Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188803109
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-10
- Monat1888-03
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1888
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1474 Achrebrrvrrem -er Nord»orß»dt. nc. Leipzig, S. März. Dir letzte diesjährige BereinSsjtzan, tz»« nordvorstädtischen SchrebervereiaS wurdc von, Vorsitzende«, Peer» «eorgt, mit verschiedene,, Mittheiluugen eröffnet. «orau schickte derselbe die freudige Nachricht, daß der hohe Rath den Pacht des Platze« aus weitere 6 Jahre uud »war mit Preisermäßiguag ver. ILugert hob« und daß demselben dasitr der innigste Dank oar ubriug'N sei. Ferner beleuchtete der Vorsitzende mit einige« Worten di« Ver- dieufte unserer Fortbildungsschulen und lud zum Besuche ihrer Feierlichkeiten »in. Ebenso sprach er den Wunsch au«, daß die „Cornelia", die für jede« Hau« so wichtige Elteruzeitung. zu den alte» Freunden viele neue gewmaen möge, und gab dann Herr» Franz Wöuig da- Wort zu seinem sreundlichst zugesagteu Vorirage. Der bekannte und durch seine Forschung«« bcrubinle Egyptologe hatte sich da«Thenra gestellt: Die Fror <>r ölte» Egypten. In der Einleituua eriunerte er darau, wie durch die viele» neuern Ent> deckungen in dieser Wunderwelt uud die gründlichsten Forschung«, gr offenbart worden sei, dab es nichts Neue« unter der Lonne ged und daß der geistvolle Schriftsteller Georg Ebers keine modernisirten Menschen, sondern wahre Typen dieser Zeit geschildert Hobe. Sodann betrachtete der Redner da- Familienleben der alten Egypter. Den »ielsachta Lorurtheilen und falsche» Anschauungen entgegen schilderte er r- al« ein sreundliches und liebevolle». Die Egypter halten ln der Regel nur eine Fra», und dieselbe war nicht Sklavin, sondern Ge- hilft». Luxus war nicht ihre Haiiuidelchästignng, wohl aber Spinnen uud häuslich« Arbeit. Die grobe Wüsche wurde vor Männern de- sorgt, die am Nil damit bejchäitigt waren. Daß die Frau wir bei uns in hoher Achtung stand, zeige» die Namen, di« man ihr gab: Brotze Herrin, Palme des Friedens, Geliebte,c. Der Brautstand und da« Liebclebe» waren ebensalls vo» Poesie umwoben, das »eigen dir Liebeslieder, welchr übrigens vielsach Auklänge an „Des Knaben Wunderhorn" bieten Bei Eheschliebunge». über welche die Nachrichten nur spärlich sind, luahnten sie zur Vorsicht, weich« die Muttcr der Weisheit sei. Familiennamen go' es iu nnßrn» Sinne nicht; man benannte sich nach körperlichen Eigeiischastr» und anderen Verhält nissen (der Kieme, der Schwarze, der Lauge re.). Wo« die Ehe anbrlaugt, so war die Eh« mit Blutsverwandten nicht« Seltenes. Ehebruch wurde sehr streng, ost mit dem lode be. straft. Eine KindcSmörderin mukte zur Strase ihr todtes Kind drei Loge lang in den Armen Halle». Die Frau, welche als Li« Herrin über da« Ganze des Hauses augeitheu wurdc. klagte über die Dienerinnen wie die h utigen Frauen, uamei»!ick> hinsichtlich des LuxuS der Dienenden. Haue d e Familie Kinder, so wurden diese als hohe Gaben der Gütler, als theure Kleinodien gehalten, und das Aussehen derselbe» war nicht erlaubt. D,e Pietät gegen die Eltern war groß uud EltcruinorLcr wurde» surchtbar gemartert und dann verbrannt. Auch über di« Nahrung der Kinder und über die erste Erziehung uud Pflege derselbe» »heilte der Vortragende viel Interessante« mit. Die Kinder, welche barfuß ginge» uud srisch und gesund waren (ungesunde, verwachse»« »«»der gelullte» zu den grüble» Seltenheiten), blieben in de» erste» Jahren bei der Mutter »ad strenger Gehorsam wurde von ihue» verlangt. Wie zärtlich bas Berhältnib »wischen Kindern und Elteru war. geht auch au« den, Gedächinib hervor, welches man de» Lobten widmete. Immer ist eS aber die Mutter, welcher man die grüble Ehre erweist. Auber Schwimme» und Turnen triebe» die Kiudrr auch Spiele, dir den Spielen unserer Kinder ähnlich waren. Au« dem Spielzeug, Welches man den Kindern mit in« Grab gab, sehe» wir, dab Puppe uud Ball wie bei u»« angeivondl wurden. Auch zur Belustigung der Kinder gab es Gegenstand«, wie z B. Krokodile, welch« den Rachen aussperrleu und schlossen. Außer den Tänileu kür die Kleinen gab eS auch Schulen für die erwachien: Fugend. Die -sucht war ganz vorzüglich, und eS liegen darüber viel- Belveii« vor. Die Ruth« war ein wichtiges Instrument i» dem Fianenhanse, und lünnte es auch heule noch nicht- schaden, wenn sie sich da und dort üsler zeigte. Nach verschikdene» anderen Mitlhkiluug«» kam der Redner schlieblich zu der Ansicht, daß cs mit der Culiur diese- Volkes doch nicht so ganz ohne sei und dab dieselbe eine höh, ne geistige Sluse eingenommen, als man gewöhnlich glaubt. Mi» gespannter