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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970219025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897021902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897021902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-19
- Monat1897-02
- Jahr1897
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»2S4 WkswirWastlicher Th eil des Leipziger Tageblattes. All« für diesen Lbeil bestinnnten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—5 Uhr Nachm. Sächsischer Eisenbahnrath. * Dresden» 18. Februar. Ueber die 32. Sitzung des Eisen, bahnrathes, welche am 4. Februar hier statlsand, wird solgender Bericht veröffentlicht: Ter der königl. Generaldirection der Siaats. eijenbahnen beigeordnete, aus Vertretern der Verkehrsinteressenten bestehende Eisenbahnratd, welcher die Ausgabe hat, in wichtigen Fragen deS öffentlichen Eisenbahnverkehrs sich gutachtlich zu äußern, irat am 4. d. M. zu seiner 32. Sitzung zusammen. Tie Verhand lungen, an welchen auch mehrere Mitglieder der Generaldirection lheilnahmen, wurden von Herrn Generaldirektor Geh. Rath Hossmann geleitet. Die ersten süns Puncte der Tagesordnung umfaßten Mittheilungen der betreffenden Referenten der Generaldirection über den Verlaus von Verhandlungen, welche bezüglich der Tarisirung mehrerer Artikel in der ständigen Tariscommission bez. der GeneralconserM seit der letzten Sitzung des Eisenbahnrathes stattgesunden haben, ilnv über die Stellung, welche die Generaldirection in diesen Verhandlungen »Ingenommen hat (Zuchtvieh in Wagenladungen, Melasse-Torsmehl, iutter, gesalzene und getrocknete Häute und Felle, feuchte Stärke und feuchte Scklammstärke, Baumwolle und Baumwoll-Avialle). Den wichtigsten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Frage, ob der von der preußischen Staatseisenbahnverwaltung bereits früher für mehrere Artikel eingcsührte, mit Wirkung vom 1. April 1897 aber aus einen Kreis weiterer Massengüter aus- zudehnende sogenannte Rohstosftaris in dem gleichen Umfange auch für de» Berwaltungsbereich der sächsischen Staatseisenbahnen zur Einführung gelangen möchte. 'Nach dem Vorgehen Preußens, dem sich die süddeutschen Staaten bezüglich der Brennstoffe bereits angeschlossen haben, handelt es sich gegenwärtig um die Frage, ob die billigeren Sätze dieses Rohstoff tarifes, welchem in Sachsen bisher nur Düngemittel, Zucker, Rüben und Schnitzel angchört haben, künftig auch au? Steinkohlen, Braun kohlen, Coaks, Brennholz und Holzkohle, sowie aus Erden, Kartoffeln und Rüben Anwendung finden sollen. Der in Folge dieser Maß regel zu erwartende jährliche Frachtenausfall ist aus etwa 1670 OM Mark zu schätzen. Da übrigens die Ermäßigung für Kohlen nicht in der Form einer allgemeinen Tarisherabjetzung ohne örtliche Be- fchränkung, sondern so gedacht ist, daß von den inländischen Productionsplätzen die bestehenden Tarife auf Grund der Rohstoff tarissätze umgearbeitet werben, bleibt die böhmische Braunkohle hiervon unberührt. In der längeren Debatte, welche sich über die Einbeziehung der Brennmaterialien in die billigeren Tarifsätze ent- spann, kamen die dieser Maßregel entgegenstehenden Bedenken ein gehend zur Sprache. Insbesondere wurde Hervorgeboden, daß die heimische Kohlenindustrie durch die in Aussicht genommene Tarifmaßregel vielleicht geschädigt werden könne, da die sächsische Kohle für den Export weniger in Frage komme und wenigstens für die Zukunft in Folge der erweiterten Concurrenz ein Druck ans die Kohlenvreise zu erwarten stehe. Auch waren die Meinungen über den Nutzen, welchen die sächsische Industrie über. Haupt von der Verbilligung der Kohlenlarise haben würde, au? seiten der landwirthschaftlichen Vertreter gelheilt. Es wurde jedoch allseitig anerkannt, daß die sächsische Staatseiienbahnverwaltung nach Sem Vorgänge Preußens und Süddeutschlands auch ihrerseits die ermäßigten Tarifsätze annehmen müsse, La die heimische Industrie bei einseitiger Beibehaltung der höheren Tarifsätze unter ungünstigeren Bedingungen als die außersächsijche werde arbeiten müssen. Zu dem gleichen Resultate kam man auch bei der Frage der Ausdehnung des Rohstosftarises auf Erden, Kartoffeln und Rüben, obwohl von landwirthschastlicher Seite daraus hin gewiesen wurde, daß die Landwirthschast durch eine Verbilligung der Kartoffelfrachten einen bedeutenden Schaden erleiden werde, da ein erhebliches Sinken der Kartoffclpreise zu erwarten stünde. Dem gemäß wurde bei der Schlußabstimmung die Frage, ob die Staats eisenbahnverwaltung für Brennmaterialien, Erden, Kartoffeln und Mbrn die von Preußen sür den 1. April d. I. in Aussicht ge »ommenrn Tarisermäßigungen von dem gleichen Zeitpunkte auch ihrer srtts zur Einführung bringen solle, von dem Eijenbahnrathe ein- stimmig in bejahendem Sinne beantwortet. Hierauf unterlag eine weitere wichtige Tarismaßregel. die eben falls nach dem Vorgänge Preußens für den Verwaltungsbereich der sächsischen Staatseisenbahnen in Aussicht genommen ist, der Begut- uchtung des Eisenbahnrathes. Die zur Zeit in Preußen bestehende Verschiedenheit in den Expeditions - Gebühren der Specialtarife zwischen den östlichen, billigeren, und den westlichen, höheren Taxen, soll vom 1. April d. I. ab durch Ausdehnung der ersteren aus das ganze Bahnnetz beseitigt werden. Da in Sachsen seiner Zeit die westlichen Taxen angenommen ivorden sind, handelt es sich jetzt um die Frage, ob die sächsische Staatseisenbahn-Verwaltung im Interesse der Uebrreinskimmung der sächsischen und preußischen Tarife auch ihrerseits die billigen östlichen Gebühren zur Einführung bringen möchte. In der Debatte kam zur Sprache, daß die erwähnte Tarisherabsetzung für den Staats fiscuS einen Einnahmeaussall von etwa 800 000 .41 jährlich zur Folge haben werde: es wurde aber auch betont, daß die Herab sctzung der Expeditionsgebühren insbesondere dem Localverkebre zu Gute kommen werde und mithin durchaus erwünscht sei. Der Eisen bahnrath sprach sich sonach schließlich einstimmig dahin aus, daß die sächsische Staatseisenbahn-Verwaltung sich auch in dieser Hinsicht dem rreußischen Vorgehen anschließen möchte. Es folgte endlich die Erläuterung und Besprechung des Projecles sür den künftigen Sommerfahrplan. Hierbei wurde der Schwierigkeiten gedacht, welche in Folge der gesteigerten Ansprüche deS PublicumS bei der Gestaltung des Fahrplanes zu über winden seien, und insbesondere hervorgehoben, daß allein im vergangenen Sommer 68 neue Züge eingelegt worden seien, welche täglich 2323,4 km zurückzulegen Härten. Unter Hinweis auf diese außerordentlichen Mehrleistungen betonte der Herr Vorsitzende, Laß die Generaldirection mit Rücksicht aus den derzeitigen Bestand an Betriebsmitteln (insbesondere Maschinen) nicht in der Lage gewesen sti, sämmtlichen in Bezug aus die Einlegung neuer Züge geäußerten Wünschen zu entsprechen. Aus den ausführlichen Darlegungen des Referenten der Generaldirection war gleichwohl zu entnehmen, daß wiederum zahlreiche Verbesserungen des Fahrplanes durch Herstellung neuer Anschlüsse und neuer Zugsverbindnngen in Aussicht stehen und die in dieser Beziehung geäußerten Wünsche des Publikums soweit als irgend tbunlich Berücksichtigung gesunden haben. Im Anschluß an diese Mtttheilungen wurden auch seitens der Mitglieder des Eisenbahnrathes noch verschiedene die Abänderung des Fahrplanes betreffende Wünsche zum Ausdruck gebracht. und i» dem gleichen Zeitraum des Vorjahres stellte sich folgender- maßen: Es wurden befördert über Bremen 298 (gegen 1896 39l), Hamburg 354 (531), andere deutsche Häsen ^Stettin) 8 s (—-), deutsche Häsen zusammen 660 (922), Antwerpen 137 (120), Rotterdam 42 (55). Amsterdam 7 (—), überhaupt 846 (l0!)7). Aus deutschen Häfen wurden im Januar 1897 »eben den vor- genannten 660 deutschen Auswanderern »och 2563 Angehörige fremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 1634, Hamburg 895, Stettin 34. Die überseeische Auswanderung Deutscher über Bremen, Hamburg. Stettin, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam und Bordeaux im Jahre 1896 betrug 32 152 Aus Wanderer. Davon waren 17 549 männliche. 14513 weibliche Per- sonen, sür 90 Auswanderer ist das Geschlecht nicht angegeben worden. Den Einjchiffiingshäfen nach vertheilen sich die deutschen Aus wanderer wie folgt: Es gingen über Bremen 6527 männliche und 6021 weibliche Personen, Hamburg 7075 und 5249, Stettin 440 und 459, Antwerpen 2843 und 2356, Rotterdam 594 und 392 (außerdem 44 ohne Geschlechlsangabe), Amsterdam 70 und 36 ^außerdem 8 ohne Geschlechlsangabe), Bordeaux (Männer und Frauen zusammen) 38. ' Von den Auswanderern (mit Ausschluß der über Bordeaux be förderten) reisten 12 770 — darunter 5479 männliche, 7239 weibliche und 52 ohne Weschlechtsangabe — in Familien, 19 344 — darunter 12070 männliche und 7274 weibliche — als Etnzelperionen. Als Reiseziel wählten 27 360 die Vereinigten Staaten von Amerika, 634 Britisch-Nordamerika, 997 Brasilien. 74l Argentinien und Uruguay, 756 Deutsche gingen nach anderen Theilen von Amerika, >346 nach Afrika, 144 nach Asien, 174 nach Australien Ein Vergleich der 1896er Zahlen mit denen der neun Vorjahre ergiebt folgendes Resultat. Es wurden über die vorgenannten Häsen, sowie über Havre (sür welchen Hafen die Angaben für 1896 noch fehlen) deutsche Auswanderer befördert: im 2abre 1887 1888 1889 1890 1891 im Jahre 104 787 1892 . . . . 116 339 103951 1893 .... 87677 96070 1894 .... 40 964 97 103 1895 .... 37 498 120 089 1896 (ohne Havre) 32 l 52 Von den deutschen Auswanderungshäfen Bremen, Hamburg und Stettin wurden im verflossenen Jahre noch 95 803 Auswanderer fremder Staaten befördert. Davon entfallen auf Bremen 54 492. Hamburg 40 424, Stettin 887. Der überwiegenden Mehrzahl nach sind diese Perionen ans Oesterreich, Ungarn und Rußland (zusammen 40 210 und 32127) gekommen. Die deutsche überseeische Auswanderung über deutsche Häsen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam im Januar 1897 Vermischtes. Leipzig, 19. Februar. '— Vom Geldmärkte. Ter politische Zwischenfall aus Kreta und die möglicherweise hieraus entstehenden unersreulichen Eon- sequenzen haben die Leitung der Deutschen Reichsbank ver anlaßt, trotz des sehr günstigen Status des Institutes, wie solcher durch den gestern veröffentlichten Ausweis sür die zweite Februar- Woche vor Augen geführt wird, vorerst von einer Ermäßigung der Zinsrate abzusehen. TaS Anziehen des Geldes im offenen Markte ist eine »»vermeidliche Begleiterscheinung von ernsthaften politischen Beunruhigungen, weil man beim Eintritt von solchen augenblicklich jedes geschäftliche Wagniß höher veranschlagt und weil die Geld geber alsbald zurückhaltender werden, wenn politische Wolken am Gesichtskreis austauchen. — Die vier an der österreichischen Jn- vestitionsanleihe subbeldeiligten Wiener Bankinstitute haben dem Ver nehmen nach bei der Oesterreichischen Creditanstalt, in deren Händen bekanntlich die Führung dieses Geschäfts ruht, eine Theileinzahlung von rund 2 Millionen Gulden geleistet. Ebenso groß waren die Wechselcinreichungen bei der Oesterreichisch-Ungarischen Bank, welche mit den erwähnten Einzahlungen in direktem Zusammenhänge gestanden zu haben scheinen. Nus die stärkere Inanspruchnahme von Bankmitteln dürste auch die vorübergehende leichte Versleisung des Geldes auf offenem Markte an der Wiener Börse zurückzuführen sein. Als schließlich die Oesterreichische Creditanstalt, welche aus die Jnvestitionsanleihe noch keinerlei Zahlung geleistet hat, die dis poniblen Summen im Escompte zu verwenden suchte, wurde der Geldstand wieder leichter und kehrte der Privatdiscont an der Wiener Börse auf seinen bisherigen Stand von 3'7, Prvcent für erstes Accept zurück. — Der Ausweis der Bank von Frankreich vom 18. d. M. constatirt eine Besserung des StatuS. ES hat zwar das Portefeuille eine Vermehrung um 26 727 000 Frcs. erfahren, indeß ist der Lombard um 9 716 000 Frcs. kleiner geworden, und gleichzeitig ist der Baarvorrath an Gold um 4 56OO00Frcs. und solcher in Silber um 2 008 000 Frcs. gewachsen. Die laufenden Rechnungen der Privaten haben um 46116 000 Frcs. zugenommen, während von dem Guthaben des Staatsschatzes 9 716000 Frcs. zurückgezogen worden sind. Der Notenumlauf verringerte sich um 21265 000 Frcs. Das Berbältniß desselben zum Baarvorrath berechnet sich auf 85,10 Proc. gegen 84,47 Proc. vor acht Tagen und 89,22 Proc. in 1896. Der Privatdiscont notirte an der gestrigen Pariser Börse 1'/, Proc. — Der Ausweis der Bank von England vom gestrigen Tage ist als ein günstiger zu bezeichnen. Das Portefeuille ist zwar um 179000 L stärker ge- worden, der Baarvorrath ist aber um 779 000 L gewachsen, während der Notenumlauf um 171000 T zurückgegangen ist. Die Gut haben der Privaten verminderten sich um 510000 L, dagegen stiezen solche des Staates um 1918 000 L. Die Totalreserve erhöhte sich um 951 000 L; Las Procentverhäitniß derselben zu den Passiven stellte sich auf 53"/« gegen 53"/, in der Vor woche und 63'/, zur gleichen Zeit im Vorjahre. Die Geldsätze haben in der letzte» Woche an der Londoner Börse etwas an gezogen. Der Privatdiscont für Dreimonats - Bankwechsel be trägt 1'g bis 2 Proc., tägliches Geld 1'/, bis I' , Proc. — Der letztveröffentlichte WochenauSweis der New Dorkrr Vrr einigte» Banken zeigt eine Zunahme der Anlagen in Vorschüssen und Disconten um 2,80 Millionen Dollars und des Baarvorrathes um 0,63 Millionen Dollars; während die Depositen um 0,88 Mil lionen Dollars zurückgegangen sind und der Noienbestand um 3,76 Millionen Dollars kleiner geworden ist. Der Uebrrjchuß des Ve» fügungsbestandes (über den gesetzlichen Minimalbetrag von 25 Proc. hinaus) hat sich von 54.54 Millionen Dollars auf 51,63 Millionen Dollars ermäßigt, während sich derselbe zur gieren Zeit im Vor. jahre auf 36,82 Millionen Dollars