Suche löschen...
Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 13.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-13.1916
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191600008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19160000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19160000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
TypographlscheMitteilungen/OffizieslesOrgandesÄerbandesderOeutschenTypographischenGeselsschaften hochstehenden Stellen des Holzschnittes mit einem Pinsel, der mit der Farb lösung getränkt ist, spritzt hierauf eine kleine Menge Reiswasser auf den Druckstock und verteilt mit einem zweiten Pinsel nach Bedarf die Farbe. Der japanische Drucker ist dadurch imstande, schon auf der Farbplatte selbst verschiedene Übergänge der einzelnen Farben anzubringen, die Farben in einander zu vertreiben, schöne Farbeneffekte zu erzielen und zu gleicher Zeit von einem Stocke mehrere Farben zu drucken. Da nur auf gefeuchteten und ungeleimten papieren gedruckt wird, so nehmen diese die Wasserfarben von der eingemalten Druckform ab, und es entstehen jene reizenden Bilder, die oft für Handmalerei gehalten werden. - Zn den unteren Räumen des Luchgewerbehauses in Leipzig sind bekanntlich die Technisch-belehrenden Abteilungen, die in der „Bugra" das lebhafteste Interesse selbst der Fach genossen fanden, untergebracht. Oie Abteilung „Holzschnitt" zeigt uns auch hier die Holzstöcke und den Druck japanischer Bilder, und zwar von dem Künstler sjothu Kanenoba den Titel „Oie vier Jahreszeiten" mit dem Unter titel „Herbst und Winter". Ein solches Bild hat 3S Farbentöne, jedoch sind ost mehrere auf einer Holzplatte vereinigt. Auf diesen Holzplatten sind deut lich die Farbmarken zum genauen Einpassen merkbar. Aus derpraxis/Für diepraxis Überschriften bei Buchseiten. Bei den ausgestellten alten Büchern auf der „Bugra" ersah man, daß in der Gestaltung der Überschriften unsre alten Meister ganz besonders ihre Kunst zeigten. Sie verstanden es, diese hervorzuheben, ohne sie aus der Seite herausfallen zu lassen, sie brachten sie in schönen Gruppen über dem Satze an oder sie stellten sie zuweilen als Marginalien daneben. Immer bildeten sie mit dem Satze ein wohlabge wogenes Verhältnis, was bei der gegenwärtigen Buchausstattung recht ost außer acht gelassen wird. Es gibt sehr viel Anwendungsarten, um eine Über schrift zweckmäßig auf einer Seite unterzubringen, ohne das Bild zu zer stören. Sie kann in eine ornamentale Umrandung auf Satzbreite stehen, sie kann aber auch in den Sah eingebaut werden, so daß der Text daneben beginnt. Besteht die Überschrift aus mehreren Zeilen, so soll sie eine gute geschlossene Gruppe bilden. Steht nun eine Überschrift auf einer Anfangs seite, so soll sie stets oben beginnen. Ein Vorschlag von 8 bis 32 Eicero ist meist überflüssig und wirkt unschön. Die Überschrift beweist doch, daß etwas Neues beginnt, warum ist dann eine halbe Seite weißer Raum noch nötig? Auch bei Anbringung einer Schmuckleiste muß die Überschrift und der Text sich ohne größeren Raum unmittelbar darunter anschließen. Befindet sich gegenüberliegend eine halbe Ausgangsseite, so muß diese mit der rechten Anfangsseite harmonieren. Man wähle hier als Abschluß ein Schmuckstück oder lasse den Sah in eine Spitze auslaufen. Größeren Sah im richtigen Verhältnis zu kleiner gegebenem Satz spiegel herzustellen, um dann als verkleinerte Strichätzung oder ver kleinerter ümdruck für lithographierte Packungen verwendet zu werden, wird wohl schon manchem unsrer Kollegen in seiner Praxis vorgekom men sein. Ich habe dabei recht ost die Erfahrung gemacht, daß sich in sol chen Fällen die meisten Kollegen nicht zu helfen wußten, obwohl die Sache eigentlich ganz einfach ist. Man ziehe sich durch den zu bedruckenden klei nen Satzspiegel Oiagonallinien, ver längert diese nach ihren Enden hin gleichmäßig und stellt sich dann durch Ziehen von Linien zwischen den so angegebenen Endpunkten den neuen vergrößerten Satzspiegel her, nach welchem man nun sein Format ein- richten kann. S. Etwas über den Kuvertdruck. In Nr. 33 der „T. M." wünscht ein Kollege in der Herstellung von Kuverten eine Veränderung derart, daß eine rechtsseitige Verschlußklappe und links- und fußseitig je ein Klebestreifen vorgesehen werden möchten. Begründet wird dieser Wunsch mit einem andern, nämlich dem auf Beseitigung der Schwierigkeiten, die dem Drucker hauptsächlich bei gelegentlichem Bedrucken der kreuzweise geklebten Kuverts mit Autotypien entstehen. Oer Einsender übersieht, welche maschinellen Veränderungen eine Durchführung seines Vorschlages vorausseht, wenn er auch lediglich die Herstellung der heute gebräuchlichsten Arten, der Ouart- kuverte, im Sinne hat. Und diese können bei seiner Anregung nur in Frage 14 kommen, weil unter den außergewöhnlichen Formaten, den sogen. Oienst- kuverten und Taschen, es doch längst