Ausmerksamkeit hörten die Anwesenden den» hoch interessanten Bortrage »n und spendete» drm Redner lauten, all seitigen Beifall. Der Vorsitzende dankte ihn» noch besonders und inachte dann bekannt, dab »tan aus Pietät für das tiesbetrübtc Kaiserhaus von einer gesellige» Sitzung mit Gesäuge» re. ab,ehe» wolle» dab aber der Herr Rescrent etwaige au ihn gestellte Fragen gern beantworte» werde. Was nun Herr Wünig bei Beantwortung einzelner Frage» über das Biertriukeu der Egypter, Über die Bereitung ihres Biere« aus Gerste nnd Lupinen, über die Hochschulen und die Studenten (die mitunter entsetzlichen Krawall machte»), über da« Lernen der Kinder in den Priefterschnlen lHiero glyphen schreiben und malen, Correeturen der Lehrer r.), über den Kastengeist, der den Egyplcrn sulschlich beiqelegt wird, und über d e Medicin und die a»ge,va»dteu Heilmittel sagte, bewies aus« Neue, Wie heimisch Herr Wünig im alten Lande der Pharaonen ist. Nachdem der Vorsitzende noch sür die Lheiluakmc an den Sitzungen gedankt und den Wunsch ausgriprochen hatte, dab man sich bald au ichünen sonnigen und warmeu Tage» aus den« Spiel Platze und in Lea Gärien Wiedersehen möge, eesolgtc der Schluff de- Abends. Freiwillige Lrankeupfieger. * Am vergangen«» Sonuobeud sand im EvaugelUchen Verein«, hau« eine von Herrn ntul. td-ol. Vogel geleitete Versammln» q her vom 26. Januar dis Li. Februar unter Leitung de- Herrn Stabsarzt Vr Dnur« theoretisch auSgebildcte» freiwilligen Kranken- Pfleger (tönigl. sächsische Felddwkoiien) statt. De» Beginn der Sitzung bildete ein gcichasilicher Theil An Stelle des Heren »«ml. jur. Haupt wurde Herr »tust. Ideal. Hänel in dr» Vorstand gewählt. Zum GeschüllSsührcr sür de» vom 5. Marz au ftattsindenden prak tische» AuSbildungseurjuS im städiiichen Kronkenhauie zu S». Jakob Wählte man Herr» »tull. tiroal. Krctzjchinar. Mas die Berus« stcllung der einzelne» Krankenpfleger. auSgebildetrr und Aspiranten, brtrtff», so befinden sich unter ihnen «2 Studenten (nämlich 29 Tlx« logen, 3 Philologen, 4 Juristen. 3 Mcdmincr, 3 Nätnrwisseuicyasrlee), I Buchltändlcr, 1 Kausmaii», 1 Ak.id-mitee und l Krankenträger. Ersreulich ist es, daff die Stndentenichrst Leipzigs den Reinertrag des am 18. Januar in der Ceuiraihallc ftatigcsuiidcac» EommcrseS, 290 betragend, dem Laiidesverein jur innere Mission sm Königreich Sachsen überwiesen ha». Dazu kommen »och 30 .st vom hiesigen Verein Deutscher Studenten. Der sich an- schließende geinülhlichc Tlxil »ahn» insolge des Brandes der Luther kirch« rin rasches Ende. Mittwoch de» 7 DlNachmittag-3 Ildr ersolgte di» scierliche Bert stichliing der Neueiiigetreienci, durch Hand- schlag. Herr P.istor !(»yei, der Dcleqirte deS LandeSverriuS sür iuverc Mission, legte seiner Ansprache zu Grunde den biblischen Ab schnitt im Evangelium de- Matth仫 Cap. 20, V. 20— 28. Im Anschluss« hieran sührte er auS: „Die Frage des Herrn an die Mutter der Sühne gebedäi: ..Was willst Du? ', eine Frage an den Aelddiolonen am Tage seiner Verpflichtung". Ec antroorlete daraus: ..Nicht suche ich die Besried gung eigener ehrgeiziger Begierde», so« »er« die Ehre Christi ln der Liebe »u den Brüdern". Dir geholt Volle Rede versehlle «ich», cinea lirsen Lindrnet zu machen. Der diesjährige internationale Amerikanisten-Longresr. * In ziorijährigen Perioden tritt der 187., gegründete „Inter, vntlonale Amerikanisteu Eongreb" znamnien. der, nesx beni er seither »och einander in Nancy. L»zembnra, Brüssel, Madrid, Kopenhagen und Turm getagt, in i.rnrr letzten V riammlunq 188«! beschlossen hat, ieme nächste, siebent, Znia,nni,nku»sl »n Herbste tzieses Jahres in der Honpinadt des deuische» R,xix- abznhaUen. Der Thäiigkeil des Conqrcsses liegt die Absicht zu Grunde, all. Zweig, de« Wissens zu pfleg'», tvr'che uns Knnde geben über den Ausland deS ainerikauis.lxn Conlinenie« und seiner Bewohner vor »nd zur Zeit der Entdeckung dncch ColnmbnS; zugleich eme» Be«, etniqnng-piinct zu schassen sür alle aus diesem Gebiete ttät'gcn Forscher. Die E»tdcck»ngS>,,sch>chie AmcrikaS, die soeiale Ent »vickelang der »heil- n> >v Id, n Horden, lheilS m wohIoiganisirtenSlaate» lebende» Eingtbornen, deren Sprachen, Sillen und Gebrauche, di« Fragen nach deren Abstammung »nd Brivandllchast, »ach de» Raffen vuterschieden nnd dergleichen mehr solle» ersorscht und »ach de» Schilderungen der erste» Entdecker sowohl, wie roch den Be- «bochiunge» neuerer Gelehrter kritisch behandelt Ivcrden. Daran schlichen sich Untersuchungen über das Austreten und die Roffeubildnng der a»irrika»ischen Hausthiere, tiler den Anbau tzer Nährpflanzen, über die auS dem Thier- und Pflanze» reich« gewonnenen Erzeugnisse, deren Verwendung zum lägt chen Gebrauche, wie zur Anserligung von Schniuckgegenslanden, zur Bei lchsnrrung uud Veredelung dc« Lebens. Di» Gcschichie der See latzrten und Entdeckungen, der Geologie, der Anthropologie u»d Ethnologie, der Paläontologie und Lingmstik bilden somit Hits," »iffrnschasten, deren Pflege dem Amerikanisten Eongrcb zur Er rrlchvng des angestreblen Fiele- obliegt. Schlieblich tntt ober als Hauplgesi.chl-pnnet de' ConqresseS auch »vch bös Problem der aliai»er>s,in>ich-n Cuttnr cutge-x», d>c Durch- lsrschung jeuer Geich'chlSvi'iker >:'i >i i ü>dlctt>.' ' und iitdtich» tztlske »es »e»e» Eonttneul«-, welche, obwvhl durch tze, Eingriff der «ntdrcktzn« dem Untergange ««»eth». durch »uvergiugliche Mouu- mente genügsam die hohe Stufe der Entwickelung bezeugen, bis zu welcher auch aus d>4 westlichen Hemisphäre eine dort einheimische Lultnr emporgebltbt ist. Für dieses Studium werde» d« groben archäologischen Sammlungen der königlichen Musee» in Berlin eine gesicherte Uolerlagr bieten, uud dieser Gesichi-punct war deshalb »iaffg-bcnd sür die Wahl der deutschen Reich-Hauptstadt al- S>tz de- siebenten internationale» Amer>ka»isten.il„»greises. Das Orgauisatloiis - Comits hat sich aber damit nicht ge nügen lassen, sonder» hat auch au unier Leipzig, nachdem dieses das Glück gehabt hat, die hochinteressante, werthvolle und umfang- reich« Sammlung zur Eultnr nnd Industrie südameri- kanischer Völker aus alter und neuerer Zeit der Herren Dr. AlphonS Stübrl in Dresden, vr. Wilhelm Reib kn B-rlin und Geueralcensui Bendix Koppel in London von den Genannte« -um Geichenk zu erhalten, das Ersuche» gerichtet, zur Bestciilignn Lies«.- seltenen Schatzes dem Amerikauisten-Congresse Gcleg nheit z' bieten und zu diesem Zwecke die Sammlung ouszu- stelle». Der »nter der Aegide von Birchow. Bastian, Reib und vor Richthosen in Berlin tagende Eongreß würde dann auch unserem Leipzig einen Besuch abftaiten, rin Beweis, welch hohen Werth man Ixr uns zu Theil gewordenen Schenkung auch in der Reichshaupistadt beilegt, trotzdem dieselbe bereit« so überreich an Material ist. Dos Orgamsation-.Eomitst, an dessen Spitze vr. Reib steht, he di> erste» Tage de« Oktobers sür die diesjährige Sitzung deS Lvugreflc« in Aussicht genommen und wendet sich an alle Fach- genossen, sowie an alle Freunde und Förderer amerikanischer Forschung ,o Deutschland mit der Bitte, ihre Unterstützung dem Unternehme» zu Theil werden zu lassen. Sächsische Fechtschule. «EkltzstSitziger Verbau» Leipzig > * Leipzig, 9. Mürz. An, Mittwoch hielt die Sächsisch« Frcht, chule im „Tivoli" eine» Unterhaliungsabend ab, welcher, wie olle die Veranstaltungen deS beliebte» WohlthätigkeitSvereiaS. lebhaft besucht war. Der Vorstand hatte die-mol eine so grob« Auswahl von Genüssen dcm Publicum präsentirt. dab gewiß Jeder sür sich be sonder« Erfreuliches fand Das Eonceri sührte unter Leitung ihre« Direktors Hcr-u EYV d:c Eaprllr des HauseS «r brft:i unl sorg fältigster W.is' auS. Neben den olcheftralrn G,»üffen bol der Ge-, augveren: „Lirdcrkranj" unter seinem tüchtigen Dirigentei: Herrn Franz einige Proben deutschen MLnuergesangks. „Unter dem Linden, bann," vo» E Sturm, „Sängerlust" von Schneider, „Trinklied" vo» Zöllner. Die nie sehlenden Dueitistc» Herren Franke und Beyer ährten ihre Couplets und humoristiiche» Sceneu i» bekannter Verve vor. während einige jugendliche Tqlvp'wnvirtuosea das Publicum mit ihrc» jetzt jo beliebte» Instrunicute» entzückten. Eine ganz be sondere Uebcrraschung wurde durch den Herrn Coucertmaler uud Lchuellj«>ch»k: 2toye bereiter. In der Zeit von emer ViccielstuuLc moltr Herr Stoye mit grober Geschicklichkeit eine hübsch« Mondschein- landschast mit Ocl aus die Leinwand und gab später im Verein mit seinem Bruder noch einige Productiv»«» in der Schnellzeicheokunst -um Beste». Das Oelgemälde wurde verloost. ES bedarf wohl keiner besonderen Bemerkung, dab olle Darbietungen mit großem Beifall ausgenommen wurden und daß auch die Güickütrommrl auS- verkaust wurdc. Dramatischer Verein „Carola". * Leipzig. 