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Elbeblatt und Anzeiger : 06.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188311066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18831106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18831106
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-06
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 06.11.1883
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CKblall und Archer. AmtsLtatt der König!. AmtShau-tmannschast Großknhaiu, des König!. Amtsgerichts und des SIMMS M Mess. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. 131 Dienstag, den 6. November 1883 Re Der Kirchenvorstand Führer, P. Zur Theilnahme an dem am II. dieses Dtonats Vormittags 9 Uhr stattfindenden vom Alhertplatze nach der Kirche Glieder unserer Parochie hierdurch noch besonders eingeladen. Riesa, am 5. November 1883. Der Stadtrath. Sieger. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, den 5. November 1883. — AuS Anlaß deS Namenstages Ihrer Majestät der Königin Carola fand gestern Morgen Neveille vom hiesigen Trompeterchor statt. — Gestern, am 4. November, feierte Herr Lehrer O. Starke hier daS Fest seiner 25 jährigen Amtsthätigkeit in Riesa. In der Morgenstunde begrüßte den Jubilar daS Lehrerkollegium mit einem Ständchen und um 11 Uhr Vormittags fand unter Anwesenheit seiner Classe, seiner College», Vertreter der städtischen Behörden und des Schulvorstandes, der Geistlichkeit und noch anderen Personen ihm zu Ehren eine Feier in der Aula der neuen Schule statt. Herr Schuldirektor Bach richtete an den Jubilar warme Worte der Anerkennung und des Lobes für seine treue und aufopfernde Thätigkeit, die sich nicht blos auf die Schule und Schulzeit, sondern darüber hinaus erstrecke. Ebenso begrüßte ihn Herr Bürgermeister Steger im Namen der Stadt und dankte ihm für sein treues, ersprießliches Wirken. Nachdem auch noch Herr Pastor Führer seinen Glückwunsch hinzugefügt und das Lehrer kollegium den Psalm: Der Herr ist mein Hirt rc. ge sungen hatte, dankte der Herr Jubilar mit bewegten Worten Allen, die ihm seinen Ehrentag zu verherrlichen gekommen waren, und dem treuen Gott, der ihm bis hierher geholfen und ihm Gesundheit des Leibes und Geistes verliehen. Bon der Stadt- und Schulgemeinde, seinen College«, wie von verwandter und befreundeter Seite war der Jubilar durch viele werthvolle Geschenke erfreut worden. Herr Starke ist die 25 Jahre hindurch ununterbrochen an der einfachen Volksschule thätiz ge wesen. Möge ihm der Herr Kraft verleihen, daß er auch fernerhin noch recht lange Zeit an dieser Anstalt wirken könne und möge sein Wirken auch in Zukunft «in reichgesegnetes sein. — Die Herbstmonate, und unter diesen namentlich der November, sind nicht blos die Zeit der Nebel, sondern auch die Zeit der Kirmsen. Der Dichter von Salis singt in seinem Herbstliede: „Rothe Blätter fallen, graue Nebel wallen, kühler weht der Wind." Sowie die Nebel die Signatur des Herbstes sind, so sind die Kirmsen in dieser Zeit das charakteristische Merkmal des Volkslebens, namentlich des Landlebens, und wie um die Weihnachtszeit die Bockbierfest-Annonten, so füllen im November und Ausgangs Oktober die Kirmes - Annoncen die Spalten der Zeitungen. In Rn Städten ist die Kirmes längst schon von der Tages ordnung gestrichen worden und muß allenfalls nur noch he,halten, um den Herren Restaurateuren einen passenden landläufigen Namen für ihre Gänse- und Hasenbraten- oder Karpfenschmäuse abzugeben. Daß f die Kirmes in den Städten allgemein — höchstens mit Ausnahme derjenigen Kleinstädte, in denen die ackerbautreibend« Bevölkerung noch einen starken Bruch- theil der Einwohnerschaft bildet — zu den überwunde nen Standpunkten zählt, das geht schon aus der be kannten KirmeSregel der Städte hervor, wonach die Stadtkirmes immer auf den Sonntag „vor dem ersten Schnee" fällt und demzufolge regelmäßig nicht gefriert werden kann, weil sie post festurn kommt. Unsere Landbevölkerung jedoch, die, zur Ehre sei cS ihr nach gesagt, zäher an den alten Volksfesten und Bolksge- bräuchen hängt al- dj« Einwohnerschaft der Städte, -7 während dieser Zeit onch nicht gefangen werde» Ge langen beim Fischen in nicht geschloffenen Hewässenr Krebse während der geordneten Schonzeit lebend in die Gewalt des Fischers, so sind dieselben sofort wieder in daS Wasser zu fitzen. — Die Ueberfüllung der juristischen Laufhahn zieht der „Gegenwart" Veranlassung zu einem längere« Ar tikel, welcher allen jungen Leuten augenblicklich von» juristischen Stadium abräth, falls sie nicht geneigt und in der Lage sind, einen Zeitraum von 13 bis LS Jahren aus eigenen oder elterlichen Mitteln zu lebe» und sie nicht außerdem so viel Liebe zum juristischen Berufe, so viel Charakterstärke in sich fühlen, daß sie während dieser langen Zeit eine unfertige, unselbst ständige, vielfach unfruchtbare Stellung ertragen, ohne die Frische und Idealität einzubüßen, welche gerade dyc juristische Beruf erheischt, wenn anders er den hohen Aufgaben, die ihm gestellt sind, gerecht werden soll. Dieser Rath stützt sich auf statistische Ausführungen und Daten, welche die Mahnung, nicht zur juristischen Karriere überzugehen, sehr gerechtfertigt erscheinen lassen. — Die neueste Nummer des praktischen Wochen blattes für alle Hausfrauen „Fürs Haus" erhebt einen energischen Protest gegen die Unsitte sp vieler deutschen Damen, ihre Modewaaren aus Frankreich kommen zu lassen. Es giebt in Deutschland genug Modehand lungen — heißt es in dem genannten Blqtte — die alles Nothwendige und Wünschensiverthe 'iU vortreff lichem Geschmack, großartiger Auswahl und zu ver nünftigen Preisen liefern. Beweisen wir den Franzosen, daß es nicht schwer fällt, uns mit hfptsäM Waartn anmuthig und dabei sittsam zu kleiden. BAefin nur uns ein für allemal von dem Aberglauben, daß nur das preiswerth, schön und modisch, , was auS dem Seine-Babel zu uns gelangt! Jede deutsch« Frau wetzfi von nun an jedes Circular zurück, welches ihr von einer französischen Modewaarenhandlung zugeschickt wer den sollte! Möchten wir a«ch in Bezug auf unser«; Kleidung das Herrüche Wort mehr beherzigen: „AuS Vaterland, ans theure schließ dich an, das halte fest mit deinem ganze» Herzen!" ES ist kein kleinlicher Kampf, den wir kämpfen. Es spricht aus ihm die Liebe zum Vaterlande. War sie groß genug, um unsere Männer, unsere Söhne und Brüder in den Tod zu schicken, — sollte sie hier versagen? Sagt euch lo» von Paris, stellt euch auf eigene Füße: Deutschland ist frei, seid es auch ihr! Auch hier bedürfen wir einer „Wacht ain Rhein" und diese „Wacht" habt ihr zu hglten, deutsche Frauen! , ,, — Den Inhabern von Partialobligationen und Schuldscheinen der auf den Staat übergezanaeneu °/o Anleihen von 1839/41 und 4 "/<> Anlejhe, von 1860 der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie wird bekannt gegeben, daß die Auszahlung der laut Ziehungsliste vom 8. Juni 188L, auSgetzosten, dm 1. December dieses Jahres fälligen Kapitalien und Prämien dieser Anleihen, ingleichen der im nämlichen Termine fälligen Zinsen derselben vom 15. dss. MtS, an gegen Rückgabe der betreffenden Partialobligationen, Schuldscheine und ZinSscheine bei der StaatSschuldey- kaffe zu. Dresden und der Lotterie-Darlehn-kaffe zu Leipzig, sowie zufolge der bezüglichen Bekanntmachungen des königlichen Finanz-Ministerium- auch bei der säch sischen Bank zu Dresden und deren Filialen und bei Herrn Ed. Bauermeister in Zwickau stattfindet. Dsch rvtz-, Der igJahre alte Sohn he» Guts besitzer» Jost zu Schmannewitz ist den 1. d. MtS. früh : liche Abschluß des Sommerhalbjahres gilt, wird heute noch immer möglichst solenn gefeiert, obwohl nicht ge leugnet