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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881210
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-10
- Monat1888-12
- Jahr1888
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1888
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Dritte Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. -L- ^ 345. Montag den 1V December 1888. 82. Jahrgang. Aus dem Reichstage. * Verlli, 7. December. vei der Berathuag d«S Gesetz, eatwurs« über de« Verkehr mit Sei« tu der vorigen Sesfion de« Reich«tag« batte die Lommtssto», t> «elcher die Vertreter der guten Lagen da« Wort führte». bekauuttich mit ge- ünger Stimmenmehrheit delchlossen, »war den Zusatz von Wasser und reinem Zucker bei der Wemproductioa »u geftotteu. die Pro- ducenten aber zu verpflichten, da« so gewonnene Produkt nicht al« Nalnrwein, sondern al« Knnstwein »« verkause». d. h.. lüber die Berdeflerong de« Weine« bei dem verkauf «u«ku»st zu geben. Die Regierung hatte sich gegen diese Beschlüsse erklärt: da aber an eine Nachgiebigkeit der Mehrheit nicht in denken war. so kamen die Com- misfl»n«beschlüfle im Plenum de« Reichstage« nicht mehr »ur Berathung. Inzwischen hat die schlechte Ernte diese« Herbste« dir Ungerechtigkeit, welche in den Beschlüssen der Reich«taMtcommisflon lag. so deutlich hervortreten lassen, andererseitt aber in den Kreise» der Äeiavroducenten »ine so lebhafte Verstimmung über die einschlägigen Vorschriften de« Nahruagtmiltelgesetze» her. vorgeruse», dag eine gesetzgeberische Regelung der Frag« anher» ordentlich drinaend erscheint. Die Regierung aber bezeigt keine Neigung, ihre früheren Vorschläge zu wiederholen oder nene zu iormuliren» da sie in Folge de« vorjährige» Votum« der kommisst»» de« Reich«rage- eia solche« Vorgehen für aulstchttlo- erachtet. I» Adgeordneteukreisen will man dagegen Wiste», daß die Regiernua, lall« eine nach ihrer Ansicht annehinbar« Verständigung über dies« Angelegenheit im Reichstag zu Stand« kommt, ons diese Vorschläge c njngehea geneigt sein würde. Bet einer Besprechung der Mit» ,,lieber der früheren Weincommissto«, welch« heute vor Beginn der Plenarsitzung staktgesunlHn hat, scheint sich für eia selbstständige« Vor» gehe» de» Reich«tage« gute Aussicht eräffnet zu haben. Die Mitglieder der Minorität der früheren Lommissioa wiesen daraus hin. daß alle Bemühungen vergeblich sein würde», fall« die HH. Bürkliu und Genossen an der Forderung de« Deklaration-Zwange« auch jetzt noch sesthalten sollten. Bo« den Vertreter» der früheren Mehrheit wurden denn auch Zugeständnisse in dieser Hinsicht in Aussicht gestellt, aber unter der Voraussetzung, daß die Minderheit, d. h. die Gegner de« De» clarationSzwange«, auch ihrerseit« Zugeständnisse, namentlich bezüg. lich der Marken und Etiqueiten machen würden. Formulirte Bor» schlage lagen nicht vor. Indessen erklärten auch die Gegner de« DeclarationSzwange«. daß sie angesichts der Nothlage in den wein- bauenden Distrikten den Versuch einer Verständigung zu unter nehmen entschlossen seien. Unter diese» Umstände, einigte man sich dahin, daß den einzelnen Fraktionen von dem Ergebniß der heutige« Besprechungen Mlttheiluug gemacht werden soll«, and daß die Fraktionen ausgesordert würden, diejenigen ihrer Mit glieder, welche sich für die Sache interessiren, zu de» Ver handlungen zu delegiren. Die Absicht geht dahin, eine freie Lommissioa zur Berathung gesetzgeberischer Vorschläge zu bilden. Ob e« gelingen wird, auf diesem Wege eine Verständigung über die Weinfrage derbeizusühren, läßt sich für jetzt noch nicht beantworte». L« wird sich ja vor Allem zeigen müssen, ob di« Anhänger de« Deklarativ »«zwang« zu genügenden Zugeständnissen an die Interesse» der kleinen Weiudauerr im Gegensatz zu den sogenannten „Flaschen» baronen" so geneigt sind, wie e« nach den gelegentliche» Erklärungen derselben im Kreise der Interestenten den Anschein hatte. Aus alle Fälle ist e« wünscheuSwerlh, baß die Stellung der Puristen zu der Frage de« DeclarationSzwang« endgiltig geklärt wird, da diese Dinge ohne Zweifel bei den nächsten Wahlen in einer ganzen