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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-17
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1888
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SÜ2V VolkswirthsthaMches. Hau-elsbericht von Gehe L Lo. in Dresden. «ll» für dirs», The«! bestimmte, Senbnngeu find »» richtm au den verantwortliche» «edacleur drffclbe» L. «. La«, t, Letp»«» NI. * Ja die Besprechung der wichtigeren von der Firma Gehe L Co. geführten Artikel eintretend und dabei zunächst die ein- fachen Drogen ins Auge fassend, hat der Bericht sür die Sommer- Periode eine erfreuliche Belebung des Drogcngeschäfts zu bestätigen. Die beruhigende Lage der politischen Coustcllation kann nicht ander- al- förderlich auf den Waarenaustanich von Land zu Land und im inneren Berkehre einwirken; die Einkäufe geschehen mit größerem Vertrauen als seither; von Rußland und von den Vcr- einigten Staaten Nordamerikas erhofft man erhöhte Kaufkraft, und neue Unternehmungen geschehen zur Heranziehung überseeischer Pro- ducte. Man darf daher für die beginnende Herbstperiode einer größeren Lebhaftigkeit des Handels in unserer Branche mit um so größerer Wahrscheinlichkeit entgegensehen, als die ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse dieses Jahres für die meisten Naturerzeugnisse doch schließlich als ersprießliche sich erwiesen, während sie sür mindcr- begünstigte die Aufbesserung der vorher tbeilwcise allzusehr gedrückten Preise zur Folge hatten. Ueber neue Drogen, welche versprechen würden, den Arzneischatz dauernd zu bereichern, ist diesmal nur wenig zu berichten; es find auch die in den letzten Jahren ans- gctauchten Neuheiten noch lange nicht alle auf ihren wahren Werth untersucht, so daß dieselben den Forschern aus medicinischem Gebiete noch reiche Anregung bieten. Ebenso ist nicht zu verkennen, daß die gegenwärtigen Bestrebungen, Ersatzmittel für die pflanzlichen Heil- stosse auf chemischem Wege zu schaffen — wir erinnern nur an Antifebrin, Phenacetin, Anthrarobin, Sulfonal re. —, dem Studium neuer Stoffe aus frisch zugesührten überseeischen Heilpflanzen nicht förderlich sind. bis Mär» von 72» Sä auf 60» gefallen war, hat er sich in den letzten Monaten zwischen letzterer Ziffer und bk, ab- und ausbewegt. Die Zufuhren nach diesem Platze waren recht beträchtliche, indem in den ersten sieben Monaten 8144 Kisten daselbst anlangten, gegen 3343 Kisten im Vorjahre; der Abzug war aber ebenfalls lebhaft und betrug »486 Kisten gegen 2864 in 1887. Da größere Mengen vor der nächsten Ernte nicht mehr zu erwarten stehen, auch die Conti- nentalplätze nicht allzureichlich versorgt sind, so dürste der jetzt auf 62, erhöhte Preis leicht noch Fortschritte nach oben machen. Aleppo-Gallen behaupten sich kbensalls fest, aus 63» 64. Der Londoner Borrath war am 1. August trotz großer Zufuhren doch erheblich kleiner al- im Borjahrc (4700 gegen 6000 Säcke); man darf also auch für diese Provenienz eine PreiSrcductiou nicht ge wärtigen. Guarana hielt sich noch auf mäßigem Preise. E» scheinen die Vorräthe nun aber hier bald ausgebraucht, und Nachschub von Brasilien ist bei dem derzeitigen Werthstande kaum zu erwarten, da der Artikel drüben bester bezahlt wird als hier. Gummi Arabicum. In der Lage des arabischen Gummi bat sich seit unserer letzten Berichterstattung nichts geändert. Die Zufuhren von echtem Gummi aus dem Sudan, welche bereits seit fünf Jahren gestört sind, haben nun gänzlich aufgchört. und die Consumenten sehen '-ch gezwungen, sich mit den von Arabien, Indien, Australien, vom Senegal und selbst von Brasilien kommenden Sorten, so gut es eben geht, als Surrogaten zu behelfen. Auch Ghezireh-Gummi, welches über die Häfen des Rothen Meeres zurAussuhrzu gelangen pflegt undwclcheS noch am besten daSÜordosan- Gummi zu ersetzen vermag, wird immer seltener. So wurde z. B. von Suakim schon in 1886 nur Gummi im Werthe von 1600 Lstrl.. ausgesuhrt, gegen 57 000 Lstrl. in 1883. Ein ähnliches Gummi ge Wir entnehmen der Besprechung der einzelnen Artikel folgende! l°ngt jetzt von Mogadore in weißlicher Waare in den Handel, Einzelheiten:' - - - - k welches das Ghezireh vielleicht zu ersetze» vermag. Ob die von den j Mandeln haben in der zu Ende gehenden Saison wenig s ?