Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808080
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-08
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1888
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<815 Wieder mehr Werth ans die Qualität der Saar« al» auf dere» Dessin« aeleg», und Hut et fast den Anschein, daß jene gute alte Zeit Wiederkehr«, wo ei» gute« Stück Waare noch gewürdigt wurde. So sehen wir auch die wollenen Ripse wiederkommen, und »war schmal und breit gerippt. Man fertigt wollene oder halbwollene Dessin» auf seidenem Fond, die säst so schwer wie Möbelstoffe an»- sehen. Bon gemusterten Dessin« finden daneben hauptsächlich die damassirtrn Gewebe in wollenem Fond mit seidenen Rankenmustern Beachtung. Leklere dürsten, wie wir früher andeutetcu, für die nächste FriihjahrS-Saison besondere Beachtung finden. Die eiusarbigen Stoffe bedingen, wenn sie elegant wirken oud der Diode entsprechen sollen, Stickerei al- Verzierung. Für den Winter wird un« — darüber herrscht wohl kein Zweifel — die Stickerei erhalten bleiben, und namentlich werden die labiler» und DevantS der Kleider ganz und gar reich bestickt sein, aber in anderer Art wie bisher. Mir wollen den Glanz der Metallstickerei keines wegs verdunkeln, müssen aber zugestchen, daß dieselbe durch di» obige Stickerei eine wesentliche Concurrenz bekommen hat. Schwarze Stickerei wird sehr modern, dieselbe wird auf rothem oder grünem Fond in schwarzseidener und IetauSsührung angebracht. Schwarze seidene Spitzen werden in schwarz und mit Jet bestickt und dienen al« Verzierung für die Lcrbstkleider. Ebenso elegant sind auch bunte ä In jnrilmiöra bestickte schwarze Spitzen, auch schwarzbestickt« Goldspitzen gelten als baute dlouvoautä. Wahrscheinlich werden zu den einsarbigen Stoffen auch gestickte Westeneinsätze in Tuch oder Sammet mit paffenden Nermclaufschlägen und Paffenden Hals- kragen getragen werden. (Wegen der auMhrlichen Beschreibung der Muster verweisen wir aus die genannte „Wochenschrift^ selbst.) *— Die obige „Wochenschrift" berichtet über die Lage de« Berliner ConsectionSgcschäst» unter Anderem Folgende«: Bon den erst in der »wetten Hälfte de« August erwarteten zahl reichen deutschen Einkäufern haben uns schon einige in den letzten Tagen besucht. Auch sahen wir russische Modelleinkäufer und einen holländischen größeren Einkäufer (Weglau) bet un«. Bon England besuchten unS Mr. March von der Farc streck Warehouse Co., London, Mr. Thompson von Dun L To., New-Lastle, welche uns zu einiger Beschäftigung Gelegenheit gaben. UebrigcnS wird fast überall schon recht flott gearbeitet, da englische und amerikanische Ordres jetzt fällig sind und deren Effectuirung drängt. Auch ist man eisrigst mit der Absendung der Reiseausträae beschäftigt, welche namentlich In Regenmänteln bestellen. Au« Amerika treffen reichliche NachordreS, besonder» auf verschnürte und bestickte Iaquet» und wattirte Tuch- dolman« ein. Die Pariser Modelle sür die kommende Herbst, saison liegen nunmehr vollständig vor; dieselben umfassen haupt sächlich lange Mäntel, und »war lange Dolman- und russische Räder. Pari« verarbeitet sehr viel MattelassöS, und zwar große Muster mit Sammelstreifen oder mit Plüschblnmen, auch seidene Stoffe mit Plüschpalmenmnstern; ferner Sieiliennestoffe mit Sammetstreisen, sowie auch damaffirte seidene Stoffe. Ebenso bringt eS Brocatelles — seidene Mattelassästoffe ohne Futter. ES wird dort die Tom- bination von seidenen Stoffen oder MattelossöS und Seidenplüsch in der Weise bevorzugt, daß die Aermeltheile in Plüsch heraestellt werden. In JaquetS bringt Paris wenig und hauptsächlich nur bestickte Genres; in Regenmänteln sehr viel russische Räder. Lange Mäntel beherrschen die Saison; anschließende Paletot-, DolmanS, russisch« Rüder sind die bevorzugten Formen Paris garnirt sehr viel mit gekräuseltem Federbesatz, mit Straußsedern, mit bunt schillernden und zweifarbigen Federbesätzen. Di« leichten Stoffe bedingen wattirtcS Futter. Auch lange TuchdolmanS bringt uns Pari- und zwar pelzbesetzt oder bestickt. MattelaffSS werden dort in Schwarz verarbeitet, die DesfinS aber bunt gehalten, z. B. Schwär» mit Blau, Braun mit Mod« re. Eine Stoffneuheil besteht in buntschillerndem Doublestoffe, auS denen JaquetS gefertigt werden. Schwarzer Grund mit schwarzem Mutter zeigt z. B. bläuliche Decke, welch« Neuheit indcß wahrscheinlich keinen großen Erfolg haben wird. — Anhaltende Nachfrage bleibt bestehen für SoleilS, Berliner Satindoubles, Aachener Double-, Eskimo- und für MattelassSS würde solche steigen, wenn Seidenplüschc lebhafter gehandelt werden könnten. Gestreift« Futterwollplüscbe sind in sehr gutem Begehr, StockinettcS sehr knapp. Cheviot- sür Regenmäntel erzielen große Umsätze, Gewi««« »> KS9 Mark. Nr. 1.11 1897 2298 «6.13 8657 1019« 1202« 1«l84 18951 20263 20773 21131 21«K9 21710 22543 22658 24156 24897 25145 26687 27499 31307 3.1039 34395 35711 36209 3730« 39051 39927 39936 40104 40430 41497 42234 45219 45553 45895 46312 4663« 49.Ü18 49995 51478 51523 5IS2« 5216« 54710 70362 71208 71495 7449« 74596 7833? 78942 79963 80483 8086« 8758« 88397 89677 92768 95271 «6172 77600 83637 57149 58985 62688 74746 74917 75337 81455 81798 83628 95391 99849 99904. Gewinne Nr. 39« 1014 2172 3839 481 12239 13704 14028 14809 19791 25159 30903 35633 21565 26614 32167 36685 23724 26863 32209 36325 1« r»0 «ark. » «490 7021 901« 1084« 10561 13169 IS087 16215 16788 18873 19749 23780 30250 33527 38363 23364 39639 32857 38286 24172 30567 33633 39228 25078 30890 31732 42592 aber trotzdem bleiben Preise gedrückt. Für Futterst» Merveilleux, Serge« und Changeant- begehrt. Die sind im Allgemeinen sehr gut beschäftigt, während Handel sich uoch lebhafter gestalten muß. e sind seidene tofffabrikanten der Zwischen- Lönigliches Landgericht. Frrten-Strafkammcr v. Schilde contra Köthuig. Die am letzten Sonnabend bebusS Borladung weiterer Zeugen unterbrochene Berhandlung sand gestern am 7. August ihren Abschluß. Auf Antrag de- tlägerische» Au- wall« waren vorgeladen und erschienen: die Gutsbesitzer Lorenz und Storll, der Bäckermeister Steuer, der Hausbesitzer Stier und der Tischlermeister Bischofs, sämmtlich aus Kämmerei. Bl aus Steuer bekundeten die Zeugen, daß der Beklagte die in der Anklage enthaltenen Beleidigungen ausgesprochen habe; Steuer will de» ganze» Wortwechsel nur «heilweise gehört haben. Gegenüber dielen beeidigten Aussagen behauptete der Gastwirth Goellner, die Beleidigung sei nicht gesollt», obwohl mehrere Zeugeu da- Gegentheil eidlich versicherten. Der gleichsall» wieder eischienene Zuge Sieger verwickelte sich diesmal in Widersprüche, während er lu voriger Berhandlung seine Aussagen klar und bestimmt erstattet hatte. Trotzdem der Zeuge aus die Verschieden- heit seiner Angaben vom Gerichtshof aufmerksam gemacht wurde, blieb er bei der neueren stehen. Die anderen Zeuge» be kannten sich zu den früheren Aussagen. Bon Seiten de- gegnerischen Anwalt« war die verehelichte Goellner vorgeladen worden und auch diese «rat analog ihrem Ehemanne den An sagen der Belastungszeugen entgegen. Köthnig stellle »ach wie vor da« ihm zur Last Gelegte beharrlich in Abrede. Nach geschlossener Beweisaufnahme ergriff Herr Rechtsanwalt BurckaS l. da- Wort »r Begründung der eingelegten Bervsung. Er führte a»S, daß die ugeu sich in ihre Meinung, die Arußerung, wie sie Köihiiig zur ast gelegt werde, nur hineingeredet hätte» und schließlich lelbst daran glauben, wie die» ja eine nicht seltene Erscheinung sei. Bereits in Kämmerei wäre über die Sache schon ein Lauge- und Breite« gesprochen worden, dem zufolge sich die Parteien sür und wider Köthnig gebildet hätten. Allerdings wolle er da» beeidigte Zeugniß der letzten tüer Belastungszeugen nicht angreifen, doch müsse mit eben demselben Recht aus Goellner'« und seiner Ehefrau Aussage ein bedeutendes Gewicht gelegt werden. Ein Beweis sei ja noch lange nicht erbracht. Der Herr Bcrtheidiger schloß mit dem Antrag aus kosten lose Freisprechung seine« Desendente». Der Vertreter des Privatklüger« Herr Rechtsanwalt Henke beantragte die kostenpflichtige Verwerfung der Berusung und hob in seinem Plaidoycr besonder« hervor, daß zur Zeit noch zwei weitere Klagen gegen Köthnig schwebten, deren Grund gleichsall« schwere Beleidigungen bildete». Tarau« werde man wohl entnehmen können, daß der Beklagte zu Beleidigungen geneigt sei, der e« mit Worten nicht so genau nehme und dem auch die fragliche Beleidigung de« Gemeindevorstand« Schilde ziizutrauen sei. Im Uebrigen halte er den Schuldbeweis sür hinreichend er bracht, um daraus eine Berwersung de« Rechtsmittels z» gründen. Allerdings saßte da- königliche Landgericht die Sache ander» aus ES erkannte unter Aushebung ;de« erstinstanzliche» Unheil- au kostenlose Freisprechung de« Beklagten und erlegte dem Privatkläger die Kosten und Auslagen erster Instanz auf, während die der zweiten Instanz außer Ansatz bleiben. Der Gerichtshof hatte den Schuldbewei« nur al« nicht genügend erbracht an- geiehen, wonach sich die Freisprechung also lediglich aus den Mangel hinreichender Beweise gründet. 2279« 23182 27170 28493 32634 3284« 37182 38055 42956 43091 43136 41046 44081 44195 45630 46747 47287 4919« 50119 51599 51957 51964 53508 54645 55116 55262 56720 56746 58169 58556 58890 59229 59578 60065 60907 61349 62237 62563 6434? 64724 64793 65393 66418 66194 66547 66648 6.6843 67982 68688 71458 72315 73114 73488 73508 77615 77808 78174 797,29 80011 81035 83030 83411 85182 85421 86655 87024 87353 87644 89058 89109 89724 89855 90183 91965 9281« 93025 93079 93273 94052 96123 96305 96535 96970 98245 98641 98882 99464. Gewinne z» 160 Karl. Nr. 175 304 20 26 31 426 33 540 781 812 18 82 935 58. — 1154 558 64 619 95. — 2271 83 461 575 636 60 809. — »009 78 134 205 320 «3 423 638 40 83 99 70? 828 32 904 17. — 4007 25 71 111 25 73 77 376 648 820 51. — 5114 228 33 3«1 517 818 68. — «065 72 196 362 4M 530 609 18 8«) 703 35 43 52 874 80. — 7019 61 2l5 99 419 40 41 «56 87 734 86 803 916 24 38 54 67 83 90. — 8042 68 124 45 90 99 329 451 540 80 92 663 747 893. — »020 97 1 43 215 42 327 55 525 31 653 709 60 76 804. — 10032 125 36 220 35 .351 79 452 547 624. — 11015 110 68 79 331 47 48 93 539 69 620 58 7M 81? 79 88. — IS 157 205 471 638 859 80 904 89. — I S073 259 64 357 83 404 597 613 815 72 77 923 84 — 14107 52 53 90 92 270 .338 66 404 599 «18 27 58 746 994. — >5031 50 67 166 261 95 456 545 789 874 90 98 951 81. — 1S073 108 98 338 90 558 611 61 812 989. — 17156 239 51 5« 99 381 738 44 948. — I8U« 281 404 939. - 1S021 182 SI3 19 «7 73 441 559 9« 633 750 70 79 82 809 92 975 92. — 2«2«I «2 90 402 715 75 945 46. — 2119? 228 382 440 94 5l2 17 74 «28 43 709 9l6. — 22001 98 133 52 439 71 547 76 902 II 27. — 23048 106 87 342 63 4M 550 603 39 815 73 92. — 24161 81 222 76 394 410 13 16 52 86 539 645 723 36 817 34 912. — 25183 204 27 47 30l 586 «07 75 91 758 90 945. — S6098 113 38 61 299 563 663 722 49 65 897. — 27011 70 102 .335 52 5? 422 40 69 602 12 722 805 905. — 28002 l 23 24 2.35 304 83 545 63 619 946. — 29019 78 89 92 115 3l4 83 445 55 87 91 587 708 41 991. —»9189 255 .363 431 46 61 99 735 8l3 41 915. — »1020 171 249 415 56 82 518 29 84 635 75 725 873 — »2038 45 213 396 591 616 24 74 82 892 — 23005 58 78 132 .38 215 24 441 819 35 912 .31 49. — 24017 32 319 497 638 70 l 813 92 99 910 — .350.36 41 132 59 385 435 88 675 756 «5 86 872 9,8. — 26036 493 876 957. — S7077 160 216 «31 71 98 99 877 950 82 — »8028 35 79 112 17 34 82 270 85 .336 487 656 738 891 972. — .3904.3 59 239 8« 308 652 94 981 976. — 49030 Kl 131 3l9 26 407 41 694 830 26 904 7 >6 32. — 41024 97 139 79 550 76 92 614 806 20 81 932. — 42029 156 57 95 309 88 544 45 88 755 982. — 42111 359 790 8.34 50 92 939. — 44022 156 63 415 614 772 872 91.3. — 4L053 141 250 51 424 607 9 69 72165 885.-46054 169 236 59 403 565 904.— 470.35 107 37 75 214 44 6l 334 75 507 17 20 81 88 629 722 887. — 48031 114 201 339 410 535 41 7 l 607 35 51 99 782 846 966 81. — 4!»066 307 450 52 5.3 514 793 934 52. — 56014 42 191 343 458 96 543 759 820 983. — 51105 97 350 413 544 60 855 981. — 52021 267 70 504 33 692 703 51 832 931 58 66 67. — 52259 91 400 622 73 75 84 720 825 915 40. — 54070 IM 280 525 28 686 831 51 72 911 42 75. — 55081 197 234 89 421 65 69 583 708 92 840. — 56123 31 206 96 361 77 570 79 95 658 841 66 93 9l6. — 57026 314 82 98 415 44 79 544 750 61 929 70. — 58014 25 173 258 303 13 529 624 807 918 19 55. — 56011 20 45 69 108 49 350 520 635 739 43 86 802 10 969 73. 66019 151 91 96 208 63 98 362 63 47« 565 710. — 61017 IM 149 202 373 87 488 619 755 858 — 62213 25 307 545 54 841 96 941 58. — «»043 118 49 74 228 45 48 63 309 453 60 61 558 97 «18 2« 81 71« 33 80 913 58. — 64014 39 179 321 55 85 404 32 544 50 74 605 34 43 72 706 36 958 60. — «8109 19 333 433 47 70« 53 56 79 807 94 986. — ««046 53 79 253 411 49 677 905 75. — «7114 260 74 318 51 57 63 424 6,9 88 91 715 30 31 895 911 19 64 75. — «8121 299 515 682 716 38 911 30 51. — «6015 40 42 132 67 3l2 642 65 825 31 87 978. — 76032 67 208 67 3lO 66 519 625 719 834 86. — 71031 128 74 90 97 233 381 94 483 668 747. — 72021 IM 216 302 78 492 588 617 99 703 21 28 61 800 823 60 979. — 72043 195 359 73 410 29 554 610 778. — 74005 41 82 157 317 88 6,5. — 75009 136 227 42 317 76 98 493 516 97 653 820 