ist allerdings der Fremdenverkehrsverein eine große Organi sation, die tatsächlich je nach Gebrauch diese oder jene Mittel für Reklame aufwenden kann. Meistens kranken die Verkehrs vereine an den nötigen Kapitalien. Die im Anfang in Szene gesetzte Reklame war zwar gut, die Ansätze können aber nicht weiter bis zum Erfolg geführt werden, da die Mitglieder sofort einen großen Erfolg erwartet haben, der natürlich ausge blieben ist. Die Reklame, selbst die beste, wirkt nicht von heute auf morgen. Wenn durch die erste Propaganda der Grundstein zum Erfolg gelegt wurde, muß energisch und fachgemäß nachgearbeitet werden, wieder von vorne ange fangen werden, damit die Saat auch tatsächlich aufgehen und Früchte tragen kann. In einigen Städten wird der Ver kehrsverein wirklich von einer tatkräftigen Persönlichkeit geleitet, die sehr wohl versteht, vorhandene Gelder nutz bringend in der Reklame anzulegen, und hier sollte, wenn genügende Mittel nicht vorhanden sind, die Stadt mit den nötigen Zuschüssen eingreifen. In vielen anderen Städten wird der Fremdenverkehrsverein durch eine Interessenten gruppe von Kaufleuten, Gastwirten und sonstigen Personen ins Leben gerufen, die an einer Zunahme des Fremdenver kehrs Interesse haben. Oft werden die Satzungen dahin gehend aufgestellt (damit die Stadt einen Zuschuß leistet 1) daß eine Magistratsperson, sei es nun der Bürgermeister oder der Stadtsekretär, im Vorstand vertreten sind. Der gute Wille soll diesen gemeinnützigen und teilweise wirklich erfolg reichen Vereinigungen keineswegs abgesprochen werden; aber schließlich kann man doch nicht verlangen, daß die Mitglieder, die in ihrem Fach sehr tüchtig sein mögen, auch tüchtige Reklameleute sind. Der Bürgermeister mag ein hervorragen der Jurist, der Gastwirt ein trefflicher Herbergsvater und Geschäftsmann sein, trotzdem sind aber beide noch nicht Reklamefachleute 1 Bei diesen Ausschüssen fehlt also in vielen Fällen der wirkliche Fachmann, der die Reklame erst erfolgreich gestalten kann. Immerhin soll das Verdienst der Vereine nicht geschmälert werden, solange sie sich darauf beschränken, Reklame zur Hebung des Fremden verkehrs im allgemeinen zu betreiben. Wo wirk lich durch einen solchen Verein eine gesunde Grundlage ge schaffen worden ist, sollten die Städte durch tatkräftige Unter- E3 37