Sorten gibt, die seinem Wunsch ent sprechen. Ein Blick in die Abteilung Kuvertfabrikation der Leipziger Gra phischen Ausstellung hat gezeigt, daß die zur Kuvertherstellung dienenden Maschinen einer solchen Umarbeitung unterworfen wären, daß die Kosten dafür einer Neuanschaffung gleichkämen. Oie bisherigen Stanzformen usw. verfielen sämtlich dem alten Eisen. Unsre Kuvertfabrikanten müßten Zeit und Kapital zu einer Neuerung opfern, die beim übergroßen Teil der für sie in Betracht kommenden Geschäftswelt aus praktischen und ideellen Gründen wohl niemals Anklang finden würde. Ieder Geschäftsmann ist gewöhnt, seine mehr oder minder umfangreiche Korrespondenz bequem, doch mit möglichst wenig Zeitverlust zu erledigen. Dabei spielt das Kuvertieren eine gewichtige Rolle. Daß sich ein gefalzter Bogen dem Hochschlußkuvert bequemer und schneller einverleiben oder entnehmen läßt als dem mit schmalem Seitenschluß, dürste bestätigen, wer auf diesem Gebiet Erfahrung besitzt. Und daß unser heutiges Hochschluß kuvert mit seinen gekreuzten Klebestreifen ein gefälligeres Aussehen bietet, also mehr der „Lehre des Schönen" entspricht als der Seitenschluß in Ver bindung mit links- und fußseitigem Klebestreifen, dürste wohl ebenfalls un bestritten bleiben. Das sind Gründe, die wahrscheinlich ebenso maßgebend sind für die Einführung der Kreuzform der Klebestreifen und des Hoch schlusses, wie sie in Verbindung mit den erforderlich werdenden maschinellen Änderungen ganz bestimmt maßgebend sein würden gegen eine Änderung derselben zugunsten der vom Anreger gewünschten Form. Noch einige Worte zum Bedrucken der Kuverte mit Autotypien. Im all gemeinen kommt dies ja sehr wenig vor. Wenn es aber schon mal von einem Liebhaber verlangt wird, dann muß der Drucker eben der Notwendig keit Rechnung tragen, daß eine außergewöhnliche Arbeit auch außergewöhn liche Mittel und Zeit zur Herstellung bedarf. Erhebliche üngleichheiten der Klebestreifen dürsten bei der heutigen maschinellen, gut regulierbaren Gum mierung überhaupt nicht, mindestens aber höchst selten, zu verzeichnen sein, wenigstens soweit die für den Äutotypiedruck erforderlichen guten Sorten in Betracht kommen. Damit ist für die Zurichtung eines der Hauptübel er ledigt. Wer sonst in Autotypiedruck firm ist, wird auch hier die Schwierig keiten viel leichter überwinden als ein andrer, der bisher wenig Gelegen heit zur Ausführung dieser Druckart hatte, ünd wenn wirklich nicht alle Mängel durch ein sachgemäßes Druckverfahren zu beseitigen sind, dann muß eben der Auftraggeber damit vertraut gemacht werden, daß einige Fehl drucke, die in der Ungleichmäßigkeit der Klebestreifen ihre Ursache haben, ein unvermeidliches Übel sind, das von ihm in den Kauf genommen werden müsse. Selbstverständlich ersteht einem Druckergehilfen, dem solche Arbeit zugewiesen wird, ebenfalls die Pflicht, bezüglich der Güte der zum Druck zu verwendenden Kuverte Stichproben zu machen und bei Bean standungen der „Rohmaterialien" dem Faktor oder Prinzipal zu erklären, eine Garantie für einwandfreien Druck nicht gewährleisten zu können. Auf diese Art dürste auch der Einsender aus Nr. 33 am ehesten befriedigt werden. F. S., Stettin Zu unfern Beilagen Der Wandkalender der „T. M." Als besondere Beilage ist diesem Heste ein Kalender beigegeben, den wir unfern treuen Lesern widmen. Im vorigen Iahre mehr satztechnisch ausgeführt und einfacher gehalten, kann der dies jährige Kalender als eine besonders ansprechend zeichnerische Arbeit gelten. Sie ist von einem Mitglieds und Gönner unsrer Bestrebungen in liebens würdiger Weise entworfen und gestiftet worden, dessen Arbeiten schon immer den Beifall der Kollegen und sonstiger Kunstfreunde gefunden haben. Die Firma Radelst s Hille (Leipzig) hat dann noch besondere Sorgfalt auf die Druckherstellung verwandt. Es sollte uns freuen, wenn der Wandkalender in unsrer Buchdruckergemeinde Änerkennung findet und rege Benutzung im Geschäft oder im trauten Heim. Mit jedem der 36S Tage des Zeitenlaufes vollende und erhöhe sich ersehntes Glück, jeder Hoffnung Ziel. Mögen es bessere Tage für das arbeitende Volk sein, das jetzt verbittert um sein karges tägliches Brot kämpfen muß. Den Briefkopf behandelt in diesem Heste unsre Beilage. Wir verweisen dazu auf den Aufsatz des Kollegen A. Torpier auf Seite r, wollen aber noch besonders auf die gezeigte verschiedenartig geübteTechnik des besseren Brief kopfes Hinweisen, was um so anschaulicher wirkt, als fast überall ein gleicher Text auftritt. Das liebenswürdige Entgegenkommen der Luch- und Kunst- druckere! Knorr s Hirth (München) bei Herstellung der Beilage und die weitere selbstlose Hingabe an der Lösung dieser Aufgabe durch die Kollegen Torpier (Sah) und Hacker (Bleischnitt und Druck) haben hier etwas Ge diegenes und Schönes geschaffen, dessen wir dankbar anerkennen dürfen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder