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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-28.1931
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-193100001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19310000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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des erhöhten Schulgeldes muß dahin gewirkt werden, daß die Berufsmittelschulklassen stärker als bisher aus den Reihen der Buchdrucker besucht werden, damit diese höhere Schule nicht etwa aus Mangel an Schülern auch noch abgebaut wird. Es ist auch noch nicht überall bekannt, daß sogenannte Fachschul ausschüsse an jeder Berufsschule gebildet werden können, die nach dem Gesetz unter anderem den Lehrplan mit ausarbeiten und die Anschaffung der Lehrmittel usw. mit bestimmen. Von gewerkschaftlicher Seite aus wird das neunte Schuljahr gefordert, das natürlich nicht als Volksschuljahr gedacht ist, sondern als Brücke dienen soll, sich auf den Beruf und die Berufsschule vorzubereiten. Die Ausführungen des Redners brachten so manche Aufklärung, die speziell für den Fachlehrer von größtem Interesse ist. Der zweite Redner, Gewerbeoberlehrer Fischer (Nürnberg), wandte sich vor allem an die Lehrlingsleiter und an die Fachlehrer. In ruhiger und sachlicherWeise verstand er es, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Aus seinen Worten klang die Besorgnis um das Wohl und Wehe der Jugend heraus, und seine Aus führungen zeigten außerdem seine reichen pädagogischen An lagen. Er wies unter anderem die verschiedenen Wege, wie man durch den Fachunterricht die Herzen der Schüler erobern kann. Die Ausbildung in der Lehrwerkstatt erzieht den Lehrling oft zum einseitigen Spezialarbeiter, die Schule ist berufen, ihm die Lehre zu ergänzen und ihm die Berufsarbeit geistig näherzu bringen. Der Lehrling ist für alles Neue empfänglich und neigt rasch zur Kritik. Da muß der Fachlehrer ein verständnisvoller Führer sein, der es versteht, Selbständigkeit und eigenes Denken zu wecken und die Freude am Beruf und das Vertrauen zum Lehrer zu fördern. Der tockene Lehrplan muß vermieden werden, ein lebhaftes Frage-und-Antwort-Spiel muß einsetzen, und im Laufe der Zeit ist der Kontakt zwischen dem Schüler und dem Lehrer hergestellt. Der Redner gab noch manche anregende Vorschläge, die ebenso erwähnenswert w'ären, die aber des Raumes wegen hier nicht aufgeführt werden können Die lebhafte Aussprache ergab noch manchen guten Rat. Ihr Grundgedanke war, möglichst an allen Orten Fachklassen ein zurichten und zu versuchen, die bestehenden zu erhalten. Außer dem soll der praktische Unterricht mehr als bisher gefördert werden. Die Prinzipale selbst müßten das größte Interesse an einer guten Berufsschule haben, damit tüchtige Gehilfen heran gebildet werden. In seinem Schlußwort streifte der erste Referent Greil noch die Frage des Gastschulgeldes. Dieses Schulgeld darf nach dem thüringischen Schulunterhaltungsgesetz von 1926 nicht von den auswärtigen Schülern oder ihren Eltern erhoben, sondern muß von den betreffenden Gemeinden getragen werden. Vom Vorstand des Verbandes der Deutschen Buchdrucker spradi noch der Kollege Fülle über das Rundsendungswesen, über die Durchführung der Lehrlingsordnung und über die Eignungs und Zwischenprüfungen. Auch dieses kurze, aber vorzügliche Referat fand die Aufmerksamkeit der Versammlung. Otto Freund, Rudolstadt i. Thür. Kleine Mitteilungen Mobilisierung gestaltender Kräfte für das Berufsleben durch die Schule. In unserm täglichen