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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189105032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig: S. 2941-2944 (1.Beil.) fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-03
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1891
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nedaction und Expedition Johannc-gasse 8. Sprrchllundrn drr Nrdaction Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 5— 6 Uhr. 8vr die StUck-adr e>n^-Ulldter Manulcrwle macht sich die Medacrion nicht verbindlich. Annahme drr für die nächstsolgende — - Nummer bestimmten Inserate n» » a Wochentagr» bis 3 ttbr Rachmitlays. n»Soi»i-»»dFeft«a-c«sr»hh,s' .9 Uhr. ^ 2n de» Filialen siir 3»s.-.XnnaI„nr: Ltto Klemm s Sortii». tAlsrrd Hahn), UniversltSISstraßc I, Lauts Lösche, Katharinenstr. 11, Part, und Königsplatz 7, nur bis ' .3 Uhr. de» öpMr TagMalt Anzeiger. Drgan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abonnementspreis vierteljährlich 4»/, Mk. in Alt-Leipzig, tncl. Vringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen ti Mk. Einzelne Neu, 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren siir Extrabeilagen sin Tageblatt-Format gefalzt» ohne Postbesörberung 60 Mk., mit Postbesörberung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u.Zissernsatz uach höherm Tarif. Nrclameii unter dem RedactionSstrich die 4gespalt. Zeile 50 Pf., vor den F a m i t i e » n a ch r l ch t e n di« Kgespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die Expedition zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeoumoenncko oder durch Post» Nachnahme. 123. Sonntag den 3. Mai 1891. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Otfftnlliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, dcn ti. Mut 18S1. Abends «'/, Uhr, im Siftnngüsaalr am Raschmarkte. Tagesordnung: I. Bericht des Lösch-, Bau-, Oekonomte- und Finanzausschusses über Erbauung eines Feuerwehrdepots aus dem Grundstücke des Dresdner ThorhauscS und Beschaffung von Mobiliar, Geräthschasten rc. N. Bericht des LckonomieausschusscS über: u. Errichtung einer Wartehalle für die Pferdebahn auf dein Schulplatze; I>. Ver breiterung des Schleuniger Weges. III. Bericht des Ockonomic-, Versajsiings- ilnd Finanzausschusses über die Vorlage, betr. Bedingungen über den Betrieb von Omnibusfabrten in Leipzig. IV. Bericht des Bau- und Oekonomie-Nusschiisses über: n. Conto 10 „Wohlfahrt-Polizei" Pos. 2, 22—28, 48, 40, 70—75 des HausbaliplaneS für 1801; I>. Errichtung einer Bebitrfnis,- anstalt an der Ecke der Ehaussee- und itapellenstraste. V. Bericht deS Finanzausschusses über Verkauf eines Lei- gemätdes aus der von dem verstorbenen Herrn Rechtsanwalt Mauer der Stadt hinterlassenen Geiiiäldesammlung. VI. Bericht des Finanz- und Ga-ansschusses über Special- budget „Gasanstalt I und II" Ausgaben Pos. 80 des Haus haltplanes für 1801. VII. Bericht des Stiflungs- und Ockonomieausschuflcs über Conto 33 „Frieddüse" des Haushaltplanes für l89I. VIII. Bericht deS Stiflungs- und Finanzausschusses über Gründung einer neuen Johannisparochie rc. Bekanntmachung, die Impfungen betr. Unter Hinweis aus dir Vorschriften des ReichS-Impf- gcsrtzrs vom k. April 1874 und nach Maßgabe drr hierzu erlassenen Königlich Sächsischen Ausführungs-Verordnung uoiii 20. März 1875 machen wir hierdurch Folgendes bekannt: 1) Tie Stadt Leipzig, einschliestlich der einverlcibten Vororte, bildet einen selbstständigen Jmpsbezirk, für welchem folgende Acrzte als Jmpfärzte verpflichtet worden sind, und zwar die Herren !»