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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980912015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898091201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898091201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-12
- Monat1898-09
- Jahr1898
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6820 Blücherftr. 18. Rufs. Dampf«, irisch-röm., Kastendampf«, V vRRa,LLll<K, Sand» und Wannenbäder. KrhstallklarcS Wasser. Neue Leipziger Speise-Anstalt, Zeitzer Str. 43/4.5. Montag: Rindfleisch und Nudeln. ein die großartigen Darbietungen igS leiden atten, tet ger TeK^han: SeS eit. des VariStö „Albert- ein geradezu vollendetes zu beeilen, da am kommenden eitl und begab sich alsbald nach Villa Wachwitz. Heute Vor mittag erschien der Prinz in Dresden, um als Commandeur der 1. Infanterie-Division Nr. 23 die aus dem Manöver zurück kehrenden Truppen der Dresdner Garnison an sich vorüber- defiliren zu lassen. — Der commandirende General Prinz Georg kehrte heute Nachmittag von dem Manöver nach Dres den bezw. Hosterwitz zurück. — In der Bezirksanstalt zu S a a l- hausen waren zwei Männer damit beschäftigt, die Blitzab leiter zu streichen. Während Einer den Blitzableiter hielt, kletterte der Andere, ein Schornsteinfeger aus Dresden, an der Eisenstange in die Höhe, um die Spitze ebenfalls zu streichen. Plötzlich brach der Blitzableiter ab, und der Schornsteinfeger stürzte, sich mehrmals überschlagend, vom Dache auf die Straße herab, wo man ihn schwerverletzt aufhob. Der Tod trat als bald ein. „f-iSlül" r., Nach, ung der >der. se der ngen. hoch« c Co. große Be« lleir agen. 1 solid« >rung. 28 MtllMirMvs 28. Eigene Gcschirrhalterei. Großes Sargmagazin Schwimmbassin, Dameu: Montag, Mittwoch,Sonuabeud 2-'/,SU. IvILtIO-KK, Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag'/,9—l 1 Uhr. Russisch«, Röm.-iriiche.Bankdamvi-u.Svecial-Cur.Bäderjed. Form. Maffanr. Damen: 1-4Nm 4898. vc. 1 Dienstag: Reis mit Spargel und Rindfleisch. T. P. Selle. ApltjlltktftUtt II. f - Kartoff. mit Mohren u. Schöpsenfleisch. D. P. Laue. remperurur oesevu lamen: Monk,Mtiiw.,Freit. /,2-oNachul. >,Seli^iwwdussiii iO »Dienst.. DonnerSt.. Soniiab.'/«9-'/.1lBorm Königreich Sachsen. -x- Leipzig, II. September. Se königliche Hoheit Prinz Georg traf heute Abend 9 Uhr 30 Min. mit dem fahrplan mäßigen Schnellzuge hier ein und nahm im Hotel Hausse Wohnung. Morgen früh 8 Uhr 38 Min. fährt der Prinz vom DreÄmer Bahnhofe nach Liebertwolkwitz und von da zu Geschirr nach dem Manövergelände. In der Begleitung des Prinzen be fanden sich: Chef des Generalstabes der Armee Oberst von Carlo Witz, und Major ixr Generalstabe Gadegast. - * Leipzig, II. September. Die Nachricht von der Er mordung der Kaiserin von Oesterreich hat auch in unserer Stadt in den weitesten Kreisen tiefe Erschütterung und inniges Mitgefühl hervorgerufen. Wo man gestern Abend hinkam, überall auf der Straße, in den Restaurants, in den Familien wurden voll Erregung die Nachrichten aus Genf dis- cutirt. -- Die Extrablätter fanden reißenden Absatz und die Schaufenster, in denen solche auslagen, waren ununterbrochen vom Publicum umlagert. So manche Aeußerung der Er bitterung über den wahnwitzigen Thäter war da zu hören, aber auch so manches Wort tiefen Mitgefühles mit dem schwer ge prüften Herrscher des befreundeten Landes. — Am österreichisch ungarischen Generalkonsulat in der Poststraße weht seit heute /früh die Flagge auf Halbmast. Hl Leipzig, II. September. Im Gegensatz zu seinen Heiden Vorgängern war der heutige dritte Meßsonntag vom schönsten Wetter begünstigt. Infolgedessen entfaltete sich dereits in den Vormittagsstunden unter den Buden ein reger Verkehr, der sich in den Nachmittagsstunden noch bedeutend