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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930308029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-03
- Tag1893-03-08
- Monat1893-03
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gesuhlt. daß sie offen Front gegen den RegierungSantrag machten und eS erst der Stellung der formellen Vertrauens» frage bedurfte, um zu dein gewünschten Zwecke zu gelangen. Das eröffnet nicht gerade die anzenehnisien ZuttinftSauSsichten für den Fall, wenn etwa bei den nächsten allgemeinen Kammerneuwahlen der Radikalismus als Sieger in das Palais Bourbon einzichcn sollte Die Ausgabe der fremden Diplomaten in Paris ist ohnebin gerade schwierig genug, als daß es ersprießlich sei» tonnte, ihr dieselbe durch persönliche Angriffe noch zu erschweren. Das Ministerium Sagasta bat, wie bestimmt vorauö- ruschen war, bei den Wahlen in Spanien eine bedeutende Mehrheit bekommen Gewählt wurden 135» Oppositionelle, die in verschiedene Gruppen zerfallen, unk etwa 30" Mini sterielle. DaS ist so daS üblick,e Verbältniß. In Spanien werten nämlich in regelrechter Berbandlung zwischen Regierung und Opposition die Mandate vertbeilt. Die Regierung nimmt für fick« dreihundert Sipe in Anspruch und überlässt die übrigen der Lopostticn So hat es EanovaS del EastiUo gebalten, so bält es auch Sagasta. In den Wahlkreisen, die den Eonservativen überlassen wurden, belämvst die Regierung die Kandidaten derselben nicht, unter der Voraussetzung und Bedingung, daß die Eonservativen nun auch den RegierungScandidate» in den anderen Bezirken nickt ins Gehege lommcn. Das Abtommcn wird in der Regel gewissenhaft gehalten. Diesmal sind aber die Eon servativrn bedeutend zu kurz gcloinmen, nickt auS Schuld der Regierung, die ibneu 130 Mandate überlassen bat, sondern wegen der Milopposttion, welche zu bekämpfen die Regierung natürlich keine Eile hatte. Diese Mitopposition hat sich geradezu verkoppelt; die Republikaner, in den letzten Portes 25 Mann stark, kommen mit 30 wieder und die Zahl der Earlistcn ist gar von 0 aus l6 gestiegen. Statt 130 Sitze zu bekommen, die Sagasta ibneu zugestanden batte, müssen sich die Eonservativen mit 00 begnügen. Sagasta bat aber keine Ursache, fick zu freuen; waö ihm die Konser vativen weniger Sorge machen, das wirb durch die Republi kaner reichlich wieder eingebrackt Fünfzig Republikaner, die einig sind, daü ist immerkin ei» Umstand, mit dem Sagasta ernstlich zu rechnen baben wird. Nachdem in den letzten Wochen bei stattgesundenen Nach wahlen die G ladstoneaner mehrfach Erfolge gegen die Unionisten errungen ballen, baben sie in diesen Tagen bei einer derartigen Ersatzwabl in GrimSby eine arge Niederlage erlitten, indem dort mit einer Mehrheit von fast tausend Stimmen der unionislische Eandival seinen liberalen Gcgenbewerbcr besiegt bar. Durch diesen Wabl- ersolg ist der seither in den Händen rer Gladsloneaner be findlich gewesene Wahlbezirk den Unionisten in die Hände gefallen. Infolge dieser so weckselrollen Wahlergebnisse läßt sich schwer sagen, wohin gegenwärtig die Ansicht der groß- britannischen Wählerschaft in Betreff der Homerule-Frage neigt Nach neueren Nachrichten hald'ord Salisbury dieconser- vativen Abgeordneten zu einer Zusammenkunft am Mittwoch einbcrusen, um die politische vage zu besprechen und einen Beschluß über das Vergeben der Partei bei der zweiten Lesung der irischen Homerule-Bill z» fassen Die Agitation gegen dieselbe ist in stetem Wachsen begriffen. Der Senat der Dudliner Universität beschloß gestern, eine Petition gegen die Bill einzu- reichcn,dadicsclbeIrland zun, Bürgerkriege »ndBanterotttreiben würde. Der Dublincr Stadtratb verwies die Bill an einen Ausschuß, der von Sachverständigen genauere Insormationen über den finanziellen Theil cinziebcn soll. — Der Herzog von Westminsler und andere bekannte Mitglieder der Staats kirche baben ein Rundschreiben an ihre Glaubensgenossen gegen die.Kirchenvorlage für Wales erlassen, welche nach ihrer Ansicht die StaatSkirche auch außerhalb Wales anss Ticsste erschüttern würde. — Wie der „Globe" erfährt, wollen die Bcrlretcr von Ulster im Unterhause eine Be wegung anregrn zu Gunsten der Trennung Ulster- von Irland, falls die Homerulevorlage durchgeht. Deutsches Reich. --- Berlin, 7. März. Wie dieser Tage mitgetheilt wurde, bat der StaatSminisier I)r. v Koseritz den Anbaltischcn Landtag mit einer Rede eröffnet, in der über Maßregeln de- Reiches abfällig geurthcilt wird. Er bat nach dem vor liegenden ossiciellen Wortlaut nicht nur gesagt, daß sich das finanzielle Verbältniß Anhalts zum Reiche unter der Wirkung der Handelsverträge und bei der andauernden Steigerung der Militairlast verschlechtert habe, sondern er hat auch aus den „Stand der Unsicherheit, sowohl in Bezug aus die Befürchtung des Abschlusses weiterer, unserer Landwirtbschafl nachtheiliger Handels verträge als auck aus das Schicksal der schweben den Militairvorlage" verwiesen. In den hiesigen maßgebenden Kreisen haben diese Aeußerungcn sichtlich ver drossen; mehrere officiöse Blätter schreiben übereinstimmend: „Darin ist zum Mindesten eine Bemängelung der Handel« vcrtragSpoltit enthalten, die um so ausfälliger ist, als An kalt im Bundesrathc ebenso wie der Militairvorlage auch den Handelsverträgen zugestimmt hat. Schwerlich sind schon einmal Maßregeln, die in der Zuständigkeit des Reiche- liegen, vom Ministertische eines Einzelstaates auS öffentlich kritisirt worden, und es ist daher begreiflich, daß man an den leitenden Stellen des Reiches gegen solche bedenkliche Erscheinungen nickt unempsintlich ist Leiter läßt sich die Erinnerung freisinniger Blätter, daß Minister von Koseriy bis vor Kurzem der Rechten deö preußischen Abgeordneten hauses angebörte, nicht einfach zurückweisen. Gerade in der letzten Woche ist in preußischem Particularismus, der ich der loyalen Ausführung von NeickSgesetzen zu entziehen suchte, am DönhosfSplatze Ungewöhnliche« geleistet worden. Nur darf der Unterschied nickt übersehen werden, daß die preußischen Minister ihren Maun zu Gunsten der Ein richtungen tcS Reiche« standen, während in Dessau ein Ministe» alsKrilitcr derselben austrilt. Diese Sache dürste doch wobl mit den Protesten in der nationalen Presse nicht für abgetban :u erachten sein." * Berlin, 7 März. Der Centralvorstand deutscher Abeitercolonien trat beute unter Vorsitz des Grafen Zielen - Schwerin im Herrenhause zu einer Sitzung zusammen. Ter Ministerpräsident Gras Eulenburg hatte sein Bedauern auSsprechen lassen, durch die parlamentarische Thätigkeit am Erscheine» behindert zu sein. Den Bericht über die letzten zwei Jahre erstattete Gras Zielen. Er gekackte des ent schlafenen Ehrenpräsidenten, des Herzogs von Ralibor, der ibatkrästig das Werk in- Lebe» geruic» und die Arbeit mit Interesse verfolgt bat. Die verflossene Periode selbst brachte viel Arbeit und Müke, aber auch viel Erfolg, wenn sich dieser auch oft dem Auge entzogen bat Die Bildung eines eigenen Organ« der Verpfleg», ngsstat io »en ist erreicht, die neu ge schaffene Vereinigung wird niorgenznm erste» Eongreß zusammen treten. Das Ersuchen an die Vorstände der Eolonien, Trinkern längeren Aufenthalt zu gestatten, ist gestellt, ob mit Erfolg, bat sich noch nock nicht ermitteln lasse». Die geplante Ein richtung eine- VertrauenSmännernetzcS ist nickt gelungen. Vielfach haben die deutschen Arbeitereolonien in den letzten Jahren anck für das Ausland als Vorbild gedient. Die italienische Botschaft bat sich Material erbeten, ebenso ist von Sydnrn ans Material erbeten Eine Deputation au« Paris bat mehrere Eolonien besucht Der Minister des Innern hat in beiten Iabren die Bestrebungen deö Eentral- vorstandeS mit Beiträgen unterstützt, aus den Ileberschüsftn der Kaiser Wilhelm-Spende sind sür einzelne Eolonien 0000 -L bewilligt. Neue Arbeitereolonien sind im Laufe der letzten zwei Jahre vier errichtet, eine in Hamburg, eine in Wcstpreußen, eine zweite in Württemberg und eine zweite in Schlesien, die letztere ist eine katholische. Einem Rückblick auf die Entwickelung der Arbeilcr- colonien in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens ent nehmen wir, daß bis März l80l sich 41807 Eolonisten in zweiundzwanzig Eolonien befnntcn haben. Dem von Herrn v. Itzenplitz erstatteten Eassenberickt zufolge bat das „Eorre- spontenzblatt" einen kleine» Zuschuß erfordert. Der Vorstand beschloß sodann, künftig wieder alljährlich zusammenzulreten. Einigen Ausführungen deS Pastors v. Bodelsckwingb entlebnen wir noch folgende Angaben. Die ;. H bestehenden 23 Arbeiter- colonicn verfügen über ca. >100» Playe, in de» Verpflczungö stalionen befinden sich gegenwärtig loooo, in den 400 deutschen Herbergen zur Heimath 14 000 Betten. Der Eongreß beschäftigte sich im weiteren Verlauf der Verhandlungen mit der Frage, ob eS wünschenSwerth und ausführbar sei, mit den Arbeitcr-Eolonien besondere Zweigablheilungen zu ver binde», denen zwecklos Wandernde auch zwangsweise zn- gcsübrt werden könnten, oder ob hierfür besondere Anstalten »iS Leben zu rufen seien — Der Kaiser empfing beute Vormittag den Ebef des MilitaircabinetS zum Vortrage und nahm ipäter noch eine Anzahl militairischer Melkungen entgegen. — General von Loö überbrachte dem Kaiser den eigenhändigen Brief des Papstes. In seinem Brief spricht der Papst, wie der „Boss. Ztg." auS Rom gemeldet wird, in "Ausdrücken des höchsten Lobe« von dem socialpolitischen Wirken des Kaiser« und gicbt den Wunsch kund, stets mit dem Kaiser zusammen sür daö Wobl Deutschlands (!) tkälig sein zu wollen. Der General ist in den vaticanischen Kreisen Gegenstand besonderer Ausmerksamkeit gewesen. Earkinal SlaatSsecretair Rampolla überbrachte ihm persönlich den EbristuSorde». — Prinz Friedrich Leopold von Preußen, welcher gestern von Jagdschloß Glienicke nach Berlin kam, begab sich »ach der Große» LandeSloge, wo er bis »in 8 Uhr den Arbeite» derselben beiwohnte. — Die Erkrankung deS Fürsten BiSmarck an einer Vencnentzünduna war ziemlich belanglos. Der Fürst batte früher ähnliche Beschwerden in viel heftigeren, Maße. Jetzt ist der Anfall vollkommen beseitigt. — Der preußische Gesandte beim päpstliche» Stuhle, v. Bvlow, beglückwünschte gestern den Papst au« Anlaß eine- BischofSjubiläumS und überreichte hierbei ein künstlerisch auSgestatteteS Album. — Die Entscheidung sür oder gegen die Jesuiten, o schreiben die „Hamburger Nachrichten", wird in letzter Instanz beim BunbeSrathe liegen, und sie dürfte sür dir künftige Entwickelung der inneren Politik de« Reiches von Bedeutung sein. — Zur weiteren Regelung deS Gewerbe-AussichtS- diensteS werden, wie die „Hamb. Nackr." hören, vom 1 April d. I. ab in folgenden Regierungsbezirke» neue Gewcrbe-AufsichtSbezirke zur Durchführung kommen: in Franl- >urt a. O. 4, Breslau 4, Liegnitz 3, Oppeln 3, Magdeburg 4, Merseburg 4» Erfurt 2 und Schleswig 4 Aussichtsbezirke. — Wenn die „Kreuz-Ztg." diesmal besser berichtet ist als in rnheren Fällen, so wird der GreisSwalder Professor der Theologie Schlotter am I. Oktober einein Ruse an die Berliner Universität Folge leisten. ES handelt sich um die orthodoxe Gegenprosesjur gegen Professor Harnack. — AIS Generalcommissare deS Ilnterrichtsininisters sür die von der preußischen llnterrichtSverwaltnng veranstaltete Darstellung de- Standes und der Entwickelung des Uni versität«-, höheren und niederen Schulwesens in der Aus teilung von Chicago reisen in diesen Tagen Professor Finkler «Bonn) und Prosessor Waetzoldt von der könig lichen Elisabetb-Schule (Berlin) ab. Die Entsendung von Spccialcommissarien sür einzelne Zweige findet später statt. * Breslau, 0. März. Gestern wurde von hier eine mit 43 848 Unterschriften aus der Provinz Schlesien versehene Petition gegen die Wicderzulassung LeS Iesuiten-LrdenS an den Reichstag abgeschickt. * Schleswig, 7. März. Eine auS Bürgern verschiedener Parteien sowie Abgeordneten deS Provinziallandtags bestehende zahlreiche Vcrsammlnng »ahm einmüthig eine Resolution an, welche verlangt, daß über die Militairvorlage eine Ver sündigung berbeigefübrt werden möge. * Hannover, 0. März Gestern hielt daS Provinzial- wahlcomitö der nationallibe ralen Partei unter Zu ziehung von Vertrauensmännern eine längere Sitzung ab, in der namentlich auch zu den Beschwerden des mittleren Gewerbestandes Stellung genommen wurde, lieber diese wie über andere Fragen, die jetzt gerade die politische DiS- cussion beherrschen, wurden Resolutionen beschlossen, die demnächst veröffentlicht werden sollen. Wie verlautet, soll noch in diesem Frühjahr ein nordwestdeutscher nationalliberalcr Parteitag einbcrusen werden. * Braunschwrig, 0. März. Der preußische Gesandte an den Hosen zu Oldenburg und Braunschweig, Gras von der Goltz, ist heute hier ringetroffen. Ob ein heute unter dem Borsitz des Regenten abgehaltencr Ministerrath mit der Anwesenheit des Geiandten in irgend welchem Zusammenhang sieht, muß dahin gestellt bleibe». --- Alteuburg, 7. März. In, Lstkreise wurden im vergangenen Jahre insgesammt 48 408 Durchreisende in den neun Stalionen des Gemeindeverboildes zur Bekämpfung des Baga- bundenthums und gewerbsmäßigen Wanderbetlrlns verpflegt. In dem Zeiträume der letzten vier Jahre hat sich die Zahl der verpflegte» Durchreisenden verdoppelt; die JahrcsauSgabe ist von 3041,15 im Jahre 1889 auf 12208,43 ,« im Vorjahre gestiegen. In der hiesigen Herberge znr Henna,h wurden allein 14 542 verpflegt. Davon verdienten 6363 ihre Verpflegung durch Arbeit, wahrend 3497 sie baar bezahlten. Tie übrigen »mßte» unentgeltlich halbe Verpflegung erhalten. * köaffel, 8. März. (Telegramm.) Eine Versammlung der konservativen Partei von Hessen und Waldcck, welche gestern Abend hier stallfand, nabn, eine Resolution an, in welcher sie sich entschieden für die Militairvorlage erklärte. * Ans dem Wahlkreise Arnöbrrg-Llpr, 6. März. Wie Herr FuSangel, so bält auch Frdr. von Fürstcnberg seine Eandidatur gegenüber dem sractionSsromnien Herrn Böse ansrecht. Infolge dessen stößt da« klerikale „Ecko der Gegenwart" einen Notbschrei auS und verlangt aus das Dringlichste daS Einschreiten der CentrumSsractionen oder ihrer „Specialgesandten" gegen Frbr. von Fürstenberg: „Einer der Gegner des Herrn Fusangel, der Frhr. v. Fürste», berg aus Herdringen, erklärt, nur in tirchen-polililchen Dingen auf deni Siandpuncte des Eeutrums zu stehen — genau wie Frhr. v. Hornstein —, dagegen in wirthschastlichen aus dem Stand punkte der Conscrvativen, und was die Militair-Borlagc «»geht, so ist der Herr da Regierungsmann. Das ist gewiß eine vielfarbige Coulenr, und doch bat sich in dem politisch jo deroutirteii zweiten Arnsbergcr Wahlkreise bereits ein aus an gesehenen Männer» — Geistlichen, Ockonomcn u. s. w. — bestehendes Coniitö gesunden, welches mit Eifer für den Herrn eintritt! Das scheint «ns doch ganz anders und viel „schlimmer" zu sein als die Erklärungen des Herrn Fusangel. Uns will bediiuken, daß, wenn die Vorstände der Centruiiis-Fractioncn nicht auch in paritätischer Weise gegen diesen Candidatc» auflrcten wollen, dies unbedingt von Seilen eines der Specialgesandte» der Fraktionen geschehen muß, welche demnächst in einer der Wahlversammlungen austreten sollen, die sür den zweiten Arnsberger Wahlkreis angrsagt sind." * Lutster«, 7. März. Amtliche« Wahlergebniß. Bei der heute hier abgehaltencn Wahl eines Landtags Abgeord neten für den 5. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Düffel dorf (Essen, Mülkeim, Duisburg, Ruhrort) an Stelle de» verstorbenen Abgeordneten Vogen wurde der Eandidat der Nationalliberale», LandgerichtSrath Schneider zu Essen, gewählt. * SarlSruhe, 7. März. Das Ausscheiden deS Slaats- minifterS Turban und deS Finanz»,inistcrS Ellstätter wurde genehmigt. Nokk wird Staat-minister, Turba:,, nicht Ellstätter, Oberrechnungökanimcrpräsident. Beite Minister »ahmen bereits Abschied von ihren Beamten. Weitere Ernennungen werden heute Abend erwartet. (Schw. Merc.) * Strassbi»« i. trls, 7. März. Bei de», Statthalter Fürsten Hohcnlobe fand heule Abend zu Ehren des LandeSauSschusseS ein Festmahl statt, an welchem die Spitz.:, der Behörden theilnabmen. Während des Mahles hielt der Statthalter eine Ansprache, i» welcher er den Ausschuß zu der raschen Erledigung der Geschäfte beglückwünschte; alle dings seien nur verhältnißmäßig geringe Vorlagen aus dem Gebiete der Gesetzgebung eingebrackt worden; er bedauere daS Scheitern der vorjährigen Vorlage, betreffend die OrganisaiioiiSgesctze, tröste sich jedoch mit dem Ge danken , daß der Sinn für die Selbstverwaltung auch in diesem Lande mehr und mehr Boden gewinnen werde; man müsse aber langsam Vorgehen, sich vor der Hai d mit der Reform der Gemeinrcgesctzgcbuiig begnügen und für die nächste Session die Genieindcordmmg auSarbeiten lasse». Er habe großes Vertrauen aus den ruhigen und praktischen Sinn deS LandesauSschuffeS, der stets bereit sei, Hand in Hand mit der Regierung daS Wobt des Landes zu fördern. Der Statthalter schloß niit einem Toast auf Elsaß-Lothringen, den LankcSaiiSschnß »nk dessen würdigen Präsidenten. Präsident Ist. Schlumberger sprach seinen Tank aus und toastete ans das Wohl des Statthalters, wobei er dem Wunsö. : Ausdruck gab, daß Fürst Hobeniobe »och lange an der Spitze der Regierung von Elsaß-Lothringen bleiben möge. Amtier«. 7. März. Bei der ReichstaqSersatzwabl im zweiten vberpsälzischen Wahlkreis sind ßier bisher 0>>7 Siiinmen für Riß (Ecntrum) gezählt. 840 Stimmen sind zersplittert, davon entfielen 215 ans den socialdemokratischen Eandikaten und 3 aus l>,'. Sigl-Münchcn. Oesterreich-Uugarn. * Pest, 7. März. Tie beuligc Rede de« Eultusminister-) Esaky ist das bedeiuendste Ercigniß im bisherigen Verlaufe der kirchenpolitischeii Frage. Tor Minister sükrte zebn l:s zwöls amtliche bischöslicke Schreiben an, worin die Bischöfe den EnltnSininister darüber verständigen, sic hätten iloe Sprcngclpsarrcr angewiesen, dem Wegtauserlaß Folge zu geben, und den entgegenhandelnden Pfarrern Verweile ertbeilt. Oppositionelle Zwischenrufe so. dcrten stürmisch, der Minister solle die betreffend» Bischöfe nenne». Der Minister entbiclt sich der Namens nennung. offenbar a»S Schonung, weil, wie Eingc weitste wissen, von diesen Bischöfen mehrere nock am Leben sind. Sicher ist, daß anck der srtthere Primas Simor zu diesen Bischöfen gehörte. Der "Abgeordnete Emerich Szalan erklärte, ausS Bestimniteste zu wissen, der jetzige Bischof Baro» Hornig, der ehemals Vortragender Ratb im CutluS Ministerium war, babe unter Trcsort den ersten Weatanserlaß verfaßt, der nock viel strenger laiitekc. als der Erlaß des jetzigen EulttisiuinistcrS. Mit diesen Enthüllungen ist die kirchenpoiitische Frage in einen neuen Abschnitt getreten. — Im Club der liberalen Partei wurde Abends angeregt, die heutige Rede de« EultuS ni inisters in Hunderttausenden von Exemplaren ini Lande zu verbreiten, gleich wie die klerikale:! Flugschriften gegen die Eivilcbe unter der ländlichen Bcvöl kerung verbreitet wurden. lM. Z.) Frankreich. * Paris, 8. März. (Telegramm.) Nach einer Melkung deS „Figaro" würde Brisso» beute seine Amt als Präsident der PananiaunlersuckungSconimission niederlcgcn, und zwar wegen der längeren ArbeilScnkbaltting, ;» welcher er insolge einer Operation, der er sich unterziehen mußte, genötbigl sein würde. — Die Nachricht, daß der Chef deS General- stabcs, General Miribel, zurücktrcten werde, bleibt unbe stätigr. — Der „Jour" bcbauptct, zahlreiche französische Eapilalisten, welche durch den Panamascandal beunrubist seien, suchten ibr Geld ini AnSlande anzulcge». In »lchrcrc:! englischen Banken seien in den letzte» Wochen über 300 Mi! lioncn sranzösischen Capitals eingelegt worden. Belgie»». * Brüssel, 7. März. Daö socialistffche Hauptblau „Peuple" fordert in einen, heutigen Brandartikcl die Arbeiter auf, zu den Waffen, gegebenen Falls auch zum Dynamit ; greisen, um daS allgemeine Stimmrecht zu erzwinge::. hinzuzählen, das kann der Mann nicht, er bat sein Trödler- geschäst in St. Pauli, wer da kauft, will billig kaufen." „DaS verhält sich ander-", siel Stinc barsch ein. „Du sprichst, wie es Dir i» den Kram paßt. Die betrunkenen Matrosen, die seine Haupikuiidschast auSmachen, haben chie Taschen voll Geld, wenn sie nach langer Seefahrt an- Land kommen, und zahlen jeden Preis, der ihnen abverlangt wird " „Wer bat Dir denn da» dumme Zeug weiß gemacht?" forschte Knicker. „DaS bin ich nicht schuldig, zu sagen", versetzte sie trotzig, „ich" — sic wurde durch ein Geräusch von der Straße brr erschreckt, milerlicß eS, die beißenden Worte auS- zusprcchen, die sic auf den Lippen batte, und winkte auch Knicker zu, sich rubig zu verbaltcn. Die Beiden lauschten mit angcbalteneni Atbem, voller "Angst, eS könne ein un- vorbergescbener Zufall zur Entdeckung ibreS lichtscheuen Treibens sübren. Knicker faßte zuerst wieder Math „Es bat nichts zu bedeuten", raunte er dein Weibe zu, „eS sind Kneipbrüder, die ihren Rausch nach Hause tragen und dabei unterwegs allerband Uiffug verüben." „Sie sieben still und beratkcn miteinander", flüsterte sie, „Sic baben da« Licht gesehen, lösch' es auS, sie sprechen von Spuk da unten — ob — web —" Mit gellendem Ianimcrschrei stürzte da- Weib zusammen, denn ein von der Straße bcrabsallenker schwerer Gegenstand war ibr mit aller Mackst aus den Kops gefallen und hatte sie bedenklich verletzt und betäub» Die Attentäter hatten trotz de« Lichtscheines, der ihnen an diesem Ort und ;» dieser Stunde seltsam ausgesallen war, daS Straßenschild der Katzengasse, wie beschlossen war, durch die Kelleröffnn.ig geworfen »nd mit dem polternden Ge räusch. welche- daS Hinabfallc» veranlaßte, auch den wilden Schrei vernommen, den die Getroffene auSstieß. Wohl ahnend, daß sie bier Schlimme- verübt, sanken sic für gut, so rasch als möglich voin Schauplatz ibrer Tbat zu ver schwinden. um ini sicheren Heini ibre Betrachtungen über da« Erlebte anzustellen Auf anbaltciidcS Regenweller, da« von rauben Winden begleitet war, folgten heitere, sonnige FrüblingStagr. Die Erde batte ibr Festkleid ungezogen, um Ostern würdig zu begehen und zalstreick strömten die Städter, soweit sie nicht von den Vorbereitungen aus da« Fest in Anspruch genommen waren, in- Freie binauS, in- Reick der Natur, wo die reckte FeiertagSstimniung von selber kommt So tbaten auch die Mekicinalrätbin Dörnbach und ibre jugendlichen Begleiterinnen, Amanda Sykow und "Annita Roland, die »« vertrautem Gefta-iche gemächlich die Hochstraße binausschrittcn unk, aus dein breste« Plateau deS Hügels an gekommen, ibr« Schulte der Villa Elermonl znlcnkleii, die «m Eingang «ine» Akazienwäldchen- lag und von Baum- grnppen und Blumenbeeten umgeben, einen reizenden Anblick gen ährte. Die Villa war auS rotbem Sandstein in gordischem Stile erbaut, eine Ritterburg en miniature aus stolzer Höbe, war sie weitaus sichtbar. Ihr zu Füßen lag die große, reich bevölkerte Stadt, mit ibrem herrlichen Dom »nd vielen Kircke» a»S grauer Vorzeit, mit ihren modernen Prachtbauten, vom alten Rbeinc bespült, aus dessen jenseitigem User sich mächtige Felsen austbürmten, gekrönt mit Ruinen von Raubschlössern aus ver gangener Zeit, die von gewaltigen Geschlechtern und deren untcrgrgangener Herrlichkeit crzäblten Am Fuße dieser Berge lagen rebenumkränzte Hütten zwischen Gärten und Weinbergen und über denselben aus begrünten Abhängen ragten Kirchlein und Eapcllen empor, deren Glocken man bei reiner Lust herüber klingen körte. Heute Abend sollten sie alle zusammen erklingen, die Glocken in Statt und Land, um die Auferstehung ein- zuläulen, eS war ein hoher Genuß, dies Geläute hier oben zu hören, und die drei Damen batten diese Stunde und diesen Weg gewählt, um sich diesen Genuß zu verschaffen. Die Mcdicinalrätbin blieb stehen und betrachtete die Billa, ihre Gedanken waren zumeist aus da» Praktische gerichtet. „Wer zehntausend Thaler Revenuen und dieser reizende Fleckchen Erde besäße, der könnte da leben wie im Paradiese. Unter dem jetzigen Besitzer ist eS leider eine Stätte glänzen den Elende«. Sie wissen eS ja a»ch, Fräulein Sykow." „Ich wollte, ick wüßte, wie ibm abzubetsen wäre", bemerkte die Angeredctc, „ich dabe da« Fräulein v. Stabt so lieb gewonnen, daß ick ein Opfer bringen könnte, um ibr die Last leichter zu machen, die sic mit beroischer Selbstverleugnung auf ibren schwachen Schultern trägt." „Fehlt eS ibr an Geld?" fragte Annita Roland, die auf merksam zugcbört batte. „Sehr, Fräulein, sehr", bestätigte die Medicinalrätbin „Wieviel braucht sie?" sragte die Amerikanerin, gerate aus« Ziel loSgehcnd. Die Befragte zuckte die Achsel: „Für fick sehr wenig, sür den alten Ldeim unendlich viel, o, viel mehr, al» sie auf- zutreiben im Stande ist." „Er spielt, er verliert, er giebt Summen auS sür seine noble Passion und zieht da» arme Mädchen mit in- Ver derben", setzte Amanda Sykow hinzu „Kann sie den alten Herrn nicht entmündigen lassen, wenn er io unvernünftig haust?" sragte "Annita kühl und geschäftsmäßig. „Dazu wird sie fick schwerlich verstehen", meinte die Medicinalrätbin, unk Amanda Snkcw fügte hinzu: „Ick glaube sogar, daß Hermine v. Stabl ein solches Anerbieten niit Entrüstung znrückweise» würde Könnten Sic, Fräulein Roland, einen Mann so töktlick beleidigen, der in seiner glücklichen Zeit der Wodltbäter ihrer Familie gewesen, der, seinen Leickinnn abgerechnet, der beste, edelste Mensch ist, den ein ungünstiges Geschick um zwei Jahrhunderte zu spät aus die Welt kommen ließ? Er paßt mit seinen feudalen Be griffen, niit seine» chevalereSken Ansichten nicht in unsere practische Zeit, in der sich Alles umS Geld dreht." „Schlimm sür ibn, schlimmer noch sür seine Nichte; Unter stützung nehmen sie wobt nicht an, oder doch?" sragte Annita. Tie Medicinalrätbin schlug entsetzt die Hände zusammen: „Wo denken Sie bin, Fräulein Roland? Eine solche An spielung würde als Beschimpfung ausgefaßt. Man kann hier nur bclsend cingreifen, wenn ma» de», Fräulein Arbeit ver schafft und solche gut bezahlt. Aus diese Weise wird ihr empfindliches Ehrgefübl nicht verletzt." Annita zuckte die Achsel. „Seltsame Begriffe", sagte sie mit halb mitleidigem, halb verächtlichem Lächeln. „Verletzt eS das Ehrgefühl de« chevalereSken Oheims nicht, wenn die Nichte um'S Geld arbeitet?" „Er ahnt daS nickt." versicherte Amanda, „denn er be kümmert sich wenig um daS, was die flüchte in ihrem Tbnrm- zimmer treibt. Sollte er sie aber doch einmal am Stickrahmen überraschen, so ist er überzeugt, daß sie Paramente ansertigt und dagegen bat er nickt- einzuwendcn, denn die Edeldamcn vergangenen Jahrhunderts stickte» und webten auck für Kirchen und Klöster." „Ist die Kunstfertigkeit de« Fräuleins wobl auch so groß, wie die der alten Ritterdamen?" fragte Annita lächelnd. „Ja, sie ist eine Künstlerin iu der Nadelmalerei", be stätigte Amanda, die sich'« zur Ausgabe gemacht batte, die Amerikanerin sür die Bedrängte zu interrssiren. „Hcrmine v. Stabl bat vor Kurzem einen Ofenschirm vollendet, der so meisterhaft gearbeitet ist, daß ick wünschte, man könnte denselben iu eine Kunstausstellung bringen." „WaS stellt die Stickerei vor'/"' erkundigte sich Annita, die ansing, warm zu werden Amanda beeilte sich, Auskunft zu ertheilen: „Dieselbe stellt da- Bild der Lorelei vor, wie sie sich ibr goldene- Haar kämmt und die Schiffer in» Verderben lockt. Man muß da« seben, um zu urtheilen. Sie könnten eine gute Thal ver richten, Fräulein Roland, wenn Sie Ihre Cousine bestimmen wollten, diese« Kunstwerk zu kaufen " Annita sah die Sprecherin mit schalkhaftem Lächeln an. „Ja so. meine Cousine! Ganz wobl, ich werde mit ihr dar über sprechen, möchte mir aber vorher den Ofenschirm an- sehen und auch den Preis erfahren." Tic Medicinalrätbin schritt, ohne rin Wort zu sagen, aus da« Gitterthor zu, da« zum Vorgarten führte und läutete. Ein alter Diener in fadenscheiniger LivrSe eilte mit strammer Haltung berbei und sragte, nachdem er ehrerbietig gegrüßt hatte, die Damen nack ihrem Begehr. „Fräulein v Stahl zu sprechen?" fragte die Medicinal- rathin Der Alte bedauerte unendlich. Gnädige- Fräulein Ware i vor einer Viertelstunde nach dem Wäldchen gegangen »nd ruhten wahrscheinlich auS auf der Bank im ersten Akazie:- rondcl, kaum zweihundert Schritte von da entfernt. ES war so, wie der Diener vermuthete. Hermine ließ die müden Augen und die fleißigen Hände ausrubcn vrn anstrengender Arbeit. Sie batte niit dem Sticken der Fabne begonnen, die ibr von Sykow « übergeben wurde, und i:n eisrigen Bestreben, recht bald den Lohn der Arbeit zu ve. dienen, war sie mit ihren Kräften nicht haushälterisch »»: gegangen, nun fühlte sie sich erschöpft und verstimmt S e lehnte den Kopf an einen Baumstamm, schloß die Lite , faltete die Hände im Sckooße und sog begierig in langen Athemzügen die reine, würzige Lust rin, die ihr die Scklii'e kühlte und ihr die runde Wange rosig färbte. Hermine war nicht regelmäßig schön, aber sie war eine jener liebreizenden Erscheinungen, an denen lein Menschenfreund ungerührt vorüber geht. Der Anst.uck reinster HerzenSzüte prägte sich in ihren Zügen aus. di: Grübchen in Wangen und Kinn und die leichtaufstrebeiwe Nasenspitze ließen daraus schließen, daß die Güte mit einer Dose Schalkhaftigkeit gemischt sei, wenn auch gewöhnlim der Blick ihrer großen braunen Auaen dem Beobachter fast kummervoll erscheinen wollte. Die Sorge wich ja nie vc:: ibr, selbst in heiteren Augenblicken war sie nicht ganz zu ve, scheuchen, sie war schon in ihrer Kindheit ibre Gefährtin g- wesen und folgte ibr nach in die Roscnzrit der Jugend, m: ibren grauen Fittigen Vergangenheit und Zukunft düs::, überschattend. Auch in diesem Augenblick weilte sie in ibrc. Nabe und verdrängte die angenehmen Gesühle, welche lohne.-? nach redlicher Arbeit in die Menschcnbrust cinziehen, um deren Stelle einzunebmen. ,,Wa« nützt mir alle Plage", dachte ne. „wenn ich nickt bald für meinen Ofenschirm einen Käns., finde, der eine» anständigen Preis zablt. Ich muß die Arbeit heimlick auSbielcn und anncbnien, wa» man mir dafür giebt, denn wir brauchen Geld. Hilf, guter Gott, damit ich nicki verzage!" Da- Näberkcmmen der drei Damen weckte sie aus ihrem Sinnen. Sie subr auf, strich das widerspenstige Haar, nm dem der Wind gespielt hatte, an den Schläft» zurück »»? schickte sich an, den Ankommenden entgegenzugeben T:e Medicinalrätbin erwiderte die Begrüßung des Fräulein« wie eine wohlwollende Gönnerin, Amanda mit rntgrge»kommen der Herzlichkeit. Annita Roland stellte sich selbst ver. bat darum, die zuletzt vollendet« Arbeit de« Fräulein« sebrn zu dürfen, um solche zu kaufen, fall» dieselbe ihren Erwartungen entspreche AusS Angenehmste überrascht, willfahrte Hermim. sosort dem Verlangen der Amerikanerin, und einige Minuten später standen die vier Damen in dem Tburmzimmer, wo da« jung« Mädchen schaffte und wirkte. (Fortsetzung folgt.)
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