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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 20.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
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- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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23. Umsatzsteuer, 2,05°/o vom Verkaufswert 222155 M. Verkaufswert ist Lohn, Betriebs- und Handlungs unkosten, Abschreibungen und 15% Gewinn (nicht auf Abschreibungen!) 24. 15% Abschreibungen auf Satzmaterial 990000 M. 25. 10% Abschreibungen auf Utensilien 120000 M. 1 110000 M. Berechnung einer Satzstunde: Der Setzerlohn beträgt pro Jahr 3744000 M. Die Betriebs- und Handlungsunkosten 4569345 M. Die Umsatzsteuer 222155 51. bei 2400 Arbeitsstunden im Jahre 8535500 51. Eine Arbeitsstunde stellt sich auf 3556.46 51. Dazu 15% Geschäftsgewinn 533.47 5:. 4089.93 51. Dazu die anteiligen Kosten der Abschreibungen 1110000 51. für 2400 Arbeitsstunden, eine Stunde 462.50 51. Es kostet sonach eine Verkaufsstunde 4552.43 51. oder rund 4550 51. Von den Betriebsunkosten erreichen die Beträge der Ziffern 4, 5, 6, 7, 8, 9, 15 und 17 nicht im entferntesten den errechneten Durch schnitt einer 6905 maligen Erhöhung. Ziffer 4 (Lohn) ist ungefähr 2100mal höher als im Frieden. Ziffer 5, 6, 7 und 8 sind etwa 2400mal so hoch. Ziffer 9 (51iete) hat im besten Falle eine lOOOfache Erhöhung erfahren. Ziffer 15 kann mit höchstens 3000 mal höher angesetzt werden. Ziffer 17 mit etwa 2500 mal höher, eigentlich nur 2100 mal höher, gleich der Erhöhung des Arbeitslohnes. Nur die Ziffern 10, 11,12, 13, 14, 16, 18,19 und 20 haben eine höhere Belastung erfahren. Ziffer 10 (Heizung). Die Kohlen haben eine Erhöhung von etw a 7500maligem Aufschlag erfahren. Rechnen wir auf einen 'Setzer im Jahresdurchschnitt etwa 15 Zentner Briketts, so ist das ein Be trag von 110000 51. Ziffer 11 (elektrisches Licht) ist in den Städten verschieden hoch, im Durchschnitt kann man eine 3500 malige Erhöhung annehmen. Ziffer 12 (Instandhaltung der Räume) wollen wir mit 4000 mal hoch genug erscheinen lassen. Ziffer 13 ebenfalls mit 4000. Ziffer 14. Die Feuerversicherung könnte zum Neuwert angenommen sein; dann kämen etwa 15 51illionen 51. für einen Setzer in Be tracht, das macht für das Jahr bei 1 pro 51itle 15000 51. aus. Ziffer 16. Frachten und Postgelder sind mit 30000 51. für einen Setzer hoch genug angesetzt. Die Ziffern 18, 19 und 20 betreffen die Verzinsung des Anlage- und Betriebskapitals. Der Bankdiskont stand zurZeit auf 12%: da je doch diese Verzinsung aus einer Bankinanspruchnahme nicht lier- riihrt, sondern lediglich eine rechnerisch zu belegende Verzinsung des eingelegten Kapitals ist, so genügen 10% bei der inzwischen eingetretenen Wertvergrösserung. Selbst wenn w ir für die Verzinsung des Anlage- und Be triebskapitals einen höheren Zinsfuss annehmen odereinen hohen Bankzins zur Erlangung von nötigem Betriebskapital in Ansatz bringen und wenn wir für diese Mehrkosten I OOOOOO M. anteilig für einen Setzer einstellen würden, er höhte sich der Verkaufsstundenpreis um etwa 425 M. auf rund JOOO M. Da die Verkaufsstunde 6725 M. beträgt, so findet der errechnete Überbetrag von 1725 M. keine ziffern- mässige Begründung. Dieser Minderbetrag steht in keinem begründeten Verhält nis und gibt keine andre Erklärung, als dass man an dem all gemeinen Wettlauf des Geldverdienens teilnehmen will, ohne Rücksicht auf das Gewerbe zu nehmen. Jeder einsichtige Prinzipal w ird die hier gegebene Aufrechnung voll berechtigt anerkennen müssen. Man sollte von der Leitung des Deut- sehen Buchdruckervereins wohl erwarten können, dass sie in den Kreisen ihrer Mitglieder über die Stimmung über den Preistarif orientiert ist. Das scheint nicht der Fall zu sein, sonst w äre eine derartige Preispolitik, die sogar den Dollar kurs überbietet, nicht möglich. Früher waren die Befürworter dieser Politik die Hersteller ausländischer Drucksachen: jetzt kommt es uns vor, als wenn die Hersteller der Reichsbank noten in die gleichen Fusstapfen getreten wären, denn die Privatkundschaft kann diese Preise nicht bezahlen und be zahlt sie auch nicht, wie es dem Kundigen bekannt ist. Wie verhält sich nun diese Politik zum geplanten Lohn abbau? Denken die Prinzipale alles Ernstes, wegen der nur von ihnen verschuldeten Geschäftsflaue den Gehilfen die Schmachtriemen besonders stark anziehen zu lassen? Wenn wir demagogisch sein wollten, so könnten wir leicht dar stellen, was ein Gehilfe im Gegensatz zum Verdienst des Prinzipals verdient. Wir wollen nur eine kleine Gegenüber stellung folgen lassen. Ein Gehilfe erhält einen Stundenlohn von 1500 M. und schafft einen Verkaufswert nach dem Preis- tarjf von 6725 M. oder in das Jahr umgerechnet: Der Setzer erhält 3 744 000 M. Lohn und schafft einen Wert (bei 2400 Arbeitsstunden) von 16140000 M. Bei 15 °/ 0 Geschäfts gewinn erhält der Prinzipal pro Stunde 875 51., pro Jahr 2,1 Millionen Mark. Das gibt doch zu denken! Im »Zeitungsverlag« wird in einem Artikel »Goldmark rechnung im Zeitungsverlagsgeschäft« an Hand einer Formel (die auch der Buchhandel mit seiner Schlüsselzahl 2500 in Anspruch genommen hat) die Umrechnung von Goldmark ziffern inPapiermarkziffern für Bezugspreise dargestellt. Als Grundlage dient der Entwertungsfaktor, der in dem betref fenden Artikel des »Zeitungsverlags« Mitte 51ärz 4400 be trägt, heute sich auf etwa 5600 stellen wird. Hierbei ist die höchstwertige fremde Goldwährung, der Dollar, angenom men. Rechnen wir nach dieser Entwertungsziffer unter Be rücksichtigung der angegebenen Formel, so würde sich die Verkaufsstunde für Satz stellen auf 1.30M. Friedenspreis -j- 50 v. II. wirkliche Verteurung = I.9J 51. X 5600 : 2 = 5460 51. Also 1265 M. w eniger als der Preistarif angibt. Der reichsamtliche Grosshandelsindex am 5. April 1923 stand auf 4844. Er mag bis zu dem vergleichenden Termin am 23. April trotz des grösseren 51arksturzes kaum auf 5700 gestiegen sein. Eine Berechnung auf Grund dieser Entwer tungsziffer stellt den Verkaufsstundenpreis wie folgt fest: 1.30 51. + jo°/ 0 wirklicheVerteurung = 1.95 M. x 5700 : 2 = 5557 51., also 1168 51. niedriger als der Preistarifpreis. Dass diese Art der Berechnung seine Begründung hat, kann man an einer andern Berechnung beweisen. Die Ma schinenfabriken rechnen Friedenspreis = 4 / 5 des Goldzoll aufgeldes, am 23. April 1923: 499900V. II. Nehmen wir an, eine Maschine kostete vor dem Krieg 6000 M., so kostet sie heute Vsmal soviel von 4999=rund4000mal=24000 00051. Nacleder vorher gezeigten Formel: 6000 + JO v. II. wirkliche Verteurung = 9000M. X JÖOO : 2 = 25 200 000 51. Also an nähernd gleiche Preise. Aus allen diesen Darlegungen ist zu ersehen, dass in den Berechnungen des Preistarifs Unstimmigkeiten sind, die je eher je besser beseitigt werden sollten, damit das Gewerbe wieder Brot für seine Arbeiter hat. Dieses soziale Moment wird von den Prinzipalen leider nicht beachtet. E.H. (Berlin). f
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