steigerte.',' Auf der Schaumesse entstand zu Zeiten ein fast be ängstigendes Gedränge. Die Kleinverkäufer äußerten sich zu meist befriedigt über den heute erzielten Umsatz, der sie wenigstens in Etwas für den seitherigen Geschäftsgang ent schädigte. ** Leipzig, 11. September. Ueber den für Rechnung des JohanniShoSpitalS erfolgten Bau des Siechenhauseö und die bewirkte Mobiliarbeschaffung hat der Rath den Stadtverordneten nunmehr die endgiltige Abrechnung zu gehen lassen. Darnach wird für Uebereignung des jetzt als Krankenhaus benutzten Siechenhauseö und seiner Einrichtung in städtischen Besitz von der Stadtgemeinde ein Betrag von 1 120 627 an daS JohanniShospital zu zahlen sein. Der Betrag wird bekanntlich mit Verwendung finden für den Bau der geplanten großen Siechen-, Pfleg- und Heilanstalt bei Dösen. -g- Leipzig, II. September. Unter Theilnahme der Ver treter der kirchlichen und weltlichen Behörden, der Geistlichkeit, der Lehrerschaft, der Vertreter auswärtiger Parochien, der Ver eine und zahlreicher Einwohner des Stadttheils wurde heute Mittag die G ru n d st e i n l e g u n g zur K i r ch e in S e l l e r- hausen vollzogen. Nach einleitendem Gesänge verlas Herr Hilfsgeistlicher Merkeldie Urkunde, die alsdann in eine Kapsel gethan und mit dieser in den Grundstein eingemauert wurSe. Die Dank- und Weiherede hielt Superintendent I). Michel, worauf Gesang des Kirchenchores und die Vollziehung der Hammerschläge erfolgte. Nach dem von Herrn Pastor Mehner gesprochenen Schlußgebet und abermaligem Gesänge erreichte die Feier, auf die wir noch zurückkommen, ihr Ende. * Leipzig, II. September. Die für heute Vormittag nach dem kleinen Saale des deutschen Buchhändler hauses einberufene Landes-Hauptversammlung der Allgemeinen Vereinigung deutscher Buch handlungs - Gehilfen, L a n de s v e r e i n i g u n g Königreich Sachsen, erfreute sich sowohl seitens der auswärtigen Berufsgenossen, der Delegirten der Ortsgruppen Dresden I und II, Chemnitz und Leipzig, als auch der Leipziger Gehjsfenschaft regster Theilnahme. Sie wurde von dem Vor sitzenden des Vorstandes Herrn Theodor Sinner - Leipzig mit Worten herzlicher Begrüßung eröffnet und in glattem Verlaufe geleitet. Aus dem von dem Genannten erstatteten Bericht ging hervor, daß die Landesvereinigung gegenwärtig über einen Mit gliederbestand von 117 College» verfügt, von denen allein 51 in Leipzig domiciliren. Es folgten dann die Berichte der Ver trauensmänner über den Stellennachweis und die Gehilfen- Statistik im Königreich Sachsen, die nach den gemachten Er hebungen ergaben, daß der Durchschnittsgehalt der Buchhand lungsgehilfen im Vogtland und im Erzgebirge 90 pro Monat, in Dresden 100 und in Leipzig im Commissions geschäft 120 oA und im Verlagsgeschäft 125 o/i beträgt. Der Stellennachweis ist in Chemnitz von I, in Dresden von 8, in Leipzig von 2 Mitgliedern in Anspruch genommen worden, doch war, wie auch Herr Oskar Gottwald, der Geschäftsführer des deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verbandes, aus der Praxis feiner Corporation bewies, vielfach die Indolenz dec Mitglieder in Bezug auf deren Meldungen bei Stellenwechsel zu beklagen. Ueber den ersten, von der Ortsgruppe Leipzig ge stellten Antrag, welcher die Anbahnung einer auf gesetzlichem Wege zu regelnden Arbeitszeit und gänzlicher Sonn tagsruhe und den Anschluß an die Petitionen kaufmännischer Vereine in dieser Beziehung betraf, referirte Herr Gohlke- Leipzig, nach dessen Ausführungen und den sich daran an schließenden ausgedehnten Debatten, an welchen sich neben dem Referenten die Herren Pahl- Dresden, Bayer- Dresden und Hesse, Letzterer im Namen des Allgemeinen deutschen natio nalen Handlungsgehilfen-Verbandes, betheiligten, die Ver sammlung folgende Resolution zu fassen