35 89 961. — 76021 44 77 144 92 226 328 37 97 477 546 969 88. — 77022 49 59 106 290 332 566 687 760 800 889 940 41 78. — 78368 411 18 507 771. — 76185 283 381 407 56 87 511 68 835 952. — 86070 161 68 2M 315 424 33 564 692 715 54 78 85 944. — 8>122 61 233 65 331 437 561 70 702 66 913. — 82179 401 44 692 879 902 81. — 82003 307 559 66 770 847. — 84036 64 91 133 45 46 227 55 320 49 62 532 620 77 741 816 73 963. — 85040 61 93 181 251 67 400 442 608 863 98 952. — 86035 103 250 399 414 68.3 765 844 924 47 55 6.3 81 87. — 87112 230 301 25 674 98 820 27 28 72 83 88 928 53. — 88255 371 431 36 587 712 824 904 21. — 86053 68 86 87 104 82 203 47 63 414 519 65 71 827 927. — »6025 94 149 463 65 83 98 563 649 86 783 811 89 963 90. — NlO.34 286 383 529 55 675 815 946 — S2033 81 246 366 474 514 675 833 939. — 93116 326 86 5»7 23 614 63 755 91 979. — 94033 143 82 220 95 342 464 576 M 601 18 68 77 770. — 95036 64 86 IM 277 325 34 86 409 54 83 741 806 23 913. — 96024 106 27 292 93 401 43 515 612 882 911. — 97012 47 48 110 75 254 317 456 87 512 681 739 8? 93 809 70 >907 74 93. — 98051 170 270 630 51 93 705 864 903 81. — 99004 25 103 217 301 31 41 49 496 542 59 93 625 50 69 89 753 889 930. Gewinne r. «laß« 114. »nial. sächk. Lan»e«-Luttcrte. Gezogen in Leipzig den 7. August 1888. ktue Geirädr. N-chornN Nr. Mar«. Colecti»». 46999 bei Herrn Oswald Hader, Leipzig. 19999 « » Emil Lauge, Apolda. 9999 « » H. W. Limbäcker, Dresden. 9999 - . L. Rob. Schwender, Leipzig. 9999 » » Carl Roch. Leipzig. Gewinne in 2999 Mark. 15619 17329 33805 923l7 98960 Gewinne z» >999 Mark. 2230 4825 13817 ,8993 26480 31150 44986 63680 66538 66872 72454 74894 76151 85275 89340 97563 99748. Gewinne,n .'»99 Mark. Nr. 2824 5865 6643 15227 19,03 21397 49809 58167 «0675 66078 67405 67745 77511 89959 92664 9642». Gewinne zu 299 Mark. Ne. 277 2067 3336 3422 8587 12925 21088 30515 30878 33295 3464« .36233 36660 38111 45028 46011 ,88.55 49255 53031 54550 58311 61242 6,416 «409« 6684« «8542 69984 7279» 78125 81378 89270 86724 87095 S2S5S »3065 «92< 55897 33148 54«? 66438 86939 Nr. Nr. 24298 81113 26177 40106 59631 75021 2S4«S 25650 81427 29276 43131 6O320 75947 Nachtrag. heute Bormiltag 8 Uhr 10 Minuten Bahn aus der Rückkehr von Bayreuth * Leipzig, 7. August. Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther von ScbleSwig-Holstein-SonVerburg Auguste» bürg traf inillclst der Bayerischen wieder hier ei» und reiste uuler Benutzung der Verbindung- bah» auf der Berliii-Anhalter Bahn weiter nach Berlin * Leipzig, 7. August. Nachdem vom Rathe unter Genehmigung der Stadtverordneten die Erbauung einer Brücke über die Eisler bei Möckern beschlossen worden ist, wird auch ohne Verzug an die Ausführung dieses Be schluffcS gegangen, da schon in den nächsten Tagen die Frist abtälist, binnen weicher die Offerten aus die Ausschreibungen dcS RalheS hinsichtlich der baulichen Arbeiten abläust. Die dringliche Behandlung der ganzen Angelegenheit liegt im Interesse deS lebhaften Verkehr« zwischen Leipzig und Möckern. k-4 Leipzig, 7. August. Nachdem Herr Rechtsanwalt vr. Zenker durch Geschäst-Uberbitrdung sich leider genölbigt gesehen hat, die Neuwahl zum Amt eine- Ehren-Vorsitzenden de« HanptauSschuffe» sür die volkSthÜmliche Sedanseie in Leipzig abzulehnrn, hat der genannte Ausschuß rS für nöthig erachtet, eme andere hochangesrhene Persönlichkeit sür die oberste Leitung de- NationalsesteS zu gewinnen und hat errn Bürgermeister Iustizrath Ilr. Tröndlin ersucht, jene« int zu übernehme». Derselbe ist so gütig gewesen, dem Er suchen zu entsprechen, und e« darf nun »in so meyr aus einen allseitig besrievigenden verlaus de« Feste« gehofft Werden. * Leipzig, 7. August. Unerwartet schnell hat der Streik der Töpfergehilse» fei» Ende erreicht, denn die Gehilfen haben an säst allen Arbeitsstellen die Arbeit heut« wteder ausge nommen. nachdem die Arbeitgeber den Lohntaris unterzeichnet haben. Zur Zeit weigern sich »och einige Meister, die Forde rungen zu bewilligen, doch werde» auch dies« sich schließlich in die Verhältnisse füge» müssen. — Der Militair-Vercin Jäger und Schützen sür Leipig und Umgegend feiert am künftigen Sonntag, den 12. August, sein diesjähriges Sommer fest im Neuen , Schützenbause und bat zur AuSsübrnng de« mnsikalifchen 96209 t Theil« dieEopelle de» 4 Iägrrb ataill on« au« Naum- lß»r>, unter Leitung de« Herrn Musikdirektor Heyn«, ge wonnen. Der Gesammtvorstand de- Verein« hat sowohl für die Kameraden al- deren Angebörige eine Menge vo» au- >rneymer Untrrbaltung vorbereitet und ebenso die Kinder »edacht. La» Nähere ist bereit» au» dem Auzeigentheil bekannt geworden. — Der traurige Sommer führt die Gäste wieder den lädtischen Localen zu. So versammelt denn auch die „Gute Quelle" allabendlich ein zahlreiche- Publicum, da- de» dargebotenen Genüßen der heiteren Muse Interesse entgegen- bringt. Die Direktion deS Herrn Fritsch bewährt sich in «der Weise und da- Repertoire ist stet- ein so reichhaltige- und treffliche- wie in der hohe» Saison de- Winter«. Alle» voran glänzt der wirklich unerreichte Improvisator Herr Delcliseur. Er schüttet ein unerschöpfliche- Füllbor» Junior und Sathre an-, und seinem witzsprühenden Geiste sind die versäiiglichsten Worlcombinalionen Kinderspiel. Als der zweite Stern de- Etablissement- präsentirt sich un- da- allbekannte Fräul. Peru er, die Leipziger Sonbrelle »>>l ihre» poiutereichei, Eouplet- und ihrer so außerordentlich gewandten Darstellung, den vergleich mit der Pariser Madonna Therese herausfordernd und auSbaltend. Die andere» Mit- wirkenden, Geschwister Senny, Frl. Carola. Naumann und Norman», füllten gleichsall- ihre Plätze gut auS, und der Beifall de- Publicum« beweist am besten ihre Beliebtheit. Dir „Gute Ouelle" bat sich in ihrer Eigriiarligkeit einen hervorragenden Platz unter den BergnüguiigSlocalen unserer Stadt erworben. ** Leipzig, 7. August. Da- am letzte» Sonntag in der .Goldenen Krone" zu Connewitz veraustaltcte Sommerfest de« hiesigen Militairverei»S,.Kamerad- chast" halte sich trotz der schlechte» Witterung einer überaus ledhasten Betheiligung zu erfreuen, so daß der Saal saiiimt NebenrLnmen, nach welchen die Fesllichkcile» verlegt werden mußten, als kaum zureichend sich erwieS. Die Capelle der Torganer Pionrere, welche da- Conccrt auSsührte. leistete Vorzügliche- und auch die Herren de- Vorstandes verdienen Ur da- Arrangement der Festlichkeiten die vollste Anerkennung. Da» unaufhörliche Regenwettrr wurde denn auch sehr bald vergessen und vermocht« der fröhlichen Feststimmung keinen Abbruch zu thun. — Ein Unicum der alten Bildschnitzerei Leipzig-, daS unseres Wissens bisher noch ohne alle Beachtung ge blieben ist, bat sich an der EingangSthür de« HauscS Nr. 12 aus dem Ncumarkte erhalten. Die Schnitzerei zeigt in hübscher Zusammenstellung einen Merkurstab und eine Po- aune, von Schlangen umwunden. Alle- mit Lorbeerzweiae», almen und Arabesken verbunden, in Hautrelies ansgeführt, ebenfalls rührt diese kunstgewerbliche Leistung auS den Jahren von l?43 bis 1746 her, wo Eigenthümer und wohl auch Erbauer de- HauseS der reiche Kaufherr Christian Jünger war. Dessen Wittwe besaß da- Ha»S noch bis l777, wo eS in Besitz ihrer Enkel, der Gebrüder von Schönberg, überging. BcmrrkenSwerth ist auch da- kunstreich geschmiedete Oberlicßtgittcr über dem Eingänge zur Hausflur, welche« freilich durch den Ziergiebel der HauSlhür sehr versteckt wird. — Wer ein interessante», längst vergessenes Wahr- zeicben der Stadt Leipzig kennen lernen will, mag sich am Vereinigiinq-puiicte der Kloflergasse, Kleinen Fleischer- gasse und de« BarsußgäßchenS ausstellcn, etwa drei Schritte vor dem Wurlitzer'scheu Fleischergeschäst. Dort sind die Thürme aller drei, in der inneren Stadt gelegenen Parochialkirchen, der Thomaskirche, Nicolaikirche und Matlhäikirche, sichtbar. Unsere Altvordern hielten soviel aus diese» eigenartigen Punct, daß sie denselben durch eine viereckige dunlle Steinplatte markirt hatten, die erst vor einigen Jahrzehnten verschwunden ist. — Wie wir bereit- mittheilten, war am vorigen Sonn abend ein angeblicher Müllerfleselle Röther aus Bnschkau in Mähren an der Nonnenninhlc hier in der Absicht, sich daS Leben zu nehmen, kurz vor den Mühlrädern in da- Wasser gesprungen, jedoch ohne wesentliche Verletzung durch die Räder hindurch gespült und ans der anderen Seite lebend heranSacholt, darnach aber in-KrankenhanS gebracht worden. Dort hat sich nunmehr hcrauSgestellt, daß der Mann an Verfolgungswahn leidet und geistesgestört ist, wcöhalb er der Irrcnklinik hat zugcführt werden müssen. A Leipzig, 7. August. Zu den Schießübungen nach Zelthain ging bente Morgen 5 Ubr lü Minuten mit dem Personenzug der Dresdner Bahn auch daS l. Bataillon vom 134. Infanterie-Regiment in Stärke vo» 12 Ossi- eieren uuv 179 Uiiterosficiere» und Mannschaften von hier kabin ab. Abends 9 Ubr 2 