>-. I»r. mock. vln-»!>, »vkelleuderir, Xvbl, TnrliUclie, Nlr^eli- tolck, krlilx-r, Ild^ler, Dkimnao, t>el8«ler, Ilonutb, 1'erck ttvotr und 8lnutiolck. 2) Tas Impstocal befindet fich für Alt-Leipzig: in der Centrathallc. Centralstratze 2; Impfung in der Zeit vom 13. Mat bis mit 15/Iult und vom IS. August bis mit 30. September d. IS., und zwar an jedem Mittwoch von ' H—5 Uhr Nachm. L.-Reudnttt und Anger-Erottendors: tm Schloszkeller, L.-Rrud»itz, Chauffrestraftc 20; Impfung in der Zeit vom 8. Mai bis mit 10. Juli und von» 4. bis mit 25. September d. IS., und zwar an jedem Freitag von ',«5—' ,6 Ubr Nachm. L.-Thonberg »nd Rrurrndnitz: im Restaurant von 1> lopro» kt, L.-Thonberg. RciNrnhaliirr Straszc 22: Impfung in der Zeit vom 22. Mai bis mit 20. Juni und von, I I. bis mit 18. September d. IS., und zwar an jedem Freitag von ' ,3—'/,4 Uhr Nachm. L.-Nruschöneseld: im Restaurant znm Vergschlöszche», Eisrnbahnstraftc Rr. 50. Impfung in der Zeit vom 5. Mai bis mit 2. Juni und vom 15. bis i»it 22. September d. IS.. und zwar an jedem Dienstag von '/,!)—'/..IO Uhr Borm. L.-Scllerhansen: im LchüftenhauS, Tauchacr Straszc 0; Jnivfung in der Zeit vom 5. Mat bis Mit 2. Juni »nd vom 1. bis mit 8. September d. Is., und zwar an jedem Dienstag von 10—11 Ubr Vorm. L.-Voltniarsdors: im Restaurant zu den RcichShallen, Elisabcthstrafte Impfung in der Zeit vom 21. Mai bis mit 2. Juli und vom 10. bis mit 24. September d. IS., und zwar an jedem Donnerstag von '/,3—'/,4 Uhr Nachm. L.-Rcustadt: im Gafthof. ktrchstraftc SS; Impfung in der Zeit vom 21. Mai bis mit 18. Juni und vom 17. bis mit 24. September d. Is„ und zwar an jedem Donnerstag von '/,5—' .6 Uhr Nachm. L.-G»HUS: im Restaurant znm Waldschlüszchen. Hauptstrasze 25-, Impfung in der Zeit vom 0. Mat bis mit I I. Juli »nd vom 5. bis mit 10. September d. IS., und zwar an jedem Sonnabend von '^3—'/.I Uhr Nachm. L.-Eutritzsch: im Gasthos znm Helm, Hauptstranr 21; Impfung in der Zeit vom 0. Mai bis mit 0. Juni und vom 20. August bis mit 12. Srptrmber d. IS., und zwar an jedem Sonnabend von '//>—' I! Uhr 'Nachm. L.-Lindrnan, Plagwiu, Kl.-Zschochrr und Schlenszig: im Restaurant zum Gosemchlöftchen, Platzwitz. Alte Strafte 10; Impfung in der Zeit vom 25. Mai bis mit 20. Juli und vom ,. bis mit 21. September d. I, und zwar an jedem Montag von 3—'/,6 Uhr Nachm. L -Connewitz und Löftnig: im Gasthos znm Sächsischen bau» L.-Connrwitz, Königitraftc Rr. I: Impfung in der Zeit vom 5. Mat bis mit 23. Juni und vom 15. bis mit 22. September d. IS., und zwar an jedem TienStag von '/,3—' 4 Uhr Nachm. 3) Daselbst finden zu dcn angegebenen Tagen die östentlichcn Impfungen der in den genannte» Stadttheilen aufhältlichen Kinder unentgeltlich statt, auch find daselbst die Impflinge an dem bei der Impfung näher zu bestimmenden Tage zur Reviston vorzustellen. 