beschloß: „Die am II. September in Leipzig tagende Hauptversammlung der Ver einigungs-Mitglieder des Königreichs Sachsen hat beschlössen, mit allen zu Gebote stehenden erlaubten Mitteln für eine Rege lung der Arbeitszeit (das heißt Festsetzung einer Höchstdauer von Reichswegen und zur Einführung des 8 Uhr Ladenschlusses) einzutreten. In Erwägung, daß wir Buchhandlungsgehilfen gleich wie die anderen Kaufleute alle Ursache haben, zu Peti tionen an die gesetzgebenden Körperschaften, bitten wir den Centralvorstand, Umfrage bei den verschiedenen Ortsgruppen in dieser Beziehung zu halten, um gemeinsam eine Petition vor- zubereiten. Die Delegirten der Hauptversammlung bitten ferner, über die Ergebnisse in der „Buchhändler Warte" Bericht zu erstatten, und falls andere Ortsgruppen nicht geneigt sind, auf diesem Wege vorzugehen, dahin zu wirken, daß die Orts gruppen sich wenigstens den Petitionen der kaufmännischen Ver eine anschließen." Auf Grund der weiter folgenden Anträge, soll zur Unterstützung der Agitation der einzelnen Ortsgruppen der Mitgliederstand der Vereinigung monatlich in der „Buchhändler- Warte" veröffentlicht werden, wie auch die Leiter des Stellen nachweises innerhalb der Landesvereinigung vierteljährlich die nachgewüsenm Stellen aufzuführen haben, ferner soll sich der 1600 rn. „HersS" 1l6 : 10. Platz: 28, „ Parisiana " I., Platz: 23, 39, 34. Elf Nur hierdurch die traurige Mittheilung, daß unsere gute Mutter krsii LLllss Mttllar, xed Ißaweriiz. nach kurzer Krankheit heute sanft entschlafen ist. Mit der Bitte um stille Theilnahme Leipzig«Plagwitz, Carl Heiuestraße 11. 10. September 1898. -te tieftranernde Tächter Fran di. Liv««. o. Ld«««, Ober-Postassistent. Di« Beerdigung findet DienStag Nachmittag 3 Uhr von der Capell« des Johannissriedhofs aus statt. Hösemann» in seine Vaterstadt Wurzen zurück. Derselbe ist drei Jahre lang im Innern von Deutsch-Ostafrika und zuletzt in Ujiji am Tanganjika-See stationirt gewesen^ und hat an ver schiedenen großen Expeditionen theilgenommen. — Rotzwein, 10. September. Gestern Abend in der achten Stunde entstand auf dem Oberboden des Wohnhauses vom früheren Wetzig'schen Gute in Berbersdorf Feuer, das in kurzer Zeit das Grundstück einäscherte, da cs an Wasser zum Löschen mangelte. Das abgebrannte Haus war zur Zeit von sechs Familien bewohnt, deren Habe zum großen Theil mit ver brannt ist. Vor 6 Jahren brannten bereits drei Gebäude von diesem Gute nieder. Die Entstehungsursache des Feuers ist nicht bekannt. Chemnitz, 10. September. Eine beachtenswerthe, neuartige Einrichtung zur Beschaffung der ersten Hilfe bei Un glücks fällen und plötzlichen, schweren Erkrankungen, wie sie bisher nirgends weiter besteht, hat unsere Stadt Chemnitz versuchsweise getroffen. Bekanntlich bestehen in Leipzig, Dresden und anderen Städten des deutschen Reiches für den erwähnten Zweck besondere Sanitätswachen. Auch der hiesige Samariter verein erstrebte ursprünglich die Errichtung einer solchen, und zwar im Centrum der Stadt. Außerdem beabsichtigte er, in den verschiedenen Vorstädten Verbandstationen herzustellen. Er wandte sich daher mit einem Gesuche um Unterstützung an die städtischen Collegien. Der Rath aber beschloß, in Erwägung der Thatsache, daß es in erster Linie Aufgabe der Stadt sei, bei Unglücksfällen für die erste Hilfe zu sorgen, unsere acht Polizei wachen zu Sanitätsstationen einzurichten. Er traf Verein barungen mit dem ärztlichen Bezirksverein und dem Samariter verein, infolge deren sich insgesammt 48 Aerzte für die Tages zeit und 45 für die Nachtzeit zur Verfügung stellten. Die Namen derselben, sowie die Stunden, in denen sie anzutreffen sind, sind auf allen Polizeiwachen, überdies von jedem Schutzmann zu er fahren. In derselben Weise sind auch stets Mitglieder