Minuten kehrte da« Bataillon wieder hierher zurück. — Ans dem AiiSsülliingSpIatze deS ehe maligen KirschwehreS am Scbleiißigcr Wege siürzle gestern Nachmittag ein zweispännigeS Last ge schirr, Pferde und Wagen, in Folge zu »ade» Heransahre»» an die Böschung über dieselbe hinab und in« Wasser. ES dauerte geraume Zeit und kostete längere angcsircngie Arbeit, ehe VaS Fuhr werk wieder auS dem Wasser herau-gcschnsst werbe» konnte. Die Pferde waren unbeschädigt geblichen. — Denselben Nach mittag ereignete sich aus einem Neubau in der Sophienstraße der Unglücksfall, daß ein Maurerpolier, Namens Leidner auS Reudnitz, als er ans der neu ausgesübrten Mauer VeS zweiten Stockwerks entlang ging, plötzlich i» Folge AbbrechcnS eines Ziegelsteines, auf den er trat, auSglitt und auf die Erve berab- stürzte. Er wurde mittelst Droschke nach seiner Behausung in Reudnitz geschasst, ist aber, wie wir höre», verhältnißiiiäßig günstig von dem Sturze vavon gekommen, da er nach Auösage eines herzugeholten Arzte- schwere Verletzungen nicht erlitten haben soll. — A» der Ecke der Schenkendorsstraße und Südstraße fuhr ebeiisallS gestern Nachmiltag wieder einmal ein nnge schickler Geschirrsührer mit seinem Lastwagen an einen Ga-candelaber an und brach denselben um. — In ver gangener Nacht wurde in der Kurprinzslraße eine noch un bekannte Frau wegen Geistc-störung polizeilich angehallen und nachmals in die Irrenklinik untergebracht. * Leipzig. 7. August. Bon der Ferien-Strafkammer -4 de- hiesigen kvnigl. Landgericht- wurde» beute ver urtheill: l) der Handarbeiter Friedrich Hermann Winkler auS Niedergrauschivitz wegen SitNichkeitSverbrechenS zu l Jahr 3 Monate» Zuchthaus, 2) der Skeindruckerlehrling Hau- Louis Höhne mann au- Reudnitz wegen Körperverletzung zu 5 Monaten, 3) der Dienslknccht Friedrich Paul Wichmann au» Gordemitz wegen fahrlässiger Körperverletzung zu l Monat, 4) der Handarbeiter Friedrich Hermann Seidel au- Ncrchau wegen Betrug« zu 8 Monaten Gesängniß. . — Nächsten Freitag, den 19. August, feiert, wie au- dem Auzeigentheil dieser Nummer ersichtlich ist, der Gesang verein „Hoffnung" zu Reudnitz sei» 20jäbrigeS Stiftung-fest, worauf wir noch an dieser Stelle besonder» aufmerksam machen. * Colditz, 6. August. DaS in de» Jahren 1647 bis 1650 im Nenaissancesthl erbaute hiesige NathhauS ist innerhalb Jahresfrist nach den Plänen und unter Leitung VeS Herrn Baumeister Nohmer in Leipzig uingebaut worden und gewährt nunmehr in Folge der sthlvollen AnSsiihrung und Decoratione» im Innern und Aeußern einen imposante» Eindruck. In den oberen Räumen sind die NalhSexpeditionen untergebracht» während im Parterre da« nruerrichlete Restaurant mit den gleichsall- renovirten Sterngewölben u»v der dazu beschafften altdeutschen Einrichtung von Eichenholz und entsprechenden Ausschmückung bei guter Verpflegung angenehmen Aufenthalt bietet. s Dre-den, 7. August. In dem Holztrockenraume einer Pianosortefabrik im Grundstücke Gcrbergasse 14, welcher gestern erst niit neuen Brettern gefüllt worden war, kam beute früh gegen 7 Uhr Feuer auS. Der herbeigerusenen Feuerwehr gelang eS, dasielbe in kurzer Zeit vollständig wieder zu dämpfen. Der Schaden soll S—499 -4k betragen. tlkberjchwemmungen und Unwetter. * lieber die Verheerungen, welche VaS Weller vom 2. und 3. August i» Schlesien angerichtet, thcilt die „Schlesische Zeitung" Folgendes mit: Tie durch Blitzschlag, Hagel, Sturm und Ueberfluthiing in Ober schte sic» verursachten Schäden sind deshalb noch weit beklagen«, wertlier als die u» Rieiengrbirge fast allein durch Wassersgewalt lirrvorgerusenen, weil in Oberschlesien den entfesselten Clemeiiten sehr vielfach außer Hak und Gut auch Menschenleben »um Opjec gesallen sind. Den früheren Berichten ist noch Folgende« »achzu- tragen: In Ellgutb-ProSkau im Kreise Oppeln entzündete der Blitz da« Wohngebäude de« al« Arbeiter iu Sachsen weilende» und nicht versicherten Häusler« Kaz'g; da- Hau» sammt den Eruie- vorrätden brannte nieder. Bei Woischnik erstreckten sich die Berivustungen de« Hagelwetter» aus die ganze Umgebung de- StädtchenS; so stad die Ortschaften Lubschau, Kanimitz, Badimtz, Psaar, HidwtgSihal, Dhrden und Gustav-Hain schwer betroffen. Nach Polen zu sind bi« Zorki aus eine Entfernung von über drei Mohn die Felder d»rchw-g verwüstet. Ein Blitz iuhr in da- Wohngebäude dr« ChausseeplaneurS Plitzko und zertrümmerte da« Kellergewölde. Plitzko erlitt durch das nachsallenbe Gemäuer beträchtliche Verletzungen. In Whssoka bei L «schnitz wurde ein Knabe vom Blitze getödtet. In Leobschütz traf ein Blitzstrahl die katholische Psankirche; er ging, ohne zu zünden, vom Thurm durch die Decke de- PreSbyieriumS, beschädigte den Hochaltar, zerschmetterte ein Bild an der Wand und nahm leine» Ausweg wieder durch die Rohrdecke des PieSbhteriumS. In Haatsch, Krei« Ralibor, wurde der Gärtner Willeczelek, welcher am Fenster saß und ein Kind aus den Knie» ichaukelte, vom Blitz getödtet, während da- Kind am Leben li eb. In Schillersdors tras ei» Blitz, welcher nicht zündele, das hernchast- liche Stallgel äudk. In So brau O.