9. März. Der im Juli des letzivergangencn Jahre» begründete, also noch junge dramatische Berel» „Carola" hielt am q-strigcn Abend im Saale des „Stadtgarten" eineu Gesellschafts- abend ob, der sich eines ziemlich zahlreichen Besuche« seitens der Mitglieder und Freunti d S Vereins erfreute. Freilich, die bange Sorge um das Lebe, unseres geüeblci Kaiser.' „mchlc sich selbst verständlich auch hier geltend, und ina, war laug, zweijelhast, ob mi> den geplante» Ansfüyruiige» üderbaupt würde begonnen werden lünnc». Da trachic,. gegen 9 Ilde einige Gäste de« V-reinS die bestimmte auS Berlin eingetroffeue Nachricht, daß 2e. Majestät der Kaiser »ach am Lebe» sei, und nun eist nahm die AuSsührunq des reichhaltige» und gnvählten Programms ihren An'ang. — In dem Bord-rgrundc stehe», da der Verein „Carola" ein dramatischer Verein ist. selbstverständlich a»»ch die dramattsche» Aufführungen und Vieser muff deshalb zuerst gedacht werden. Zur Dorst.llung ge langte im eilten Tbeile des Programm- der immer gern gesehene einactigc Schwank „Das Schwert de« DamokleS ' und im zweien der glcichiall- einaetige Schwank „<?ni pro guo oder: Die Wärm flasche". Die in bcidr» Sliicke» tdättgr» Mitglieder deS in Rebe sielenden Vereins bemühten sich offenbar, ihre» Rollen gerecht z» ivcrden; allein da« Könne» stand nach i»a»chcr Richiung hinter den« Rollen zurück, und der Berlin wird leine« Fwnke» am besten diene», wenn er weilcr daran geht, im Einpl- »nd Ziiiammen- ipiet eine grüfferi Bolltonimenlxil z» « reiche». Einzelne Rollen, wie zum Beispiel diejenige des Lehrlings Fritz (Frl. Kluge) »» erstgenannten Stücke und diejenige de« Hgusbnrsckicu Peirr sHerr Kluge) i.„ letztgenannten Stucke «rsuhreu eine recht gute Aus- siihruiig, sic verhalse» dcm Gauzeu mit zu dem reichen Beifall, der nach den» jedesmalige» Niedergang deS Vorhanges sich geilend machte. Reckt hübsch gelang de» betreffenden Vortragenden auch die humo ristische Erzählung „Die Dienstmädchen von heute"; keck nnd gewanbt entledigle» sich die beiden Dieuftmädchen, darqestell» vo» zwei Ver- ein-mitgliedern, den Fräulein Lehma»» und Klinge, ihrer Aus gaben, indem sie mil vieler Redegewandtheit ihre Dienst- und HerzciiSgeheimnisse olisplaudertku. Des Ferneren m»b onerkemiend des Couplel-Vorlrag- „E»> gebildeter Barbier" gedacht w-rde». — Eme wtllkoniinene Abwechselung in der Rcilrnsolge dieser Dar- ft-llu»qeii bildete» einige Musikvorlräge, vo» denen hervoizuheden und i» erster Linie zu uenncn sind die vierhändig ausg. führten Onverlure» zu „Tie Zigeunerin" von Balle uud „Rienzi" von Richard Wagner, sowie das OpuS 0 von David, „Variotiou und Iniroductton' benani:», welche« Herr Schäser mit großer Aus zeichnung vortrng. — Ein Ball, an dem sich eia in zam Theil plachtiqcr Ballioilette erschiei-ener Deimenflor und die Mitglieder und Gäste de- dramatischen Vereins „Carola" lebhaft be«he»igtcn. deschlob de» GrsewchastS-Abrnd. Vermischtes. Altcnburg, 8. Marz. Unser Landtag, welchcr i» dieser Leil zu rinrr ordeullichen Sitzung ei»deruse„ werden sollle, ist nun doch nicht rusainmengelreteu. Wie verlautet, soll auch hier dir Absicht besiehe», die Gemeinde» vom Zahlen de- Schulgelde« und der Schulsteuer zu euldiuden. Man will jedoch «('warten, in welcher Weise die ähnliche Vorlage im preußischen Abgeordnetenhaus,: GesetzeSkrasl erlangen wird. Außerdem wird da« Bolksschulgesetz, welche« zur Beralhung gelangen soll, manche t«es einschneidende Aeuderung iu das Schulwesen bringen. Möglicher Weise werde:« die geistlichen Ephoren nicht mehr zugleich al« Bezirksichulinspecloren snngtrcn, sondern in diesen« Amte durch selbstständige Fach» männer ersetzt lverdcu. wie die« >w Königreich Sachsen schon längst der Jakl >si. Au» tirsem Grunve isi wohl auch Herr Oberschulralh siinnkwitz, »»(-schadek seiner Stellung als Dircclor de« LaiideSschullehrerseminarS, dein herzogliche» Mniisieri.»» al» ständiger Beirath snr die Angelegenheiten der BoikSlchnle zugewiesen worden. Die Berufung diese« er sahrenen Schulmannes bürgt dafür, daß die Berathungen mil alle.» Eisrr betrieben werden, und läßt erhoffen, daß die zu cnvarlcnve Gcsetzeevortage der Volksschule zum Segen sein wird. ID Gera, 8. März. In der heutigen Sitzung de» Schwurgericht« wurde da» ToveSnrtheil über die Dieiisimagd Friederike Boigk aus Sachsenbnrg aukgesprochcu, weil dieselbe ihr acht Wochen alles Sühnchen an, 22. Januar diese« Jahres an ihrer Brust erstickt halte. Nach Vieser »»glückselige» Thal hat dieselbe sich mit ernsten Selbstmord- planen getragen. Am Ertränken wurde sie durch daS Hinzu- kommrn eines Bekannlrn verhindert und eingenommen« Eardol- säure sührte auch nicht den Tod herbei. Bewußtlos wurde sie von ihrem Dlkiisthe'.ru ausgesunden und dann später durch den Bnrgermeisirr verhaltet. Iin Iaucktefaß lag die kleine Le che, durch weiche das Verbrechen sesigestellt werden konnte. Bu Beantragung der Todesstrafe seile»» der Ttaat»a»wall- scdast brach die Kinde»mördrri». die unter Weinen und Schluchzen ein ojsenes Gesiändniß abgelegt hatte, zusammen. — In der gestrige» Verhandlung gegen den Dienstknecht Emil Grudert au» Gnmperda, ivelcher, durch Eifersucht getriebne, versucht halte, seine Geliebte -u erschieße«, erkannt« de» G-richtshes aus 4 Jahre Zuchthaus, während der Staats» anwalt iinr die Häiskc diele« Slrasmaffe« beanlrdgt hatte. d Berlin. 