Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805063
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-06
- Monat1888-05
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1888
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-u W '»"WWW" ' ' Dte>«<saae» der meisten Zeugen stimmten darin überein, daß Fritzsche ein Säufer geweftn und daß er, wenn mau ihn früher zum Nachhausegehen verai'.Icßie, stcl» widrrsvenslig und ausiälU-1 gk- worden, ferne», das; er am sraglich-n Abende auch nicht io schwer betrunken gewesen sei Das Lob, das ihm seine Dienstherren gaben, klang auch nicht sonderlich und namentlich bestätigten dieselben, daß er zuweilen den Trunk der Arbeit »org-zogen und ganze Tage hin durch nicht gearbeitet habe. Bo» Se te» der ärztlichen Sachverständigen, der Herren Hoiraih vr Berger und Or. Thümmler, war früher als Todes ursache Erfrieren bezeichnet worden. Nach den übereinstimmenden Auslage» der heute vernommene» Zeuge», welche Fritzsche» als einen chronilchen Trinker hiiiqestellt haben, gaben d e Herren Aerzte (die bei der Sectio» der Leiche Zeichen eines chronischen Trinkers nicht wahrgenommen) ihr Gutachten dahin ab, daß, obschon hohe Wahr scheinlichkeit dafür vorhanden, daß der Tod durch Erfrieren ein- getreten, doch andererseits die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sei, daß bei Fritzsche infolge beS plötzlichen Temperalurwechsels (beim Austretea aus der warmen Stube in die kalte Wmicrlufi) sich eine Herzlähmung eingestellt und diese den Tod herbcigeführt habe. Aus Grund dieser gutachtlichen Darlegungen erklärt die königl. Staatsanwaltschaft gleich im Vorhinein, die Anklage, jotoeil sie sich ans -tz. 22l, 3 deS R.-Slr.-G.-B. stütze, als nicht hinreichend unter stützt, gelangte aber zu dem Anträge, daß die Herren Geschworenen dei Bejahung der Schuldsrage noch die Bemerkung hinzusügen: ,.indessen ist nicht erwiese», daß hierdurch der Tod «»getreten ist". Die Bertheidigung dagegen führte Folgend s cus: Trunkenheit kann nicht als Krankheit angesehen werden. Wenn eine Verurtheilung eintreten solle, so müßte man sich hüten, eine» Freund, der etwas in die Krone bekommen, zum Mitgehc» ous- jnsortera, da man ih» alSdann in eine ungünstigere Lage bringt. Fritzsche war nicht in der Obhut des Andreas. Fritzjche Hot — wenn man ja die Lage desselben als hilflos onsichl — sich selbst in diese Lage versetzt, indem er die Hilft de» Andreas und Nießner zurückwies. Wenn Andreas den Mann ans der Stube führt. Nießner» ruft um ihm zu Helsen, so kann man doch nicht an- nehme», daß er ihn vorsätzlich verlassen. Andreas hat sicher ge glaubt, daß Fritzsche nach Hause kommen würde, da der Zustand des Fritzsche kein außergewöhnlicher war. Richtiger wäre »< gewesen, wenn er den Nachtwächter gerusen hätte; Hai er ober einen Verstoß begangen, so hat er durch die Untersuchung und die Verhandlung genug gebüßt. Die Bertheidigung gelaugte nach alledem zu dem Antrag aus Ver neinung der Schuldsrage und die Geschworenen gaben auch i» dieiei» Sinne ihren Wahrspruch ab. Demgemäß erfolgte die Frei sprechung de- Aageklagtea. Königliches Landgericht. UI. Strafkammer. l. Der Markthelser Wilhelm Raschle aus Rochau und der Hand arbeiter Earl Altmaua von hier hatten sich wegen schwere» Dieb stahl-, bez. Hehlerei zu verantworten. Ter schon vorbestrasle Rnjchke war voriges Fahr bei den Herren ST L Br. hierselbs« als Marktdelser beschäftigt, tvnrde jedoch Ende September entlassen und trieb sich alsdann in der Welt herum. Ende October kehrte er wieder zurück und beutete nun die Kenntniß der Locale seiner früheren EdesS zum Diebstahl aus. Bei günstiger Gelegenheit drückte der Angeklagte dos nach dem Hol gelegene Eompioiricnster ei» und hatte nun sreieS Spiel. Er erbrach zunächst ein Schreibpult, entwendete aus demselben ca. 370 .Ul baares Geld und machte sich aus demselben Wege, nämlich durchs Fenster, aus dem Staube. An diesem Diebstahl soll Attmann nun insofern betheiligt gewesen sein, als er dabei ausgevaßt, „ob die Lust rein sei", und von Raschke einen Theil deS gestohlenen Geldes angenommen habe. Bei der Strasabmessung kam erschwerend die grobe Frechheit bei Be gehung der Thal, sowie die Höhe der gestohlene» Summe in Be tracht, so daß dem Angeklagten mildernde Umstände nicht zugebilligt wurden und dar Urtheil wegen schweren Diebst ihls aus zwei Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ebrvcrlust lautete, während Altmann mit der verhSltnißmSßlg niedrigen Slrase von 3 Wochen Gesängniß wegkam. U. Unter Ausschluß der Oeffenllichkeit fand die Verhandlung gegen den Kellner Heinrich Friedrich Wilhelm Nie mann auS Kleiabremeu wegen Verbrechens gegen tz 176,3 deS R.