4» Am Lause dieses Jahres sind der Impfung zu unter ziehe»: I. diejenigen Kinder, ». welche im Jahre 1890 geboren sind, b. welche in früheren Jahren geboren sind und noch dem Imps gesetzt schon vor dem lausenden Jahre impspflichtig waren ledoch bis zum Jahre 1890 der Jmpfpslicht noch nicht voll, ständig genügt haben, erfolglos gestupst worden sind, oder wegen Krankheit nicht geimpft werde» konnten, II. diejenigen Zöglinge von öffentlichen Lehranstalten und Privat schulen, n. welche im Jahre 1879 geboren sind, d. welche in srühercn Jahren geboren sind und nach dem Imps gesetzt schon vor dem laufende» Jahre wiederimpfpslichlig waren, jedoch bis zum Jahre 1890 der Wiederimpspflick »och nicht vollständig genügt haben, erfolglos wicdergeiinp worden sind oder wegen Krankheit nicht wiedergeimpft werden konnten. 5) Alle Einwohncr des Jnipsbezirks sind berechtigt, ihre, wie unter 4 Iu und I> bemerkt ist, iiiipspslichttge» Kinder in dem Jinpslocale ihres derzeitigen Wohnortes »»entgeltlich impfen zu lassen. 6 Für jedes Kind, welches znr Impfung gebracht wird ist glrickneitig ei» Zettel z» übergebe», a»f welchem Raine Geburtsjahr und Geburtstag des Kindes, iowir Name Stand und Wohnung des 'Vaters, Pflegevaters oder Vor niundcs, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter richtig und deutlich verzeichnet sind. 7) Tic Ellern der iiu lausenden Jahre impfpflichtigen Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Verwarnung in 8. 14 Abs. 2 des Jinpsgesctzes angedrohten, bis zu isteigenden E vor den 3 Tagen Haft ansteigenden Strafen ausgesordert, mit ihren Kinder» in den anberaumten Impf- beziehentlich RevisionSterminen behufs der Impfung und ihrer Control« zu erscheinen, oder die Bcsrciung von drr Jmpspflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nach- zuweiscn. 8) Wegen Anberaumung der Imps- und Revisionstermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Controle der oben unter 4 llu und d gedachten Impflichttgrn Zöglinge wird an die Schulvorslehcr besondere Westung ergehen. 9) Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1891 impspflichtigen Kinder und Pflegebefohlenen, wie ihnen sreigesiellt ist, durch Privatärzte der Impfung unter- ziehen lassen wollen, werde» hierdurch ausgesordert, bis längstens znm 30. September 1801 die erforderlichen Impfungen aus- Uhren zu lassen, sowie bie vorgeschricbenen Bescheinigungen darüber, daß die Impfung beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder aus einem gest-tzlichen Grunde unierblieben ist, in dein Impfamt, Rasch markt 1, II. Lbrrgeschoft, Zimmer Rr. 4 vorzulegen, widrigen falls sie nach erfolgloser ainllicher Aufforderung zur Nachholung der Impfung bis Schlns, des Jahres tOcldstrase bis z» 50 Mart oder Haft bis zu 3 Tagze» zu gewärtige» haben würden. 10» Die Kinder mnssen zun, Impstcrininc mit retn- gewaschcucm Körper und mit reinen Kleidern gebracht werde». Il) Tie Eltern der im lausenden Jahre Impspflichtigen Kinder werden in ihrem eigenen Interesse ersucht, die AnsangStcriuine flritzig zu brnntze», da, wie die Erfahrung gelehrt, vie späteren Impftermine stets überfüllt zu sein pflegten. 