des Samaritervereins bereit, auf Anrufen durch eine Polizeiwache sich, und zwar unentgeltlich, zur Verfügung zu stellen. Ihre Thätigkeit erstreckt sich sogar auch auf die nähere Umgebung der Stadt, besonders auf Hilbersdorf, Gablenz, Kappel, Schönau und Altendorf. Ueberdies hat der Samariterverein mit Ge nehmigung der Kreishauptmannschaft eine „freiwillige Sama riter-Hilfsmannschaft ins Leben gerufen, die aus 27 uniformirten Personen besteht und von den Herren Postsecretair Theodor von Sternstein und Oberstabsarzt a. D. Ur. Epping geleitet wird. In der Nachtzeit können die Mannschaften durch elektrische Klingel, die am Haus ihrer Wohnungen durch ein Schild mit rothem Kreuze kenntlich ist, sofort gerufen werden. Mehrere Mitglieder der uniformirten Mannschaften sind mit Fahrrädern versehen, sowie im Schwimmen und im Rettungsverfahren aus gebildet. Aufgabe dieser freiwilligen Hilfsmannschaften ist es insbesondere, bei Gelegenheit großer Menschenansammlungen, bei Volksfesten u. s. w., sogenannte „fliegende Wachen" zu bilden, sowie in Zeiten von Epidemien oder im Kriegsfälle zur Be dienung von Desinfectionsapparaten und zum Kranken- und Verwundeten-Transport Verwendung zu finden. Zur Er gänzung dieser Einrichtung wurde ein großer Theil der Schutz mannschaft, der Berufsfeuerwehr, viele Verwaltungsbeamte des Rathes, Lehrer, Straßenbeamte u. s. w. in der ersten Hilfe leistung ausgebildet. In den meisten Fabriken und größeren Geschäften sind Samariter und Verbandsmaterialien zu finden. Die Wirthschaft am städtischen Festplatz, sowie die Markthalle sind mit Verbandsmaterialien versehen worden. Auch im Schlacht- und Viehhof befindet sich eine mit allen für die erste Hilfe nothwendigen Einrichtungen ausgestattete Verbandstation. Auf diese Weise ist dem Wunsche der Bürgerschaft in Bezug auf Beschaffung von Hilfe bei Unglllcksfällen in weitgehendem Maße Rechnung getragen worden. Sollte sich die hiesige Einrichtung, wie zu erhoffen steht, bewähren, so wird sie sicher in anderen Städten Nachahmung finden, während andernfalls der Sama riterverein auf die Errichtung einer allen Anforderungen der Hygieine und den Fortschritten der Chirurgie, der Bakteriologie und Krankenpflege Genüge leistenden Sanitätswache zurück kommen würde. Das Verdienst, die Angelegenheit in Fluß ge bracht zu haben, gebührt hauptsächlich dem rührigen Vorstände des hiesigen Samaritervereins, dem Herrn Redacteur Carl Richter vom hiesigen Tageblatte. — Chemnitz, 10. September. In der Absicht, sich das Leben zu nehmen, löste nach erregten ehelichen Auseinander- setznugen eine in der Zwickauervorstadt wohnhafte Ehefrau die Kuppen von 15 Schachteln Schwefelhölzchen auf und trank die Flüssigkeit. Die Lebensmüde wurde im Bette liegend, bewußtlos aufgefunden und ins Krankenhaus über geführt. — Zwickau, 11. September. Unser neuer Organist, Paul Gerhardt, beabsichtigt, die von dem verstorbenen Organist Türke hier eingeführten unentgeltlichen Orgelvor träge in der hiesigen Marienkirche fortzusetzen. — Anstalts- inspetor Beyer, hier, wird an die Landesanstalt Waldheim versetzt. — Der Vorstand des Vereins zur Errichtung eines Robert-Schumann-Denkmals wählte die Herren Gymnasialoberlehrer Ur. B e ck zum ersten Vorsitzenden, Oberbiirgermeiste" Keil und Bürgermeister I>r. Huhn zu dessen Stellvertretern, Justizrath I)r. Hempel zum Schrift führer, Prof. Dr. Fabian zu dessen Stellvertretern — In Wilkau ertränkte sich in einem Anfall von Geistesstörung eine erst kurze Zeit verheirathete Frau. — Annabcrg, 10. September. Die Sammlungen für das geplante Bismarck-Denkmal in unserer Stadt haben einen recht guten Erfolg erzielt. Obwohl die Sammlungen noch nicht abgeschlossen sind, so sind doch bereits ungefähr 5000 eingegangen. — Zittau, 10. September. In