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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189802282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-28
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1898
- Autor
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und Anzeiger MtblÄ Ml) Anzeiger). Telegramm-Adreffe „Tageblatt", Rtrsa. Amtsötatt Fernsprrchstell« Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts »nd des StadtrathS zu Riesa 48 Montag, 28. Februar 18S8, Abends. 51. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in dm Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch unsere Träger sret in» Hau» 1 Mark SO Pfg-, bet Abholung am Schalter der latserl. Postanstaltrn 1 Mark 2ö Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark öS Pfg. