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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188802166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-16
- Monat1888-02
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1888
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S78 zur Sprach». Adg. Bach»,» empsahl r»u tftmfcheuetzamr», Abg. Audrä Besserstellung der Juftizdeanttea tu Geh»« uud Rang, Abg. »on Meyer-Arn-walde Wiebereiusühruag d»1 ztveitrn Exanien«, Abg. Or. Wehr Ausbefferuiig der Gehälter der Staatsanwälte, Abg Träger die Enischädiguug uuichulvig Berurtheütrr »,d tstinsührnng der Berufung. Abg. Eberiy brachte die schon öfter behandelte An- gelcgenheit de- Redakteur- Dtirholü vom ..Boten ans dem Riesen- gebirge" zur Sprache. Verschiedene ankere Redner brachten viele Wunsche h nsichilich der Sitze von Gerichte» v»r. Die Verhandlung wurde alsdann aus morgen vertagt. Siebente Sonderausstellung im Aunstoereine. Künstlet dilstntftc »« ,esch»chtti>cher Fatge. Recht danken-werlh ist die den Ansang der Riederländer-Abtheilnug bildendeZusaminenstelluog einer ziemlichen Reihe von Rembrandt- Bildnissen. Da- erste derselben ist das unserem städtischen Museum entnommene in Del gemalte Selbstbildnis, ein Kopsstäck mit breiter, Stirn und Auge» und die ganze linke Gesichtshälsle stark beschallender Mütze. Es steht freilich auch im Verdachte, nicht von Rembrandt. sondern von dem geschickten Pafticcienmaler LH. W E. Dietrich herzurührcn. Ratürlich trifft man in dieser Bildinbsolge auch da« berühmte Dresdner, von heiterer Lebeassreude strahlende Gruppenbild, welches Rembrandt mit seiner eisten Frau, Saskia van Nlenburgh, aus dem Schoße, in guter Braun'scher Photographie, auch mehrsache Bildnisse der Saskia und der Mutter des Malers. Interessant ist in der Bildnißreih« das allmälige Altern Nembraudt'S zu veriolgen. So erschein» er ganz besonders aus dem unter Nr. 114 in einem Gulemberg'schen Stich» aus- gestellten Selbstbildnisse als eia sehr würdtger alter Herr. M>» Peter Paul Rubens beschäftigen sich 9 Blätter, olle nach vom Meister selbst gemalten Bildnissen, mit Ausnahme eines, welches von Anton van Tyck herrührt. TheilS ist aus ihnen Rubens allein, theilS mit seiner zweiten Baltin, der schönen Helene Fourmen». Wohl auch mit einigen Kindern dargestellt, theilS auch Helene Fourment allein. Ebenso gründlich wie Rubens lernt man Anto» van Dyck kennen aus den Blättern 129 diS 134. Am bedeutendste» und sesscludsten wirkt da- Selbstbiidniß aus dem Louvre, am unbedeutendsten da- wohl auch als Selbstbildniß fragliche aus den Uffizien iu Florenz. An van Dyck reihen sich gute Bildnisse von Gaspar de Crayer, Seijdcr-, Sammet- Brneghel, David Ryckaer», Gonzales Coques. Der jüngere Teniers ist durch ein recht charakteristisches Selbstbildniß in einem fran zösischen Stiche vertreten. ES folge» Quinten M-ijsqs und sein säst einer Nonne an Tracht gleichendes Weib, beide auS den Nifizien, die reizenden Amsterdamer und Dre-dner Selbstbildnisse de- Berard Dow, das Dre-dner Gruppenbild von Gabriel Methu mit seiner Frau, nicht mindere Lebenslust othmend wie da- tnllprechend« Rem. brandt'sche. Weiter begegnet man dem Aalbert Luyp, Wouverman, Jan L vkiis. van Mieri», van der Meer, Ostade, va» der Be,ff. Ter Borch, F Bol, de Lries, Paulus Patter, Frans HalS, Ja» Steen, Berghem, Netscher ». A, eine lebendige Vorsührunq der wichtigsten Meister der niederländischen Kunst gewährend. Adols WeiSke. Lericht über Moden und Stoff-Neuheiten. Mittheilungen auS den Wochenberichten der „Leipziger Monatsschrift für Textil-Jndustrie". (Verlag von Metzger, Willig, Marli» A Lo.) (Nachdruck ohne vorstehende Quellenangabe untersagt.) * Leipzig, 14. Februar. Die erste Anregung zur Au-sührung von Raiiiogemuslern in Klciderstossen, wie sie uns die Winter- saison bringen wird, geht von Roubaix aus. Große Muster in Palmenformen liegen bereits vor. Tabakbraun mit Iuavenrolh, Spahisblau mit hellbraun, weißqrau mit dunkelgrau, porphyrroih mit gra» und brau» sind Fusammenstellungen sür ramagirte Kieider- Posse. Im vorigen Winter bereits plaidirten wir an dieser Stelle sür tiichartige Kleiderstoffe. Unsere elegante Damenwelt kaufte sie uud i» de» tjusamiiienstkllunqen mit moderne» Beischnürlinoen galten Tuchstoffe als hochelegant. Die