der gestrigen nicht- öffentlichen Sitzung haben die Stadtverord neten einstimmig beschlossen, die Stadträthe vr. Haensel und Auster, deren sechsjährige Wahlzeit im nächsten bezw. übernächsten Jahre abläuft, auf Lebenszeit zu wählen, und beiden Herren ihre Anerkennung für die ausgezeichneten Dienste, die sie unserer Stadt bisher geleistet haben, auszusprechen. — Gestern wurde der auf dem Wege zum Dienst begriffene Obcrpostsecretair Haase von einem Hunde gebissen. Der Hund, welcher vor einen Milchwagen gespannt war, sprang an genannten Herrn in die Höhe, dieser <am zum Fallen, und verfiel, jedenfalls in Folge des Schreckens, in «in« Ohnmacht, aus der er erwachte, nachdem ihm der Hund mehrere Biss« im Gesicht beigebracht hatte. . — Dresden, 10. September. Prinz Friedrich Autzust 1ra§ Zrsterr» vuff dem Manöver wieder; in Dresden de Bauer i Frieda u Emilie Pulsnitz. >hn Fritz. Huth in Handels- Zritzsche's : Julius -Assistent äse verw. rn Herm. rl. Herr Vernhard za. Herr z. Frau ltersdorf. E. Herr i Hinter stolle in ne verw. Fräul. Z. Fra» ,. Herrn . Tochter Reichen- h Riedel, Ludwig Werdau. Dresden. Limbach. m. „Confö« Tot.: 61 : 10. Uhr es Aus- lung deS I») Vorstand <der Landesvereinigung mit dem Centralverein in Verbindung setzen, um Mittel und Wege zur Stärkung des Agitationsfonds ausfindig zu machen. Weitere Anträge be trafen die Reorganisation der „Buchhändler-Warte", den Ent wurf der Geschäftsordnung der Casse für Stellenlose und die Wahl eines aus den Herren Krause, Straubing und Winter, Leipzig, bestehenden Comites zur Bearbeitung der am 1. Sep tember geschlossenen Gehilfenstatistik im Königreich Sachsen. Ein Begrüßungsabend im Vereinslocal des Buchhandlungsgehilfen- Vereins „Eule" in Bauer's Restaurant hatte die Hauptversamm lung am Sonnabend eingcleitet, ein Abschiedsschoppen im Re staurant „Schloß Ritterstein" beschloß sie heute. */* Leipzig,> II. September. (Arbeiterbewegung.) Eine gestern in der Gastwirthschast „Goldenes Weinfaß" (Matthäi- kirchhof) abgehaltene Sattlergchilfenversammlung nahm Stellung zur neuen Zwangs-Innung der Sattler, war aber wegen der Betheiligung an der Wahl des gesetzlich vorge schriebenen Gesellenausschusses getheilter Meinung und beschloß, die Entscheidung hierüber dem in der Versammlung gewählten Vor stand der neugegründeten, mit dem I. October d. I. hier in Kraft tretenden Verwaltungsstelle des deutschen Sattler- und Tapezierer vereins anheim zu geben. — In einer gestern im „Coburger Hofe" veranstalteten Versammlung der 'Vergoldergehilfen wurde bekannt gegeben, daß bei der wegen Gründung einer Filiale der Eentralvereinigung am hiesigen Orte vorgenommenen Urabstimmung die große Mehrzahl der Gehilfen sich für die Gründung einer Filiale erklärt habe und daß nunmehr hierzu die nöthigen Schritte ein geleitet werden würden. In beiden Versammlungen wurde der An schluß an den Arbeiterverein empfohlen. — Nach der in einer gestern in der „Flora" abgehaltenen Glasergehilsenver- sammlung bekannt gegebenen Abrechnung über den localen Glaserunterstützungsfonds betrug die Gesammtein- nahmc in den Monaten Mai bis September dieses Jahres 522 .L und Vie Gesammtausgabe 61 -L, so daß ein Bestand von 461 verblieb. Tie Versammelten erkannten die Abrechnung als richtig an, wählten Herrn Reinhardt als Verwalter des Unter stützungsfonds, hörten dann einen Vortrag des Herrn Lipinski über das sächsische Vereinsgesetz und beschäftigten sich im Anschluffe hieran mit der Arbeitsordnung einer hiesigen Fabrik, daran eine abfällige Kritik übend. 2 Leipzig, II. September. Gestern Nachmittag wurde in Gohlis ein 69jähriger Schleußenräumer von einem Schleußenwagen überfahren. Der Bedauernswerthe brach den rechten Oberschenkel und mußte ins Krankenhaus geschafft werden. — Bei der Mühle in Connewitz wurde heute Morgen im Schleußenmühlgraben ein unbekannter weiblicherLeich- nam aufgefunden. Die Todte ist 20—25 Jahre alt, an scheinend Dienstmädchen, von kräftiger Gestalt, hat blonde Haare und ist bekleidet mit Halbfchuhen, schwarzwollenen Strümpfen, hellblauer Schürze mit bunter Kante, dunkel blauem Rocke nebst Taille, grauwollenem Unterrocke, grauem Corset und weißleinenem, I. L. gezeichnetem Hemde. Der Leich nam hat etwa 3 Wochen schon im Wasser gelegen. — Zum Besten einer Christ bescheerung für würdige Arme in L.-Anger-Crottendorf wird von dem daselbst seit 9 Jahren segensreich wirkenden Christ- bescheerungscomitß, an dessen Spitze wiederum Herr Pastor Reinhardt steht, ein großes Monstre-Gesangsconcert von ca. 250 Sängern veranstaltet, welches Dienstag, den 20. d. M. im Albertgarten stattfindet. Bei demselben werden die Männer gesangvereine „Erinnerung", „Karl Krause", „Sängerkreis L.-R." und „Alex Schumann" mitwirken, und versprechen schon diese Namen allein einen höchst genußreichen Abend. Außerdem gelangt eine Tombola zur Aufstellung, zu welcher hiesige Firmen die schönsten Sachen gestiftet haben. Das ComitS bietet diesmal so außerordentlich viel, daß cs wohl einen starken Besuch er warten darf, um so mehr noch, da es gilt, einen edlen Zweck fördern zu helfen. Eintrittskarten im Vorverkauf L 30 Pfg. sind bereits jetzt in der Kirchenexpedition und bei den durch Placate kenntlichen Vorverkaufsstellen zu haben. 8 Aus dem Bureau des Stadttheaters. Am heutigen Montag wird im Neuen Theater Björnn Björnson's neues Schauspiel „I o h a n n a " wiederholt. Im Alten Theater wird heute „Robert und Bertram" gegeben. — Morgen, Diens tag, geht im Neuen Theater die Oper „Der Freischütz" in Scene. Tas Aennchen singt als zweite Antrittspartie Frl. Jslar. In den übrigen Hauptrollen der Oper find beschäftigt: Frl. Doenges (Agathe), Herr Schelper (Caspar) und Herr Merkel (Max). — Im Alten Theater findet morgen eine Auf führung des Lustspiels „Im weißen Röß'l" statt. — Für den Mittwoch ist im Neuen Theater die erste Wiederholung der neuen Operette „de Basso Porto" angeseht. Es folgt der selben das Ballet „Falsarello, der hüpfende Freier«. — Im Alten Theater gelangt am Mittwoch als erste volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen „CabaleundLiebe"zur Auf führung. 8 Krystall - Palast - Variötö. Eine gänzlich neue und hervorragende Production bietet die Teims-Troupe als fliegende Luftgymnastiker. Man war gewöhnt« derartige Productionen stets nur an der Decke des Saales ausgefiihrt zu sehen und hielt eine andere Ausführung selbst in Fachkreisen für unmöglich. Die Teints« Troupe hat nun einen neuen Apparat erfunden und ist damit im Stande, die schwierigsten TricS der Lustgymnastik aus der Bühne auszuführen. Der Erfolg ist denn auch ein überraschender und die strebsamen Künstler werden allabendlich mit Applaus geradezu überhäuft. 8 Die Kritik des Publikums ist wohl der beste Beweis, daß in dem VariStS Battenberg die Serpentin- und Flammentänzerin Miß Fuller jeden Abend einen riesigen Erfolg erzielt; nur die Worte einzig, großartig, wunderschön werden gehört. Von der Wahrheit dieser Aussprüche möge sich Jeder selbst überzeugen, und es wird Niemanden gereuen, diese angesehen zu haben. 