-Str.-G -B. statt. Der Angeklagte Niemann wurde zu 8 Monaten Gr ängniß- strase venrriheilt. m. Wegen schweren Diebstahl- stand der Schulknabe Gustav Paul Kuötzsch von hier unter Anklage. Derselbe hatie am 8. Januar d». JrS. aus dem B.'jchrn Psahlbaureftourant aus der Pleiße rin Paar Schlittschuhe im Werlhe vo» 1,50 entwendet, nachdem er »a diesem Zwecke ein- der Schiebefenster geöffnet und eingestieac i war. Der Junge, welcher bald daraus erwischt worden war, gestand den Diebl abl ohne Weitere» zn n»d wurden ihm vom Gerich!«»os auch mit Rücksicht aus sein jugendliches Alter und lein« bisherige Un bescholtenheit mildernde Umstände zugebilligt, insolgedcssen idn auch nur eine achttägige Geiängnißürase wegen schweren Diebstahls traf, da da» Gericht annadm, daß der Angeklagte wohl die ersorderliche Einsicht zur Tlrasbarkeit seiner Handlungsweise gehabt, nicht aber die Tragweite bez. der Oualificalioa derselben als schweren Dieb stahls gekannt habe. IV. Der bisher unbescholtene 53jährige Schlosser Johann Hein rich Martini aus Weißensee stand unter der Anklage des einsachen und schweren Diebstahls. Der Angeklogle öffnete am 29. Febr. a. e. mittelst Dietrichs die in der Wohnung seiner Wirthsleute stehende EommoLe LeS Dienstmädchens Z. und stahl daraus zu drei »er« verschiedenen Male» Bettwäsche im Gciammlwerthe von 36 die ec dann sür 9 versetzte. Auch trieb ihn die Noth sogar, die Piaudscheine sür 1.50 zu versetzen, denn Hunger thut weh und Arbeit hatte Martini seil langer Zeit nicht mehr, auch verlangte die Wirthin Miclhe von ihm. Der Angeklagte, der seiner Straslhat voll und ganz geständig war, befand sich bei Begehung derselben auch in wirklicher Nolhlage und in diesbezüglicher Erwägung warf das Gericht auch eine nicht allzu hohe Strase auS, indem eS den An geklagte» wegen einfachen und schweren Diebstahls zu 5 Monaten Gesängniß verurtheilte. Der Gericht-'hos bestand au» den Herren LandgerichtS-Director Iustiz- rath v. Bose (Päsid.), LandgerichiSrälden Lehmann, Adam, Barth und v. Sommerlait, die Anklage führte Herr Oberstaatsanwalt Häntzschel. . . Freie Vereinigung Leipziger Radfahrer. * L.ipzig, 5. Mai. Mit der Ausbreitung de- Radsahrsporis -u unserer Stadt ist eine Anzahl Vereine entstanden, welche, jeder sür sich in verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen Freunde sür die edle und gesunde Fahrradkunst werben. Derselbe Vorgang hat sich auch in anderen Städten gezeigt; waS aber Leipzig' nach dieser Richtung ganz besonders auszeichnet, das ist die Dhatsache, daß alle diese verschiedenen Fahrrad-ClubS wieder eine Bereinigung, einen freien Verband gewissermaßen gebildet haben, um gemeinsam in bestimmten Ziitzwisltienräumen die Geselligkeit zu pflegen und auch die gemeinsamen geschäftliche» Angelegenheiten gemeinschaftlich zu ordnen. Am gestrigen Abend fand in dem gänzlich aeuansgeftatteten, erst vorgestern fertig gewordenen Saale deS Kaiser-Park (der früheren Moritzburg) wieder eine Zusammenkunft der freien Vereinigung Leivj'ger Radsahrer statt und der sehr zahlreiche, den Saal völlig füllende Besuch bewies, wie gern und willig die SportSgenoffen dem Ruse der freien Vereinigung Folge leisten. Zar Zeit gehören derselben siebe» Leipziger Club- an und bei jeder Zusammenkunst süln ei» anderer Llnb de» Vorsitz, gestern führte der Leipziger Bicßcle-Llnb, brzw. dessen Boisitzender Herr Holtbuer, daS Prä sidium und et enlwickelle sich alsbald eia srohbewegteS Leben und Treiben, dem die Radsahrer m ihrer kleidsamen Tracht ein ganz besonderes charakteristisches Gepräge verliehen. DaS reichhaltige Programm wurde, abgesehen von der Musik, ron den Gesaug-kräfte» der Künstlervorstelliinqen des Krystall Palastes ausgei'iihrt, welche auS ihrem reichhaltigen Vorträgeschatz einige der trefflichste» Nummern zum Besten gaben und lebhaften, verdienten Beifall ernteten. Allgemeiner Gesang froher Sport-lieder wechselte mit diesen Darbietungen ab und nur zu bald, zn schnell enteilten die flüchtig-» Stunden. Ans den geschäftlichen Mittheilunqen, welche der Verein-Vorsitzende, Herr Holtbuer, sowie der Präsident de- Leipziger GauS, Herr Simon, machten, ist hervorzuheben, daß kommenden Sonntag eine große Gausnhrt »ach Rochlitz unter regster Betheiligung verjüngen »nd alten SportSgenosien Leipzig« staitfiliden wird. Herr Eon«, müller regte an, daß bei dieser Gausodrt eia nicht zu schnelle» Tempo eingehalteu wird, damit sämmtliche Fahrer möglichst zu aleicher Zeit in Rochlitz emtreffen. Dieser Ansicht war auch Herr O-car Rein hold, der ,m vorigen Jahre sür seine großen Leistungen aui dem Dreirad die goldene Goumedaille erhielt. DaS FrüdjahrSreuaen de- B>chcl«cl»bs findet am Sonntag, den >3. Mai, statt. WaS die große Fahrrad-AuSftellung an- b«riffl, welche Ende Februar und Lnsong März de- kommenden JrhrcS hier in Leipzig stottfindet, so wurde uns von berusener Seite privatim mitgeiheilt, daß dieselbe eine ganz bedeutende -lu-dehnung oaznnehmen verspricht Die Anmeldungen dazu sind bereit« sehr zahlreich nngelausen. und drr Krtzstall- Palast tu welchem di« Ausstellung abgeholte« «Kd, dürste zu genannter Zeit ein Bild der gelammten Fohrrad-Jndustrie bieiea, wie e- in dieser Vollständigkeit in Dtulichlaud noch niemals zu ver» zeichnen gewesen ist. — I« Laukenswerlher Weiie hat, wie a»S den erneren Mittheilungen zu vernehmen war, die Direclion d»S K-vstall-PalasteS, den Miiglieder der Leipziger Fahrradvereiue den freie» Zutritt zn den »n Sommer Abends daselbst abzuhalleudeu beliebten Loncerlen gewährt. — Für eine nunmehr beigelegte Differenz legte ein bekannte« Mitglied die Summe von 30 .äl aus den Lisch de« Hauie« für die Ueberschwemmten nieder. Dieser Um- tand war Veranlassung zu einer allgemeinen Sammlung sür unsere unter den furchtbaren Waffe-Heimsuchungen schwer leitenden denlschen Brüder und alsbald war ein sehr stattlicher Belrag für be- regten edlen Zweck eingebracht worden. Dadurch aber bezeugte die Versammlung, welcher Geist sie beseelte; denn da» ist eine echt deutsch« Art und Sitte, auch bei der grüßten F stsreud« de- llaglück- zu gedenken und diese Aatheilnahme zn bethäiigea. Zoologischer Garten. * Ein werthvvlle- Geschenk ist am gestrigen Tage unserem Zoologischen Garten zugegaugen: Herr Ingenieur E- Rädel in Baffein. Britisch Indien, ein geborener Leipziger, welchem der Garten bereits den in Nr. 23 untergcbrachlen Malaien- bären als Geschenk verdankt, übersandte dem Garten zwei Tigersch langen, ?rtftou molurur, von 3 und 3>,, m Länge, von denen das eine Eremplar leider tcdt ankam. D>e zweite Schlange ist im Innern deS Raubtbierhause- in einem geräumigen GlaSbehäller zur Erbau gestellt. Am heutigen Sonntag, als dem ersten im lausende» Monat, beträgt da» Eintrittsgeld sür den Zoologischen Garten nur 30 für Erwachsene und 15 ^ sür Kinder; eine Vergünstigung. welche ohne Zweifel dein j tzl in vollem Frühlingsschmucke pran genden Garlcn eine stattliche Besucherschaar zusühreu wird. Vachtrag. * Leipzig, 5. Mai. Wir empfangen mit dem Ersuchen um Veröffentlichung folgende Zuschrift: An die Redaclion teS „Leipziger Tageblattes". In dem „Nachtrag" der heutigen Nummer Ihres geschätzten BlalleS warne» Eie LaS Publicum vor einem Herrn vr. Ackermann und Genoffen, welche beabsichtige», ein Blatt, genannt,.Industrie-Anzeiger", herauSzugebe» und dem „Leipziger Tageblatt" beizulcgen; der Schlußsatz dieser Warnung ist in einer Weise abgesaßl, daß der fluchtige Leser annelniien kann, ich wäre bei der Herausgabe de- sogenannten „Industrie-Anzeigers" bell,eiligt. DaS ist n>ck t der Fall. Die zwei ersten vor Weihnachten vergangenen JahreS erschienenen Nummer» sind von der Firma Paul Eiserl in Leipzig ver legt und gedruckt worden. Am 2. Mai u. o. erhielt ich vo» pp. Ackermann auS DreSoen eine» Brief, worin er mich fl hentlich bittet, den Druck der beigeschlossenen Manuscriple sur de» „Jndnstrieaiizeiger" schnellstens vornehmen zu lasten, gle chz-itig eine Liste der Auftraggeber beilegend, unter An gabe der Summe, welche für vaS betreffende Inserat z» zablen sei, und womit ich die ziemlich bedeutenden Druckkoste» decken könnte. Da mir aber die ganze Angelegenheit nick» rein erschien, habe ich bei den Herren Interessenten aügesragl und dadurch den Schwindel ausgereckt, sowie mich vor großem Schaden bewahrt. Oskar PeterS, Buchdruckereibcsitzer, Universitätsstraße 13. Nachschrift der Redaction. Wir können zu Bor- stehendem nur bemerken, daß auS der Fassung unserer gest rigen Mittheilung nicht im Geringsten zu entnehmen ist. als ob Herr Oskar PeterS bei dem eigenthümlichen Gebühren der Herren vr. Ackermann und Kodier in irgendwelcher Weise betheiligt sei. Zum vollen Beiständniß der vorliegenden Thatsachcn mußten wir aber daS Schreiben de» Herrn PeterS an den geschädigten Geschäftsinhaber mit zum Abdruck bringen. * Leipzig, 5. Mai. Bei der hiesigen Neich-bauk-Haupt stelle war beute eine größere Anzahl neugeprägter Zwanzig mark-Goldstücke mit dem Bildniß de» Kaisers Friedrich eingelroffen. der Begehr nach diesen neuen Münzen war aber ein so reger, daß sie bereits wieder vollständig auSgegebcn sind. ** Leipzig, 5. Mai. Während der mit heute ab gelaufenen Oster messe wurden beim Meldeamt deS Polizeiamtes 20 927 Fremde, und zwar >3 067 aus Gast Häusern und 7860 a»S Privalwohnungen zur Anmelkung ge bracht. Anmeldescheine sür längere» als dreitägige» Aus enthalt wurden 6629 auSgesertigt, darunter 311 a» Personen, welche Dienst oder anderes Unterkommen suchten. Die Fremdeiibewegung während der vorjährigen Ostermeffe betrug 20 889 Personen, also 33 weniger, und 661 t auSgefertigle Meldescheine, l5 mehr alS in dieser Ostermeffe. --- S tadttheater. DaS Gastspiel deS Fräulein Marie Barkany vom königl. Schauspielhause i» Berlin, daS wir jüngst schon ankünbigle», ninimt morgen, Montag, bereit» seinen Anfang. Die gefeierte Darstellerin gedenkt unS in der kurzen Reihe der Abende, in welcher sie aus unserer Stadl thealerbühne erscheint, folgende Rollen vorzusühren: Die „Julia" in „Romeo und Julia", die .Katharina" in der „Bezähmten W-derspänstigen", die „Lucie" in der „Schul- reikerin", die „Claire" im ..Hüttenbesitzer" und die Titelrolle in dem Schauspiele „Adrienne Lecouvreur". ---- Heule zum letzten Meß-Sonnlage findet in den oberen Räumen de- Krystall-PalasteS ein große» Concert, verbunden mit Festball, statt. Da» Orchester besteht au« der vollzähligen Eapellc deS 106. Regiments und wird daS Eoncert von Herrn Musikdirektor Matthey persönlich geleitet. Ter Beginn desselben ist um >/»8 Uhr; da» Entrbe ist aus 30 ^ festgesetzt. Die volkSthümliche Bewirlhschastungdr-Parterre- saalc» nimmt in der bisherige» Weise ihren Fortgang, auch heute ist in diesem geschmackvoll decorirten und prächtig er leuchteten Raume von >/,6 Ubr a» UnterhaltungS-Musik. Da» Panorama de» Krystall-PalasteS steht den Besuchern von früh 9 Uhr ab ununterbrochen offen. -- Herr Direktor Renz hat heute. Sonntag Nach mittag 4 Uhr, eine Vorstellung arranzirt, welche nicht ver fehlen wird, vermöge ihre« reichhaltigen und eigen- sür die Jugend arrangirtcn Programme«, darunter eine komische Pantomime: „Amor in der Küche", große Anziehungskraft auSzuüben. Wir bemerken noch, daß Jeder ein Kind unter zehn Jahren frei «"führen darf. Abend« 7 Uhr gelangt „Diamantine", da« wohlbekannte treffliche Au-stattu»g-stück, zur Anfführung. Die Pantomime erregt jeden Abend den all gemeinste» Beifall. ---- Da« Kaiser-Panorama aus der Grimmaischcn Straße bringt in dieser Woche einen CykluS von Ansichten au» den durch de» letzte» deutsch-fraiizösisckiei» Krieg besonder« bekannt gewordenen französischen Stävtcn L er du n, Pont« ä-Mousson und Nancy. AuS erster« Stabt ist ganz be sonders sehenSwerth die uralte Kathedrale und die Hälft« Partien an der MaaS, von Po»t-ß-Mousson ist hervorzuhcbcn da» Rathbau» und die MartinSkirchr und wa« Nancy an» betrifft, so bietet dieser Ort eine Fülle von Sehenswürdigkeiten aller Art. Jedenfalls darf also auch in dies« Woche da» Kaiser-Panorama daS Interesse der Besucher in Anspruch nehmen — zumal die jetzt dort befindlichen Ansichten »och nicht in Leipzig ausgestellt waren. --- Mit dem Eintritt der besseren Jahre-reit find auch die freundlichen und geräumigen Garten»»lagen de- so gern- und vielbesuchten hiesigen „Tivoli" wiederum ui Bereitschaft gesetzt worden, um Gäste auszunchmcn. Die Vorzüge de» Etablissements sind ja allgemein bekannt und zahlreiche Vereine und Gesellschaften ballen daselbff mit Vor liebe ihre Sommer- und andere Festlichkeiten ab. zumal Herr Busch» der Inhaber» nach jeder Richtung hin große« Ent gegenkommen zeigt. E» werden demnächst auch die regel mäßigen Abonnements- sowie Extra-Eoncerte. au-« gesübrt von hiesigen sowobl wie von auswärtigen Capellen, veranstaltet weiden und verweisen wir bezüglich alle- Weilern aus den Anzeigentheil der vorliegenden Nummer. — Im Verlage von I. G Busch, Promenadenstr. 3. ist in neu« Auslage «schienen „Plan vou Leipzig", wie solcher dem diesjährigen Leipziger Adreßbuch beigegeben ist. Dieser Plan ist i» der geographischen Anstalt von Wagner und Debe» in 2 Farben sehr sauber und scharf gedruckt, ebenso zeichnet sich derselbe durch seine deutliche und leicht lesbare Schrift vor vielen anderen Plänen vorlheühasl au-, indem z. B die Straßennamen nicht, wie bicS bei manchen Plänen der Fall ist, zu gesperrt sind; alle neueren Eorrccluren haben darin Berücksichtigung gesunden und auch der Be bauungsplan von Reudnitz ist mit ausgenommen, weshalb dieser Plan sehr zu empsehlea sein dürste. — I» der VcrlagShandlung von Gustav Wolf, Leipzig (Wintergarteustraße 4), erschien Wols'S Radsabr-Karle von Deutschland, der erste und zweite Theil eines fort laufenden Kartenwerkes, sür SportSlcule ein in alle» Bezieh ungen um so beachlcnSwerthere-s Werk? da da» gesammte deutsche Reich, wie rS bereit- in Karte I (Königreich Sachsen) «sichtlich ist. in fortlaufenden, demnächst erscheinenden Merk chen — eiiigelbcill in 18 chromolithograpliischen Karte» — die Ausmerksanikeit aus sich lenken wird und kann in der Thal dieser Nnlernehmmig die Anerkennung und da» Verdienst, den SportSleuten einen ivohlgelungenen Führer zn übergeben, mit Berechtigung ausgesprochen werde». — Soeben geht unS die Karle II zu. Dieselbe stellt die Radfahrer-Karte sür die Provinz Sachse». Hcrzogthüm« Anball »nd Braunschweig dar. Lltbographirt und gedruckt von Ed. Gäbler'S geogra phischem Institut Leipzig und die Höhcnangaben eingezeichnet von Gustav Müller. Karlograph in der königl. preußischen LandeSausnabme zu Berlin. (Maßstab 1 :500 OSO). Mit großer Geschicklichkeit hat der Verfasser die Fabrlinie aus Karle I und II gezeichnet. Die Verbindung der Ortschaften ist eine so ausfallend nberstchllich-, daß der SporlSnian nur einen Blick ans die Karle zu werfe» braucht, um vollständig unterrichtet zu sein. Durch eine wohlgelnngene Illustration der Fahrwege hauptsächlich, welche auf der Karte durchweg rolh gehalten sind, übersieht ma» da» ganze Kartennetz klar und kan» sich zuverlässig nach Vorschrift halten. — Ter Gesangverein Lyra, über dessen tüchtige Leistungen wir schon wiederholt zu berichten i» der Lage waren, wirb nächsten Montag, am 7. Mai, im Easö Battenberg, Taucha« Straße, seinen F am i lie» a beu d abhallen. Eine sorgliche Auswahl des Program,iSueid liichlige Kiäsle, darunter auch namhafte Solisten, veriprcchen de» Theilnehmein eine» ebeiiso genußreichen alS vergnügten Abend, Vesten Abschluß ei» Tänzchen bildet. ---- DaS Bäckerbaus in der Kleinen Fleischergasse, der Freitreppe zum Barsußpsörlche» gegenüber, welche» jetzt abzepupt wird, ist das einzige HanS der Lladt. über dessen EingaiigStbür sich noch ein hölzerne» Schutzda ch erhallen bat. wie man solche früher und noch vor dreißig Jahren, vielfach an alten Häusern fand. Zu dieser Zeit gab e» auch noch getheille HauSthüre». wob« die untere Halste verschlossen werden konnte, während a» der oberen Hälfte eine Verriegelung angebracht war. Diese Schutzdächer