Fabrikanten suchen sür die nächste Ritttersaiion diese» spcciellen Artikel, der bis jetzt nur exclusiven Gesellschaftsklasse» zngängig mar, zu popularisiren. und zwar dadurch, daß sic ihn billiger herzustellen suchen, als dieses bisher der Fall geivksen, ferner aber auch, daß sic in ihm alle jene moderne» Farben Herstellen, besonders die verschiedene» rütnlichen, grünlichen, oliv und blaugrauen Töne, welche in der nächsten W nterjaison z» den modernsten zu rechne» sein werden. In diese» tuchartigen Kleider stoffen liegen »»- schon drei verschiedene Qualitäten vor, sie sind alle gelungen und »nterscheiden sich von einander we» ger durch die Stärke als durch die Feinheit der D.cke. Im Anschluß an diese tuchartiqen Kleiderstoffe werden indische Eachemire» hergestellt, in glatt »nd in seine» Streise». die letzteren nur durch die Fadenbin- düng markirt, nicht etwa durch bunte Farbenzusammlnslellunge»; übrigens auch in den eben erwähnten Tuchstoffe» werden solche Streiten gemacht. Daß man mit der Ramagö- und Damals«.Musterung, aus die wir schon verschiedentlich hingewiesen, deren neueste Mustervorlaqc» wir erst in unserem letzten Bericht unseren geehrten Lesern zur Ver- lügung stellten, sich lür die neue Wuitei saison nicht begnügt, ist ein leuchtend. Wir erwähnten der algierischen Muster mit ihre» Eigen- thümlichkeite» (siehe Nr. 5 unserer Berichtes, wir machten aus die in der Wintersaisoii fast regelmäßig wiede»kehrende» StreiscndessinS ausmerkiam, von denen heute die ersten neuen Zeichnungen ringe- troffen sind, welche sich darin gefallen, Effecte durch Anbringung von Sammet-, Plüsch- und Chenilleaujlaqen in Blumen-, Tuplen- und Streisensormeii zn erzielen. Wir sind bereit- in der Lage» einige neue fleichuungen, die in dieser Art hergestellt sind, de» Jntcr- kssenten unterbreiten z» können. Sehr hübsch ist eine erschienene Neuheit, welche uns türkisch gemnsterten Gnnidstoff. von fingerbreiten Sommcldiagonallinien durchzogen, zeigt, so daß wir eigentlich einen diagonalgestreisten Stoff, auS türkischen und einsarbigkn Sammet- effecten gebildet, vor u»S zu haben glaube». Eine Neuheit wird sich wohl i» diese» hohe» ausliegenden Rclieszeichnungen erst dann heraukbilden, wenn es gelungen sein wird, die hohe R.liesstickeret in gehöriger Form zur Anwendung zu bringen. Die geplante Neuerung bestellt darin, daß man aus durch seft anliegende Knolen- ftichc gebildete» Grund Brochs- »nd Damaff-szeichnuiige» auzubriiigcn sucht, ein Problem, da- »och nicht vollständig gelöst ist. Auch aus Armuregrund, ,m Geaensatz zu dem jetzt bevorzugte» Peau de soie Grund, sucht man diese Ausschmückungen herzustellen. Tricotstoffsabrikanten weise» wir aus zwei Neuheiten hin, die sür den nächsten Winter, namentlich sür Jaqueiftoffe, zu berücksichtigen sind. ES handelt sich in elfter Linie um die von uns schon er wähnten gerippte» Trirolstoffe, die sehr in Ausnahme kommen werden; wir bezogen solche biS jetzt auS Roubaix und auS England. DaS hierzu nülhige G.ir» fehlte »nS bish r, serncr weisen wir aus waffel- artige Tricoisloffe hin, die bis jetzt vorzüglich von eine», Lhemnitzer Fabrikanten sabricirt wurden, die ober in größerem Umfange aus- zunehnicn sehr zu »mpsehlen sind. Bon beiden ebengenannten Stoffen dienen wir übrigens mit Mustern, wen» auch noch n l in der OriginalanSsülirung, so doch aber, soiveit ersichtlich, ui» die Fabri kativn danach einzurichtcn. Die Mnsicr der sogenannten wasselartigen Tricotstosse i» carrirt und in Streise», von denen wir soeben gesprochen, vfferiieu wir unseren Leser». Man bemüht sich, in Tricot gerippte Muster »nd zwar mit hochansliegende» Rippen herzu stelle». Vollständig ist dieses Prodlcin noch nicht gelöst, doch sind wir in der Lage, die Grundidee des Stoffe-, d. h. so wie er aus- gesührt sein mußte, ui» Erfolge zu haben, voizusühre». Wir geben uuseren Lesern ferner heute Proben von Klejderstossen, sür den Herbst bestimmt, Muster i» Ramaqäzeichnungen, wie wir sie soeben am Ansang unsere- Berichtes beschrieben, Genre Trotin nennen ihn die Franzose». Wir eriväbnie» ferner »n unserem Bericht türkisch gemuslcrler Stosse mit Diagonalquerstreisen in Sammet, Stoffe mit türkischen Bordüren, auch hiervon liegen Muster vor. Die billigen Beige- senden un» die Franzosen tu Berbindung mit popelinearliqen Streise» und sie erzielen dadurch einen neuen Effect. Haben wir oben von tuchartigeu Kleider» stosse» und indische» Eachemire- gesprochen, wie man sie im Herbst tragen wird, so liegen un« auch hiervon Muster vor. Wir geben ferner unseren Leiern Muster neuer qeftreister indischer Eachemire-, auch ihrer baden wir oben erwähnt. Für neue Vorlagen für Araberkeiimuster halten wir die D ssiniivng d»S Stoffes Floramine bereit. Popeline und Satinftreilen wird «an in dankbare Verbindung bringen, wenn man sie in ebenderselben >r« herslelkt wie di, Ray«« Alice. In Regenmäntel Possen, für den Herbst bestimmt, liegen uus die ersten Neu heilen vor, selbstverständlich «»reisen. aber tn neuen Iulainme» stellnnqen; auch der Fwirngenre, sowie carrirte Eheniol» ferner auch einsordige cheviotartiqe Stosse, in englischer Animachung gehalten, die man augenblicklich Viel sucht, befinden sich »Hier den neuen Mustern Jur Lage de- Berliner Lonsectinn-geschäli- wirb der,.Leipziger Monaitlchrifi sür Textil-Jndustrie" nnirrm 12 Februar Geschrieben: Unsere Berichiswoche brachte uns schon eine größer« Anzahl von Käufern, die allerdings noch lange nicht genügt, um Miseren, Markte die gewünschte Lebhaftigkeit zu verschaffen. Wetter »nd wohl auch die politischen Begebe,'heilen der letzte» Tag« haben «reich,ebene Käuser »eranloß». t^ee Einkous-reis« »mH anfzulchieben» doch dürften fie un« nunmehr endlich besuche,; auch »er Znzng »» «>»-lh»dtscheu Ktnser, „n rMW schwacher. E- kamen n«k Brrirrler einiger Lmibonrr (Look, Sva ck. La.) und Man- chefter Firmen; Schweden, Rumänien waren durch einig« unbedeutende Käuser vrrlreten, eine cauadilche Firma (Wailier in Toovale) gab WintrrauftrSgr. Im Allgemeinen aber ist di« Besätäftigung, wie wir schon in unserem letzten Berichte a»«eina»dergei,tzt haben, eine solche, welche unseren zahlreiche» Arbeüskiäfte« vollständige Beschäftigung gewährt. Wir »ähre» uns noch von den riigliskden, amerikanischen und deutschen Rriieordre-. Die beiden erster«» sind nun allerdings erledigt. mit Nachbestellungen sieht es noch schwach aus. aus Eng land sind deren einige aus aiiichtiebende Tuchjaquels bestickt, ver schnürt und Taylor made eiuge gangen, ebenso sandte Amerika einige größere Eabelordre- aus IaqurlS und seidene Umdänge wie Perlen, dagegen geben uns die deutschen Reiseausträge vorläufig noch reichlich zu thun. Regenmäntel, Jaquci- und auch llmhäng« werde» viel gekauft. Darüber können wir uns heute schon ein feststehendes Urtheil erlauben, daß die matten Poiamente» nuiimcbr das Urber gewich» grwo»»en haben, namentlich sür bessere Genre- werden sie auch von unseren deutschen Käusern gern gekauft. Die Perlpasse- meuterirn bleibe» sür die billige» Artikel reservirt, ganz aualog denjeaige« LorauSsetzuiigen, ivelche unsere Leser bereiis in deiijenige» Berichten wicderfiiiden, die wir im November und Drcember veröffentlicht haben. Pari- hat in seinen neue» Modellen Sammet in Berbindung mit Spitze» oder Moirä verarbeitet, dann seidene Ottoman- und Peau de soie- Stoffe, letztere auch Lhangeanl sür unseren Markt, aber sür Um hänge wenig dienlich. Pari- schwärmt sür Lhaugeaniftosse, wir hoben sie lür Kleider reichlich ausgenommen. Moirä changeant-, Blacäs in Streifen und Blumenmustern verarbeitet Pari- sür Kleider in großen Mengen, wir thun dasselbe. Unsere Leser finden bereits in Nr. 33 unserer vorjährigen Berichte einen aussührlichen Hinweis ans die Bevorzugung der Ehangeanistoffe in alle» Geweben ia Leide, Wolle, Baumwolle sür die bevorstehend« Frühjohr-saisou. Außer dem find in Pari- die moirirten Damassostoffe sehr beliebt, auch bei un- wird der Geschmack sür Domassäüoffe in Wolle uud 2«id« durchgreisen, aber erst, soweit die Mäiitelconseciion in Betracht kommt, sür nächsten Sommer, sür jetzt ist eS zu spät. Paris ist außerdem aus Stickereien sür JaquetS, aus Spitzengaruirungen. die osl z B. in Sammet und Mvir« den ganzen Runivs des UmhangeS, resp. der Weste überzielien, ebenso eingegangen wie wir. Trotzdem doch Berlin sür Eonsection unbestritten der Weltmarkt ist, beziehen wir doch eine ganze Menge von Eonsection au- Paris. Es sind dies meistens Modelle, welche unsere Eonseclou in Mänteln und Eostumes dort einzukause» pflegt. Allerdings finden sich wohl darunter auch Anschaffungen des Privatpublieums, aber doch jeden falls mir in geringerem Maße. Wir kauften in Paris im Jahre 1887: 77 914 lg; Eonsection, im Jahre 188«, waren e- ii3 545, im Jahre 1885 15 584, dagegen hat unser E.nkaus französischer Mode artikel, Weißwaare». Stoffe rc. erheblich »achgelafien. Derselbe betrug im Iabrc 1887 2 771 341 Frcs, im Jahre 1886 5 272 78t, im Jahre 1885 4 392 802 FrcS. Auch jraiizösische Seidenstoffe haben wir mehr als in den vorangegangenen Jahren bezöge», 1887 64 596 lcg, 1886 49 245 Kzs, 1885 52 811 die, halbseidene Stoffe im Jahre 188? 48 354 kß. 1886 44 059 Ic>r. 1885 59108 Ic«. da- gegen Hai Frankreich deutsche ganz wollene Stoffe weniger al- früher getauft, baumwolleue Gewebe dagegen bedeutend mehr. Di« Stoff- brauche ist sehr lebhaft beschäftigt, in Regenmänlelstoffe» werden täglich große Umsätze gemacht, namentlich in Cheviot-; gute Tricoisloffe Mohairstreisen, und waffelariigc (carrirte und ge streifte) überaus begehrt, billige Tricotstosse dagegen (!ür Juqnets), namentlich bunt gestreift, die nur schweren Abiatz finden, so billig offerirt. daß der ganze Lricotartikel darunter leidet, wenigsten-, soweit die billige» JaquetS in Betracht kommen, die von einer Firma immer billiger als von der anderen offerirt worden. Schwarze Lamniqariiftoffe Gera, Greiz, Elbrrseld Mohairstreisen, Soleils, seine R pse, Armure- sehr knapp und gesucht, neue Damafföftreiseu, für diese Saison aber zu spät, erschienen. — DieTricotdranche hat sehr flott zu thun, amerikanische Nachordre- (aus seidene Taillen) und englische sind eingegangen, ebenso liegen recht bcsriedigende OrdreS aus Schweden, Dänemark. Italien vor, vor Allem aber senden die aus der Tour in Deutschland befindlichen Reisenden fortgesetzt lotle Austräge. Der Rodstoffmarkt bleib» belebt, zu höhere« Preisen ist genügender Bedarf vorhanden, der sich umsomehr bemerkbar macht, al- nun endlich die Angebote aus schwacher Hand, die den Markt so sehr drückte», auszuhören scheinen. Sachsen. * Leipzig, 15. Februar. Vom königl. sächsischen Mini sterium de« Inner» ist jetzt die prineipielle Entscheidung ge geben worden, daß die in Fabriken rc. wesentlich beschäftigten Kinder im Alter von 12—14 Jahren auch al- kranken- versicherung-pflichtig zu betrachten seien, für dieselben auch ein geringerer Durchschnitts-Tagclohn, al« sür die Arbeiter und Arbeiterinnen diS zuin 16. Lebensjahre festgesetzt ist, angenomnicn werken könne, und daß der Fadnkhcrr, auch wenn er nicht selbst diese Kinder in Arbeit genommen hat und nicht selbst lohnt, jiir Durchführung de- Krankenversiche- rungSzwange« unk zur Beitragleisiung verpflichtet ist. — ES ist eine ausfällige Erscheinung, daß in den meisten größeren Slcidlen Sachsens während Ver fünf Jahre !88l bis 1885 die Zahl der Geburten wesentlich geringer war als in den süns Jahren 1876 bi» >880. So sind im Ver- hällniß zu je 1000 Bewohner» jährlich Kinder geboren worden: in Meerane 1876/80 57.8 1881 8b 48.8 » Erinimilscha» 53.9 47,6 - Glauchau 52.4 46,0 R Reichenbach 50,8 46,9 R Zwickau 49.5 42.6 - Cheiiiiiitz 48,1 45.» S ' Dresden 38,3 35.6 S Leipzig 36.9 33,8 Rur in Limbach. Oschatz, Schneeberg und Wurzen war ein umgekehrtes Verhältniß der Fall. * Leipzig, 1b. Februar. Nicht nur Verbrechen, sondern auch Vergehen einer Militairperso», welche erst nach dein gänzlichen Ausscheiden derselben auö den mili lairischkn Berhällnissen zur Sprache komme», gehören »ach einen, Urtheil de« Reichsgericht«, lll. Strafsenat«, aus schließlich vor die E>vilgerichtc.>- Nach demselben Urtheil ist da« Borgen von Geld seiten« eine« »lilitairischen Vor gesetzte» von einem Untergebene» ohne Borw ffe» de« gemein schasllichen Vorgesetzten au« ß. ll l de« Reich«-Militair-Stras> gesetzbuch« ,u destrasen, auch wenn kein besonderer Mißbrauch der Dicnstgk.valt dabei uiitgewirkt hat. An die Stelle be im Militair-Strasgesetzbuch angedrobten gelinde» Arreste« tritt bei einer rivilgerichtlichen Aburthetlung von Mtlitair-Slras« thaten die Hoslstrase. * Leipzig, l5. Februar. Die sür den heutige» Tag anberaumte Xl. Sitzung des hiesigen königl. Schwur, gerichl«, in welcher die Anklage gegen den Maurer Karl Robert Maul har dt von hier rvegen Morde« zur Ver handlung komme» sollte, hat. wie wir vernehmen, wegen Er kranknng eine« Zeugen vertagt werden iniisscn. * Grimma, lt Februar. A»i Sonntag vereinigte, wie