>ka!icnkrn von Maffauah ans angestrebten Handelsbeziehungen mit Schwankungen erfahren. Es blieben für Puglieser und Sici-' ^ff^ Erfolg sein werden, läßt sich noch nicht beurtheile», lianer Frucht mäßige Notirungen bestehen, auch als man in Folge! besonders auch nicht, ob aus diesem Wege Sudan-Gummi herans- der Trockenheit in Italien für den diesjährigen Ertrag zu fürchten- kommen könnte. Die Engländer scheinen keinen großen Eifer zu begann. Die Ernte scheint circa zwei Drittel der guten vorjährigen I entwickeln, den Geschäftsverkehr vom Sudan nach Egypten wieder ergeben zu sollen, und nachdem die sonst üblichen Blanco-Verkäufe > derzuitellen. Einzeln« behaupte» sogar, daß England absichtlich zögere, ' ' " " " - - - - dxn Handel wieder aufzunehmen, um das ostindische Gummi, hauptsächlich von ^»oirei,»», la'.ilnlia, nach früheren Angaben von Heuer fa?t ganz unterblieben, so ist sür neue Waare der Preis noch nicht fixirt; man glaubt jedoch nicht an eine Steigerung desselben. Berberice-Mandeln von Mogador haben in London schlechten Absatz gehabt und sind innerhalb der letzten Monate um 5—6» pro Ewt. gefallen. Ueber die Ernte-Aussichten dieser Provenienz ist Bestimmtes noch nicht in Erfahrung zu bringen. Aprikosenkerne sind, da Aprikosen reichlich gerathen, zu so billigem Preise angcboten, wie noch nie, was auch auf die letztgenannte Mandelsorte Einfluß haben dürfte. Borax. Die Wcrthlage des raffinirten Borax hat eben falls keine Veränderung aufzuweisen. Die englischen Fabrikanten fahren zwar fort, frei nach deutschen Seeplätzen zu gleichen Preisen zu liefern, wie es die vereinigten deutichen Fabrikanten ab Hamburg und Berlin thun. Nachdem aber die Ersteren ausgehört haben, die Waare frei dis nach allen Jnlandplätzen zu stellen, und die italie nische und französische Borax-Production sich daraus beschränkt, die ihnen zunächst gelegenen Absatzgebiete zu versorgen, so haben die deutschen Fabrikanten ihre Notirungen unverändert belassen könne», zumal ihnen lebyastcr Abzug zu statten kommt. Die amerikanische Borax-Production, welche ihr Material bekanntlich aus den im Jahre 1873 entdeckten ausgedehnten Lagerstätten von borsaurem Kalk und Natron im östlichen Ealifornicn und im südlichen Nevada entnimmt, hat schon längere Zeit Schwierigkeiten, gegen die europäischen Fabri kate das Feld im eigenen Lande zu behaupten; bei einer Aushebung des bestehenden Schutzzolles von 5 Cents pro Pfund, welche pro- jectirt war, würde sie jedoch anfhüre», lebensfähig zu sein. Camphora. Nach der Bcrthcuerung, weiche Rohkampher in den letzten Monaten des verflossenen Jahres erfahren hatte, trat bekanntlich im ersten Quartale d. I. ein Rückschlag ein, der auch rasfinirte Waare in sinkende Richtung brachte. Diese blieb bestehen, als man im April versuchte, die Rohwaare wieder in die Höhe zu treiben. Zwar stieg Jap an-Rohkampher in London von 72 auf 80», und auch die Lieserungsofferten lauteten entsprechend; aber das Rassinat konnte nur eine sehr kurz« Preiserhöhung behaupten und steht jetzt unter Parität des ebenfalls wieder sinkenden Rohstoffes. Da die Hauptconsumzeit vorüber ist, so dürfte trotz verminderter Vorräthe in London und fester Berichte von Japan eine Bertheue- rung de- Artikels für die nächsten Monate doch ausgeschlossen sein. Cortex chinae. Die verflossenen Monate haben große Schwankungen im Werthe der Chinarinden sür Fabrikzwecke nicht gebracht. Bewegte sich das llnit vom Januar bis März in den Londoner Auctionen zwischen 2V« 6 und 2'/. >l, so trat vom April ab ein weiterer Rückgang bis aus 2 >1 und selbst etwas darunter ein, während eS an wiederholten Versuchen nicht fehlte, den Markt für Chininsulfat in die Höhe zu treiben und dadurch auch auf besseren Erlös für die Rinden zu kommen. Bei den vielen neuen Fieber mitteln, welche dem Chinin empfindliche Concurrenz bereiten, dürste der Consum von Fabrik-Chinarinden trotz des so wohlfeilen Preises eher abnehmend als zunehmend sein. Hat nun auch der Werth des Chinins, und in Folge dessen auch derjenige der Rinden, im Juli wieder um ca. 10 Proc. ungezogen, so ist doch wenig Chance sür eine fernere erhebliche Verlheuerung. Allerdings weist man darauf hin, daß die Ausfuhr von Ceylon eine nicht geringe Abnahme er fahren hat. Es betrug nämlich der Export vom 1. Oktober 1886 bis 12. Juli 1887: 11 703 924 Pfd., dagegen vom 1. - 1887 - 12. - 1888 nur 0183039 und es wird versichert, daß bei einem Preise von 2 4 pro Unit die Pflanzer ihr« Rechnung nicht finden können. Zieht man dagegen in Betracht, daß Java noch immer zunehmende Mengen gehaltvoller Rinden sendet, daß Auctionen bis zu ca. 3000 Colli in Holland ab gehalten werden, wie dies z. B. am 30. August ». c. der Fall war. und daß von Bolivia immer größere Posten wildgcwach jener und culttvirter Rinden herübergcsandt werden, so wird man in der Annahme nicht fehl gehen, daß der Ausfall in den Ccylonrinden reichlich gedeckt erscheint. Die cultivirten Boliviarinden kommen jetzt sowohl in flacher Form als in Röhren und verdienen wegen ihres hohen Chiningehalts auch sür directc medicinische Ver wendung volle Beachtung. Allerdings sollen die sür Fabrikzwecke zu erzielenden Preise den Cultivatcuren in Bolivien keine Rechnung lassen, ähnlich wie dies bei den noch ab und zu am Markte erschei nenden Cuprea-Rinden von Columbien der Fall war. Diese Cupreas, welche bis zum Jahre 