8 Wer das jetzige Programm Theater", welches anerkanntermaßen nennen ist, noch sehen will, möge sich Donnerstag der endgiltige Schluß der diesjährigen Saison statt« findet. Morgen, Dienstag, veranstaltet ein Comitö von Artisten in Verbindung mit einer Elite-Borstellung ein Artistenfest, und sind auch zu diesem Freunde des allzeit liebenswürdigen fahrenden Volkes willkommen. -n. Nerchau, 10. September. Heute Vormittag wurde die von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm II. zum Andenken an den hundertsten Geburts tag des Großen Kaisers Wilhelm I. gestiftete E r in n er u n g s m e d a i l l e aus erbeuteter Kanonen- Bronze im Auftrage der königlichen Amtshauptmannschaft Grimma an 13 ehemalige hiesige Soldaten durch Herrn Bürger meister Kau lisch an Rathsstelle in feierlicher Weise über reicht. — Wurzen, 10. September. Dem Arbeiter-Turn verein ist wegen seiner socialdemokratischen Bestrebungen die Benutzung der T u r n b a l l e in der Mädchenschule vom Stadt- rathe entzogen worden. — Nach einer abermaligen 3 jähri gen Abwesenheit kehrte zu vorübergehendem Aufenthalt der Stabsarzt dir iaisirlichen Schutztrupxe, Her, pred, Paul Liicherbesprechllllgerl. Die Deutsche Verlagsaustalt, in deren Verlag bekanntlich die Journale „lieber Land und Meer", „Jllustrirtc Welt", „Deutsche Roman«Bibliolhek", „Aus fremden Zungen" und „Deutsche Revue" erscheinen, feierte am I. September die fünfzigste Wiederkehr des Tages, au dem Eduard Hallberger seine Verlagsbuchhandlung, aus der die Deutsche Verlags-Anstalt hervorgegangen ist, begründete. Aus Anlaß dieser Feier erschien eine Fcstiinmmcr von „Ueber Land und Meer", die neben einer Geschichte des Hauses die Portraits der Begründer und Leiter desselben und von hundert undzwanzig Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen veröffentlicht, unter Lenen wir die ersten literarischen Namen Deutschlands finden. Aus den Abbildungen der großartigen Geschäftshäuser der Deutschen Verlags - Anstalt in Stuttgart, ihrer Papierfabriken in Wildbad, Süßen und Salach und der andern geschäftlichen Etablissements gewinnt der Leser unschwer einen Ileberblick über die kolossalen Dimensionen dieses buchhäudlerijchen Großbetriebes. Aus den der Festschrift beigegebenen statistischen Notizen entnehmen wir, daß die Deutsche Verlags - Anstalt gegenwärtig 923 festangestellte Beamte und Arbeiter beschäftigt. Sie zahlte diesem Personal an Gehältern und Löhnen im letzten Jahre 1 107 484 ./L, und der gesainmte Geldumsatz belief sich in derselben Periode auf ungefähr 8 Millionen Mark. Möge der Deutschen Verlags-Anstalt ein weiteres Wachsen und Gedeihen bejchieden sein! * Neuheiten aus dem Verlage von S. Schottländer, Breslau: Clraf Hasso FclSbcrg, ein Lieutenant von der Garde du Corps (König Georg's). Roman aus der letzten Zeit Alt-Hannovers in 4 Abschnitten von Moritz von Berg, 2 Bände, Preis 8 >6 Wer aus dem Titel schließt, es hier mit einem Werke von eigen artiger local-politischer Bedeutung z» thuu zu bekommen, der irrt sich. Die Geschichte des Grasen Hasso spielt nnr zu Anfang deS Buches in Hannover, und auch nur dann fallen einige Streiflichter auf die damaligen Zustände in den Kreise» der Hannoverschen Officiere und des Landadels. Tann spinnt sich die Handlung in Australien weiter ab und verliert sich schließlich ganz auf den neutralen Boden convenlioneller Romanmache. Dementsprechend schwächt sich auch das Interesse an dem Helden mehr und mehr ab. Man merkt genau, wo der Autor den festen Boden der Wirklichkeit unter sich hat, La giebt er mit dem Zuverlässigen auch Besonderes. Die Schilderungen von Hasso s leichtsinniger Lebensauffassung und von seinen übermüthigen Streichen erscheinen treu den thatsächlichen Verhältnissen abgelauscht, denen auch seine Begegnung in Australien mit den verkrachten Ossicieren entspricht. Weiterhin ist er weiter nichts als ein Romanheld mit der Dutzend-Physiognomie. — Tic Rechte. Roman von Martin Bauer, zwei Bände. Tie Verfasserin weist mit diesem Werke nach, daß der Mann sehr thöricht sei, der bei der Wahl seiner Braut nur aus Jugend und Schönheit sehe; ein älteres und äußerlich weniger reizvolles Mädchen von besserem Charakter könne viel mehr Glücksbringerin sein, mit anderen Worten, der Schein trügt! Das ist ja nun keine neu