bereit« gestern kurz gemeldet, sich da« Ossiciercorp« de« königlich sächsische» II. Husaren-Regiment« Nr. 19 Friedrich Wilhelm, Kronprinz de« Deutschen Reich« und von Preuße», nebst einer Anzahl hoher Gäste zum ersten Mal in seinem neuen Casino im ..Hotel zum SchiitzenhauS", um die schönen Räume ihrer B-stimmung zu weihen. Da« Hotel zum SchUtzcnhau« ist durch einen um- sänglichcn Anbau nach der Mnldenseite erweitert worden, und in deu dadurch gewonnenen Räume» hat sich da« Ossi- ciercorp« ein Heim geschossen, wie es »ach seiner Anlage und lünstlerisch schönen Ausstattung zweckmäßiger und behaglicher wohl kaum gedacht iverken kann. Außer den nvthigen Vor zimmern enthält da» Casino ei» freundliches Lesezimmer, ein bequem eingerichlele« große« UiilerhallungSziwmer und einen mit dem Portrait Sr. k. k. Hoheit de« Kronprinzen, einem Echlachleiigemälde ..Husarcnlreue" — eine Episode au« der Bergangenyell de« Regiment« im russische» Feldzüge von 1812 darstellend —. sowie mil den Büste» Sr. Majestät de« König« unv Ihrer Majestät der Königin qeschmücklen Speisesaal. Deu, Ossiciercorp« kann man zu soichcr Erruugrusckast uur Glück wüuschcn; ist doch dadurch einem längst gcsdhlten Be- dllrsniß in anaemessenster Weise abgeholsen und eiu laug» gehegter Wunsch desselben in ersreulichster Weis« erfüllt worden. — Leider konnte infolge der «nerwartrt sch>i»»e» Wendung, welch« in dem Befinde» de« Regimentschef». Sr. k. k Hoheit de» Kronprinze». mittlerweile eingelrelrn war, da- Einweihungssest nicht in so ossicieller und solenner Weise, wie dasselbe ursprünglich geplant war. stallfiiibcn; vielmehr erhielt diese Feier dadurch einen vorzugsweise ernsten Eha- rakler. Auch waren durch de» so schmerzlichen Zwischenfall hohe Vorgesetzte wie frühere Angehörige de« Regiment« ab- lehalten worden, derselden beizuwohnen. Außer einigen alten Regimentskameraden beehrten der Herr D>v>siv»Sco»imandcur Generalfteulenanl v. Tschirschky. Excellenz, sowie der Herr Brigadecommandeur Generalmajor v. Nostitz die kamcrad chaslliche Vereinigung mit ihrer Gegenwart. --- Limbach, 15. Februar. Die bei dem hiesigen Stadt- rath« zu verwaltenden Stillungen und Vermächtnisse habe» nunmehr die beträchtlich« Höhe von 84 000 er reicht. Dieselbe» derlheile» sich aus 59 200 sür die Zwecke der Schule und 24 800 ^ zur Unterstützung der Armen. I» erster Linie heben sich unter den einzelnen Posten die Stis- tuiigen der Fainilie Esche hervor, nämlich 17 500 dessen Zinsen zur Anschaffung von Lehrmitteln und zum Ankauf von Büchern sür arme Kinder verwendet worden. 3000 aus« gelaufene Zinsen von diesem Capital«, ferner die Zinsen von 3000 --l au zwei unbrschollene bedürftige Familie», von 5000 .ick zur Erziehung verwahrloster Kinder, von 3000 -ick zun, Verlheilen an hiesige Arme, sodann endlich 9000 --ck zum Ankaus von Brennmaterial sür Arme. alSdann von dem vormaligen Sparcassenverei» 30000 -<ck sür die hie sige Schule, 3000 -<ck sllr die Bibliothek und 500 -ck zur An schaffung von naturwissenschaftlichen Lehrmitteln, außerdem eine zahlreiche Menge größerer und kleinerer Summen von anderen Personen. All diese Angaben ergeben in ihrer Gesammtheit ein treffliches Bild de« hier herrschenden Edel- lnneS, welche« gereicht der Mitwelt zum Segen, der Nach welt zum Ruhme. Chemnitz, 14. Februar. Durch auswärtige Blätter sind über Typhuserkrankungen unter der hiesigen Garnison übertriebene Miltheilungen verbreitet worben. AuS bester Quelle erfährt da« hiesige „Tagebl.", baß im hiesigen Casernr- mcnl in letzterer Zeit allerdings Erkrankungen an TyphuS vocgekommen sind, augenblicklich aber sich nur 4l Mann de« Regiment« an dieser Kraiikbeit in ärztlicher Behandlung be luden. Glücklicher Weise ist die Epidemie bislang al« eine durchaus leichte zu bezeichnen und ist nur ein einziger Fall mit lödllichem AuSgang zu constatiren gewesen. Chemnitz. Zu einem fatalen Auftritte ist e« am verflossenen Freitag zwischen den Arbeiter» der hiesigen Werk- zeugmaschineasabrrk (vorm. Sondermann und Stier) und der Verwaltung der Letzteren wegen der Lohnzahlung gekommen. Der Cassirer hatte zur Berechnung der Löhne nicht die dazu nölhige Zeit gesunden und deshalb in Uebcreinstimmuiig mil der Dircction beschlossen, die Lohnzahlung nicht — wie üblich — am Freitag, sondern am Sonnabend vorzunchmen. Die« bat zur Folge gehabt, daß die Arbeiter sich darüber in einer sehr erregten Weise beschwerten. — Ocderan. 