und gelheillen HauSlhüren wäre» eine seit Jahrhunderten be stehende Einricklling. Zuletzt baben wir dergleichen Tbürc» in der Burgstraße. a»> Ransiädlcr Steinwege und in der Windinübleustraße gesehen. Sie hatten de» Vorlheil. daß der Hausbewohner, wenn er die obere Halste öffnete, mit der Außenwelt verkehren konnte, während die untere, ver schlossene Hälfte Unberufenem den Eintritt von der Straße wehrte. ---- Am nächsten Sonnabend findet zum Besten der Masser- beschädigten in Schuberl'SBallhause eine vom Ruderclub „Sausewind" veranstaltete WohllhätigkeitS-Bor- strklung statt, zu welcher die hier so beliebten GesangS- bnnioristen Herren Beyer und Franke, der Pianist Herr Bischof, die Herren Gebr. Weide, die „Riege Schuster" (Leipziger Turnverein) sowie die Capelle des HauscS ihre gütige Mitwirkung zugcsagt habe» DaS Programm ist ein febr reichhaltiges und verspricht eine» genußreichen Abend; bossentlich gestaltet sich daher und da cS gilt, c>» Wohllhälig- kettS-Unternehmen zu svrder», der Besuch, »amentlich von Seiten der Bewohner unserer SUdvorstadk, zu einem recht zahlreichen. DaS Nähere ist au» dem Anzcigenlhcil er sichtlich. ) Leipzig. 5. Mai. Beim lleberschrcilen der Asphalt strage aus dem AugustuSplatze wollte gestern Nachmittag eine HundarbeiterSehesrau aus Thonberg, welche ihr 4jährige» Söbnchen an c« Hand führte, mit letzterem noch dicht vor den Pferden eine» ansahrcnten zweispännige», mil KieS beladenen Lastwagens vorüberlausen, um die andere Seite zu gewinnen. Als sich aber hierbei die Frau gefährdet sah, von den Pferden unigeriffen zu werde», ließ sie da» Kind von der Hand loS und sprang zur Seite, während letztere» vor dem Wagen hinsiel. In diesem gefahrvollen Augrnblicke sprang der hier beschäftigte Marklhelser Starke (auS Möckern), welch« die schreckliche Sikuation sah. surchtlo- hinzu und riß den kleine» Knaben dicht vor dem Vorderrad, »och ehe dasselbe ihn berührt batte, zur Seite und rettete da« Kind vor dem augescheinlichsten Tode. Es hatte glück licherweise keinerlei Schaden erlitten und wurde von der nicht wenig erschreckten Mutter ausgenommen und nach Hause gelragen. — In drr Dusourstraße taumelte denselben Vormittag «in Handarbeiter im betrunkenen Zustande in eine große Fensterscheibe eine» dasigen Grundstücks hinein und zertrümmerte dieselbe. Er erlitt dabei bedeutende Verwundungen im Rücken durch die ein- dringenden GlaSsplitter und mußte sofort in ärztliche Behandlung genommen werden. — In vergangener Nacht hatte rin 65 Jahre alt« Radfahrer au- Reudnitz an der Ecke de» JohanneSplatzeS und der Dresdner Straße da» Unglück, mit seinem dreirädrigen Vclociped während der Fahrt umznsalle» und durch Anslchlag-n de» Kopse» aus da« Straßenpflaster «ne schwere Verletzung sich zuzuziehen. Er mußte mittelst Wagen» nach seiner Wohnung gebracht werden. — In einem Grundstück der Nürnberger Straße vernahm man heute in der 4 Morgenstunde ein schweres Aufschlägen auf die GlaSüberdachuog deSHose» und zugleich daS Geklirr zerbrochener Fensterscheibe». Bei sofortiger Nachforschung fand man in dei» Drathgitt« der Ueberkächung einen jungen Mann da liegen, welcher daraus gestürzt, von dem weitern Herunter fallen aber durch da» Gitter ausgcbalten worden war. Der Verunglückte, ein Sink ent der Medici» au» Pirna, war auS einem Freister de» zweiten GestockS im Nebnihause zweifels ohne im schlaftrunkenen Zustande binauS- und aus da» GlaS dach gefallen. Er wnrce mittelst einer Leiter durch Hau» bewohn« herabgsbolr und, wie cS scheint, innerlich schicer verletzt im Kra»ke»!ra»Sportwagcn >n da» Krankenhaus untergebracht. * Leipzig, 5. Mai. Von der vierten Strafkammer d-S biesige» königl. Landgerichts wurden heute vernrlheilt: l) Der Glasergcselle Jobaim Paul Weizmann auS Deubcn wegen Untreue zu 1 Monat 1 Wöbe, 2) der Arbeiter August Alfred Scholle b>er, wegen Diebstahls zu 6Mvnale», 3» kn Maurer Wilhelm Robert Koab au» Robrback wegen MajestätSbeleidignng zu 2 Monaten und der Kaufmann Rein- bold Gotllieb Sri loch an» Reichenbach wegen Unter schlagung zu 8 Monaten G-> ingmß * Sellerhausen. 5. Mai. D>« schönen Garten« anlagen de» hiesige" TchützenhauS^Etablissement» prangen wieder im frischen Grün und laden zum Aufenthalt «in. Mil Rücksicht aus die zahlreichen, mit ikren Kindern daselbst an Sonn- und Festtage» Ei»kcbr haltenden Familie» hat Herr Trojahn, der Inhaber der Etablissement», ge räumige, vom großen Eoncertgarlen abgelrcnoleSpiel- 281» Plätze mit verschiedenen Apparaten und Geräthschostea ein gerichtet, so daß snr eine vielseitige Belustigung auch der Kinderwelt gesorgt ist. Die Annehu.lichkeilen, welche das Etabliffemcni »ach jeder Richtung bi» dardielet, sind ja ziem lich allgemein bekannt, ebenso die bequeme Bcrdinvung mit der Pferdebahn (Linie Plagwitz-Leipzig-Bolkmar-dors). Für eine gediegene musikalische Unlerhalluug bürgt der Rus der Capelle de» 166. Insanlerie-Regiment-, lvelch« unter Leitung de» Herrn Musildireclor Matt Hey an Sonn- und Festtagen im Schütze,ihausc conccrlirt. Im Nebrigr« verweisen wir aus den Auzeigcnlheil. * Plag witz, 4. Mai. Einige Schulknaben, welche «ine« kleinen Mädchen Streichbölzchen aus der Straße abgenommen und mit denselben gespielt batten, sind dabei betroffen worden, wie sie mil Zuhilfenahme von Hodelspänen einen Holzkarreu in Brand stecken wollten. Glücklicherweise wurde da» Vor haben durch daS Hinzukouimen eine» Arbeiter- verhindert. — Nunmehr ist auch die große Eisenbrncke sür die Bahn Plagwitz-Bayerischer Bahnhos über die Rödel ziemlich jerlig. Diclelbe ist genau so gebaut wie die eiserne Brück« über die Elster. Die eisernen Grundlagen werden, wie bei der Riesa« Elbbrücke, durch einen hohe» Eisenbogrn, der mit Eiscutheilen stark vernietet ist, gehalten. Der Bahndamm sür die grnannle Bahn wird in wenig Tagen auf der ganzen Strecke fertig sein. Bauzüge verkehren schon von Eonnewitz bis an die Rödel. — lieber die KreiSturnsahrt nach Eolditz am Hiinmeljahrlstag schreibt da- „Eolditz« Wochenbl.": Nachdem da» Programm der KreiStnrnsabrt, welche am nächsten Himmel- sahrlülag, den lO. Mai d. I. nach unserer Stabt Eolditz unternommen wirb, definitiv festgesetzt worden ist, fei noch Folgende» über Zweck und AnSsübrung derselben mitgethrilt. Dieselbe bezweckt in der Hauptsache Förderung de« turuerifchea Geister und de» Zusammengehörigkeitsgefühl» der einzelnen Gaue bez. Vereine, sowie insbesondere ÄuSsührnng einer eia» suchen Marschübung, so,daß VcreinS-Abzeichen, als Fahnen rc , nicht milgenommc» werde». Jeder Bercin hat am Morgen und am Abend einen mindesten» 2stü»digen Marsch auSzuführeu. Z»>» Kreise Leipzig gehör».» folge»»« 9 Turngaue: Leipzig! und II, Schlachlscldgan. Jahngau. Ehemnitzmuldengan. Mittelmiildengau unlern TheilS, wozu auch Eolditz gehört, Mulkeuzschopäulbalgau, N.ederelbegau und Mittelmulden- Gau oberen TbeilS. Sämintliche Theilnrbmer haben UN/, Uhr in Eolditz aus dem Marktplätze einzutreffen, woselbst der gemeinsame Gesang de» Liedes: „Deutschland über AlleS" erfolgt. Daraus erfolgt der AuSzug auf de» Schützeiiplab. woselbst IN/, Uhr die allgemeinen Freiübungen beginnen. Nach keiiselben ist dis 2 Ubr Mittagspause; vou 2—5 Uhr findet Wcttl»r»e>i in volkSlhümlichen Uebunge» ohne Gerälhe, als z. B. Ringen, Spiele rc., statt. Hierzu hat Jckerman» innerhalb veil dafür abgegrenzten TheileS deS Platze« unenlgeltlich Zutritt, nur ist den Anordnunaen der durch Abzeichen kennllichen Ordnungsmannschaften unbe dingt Folge zu leisten. Von 2—6 Uhr conccrtirt da- hiesige StadtuiuslkcorpS aus dem Platze. AdendS um 6 Uhr haben sämmlliche Turner den Hei»,marsch anzulreten und denselben so eiiiziirichte». daß die Turnsahrt vor Mitternacht beendet ist. Hoffenllich zeigt der Himmel am gewählten Tage, an welchem 2—3000 Turner erwartet werden, ein recht freund liches Gesicht, so daß die Betheiligung an dies« Turnsahrt eine recht große und der Besuch unserer Stadt «in recht zahlreicher wird. ---Hubert» »bürg. Königliche Erziehungsanstalt sür Schwachsinnige. Im Jnseratentheile der heutige» Nummer befindet sich die Quittung über die dortige Unter- stiitzungScaffe sür die au» der Anstalt Entlassenen. E« ist das eine sehr segensreiche Stiftung, au» klemm Anfängen hervo, gewachsen. Wenn e» schon m der Jetztzeit normal