ganisation inSchrift, Predigt und Beispiel. Die Lehre selbst ist natürlich keine Propaganda, diese beginnt bei dem Mehr. Also, Propaganda und Propagieren bedeutet die Multiplikation des Reklamegedankens, das werbende Em pfehlen für Ideen und Dinge im weiteren und weitesten Sinne. Es liegt nach den bisherigen Beispielen nahe, auch Erscheinungen wie Festzüge, Umzüge, Prozessionen unter dem Gesichtspunkt der Reklame, der Sensation oder Propaganda zu werten. Genau genommen wird dies nur von Fall zu Fall festzustellen oder zu entscheiden sein. Bei vielen Umzügen, vielleicht bei den meisten, ist die Reklame direkt Selbstzweck, es wird eine Idee oder eine Sache propagiert. Bei anderen wieder handelt es sich um eine Huldigung oder Verehrung einer verdienstvollen Person oder einer religiösen Einrichtung. Wenn beispielsweise die Mai-Umzüge der Sozial demokratie stattfinden, dann wird für den Arbeiterfeiertag, den 1. Mai, Reklame gemacht. Das Reklamemoment bilden die Teilnehmer, mit welchen durch die Anzahl und die Qualitäten der Beteiligten Eindruck gemacht, für die Idee demonstriert, geworben wird. Musikkorps, rote Fahnen und Embleme bedeuten: die Sensation, die Adresse an die Allgemeinheit: die Propaganda. Ebenso propagieren die Schützen-, Turner-, Sänger-Umzüge usw. ihre Sache. Wenn aber das Volk aus Begeisterung an einem denkwürdigen Tage zum Palais des Monarchen zieht, oder einem Volksliebling eine Ovation darbringt, so ist das keine Reklame, Sensation oder Propaganda, sondern eine Huldigung.