14. Februar. Heute fand der hiesige Trichinenbeschaner Herr Heinrich Nüßner in einem sehr starken Schwein eine« hiesigen Fleischcrmeisler« Trichinen in großer Menge vor. E« wurden von Seiten unsere« Stadlralh« sofort die umsassendsten Vorsichtsmaßregeln getroffen. — Das ..Annab. Wochenbl." schreibt: Wenn in Anna- bcrg und Buchholz der Schnee dreiviertel Meter im Durchschnitte hoch liegt, so ist da« anderen Wintern gegenüber gewiß etwa« Außerordentliches, e« wird aber alle« durch folgende, von Wiesenlh.rl kommende, zuverlässige Nachrichten weit in den Schalten gestellt. Sofort nach dem großen Schneesalle wollte ein Gutsbesitzer aus Hammerunterwiesenthal in einem zweispäirnigen, sonst leeren Schlitten an« Oberwicsenthal den Arzt holen. Die geradezu überwältigende Fülle de« Schnee« zwang ihn jedoch, unter wegs die Pferde abzuspaniien und den Schlitten stehen zu lasten. — Noch heule fährt die kaiserliche Post von Cranzahl nach Obcrwiesenthal einspännig mit leichtem, ofseneni Schlitten, weil bei der Menge des SchueeS ein an deres Gespann nicht vorwärts kommt, und es kann geschehe», daß wie gestern, wenn mehrere Sitzplätze telegraphisch bestellt sind, einige solche Einspänner hintereinander die Fahrpost repräsentier». — In Ober- und Unlerwiesenthal sind mehrere Häuser geradezu ganz eingeschneit, so baß schacht- artige Gänge ober vielstufige Schneetreppen zum HanS- cingange führe». So ist eS z. B. in der Schule von Untrr- wiesenlhal der Fall. — Das Merkwürdigste ist aber, daß bei so sellcnen Naturereignissen auch die Menschen SonderbarcS u»lerneltt,ien. L-on der FichtklbcrgSbesteignng einiger Herren vom Chemnitzer ErzgebirgSvcrein am NeujahrSkage t887 bade» Vr. Mauke's „Erzgebirgischc Ausflüge" aus Seite ll3 berichtet. Gestern waren dieselben 4 Herren, oder wenigsten« einige von ihnen, an« Chemnitz, von 8 Oberwirsenthalern begleitet und mit Alpenstöckcn, Schneeschuhe», Pbotographic- npparat und dem »ölhigen Proviant ausgerüstet, über da« „neue HauS" nach dem Keilberge ausgcbrochcn. Ob und wie sie zur Rückkehr gezwungen worden sind, ist bi« heute nickl bekannt geworden. Wer von dein Unternehmen hörte, bezeichne»? e« alS unausführbar, denn allgemein wird de kauplet, daß ei» so schneereicher Winter in den letzten 25 Jahren nicht vorgekommen ist. Andererseits aber ist man daraus stolz, daß so weit her im tiefsten Winter Naturfreunde kommen, um die eigenartigen Reize der obere» GebirgSnatur z» beobachten. Lengenfeld. Am Sonntag Abend in der zwölften Stunde wurden mehrere Bewohner des oberen Stadtlbeiles durch zwei kurz auseinandcrsolgcnde Schliffe erschreckt. E» halte sich im Garten des Bäckermeisters P. ein auS Zwickau gebürtiger Bäckcrgchilse, welcher vor 14 Tagen die Arbeit verlasse» hatte und sich wieder in Zwickau in Arbeit befand, erschossen. Derselbe halte seine hier weilende Geliebte besucht und daraus i»> Garten seines frühere» ArbeitSherra die verhäng,,ißvolle Thal vollbracht. — AuS Eunemalde melden die „Bautzner Nachr." vom 14. Februar: Auch Se. Majestät unser allverehrtcr König hat der hiesigen an der Trichinose leidenden Kranken gedacht und allergnädigst geruht, durch seine Schatullen-Expedilio» 150 -ck an da« Gemeindeamt zu Eunewalde zur Linderung der Noth Übersenden zu laste». — Wa« den gegenwärtigen Stand der Krankbeit belrifsi, so sei berichtet, daß biS heule »> hiesiger Parochie an der TrickinosiS 20 gestorben sind, circa 30 noch schwer und 30 miltetschwer krank darnieder liege», während sich ca. 75 aus dem Wege der Besserung befind«» und 30 ausgestandc» sind, wenn sie sich auch noch oft legen müffen. — Durch die Todesfälle sind 8 volle und 12 halbe Waisen geworben. — Zur Verlretuiia de- verunglückten OrtS- arzte«, der sich übrigen« aus dem Wege der Besserung be findet, ist Herr Oberstabsarzt Radenborst au- Zittau hierher gesandt worden Derselbe hat am Sonnabend seine Thätig- teit begonnen. — An einer etwa« versteckten Stelle berichtet dir „Zittauer Morgen-Zeitung" über da« von un bereit« gemeldete Ergebnis de- von ihr wegen angeblicher Beleidigung und Verleumdung angestrengten Prorrssr- in folgender Weise: Die van un« qeae» Herrn Ad. Beckerl hiersrlbst o»geftrc»i«e Privat-Beleidiouuq-klage »al»» einen säe un- recht übe, rasche»de. Brr.aus. Der Gerichr-dol erkannte nämlich, daß Herr Veckerl nur in Wahrnehmung berrchttgter Ju'eresscn gehaude» habe und ihm die Absicht der Beleidigung fern getrqen habe, drrielbe also sreizniprrcheu sei, dagegen wurde der Widerklage de- Herrn Beckert inlolern »an gegeben, al« der Redacteur diese« Blatte« zu ei,er Geldftruse »o» »> ^l verurthril» wurde. Wir werden ieldftäersttndltch -egen diese« Unheil Berufung rinlegrn. Urber die Hauptsache, daß da« Gericht den Wadrhrit«- bewei« dafür, daß fie hei Wahlkämpfen in den Ton der „Revolverpresse" verfalle, al- erbracht angesehen hat, schweigt sich die edle Ztttanrria ganz au». — In Rrug,r<dors headschiiieu die do»iig„, Fabuk» bescher die Errichtvng eine- allgemeine» F>,brikrre»,kenb>ii,!-a in welche», alleeikranktenFabrikarbeiter Ausnahme finde,- >eltc»' v. Pirna, 14. Februar. Die Zeichnungen sür die biesiqe BiOmarck-Adresse schließen am morgenden Dome <i. ,, woraus dann in entsprechender Ansstallnng die Abl adung »ach Berlin ersolgen wirb. — Die umi'affende gemcinnatz e Thätigkeit des in der Heilanstalt Soiiiicnstei» verschieß,. unglücklichen Bürgermeister« Fischer-Gotlleuba sanl bei dem gestrigen Begräbniß de« Genannten »och einmal ve"e Würdigung, da die Theilnahme eine außerordentliche wer. Am Grabe sprach Namen- de« Sladtgemeiiidrali,- v». Mittag, welcher da« vielseitige Wirken de« Heim gegangenen „och einmal in da- rechte Licht zu setzen wußte. Besonderer Etwähnung werth bürste e« sei», daß die rrizen- den Ansichten von Gottleuba und Umgegend, welche in touristische» Kreisen stet« viel Beifall sanken und von denen auch so manche nach Ihrem Leipzig gekommen ist. von dem verstorbenen Bürgermeister Fischer verrühren. Neben seinen sonstige» Vorzügen besaß er auch ein anerkennen«- werthe« Zeichentalcnt. — Für die Rolhwendigkcit und den Nutzen der kürzlich ort-statutarisch eingesührlen eischbrschauifl bereit« ein vollkrästiger Bew. s gegeben. Rach einer Mittheilung des soeben ang egebenen .Anzeiger" confiecirte man heute früh 180 Pfund -indfieisch, welche nach dem Erqebniß der Untersuchung veil einem ganz krankhaften Rinde hcrrührten. Man braucht nur aus die verschiedenen Epidemien der letzte» Zeit zu venveisen, um erkennen zu lassen, i» welcher Gesalir die Einwohnerschaft Pirna« geschwebt hat. E« kann die Fl isch beschau nicht emsig und streng genug geübt werden. » "l s Dresden, 14. Februar. Sicherem Vernehmen »a i> ist sür die erledigte Stelle deS Präsidenten de« königl. Ober- landcSgericht« in Dresden Herr Sena tSpräsidenl Klemm designirt worden. — Die an den Reichskanzler Fürsten B: marck gerichtete Adresse der Dresdner Bürgerj.üasl trägt ca. 7000 Unterschriften. Unter den Unterzeichner» >>»o alle Stände und Berussarten vertrete», vom hohen S'ia: beamten an bis zu», schlichten Handwerker. — In die ReilbSrommission sür die Ausarbeitung eines bürgerlichen Gesetzbuches wird sür den verschiedene» Wirt!. Geh. Ralh und Präsidenten de« OberlandeSgerichiS zu Dresden, vr. V. Weber, wie es heißt, wahrscheinlich kein neues Mitglied eintreten, weil da« Hauptwerk vollendet ist und die noch zu erledigenden Arbeiten einen Ersatz nicht inebr unumgänglich nölhig machen. — Für die neu zu begründende Directorstelle in, Justiz Ministerin», ist Geh. Iustizrath vr. Taube in Aussicht ge nommen, Geh. Iustizrath Hensel ist zu hervorrag-nder Stellung im Oberlandr-gericht bestimmt. (T- N - — Au« Abgrordnetenkreisen wird der „Dresdner Zeitg " «schrieben: Die Arbeiten der Finanzdeputatio» ä der »weite» Kammer nahen ihrem Ende! In de» nächsten .agen werden die letzten große» Beuchte: lieber die Elsen bahnen (Referent Kirbacb) und daS Ministerium deS Innern Referenten von Oelschlägel und Starke) ciusgegebe» werden; in dem Berichte des Letzteren werken verschiedene auch in weiteren Kreisen intcressirende Puncte Erledigung sinke,', so die vielgenannten Petitionen von Freiberg: Für und W i?er die Erhaltung der Kreuzgänge — die Petition deS sächsischen ieuerwehrvercin«: die Erhöhung des geierwehrsonds bc treffend — die Petition deS Albertverein« um eine Sta ts beihitsc z»r Vollendung de« Carola-KrantcnbaiiscS. wie auch die beabsichtigte Reorganisation unserer LandeS-Irrenansta trn und damit in Berbindung die Einrichtung einer Anstalt sur Epileptische. DaS