veranlagten Menschen schwer genug fällt, ohne Privatvermög« sich durch» Leben zu schlagen, wie viel mehr einem arm« Schwachsinnigen. ES ist ein edle- Bestreben, daß man di^e Ui,glücklichen. die in so mancher Beziehung hinter dm geistig Gesunden zurückstehcn, wenigsten« vor empfindlichem äußeren Mangel zu schützen suckt, und empfehlen wir da- Unternehme» allen Wohlthätern aus- Wärmste. —r. Oschätz, 4. Mai. Der Wonnemonat und der Brachmonat — Mai und Juni — sind diese- Jahr für unsere Stadt wirkliche Festmonate. Fest reiht sich an Fest! DaS erste veranstalten heitere Musensöhne, die Arionen" Leipzig-, welche beabsichtige», ihr die-jährig«- SlistnngSjcst am l2. d. M. im Hotel zum Löwen ab- zuhalte». Sicherem Vernehmen nach besteht die Feier iu Frühkncipe, Festmahl und EommerS. — Dom >2. bi- t4. Mai, sofort anfchlicßeiid, begeht der hiesige Militairverei« daS Fest seine» 25jährigen Bestehen», verbunden mit Fahnen weihe, und vom 2. bis 4. Juni die Scheiben-Schützen» Gesellschaft ihr dreibuiivertundsiinszigjährige» Jubiläum. — Den Schluß bilden Sachsens Schuldirektoren» welche sich den 16. und l7. Juni hier zu treffen gedenken. Meerane, 4. Mai. Der EonseclionSreisenve Bernhard Zimmermann a»ö Erfurt, der sich gestern Vormittag in den hiesigen Seiseritz-Promenaden eine Kugel in den Kopf schoß, ist gestern Abend >/,9 Uhr im Krankenhause verstorben. DaS Motiv zu seiner Tbat foll in geschäftlichen Verwicke lungen zu suchen sein. Zimmermann hat den Revolver vor gestern bei seiner Anwesenheit in Leipzig gekauft. (M. T.) * Aus dem Vogtlande, 4. Mai. Die Thätigkeit unser« GebiraS- und Verschönerung-Verein« hat bereit» wieder begonnen. Namentlich ist in den herrliche« Thälern der Elster und der Göltzsch sehr viel gelhan worden, um den Besuch der Thäler zu erleichtern. Wegweiser, Ruhe bänke, schöne Wege, OrientirnngStaseln rc. finden sich überall vor. — TieSladt Netzschkau hat nachdem großen Brande die Feuerwehr auch verstärkt und sür dieselbe «ne Summe von l300 -Xl bewilligt, wozu »och 300 au» dem Feuer- wchrfondS von der Brandversich-rungSkammer kommen.—Die OelSnitzer Funeralcasse sür Geistliche und Lehrer ver fügt jetzt über 4500 -k Reserven. Davon sind 1500 Stammkapital und 3000 Reservefonds. — Hammer brücke, da» nach Falkenstein «ngepsarrt ist, soll eine neue Kirche bekomme», deren Bau Herr Baumeister Wenzel au» Falkenstcin ausführen wird. * Plauen, 5. Mai. Aus ReinSdorser Flur ist gestnu Abend ein in den zwanzig« Jahren stehender junger Mann ausgefunden worden, der sich mittelst eine» Revolver- zwei Schüsse in den Kops beigcbracht hatte, ab« noch lebte. Der schwer Verwundete wurde in dem hiesigen Kraukenhause untergebracht und ist daselbst heute früh gestorben. —r. Riesa, 5. Mai. Am I. d. MtS. langte die geiste«- gestörte Ehefrau eines Postbeamten au» Niederwiesa in Strehla an und begab sich zu einem Verwandten, dem hier wohnenden Rentier O. Sofort setzte der Genannte die Angehörigen der Frau von ihrer Anwesenheit in Kenntniß und bald tras auch ein dortig« Bahnbeamt« hier ein. Mit Hilfe de» Verwandte« brachte man die Fran nach Riesa und von da nach Hubertus- burg. Während de» kurzen Aufenthaltes in Streb!» hat die Kranke eine goldene Taschenuhr zertrümmert und mehrere andere Gegenstände beschädigt. Aus der Fahrt nach Riesa hat sie einen Hut zerknittert, Bänder und Spitzen vom Kleide gerissen rc. Die Unglückliche ist Mutt« von 6 Kindern uud war bereit» vor Jahresfrist in der Irrenanstalt Sonnenstein unlergebrachl. s Dresden, 4. Mai. Ein städtische» Finanzha«- soll, wie man hört, sür die verschiedenen Easienflellen und RechnnngSbureanS der Verwallung der sächsischen Residenz zu erbauen geplant werden. Der Platz, welcher dazu aus- «sehen sein soll, liegt kein Gewandhaus gegenüber am Ende der Krcuzstraße. Dort steht jetzt die resormirte Kirche und daneben das große einem Grase» geböriqe HanS, in welchem sich die adelige Resivnrce besindel. Daffelbc rentirt sich aber nur mil 2 Pioccnl und der Besitzer wnuschl dab-r, es zu ver kaufen. Diese« Grundstück soll für da« städtische tzinrnzhau»
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