8. Mürz. Der bekannte Jurist und Forscher aus dem Gebiete »er deukfche» RechlSgeichichtr. Professor vr. Karl Freiherr v. Richthosen, ist. wie schon kurz erwähnt, gestern im 77. Lebensjahre aus Damsvors bei Slriegau, feinem Grburt-orte, gestorben. Er war vo» 1842 b,S 1860 Professor an der Berliner Nnivcrsiläk, wo er über veulschrechtliche Fragen. Handels- und Wrchselrecdl la», 1849 Mitglied be- Erfurter Parlament- und später auck Mitglied deS KdgeordnetenhauseS >860 zog er sich von der össentlickien Tbätigkeil zurück, war ober bis kurz vor seinem Tode mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt, welche sich aus die frie sische RcchtSgeschichte beziehe», der auch seine Hauplwerte ge widmet sind. Er verband eine große Arbrit«krast mil äußerster geistiger Regsamkeit. --- Der Brocken ist im Vorjahre von etwa 50 000 Per sonen besuch! worden. Die Brocken-Posiagentur hat >887 befördert: 2490 Telegramme. lÜlO Briese und 36 3t7 Post karten, 429 Packele und 200 Postanweisungen (im Betrage von 21 588 .6). ---- Hamburg, 8. März. Es kann nicht genug hervor- gehoben werden, wie wichtig eS sür die Seeschifffahrt ist. über die Beruhigung der Wellen durch Oel ge naue Erfahrungen zu sammeln. ES ist ThalsaLe. daß durch diese» rinsache Mittel schon in ungezäbltcn Fällen Schiffe vor dem nahen Untergang bewahrt blteden. Ueder die Art LeS OelS aber wie auch über die beste Berieselungömethvdc gehen die Meinungen der Sachkenner »och sehr weit au«- rinander. Manch« Eapitaine haben z. B. Versuche mit Petroleum gemacht und sehr gute Erfolge erzielt, während eS von andern wieder al- gänzlich unbrauchbar bezeichnet wurde. Dickflüssige Oele scheinen noch die am meisten cmpjehlcnS« Werthen zu sein, auch Thran ist mit Erfolg zur Anwendung gekommen, der sich namenllich auch seiner Billigkeit wegen empfiehlt. Sehr viel kommt es auf die Temperatur de» Oel« an: Oel, welche« dem Gesrierpunct nahe ist, verliert fast alle Wirkung; augcublicklich macht man Versuche, Oel init Dampf gemischt auszustreuen. Eine f sc(r praktische Art, das Oel aus Schiffen mitzu- ' führen, ist da« von Eapitain Cariowa vorgrschlagene Verfahren. Oelbeutel am Steven de» SchisseS auszuhängen. Auch mit Oelraketen hat man gute Erfahrungen gemacht. Jeder praktische Versuch, wen» er unter Beobachtung der Temperatur, der Brauduugsverhällniffe, deü Wellenschlag« und der Windrichtung gcmachk wird, ist sür den Fortschritt dieser so sehr wichtigen Angelegenheit von besonderem Werlh. Die amerikanische Regierung hat bereits geiiaue Untersuchung augestellt. Der Vorsitzende Le« hiesigen nautischen Vereins. Direclor Mathiescn, sprach kürzlich die Hoffnung auS. daß sich auch di« deutsche Regierung mit der Sache demnächst schon eingehend beschäftigen werde. Die beiden vom nautischen Verein preisgekrönten Schriften über die beste Verwendung des Orls zur Beruhigung der Wellen, die in den nächsten Tagen n» Druck erscheinen, rverden gewiß in den weitesten Schisserkreisc» neue Anregungen geben. - Au» Düsseldorf, 7. März, schreibt man der „Nativnalzeitung": „Mit dem von unserer Stadtverordneteu- veriammlung gestern gefaßten Beschlüsse ist die Heine- Deul mal-An gelegen heit entschieden. Die au» den ultra- iiiontane» und den prolcstantisch-orthodoxen Stadträthen zusammengesetzte Minderheit deS Collegiums wird zwar, wie wir hören, den Beschwerdeweg (ei der königlichen Regierung (eschrcitr», aber sie g-anbk wohl selber nicht, daß sie damit Ersolg haben wird. Vo» den in Aussicht genommene» beiden Plätzen, über weiche die nähere Bestimmung noch Vorbehalten ist. gehört auch der Botauische Garlen der Stadt, nur hat die Regierung das DiSpositionSrecht über da- Terrain. Indessen ist nicht anzunebmen, daß hieran« Schwierigkeiten entstehen könnten, auch bliebe für diesen Fall der Ananasberg. Daß im klebrigen das Zustandekoinmen deck Tenkma!» ernstlich gesäkcrdcl war. obschon e« sinanziell bereits gesichert und auch die Aus führung dem Berliner Bildhauer Herker bereit» übertragen ist. crl-ellt auS drin Umstande, daß der zustimmende Beschluß nur mit einer einzigen Stimm: Majorität gefaßt worden ist Drei Petitionen lagen vor; die erste derselben entstammt der bekannte» Berliner Prokcstversammlnng unter Stöcker, die weile trug 568 Unlerschriilei« gegen, die dritte 332 Unter- schrislen sür die Errichtung des Denkmal«. Die Majorität deS Collegiums, mit welcher auch der Oberbürgermeister Linden an» stimmte, hat unsere Künstlerstadt vor einem Beschluss« gewahrt, der einst nicht zu Ehren Düsseldorfs genannt worden wäre." Wie», 8. März. Heute Nacht verbreitete sich in der in».reu Stadt das Geeüa-i von einem in der Nähe deSStrpYanSplatze« auS