berechnete. Geld bleibt an« New Docker Markte sehr leicht zu etwas über 1',, Proc. auf Ruf ünd 2 bis 3'/, Proc. auf bestimmte Fristen. Die Wochenberichte über die allge. meine Geschäftslage lauten recht günstig. Sie legen bejonveren Nach, druck aus die Auflistung der Stahlschienen-Vereinigung, deren Wichtig, keit alles Andere an Bedeutung übertresje. Seitdem sind bereits in zwei Tagen mehr Stahljchienen verkauft worden, als im vorigen ganzen Jahre hergestellt wurden. Durch Liese Verkäufe werde zahl- reichen Arbeitern Beschäftigung verschafft und den Eisenbahnen eine erhebliche Erjparniß beim Auswechseln der Schienen ermöglicht Noch wichtiger sei es, daß die Wiederherstellung der Stahlknüppel. Vereinigung unmöglich sei, so lange der Wettbewerb der Stahl jchienenwerke dauere; damit werde den Fabrikanten von Trägern, Stangen. Drahtstiften, Weißblechen rc. billiger Rohstoff gesichert. — Das „South American Journal" berichtet von Goldsunden in Hon duras in der Nähe von Staun Creck, der drittgrößten Stadt der Colonie, 60 Meilen südlich von Bolije an der Seeküste gelegen Die Stelle, an der die Entdeckung gemacht wurde, ist etwa fünf Meilen von einer deutschen Ansiedelung Namens Frydan entfernt oder 20 Meilen südwestlich von Staun Creck. Nach einer Probe wird das Ergebniß auf 20 L per Tonne taxirt. *— Leipziger Strickgarnspinnerei. In der heute im Sitzungsjaale der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt abgehaltenen ordentlichen General-Versammlung, in welcher 8 Actionaire mit 465 Stimmen anwesend waren, berichtete der Vorsitzende, daß das verflossene Jahr ausschließlich dem Bau und der Einrichtung der Spinnerei gewidmet gewesen sei. Der Betrieb wurde am 4. Januar d. I. eröffnet, das Gespinnst findet gute Aufnahme bei der Kundschaft und Aufträge liegen genügend vor. Die Bilanz wurde genehmigt, den Verwaltungsorganen Entlastung ertheilt und der seitherige Äussichlsrath neu gewählt. *— Zur Richtigstellung. Die in unserer Nummer vom 27. vor. MtS. (Abend-Ausgabe) unter „Vermischtes" gebrachte, „die Talcumwerke Oesterreichs" betreffende Notiz entspricht, wie uns milgetheilt wird, nicht den Tdatsachen, indem die Bereinigten öslerreichnchen Talcum-Gewerkschaften nicht mehrere Verkaufs slätten, sondern nur ein Central-Verkaufs-Bureau errichtet haben, welches sich ausschließlich in Händen der Firma Ludwig König L Sohn in Wien befindet. * Licdcrtwolkwitz» 19. Februar. Der hiesige Kram-, Roß und Vieh markt findet Mittwoch, den 3. März, statt. k'. Töbcln, 18. Februar. Die Döbelner Bank in Döbeln erläßt, zugleich sür ihre Zweigniederlassungen in Roßwein, Waldheim und Hartha, in Len sür ihren Geschaftskreis in Frage kommenden Blättern folgende Bekanntmachung: „Zur Aufklärung. Um ferneren Schädigungen unseres Geschäfts vorzubeugen, sehen wir uns zu folgender Erklärung veranlaßt. Von der königlichen Bezirks steuereinnahme zu Döbeln ist in letzter Zeit eine größere An zahl Personen vorgeladen worden, um insbesondere über ihr steuerpflichtiges Renten-Einkommen Auftchluß zu geben. Hierbei sind auch unsere Bankactien mit in Frage ge. kommen, was die betreffenden Actionaire zu der Meinung geführt hat, daß die Steuerbehörde ihre Unterlagen von unserer Bank selbst erhalten hat. DieS ist durchaus nicht der Fall, viel, mehr hat die Steuerbehörde durch ihre Beamten aus den bei dem Amtsgericht geführten Firmrnregisteracten die Präsenzlisten der General-Versaminlungen abjchreiben lassen und diese Unterlagen bei Ermittelung des steuerpflichtigen Einkommens und zur Controle der Rentenangaben einzelner Actionaire benutzt. Wir erklären deshalb hiermit öffentlich, daß von unserer Seite Niemandem (auch der Steuerbehörde nicht!) Ausschluß darüber ertheilt wird, wer Aktien unserer Bank besitzt ober uns Spar- und Capitoleinlagen überläßt, oder Werihpapiere bei uns kauft oder verkauft, oder uns solche zur Aufbewahrung oder zur Controle der Berloojung übergiebt, oder Capital« zur Ausleihung gegen Hypothek bei uns niederlegt, daß vielmehr alle bei unS gemachten Geschäfte mit derselben Sorgfalt und Verschwiegenheit behandelt werben, wie bei einem guten Privotbankhause ober einer Sparkasse. Alle entgegengeietzten Behauptungen erkläre» wir hiermit alS un wahr und bitten deshalb unsere Actionaire und sonstigen Geschäfts freunde, uns die Personen namhaft zu machen, welche durch Brr. dreitung solcher falicden Gerüchte uns zu ichädigen juchen, damit wir nöthigensalls dagegen gerichtlich rinschreiten können. Ueber das erwähnte Vorgehen der S'-eaerdehörde und die von unS dagegen ge. schehenen mehrfachen Schritte, deren Resultat zum Thril noch aus- siegt, werden wir in der bevorstehenden General-Versammlung unseren Actionairen ausführlich Bericht erstatten." Döbelner Straßenbahn. Der Verkehr hat sich im Laufe LeS Jahre» 1896 wieder etwas gehoben. Brkördert wurden 196 292 Personen. Die Einnahmen betrugen 28152,24 .41 oder 1472,35 .4! mehr als im Vorjahre. Die Gesammtausgaben stellten sich ans 20648,55 .4! oder uin 2052,83 .4! höher als in 1895. Rach Abschreibung und Einlegung i» den Bahnanlage-Ainortisations- fouds von zusammen 4231,70 .44 stellt sich ein Ueberschuß von 4270,29 .M heraus. Die Gesellschaftsorgane schlagen vor, hiervon dem Reservefonds 213,51 .41 zn überweisen, 3'/, Proc. Dividende gleich 3850 .41 zu vertheilen und 206,78 .6 auf neue Rechnung vorzutragen. ^ Dresden, 18. Februar. Hasservder Maschinenpapier- Fabrik. Die Production erhöhte sich auf 1209 656 kx gegen 1122 OM Icx im Vorjahre. Die im Vorjahr sich fühlbar machende regere Nachfrage, welche auch im abgelausenen Geschäftsjahre anhielt, konnte dennoch einem ständigen Preisrückgang keinen Einhalt thun und vermochte man nur durch äußerste Sparsamkeit im Betrieb und rationelle Ausnutzung der zu Gebote stehenden Mittel den Gewinn von 14 032 XI zu erzielen. Die aus das 282 OM XI Actiencapital zu gewährende Dividende wird, wie bereits gemeldet. 4 Proc. betragen. Sächsische Bodencreditanstalt, Dresden. Der Aussichtsrath hat beschlossen, der am 13. März d. I. stattfindenden General-Versammlung die Vertheilung einer Dividende von 5 Proc. sür Las Jahr 1896 vorzuschlagen. f:s Vereinigte Fabriken photographischer Papiere. Die Gesellschaft gehört zu den glücklichen, welche nicht allein Divi- denden, sondern obendrein auch das Actiencapital mittels Aus- loosung zurückzahlen konnten. 1888 war dasselbe vollständig getilgt, und wir würden das merkwürdige Schauspiel einer Actien - Gesellschaft ohne Actiencapital erlebt haben, wenn nicht die General-Versammlung vom 26. Februar 1889 an Stelle der alten Actien neue ausgegeben hätte. So beträgt das Actiencapital, welches bei der Gründung 1874 sich aus 1380 OM belief, jetzt 1150 OM XI. Die Besitzer der 4600 alten Actien bekamen außer dem 4600 Genußscheine. Vom Gewinne erhalten zuerst die Actien bis 8 Proc. Dividende, dann die Genußscheine bis 30X1 Vom Rest bekommen Actien und Genußscheine je die Hälfte. Erst nach Schaffung der Genußscheine, am 22. Juni 1889, wurden diese zu 580—595 XI und die Actien zu 185—200 Proc. an der Dresdner Börse eingeführt. Sir stiegen in den folgenden drei Jahren zeitweise auf 620 XI, resp 252 Proccnt, konnten sich indessen, da die Dividende von 22 Procent sür 1890 schnell auf 10 Procrnt für 1894 fielen, nicht auf dieser Höhe halten. Nachdem jedoch in den beiden letzten Jahren gleichmäßig 12 Proc. verthrilt worden, hat sich der Cours erholt und werden jetzt circa 225 für die Actien und 500 XI für die Genußscheine gezahlt. DaS Unternehmen ist, wie man sieht, hochrentabel, aber Unterschiede von 22 und 10 Proc. binnen 4 Jahren sind außerordentlich unangenehm für die Actionaire und sollten künftig mehr vermieden werden. Bei der ausgezeichneten Leitung und vorzüglichen Finanzlage, deren sich das Unternehmen erfreut, ist in der That künftig eine größere Gleichmäßigkeit des Ertrages anzunehmrn. Wir hätten gern aus dem Geschäftsberichte ersehen, wie viel Kilogranim Papier die Gesellschaft jährlich absetztr, wie viel Arbeiter sie beschäftigte, was ihnen an Lohn gezahlt wurde, kurzum solche Details, welche jeden Actionair interessiren und Bilanz und Gewinnrechnung erläutern. Bon alledem erfahren wir leider nichts, Löhne sind nicht unter den Ausgaben aufgesührt, ebenso wenig wie Reparaturen. Die Direktion giebl eben reichliche Divi denden, aber kärgliche Auskunft: und da beides scheinbar unvereinbar ist. freuen sich die Actionaire, daß ihnen nicht rin umgekehrtes Verhältuiß zu Theil ward — Union", AllgemeineHagel-VersicherungS-Gesell- schast in Weimar. In der gestern abgehaltenen 43. ordentlichen General-Versammlung waren 3Ö9 Stimmen vertreten. Herr Ritter gutsbesitzer Oekonoinierath R. Wagner aus Ingersleben, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Directorialrathes der Versammlung präsibirte, ernannte die Herren Oekonoinierath Koch und Bankier Saal zu Scrutatoren. Die vorliegende JahreSrechnung und Bilanz pro 1896 wurden darauf vom Vorsitzenden derDirection vorgetragen, wogegen man von Verlesung deS ebenfalls in den Händen der anwesenden Actionaire befindlichen Geschäftsberichtes Abstand nahm. Aus Bericht der statutenmäßig erwählten Monenten, welche das Rechnungswerk ge prüft und richtig