entdeckte Wahrheit, aber sie wird auch nie veralte» und darum stets ein beliebtes Romanmotiv bleiben. Tie Behandlung desselben ist ebenso wenig eine besonders originelle, auch hat sie nichts Ueber- laschendes an sich, nach den vier ersten Seiten des Buches ist der Ausgang desselben vorauszusehen. Doch die Verfasserin gebietet über einen glatten und sauberen Stil und weiß ihren Absichten dienliche Figuren zu erfinden und gut darzustellcn. — Trntz- Bnthscba. Roman von H. Hermann. Die Handlung spielt um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in Schlesien und dreht sich in der Hauptsache um Mißverständnisse zwischen einem jung vermählten Paar, das dadurch lange Zeit um jein Liebesglück gebracht wird. Als dann endlich alle Zweifel gelöst sind. Beide sich der inneren Gemeinschaft bewußt werden und nun ein neues Leben beginnen wollen, trennt der Tod sie. Diese Wendung ist gut erdacht und weckt den beabsichtigten ergreifenden Eindruck, das Vorhergehende aber ist nicht genügend motivirt. Von recht guter Wirkung ist das Drum und Dran der Erzählung, das Colorit der Zeit in sittliche: und politischer Beziehung gelang dem Verfasser trefflich. — Selbst gerichtet. Ein Inserat, von Max von Weißen thnr II, diese beiden Erzählungen in einem Bande sind in ihrer oberflächlichen Mache vcn bedeutend geringerem literarischen Werth. M. Uhsr. m. „Saber« Verantwortlich in Vertr. für Deutsche« Reich: vr. H Wagner: für Ausland: v. Schleutzner; für Feuilleton, Kunst a. Wissenschaft und Vermischte-: V. Hiller; kür Sachseur G. SaSki, sämmllich . tu Leipzig, Sport. Rennen zu Paris am 11. September 1898. (Privattelegramm.) Prix deMenneval. 5000 Frcs. 2200 t a che II." 1., „Bonnet vert" 2. Prix Jouvence. 12000 Frcs. 4800 dSre" 1., „Tramboise III." 2., „Galigula" 3. Platz: 17, 14 : 10. Vier Pferve liefen. Prix de B o i s - R o u s s e l. 12 000 Frcs. 2200 m. „Loudun« 1., „Vigoureux" 2., „Masgue" 3. Tot.: 69 : 10. Platz: 35, 36, 4 : 10. Neun Pferde liefen. Prix deVilliers. 10000 Frcs. 1., „Le Pujol" 2., „Guirlande" 3. Tot.: 15, 39. Zwölf Pferde liefen. Prix de Bellevue. 10 000 Frcs. „Launay" 2., „Moloch» 3. Tot.: 68 : 10. Pferde liefen. * AuS der „Sport-Welt". Aus Grabitz sind „Argwohn", „Föhn", „Thräue", „Gastsrcuud", „Lercheuseld", „Stör", ^Abend glocke", „Estafette", „Friedenspfeife" und „Wiedersehen" in Hoppe garten angekommen, während „Wintermürchen", „Greif", „Musen- fobn" und „Gnädigste" bald Nachfolgen sollten. Mit den sechs aus Köln hingefandten Pferden hat das Hauptgestüt also die gewaltige Streitmacht von zwanzig Köpfen in dec Training-Centrale zu« sammengezogen, nm mit derselben vermuthlich für die ganze Dauer der Herbstcampagne an Ort und Stelle zu bleiben. — In der ver- öffenllichten Flachrenn-Statistik sind die Gewinnsummen .des Fürsten Hohenlohe-Oehringen, des Herrn B. Naumann und des Herrn R. Haniel unrichtig angegeben. Fürst Hohenlohe- Oehringen hat 155 988 ./L, Herr B. Naumann 73145 und Herr N. Haniel 12365 ./L gewonnen. Dai'I LeiltMbestlltter, übernimmt nach scslslehetldttl! jede Art von Beer- dignngSfeierlichkeitr» slll IlllÜ unter Zusicherung bekannter pünktlicher Bedienung und erbittet gütige Aus- nur dircct nach der Wohmmg Nenkirchhof 3«, II. Beerdigungs Anstalt kokvnl UvIImann, Matthäikirchhof 2S, Fernsprecher 4411, übernimmt Beerdigungen jeder Art nach dem vom Rath der Stadt Leipzig genehmigten Taris unter Zusicherung bekannter prompter Ausführung. Sargmagazine: Große Fleischergasse Nr. 1 und 22. Auch Ausführung von HochzeitS-, Tauf- und Spaziersnhren. Sollt« Lb. 7 v. 1». L. v. v. I,. 8V- v. al Temperatur- «les yffo Damen: Dienst.,Donnerst.,Soniiab.'/.9- SWvDIlRIvLKU-»Kt,8ebeelwmbus8iu Ll» »'/,li. Montag, Mittw., Freitag '/,2-ü ll.
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