1879 noch völlig unbekannt waren und dann plötzlich in ungeheuren Mengen »ach Europa gesandt wurden, schienen bereits seit einigen Jahren ihre Rolle auSgcspielt zu haben. Von unterrichteter Seite wird uns nun jedoch mitgctheilt, daß ein Wiederauftretcn der Cuprearinden gar nicht zur Unwahr fcheinlichkeit gehören würde, falls genügende Preise zu erzielen mären. Als nämlich seiner Zeit die ersten Posten Cuprcarindc probeweise nach London gesandt wurden, um zu sehen, ob diese in dichten Wal dungen in Höhen von unter 4000 Fuß (gute Chinarinde» sollten nach früheren Annahmen nämlich nur in größeren Höhen als 4000 Fuß zu finden sein) gewachsenen Rinden verwendbar wären, erzielte man 3» 24 bis 3» 64 pro Pfund, während die Erzcugungskostcn an Ort und Stelle etwa 2'/, 4 pro Psund gewesen sein mögen. Die Folge war, daß die betreffenden Waldungen an den Ufern des Lcbrija und Sogamossa, sowie in deren Nebenthälern schon in 1880 von Holzschlägern wimmelten und nach wenigen Monaten Alles ab- geschlagen war und 150 bis 180000 Ballen Cuprearinden für den Export aufgestapelt bereit lagen. Die von der Regierung in Columbien decrctirten Zölle auf Chinarinden, die mit dem Vordringen in ent ferntere Districte immer größer werdenden Transportkosten und der Rückgang der Preise in Europa setzten schließlich der Gewinnung von Cuprearinden ein Ziel, abgesehen davon, daß alle in guten Gebieten erreichbaren Luprcabäume gefällt worden waren. Der Raubbau der Jahre 1880 und 1881 hat nun aber die Luprca-China nicht aus gerottet. Aus den verbliebenen Wurzeln sind nämlich bei der dor- tigen üppigen Vegetation neue Triebe und Schößlinge hervorgegangen. Würden dieselben schälbar gewesen sein, wie es bei der früher an- Columbien gekommenen 6dio» lancikolin der Fall war, so würde dieselbe Ausrottung wie bei letzterer stattgesunden haben. Jetzt, »ach ungefähr acht Jahren, sind jedoch die Cupreabänme so weit, um brauchbare Rinden zu liefern, und sie würden, falls die Lulturcn auf Ceulon und Java uns nicht mehr mit wohlfeilen Rinden ver- sorgen sollten, im Stande sein, den Markt mit großen Mengen von Fabrikationsmaterial zu versehen. Bon anderen, neueren Lultur- stättcn für Chinarinde, wie Jamaika, Wcstasrika, Mexiko, kommen noch immer nur sehr spärliche Zufuhren. Ebenso ist die Auswahl an wildgewachsenen Mcdicinalrinden, al- Lora, Guajaquil und Huanoco, eine sehr mangelhafte, und bessere Qualitäten müssen fortgesetzt sehr hoch bezahlt werden. Selbst die grringwerthigen Maracaibo- und Porto-Labello-Rinden.sind gesucht, so daß jede Partie zu steigenden Preisen Nehmer findet. Galla«. Die letzte Ernte von chinesischen Galläpfeln scheint doch nicht so klein gewesen zu sein, al- e- die chinesischen Berichte schilderte». Nachdem der Preis in London vom Januar b>roni». elepdankum 6orr. abstammend, nicht wieder vom englischen I Markte zu verdrängen. Der Markt in London empfing in den ersten sieben Monaten d. I. das beträchtliche Quantum von 17 493 I Colli verschiedenen, zumeist indischen Gummis (gegen 8869 gleich zeitig in 1887). Die Ablieferungen betrugen 13 687 gegen 13029 Vorrath am 1. August 15178 gegen 11050 Colli. Selbst Colli, der nach Eröffnung neuer Beziehungen mit Khartum stehen Zufuhren »bald noch nicht in Aussicht, da sehr wahrscheinlich Vorräthe bei den Sudanesen nicht vorhanden sind. Inzwischen bleibt der Markt von den wichtigeren Ersatzsorten, besonders auch dem Senegal- Gummi, abhängig. Die Ernte scheint daselbst Heuer leider un günstig ausgefallen zu sein; l>a» 4u tleuvs soll nur 8—10000 Säcke ergeben haben gegen 16 000 im vergangenen und 22 000 in guten Jahren. Der Preis hat sich daher in Bordeaux von 375 Frcs. weiter auf 425 Frcs. gehoben, aber schöne Waare ist auch zu dieser Ziffer nicht zu erlangen. Das neuerdings von Brasilien, be- onderS via Liverpool, zugesührtc Gummi stammt wahrscheinlich von -Vanem vliigieo Hart.; cs soll drüben auch unter dem Namen Blau holzgummi bekannt sein und ähnelt sehr dem australischen, dessen Stammpflanze ^.eaeia x^euanlä» Leuth, ist. Neue Patente. Bericht des Patent-Bureaus von Gerson L Sachse, Berlin 8W. Einen neuen Verbandstoff (Pat. 43 715), welcher sich wegen eines geringen Volumens billig versenden läßt, stellt F. G. Schade i» Holzkirch aus der nach seinem alteren, eigenthümlichen Verfahre» erzeugten langfaserigen Holzwolle her. Dieselbe wird mit einer klebenden Flüisigkeit dnrchseuchwt, die aus der Lösung eine» aseptischen Stoffes, z. B Colophoamm in antisepusch wirkender Flüssigkeit, z. B Alkohol, besteht. Hieraus wird die so behandelte Holzwolle iu Tafel» gepreßt, denen man einen beliebigen Festigkeilsgrad gebeg kann. Solche Holzwolletaseln können unmittelbar oder uach gelinte« Auseuchtung als Verbandsstoff benutzt werden. In dem Dampfkessel m l zwei Flammenrohren von elliptischem Querschnitt (Pat. 44 131) von O. Kramer in Greifswald sind diese Flammcnrohce so angeordnet, daß die großen Achsen der elliptischen Querschnitte etwas gegeneinander geneigt sind. Die Wasseriührc», welche die Flammrohre dulchdrmgen, sind parallel zur kleinen QuerjchniltSachse gerichtet, so daß sie gegen die Horizonlale nur wenig geneigt sind. Durch diese Lage der Wasserröhren wird bewirkt, daß der Dampf, im Gegensätze zu de» gewöhnlichen senk- rechten Wasserröhren, nicht zu schnell emporsteige», Wasser mit sich reiße» und in den Damvjraum führen kann. DaS Verfahren zur Herstellung von Metallgloben (Pat. 44 430) von C. Knoch in Straßburg besteht darin, daß auf eine Stcinkugcl, und zwar gleichzeitig von beiden Polen beginnend, Draht an'ge. wickelt wird. Nachdem beide Drahtenden sich am Acqualor berühren, werden die vom Draht gebildeten Fugen entweder mit Gyps oder Zinn ausgesüllt und alsdann beide Halbkugel» mit einander ver bunden. Auf die gesummte Hohlkugel klebt man nun entweder den Papierüberzug aus oder man dreht die Kugel sorgfältig ab und bringt die Zeichnung nach der galvanoplastischeu Methode aus der metallischen Oberfläche hervor. Die Halbgasfeuerung (Patent 44 039) von E. Bölcker in Bern- burg besitzt einen Schwelraum, der zwischen dem Kohlenrumpse und dem Treppcurvste, auf welchem die desinitive Verbrennung vor sich geht, eingeschaltet ist. Die Vorderseite des Schwclraumes wird von einem stellbaren Register, die Hintcrseite von einer durchbrochenen, von Lust durchströniten Doppelwand gebildet. AuS dem Schwel- raum gelangen die Kohlen in glühendem Zustande aus den Treppe»» rost und in Berührung mit dem durch die Doppelwand einlretenden Gemische von Luft uns Schmelzgas. außerdem aber mit einem zur Herbeiiührung vollständiger Lcrorenaung zugeleiteteu Strom er wärmter Lust. Das Waschen des Kopses ohne Naßmachen, wenn auch nicht des letzteren, io doch des Gesichte» und des Halses ermöglicht die Mütze (Pat. 43 398) von A. Heinemann in Hage» i. W. Letztere besteht ans einer weiten und weichen Mütze aus Gummi oder anderem Stoffe, welche sich niit einem starken Gummiringe an die Kopfhaut dichtend anlegt. Je ein mit Hahn versehenes Rohr leiten das Waschmittel in die Mütze, bezw. au- dieser heraus. Der Dichtungs ring ist mit Löcher» versehen, in welche etwa durchtretendcs Wasser dringt, um von diesem in eine Falte geleitet, durch ein kleine- Ab leitungsrohr entfernt zu werden. Bei der Befestigung des HaarbezugeS an Bögen sür Streich instrumente (Pat. 441l0) von H. W Meyer in Münster werde» langseilig offene Metallbülsen verwendet, in welche die Enden der gleichgerichteten Haare mittelst Kitt oder Lock befestigt werden. Als dann werden die Hülsen seitlich in entsprechend erweiterte Schlitze geschoben, von denen sich der eine am Kopsend«, der andere am Fröschende de- Bogens befindet. Durch lleberschieben der gebräuch- lichen Zwinge wird die in daS Fröschende geschobene Hülfe und gleichzeitig da- slachliegende Ende de- HaarbezugeS sestgcklemmt. Vermischtes. -r- Ebcutltitz, 15. September. Wenn gegenwärtig manche Haudschuhsabrikanten so viel Aufträge zu erledigen haben, daß sie mit lleberstunden arbeiten müsse», io ist das insosern gut. als dadurch wenigsten- die Arbeiter Beschäftigung erhalte»; aber großer Gewinn entspringt aus diesen Geschälten nicht, denn die Lieferungen sind so billig abgeschlossen, daß, wenn die erhöhten Barnpreiie und die lheurer geioordene Lohnarbeit in Betracht kommt, wahrscheinlich mancher Lieferant sein Geld zuletzt. Wer fremde Maschinen zur Anfertigung de- Stoffes braucht, muß mehr bezahlen, als früher, weil die Tricotsabrikalion gut geht und olle Maschinen in Beschlag nimm«. Tie zu billige Lieferung ist aber das Grund- übel in der Handjchuhindustrie; darum ist die Lage im Allgemeinen noch nicht gebessert; vielleicht aber wird durch die vermehrten Auf träge eia« Besserung angebahnt. — Die hiesigen Eisengießereien haben zur Zeit, wo noch viele Bauten zu vollenden sind und wo die Maichinensabriken ziemlich reichliche Aufträge haben, ganz flott zu thun und können neue Bestellungen nur »ach einem Zeiträume von etlichen Wochen erledigen. f Plaue», 15. September. DaS königl. Ministerium de« Innern bat «»Betreff de- vom hiesigen Stadtrothe zur Genehmigung an dasselbe eingesandle obgeänderte BierfteueVregulativ für Planen» wonach alles nicht in Plauen gebraute, zum Verbrauche dahln eingesührte Bier einer Abgabe von 65 ^ für den Hektoliter unterliegen soll, in Ueberetnftimmuaq mit dem königl. Finanz ministerium vrrordne«, daß mit Rücksicht aus den in den letzten Jahren schärfer ouSgestalteten Grundsatz der Gleichstellung ein- heimischer Erzeugnisse mit den von außen eingebrachten in Betreff der Verzehrungssteuern eS an der Zeit sein dürste, auf eine derartige Gleichstellung des Biere- in Plauen unter Aushebung der sür da- in Plauen gebraute Bier bestehenden Malz st euer (von 50 für den Lentner verbrauchten Malzes) hinzuwirken. Der Stadlralh hat die Angelegenheit zunächst dem Wohlsahrlspolizei- ausschuß zur Begutachtung überwiesen. — Das königl. Ministerium de« Innern hat der hiesigen kunstgewerblichen Fachzeichen, schule eine Unterstützung von 19 600 X, der gewerblichen Fortbildungsschule sür Knaben eine erhöhte Unterstützung von 1800 ^l, der Handelsschule eine Unterstützung von 1300 und der Thomasschen Frauenindustrieschule eine Unter stützung von 500 ^ sür diese- Jahr iu dankenSwerther Weise be willigt. ff Trr-de», 15. September. Dresdner Preßhefen- und KornspirituS-Fabrik (sonst L. Bramsch.) DaS am 30. Juni d. I. abgelausene 18. Geschäftsjahr 1837/88 ist al- daS finanziell günstigste seit dem Bestehen der vorgenannten Acttengesellschasl zu bezeichnen. ES haben aber auch für diese Erfolge besondere Um stände mügewirkt, die sich nicht so leicht in anderen Jahrgängen wiederholen können. Ja dieser Beziehung erinnert der un» vor- liegende Geschäftsbericht an die am 1. Juli v. I. eingetreteue Ver doppelung der Maischraumsteuer, die den damaligen Jnventurbestän- de» an Spirituosen und auch thrilweise der späteren Production zu einer günstigen Verwerthung verhals, ferner an da- am 1. Ok tober v. I. zur Anwendung gelangte neue Braantweinsteuergesetz. en die Nachsteuerperiode, sowie an d>e wiederholten Tcalitionen zur Gründung von SpirituSbanken rc. Alle diese Dinge haben die Skiritusbranche zcilweise in bedeutende Aufregung versitzt und »ichrsache erhebliche Schwankungen der Conjunctur veranlaßt, die jedoch in vielen Fällen zum Vortheil des Unternehmens sich benutzen ließen. Der Hauptantheil an dem erzielten diesmaligen Gewinne ist daher dem SpirituSgeschäst zuzuerkennen, wobei zu beiiierken er übrigt, daß vorläufig keinerlei Berechtigung sür die Hoffnung aus gleich günstige Resultate auch in den nächsten Jahren vorliegt. Die Getreidcpreise waren vom Herbst bis zum Frühjahr einem fort dauernde» Rückgänge bis zu einem so niedrigen Stande unlerworsen, wie er seit Jahren nicht erreicht wurde. Es ermöglichie dieser Ilm- stand sür eine Zeit lang billige und vortheilhaste Deckung des Roh. Materials, waS ebenfalls dem abgclaufenen Geschäftsjahre zu Statten kam. Ueber das neue Brauutweinsteuergesetz äußert sich der Bericht wörtlich, wie folgt: „DaS neue Branntweinsteuergesetz. durch welche- unsere vier jährigen aus Einsnhruiig der Fabrikatsteuer gerichteten Bestre- bürge» im Weientlicben von Erfolg gekrönt sind und Mit dem wir nun ziemlich l Jahr gearbeitet haben, ist ein sehr compti- cirtes Werk; aber wir stehen demselben mit Befriedigung gegen- über, sobald noch einige provisorische Bestimmungen unseren berechtigten Wünschen entsprechende Aenderuugen werden erfahren Halen. Wir hoffe» alsdann vertrauensvoll auch i» späleren Ze len einem günstigen Einfluß dcS Gesetzes sür die weitere Entwickelung unserer Branche zu begegnen, wenngleich die Sp>- rilusproduction wohl niemals der Einwirkung häufig wieder« kehrender, oft bediutender Conjnnclurschwanknngen wird entzogen werden können/' Der Umfang der Production der Fabrik im abgclaufenen Jahre chließt sich ziemlich genau demjenigen der letzten Jahrgänge an und umfaßt die Gewinnung von ca. 390 000 ley; Preßhefen bei ca. 960000 I rohem KornspirituS 80 Proc. Der Gesammtumsatz war iowobl in Preßhefen, wie auch in rohem und reet'ficirlem Korn- piriius, in Kornbrannlwcin und Liquenren ein befriedigender. Die günstigen finanziellen Erfolge des abgelansenen Jahres haben cS auch wieder ermöglicht, die sänimllichen Waarenbestände zu solchen Werlhbemcssiinge» dem neuen Geschäitsjahre überweise» zu könne», daß auch sür diesrS eine befriedigende Entwickelung seiner Renta- bilitäl gesördert worden ist. Das Gewinn- und Verlustkonto ver zeichnet einen Gewinn von 200 541 Nach hochbemesscnen Ab schreibungen im Betrage von 44 551 rerblieb ein Reingewinn von 155 990 ^l, welcher »eben der Bildung einer Special-Reserve von 12 000 >1 die Verlheilung einer Dividende von 13,3 Proc. (gegen 10'/, Proc. im Vorjahre) gestattet. Der ReservesondS erreichte durch Zuweisung von 633,59 ./< seine statutenmäßige Höhe von 150000 — Bilanz: 1 392963^ ff TrrSdc», 15. September. Durch den Zusammenbruch der Leipziger Discoiilo-G-sellschast wurde auch die hiesige Actiengesell- chafl „Dresdner Preßhefen- und Kornspirilus.Fabrik (sonst I. L. B> am sch)" — wenn auch indirect — in Milleidcn- jchast gezogen. Die Sache ging so zu: Die genannte Dresdner Acliengeselllchaft H .IIe bei der Firma Vogel L Co. in Neuicllerhausen eine» aulomaiiich >i ArcnwApparat bestellt und daraus vertrags mäßig eine Anzahlung von ca. 4000 ./l leisten müssen. In Folge des Sturzes der Leipziger DiSconto-Gcsellictiast wurde jene Firma glin Concurs