12» Aus Familie» MI» Häutern, in denen ansteckende Krankheiten, wie Maser», Keuchhusten. Tiphtheritis, Schar lach. Rose u. s. w. bestehe», darf rin impspflichtiges Kind in keinem Falke in das Impslocal gebracht werden. Leipzig, den 23. April 1891. VHb.l62Ö Ter Rath der Stadt Leipzig 4886 vr. Grorgi. N. Bekanntmachung. Im Anschlüsse an unsere Bekanntmachung vom 23. December 1890, betreffend die Einführung der Begräbnis,- und Friedhossordnung für die Stadt Leipzig in den am 1. Januar >891 einverleibtcn Vororte», wird hierdurch ferner bekannt gemacht, daß die Stadttbeilc Leipzig- Lindenau, -Plagwitz, -Kleinzschocher und -Schleusffg bezüglich der Leichenschau zu einem und zwar dem „XI. Lricheuschunbcztrk tLeipzig-Ltndcnan. -Plagwttz,-Kleinzschocher nn»-Lchlcuftig>" vereinigt worden sind, und dass als Leichenschanarzt für diesen Be zirk Herr vr. meck. Ferdinand stsoetz in Lcipzig-Ltndeiiau in Pflicht genommen worden ist; und ferner, baff die Stabtkheile Leipzig- Connewitz und -Löffnig bezüglich der Leichenschau den „XII. Letckp:»- schaubeztrk (Leipzig-Vonnewitz und -Lotznig)" bilden und daß als Leichenschauarzt für diesen Bezirk Herr Ür. meck. Richard Stnnhold in Leipzig-Connewitz verpflichtet worden ist. Die Leichenschauärztc sind, wie hierzu bemerkt wird, bei den in ihren Bezirken vorkommcnden Todesfällen dann zuznziehcn, wenn der Verstorbene in seiner letzten Krankheit nicht ärztlich behandelt worden, auch Nicht »ach 8 5 der Instruction für die Leichenfrauen vom 20. Juli 1850 ein anderer Arzt znzuztrhcn gewesen ist. Leipzig, den 22. April 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. VIII. 1169. I>r. Gcorgi. Dietrich. Bekanntmachung. Im Monat April dieses JahreS gingen an freiwilligen Gaben bei uns ein: 300 in einem anhängig gewesenen Rechtsstreite zwischen dcn Herren G. B. und F. M. durch Herrn Rechts anwalt Freytag, 85 - vom Stadtsteucramt in Sachen S-, — - Sühne in Sachen V. '/. H. L. '/- K. 14 2 4 3 10 b 2 5 4 Ü. '/. K. L. -/. T. G. '/. B. B. '/. F. durch Herrn Frieden-, Achter Kohlmann, 36 4 - 80 86 - — 1 3 10 3 10 5 10 1 5 10 10 10 5 3 16 5 5 3 15 15 Betrag zweier Fundobjccte, überwiesen von Herrn B. in Cüthen u. Herrn K. hier, durch das Polizciamt, Differenz-AuSgicich in einer Streitsache von Herrn A. Gl. Nachf., in Sachen F. Schr., durch die Redaction der Leipziger GcrichtSzeitung, 50 - Finderlohn von Frau S., durch das Polizeiamt, — - Sühne in Sachen H. M. W. I. T. — - ... H. Sch. '/. R. I. — - - - » H. B. S. Sch. — - - - - H. L. H. /. R. I. — - - - - A. M. E. '/. R. H. — - - - - T. S. '/- T. F. — - schcnkungsweise von A. M. C. — - Sühne in Sachen H. W. '/. E. B. I — - - - - E. K. '/. A. K. I — - - - -AG./. E. «. l — - - - - H. T. '/. R. H. — - - - - B. B. A. L. — - - - - E. R. '/. E. T. — - - - -GH.'/. F. K. — - - - - H. S. Sr Ges.'/. H. R W. L. 7. «. G. durch Herrn Friedens Achter Schönherr, Leipzig. Connewitz. durch Herrn Friedens- Achter Freyer, durch Herrn Friedensrichter Seideinann, durch Herrn Friedensrichter Mundt, - -u>. 2. /. «. : z; L i - T. '/. H. j 586 51 Summa, worüber hierdurch dankend quittirt wird Leipzig, den 2. Mai 1891. Tas Armenamt. Hentschel. Schicker. Bekanntmachung. Der ain 30. März 1891 in Bern verstorbene Kaufmann Herr Carl Augustin Ttttei, früherer Mitinhaber der Firma Titlet L XAi^cr, hat der hiesigen Arincncassc, wie der Armcncaffe zu Leipzig Ptagwitz je An Vermächtnis, von 1000 ^l, zusammen Zwei Tausend Mart lctztwillig ausgcsetzt und sind diese Beträge durch Herrn Rechtsanwalt Ilr. Erdmann zur Auszahlung gebracht worden. Wir bringen Solches zur öffentliche» Kenntnis;, indem wir zugleich dem Verewigten für diesen Beweis der Hochherzigkeit den wärmsten Dank in das Jenseits Nachrufen. Leipzig, den 2. Mai 1891. las