gebrochene» Brande. Dies« Schreckensnachricht bat sich bestätig». Eni Feuer, dessen Consequcnzen in ihren, ganzen lim- sauge noch »ich, i» ermesse» siad. das durch seine ein jetzt ich« u Bilder, durch die hohe Gesabr sür Leib und Leben von Mensche» lebhaft an die Kataftioph: im Ringtheater erinnert, das großen Schaven an Gut vernriacht hat, ist heute nach 10 lldr im Lenirum der Stadt rniftandeii. Gegen '/,I1 llhr kam zur Feuerwehr - Centrale Am Hos die kurze Meldung: „gimmerseucr, Banerumarkt 14." Sofort gingen LütckürainS an die bezeichnet« Stelle ab, d,e alsbald bedeutend verstärkt ivnrvr», als eine zweite Meldung: „Feuer >«> Zunehmen, Gcsahc für die Bewohner grob" e.ntras. Kurz daraus besagte eine drille Nachricht, daß daS Fe»c, rapid »m sich grriie und daß riesig: Gesahr sür die Parteien sei. Nu« wnrde der ganze z»m Kampsc nöihige Apparat ansqcdoten, alle Filialen wurden tele graphisch um Hilse bernlen. und vo» alle» Serie» tönte bald daS Horiisigucil der zn hilse geeilten Löschcarps. Die Bewohner de« Hause«, di« schon im Schlasc gelegen hatten, sprangen, erschreckt durch den von der Straße heraussringende» Lärm, vom Lager, eilten an di« Fenster und sahen das entsetzliche Schauspiel, sahen riug» um sich ei» Meer vo» Flammen. Hab und Gut dem Unter gänge weihend, nur an die Rettung de« Leben« denkend, stürzten die Leute aus den Corridoe, um die Treppe« hinab und au- dem brennenden Hanse zu slirken. Da im Augenblicke wurde den Geäuqftigten der einzig offene We.f, der Gesahr zu entrinne», ver- sperrt. Zu der groß,» Roth kam die größte: krachend und poltrrud stürzte die Treppe ein Jammernd, iveincnd, heulend, ächzend, Hilse rufend rille» Männer »nd Frauen. Greise und Kinder iu die Aohnröume zurück uud an die offenen Fenster. Bo» drm grelle» Jenrrschcin bcl'uci te! bot das Hau« in t auS alle» Feastern schreienden M: .scheu, aus deica M>enc» Todesangst zu lesen stand, einen wahr- dost entsetzlich»» Anblick, dessen Schr-cken dcm sicher geborgenen Beobachter noch vermehrt wurde dadurch, daß einige Personen, von den fürchterlichen Ausregungen besinnungslos, sich hiaadstürzen wollten. Die Feuerwehrnianuichast hotte Hakenleiter» b«festst, kletterte mit bewunderungswürdiger Behendigkeit hinaus» derulffgte die Leute, sprach ihnen zu, »ach Ausbruch des Feuer- singe» auch l-ie 'Stzc nen Cs«: den dz I alten Haus S zu glimmen an. so daff a^ci, van b > aus jede ff«»-, i»S Frei- adgeschnitten war. Die Fcneünehr war beordert, d» ganze Nacht aus de», L:»»dp!atze i» .'!. «e : za bleiben ff; iimj I allgemein auch diesmal ihre Bravour gerühmt, doch wird darüber geklagt, daß sie zu spar cri.b en.n «ei. Es ist noch sestgrftellt, ob die- aus eine zu späte Ari sirnn i zurückznsührui ch. ---- Wi-by, 5. März. Soiniabenv Rackunillcig ist ein großes Unglück am Eingang: des HasenS geschehen. ! Wahrend eine« heiligen Schnee»»rm-o wurden von d^ Bergung-dampser „Herme«" vier Man» in einem Aiwle an:, geschickt, um die Vertäuung zu veriiäik n. DaS Pool sü.'l,. sich mit Wasser und die Mannschaft siel »>S Meer. Daraus wurden zwei RellungSbooie auSgesandt, ein« Vvm „Peseikor. mit 5 Mann uilv e>»S vom „Hermes" «nit 6 Mail» D"s Boot vom „Poseidon" nahm die vier Verunglückten am', ain vaber trieb daS Boot außerhalb ve» Wellenbrecher«, keuleri: und alle 9 Mann ertranken. DaS Bool vvm ..Hermn' trieb anö Land und die Mannschaft watete an den Straub. — Dem „islouvement paoANipliiquc" zufolge würde tic Erpcdition Dambicr's die Ausnalniie ver „Congo Eisen bahn" bi« zum Knilu benidigt habe». Es würde des etwa die Hälfte deS Wege« sein, und zwar diejenige Häisi-, an der eS die zahlreichste» und beoeutendstk» »alnriichr, Schwierigkeiten zu überwinden galt. Dennoch scheint tat abenteuerliche Project noch iinmrr nicht begrabe» zn sein — In dem anthropologische» Institute vo» London dal Professor Flowcr Millheilungeit über da» asrikaiiijch- Z wergvolk der AkkaS gemachl, da» von Schweimimh 1870 entdeckt worden ist und welche« er an zwei von Em, Pascha erhaltenen Skeletten genauer zu untersuchen Geleia- heil gehabt hat. In der Thal scheinen die Akkas die kicmsic , unter allen Menschen zu sein. Die von Jlower gemessem» Skelette ausgewachsener Leute maßen nicht ganz vier enaiss-I: Kuß. und Elni» Pascha berichtet von einer »och kleineren Fcaa. Im klebrigen zeigt daS Volk vorwiegend Negermerkuialc; de Schädel sind nur runder alS bei den eigentlichen Reger». Aca den Buschmännern, mit denen Scbiveinsurth die über daS ga»;c äquatoriale Afrika zerstreuten Zwergstämiue in Verbindung z« bringe» geneigt war, sollen sie dagegen in wesentliche» Pmictkn aukciiiandcrgeheu. Literatur. Die lffrenztzoten. Zcilschris» sür Politik, Literatnr und ,»:>»«. (47. Jahrgauq. Verlag von Fr. Wilh. Ärunow in Leipzig) emtia'i in Nr. 11: Das Socialiftengeietz und die Rückkehr z»:n qc-imniki. Recht. — Ein erfreuliches Slück Autorüät-glaubenS. — Ein bc>icr Geist im heutige» England. 