getrieben, welcher der Dresdner Preßhefen- und K»r»- pirilus-Fabrik für ihre Anzahlung eine Abfindung von nur 20Proc. brachte, ohne daß dieselbe ihre Ansprüche an die Lieferung des be- teilten Apparates hätie geltend machen können. Sie mußte viel mehr den Apparat anderswo bestellen und nochmals bezahlen. Glücklicher M-ije konnle die gulsituirte Dresdner Gesellschaft die er littene Einbnste leicht ver'chinerzen. ll) W c die „Geracr Zeitung" aus guter Quelle erfährt, wird die königlich preußische SiaatSbahn-Verwaltung die Strecke Gera- Lange nberg-Prehlitz bauen; zu diesem Bchuse soll der Geracr Gülerbahnhos weiter nach Tinz zu verleg! und der Personenbahnhof vergrößert werden. Das betreffende Project liegt bereit- dem königlich preußischen Eisenbahnminister vor. Ferner baut die königlich sächsische Bahnverwaltung den Güterbahnhos nach Piorten, wohingegen die Perionenzüge bis zum preußischen Staatsbahn- gebäude Gera gehen werden. Vor diesem Gebäude will man Schiencnsträngc aiibringen. Das in Aussicht genommene Arrange ment würde allerdings daS Areal dreier wcrthsvllcr Grundstücke ganz, das eines vierten zum Thcil in Anspruch nehmen; der Kosten- Preis dürfte sich aus ea. 7 Millionen Mark belaufen. *—Allgemeine Deutsche Hagelversicherung-- Ge» ellschast in Berlin. Am 13. d. M. stand der frühere Director der Gesellschaft, Herr MichelS, unter der Anklage der Untreue, de- Betruges und der Unterschlagung vor der IV. Strafkammer de- Berliner Landgerichts I. Der Angeklagte war beschuldig», in 8 Fällen als B vollmächtigter der genannte» Geselljchast über Vermögcnsstücke im Werthe von 8l 945 zum Nachtheil derselben verfügt zu haben; außerdem wurde ihm ein Betrug gegen einen Gutsbesitzer und eine Unterschlagung in Höhe von 5331 ./i zur Last gelegt. Der Ange klagte ist seit 1875 Director der Allgemeinen Deuliche» Hagel-Ber sicherungs-Gcsclljchast, welche im Jahre 1874 aus Gegenseitigkeit be gründet worden ist. Sie hatte ursprünglich 150 Mitglieder und schloß schon im ersten Jahre mit einer erheblichen Unterbilanz ab. weil sie eigentlich ohne Mittel begründet worden war. Der Ange- klagte, welcher ursprünglich Generalagent sür Brandenburg, Hannover, Mecklenburg war, wurde sodann Director der Gcsellschait Mid gab derselben aus eigenem Vermögen im ersten Jahre Vor schüsse in Höbe von 75 000 Die Mitgliederzahl erhöhte sich bi» z»m Jahre 1880 aus 20 000 mit einem Capital von 64 Millionen Mark. In jenem Jahre wurden die Verhältnisse in Folge der vielen Hagelschäden schlechter, die Mitgliederzahl ging aus die Halste zurück und da der ganze technische Apparat aus den größeren U»i> sang des Geschäfts eingerichtet war, verschlechterten sich die Geld. Verhältnisse immer mehr und eS wurde immer schwieriger, die rechtskräftigen Entschädigungsansprüche der Versicherten zu erfüllen. Um die Geldverlegenheiten der Gesellschaft z» heben, hat nun der Angeklagte die von den Versicherten zu verschiedenen Zeiten zu zah- lenden Nachichußprämien an ein Breslauer Bankhaus gegen recht erheblichen Verlust abgetreten und dagegen Darlehne ausgenommen. Innerhalb der letzten fünf Jahre sollen diese Darlchnsgeschüite sich käufig abgcwickelt habe» und die Anklage erblickte in denselben den Tbatbeftand der Untreue, weil sie annahm, daß eS dem Angeklagten möglich gewesen wäre, der Gesellschaft daS Geld ohne so bedeutende Verluste zu beschaffen, anderseits aber auch auS den Briesschajlen des Angeklagten de» Verdacht herleitct, daß er bei diesen Geichästen sein Schäfchen ins Trockene gebracht habe. Staatsanwalt Slochow dielt »iir zwei Pnncte der Anklage ausrechl: Die Untreue bei den Abschlüssen der Tarlehns-Contracte und den einen Belrogssall, so daß die iämmtlichen Anklagepuncte, welcbe als Ergedniß der buch- lichen Eintragung-» ein Fehlen von 81009^1 seststellten, fallen ge lassen wurden. Für den Betrug beantragte der SiaaiSanwalt 1 Iabr Gesängniß. sür die 7 Fülle der Untreue 2 Jahre 6 Monate Gesängniß und eine Ge'amnitstrase von 3 Jahren Gesängniß und 5 Jahre» Ehrverlust, außerdem 1000 >1 Geldbuße event. 100 Tage Gesängniß. Der Gerichtshof, welcher darüber einig war, daß die Buchiührui'g de« Angeklagten ganz abscheulich war, hielt nur einen Fall der Un treue und einen Fall de- Betruges sür erwiesen und verurtheilte den Angeklagten zu einem Jahr Gesängniß unter Anrechnung von 4 Monaten aus die UnterinchungShaft und 1000 ^l Geldbuße event. noch 100 Tage Gesängniß. *— GrstndnngSgerstchtr. Die Firma Albert Schwaß nnd Lo. in Berlin theilt mit, daß die von einem Berliner Blatte gebrachten Gerüchte, wonach diese Firma in Verein mit der Firmen I. T. Goldberger und Bora äc Buffe in eine Bank um. gewandelt werden solle, ans Erfindung beruhe. *— Deutschland» Getretde-Jmport im erste» St- mester 1888. Die im November v. I. eingesührte» neuerlichen Getreidezoll - Erhöhungen werden ihre Wirkung erst jetzt voll und ganz zum Ausdruck bringen. Im ersten Semester de- lausenden Jahre- gelangten, in Millionen Meler-Lentncrn auSgedrückt und mit den entiprechenden Daten de« Vorjahre- verglichen, nachstehende Quantitäten zur Einsuhr nach Deutschland: Weizen 1,l2 (1887: l,45), Roggen 0,94 <2.211), Haler 0,66 (0,45), Buchweizen 0,0? (0,15), Gerste 1,30 (1,35) und Malz 0,31 (0P8). Hiernach weist nur Hasrr eine unbedeutende Steigerung der Einfuhr aus, während bei iämmt- lichen übrigen Getreidearten eia mehr oder weniger bedeutende- Exportminus zu verzeichnen ist. Die Erklärung sür diese Erscheinung liegt nicht nur iu dem kurz vor Jukrasltretea der erhöhten Zollsätze gesteigerten Importe, sondern vielmehr darin, daß der Export eben nicht im Staude ist, die ihm eutgegenstchende hohe Zollmauer zu überwinden. So ergiebt sich auch bei der Mehleinsuhr rin geradezu kolossaler Ausfall, indem im ersten Semester de- gegenwärtigen Jahre- bereits um 76 000Meter-Leotner weniger importirt wurden als in der entsprechenden Zeitperiode de» Jahre- 1887. Die ge- lammte Mehleinfuhr Deutschland» bezifferte sich nämlich aus 38 000 Meler-Centner. Und bei einer solchen Lage der Dinge strebe» die Nimmersatten Agrarier noch weitere Zollerhöhungeu au; da wird schließlich nicht» AudereS übrig bleiben, als die Betreide-Liafuhr uach Deutschland einfach — zu verbieten. «— Nach der im „ReichS-Eiseubahuamt" ausgestellten Nachwei- suiig der aus deutsche» Eiseubahnea — ausschließlich Bayern» — im Monat Juli d. I. beim Eisenbahnbetriebe (mit Aus- schluß der Werkstätten) vorgekommenen Uu fälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 14 Entgleisungen und 1 Zusammenstoß aus freier Bahn, 16 Entgleisungen und 6 Zusammenstöße in Stationen und 1l4 sonstige Unfälle (Ueberfahreu von Fuhrwerken, Feuer im Zuge, Kessclexplosionen und andere Ereignisse beim Eisenbahnbetriebe, lo ser,i bei letzteren Personen getödtet oder verletzt worden sind). Bet Liesen Uniällcii sind im Ganzen, und zwar größtemheils durch eigeaes Veischulven. 126 Personen verunglückt, sowie 17 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 41 unerheblich beschädigt. Boa den beförderten Rei senden wurden 1 gelöster und 6 verletzt, und zwar entfällt die Tödtung aus den Verwaltungsbezirk der königlichen Eisenbadndirec- tion zu Erfurt und je eine Verletzung auf die königlich würltcm- berzischen Slaatseisenbahnev, den Verwaltungsbezirk der königlichen Eiienbahiidircctioii zu Elberfeld, die grobherzoglich badischen Staats- eisenbahnen und die Verwaltungsbezirke ier königlichen Eisenbahn- directionen zu Köln (linksrheinifche), zu Erfurt und zu Berlin. Von Bahnbeamlen und Arbeitern im Dienst wurden beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 24 getödtet und 63 verletzt, von Steuer- rc. Be amten 2 getödtet und l verletzt, von fremden Personen (einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Vahnbeamten und Arbeiter) 12 ge- lödlet und 12 verletzt. Außerdem wurde bei Nebenbeschäftigungen Beamter verletzt. *— Die Zahl der Branntweinsteuerprocesse hat sich in Folge des neuen Gesetzes im EtatSjahr 1887/86, wie wir einer soeben veröffentlichten amtlichen Statistik entnehmen, mehr als verdoppelt. Die Zahl der anhängig gewordenen Processe ist nämlich von 2166 aus 4iV3 gestiegen. Die Zahl der Verurtheilten in diesen Processen hat sich beinahe vervierfacht; sie ist nämlich seit dem Borlahr von 351 auf 1195 gewachsen. Der Betrag der hinterzogenen Gefälle war 110 272 ^ statt 19 309 im Vorjahr. Es wurden Geldstrafen erkannt zum Betrage von 4M 653 >1 gegen 133 742 X im Vorjahr. Nicht weniger als 2103 Personen gegen 1403 im Vorjahr wurden wegen Ordnungswidrigkeit zu Geldstrafen verurtheilt. *— Von der Börse. Die Berliner Börse rüstet sich schon heute für die Ultimoreguliruog, eia Beweis, daß man sich dort aus einen größeren Stückenübersluß und aus eine fühlbare Geldvcr- steisung gesoßt wacht. Aehnliche Befürchtungen waren auch schon vor der August-Liquidation vorhanden, doch erwiesen sich dieselben damals als ungerechtfertigt, indem zur Regulirung Stücke im Gegen- »heile gesucht und billiges Geld in» Ueberstuß vorhanden war. Ob auch in diesem Monate sich diese Erscheinung wiederhole» wird, ist, obschon die Kant« bsuqus alle Ursache bat, den Markt zu stütze», znm Mindesten noch fraglich, dcua der Quarlalwechsel, zu welchem sich der Geldbedarf, wenn auch nur vorübergehend, in größerem Um fange geltend zu machen pflegt, und die Strömung im internationalen Gcldvcrkehr dürften kaum ohne Rückwirkung auf daS Liquidattons- geschäst bleiben. Heute ist Geld noch immer flüssig, bekundet aber bereits eine anziehende Tendenz, und da an der unmittelbar bevor, stehenden Erhöhung deS DiScontS der deutschen Reich-bank, welcher »in rin ganzes Plocent tiefer notirt