Reihe von Wahlkreisen eine wichtige Roll- spielen dürfte». Deutschland und Oesterreich. * Unter der Ueberschrift: „Epilog zu einer Preß« fehde" schreibt die .Post" in sehr brmerkenSwerther Weise über die jüngsten Vorgänge, welche da« Berhällniß Oester reich.Ungarn« zum deutschen Reiche zu trüben schienen: Die „Hessischen Blätter" sind da» Organ einer Partei, die man früher die „Nachthessen" nannte, dir längst au«gestorben ist bi« auf ein paar sonderbare Käuze, die sicherlich nicht die Mittel besitze», sich ei» Organ zu halten, wenn sie es auch selbst schreiben. Daher die Annahme solcher, welche von dem Blättchen Notiz nehmen, daß ei gespeist werde au« der Quelle in Gmunden, wo man noch Hoffnungen hegt, den deutschen Partikulari-mu- in seiner national» seiablichften Gestalt wieder ausleben zu sehen. Im Juli d.J. brachten die „Hessischen Blätter" eine Mittheilung au« Wien über die Ab neigung, welch« der Ssterreichijche Thronfolger gegen den eben zur Regierung gelangten deutschen Kaiser gesagt habe. Die Mittheilung erzählte de- Weiteren, daß der Thronfolger sehr aufgebracht gewesen sei. al» er der antisemitischen Menge begegnete, welch« d«m wegen seine« ungebührlichen Benehmen« aus einer Redaction»stube verurlheiltea Herrn v. Schönerer huldigen wollte. D es« Wiener Antisemiten, wie mau weiß, sind durchgänge risch« Naturen, die von dem Zerfall Oesterreich- und dem Ansall seiner deutsche» Länder an da« deutsche Reich träumen. Niemand batte auf die Notiz der „Hessischen Blätter" geachtet, bi« in diesem Herbst ein noch schlimmere-Blättchen in Wien unter dem Rome» „Schwarz-gelb" austauchte. Man weiß nicht, ob die« da« Fahrzeug eine« Preßpiraten aus eigene Hand war, oder ob e« »»«gerüstet worden von einer Stelle, die zu einem umfassenden Feldzug die Mittel auswendea kann. Nun kamen Antworten in der deutsche» Presse, «der die Antworten stammten, wenn wir guten Mittheilungen trauen dürfen, auS den Kreise» brr österreichischen Antisemiien. Diese Herren sind erbittert gegen den österreichischen Thronsolger, weil sie wissen oder glauben, daß dieser ihrer Agitation vorzugtweise abgeneigt gegenübersteht. Da die Herren überall nur da« Judeathum sehe«, so verleumdeten sie auch den Thronsolger, daß er t, den Händen der Juden sei und von diesen ausgehetzt gegen deu deutsche» Kaiser. Vi«h«r war die Fehde vou zwei feindlichen österreichische» Ele- menten in der östnreichiiche, und in der deutschen Press« au«ge» sachte» worden. Run kam eia dritte«, wiederum österreichische«, Element hinzu. Die liberale Presse i» Wien und Pest, ob sie nun unuutrrrichlet war oder sich nur so stellte, began» sich über die antisemitischen Angriffe auf den österreichischen Thronfolger zu ereifern. Sie hätte daran sehr gut gethan, wenn sie nur nicht hinter den bezüglichen Artikel» der deutschen Presse deutsche RegierungS- Federn gesucht hätte, anstatt österreichische Autisemitenfedera zu erkenne». Aber die liberale Presse Oesterreich« versuhr auch in anderer Weise sehr tactlo«, indem sie die Gelegenheit wiederum benutzte, die innere Politik Deutschland« anzugreifea, und indem sie sich über die deutsch« Einmischuug tu Oesterreich« innere Augelegen- heilen beschwerte, ein- Einmischung, an die wirklich in Deutschland Niemand denkt. Oder ist e« schon eine solche Einmischung, wenn, gelegentlich der Erwähnung österreichischer Stimmen über di« dortige Lage de« Deullchihum«, de« Umstände« gedacht wird» baß an dieser Lage der deutsche Liberalismus in Oesterreich eine» große» Theil der Schuld trägt? Gegen die «»griffe der liberale» Presse Oesterreich« trat die „Norddeutsche Allgemeine Zeit,,," aus de» Kampfplatz. Zu diesem Handgemenge von bereit« vier kämpfende» Parteien aesetlte» sich an» die Klugredner mit ihren Deutungen der Ursachr de« Zwiste«. Sie meinten, da« Ganze komme daher, weil der dentsch» Botschafter in Wien sich mit dem Grasen Taaffe verfeindet habe. I» Wahrheit habe» diese Herr«,, da Gras Laasse die auSwärtigeu Angelegen» heilen nicht leitet, wohl gesellige, aber keiue geschäftliche» Be» ziehmtgeu. Einem so inieressanten Gemenge durste aber auch der deutsch« Freisinn nicht fern bleiben. Wahrscheinlich in wohlmeinender Ab sicht befaßte sich ei, Blatt desselben mit den Angriffe» de« „Schwarz- gelb" und ähnlicher Blätter, und schloß mit der unzweckmäßigen Drohung, daß Deutschland mehr al- ein Esten im Feuer, da« sollte heiße,: mzhr al« eine politisch« Allianz zur versügung habe. Darauf kam uun der „Pefter Lloyd" gar mit dersDrohung. e« hänge nur von Oesterreich ab, im Bunde mit Raßlaud und Frankreich Deutsch land zu zerschlagen. >« scheint nunmehr, daß die Fehde verstummt, uud e« ist auch wahrlich Zeit dazu. Ln Fraakreich. i» Rußland horcht« mau jubelnd auf. Da« Schlußwort ist, daß di« ganze Sach« keine, Hintergrnnd hatte» al« die gegenseitige» Stich« grimmiger, aber ohnmächtiger Inlette». Da« vundniß der Eentralmächie beruht auf ei»em wahrhaft kategorische, Imperativ der Selbsierhaltung großer Nationen. E« ist wahr, Deutschland thrilt nicht alle politischen vedürsntsi» Oesterreich« »,d so kümite eia verwegener pollttscher Dilettaut aus deu Gedanken komme», d«m deutsche» Reich andere AIi«nze» zu empfehle». Dieser verderblich« Weg würde Deutschland in die übelste und grsihrlichftr Lage bringe», au« der nur Glück und Genialitüt e« zu besreiea vermöchieu. Genau dasselbe gilt Vau Oesterretttz W»ü »«rmücht« wähl dies» »«archir, weuu fl« »wische» Rußland uud Frankreich ftindr. »achdem Deutsch land geschwächt »der zertrümmert wäre? Die Rechnung der politischen Vernunft ergiebt immer wieder für beide Giaattweirn dir Noihwendigkeit ihre« Baude«. Rur abeaieuerliche Phantasterei kann hüben oder drüben mit dem Lossuchea de« entgegengesetzte» Wege« spielen. Weil die« Alle« so ist. erscheint da« Büuduiß freilich gut ge- sichert, aber e« bleibt doch zu wünschen, daß weder hüben »och drüben die öffentlich« Mein,»- sich auch nur ans kleine Strecke, de« Argwohn« uud der Eifersucht hiuziehea lasse. Die Spekulation aus die Lockerung de« deutsch^fterreichische» Bunde« ist leichtsertig, ober eifrig tu ihre» Bemühungen. Wenn sie kein« Autsicht aus Erfolg hat, so wird sie doch immer leicht geneigt sei», sich Erfolge rin»«- bilden. Eine solche Einbildung aber kann heute »rrhäuguißvolle Folgen haben. Dieser Artikel der .Post" machte i» Wien den besten Eindruck, da er die Ueberzeugung festigt, daß di» nna ab- gethane Fehde der gut» Sicherung dr« Bündnisse« keinen Eintrag gethan. Colouialpolttlsches. * Kürzlich hielt in Köln da« Comits der Gürzenich- Versammlung eine Besprechung. In derselden wurde rin Schreiben mitgetheilt,durch welche« Cardinal Laviaerie die im Aufträge der Versammlung gesandte Zuschrift de« Comitö« beantwortet. Die Hauptstellen daraus iautrn: Die afrikautsche Sclavrret ist, betrachtet man ihre Aus- behnung und ihre von Tag zu Lag wachsende, Grüurl, tu der Lbat eine der scheußlichste» Plage«, welche jemal« über da« Menschen geschlecht gekomme» sind. Nicht nur derwüste» sie die Gegenden de« östliche» Afrika, worüber Ihnen die Redner aus der Kölner Ber- sommiung Mtttbeilungrn gemacht haben, sondern aoch »eit au«, gedehntere Gebiete und besonder« da« »ngehenre Sudangebiet, vom mahdistischen Egtzpt»» bi« nach Marokko und »a de» Grenzen de« Senegal, läng- der algerischen und tunesische» Grenze und de» ehe- maligen Berber-Provinzrn. Zur Unterdrückung solcher Zustände geben die Statuten unserer Anniclaverri-Geiellschaften mehrere Maßregel» a», die driugeudfte aber ist unwiderivrechlich diejenige, durch ein gemeinsame« Lorgehea zu erwirke«, daß di« muselmanisch«, Fürsten den Sklavenhandel weder heimlich, wi« in der Türkei, am wenigste» aber öffentlich, wie in Marokko und im Sudan, sortsetze« laste». So lang« man «och Gelegenheit hat, jene unglücklichen Schwarzen in s» großer Zahl zu den hohen Preise» zu verkaufen, welche man heute ia den musel- manischeu Länder» autrifft, da» heißt zu 7öO—1500 Franc« für den kclaveu, je nach der Entfernung, ist alle« unnütz: Di« Habgier der Händler wird alle Htnderniffe zu umgehen und den fchmählichen Meascheuhaubel sortzusetze« wiffen. Die einzige Aenderung wird sein, daß die zur heimlichen Eiufchwürzung der Menlchenwaar« nöthigen Kniffe uud Schrecken-mittel nur noch vermehrt und die Leide» der Sclaveu «och grausamer werde», ul« früher. Ja der Thai besteht ein wirthschaftliche« Gesetz, wonach eine Waare (und in der Sclaveret ist der Mensch nur ein« Maare) stet« ongeboten wird, welch« gefragt wird. Herrscht nun fortgesetzt Nachfrage nach afrikanische« Negern, so wird Afrika fortsahren. solch« zu liefern, und wird e« Ströme Blute« und Jahrhundert« koste», um die Meusche»jagd ia einem so ungeheuer» Weltthetl zu unterdrücken. Kein Volk ist allein im Stande, dieselbe gewaltsam zu verhindern, nicht einmal in dem Gebiet, welche« von ihm abhängig ist. Aus der einen Sette unter- drückt, wird sie aus der anderen neu ersteheu. Weuu dagegen die mohammedanischen BSIker keine Schwarzen mehr kaufen wollen, wird der Handel im Innern von selbst zusammeobrechen; dazu ge nügen dir locale» Maßnahmen der betheiligte» Mächte mit der Unterstützung durch di« Autiscloverei-Geselljchafte». Ich bereite gerade !» diesem Augenblick efue besondere Arbeit über diese Frag« vor, welche von der riaschueideadstea Bedeutung ist. Um uun den offene» oder versteckten Widerstand der musel manische« Regierungen zu brechen, ist unumgänglich nölhig die Heber- einstimmung aller heute au der Etvilisiruug der verschiedene» Tdeüe Afrika« interessirte» Mächte, nämlich Ihre« Vaterlandes, Frankreich«, England«, Belgien«, Portugal«, Spanien«, Italien«. Weuu diese Nationen uneinig stad, wird mau zu keinem befriedigenden oder voll ständige» Ergebniß gelangen, und alle, seien es für Züge Frei williger oder für nationale Sammlungen, gebrachte« Opfer werden fruchtlos sei». Ich lege daher Gewicht aus die Uebereinstimmuag aller christlichen Völker, welche augenblicklich in Afrika vertreten sind, und die« um so mehr, weil mir diese Noihwendigkeit aus Ihrer Versammlung »icht genügend tu» Licht gestellt worden zu fei» scheint. * H«g» Zölle,, welchen di» ,Kölnisch« Zeitung" cusgescmdl hatte, von der Entwicklung de- deutschen Schutzgebietes in Kaiser-Wilhelm«-Land Kenntniß zu nehmen, telegraphirt ans Eooktown vom S. December. daß e« ihm gelungen ist, nach einem Marsche von 230 lim von Eoastantinhaseu aus den Kamm deö südlich von vrr Astrolabe-Ba» gelegenen Finisterre-Gebirges und damit eine Höh« von 2660 w zu erreichen. Er hat damit un gefähr ein Drittel der Breite von Kaiser - Wilhelm« - Land durchschritten. * Dem »Hamburalfchen Correspondenten" wird au» Berlin, 7. December. telegraphirt (und die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" giebt diese Meldung wieder): „Die bisherige» Nachricht«» über den LuSbruch der Unruhe» in Oftasrika lasten keine» Zweifel darüber, daß die dortige» deutschen Besitzungen bewaffneten Angriffe» seiten«Eingeborener ausgesetzt waren, welch« noch heute sortdauera und die Anssührnng de« von der Deutsch-Ostasrtkansschen Gesellschaft mit dem Snlta« von Zanzibar abgeschlossenen Vertrage» unmöglich gemacht habe». Da« Verhültuiß, welche« dadurch eulstandeu ist. wird sich »icht auder« auffaffen lassen, al« daß wir »a« im Krieq«zustande mit den Araber» in jenen Gegend«, z» betrachten haben. Deutschland wird die Eonsequenzen daran« ziehen müsse» nnd hat e« bereit« dadurch gethan, daß es »ach Verständigung mit dem Sultan von Zanzibar und im Berei» mit Englaud und Portugal eine Blockade erklärt hat, welch« all« rechtliche» Merkmale einer Krieg-blockade an sich trägt. E« wird jedoch voransfichtlich unmöglich sein, sich ans maritime Operationen zu beschränke», soudern e« werden Operattoue» am Lande folg»» müssen, wir sie bei kriegerischen Eveaiualilütra eiazntrrtr» pflegen. Selbstverständlich kann e« sich dort »icht um Berwenduug deutscher Truppen handeln, e» wird vielmehr mit einer Freiwilligentrupp«, deren Anwerbung zunächsi der deutsche» Gesellschaft obliegt, vorzugrhe» sei». Da« deutsche Reich »trd sich jedoch der Ausgabe »icht entziehe» könne», diese Maßregel am Lande, deren Dnrchführnng über dt« Kräfte einer Prtvatgeselllchast binanSgeht, ,, unterstütze», da e« sich hierbei nicht »» Hiiseieistuug z, irgend welchem besonderen Zwecke der Gesellschaft, sondern »« die Abwehr von Angriffe» handekt» welche gegen alle Reichsangebürtge, und gegen