Armrnamt. H entsche l.Schicker Bekanntmachung. Bei dem Künigl. Haupt-Zoll-Amte soll Mittwoch, de» 6. Mat dieses Jahres. Vormittags I I Uhr ein Fas; Wein in der Revision-Halle für Niederlagegllter unter bei. tm Termin bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Leipzig, am I. Mai 1891. KönigltckrS Hailpt-Zol-Amt. Vr. Rudert. Herzliche Bitte! WaS in allen kirchlich gesinnten Kreisen unserer Landeskirche längst schon lebhafter Wunsch gewesen, in diesen Tagen, mitten wischen Astern und Pfingsten, Ist e- offenkundige Tbatsache geworden: .'cipzig-VolkmarSdorf. bisher Thril der graften Parochie Schönrseld, ist am 1. Mat ». e. zur selbstständige» Kirch gemeinde erhoben. „ . . Eine der ersten und wichtigsten Vornahmen der Parochte L.-Volkmarsdors mit ihren 17 000 Seelen wird der Van einer Kirche sein. In der Pffngstwochc unter dem Weben des Gesttes Gottes soll der Kirchnrubau beginnen in lebendiger Hoffnung aus ferneres gesegnetes Gelingen. Mit unermüdlichem Eifer hat sich Volkmarsdorf seit 7 Jahren ans kleinen Anfängen durch alle Schwierigkeiten hindurch gearbeitet. Hohr und höchste Behörden, Vereine, Familien, Einzelne sind in hochherzigster Weise für das Werk des »irchrilbaura Heise»» und fördernd eingctrrte». Die tKemcindc selbst hat nach Ver mögen in fast alle» ihren Gliedern das Möglichste gcthan. So ind wir mit GotteS Hilfe zu dem so erfreulichen Ziel gekommen, das, uns aus,er dem Bnupiatz etwa 100000 .M für den Bau zur Beringung stehen. Die AuSsühriliig wird nun zwar durchaus einfach gehalten werden, jedoch bei der durch die Seelcnzahl bedingten Gröste der Kirche ist eS immerhin noch nöthig. eine gleiche Sumnie als Anleihe anfzunehmen. Um aber jede llrbcrschrritung »nd Niiznsrirdcnhrit erregende Vrlastnng unseres als arm bekannten StadtthcUS zu vermeide», wenden wir uns besonders unter Hinweis aus Beschaffung der inner,, AuSstattnng der Kirche bittend an unsere Brüder und Schwestern der Altstadt: Sehet an die kirchliche Roth, in der unsere grofte Hleineinde nur zu lange schon gestanden! Habt et» warmes Herz, eine offene Hand für die ne» an- geschloffenen «lieber im kirchcniosen Lstrn! Erbarmet euch und helfet in rechter Chrtstenlicbe Altar und Kanzel, Taufstein und Lrgcl, Elockrn und Fenster mit anschassen! ^ So bitten wir in festem Gottvertrauen im Angesicht deS Sonntags „Rogate". O, möchte unsere dringende Bitte Aller Herzen erfassen! Möchte Alt-Leipzig in gewohnter Hochherzigkeit auch gegen nns, die angeiiommeiie» Kinder, treue Mutterliebe Üben zu Gottes Ehre und zum Segen des ganzen Gemein wesens I Unser Bote wird in diesen Tagen in Gottes Namen an die Thüren und Herzen klopfen, möge er sreundliche Auf nahme finden. Für jede Gabe ein aufrichtiges „Bcrgelt'S Gott"! Leipzig-VoUmarsdors, den 1. Mai 1891. Ter Sircheuporstaud Ter »irchcnbauverrin. ?. vie. Weicksel. Oberlehrer Recht. Bekanntmachung. Tie öffentlich ausgeichriebenen Pflaster-, Granit-, Asphalt- und Anstretchrr-Arbeiten zum Bau drr Brücke an der Carl Tanckntttz-Straftc hier sind vergeben. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher ihrer Angebote hierdurch entlassen. Leipzig, am ^8. April 1891. Ic il«7 Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Gcorgi. CichoAus. 