außergewöhnlich umsangreiche Material, welche« den Referenten zur Bearbeitung vorleg, macht es kr klärlich, daß diese Berichte erst jetzt erscheine» könne» Wie wir hören, wird eS gelingen, manche» Wünschen im Linke Rechnung zu tragen, ohne aus eine Skeuererhöhung zukom ne» zu müffen. Seitens der Finanzdevutation ü ist der letzle Bericht der Eisenbahn-Petition ebenfalls soweit gediehe», daß dessen AuSqabe in den nächsten Tagen erwartet werden dar). Auch die Arbeiten der Gesetzgebung«- und Petition? T vn- tationen nahen der Vollendung. Die Geschäftslage deS Land tageS scheint demnach eine solche zu sei», daß der Schluß le; Landtage« in die vorletzte Woche de« März fallen durste — Die Erbauung der neuen König-Iohannstraße in Dresden scheint nicht ohne öffentliche Aergerniffe sich vollenden zu wollen. Die .DreSdn. Nackr." schreibe»: In der Angelegenheit, die Bebauung der Ecke König-Johann- kratze und Altmarkt betreffend, lehnt der Rath ein Eingehen ans den vor 8 Tage» von den Stadtverordneten aus Ver anlaffung deS St.-V. Hartwig gestellten Antrag ab. Der Rath sollte darnach nochmals seinen Einfluß dahin geltend machen, daß die Baubank den bereits abgeschloffen gewesenen Vertrag über Verkauf deS EckarealS zum Preise von 228 000 ck an König und Hoppe noch eingche, und wen» dies erfolglos ein sollte, sich von der Baubank angcben z» lassen, wie viel ie etwa »och mehr zu fordern sür nölhig hält, und hierüber de» Stadtverordneten sofort Mittbciluiig zn mache», damit event. weitere Mittel und Wege in Betracht gezogen werde» könnten, wie der drohenden Gefahr in letzter Stunde „och zu begegnen sei. inzwischen aber die Ausführung de« InteriinSbaueS sistircn. Mit Rücksicht daraus, daß eine jede der beiden Parteien erst wenige Tage vorher dem Rathe mit Bestimmtheit erklärt hatte, daß sic bas ihr gehörige Grundstück nicht verkaufe, konnte der Rath zu einem anderen Enlschluffe nicht kommen. Der Rath tritt nunmehr der Auc ührung de« von der Baupolizei bereits genehmigte» unk nach Ausweis der Pläne durchaus nicht unschönen Interimsbanes auf der Eckparcelle nicht mehr entgegen. — E; wird sich reilich schlecht machen, »eben dem elegant gcglickcrlen IntenmSdau die alte, unansehnliche Rocb'sche „Kräulcrbudc" — wie man da« Häu-che» seil langer Zeit unter den Leuten nennen hört — zu erblicke», aber Dresden wird koch bleiben, wa« eS ist, und wenn die Fremden den Kops ob diese« SpectakelS- schütteln und fragen, ob denn da« »ichl zu ander» war, so werden sie Wenigsten- erfahren, daß seiten« der Stadt Alle« getha» wurde, um e« zu ändern, daß aber Alles scheiterte an einer — Laune. — Dem ElcklricitätSwerk, welche« die Ttadlve. Wallung in Dresden zu begründen im Begriff steht, eröffnen sich nach den vorläufigen Anmeldungen zur Betbeiligung er sreulichc Aussichten; e« sind innerhalb de« Sladtthcil «. sin welchen man daS Kadelnetz zunächst herzustellen beabsichligi, Uder 6000 Glühlampen und gegen 200 Bogenlampe» begehn worden. Der Bedarf de« königl. HostheaterS ist dabei nicht mitgerrchnet worden. Literatur. Die moderne ultramontaue Beschicht-Ichreibung von Johannr! anffen hat die Beranloffung zu einer neuen Durchforschung und iichiunq de« gesommten einichlägigen Geschichl-Poffe- vom objektiven Siandpnnct nu« gegeben. Da« Werk de« bekannten Historiker- Mücke über Sknat und Kirche, von welchem jetzt bei Dieiike ,n Vrnndenburg a. d. H. der zweite Band erschienen ist, beschäftigt sich tpecielt «n der nrwrünaiichea Entstehung de« Ultromonlo ni-mu< und sucht die Behauptungen Jauste»'« z» widerlegen. » « Nummer 6 der ,.Dr«»«t»rGtschen Vtsttter ««st Bühnen M>«stsch«»", hernuSgeqeden von der »enoffenschaft Dentlchcr Bäinren-AngebSriger, redigtrt »vn Raphael L-tvenseld (B e r I i n , «erlog von F. >. Günther -1 Sohn), ha» solgendei» Inhal! Rudolf Tyrol«: Urber dramattsch«, Uuterricht. — Maximilian Harde«: In Sache» „Sorgenlo«". — Robert Pr»lß: Die guftönt- »er englischen Vüdne »och ihrer Wieder«,srichtuna unter Earl kl. — Will». Rultman»: Die Schonspieler «nd dir Pariser Gesellschaft »o> stundert Jahren. — Umschau: Madrid (Ndats Kreßuer). — Ar»tl»t»n Gmmy Batst: DK erste Unftthr», de« ..Heruani" »»» Biet»« H«g — Tmmttk. — Mitth»a»ngn> der GinoGiofistnft Buttftstee >>G««- »««rhsteiGer.
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