-S. wurde der Damm deS Schiuieschek MühleiileicheS durchbrochen; da« Wasser ergoß lich tu len N eder-Müh euteich und durchbrach auch hier den Da»»», tlürzle die Bn cke des RudaflusseS »nd brachte die Nachbarn de« Mull >s Pcnkalla in Gesulir, Leben, H>b und Gut zu verlieren. Euem arme» Böttcher hat daS Wasser acht Raummeter Holz sorigesuhrt, einem Andere» kam eine Ziege um. Der nächste Teich bei der Mitielniühle blieb verschont. Dagegen wurde der Damm des BieS- MühlenteicheS zerrisse». Alle Teiche waren mit Fischen besetzt. Die Niederung deS RudaflusseS glich einem See. Auch an oen Hauser» entstand Schaden. In zwei Neubauten sind die Decke» herunter- geiallen, in einem Umbau die Decken und ein Schornstein. Ter Blitz schlug mehrere Male ein. Die erste Brücke von der Stadt au« an der Chaussee Sohrau-Orzesche ist zerstört. Im Kreise Zabrze wurde bei Biskupitz einem dem Gutspächter WehowSky gehöriger Getreideichober vom Blitz entzündet; er bräunte trotz de« gleichzeitig herniedergeheuden starken Regen- nieder. Au; der Schlackenhalde bei DoiinerSmarckhütte wurde ein Pserd vom Blitz erschlagen; der begleitende Knecht kam mit dem Schrecke» davon. In Bielschowitz zündele der Blitz ia einem Berg- mannsliauie, doch konnte der Brand noch erstickt werden. Im Kreise Kattowitz, besonder» in MhSlowitz, sind unzählige Fensterscheibe» zertrümmert, Dächer sind ganz oder theilweije ab- gedeckt, iu Dziedzitz solle» mehrere Menschen verunglückt sein. AuS P leß berichtet man: Alle Wege und Plätze sind mit Blätter» und Zweigen bedeckt; überall stößt man auf umgestürzte Bäume, die oft quer über Straße» und Wegen liegen, jede« Passiren säst zur Un möglichkeit niaetiend. Schrecklich hat der Sturm in den riesigen Pappeln gewüthet, mehrere liege» mit emporragenden Wurzeln da, säst sümmlliche haben einen große» Theil ihrer Aeste verloren und machen mit ihren verstümmelten Kronen einen betrübenden Eindruck. Ebenso sieht rS unter den alten Eiche» und Linden aus dem Platze vor dem Iohanniter- Lazareth auS; vier bi« sü»s dieser Riesen sind gestürzt. Traurig ist die Verwüstung in dem Parke; dort erblickt da» Auge überall gefallene Bäume und loSgcrissene Aeste, an deren Fortlchaffung init Ausbietung zahlreicher Kräfte eisrtg gearbeitet wird. Der Steigerthurm der Freiwilligen Feuerwehr liegt zerschlagen am Boden. Eine mächtige Poppel hat aus oem evangeliichea Friedhose den Zaun durchschlagen, ein eisernes Grabmal umgerissen und einen Theil der eiserne» Grab- einsricdigung demolirt. Sehr schlecht ist der Bahnhof weggrkomnien; in den dortigen Gebäuden sind über hundert Fensterscheiben zerschlugen, da« Dach de« MalchinenHause- wurde zum Theil abgehoben und ans da« Blei- geworfen. Der Tulpenbaum ans der Bed'schen Besitzung bei den Posthäusern ist entwurzelt, ebenso die schöne riesige Eiche vor dem Forst- Hause der HanS-Hcinrich-Fasanerie. In Lzwiklitz ist da- massive Wohn- hau- de- Gärtners Jacob Lup«kt von, Blitze getroffen worden, wodurch der Dachsluhl in Flammen gesetzt und vernichtet wurde. Da« stark ge- sährdcle Vieh konnte gerettet werden. Ebenso hat eta sogenannter kalter Blitzstrahl ein Hau- in Poremba getroffen und stark beschädigt. — In Zobrzeg stürzte der kirchlhurm aus ba« Deckengemälde der Kirche. Die Wilvzäunc sind vielfach vernichtet, und die Jägerei hat Mühe, da» Wild im Park zu erhalten. Aus dem Dominium zu Polnisch- Weichiel warf der Sturm fünf hölzerne Schuppen und Ställe »in und decke da- Dach deS massiven Kuhstalls ad. Auf dem zum Dominium Rudoltowitz gehörigen Vorwerk hat der Wind zwei Scheunen umgestürzl. In Zarztstiche wurde der Kirchthurm vom Sturm um- g-worscn. — Das Wetter dat auch in den benachbarten Theilen von Riissisch-PolkN, Oi stcereichisch-Schlesien und Galizien ichlimm gehaust und