572. Aenderung der Taralatze. Von zuständiger Seite ist eine erhebliche Aendcrung lnieist wesentliche Herab>etz»ng» der für die Verzollung von Perlmutter- Knöpfen und Stücken, von Honig, Kaffee, Käse, Cacao, Meist und Getreide, unbearbeiteten Tabakblättern und Tabakslengeln, Candts und Rohzucker, sowie Papier geltenden Tarasätzc in Aussicht ge nomine». Diejenigen Kausleule und Fabrikanten, welche dadurch betroffen werden, können behufs etwaiger Gegenvorstellungen auf unserer Kanzlei, Neue Börse, Treppe ä, 1, Näheres erfahre». Leipzig, den 1. Mai 189l. Tic Handelskammer. In Stellv.: 2 ch » oor. vr Gensel, S. Bekanntmachung. Nach 8- 17 der Kirchenvorstands- »nd Synodalordnung hat Ende Mai dieses Jahres die Hälfte der Mitglieder des hiesigen Kirchen vorstandes auszuschcidcn. Es sind dies die Herren Coinvtoirist Eari Hartman«, Lteuerinsp. a. T. Louis Kreutzer, Kürschner Eduard Mriftner, Prof. I>r. Rudolph Zehdcl. Für die am Trinitatis feste, Sonntag dcn 24. Mai, zu veranstaltende Neuwahl ist zu vörderst die Liste der Ltimmvcrechttgten auszustellen. Stimm, berechtigt sind nach 8- 8 der Kirchenvorslands-Ordnung alle selbst ständigen Hausväter der Kirchengemcinde, welche da« 25. Lebensjahr erfüllt habe», sie seien vcehcirathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung deS Wortes Gottes oder unehrbarcn Lebens wandel öffentliches, nicht wieder gehobenes Acrgernis, gegeben habe», oder von der Stimmberechligung bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen sind, sowie nach 8- 2 deS Kirchengcsetzes vom 1. December 1876 derjenigen, denen in Folge der Verweigerung der Taufe, Trauung oder Confirmation die kirchlichen Ehrenrechte ent zogen worden sind. Es wird nun hierdurch ausgesordert, die An meldung zur Eintragung in dir Liste drr Stimmdcrrchtigten unter «»gasie von Rainen, Stand, Alter und Wohnung bis längstens znm 15». Mai, Abend- 6 Uhr, schriftlich oder mündlich, jedenfalls aber eigenhändig, bcz. persönlich, tn der Pfarramts, cxpedition (Kirchplatz 2, Part.) in den Stunden Vormittags 8 bis Nachmittags 1 Uhr und Nachmittags 3 bis 6 Uhr Wochentags zu bewirken, indem ausdrücklich daraus hingewicscn wird, Last zur Be- theiligung an der Wahl »nr Diejenige» berechtigt sind, welche nach vorgängiacr Anmeldung Aufnahme in die Wählerliste gefunden haben Leipzig-Gohlis, am 2. Mai 1891. Ter Wahlausschuss. Vr. W Seydel, Pastor. Vorsitzender. (Fortsetzung der amtlichen Bekanntmachungen in der 1. Beilage.) Die Reise des Kaisers nach der Rhciilprovily Der Kaiser bezieht sich beute nach der Rhcinprovinz. zunäckjst nach Düsseldorf, dann nach Köln und Bonn, wo er mit dem Grosiherzog von Liucmburg Zusammentreffen wird. Die Rhcinprovinz gehört zu dcn deutschen Landes tkcilen, welche der Kaiser seit seinem Regierungsantritt noch nicht mit seinem Besuche beehrt hat. Die Gründe ergebe» sich aus den Berkaltnisscn, eS lag noch keine besondere Bcr anlassung vor, und dann mag vielleicht auch eine gewisse Scheu objzcwaltcl habe», die Provinz zu betreten, welche wie kaum eine andere das Getächtniß an dcn Krieg mit Frankreich aus Schritt und Tritt wachruft. Daß in dieser Provinz die Flamme dcö Patriotismus bei der Anwesenheit des Kaisers mächtig auslcuchten wird, liegt in der Bedeutung, welche die Provinz als Grcnzland bat, in dem Sagenreichtlmm und in der Romantik deS Rhcilistroms. Schon einmal hatte der Kaiser Gelegenheit, dieser üigenthümlichkeit deS schönen