V. Andersen 135 MNEL7il.l,VL Abb.IöL. Valdemar Andersen: Plakat für „De Hjemloses Dag" (Zu Seite 13ö) im Dunkeln bleibt, wie das Wasser ihn vollständig überrieselt, wie einzelne Tropfen im Aufprall seitlich abspritzen, das ist mit außerordentlichem Geschick wiedergegeben; hier wird mit äußerst geringen Mitteln eine vorzügliche Plakatwirkung erzielt. Glänzend tritt hier die freie malerische Behandlungsweise, die großzügige, von allem Kleinlichen freie Art des Künstlers in die Erscheinung. Sie zeigt sich auch in seinen übrigen Arbeiten. Wie überzeugend lebenswahr und dabei wie dekorativ wirksam ist die Gruppe der beiden Arbeiter auf der Affiche der „Amtsudstillingen i Haslev" (7. bis 22. Juli 1906) hingestellt! (Abb. 151.) Welche unbewußte Größe liegt in diesen Gestalten, die sich in wuchtigem Umriß von dem Blau des Hintergrunds abheben! Welches erschütternde Bild menschlichen Elends hat er dagegen in der Jammer gestalt des Obdachlosen gezeichnet, der in der Winternacht frierend an einer Laterne steht, auf einer der beiden Ankündigungen für „De Hjemloses Dag" (12. Dezember 1905)! In dem andern, demselben Zwecke gewidmeten Blatte klingt dagegen ein hoffnungsvollerer Ton. Eine unzählige Menge strömt aus der Finsternis einem glänzenden Gestirne entgegen, in dessen Mitte ihr das Wort Arbeit entgegen leuchtet (Abb. 152). Wie hier die Vielheit zu einer Einheit zusammengeschlossen ist, wie hier das Vorwärtsdringen der von einem Willen beseelten Menge überzeugend geschildert ist, das ist meiner Empfindung nach schlechthin bewunderungswürdig.