dort gleichsall« an Menschenleben, Hab und Gut manche« schwere Opfer gefordert. AuS Niederschlesien liegen über die weiteren Folgen de» Wetter« die beide» folgenden Berichte vor: — Sagan, 5. August. Der Bober hat eine Höhe von 4.80 m erreicht und steigt noch. Säninitüche lies gelegenen Göricn der Stadt sind überschwemmt, die Wege cur der Marieiiiiilcl im herzoglichen Park zerstört. Die sänimtlichen hiesigen Fabriken habe» die Thätigkeit eingeftelli und werden voraussictiilich noch mehrere Tage feiern müssen. AuS den von, Bober und QuciS durchflossenen Theilen de- Kreises lauic» die Nachrichti» äußerst traurig. I» Lippicha» brach das Wasser mit solcher Schnelligkeit in die Räume der Holjstossiabrik von I. Bol iistcin ei», daß die Aibcitcr nur noch Zeit halte», sich aus eine» Bunin zu retten. Hier mußten sie über eine Stunde verweilen, che sic ourch einen Kahn ins Trockene gebracht wurden. Die zur Holzstosstabrik mii- gewandelte Hcrmann'iche Mühle in Loo« ist eingcstiirzt. DaS Wasser drang bis m die Mitte des Dorfes und zwang die Bewohner, sich aus die höher gelegenen Pniicte der Orlichasi zu retten. Drei Brücken über de» QuciS bei TschicbSdors, Loo« und Effenberg sind wrggerissen. I» Folge telegraphischer Meldung konnte die Schiffs brücke bei Bergiodorj noch zum Theil gerettet werden. Bon iümml- lichcn Felde, n in der Nähe der Flüsse ist die Ernte weggeschwemiiit oder versandet. DaS Dominium Dober-Pause hat durch dos Muss r schwer gelitten. Erst im Frühjahre waren die duich da« vorletzte Hochwasser enlstandene» Schäden beseitigt worden. D,c Tichirnc ist Iheilweiie aus den liier» getreten auch die BricSnitz ist uscrvoll. — Sprvttau, 5. August. Die Gegend am Bober und an der Sprotla ist, soweit das Auge reicht, in eilte» See verwandelt. Cm Kahn mit lii- hrcrr» Personen, weicher vo» der Mückendorser Straße übersetzen sollte, wurde vo» der ulivermnthet starken Strömling sortgerissc». Glücklichcrweise konnten die Insassen einen Weiden« strauch ersoffen, an dem sie sich über eine Stunde jest- halten mußte», bi» die Feuerwehr den hart Bedrängte» mittelst Leinen Reilnug brachle. Die Boberbrückc in DitlerSdvrs wurde lhcil- weise zernürt, viele Gcireidepuppen und Heu sorlgeschwemnit. Cri» gegen 9 Uhr heute srnh war e« mit großer Krastanstrengnng mög- lich, die Verbindung von hier nach Mllckeadors und Küpper »oitelst Kahns wiederherzustelleii. Die Mallmitzer Chaussee wurde dicht hinter der Stadt üdersluthet und die Böschung unterspült, so daß eine kurze Strecke zur Hälste abgesperrt werden mußte. Mit größter Eile mußten die ticser gelegenen Keller und Wohnräumc gestern Av. iio geräumt werden. — Au- Marklissa schreibt man: Die Hoch- sluth de« QueiS hat. wie die vou 1804, in der ganzen Stadt n»r em Stück Straße vo» 100 Schritt nicht unter Wasser gesetzt; alle K llcr sind voll, die Diele» der ebenerdigen Wodnungen vielfach gehoben, die mit cineiii ttvsteiianswande von 45 000 hergeslellte neue nialsive, in der äußeren Ausstattung noch Nicht fertige OuciSbrücke von 30 m Länge ist wie ein Karlenblatt aus einmal umgelegt, große Borräthe von Materwlwearen sliidvcr»ichtet,Alle-,waSdieplötzl>cheindri»grndenHoch- sluihc» FortiiihrdarcS erreichen konnten, ist sortgcichwemmt; aus dem cvaiiarlischcnKirch! ose sind die Gräber aufgewühlt, dtewürlcn verwüstet, die Userbaiiten vernichtet, im nahen Beerberg bei einem massive» Hanse der Giebel nnterwaschen und eingestürzt, die Nebengebäude der Fabrik Meier Kaufmann weggerisse», die Nrbeil-sale mit den Maschinen liiitec Wasser, so daß wochenlang die Arbeiter seicr» müssen; ei» Gleiches ist in der Fabrik der Firnis Gebr. Woller hier vorauSzn- iehen, da weithin jeder Beikehr uiiiecbroche» und in kurzer Zeit Kohlenmangel emlreten muß, io baß hier und in nächster Nähe gegen 1000 Arbeiter ohne Beschäftigung sein werde». — In Schadewalde, nah- der Siad». ei» massives Han« ni t dem ganzen Grundstück »nd cinei» große» SiückChaussee weggerisse», sechs Perivar» duich einen drin Hause gegenüber wohnenden Lehrer mit Lebensgefahr gerettet; i» der Siabt in einer ebenerdige» Wohnung em vierjährige« Kind, vo» den e»j Aibeit gegangenen Eltern eingeschlossen, aus schwimmendem Tüche treibend, an anderer Stelle ein paar Wage». pscrde in eine ü v'mstube geretiet — da« wäre eine Augenblick'aus- nabnie von Stunden der Angst, di« wir hier baden durchietze» l muffen.
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