Strome- zu gedenken bei seiner Anwesenheit in Worms, aber das war ein ofsicieller Besuch der Provinz, dieser war einer späteren eit Vorbehalten. Als die Kaiserin Friedrich während ihres ufcnthaltS in Paris im Februar dieses JahreS der wahren Gesinnung der Franzosen gegen Deutschland zum Aus druck vcrbalf, mögen wobl viele Rheinländer sich deS Jahres >870 lebhafter als sonst erinnert und an die Möglichkeit gedacht haben, daß vielleicht in nicht zu langer Zeit die fortgesetzten Herausforderungen doch noch einmal zum Kriege führen könnte». Was von deutscher Seite geschehen kann, um eine solche Wendung zu ver hindern, ist seit zwanzig Jahren unausgesetzt geschehen, aber eS giebt eine Grenze, welche nicht überschritten werden darf, und wir haben leider Beweise genug in Händen für die Tbatsache, das; man in Frankreich nicht dcn Grad von Vorsicht walten lässt, der nothwendig ist, um den Friede» mit einem Nachbar aufrecht zu ballen, der aus seiner Friedens liebe niemals ein Hehl gemacht hat. Die Rhcinprovinz ist heute nicht mehr in dem Maße wie vor dem Jabre 1870 bei einem Kriege zwischen Deutschland und Frankreich gefährdet, weil wir Straßburg und Metz besitzen, aber die Möglichkeit eines französischen Linsallcö in die gesegneten Fluren dcö NheinlandeS ist damit nicht ausgeschlossen. Heute erfreuen wir unö noch des Friedens, »nd hoffentlich wird er auch in Zukunft nicht gestört werden, aber die Möglichkeit müssen wir uns stets vor Augen halten. Der erste Nubepunct auf der Fahrt des Kaisers durch die Rbeinprcvinz ist die Kunststadt Düffeldorf, und die Künstlcr- schast deS Lwkes bat sich beeilt, dem Kaiser ein Fest in der Tonhalle als Huldigung darzubicten. Man erinnert sich dabei der reizvollen Festlichkeit, welche die Künstlergesellschafl Mal kasten vor einigen Jahren bei Anwesenheit Kaiser Wilhelm'S l. in Düsseldorf veranstaltete. Der alte Kaiser war da von so entzückt, daß er seinem Beifall rückhaltlosen Ausdruck gab, und die Welt ballte damals wider von dem Lobe der Düsseldorfer Künstler, deren Genie sich in der glücklichste» Weise bewährt batte. ^Düsseldorf bat stets seinen Ruf als .Kunststadt bochgchalten, und eS hat immer eine, wenn auch nicht ausgesprochene Nebenbuhler schaft zwischen Düsseldorf und München in dieser Beziehung bestanden, wir dürfe» deshalb gewärtig sein, daß die Tüsset- dorfer Künstler auch bei diesem Anlaß ihren alten Rubin aufrecht erhalten werden. Je weniger man bisher von Vorbereitungen gehört hat, desto größer wird die Ueber- raschung sein. Bekanntlich hat der rheinische Provinziallandtag die Ent scheidung über die Frage, welcher Entwurf für da- Kaiser Wilhelm-Denkmal der Rhcinprovinz zur Ausführung gelangen und wo das Denkmal seinen Platz finden soll, dem kaiserlichen Enkel überlassen, man darf also erwarten, daß die Entschei-, düng im Lause der Anwesenheit des Kaisers i» der Rhcin- prvvinz getroffen werden wird. Drei Vorschläge sind in Bezug auf den Platz gemacht: Das Denkmal soll entweder aus einem Hügel des SiebcngcbirgeS oder auf einer Rbcininsel oder in Eoblcnz Aufstellung finden. Dement sprechend sind auch die Entwürfe für das Denkmal verschieden geartet. Die Frage hat in der Rhcinprovinz weite Kreise beschäftigt und zum Tbcil erregt, und auf die Entscheidung des KaijcrS ist man allgemein gespannt. Wir haben uns schon