Berufsleben verkümmern oft unsere besten Kräfte. Wir müssen uns klar darüber sein, daß die Mobilisierung der gestaltenden Kräfte für den Beruf vorzugs weise in der Schule erfolgen muß, weil der Lernende hier Zeit hat zu experimentieren. Diese Schulausbildung muß ihm ein festes Fundament für seine spätere praktische Arbeit geben. Sie muß ihn dazu bringen, Wertvolles zu entwickeln und Minderwertiges zu unterdrücken. Es ist gerade in unserem Beruf so wichtig, seinen eigenen Weg zu gehen, da unsere Arbeit auf geistigem Gebiete liegt und der Geschmacksausdruck sich ständig ändert. Eine der höchsten Aufgaben der Schule besteht darin, den Geist aufzulockern, anzuregen. Die Zeiten, in denen der Lehrer seine eigenen Plagiatoren züchtete, sollten als überwunden betrachtet werden. Die Erkenntnis muß bei allen maßgebenden Stellen reifen, daß durch bürokratische Maßnahmen noch zu allen Zeiten die Ansätze zu geistiger Selbständigkeit zerstört worden sind. Unsere Jugend hat Anspruch darauf, über uns hinauszuwachsen, es anders und besser zu machen, als wir es können. In Ruhe und Muße, in guteingerichteten Schulwerkstätten sich selbst langsam zu bewußter Arbeit emporzuringen, müßte jedem ein zelnen möglich sein. Können beglückt und befriedigt. Die Auf gaben, die im Leben an uns gestellt werden, sind außerordent lich vielgestaltig. Der junge Mensch muß durch seine Lehr- und Schulzeit so weit fortgeschritten sein, daß er seinen späteren Aufgaben gegenüber geistig immer bereit und locker genug ist. Was man in der Jugend nicht erobert, ist später schwer nachzu holen. Es kommt darauf an, daß man von früh auf gewohnt ist zu versuchen, seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln, um Selb ständiges schaffen zu können, das über der Tagesmode steht. In unseren heute bestehenden Schulen wird noch viel gesündigt. Die Schule ist nicht dazu da, längst bekanntes Können und Wissen überalterter Lehrer der Jugend zu vermitteln, sie sollte vielmehr in kollektivistischerZusammenarbeit von Lehrenden undLernen- den an den Berufsproblemen der Zeit arbeiten. Insofern wird die Hauptarbeit in modern eingerichteten Werkstätten an prak tischen Aufgaben zu lösen sein. Dazu ist erforderlich, daß alle nur denkbaren Entwicklungsmöglichkeiten in der Schule wirk lich vorhanden sind. Gibt es genug Gewerbelehrer für Buchdruckerklassen! Seit mehreren Monaten ist die Gewerbelehrerstelle für das Buch druckfach an der Berufsschule Potsdam unbesetzt. Angeblich ist alles versucht worden, um Ersatz für den am I. April 1930 nach Berlin verzogenen Gewerbelehrer Bräuer zu finden. Gibt es nun wirklich keinen geeigneten Gewerbelehrer für Buchdrucker, dann sollte der fachliche Unterricht doch nebenamtlich erteilt werden. Oder ist es nur schwer, einen Gewerbelehrer mit »Pots damer Gesinnung« zu finden? Die Städtische Gewerbeschule in Plauen teilt in einem typo graphisch gut ausgestatteten Bericht ihre Entwicklung in dem Schuljahr 1929/30 mit. An dem Schulunterricht der graphischen Abteilung nahmen 106 Schüler in 3 Klassen teil. Die Wochen stundenzahl für diese Abteilung betrug 11. Deutsche Fachschule in Teschen (Tschechoslowakei). An der deutschen gewerblichen Fortbildungsschule in Teschen ist im Schuljahr 1930/31 eine Fachklasse für Schriftsetzer-, Drucker- und Buchbinderlehrlinge errichtet worden. An dem Fachunterricht nehmen teil: 5 Setzerlehrlinge,4Druckerlehrlinge,8Buchbinder lehrlinge und 1 Steindruckerlehrling. Photo von Hermann Vieth, Augsburg; 12. Preis :u
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