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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 20.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-20.1923
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192300005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19230000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19230000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
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- SLUB Dresden
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brennende Frage ist also die: Wird und kann eine immer wei tergetriebene Verstärkung der Haltzylindermaschinen auch wirklich eine allen An forderungen entsprechende Maschine schaffen? Die unbedingte Be jahung dieser Frage erscheint zweifelhaft. Solange man an dem Grundsatz des Zylinderantriebs durch das Satzbett festhält, muss man darüber imklaren sein, dass der Druckvorgang selbst das Be streben hat, ja sogar haben muss, den richtigen Zahneingriff, der doch die Grundlage der richtigen Zylinderbewegung bildet, zu stören, den Zy linderzahnkranz und die Satzbettzahnstange auseinanderzu drängen. Ausserdem hat natürlich eine immer weitergetriebene Ver stärkung auch ihre Grenzen, einmal in der Wirtschaftlichkeit und dann mit Rücksicht darauf, dass der Druckzy linder bei jedem Druck immer erst wieder in Gang gesetzt und nach beendeter Arbeit wieder angehalten werden muss. Will man daher ausser einem starken Druck auch noch eine gew isse Geschwindigkeit erhalten, und das muss man aus wirtschaftlichen Gründen, so bedeutet das eine Belastung der Bewegnngselemente und der Bremsvorrichtungen für den Zylinder, die wiederum sehr schwere und teure Ausführungen verlangen. Alle diese Erwägungen haben allmählich dazu geführt, diesen jahr zehntelang als Dogma betrachteten Baugrundsatz des Zylinderantriebs vom Satzbett aus schärfer auf seine Unbedingtheit hin zu prüfen. Des letzteren hin- und hergehende Bewegung wird bekanntlich ab geleitet von irgendeiner Kurbelbewegung; sei es Kreisbewegung, sei es Eisenbahnbewegung, immer ist die Sache so, dass das Satz bett von jeder Totpunktlage aus eine allmählich schneller werdende Bewegung ausführt, die ungefähr in der Mitte seines Weges am grössten ist und von da wieder abnimmt, bis der andre Totpunkt wieder erreicht ist. Diese allgemein bekannte Tatsache lässt es aber bei einer Haltzylinderpresse ausgeschlossen erscheinen, den Zylinder anders, als w ie vom Satzbett aus in Bewegung zu setzen, da es w ahr scheinlich sehr schwierig und verwickelt sein würde, die erforderliche ungleichförmige stets genau mit der Satzbettgeschwindigkeit über einstimmende Drehbewegung zu erzielen. Da erhebt sich nun ganz von selbst die Frage: Gibt es überhaupt Maschinen, die auf andern Baugrundsätzen aufgebaut sind und die hierdurch auch grundsätzlich anders arbeiten ? G ewiss, dieseMaschinen sind vorhanden in den bekannten Zweitourenmaschinen. Wenn wir von diesen Maschinen sprechen, so ist es wichtig, sich klarzumachen: Die Zweitourenmaschinen sind nicht etwa dadurch entstanden, weil man mal etwas andres machen wollte, sondern sie verdanken ihre Ent stehung klaren Überlegungen über den Druckvorgang in ähnlicher Weise, wie wir bis jetzt hier solche angestellt haben, und sie stellen insoweit eine zweckbewusste Lösung der Grundaufgabe dar: Tren nung des Zylinderantriebs vom Satzbett. Das ist nichts Nebensäch liches, etwas, das sich bei der Konstruktion der Maschinen von selbst ergeben hat, sondern das war der Zweck der ganzen Übung, natür lich abgesehen von manchem andern, wovon vielleicht spä ter zu reden sein wird. Treibt man den Druckzylinder un abhängig vom Satzbett für sich an, so ergibt sich von selbst, dass man ihm dauernde Umdrehung gibt und dafür sorgt, dass sich das Satzbett auch mindestens während der Druckperiode, also in dem Zeitraum, in dem seine Geschwindig keit mit der Umfangsgeschw indigkeit des Druckzylinders genau über einstimmen muss, vollkommen gleichförmigbewegt. Da die Bewegungs vorgänge innerhalb einer Maschine streng periodisch sein