2. — Die Bildung der Töchter höher» Stände. Bon »otthold Kreyenberg. — Der Stand der bulgarisch,« Frage. — Kleinere Mittheiluuge». Schulstreit in Oesterreich. -- X I» Darszcoo. (Aus Südsrankreicb.) -- Die Rede des Reiche. kanzlcrS. * * » Ksolerie »erühmter Schweizer tzer Neuzeit I» Bild vou F. uud H. HaSler. Mir Iiographischem Text von Alsrc» Har «mau». Erste Lieferung: Emanuel von Fellcnberq. - Heinrich Zschokkc. — vr. Jona« Forrer. — I.I. Speiser. Iüriw, Verlag von Orclk Füßls ch Lo., 1888.— Dasvorliegende nkucsic Nnlrrnehrne» der hochangesehencn Berlagsliaudlung bezweckt cn" Reihe von Lebensbeschreibungen von Männer« vorzuführen, weich: sich seit Mitte des voriaen Jahrhunderts bis in die neuest: > hinein »m das schwel.eriscbe LtoatSwescn, da« Voik-nwhl, die Kirclie und Schule. daS Wohlthäligkciiöwesen, um schweizerische Kumt ins Wiffeuschast verdient gemacht, welche sich im Feld« auSgez-ichncl od-r dnrch ihre Thätigkcit der Laiidwirthschast und der I»?ns:rc neue Zßege gebahnt habe». Die Bilder sind nach den li si .« Onginatien angescrttgl; die Darstellung ist schlicht nnd volkSliiÜ!,'-w nnd die Au-stattuug eine treffliche. Das Werk ist aus 2»! L 'b rungen berechnet „nd wird zunächst dir Poriraits und Brng.-aph en von 100 berübmten Schweizern nebst drei Tafeln m» dem Farjiüi der Namencuntkrschrisle» derselben enthalten. An. werden üdir tc» Fortgang des Unternehmens j. Z. wieder lceichie». vr. ii tEingesandt.) Kurtzrinzviertkl «n» Sütz»orstatz». Leipzig laßt, i» Bezug aus gute VrrkchrSvcrbi»dünge,, ni verschiedenen Ltadtlheile», noch sehr viel zu wünsch»'» übrig, sin d.w Inneren Stadt bat i»an durch eine Menge Hosdurchgänqe men e strii-s sür den Fnbverkehr hinreichend gesorgt, »nd auch sür die äilßcicn Vorstädte mag in der »eneftcn ;seit sür Fnff- und Fahrverketn >,' reichend gesorgt iverden. (öauz besonders schlecht sieht es arer ins den Verkehrswege» in dem Kurprinzvicrtel »nd inneren Sud Vorstadt ans; hier hat mau die richtigen Verbindungen ziigemarcr!. Das ganze Kurpnrrzoiertel trägt unverkennbar den Stempel grei;:,, Halbheit an sich, und vcrwuudert fragt man sich, wie solche« ge'chck cn konnte. Dieser Stcrdtlheil liegt gerade in der Mitte der Stadl doch sehN duffem jede direele Verdindnag mU dem Westen und sind westen der Stadt, tvelche Berbindungen herzusteUe» iurmcr dringender wird. Der groffni, bevölkrttsten, am meisten sich noch au-dehnend..« Südvorftadt selflcn die direrien Verbindnitgen mit der osilntc» Inner» Stadt und der Oslvorstadt. Bon welch großem Werth >i radc diese Verbindungen sind, erklärt sich sofort dnrch dcn giss; n Verkehr, welcher jetzt ans Umwegen nach diese» Stcidttheile» hi» st.,:: findet. — Wie sehr wäre der Ueberlaftung der Windmi.hlenstiiis» vom Fährverkehr vorgebeugt worden, »nd mit wie weing Kesten und Schwierigkcitcu wären wohl in den iiiehrstcn Fällen diese Verb e dnngcn herzuftellen gewesen. Verhältnisse, wie sie leider bei d-r Härtelftrab« mit dem Römischen Hause liege», gehöre» crkreiilnlni weise zn den seltene» Ausnahme», nnd ob man nicht auch lunin hicr, da das Härtelftrabenareal zum Römischen Haine gehen«, n eincnr günstigere» Resultate hätte kommen können, will ich »ich! h cr erörtern. Ich will ein Bild geben, welche Verbindungen ii» Kiirpr üizrm cicl hatten herqestellt werden müssen, wenn den ivahrcn V,rlüilr»üie>i Rechnung geirage» worden iväre, um z» zeigen, wie sehr dici,^ Stadtviertel vernachlässigt worden ist. Im Osten beginnend i.'nb die Liebigftraffe mit dein westlichen Tyeile der Euiüicustrasie, de Tunierstrahe mit der Elisrnstraffe verbünde» werden. Von d>r Sterirwartenstrabe nnibte parallel der Kiirprinzstras.c, eine Simste nach den« südlichen Therle der Emilinistrasz: geiükrt und die k« r prinzftrabe mußte in gerader Richtung »lindesten« dis ans den Schlettcrplatz sorlgesetzt iverden. Tie Brüderftraße niubtc na,>> d.:« KSnigsplatz, die Leplaystraffe bis aus dciil Roffplatz veriäugen; die Härrrlftraße naö> dein Pelerssteinweg durchgesältel werde». ?.e Kramrrftrabe mübtc offene Straße bleiben, uud wenn die K»»prn>' straffe dios vis aus den Schletierplatz oder bis zur Sophicirstraffe varel.,l Heitzerstrcrffe sortgrsetzl würde. Tie kleine Windniüdlengaiie. »ei dreilert, müffte nach den« Nenmarkt ihre FoNsetzi'.iig finden. - Anin allein dcn Betvohnern Leipzig-, sondern auch de» vielen Fremd'» wegen, sollle man gerade hier sür bessere Verbindungen sorgen, -ö viele iverden von Roffplatz. Panorama. Centraimarklhalle die nci«e - Petrikirche desuctie» wollen, könne» aber nur ans groben Umiveei > es wurde Alles gerettet werden, di« Leute I ^hin gelangen. Hoff,-« wir. daß durch dr» Bo» der Centralnia!: mögen nicht unüdcrtrgt sich statt z>» retten i»S U»glück stürze». Ans der Bauerumarklseiie wurde riu Sprungtuch ou-sgedreitet. ViS halb gesorgt wird 12 Udr Nachts waicn jüiij Frauen in daS lnch gesprungen, s ^ Aatn erürecl Die Freiwillige ReituiigSgeirlljchas«, »eich« an der Stelle Am dulanzen errichtet halte, nahm die au« dem breunenden Gebäude „eflücytcten Personen, wrlche leicht« Verletzungen erlitten daiteri, i» Empiang und drachie sie aus die LaniiäisStoiion Flriichmarkt. Inmer aus« Reue musieir die Löschmänner die Eutirtzte» beruhigen und Solche, bei denen zu deiürchlc» ftaud, sie würden sich hingb- stürzcn» ins Zimmer zurückstoßen. E« läßt sich auch nicht annähe- ruuasweis« bestimme», wie viele Personen verunglückt sind, wie viel« a» den Folgen des Lcdrrckeu« zu trogen haben werden, »ud ob uicht etwa Menscheu aus der Treppe eingebroche», von herobsalleiiden Steinftöcken getroste» oder im Schutte begrabe» «»rden. Um Mitternacht wurde» noch zahlreich« Personen aus dr» Siockwerkra durch dir Fruerwrtzr in ReituugSschläuchen grborge» und iis Jrrir gebrach». Bevor dir Feuerwehr mit Sprungtüchern u»d ReltungS- schlänchra »rschir». spränge» rrnig« Bewohner de» weittäusrgen, winkeligen Hause» durch die Fenster aus die Straße. Eine Frau verletzte sich hirrbri erheblich. Ei» Mau» siel beim Springen aus em Schild, da« am ersten Stocke angrdrachl ist. uud verletzte sich am Kopse. An einem Frnster zar M riengaffe erschien ei» vcrzweisklnde- Elternpaa« mit zwei Kindern und ries der nntenßeheaden Menge zn: „Um Gotleswttlen helstl U i r wrrsrn euch dre Krndcr zul" Die Leut» aus der Straße spannten dir Hände und preßt«, sie dudt annnaudrr, so daß rin« lebrndrgr Unterlag« grdildr« wurde. Di« Kinder flogen, eni setzllch schreiend, hinab, wnrden jedoch unten glückt^» ausgesangeu Ltnia« deriou«» leitete» sich, »de« ß« di« na dem brennenden Hanke anaelehntr Leitrr benutzten, »m in der ragen Mariragoss, in dir Simvorrcke de« gegenüberliegenden Hanse« zu ste^q-n. Bai» Halle lär bessere V'it-Heeverdinbmigen i» dielen Stadtilieilen Der NnZ- .i wird sich sicher ans sehr große der Stadt erstrecken, frohes Leben und herrliches Auibliihen - _ >! r>,h! l!.'i!' zeigen, wo sich jetzt nur ein Scheinleben knndgicbt. <Eingrsandi.) Der bevorstehenden Bedannnq de- Areal« der Groß:» Funkenburg wird gewiß in vielen Kreisen mit großer Erwart, ng entgegeng,jeden und qedofft, daff dadurch einem Mangel a:- gedvsten wird, der in der That sehr siihldar ist. d m Mangel ,, > kleineren Familienwohnungen ii» Preise von vielleicht b«ä 500^1. Der Brichastung derartiger Wohnungen ist in den »cur» Sindltk>eilei!. welche in dr, letzten Jahren entstanden s,ni>, leider in keiner W i>e Rechnung getragen worden, svuder» m.i» hei nur palastartige Hanier :»,t greße» nnd Iheneren, allerdings auch vielsnch leerstehenden Wo!»i»nieii gedant, in denen znm Prriie von 300 di« 500 nnr Räuiiilichkeilei: in Ceulerrains. Hintergrdäutcu nnd 4 Trevven hoch zu verniiethen sind, und doch ist der Lchier. Unt rbeomle, der verheiraiheie Honriungsgcyiijc. der selbstftänL gr Sciverdtreibende w. nur im Siande, den genannten MitiliciuS zu .zahlen, wx»u er nicht an Asirrmielher Räume adgeben soll Daß aber hiermit dein Abmieider und auch dem Hausbesitzer me ft ncht gedient ist. bedari keiarr ErSrternnq. Herr Pros. ve. von Frege würde sich grwiff den Dank sehr vuler Familien erwerben, wenn er aus den hier drsprochenen Man ,et >n gewohnter Weile qütigft Rücksicht nrlimr» ließ, wa« von der Immobüien-Geiellickias« noch Maßgabe der von derselben ( 'der unternommen,» Vrdannnqen nicht zn erwarten ist. Jedenfalls snia »illenarlia« ne.d derrichaüliche H>i»ier nicht DaS, was in nnsrrer Sie dt vornehmlich gebraucht wird. ^ 8. 1l Mit W Geburt od noch im L wärmen L geilen- ü hat unsere geführt, geistige M und mit i nicht aus Odem sen viel isi ge dicNächw dcn Zkcich entnoiiime geruch die Garten c da» verkii zn erfreu hat Eile wa« die ^ schied, ob noch »» s wirke, ot dem er ii Herbariui schmecker Flu.cn er die zarte, Gieict Liebl'.n!S aiikoninit, überbielet Eängergi Scho, Florent rührt um iin kühlei pbanlcrsiß lodleS B armen C Herz. Ii bat Dich Ai« Eich sich gciel LebewokI Es gicbl den W.r! gestalten isi Meis: Pinsel. Eichende könne», diese Nc liev: „2 in die der froh dorff ab auch vc meine S stillen 1 An ge »i riß gicb sehen la horcht r ksingen Liedchen rischen dem st>l Waidjch
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