da» Eia- dringe» dentsche» und europäische» Eiuslusse« i» Ostafrika überhanpt gerichtet find." Socialpolitisches. * Die Haudrskammer zu Btelesrld hatte nach dem Er> scheinen der vom R«ich«amt de« Innern gegen End« de« vorig», Jahre« veröffentlichten Grundzüae zur Iuvalideuver- sichrruug der Arbeiter eiura Ge gen eutworf ausgestellt, welcher in eiuer «emrdiug» zur BerSffentlichung gelang«»» Brochüre her Handelskammer nach verschiede»«» Seiten dt» noch ergänzt wird. Die Vorschläge der Handelskammer ziele» daraus ab, daß ei« Involidenversorgung der Arbeiter im A» schluß a» dir Kraukeurassr» eingerichtet werden möge, uud »war durch Uebertraguug aus geographnch abzugrenzende verbände der Krankeucaffen. Drr Umfang der «erbaudSdeztrke. für der,» jede» eine Invalidenroffe zu errichten wäre, fall sich nach der Dichtig- kttt der versich»r,ug»pstchttge, Bevölkerung richte» und »« ist au- genommen, daß z. B. tu indnstrterrtchen Gegenden Pwußen« et» Bezirk, welcher eine» oder zwei Kreise umsaßt, geaügeude Garantie» der LeistungSstVgkett mehreren r»ng«pst> cassrngeietz vom lv. Ja», 1 Die Gewährung eiuer Reut». wrilurr r„r» ooer zwei -rrrne limiagr. genugenve iparanrie» tungSsihtgkett darbt,tet. Rückversicherung-Verträge zwischen n Jnvolideueaffe» sin» vardrhaltr». DI« Innalide, versiehe- licht soll sür all« Hers»«»» gelte», welche nach dem Kranke». u dem bisherige» Arbeitseinkommen trete» fall, ist nicht ,»r für >en Fall drr völlige», sonder» auch sür den Fall einer ttzktl- weisen Erwerb«a»sühtgkrit vorgesehen. Die Marimalgrruz« der obligatorisch za versichernden Reale beträgt «X) >1; höhere Renten können freiwillig versichert werde». Dir Wartezeit iür die Invalidenrente ist aus 8 Jahre eingeichränkt, mit drr Maßgabe, daß vor Adians derselbe» «ine Lheilrent« zu gewahre» ist. Die Koste» solle» in Proeentsätzea de« Lohne«, zur Hälft« von de» Arbeitgebern, znr Hülste do» den Arbeitern anf- gebrachi werden, unter Fortsall de« Reich-znschnfse«. Au« der der- sicherung-pflichtigen Arbeit scheidend« Personen können dnrch Weiler» zayluug der »olle, Beiträge (einschließlich de» Arbeilgeberdettraget) ihre Ansprüche an die Invalidencasse ausrecht erhalten; verzichten aas diese« Recht, so isi ihnen nach ähnlichen Grundsätze», wir sür die Briimteu. Rückgewähr bet de» Lebensversicherung«, institutea gelten, ein Lheil der Beitrüge zurückzn«rstattrn. Weid- liche, Personen, »elch« insolge drr Heirath anßscheiden, solle» ihr« Beitrüge, abzüglich Zinsen, »oll zvrückgeznhl« werde». Di« Ver- waftuug der Invalidenroffe liegt et»«» »eungliedrige» Vorstand« ob, in welche» die Arbeitgeber 4. di« Arbifter 5 Mitglieder wühle». Der Vorstand wählt au« deu ihm augehsrendeu Arbeitgebern eiuni Vorsitzenden. Gegen die Entscheid»»,«» de« Vorstand,« finde» di» Berufung au rin Schted«a«rtcht und a» da« Retch-verstcheruu-Samt statt. Deu Kraukeucaff«» falle, »l« Htlssorgaaeu folgende Funktion«, »u: di» Begutachtung drr Rruteoantr仫, dt» Ucberwachung der Rentenempsänarr, dir Einziehung der Beiträge »nd di» Auszahlung der Renten. Für den Anfang empfiehlt dt« Haudelslammer «ine» Beitrag von L'/, Proreut de« ArdetlSeinkommen« (l'l. Proceut für de, Arbeitgeber »nd 1'/« Procen» für de, Arbeiter). Von Quittung«- ist gänzlich Abstand büch er» „d Marke, geuomme» worden Sachsen. * Leipzig, S. December. Mit dem Schnellzuge der Magdeburger Bahn traf gestern Abend 11 Uhr 24 Mi«. Se. kvnigl. Hoheit Prinz Maximilian Emauuel, erzog in Bayern von Hannover mit Gefolge und irnerschaft hier ein und reiste unter Benutzung der Verbin dungsbahn mit dem Schnellzuge der Bayerischen Bah» Nachls 11 Uhr SO Min. weiter nach München. * Leipzig, S. December. Am heutigen vormittag fand im Sitzungösaale des hiesigen Rathhause- eine Eonfe- renz der Vertreter derjenigen größeren Städte statt, welche dem Ausruf« zur Errichtung eine« Nationaldenk mals zur Erinnerung an die Leipziger Völkerschlacht Folge geleistet haben. Vertrreten waren Dresden. Augsburg Wie», Weimar, Oldenburg. Die Beschlüste Über die Au« sührung de« Denkmals werden wir in der nächsten Nummer mittheilen. Nachmittag- >/«2 Uhr unternahmen die Theil- nehmer an der Consrrenz eine Ausfahrt nach dem Platze, wo das Denkmal Aufstellung finden soll. * Leipzig, ly. December. Im Auieiqentheil der vor liegenden Nummer quittirt das Comits für Veranstaltung riuer Wcihnachtsbescheerung für die Kinder wür diger Arme» unserer Stadt aufs Neue über die ihm zugeflossenen Gaben und es erhellt daraus die tröstliche und erfreuliche Thatsach«, daß da« Comits auch in diesem Jahr« mit seiner Fürbitt« zahlreiche Menschenfreund« gesunden hat. welche bestrebt sind, va- Liebeswerk thatkrästig zu unterstützen. Die Summe drr bis jetzt eingrgangenen Beiträge beläuft sich aus 8148 Diese Summe, wenn sie auch immerhin schon beträchtlich erscheinen mag. ist aber bei weitem noch nicht ausreichend, wenn da- BescheerungS-Eomilü in den Stand gesetzt sein soll, wenigsten« einen erheblichen Theil der an- gemelveten armen Familien zu berücksichtigen: und so möge denn di« Bitte de« EomitSS um weitere Ueoerreichung vou Gaben zu dem gedachten Zweck auch an dieser Stelle warm empfohlen sein. * Leipzig» S. December. Gestern Abend langte Herr Geheimrath Prosestor vr. Virchow auS Berlin hier an und verwendete den größten Theil de« heutigen Morgen- darauf, um die SonderauSstellung de» „Museum- für Völkerkunde" in der alten Buchhändlerbörse, soweit die selbe noch nicht verpackt ist, eingehender zu besichtigen. Ganz besondere« Interesse legte derselbe sür die Sammlung der Gebrüder DvrrieS, welche fast vollständig alle Gegenstände der Tschuktschen, Korjaken, Golden und Orotschanen umfaßt, an den Tag, eine Collection, wie sie selbst Berlin nicht be sitzt. Auch die Hagenbeckfche Singhalesen-Sammlung, sowie die Batta-Sammlung de- Herrn HarringS fanden seinen ungetheilten Beifall, und war derselbe erstaunt über die Fülle und den Werth der auSgrstellten Gegenstände, die nur rinen sehr kleinen Theil unsere« Museum« repräsentiren. Auch für den Bau de« Ärassi - Museum« bekundete Herr Geheimrath Bircho» ein lebhafte« Interesse. * Leipzig, S. December. Der hiesiae Verein sür Familien- und Lolk«erzirhuna erstrebt den Besitz eine« eigenen Heims an und hat veim Rath der Stadt um Ueberlassung eine« Bauplatzes au der Kvruerstraße zu einem entsprechenden Preise uachgesucht. Der Rath hat vor- behältlich der Genehmigung der Stadtverordneten zustimmenden Beschluß gefaßt. — Der hiesige Weltspracheverein hielt di^er Tage seine Monatsversammlung ab. Der zweite Vorsteher, Herr Er am er theilt mit, daß die jüngst in Hamburg statt- gefunvene Ausstellung nach einrm Berichte de« Vr. Boger großen Erfolg gehabt habe. Herr Schriftführer Schmalzned berichtet, daß die am vergangenen Sonntag veranlaßte SonderauSstellung der vr. MieS'schen Schädrllehre befrirdigeud besucht gewesen sei und daß die mit au-gelegten 23 Volapük Zeitungen und die graphische Darstellung der Grammatik all< fettige« Iuteresse hervorgerufen haben. Zum Schluß ge laugte« noch eiugegangene Zeitschriften «nd Correspoudenzen zur Bespwchuug. — Äm blauen Saale de« Krystallpalaste» findet heute Abeud das zweite Stiftungsfest der Sektion „Leipzig" ber „Internationalen Artisten.Genossenschaft" und di« regelmäßig« Sitzung der Sectio« findet morgen. Dienstag Nachmittag, i» goldenen Saal, de« Krystallpalaste« statt. — Die KÜnstlervorstellungrn in der „Guten Quelle" erfreuen sich eine» andauernd zahlreichen Besuchs uud die gebotenen vielseitigen Leistungen der vielseitigen küost- lerischeu Leistungen der vollen Anerkennung des Publicum«. Di« Iustrumentaldurttisten Geschwister Gläser, dr« Ionglrnr« Mr. Francois, der Drahtseilkünstier und Clown Mr. Lingcon, Fräulein Iosefine Delrliseur und der neuerdings wieder engagirte trefflich« Komiker Herr Stroh dach, sie Alle sind bemüht, den Besuchern angenehme Stunden zu dernte«. Da» Neueste aber bildet jetzt da« Zwer theater mit singendem Pudel, welche« große Heiterkeit er regt. Die musikalisch« Begleitung vou Sette der Herren Baron, Lindaer und Rühle möge am Schlüsse glr>chsall« lobende Erwähnung finden. * Leipzig, S. December. Heute Nachmittag 8 Uhr röthet« ei» gewaltiger Feuerschein den östlichen Himmel. In o«, Dampfbuchbinderei von Sperling an drr Eilenbnraer Straße