daran gewöhnt, bei dem Wort und Begriff Reklame nicht an etwas Unwürdiges zu denken. Wenn der Monarch eine Ausstellung oder ein Ge schäftshaus besucht, dann sagt man, das mache für die Aus stellung und das Geschäftshaus Reklame. Mit dieser Be hauptung ist dann gemeint, daß der Besuch des Monarchen der Ausstellung und dem Geschäftshause erhöhtes An sehen verleiht und daß der Volksmund und die Presse die Tatsache verbreiten und damit die Unternehmungen weit und empfehlend bekannt machen. Hinsichtlich der Reklamewirkung kann das richtig jedoch unter Umständen auch falsch sein. Wünscht beispielsweise die Geschäfts- oder Aus stellungsleitung den hohen Besuch, legt also alles auf einen solchen an und lädt den Monarchen ein, dann haben wir es natürlich mit einer absichtlichen und wirklichen Reklame zu tun, denn vorstehende Wirkung wird erwartet und gewünscht. Auch kann der Monarch aus eigener Ent schließung mit der gleichen empfehlenden Absicht die Unternehmungen besuchen. Also auch dann läge Reklame vor. Reklame läge ebenfalls vor, wenn der Monarch ohne jede Nebenabsicht den Besuch abstattete, allerdings wäre dies, wenn die gleiche Wirkung sich ergäbe, eine unbeab sichtigte Reklame. Daß aber hoher Besuch auch das Gegenteil von Reklame bedeuten kann, also nicht immer Werben ist, ist beispielsweise zu ersehen, wenn man an parteipolitische Grundsätze und Einflüsse und daran denkt, daß der