THURMBRÄU FRANZ DÜNNWALD G. M B H. Anßichvon dem felbßgebrauien hellen und dunklen Thurmbräu 6 / 2 ol 0,25 - V2I 0,40 Vorzügliche Küche und eigene Schlachtung / Säle für Vereine, Konferenzen, Feßlichkeßen ufw. Entwurf: Jakob Werner, Köln a. Rh. JAKOB WERNER / KÖLN A. RH. VOM SATZ UND WESEN DER ZEITUNGSANZEIGE Grundlage und Zweck der Zeitungsanzeige ift: Die Anzeige foll verkaufen! Was verkauft wer den foll, iß gleichgültig; felbft wenn audi nur indirekt verkauft werden foll, ift dies der einzige Zweck der Anzeige, und diefem Zweck hat fich der Satz unterzuordnen. Nur in ganz bedingtem Maße ift der Anzeigenfatz, z. B. bei befondern Gelegenheiten, Akzidenzfatz im gebräuchlichen Sinne des Wortes. Dennoch ftellt der Anzeigen fatz die höchften Anforderungen an das Können des Setzers. Um auf der Höhe zu fein, muß der Setzer eine gute Allgemeinbildung, Intereffe an feinem Beruf und Menfchenkenntnis haben, mit hellen Augen das Leben auf der Straße und in den Kaufhäufern in fich aufnehmen und fich aufmerkfam die Schaufenfter und W erbedrucke guter Gefchäftshäufer anfehen. Hat er dann noch einige Gefchicklichkeit, fo kann er ein guter Anzeigenfetzer werden. Daß diefes Ideal eines Anzeigenfetzers nur vereinzelt zu finden ift, liegt fowohl an den Kollegen wie an den Prinzipalen; bei jenen mangelt es an Anteilnahme, bei diefen liegt der Grund in mangelnder Bezahlung, wo durch fich die Intereffelofigkeit der Kollegen zum Teil von felbft erklärt. Wie bereits gefagt: Anzeigenfatz ift nur bedingt Akzidenzfatz; er gehört in das Gebiet der Werbe- kunft! Jawohl — Kunft! Denn es ift eine Kunft, die Kaufluft zu reizen, oder auch fdion nur, dem Publikum klar und deutlich fagen zu können, was und wo es kaufen kann. Da die Anzeige verkaufen foll, hat fich der Setzer gewiffermaßen als Verkäufer zu betrachten, und weil ein fchlechter Verkäufer nichts taugt, fo muß fich auch der Setzer Mühe geben. Glaubt fich der Anzeigenkunde fchlecht bedient, fo fdireibt er die Satzanordnung vor und macht heillofe Korrekturen. Noch fchlimmer ift es für den Setzer, wenn der Kunde fich folche Anzeigen zeichnen läßt, die ebenfogut, oft auch beffer, gefetzt werden könnten; denn unfre Bleifoldaten haben fdiöne Formen und find klar und deut lich, haben alfo große Vorzüge. Der moderne Kaufmann (es gibt auch noch unmoderne) ift in einem Reklameverein, bezieht gute Reklame- zeitfchriften und erhält fomit viele Anregungen. Die Reklamechefs find entweder felbft fchaffende Werbekünftler oder auch mit allen Waffern der Werbekunft gewafchene Kaufleute, die wiffen, was gut oder fchlecht ift. Hieraus erhellt zur Genüge, daß die Fortbildung des Anzeigen fetzers fehr notwendig ift. Ift man fich über den Zweck der Anzeige klar, fo muß der Satz danach eingerichtet werden. Beftimmte Regeln laffen fich hierfür nicht auf- ftellen, dodi können einige Hinweife vielleicht nicht lchaden. Der Verkäufer foll ftets gut ge kleidet fein und gute Manieren haben. Das gleiche follte auch auf die Anzeige zutreffen. Sie muß anfprechend gefetzt fein und gute Manieren haben, d. h. fie darf dem Lefer (Käufer) nicht läftig fallen durch Unleferlichkeit und 272