als der der Bank von Eng- land, nicht zu zweifeln ist, wird wohl auch der Geldpreis aus offenem Markte bald in die Höhe gehen. *— Lothringer Eisenwerke. Die Verwaltung erklärt die Gerüchte bezüglich Erwerbung eine- billigen Verfahren» sür Eise». Herstellung auS der Lust gegriffen. Der Abschluß für 1888/89 werde einen nicht unerheblichen Uebcrschuß ergeben, doch werde sür die Stammaciien keinesfalls etwas übrig bleiben; wahrscheinlich würden auch die Vorrechtsaktien nicht» erhalten, weil eine Verstärkung der Betriebsmittel gewünscht wird und auch da- Sperrjahr im Wege steht. r. Von der Rhön. AuS dem uns vorliegenden Geschäftsbericht der Actien-Zuckersabrik Hünscld entnehmen wir die erlreu. liche Thaisache, daß die vorige Campagne 1887/88 sür die Zucker- industrie im Allgemeinen eine wesentliche Besserung gebracht bat, daß die Preise sür Zucker wieder gewinnbringender geworden sind und die Krisis im Zuckersach als beendet zu betrachten sein dürste. Leid-r konnte die Actien-Zuckersabrik Hünfeld die Vortheile diese- Aus. schwungs nicht in vollem Maße auSnutzcn, was jedoch einzig uud allein nur durch das ungemein kleine zur Verarbeitung ge kommene Rübenquanlum bedingt wurde. Um bei den jetzige» Zucker- preiien 95 sür den Centner Rüben zahlen zu können, hätte die Zuckersabrik Hünjeld ein Quantum von mindesten- 200 000 Ltr. Rüben nöthig gehabt. Leider sind statt besten nur 89 200 Ctr. Rüben zur Beraibeitung gelangt. Hoffentlich wird der Rübcnaabau in der dortigen Gegend für die Zukunst ein größerer. .-> «— Verband westdeutscher Blechwalzwerke. Die er mittelten Zahlen der Monatscrzengung im August weisen den Er- gebnisjen des Juli gegenüber eine Zunahme aus. Es wurden im August erzeugt 11025,89 t (Juli 10 295 t), versandt 10 813,10 t (Juli 10210 t), neu- Aufträge 10 933,70 t (Juli 9l43,50t). *— Die königl. Eisenbahn-Direction (liiiksrheiniiche) zu Köln ist mit der Anserligung allgemeiner Vorarbeite n sür eine Eisen bahn untergeordneter Bedeutung von einem geeigneten Plincte der bereits allgemein bearbeiteten Linie „Hermeskeil-Weni- melsweiler" einerseits nach einen« geeignete» Puncie der Bahn „Bingerbrück-Ncunkirchen" andererseits nach einem geeigneten Puncle der Bahn „Trier-Saarbrücken" beauftragt worden. *— Hamburg - Amerika»ische Packetfahrt» Gesell schaft. Die neue» Aciien, deren Emission in der Genrralveriainm- lung vom 12. d. M. beschlossen worden, werden jetzt den Actionairen der Gesellschaft zum Comic von 133 Proc. zuni Bezüge angcboten. *— Märkisch.Westfälischer Bergwerksverein. lieber den Jahresabschluß sür 1887/88 verlautet weiter: Der Reingewinn beträgt 592 000 ./»--- 24,7 Proc. des Actiencapitals. Davon werden verwendet 40000 ./ll für die Reservefonds, 240000 .et zu Ab schreibungen und 280000 ,/t zur Auszahlung einer Dividende von 12 Proc. gegen 5 Proc. im Vorjahre. Fenier verbleibt ein erheb- licher Vortrag aus neue Rechnung. *— Schlesische Zinkhüttengesellschast. Die Zinkhütten- Actien-Gesellschast Lipine hat 6000 Metercentner Zink nach England verkauft, und zwar zu einem hohen Preise. Die Zinkpreise sind überhaupt in den letzten Wochen gestiegen und solle» weitere Steigerungen noch in Aussicht.stehen, da die Werke die ihnen zu- gehendea Aufträge kaum bewältigen können. Aus Franke«. Die Stadtgemeinde Amberg beabsichtigt ein 3'/,pcoc., binnen 30 Jahren im Wege der Amortisation rück zahlbare-Stadta nlehen im Betrage von 1100000 ^l auszu- »ehmen. Dasselbe soll zur Hülste zur Tilgui g döber verzinslicher Schulden, zur anderen Hälfte zur Ausführung verschiedener Projekte dienen. — Für die projectirte bayerische Actien-Gesellschast für SplritnSverwerthung waren 129 Verträge mit einem Contiiigent von 60 845 h> unterzeichnet, 115 Verträge mit einem Contiageiit von 44 792 bl wurden nicht unterschrieben. Das Beneral- comilä fährt diese Nichtbeiheiligung „zum größten Theil" aus da« Fernbleiben einiger großer Brenner der Münchener Gegend zurück. *— DieSchwarzwälderKlrschwasserbrranereiiit nach der „Badischen Landeszeilnng" durch das neue Steuergesetz zui» großen Thcil vernichtet worden. Die Mehrzahl der bäuerlichen Be- sitzer zicht es vor, ihre Kirichernte an den Händler bezw. Broß- brenner zu verkaufen, natürlich zu Preisen, die durch da» so eut- standenk große Angeber empfindlich gediückt sind. X « «o der Böhme» ichiffiahi wöcheatl Lein E> wagen i laden si und Ge Jahre treibe l Elassi Jahren eaiporg, rersand! von Dr Jenback bahn g Herreu Herrn üderao Firma Actien Wi mrldet, stcrium Revis vereiub Staate ein ga aus de dors-Z die Ve Lause strecke um B Venu« VV von, gebt An! et, D. Mvnc lrai Prüft! IliiNjsi beruf und üste, z ,',uge>, Rot! Ham! Verl, aus I von das vom soga, batte eiueu »ur spiel und klein die, Kaff Tep zu r die getr! wclc best Ele, und Hab daß
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