden Da- Schwein wurde polizeilich vernichtet, dem Eigentbümer aber der Werth dB Fleische» au- der .Trichinenversichcrung" zurückerstatlet. Lickten st ein. In einem dieser Tage i» hiesiger Stadt ge schlachteten ELweine wurden vom Fleischbesckauer Fritzsche adermal» Trickinen in großer Anzahl vorgeiunden. Da» Flrisch wurde »ach gesetzlicher Vorschrift unter Aussicht vernichtet. Wildeosell. ll. Januar. Gestern während der Mittag-zeit ging der Fabrikarbeiter Wavplrr von Langenbach in die hiesige gräfl. SolmS'sche Waldung, um sich einen dürren Bau« adzubackea, wurde ;edoch von dem Waldarbeiter Voigt au- Hartenstein dabe> getroffen and kam B zwischen Beiden z« Thätlickkeitea, wobei der Waldarbeiter Voigt den Ersteren «it einem Beil in de» Ar« hackt«, so daß der Verletzt« « dn» Hartenstein«» Kraakenhau» gebracht werden mußt«. — Die Aiannzdeputatioa v der 2 Kammer beantragt im schriftlichen Bericht (Bencktrrstetter Pölert), die außerordent lich« EtaBpafitBa von 300.000 B z,m Umbau de» Bahu- haf» »,»M Mnetzmig« and di« gegen da« Projekt BO4B» EinaB« dB Stadtrath«» z» Schwarzenberg ans sich Herrchen zn kaffer^
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