befunden hatten, und aus Antrag des Direktorial raihes ertheilte die Versammlung einstimmig der Direktion Decharge für das Rechnungsjahr 1896 und Genehmigung zur Gewährung von 5 Proc. Zinsen und 10 Proc. Dividende an die Actionaire. Die Zinsen und die Dividende gelangen in Len nächsten Tagen an den bekannten Stellen zur Auszahlung. Im weiteren Verlause der Tagesordnung wurden der nach dem Turnus aus der Direktion ausscheidende Herr Wirkliche Geheime Rath vr. K. Rothe, Excellenz, in Weimar, und die statutarisch aus dem Direclorialrath ausrretenden Herren Rittergutsbesitzer Oekonomie- rath R. Wagner auf Ingersleben und Oekonomierath O. Koch in Neumark einstimmig wiedergewählt. Schließlich erfolgte durch Zurus die Wahl der Monenten zur Prüfung der Rechnung des Jahre- 1897, der Herren Finanzbuchhalter B. Stemmler und Kaufmann A. Winkelmann, sowie von deren Stellvertretern, der Herren Kauf- mann Hermann Geipel und Stadtrevisor W. Müller, sämmtlich in Weimar. Die Papierzellstoffsabrik Schwarza ist vom Bank- Hause A. Lallmann in Weimar käuflich erworben worden und wird unter Mitwirkung eines Magdeburger Bankinstitutes in eine Actien-Gesellschast umgewandelt. — Rrichsbank. Der Abschluß für 1896 weist auf allen Conten wiederum eine nicht unbedeutende Steigerung auf, ganz be sonders auf dem Girokonto und zwar von 8 Milliarden Mark auf ca. hundert Milliarden Mark. Letztere Steigerung ist nicht nur auf den größeren Privatverkehr, sondern in erster Linie auf den Eintritt der Staatsbahnen in den Giroverkehr zurückzuführen. Der Wechsel und Lomdardverkehr ist in gleichem Maße gestiegen wie in früheren Jahren. Der Verlust, welchen die Bank bei Hegele in Constanz er litten hat, ist in vollem Umfange abgeschrieben; auch jene Beträge, welche eventuell wieder eingebracht werden könnten, sind abgeschrieben X. Die deutsche Bürstenindustrie, die sich allerdings jn Len letzien Jahren außerordentlich vervollkommnet hat »nb die gleichen Leistungen ausweisen kann wie die Bürstenfabriken Frank- reichs oder Englands, kann mit den geschäftlichen Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden sein, denn die Ausfuhr von Bürsten- und Ptnselwaaren nach dem Auslände hat sich abermals gehoben. Während davon im Jahre 1895 insgesammt I8l9l D.-Ctr. im Werthe von 18 810 OM XI ins Ausland gegangen waren, konnten im Jahre 1896 sogar 19 999D.-Ltr. im Werthe von 20 595 OM XI versandt werden, so daß also eine Zunahme des Auslandsgeschäftes dem Gewichte nach um 1408 D.-C>r. oder fast 8 Proc. und dem Werthe nach sogar um 1785 OM-41 oder 9,5 Proc. festgestellt werden kann. Als bestes Absatzgebiet muß noch immer England betrachtet werden, wohin im vergangenen Jahre allein 9539 D.-Ctr. oder 47*7. Proc. der grsammten Ausfuhr gingen. Die Vereinigten Staaten naymen nur 1462 D.-Ctr. oder 7,3 Proc. auf. Nächstdem sind zu erwähnen die Niederlande mit 1532 D.-Ctr. oder 7'/, Proc., die Schweiz mit 1007 D.-Ctr. oder 5 Proc., Oesterreich-Ungarn mit 765 D.-Ctr. oder 3,8 Proc., Australien mit 530 D.-Ctr. oder 2'/-. Proc. rc. Möge sich dieser Industriezweig noch weiter kräftig entwickeln! *— Actien-Gesellschast sür Fabrikation technischer Gummiwaaren, Schwanitz, Berlin. Der Auffichtsrath beschloß, der am 9. März stattfindenden General-Versammlung die Vertheilung einer Dividende von 12 Proc. (gegen 10 Proc. des Vorjahres) bei reichlichen Zurückstellungen vorzuschlagrn. *— „Helios", Elektricitäts-Gesellschaft. Die Zeich nungen aus die Aktien der Gesellschaft sind in solchem Umfange ein gelaufen, daß die Subscription an sämmtlichen vier Stellen in Folge der Ueberzeichnung bereits bald nach Eröffnung geschloffen werden mußte. Die Zutheilung wird voraussichtlich schon morgen erfolgen *— Der Berliner Maklerverein schlägt 8 Proc. Dividende vor gegen 9 Proc. im Vorjahre. *— Norddeutsche Lagerhaus - Actien - Gesellschaft, Berlin. Nach dem Jahresbericht für 1896 haben die agrarischen Agitationen und die Börjengejetzqebung, sowie das Verbot des Ge treideterminhandels auch da- Speichergeschäst sehr nachtheilig beein flußt. Am 1. Januar 1896 lagerten in den Speichern der Gesell schaft circa 10930 t Getreide. Der Eingang betrug in 1896 nur 1935 t, wäbrend der Ausgang 8084 t betrug. Am Schluffe des Jahres 1896 blieb somit noch rin Lagerbestand von circa 4781 t Getreide. Circa 6200 t Getreide wurden in den Speichern um gewogen resp. umgelagrrt. Nach Abschreibungen von 8761 XI stellt sich der Reingewinn auf 67 072 XI, an- dem 1'/, Proc. Dividende gezahlt werden. *— Hein, Lehmann L Co., Actien-Gesellschast, Berlin. Der Vorstand bat eine provisorische Aufstellung des Geschäfts abschlusses pro 1896 dem AusfichtSrath vorgelrgt; dieselbe gestattet bei solidester BilS»zirung eine Dividende von 9 Proc., wobei Ab schreibungen von etwa 65 OM >11 gegen 37 000 ^ im Vorjahre vorgesehen sind; eS hat jedoch erst noch eine genau» Prüfung der Vorlagen und definitive Feststellung stattzufindea. Der Gesammt- Umsatz belief sich aus rund 2600 000 XI gegen 1820 OM >1 in 1895; neue Aufträge sind für daS lausende Geschäftsjahr bereit« für 1315 OM.4! eingegangrn, und ist daher der Geschäftsgang auch in diesem Jahre ein befriedigender. - Große Berliner Pferdeeisenbahn-Gesellschaft. Im Berichtsjahre sind insgesammt 154 200 000 Personen gegen 138 900000 in 1895, mithin 11,02 Proc. mehr, befördert und dafür 16963391. .4! gegen 15307 284 >1 oder 10P2 Proc. mehr eingenommen worden. Dir Betriebsleistungen an »urückgelrgten Wagenkilometern haben sich auf 32 568 646 gegen 28 527 124 luu in 1895 ----- 14,17 Proc. höher gestellt. Einschließlich der Neben- ertrüge stellte sich da» Betriebsergebniß wie folgt: Einnahme 17 306 221.4 (-f- 1 745 415 X), Ausgabe 9145 745 XI (ff-768070X1), Ueberschuß 8160 475 .41 (ff- 977 344 Xi). Der Abschluß ergiebt nach reichlichen Abschreibungen für dos Geschäftsjahr 1896 einen Reingewinn von 3616194X1, welcher gestattet, eine Dividende voa 15 Proc. in Vorschlag zu bringen. * Frankfurt, 18. Februar. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung Adolf Görz L Co., Berlin-Johannesburg, soll nach der „Franks. Ztg." in eine Actien-Gesellschast umqewandelt werden, unter Erhöhung des Capitols von 320000 L auf nahezu 1000000 2. * M.-GlaSbach, 18. Februar. Die Liquidatoren der Glad- bacher Actien-Druckerei und Appretur beschlossen, der General-Versammlung eine Restvrrtheilung voa 14 Proc. vorzuschlagen. Alsdann sind insgesammt 114 Proc. vertheilt. * Elberfeld, 18. Februar. Die heutige außerordentliche General- Versammlung der Linbenbrauerei Unna wählte den Genrral- director Richard Effertz in Königsborn einstimmig in den Anfsichts- rath. * Elberfeld, 18. Februar. Der Abschluß der Vaterländischen Hagelversicherungs-Gesellschaft für 1896 ergibt an Prämien-Einnahmen rund 1060 000 XI, Zinsen 41 OM XI, Cours- gewinn 7500 .41, dagegen an Unkosten 129 OM XI, Gebühren der Agenten 110 OM XI, Schäden 988 000 XI, Schlußergebmß 121 OM XI Verlust. Nach dessen Entnahme aus der Rücklage bleiben 255000 XI in derselben. Das neue Statut ist regierungsseitig genehmigt und in Kraft getreten. Die General-Versammlung findet am 18. März statt. *— Dortmunder Bankverein. Tie General-Versammlung genehmigte den Jahresbericht und die Bilanz sowie 7 Procenl Dividende und wählte die ausscheidende» AussichtSrathsmilglirLer wieder. *— Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn. Wir theilten bereits mit, daß in der letzien Auffichtsrathssitzung die Rohbilanz pro 1896 vorgelegt und die auf das ganze Actiencapital zu zahlende Dividende auf vorläufig 6'/- Proc. — gegen 5*/, Proc. im Vorjahr — sestgestellt worden ist. Der endgiltige Abschluß läßt sich erst nach mehreren Monaten bewirken, weil die Vrrkehrs- abrechnungen mit den fremden Bahnverwalmngen nicht früher beendet sein können. Für die Rohbilanz sind die noch ausstehendeii Zahlen möglichst genau geschätzt. Die sich bei der endgiltigen Ab rechnung ergebenden Aenderuagen sind ohne Einfluß auf das Gesammlergebniß. *— Bergbau-Actien-Gesellschaft Massen. Die „Köln. Ztg." bemängelt die Unzulänglichkeit der in dem Rechnungsabschluß vorgesehenen Abschreibungen und macht darauf aufmerkiam, daß der Geielljchaft auch die baaren Mittel zur Ausrichtung der in Vorschlag georachten Dividende von 4 Proc. fehlen; die Verpflichtungen be- laufen sich nämlich einschließlich der Dividende und der Gcwinn- antheile auf 665 OM.41, während die verfügbaren Mittel nur 265 OM .41 betragen, so daß 4M OM XI weniger Mittel als Er- forbernisse vorhanden sind. Außerdem würden sür den dritten Schacht zweifellos noch weitere Mittel aufzuwenden sein, während die Anlehenssähigkeit der Gesellschaft, die 3 250000 XI Schuld verschreibungen gegenüber 4 000000 .41 Grundvermögen besitzt, vollauf in Anspruch genommen ist. Angesichts dieser Sachlage wird mit Recht die Frage aufgeworfen, ob überhaupt eine Dividende für das vergangene Jahr gezahlt werden könne. Diese Frage soll auch im Schooße des Aussichisralhs zur Erörterung gekommen, aber von demselben in der Mehrheit bejaht worben sein. *— Geseker Kalkwerke, Actien - Gesellschasb. Die Dividende ist für das letztverfloffene Betriebsjahr auf 5 Proc. fest gesetzt worden. *— Kammgarnspinnerei Albert, Reichard L Co., Erstein