müssen, derart, dass Zylinder und Satzbett immer eine im Augenblick voll kommen zueinander bestimmte Lage haben müssen, so ergibt es sich wiederum von selbst, dass Vorwärtsgang und Rückgang des Satz bettes zeitlich je einer Umdrehung des Druckzylinders gleichgesetzt werden. Dieser muss nun für jeden Druckgang zwei Umdrehungen vollziehen; daher stammt der Name dieser Maschinengattung. Wir sind inzwischen wieder weit in das Gebiet der reinen Be wegungsvorgänge hineingekommen, während uns hauptsächlich der Druckvorgang beschäftigen sollte. Man wird gegenüber der Zwei tourenmaschine mit Recht fragen: Wird nicht beim schweren Druck genau wie bei der Haltzylinderpresse Satzbett und Zylinder aus einanderzudrängen versucht? Zweifellos, nur sind die daraus ent stehenden Folgen ganz andre, wie sie uns bei der Haltzylinder presse entgegentraten. Wenn dort der Zylinder durch die zu schwere Form angehoben wird, so wird der richtige Eingriff zw ischen Zylinder zahnkranz und Fundamentzahnstange gestört. Bei der Zweitouren maschine wird das Zylinderzahnrad durch ein fast ebenso grosses Zahnrad angetrieben, und es ist in einem solchen Falle technisch viel eher möglich, eine Zahnform herauszubilden, die selbst bei kleinen Verschiebungen der Radmitten gegeneinander noch eine vollkommen richtige und gleichförmige Umdrehung ergibt. Die gefürchteten Zahn streifen sind also vollkommen ausgeschlossen. Weiter ist zu beachten, dass man jetzt meistens das Zylinderantriebrad wesentlich grösser macht als der Zylinder selbst ist, so dass sich die an sich schon minimalen Verschiebungen vom Bandumfang aus bis zum Zylinder umfang, bis zur willkommnen Unmerklichkeit verkleinern. Weiter wurde schon angedeutet, dass man bei gleichem Format den Drnck- zylinder einer Zweitourenmaschine wesentlich stärker ausführen kann, nachdem m an auf die Beanspruchung einer Fanggabel und ihrer Bewegungsorgane keine Rücksicht zu nehmen braucht. Wenn wir uns jetzt sehr eingehend mit den Verhältnissen beschäf tigt haben, die eintreten, wenn der Druckzylinder einer Schnellpresse eine gewisse Nachgiebigkeit gegenüber hoher Druckbeanspruchung zeigt, so darf doch nie ausser acht gelassen werden, dass diese Er scheinungen im Gegensatz zum Druckvorgang bei der Tiegeldruck presse durchaus unerwünscht sind. Wir haben bereits gesehen, dass die zur Erzeugung eines Druckes erforderliche Elastizität hier nur im Zylinderaufzug gefunden werden soll. Jede andre Nachgiebigkeit kann einmal eintreten, sie ist aber schon von vornherein vom Übel und wie auch im gewöhnlichen Leben die Schadenverhütung besser ist wie die Schadenheilung, so ist auch hier jene Maschine als die w ertvollere anzusehen, die vermöge ihrer Bauart die Erscheinungen, die es zu beseitigen gilt, gar nicht erst eintreten lässt. Die Bauart der Zweitourenmaschine ist derartig, dass die Gefahr solcher höchst störender und unliebsamer Vorkommnisse, wie sie Schmitz und Zahn streifen darstellen, auf das denkbar geringste Mass herabgemindert, teilweise von vornherein ausgeschlossen werden. Aus der Reihe der verschiedenartigen Anforderungen, die der praktische Buchdrucker an sein wichtiges Werkzeug, die Maschine, zu stellen hat, haben wir jetzt nur eine herausgegriffen, nämlich jene, die mit der meist angewendeten Bezeichnung »Druckkraft« gemeint ist. Wir haben ver sucht, uns die mechanischen Bedingungen des eigentlichen Druck vorgangs klarzumachen, haben gesehen, wie die beiden grundsätz lich verschiedenen Druckarten, der Tiegeldruck und der Zylinder druck, an die Bauart ihrer Maschinen verschiedene Anforderungen stellen und welche Wege zur Erfüllung dieser Anforderungen ein geschlagen sind. Es ist selbstverständlich, dass in dem vorgeschrieben engen Rahmen eine einigermassen erschöpfende Behandlung des Ge genstandes weder möglich noch beabsichtigt war. Wenn hier und da einige Anregungen gegeben wurden, so soll der Zw eck unsrer Ab handlung als erfüllt angesehen werden. Ing. Art. Burbach (Leipzig). Geschwindigkeitsbewegung des Satzbettes
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