war Feuer ao«gebroche», welche« von den großen aufgesiapelten Papiermassr» rc. nur zu reiche Nahrung erhiatt. Hell loderten die Flamme» tu den dunklen nedekseuchken Himmel und baten ein schauerlich schöne« Schau spiel. Während wir die» schreiben, sind der erste Zug der Feuerwehr und eine Dampfspritze bemüht, de« verheerenden Ionen gelte», welche u.ch dem Kr-nt.u- A-meut« Einhalt zu ihun und mit ihuen verbindet sich rin US» kru^erversicheruupSvst'ch«,, stup.1 seiner Regen, der die Tbäligkeit unsrer »ackern Feuerwehr . welche t« praeeutuale« Verytltutß I haffrnUrch mtterstützi. Rach Lag« der Sache ist an rin. Rettung de« Gebäudes kaum zu denken. Eine unabsehbare Mrnschenmengr füllt di« Straßen. ) Leipzig. S. December. Ans der Thüringer Bahn beging gestern Abend ein Passagier die Unvorsichtigkeit, bei Absahrl eine« Zuge«, während die Wagen bereit« im Gange waren, aus einen derselben noch auszu springen. Der Passagier, ein auswärtiger Zimmrrinann, wurde aber wieder heruniergebolt und wegen leinrr Namen«seststellung behuf- späterer Bestrafung polizeilich in Beschlag genommen. — Gestern Nachmittag, kurz nach 4 Uhr, sprang an der Plag- witzer Brücke ein Mann in den dortigen Flntbcanai, um sich darin zu ertränken. In diesem Augenblicke fuhr aber gerade an derselben Stelle ein Fischergehilse mit seinem Kahn vorüber, wrlcher sofort dem Unglücklichen zu Hilfe kam und hn lebend au- dem Wasser herauSzog. Er war ein ver- heiralhrter 40 Jahre alter, zur Zeit stellenloser ^assirer au« VolkmarSdorf. der sich au« Verzweiflung über seine Erwerbs losigkeit da« Leben hatte nehmen wollen. Der bedauern«, werthe Mann wurde mittelst TraaSportwageiw in« Georgen- hau» gebracht. — In einer Herberge der UlrichSgasse qr- riethen gestern Abend zwei FleischergeseUe» mit ein ander in Streit, wobei der eine im Zorn eine Streichbolz- büchse ergriff und seinrm Gegner damit aus den Kops schlug. Letzterer erlitt eine erhebliche Verwundung und mußte in der Wache mit einem Nothverband verseben werden. Der Thitter wurde polizeilich zur Rrchenichast gezogen. — Ein anderer harter Streit, welcher gleichfalls blutigen AuSgang nabm. fand in vergangener Nacht in einer Berriiisversamnilung hier statt. E« geriethe» zwei Tapezierergebilsen feindlich zusammen, wobei ebenfalls zugeschiagen wurde und drr eine, ein Tapezierer auS Coburg, durch einen Schlag aus den Kops eine so schwere Verletzung erlitt, daß sich seine Unterbringung im Krankenhause nothwcndig machte. Sein Gegnrr wurde »ach ber Dache abgeführt. — Bei Reviso» einer Herberge fiel heute Morgen der Polizei ein wegen Einbruch-diebstabl« von der königlichen Polizei- direction zu Dresden steckbrieflich verfolgter Hausviener au« Werdau in die Hände. Derselbe kam aus dem Naschmarkl in vorläufige Haft. — Bei den am Donner«tag und Freitag in Plagwitz stattgefunbenen Gemeinderat HSeraänzungöwahlen wurden au- der ersten Classe der Angesessenen gewählt die Herren Buchdruckcreibesitzer Stephan. Fabrikbesitzer Richard Flügel. Cementwaareiisabrikant A. Schulze und Fabrikbesitzer Karl Reißinann, al« Ersatzmänner die Herren Kaufmann Richard Fvrstendors, Prokurist Max Naumann, Fabrikbesitzer Arno Wei«ke, zwischen den Herren Beul-bausen und Stöpel mußte wegen Stimmengleichheit da« Loo» entscheiden, welche« zu Gunsten de« letzteren als vierten Ersatzmann entschied, AuS Ver zweiten Classe der Ansässigen wurden die Herren Kohlenhändler Hermann Dreyer und Zimmermann Gustav Hellriegel al« Vertreter, Privatmann Friedrich Krause und Maschinenbauer Heinrich Schirm al« Ersatzmänner ; «wählt. * Freiberg, 8. December. Nachdem vor Kurz m der St. IohanniSkirchhof am HoSpital gcschloss'n wurde, st hier nur noch der große Donars-Friedhof in Gebraub, drr unter den obwaltenden Verhältnissen nach einer ang« stellten Berechnung bi« zum Jahre 1823 noch ausreichen wiir e, bei einem rascheren WacbStbum der Bevölkerung Frcibcrx t aber schon viel früher gefüllt sein kann. Eine Erweiterung ist dadurch unmöglich geworden, daß die StaatSregierung die Felder zwischen der oberen Seite de« Friedhöfe« und dem AbrahamS-Schacht für die zu erbauende Bahn Freiberg- HalS- brücke angekauft hat. Die städtischen Bel -eben habe des halb Verhandlungen wegen Erwerbung and 'er benach erter Felder für KirchyosSzwecke rmgeknlipst; wahrscheinlich wird man aber davon jetzt ganz abseben und das Augenmerk aus Anlegung eine« ganz neuen Friedhosö in größerer Entfernung von der Stadt rirbten. DerDonatS-Friedhos, mindesten« die erste Ab theilung desselben, lieat an drr frequenten Dresdner Straße und an den stet« besuchten Promenaden derartig, daß eine Säkulari sation diese» ältesten Thrile« de« Friedhöfe« vielfach gewünscht Wird. Der Letztere wurde bereit« im Jahre 1521 angelegt, als die damal« wüthende Pest weitere Beerdigungen in der stark befestigten Stadt bei den Kirchen und Klöstern nicht mehr rothsam erscheinen ließ. Dieselben Gründe, die damals für die Verlegung de« Beerdigungsorte« nach einem Felde außer halb der Ringmauer sprachen, werden jetzt für die Zurllck- rückung de« Friedhofe« geltend gemacht. Aus Vorschlag der Friedhos»-Deputation beschloß der Rath, die Säkularisation in so schonender Weise vorzunehmen, daß erst im Jahre >898 das freie Todtenfeld geschlossen und von da ab Vereinbarungen mit den Besitzern der Erbgrüste getroffen werde», welche auch die Beseitigung der Letzteren ermöglichen. Die Stadt- verordnetenschast hat die betreffende Rath-Vorlage zunächst einer Deputation zur Borberathung übergeben, da die An gelegenheit sowohl au« finanziellen wie au« sanitätspolizei- lichrn Gründen der sorgfältigsten Erwägung bedarf. — Ueber den Eisenbahnunfall bei Tharandt können wir noch berichten, daß e« den Anstrengungen der Bahnorgane gelang, am Freitag Abend da« eine der gesperrten Gleise wieder fahrbar zu machen, so daß der Abend« 7.30 von Dre«den-A. nach Chemnitz abgelassene Personenzug die Strecke passiren konnte, obne daß cm Umsteigen in Tharandt nothwcndig war. Die Züge verkehrten auch am Sonnabend, den 8. December. zwischen Tharandt und Klingcnberg noch eingleisig, doch ohne irgend welche wesentliche Verspätung. Die ebenfalls behobene Stockung de« Güterverkehr« war a» sich nicht von besonderer Bedeutung, da sofort Beförderung über die HilsSroute Freiberg-Nossen vorgesehen wurde. ch Dresden. 8. December. Sc. Majestät der König hat allergnädigst geruht, dem Generalmajor »nd Com mandcur der 3. Cavallerie-Brigade Nr. 32 von Kirrbbach die Erlaubniß zur Anlegung de« demselben von Sr. Hobelt dem Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha verliehenen Großkreuze« de« Sachsen - Ernestiuischen HauSordc»« zu cc- thrilcn. — Se. Majestät der König hat allergnädigst geruht, den Untcrlieutenant zur See der Reserve außer Dienst Hildebrand al« Secondelieutenant im 2. Fetd-Artilleric Regimente Nr. 28 mit einem Patente vom tv. September l88K anzustelle». — Se. Majestät der König hat dem Cantor und Bezirk-schullehrer Friedrich Avols Küttner i» Chemnitz da« Berdiensikreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Die diesjährige Hagelversicherung. U Längst sind alle Felder leer von der Ernte, längst wissen dl» Veriwiedknrn Hagelversicherungr-Gejellichaiten ganz genau, welche Erfolge sie in der vergangene» Campagne erzielten, »nd ! och dringt davon trotz wiederholter Wilniche der gelammten Versicheren, denen der deutlche Landwirthichasl-ia'h lehr de»ll>chrn -la-druck verlieb, nur sehr wenig in die Orffentlichkeit. Wir wollen versuchen, diesen Schleier etwa« zu lüsten und ein allgemeine« Bild de« Geschäii-- »erlaufe« zu gebrn. E« siebt also lest, daß e« sehr wenig hagelte, »ud wir hätte r« anch ander« sein können? Regnete e« nickl in jeder Woche mehrere Tage uud war e« a» den übrigen nicht kühl und frisch? Ja solcher Witter«», können sich ober keine Hagelschauer bilden, die iekauulüch rechte Trockeiibeit und Hitze za ihrer Enlw ckelung be dürfe». Nur eme Gesellschaft, wenn wir un« oämlich >» diesem Aussatze aus die Actien-Geiellschnsten beschränken, giebl über da« Verkällaiß der Schäden zahlenmäßige Auskunft, »ämiich die „Uuioa". Eie tzat bereit« mitgetdeilt, daß bei ihr 881 Schäden, gegen 986 tm Varjahr». darkameu, »,d dabei war auch die« Vorjahr selten
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