werden kann, daß der Zeitgeist auch hier ni- vellirend eingewirkt hat und Kirmesfeste, die sich auf die ganze Woche erstrecken, heute nur noch zu den Ausnahmen zählen oder wohl gar nicht mehr ange- trofsen werden. Daß aber auch die Städter die liebe Kirmes nicht ganz vergessen können und mögen, das beweist zur Evidenz der Umstand, daß sie sich zu den Landkirmsen zu Gaste laden und sich so für den heimischen Ausfall des Festes zu entschädigen suchen. Das Wort des Dichters Voß: „Ihr Städter, sucht ihr Freude, so kommt auf's Land heraus!" hat nicht blos auf die „Boombluth", sondern ganz vorzüglich auch auf die Kirmes Anwendung. Die Hauptrolle spielt zur Kirmes heute noch natürlich der Kirmeßkuchen — geht man doch nach guter alter Sitte heute noch „Kuchen singen" — und wenn nur der gut gerathen und außerdem der Kaffee nicht zu dünn gekocht, die Suppe nicht versalzen und der Braten nicht verbrannt ist, dann giebt es zum Feste auch vergnügte Gesichter und — zufriedene Kirmesgäste. — Ueber die wirthschaftliche Lage unseres engeren sächsischen Vaterlandes verbreitet sich eine der Berliner „Norddeutschen" aus Dresden zugekommeue Korrespon denz, welche dabei zu einer sehr günstigen Darlegung zu kommen vermag. „Fast alle Zweige der sächsischen Industrie — so heißt es — stehen in hoher Blüthe; Erwerbs-, Handels- und Berkehrsverhältniffe haben einen bedeutenden Aufschwung genommen, und der Wohlstand, sowie die Steuerkraft der Bevölkerung sind 'infolge dessen erheblich gewachsen. Als Anzeichen hier für ist zunächst auf die in diesem Jahre festgestellte be deutende Steigerung des Erträgnisses der Fleischsteuer aufmerksam zu machen, welche voraussichtlich ungefähr 900000 Mark gegen dos Vorjahr betragen wird; ferner auf die diesjährige Besserung der Einnahmen aus den Staatsforsten, welche auf den Festmeter un gefähr eine Mark, in der sächsischen Schweiz sogar bis zwei Mark mehr, als im Vorjahre betragen werden. Da jedoch die Kiefern nicht dieselbe Preissteigerung aufweisen, so wird als durchschnittliche Preiserhöhung etwa 75 Pfg. angenommen werden können- Dazu kommt, daß das in diesem Jahre eingeführte Hotz vor nehmlich aus bayerischen, also deutschen Waldungen herstammt, während die früher in so großen Mengen aus Galizien und Böhmen eingeführten Hölzer infolge der in Oesterreich für diese Route erfolgten Tarifherab- sctzungen jetzt ihren Weg über Ludwigshafen nach Frankreich nehmen. Als weiteres gewichtiges Merkmal des stetigen Steigens der Berkehrsverhältniffe sind die seit dem Jahre 1879 wachsenden Einnahmen aus den Eisenbahnen anzuführen, welche in diese»» Jahre mit der Ziffer von ungefähr 68 Millionen Mark die höchste im Jahre 1867 erzielte Einnahme um fast eine Million übersteigen. Und wenn auch vielleicht die Geldeinnahme nicht als ganz untrügliches Zeichen ge hobenen Verkehrs angesehen werden kann, weil sie zu sehr von den jeweiligen Tärifverhältnigen abhäpaig ist, so liefert doch die Vermehrung des Gewichts bezieh ungsweise deS TonnengehaltS der beförderten Frachten für die thalsächliche Hebung deS Eisenbahnverkehrs einen unanfechtbaren und erfreulichen.Beweis. — In der Zeit vom 1. November kÄ 31. Mai dürfen Krebse, gleichviel ob sie auS geschloffenen oder nicht geschloffenen Gewäffern chrrrüdren. wÄer. keilst» boten, und in mcht geschloffenen Äervässern - , » - ---- , . > " ^7" , Erscheint in Riesa wöchentlich dreimal: DienStag, Donnerstag und Sonnabend. — AbonnementSpreiS vierteljährlich 1 Mark iS Pfg. — Bestellungen nehmen alleita Postboten, die Grpeditionrn in Riesa und Streb!« lE Schön), sowie alle Boten entgegen. — Jnierate, welch« de» dem auSgebreileten Leserkreise eine unrksame erbitten w>» uns bis Lags vorder Vormittags !) Ildr. JusertionSpreis die dreigcspaltrne Corpuüzeile oder deren Raum lü Pfg.
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