i. E. Im Jahre 1896 wurde ein Gewinn im Betrage von 698 663,22 ./t gegenüber einem Actiencapital von 2 880 OM-4t erzielt. Derselbe wird wie folgt zur Verwendung gebracht: Tantieme an Vorstand und Angestellte 170 954,04 XI, 10 Proc. Dividende gleich 288 000 .41, dem Reservefonds 34 606,82 XI, dem Dispositionsfonds 93 237,11 XI, dem UnterstützungSfonds 8483,29X1, zu besonderen Abschreibungen 103165,42 .41 Die Waaren- und diversen Vorräthe beliefen sich ain 31. December 1896 auf 3 780 059,47 .41 * Braunschweig» 18. Februar. Die Gefahr eines Concurses der Firma Vlbrans L Gerloff ist endgillig abgewendet, da der Hauptgläubiger Jeck einen Vergleich auf 20000 .41 annahm. L Die Norddeutsche Bank in Hamburg macht, obwohl sie Mit der Disconto-Geselljchast sich vereinigt hat, ihre Abrechnung für jedes beendete Geschäftsjahr selbstständig aus; so hat sie für 1896, wie bereits milgetheilt, einen Bruttogewinn von 5102 026 XI gegen 5005117 XI im Vorjahre zu verzeichnen. Dieser Gewinn jetzt sich zusammen aus 1756112X1 Zinsen (1316 770X1 im Vor- jahre); aus 539 340 XI (613 186) Gewinn an auswärtigen Wechseln, aus 1448514 .41 i.1739 287) Gewinn an Wcrthpapirren, Conjoctial- und Commandit-Betheiligungen und aus 1230 643 XI (1201 OM) Gewinn am Provisionen. Die Brrwaltungsjpeien und Steuern er- fordern für 1896 den Betrag voa 808 898 XI (720 720), so baß ein Reingewinn verbleibt von 4 293 128-41 ^4284397), woraus 430 0M Mark (430 OM) auf Reservefonds übertragen und, wie im Vorjahre, 8 Proc. Dividende vertheilt werden. *— Schleswig-Holsteinische Bank. Auch im Jahre 1896 hat dieses Institut recht günstig gearbeitet. Es kann nach reichlicher Dotirung der Reserven eine Dividende von 10 Proc. gleich IM XI per Aktie seitens des Aufsichlsralhes in Borichlag gebracht werden. *— Warps-Spinnerei und Stärkerei zu Oldenburg i. Gr. Nach Abschreibungen von 133Ml XI verbleibt sür das Geschäftsjahr 1896 ein Gewinn von 91 922,66 XI, von welchem dem Reservefonds 9287 XI überwiesen, 1000 XI alS Gratification ge wäbrt, 10 Proc. Dividende gleich 74 4M XI vertheilt und 624,86 .41 auf neue Rechnung vorgetragen werden. 0-i. Memel, 18. Februar. Die General-Versammlung der Memel-Cranzer Dampfschifffahrts-Gesellschaft beschloß die Vertheilung von 6 Proc. Dividende. Z Ta die Preise des verkauften Getreides in Berlin und Breslau nicht mehr an der Börse notirt werden, schreiten jetzt auch in Schlesien landwirthjchafkliche Vereine zur Einsetzung von eigenen Commissionen zur Notirung der Getreideprejse. Wenn auch dabei versichert wird, daß dainit den von den Städten ein gesetzten Markt-Commissionen nicht zu nahe getreten werden soll, so l,l doch nicht zu leugnen, daß die Einsetzung ein Mißtrauens, zeugniß sür die amtliche Markt-Commistion ist. Jn Lirgnitz ist eine wiche rein landwirthschaftliche Pr ei sn ot ir u n g s Commission bereits gewählt. *— Baumwollspinnerei Speyer. Der Bruttogewinn für 1896 betrug 137 070 .41 und einschlieglich der aus dem Vorjahr übernommenen 12 225 XI sind 149 295 XI (1895 200 230 XI) ver- sügdar. Davon sollen wiederum 60000 XI als Dividende von 6 Proc. (wie 1895) verthrilt werden, wovei aber die Abschreibungen von IM 818 XI auf 68 692X1 reducirl werben müssen; der Reserve werden 3418 XI (617U- zugewiesen, 7183 XI (15017) werden zu Tantiemen und Granficattonen verwandt und 10OM XI (12225/ vorgetragen. Ter Ertragsrückgang wird mit den sehr großen Fluk tuationen der BaumwoUprtise erklärt, durch die entsprechende Schwankungen der Garnpreise bedingt wurden. Die Gesellschaft habe, um sich einen mäßigen Nutzen zu sichern, den grüßten Thril tyrer Garnproducrion jqon im ersten Semester verkauft. * Au>»lmrg, 18. Februar. Die Acnea-Gesellschaft Union, vereinigte Zündholz- und Wichsefadriken, erzielte im ad- gelauseneii Jayre 271 598 XI Reingewinn. Der Ansfichtsroth wird 8 Proc. Dtmornde wie im Voriahre Vorschlägen. — Die General Versammlung der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei nahm sämintltche Vorschläge des AussichtSraths an. Es gelangen 360 XI pro Coupon zur Verlheilmig. * Nürntzer«, 18. Februar. Jn das Handelsregister wurde unter der Firma: „Dbe Ozele Oowpun^ Limiteä" di» in D00S bei Nürnberg errichtete Zweigniederlassung Ver Actien^Sejrll- schaft „Ddo vev Premier Dxcle Oompau/ Tiwiteck" mit dem Haupt sitze in Coventry in England eingetragen. DaS Grundkapital ist aus 600OM 2 festgesetzt und in 600 MO Aktien zu je 1 T ein- gethrilt. Die Acrien-Gesellschaft unter der Firma: „Da« Premier Ofcls cowp»r>7 Timireä in Coventry. Zwrt,Niederlassung in DooS"
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