neulich für den Plan ausgesprochen, welcher dem Denk mal seinen Platz auf einer Anbohe anwcist, weil dadurch eine Beziehung zu dem Denkmal ans dem Niederwald hergcstcllt wird, welche nnS naturgemäß erscheint. Der Nächstliegende Gedanke für den Aufenthalt des Kaiser« in Köln ist der, welcher an die Bestrebungen Wilhelm'S I. für die Vollendung des Kölner Doms ankiiüpft. DaS großartige, vielleicht schönste Bauwerk in ganz Deutschland wird dem Kaiser bei seiner Ankunft in Köln in bengalischer Be leuchtung erscheinen und ibn daran erinnern, daß es deutscher Genius, deutsche Tbatkraft und deutsche Beharrlichkeit war, welche diesem Denkmal gothiscker Baukunst die Vollendung ermöglichte. Ei» Jahrzehnt nach Gründung des neuen Deut schen Reiches konnte die Krönung des großen Werkes festlich begangen werden. Diese von Friedrich Wilhelm IV. begon nene und von seinem Bruder Wilhelm I. fortgeführte und beendete Arbeit wird de» kommenden Jahrhunderten ein sicht bares Zeichen bcr Kraft sein, durch welche die deutsche Ein heit zum Abschluß gebracht wurde. Bon Köln wird Kaiser Wilhelm nach dem sagenumwobenen Bonn, dem Geburtsorte Beethoven'-, gehen, in dessen Um gebung sich das Sicbciigcbirgc, RolandSeck und Godesberg befinden, ein Landschaftsbild, so reizvoll, wie eS sonst nur selten angetroffcii wird, lieber die weitere Ausdehnung der Fahrt ist noch nichts veröffentlicht, eS läßt sich aber mit Sicherheit voraussctzen, daß der Kaiser von Bonn aus nicht nach Berlin zurückkchrcn, sondern auch noch Eoblenz und dem Rbeingau einen Besuch abstattcn wird. Wenn der Enkel Kaiser WilbelmS I. das Denkmal aus dem Niederwald erblickt, bei dessen Gruiidsteinlcgnng und Enthüllung dieser zugegen war, wenn er der Ereignisse gedenkt, welche damit in Verbindung stehe», wie der Mordanschlag der RcinSdorf und Genossen und der Empfang, welcher dem König AlsonS im September 1883 in Paris bc-reitct wurde, so wird sich sein Blick un willkürlich auf die Gegenwart und die Zukunft lenken und er wirb die Frage stellen müssen, wie lange der bisherige Zu stand der Spannung und der Ungewißheit über die Zukunst noch ertragen werden kan». Der Besuch deS Kaiser« in der Rbcinpdovi»; ist ein historisch wichtiges Ereigniß, eS wird klärend nach beiden Seite» hin tvirkcn, für das Deutsche Reich und für Frankreich. An Eommcntarcn deS Besuches von französischer Seite wird es nicht fehlen. * Leipzig, 3. Mai. * A» etwa zwölf der in Berlin und außerhalb domi- cilirten Eolonial und Plantagen-Gesellschajtcn er ging von der Eolonial-Abtlicilung des Auswärtigen Äintcü die Aufforderung, für den Eolonialrath je ein Mitglied vorzuschlagcn. Die betreffenden Gesellschaften sind solche, welche ihre Thätigkcit auf Afrika oder Neu-Guinca er strecken. Auch die fntweslafrikanische Gesellschaft wurde auf- gesordert, ein Mitglied des EolonialratheS zu delegiren Die ostafrikanische Gesellschaft und einige andere haben bereits dieser Aufforderung entsprochen. Auch dcn protestantischen und katholischen MissionSgrsellschasten ist das nämliche Recht eingcräumt worden. Doch soll außer solchen präscntirten Mitgliedern auch eine Anzahl von Männern in den Colonial rath berufe» werden, welche durch Kenntnisse einzelner Colonialgebicte und längere» Aufenthalt dort sich als nützliche 1
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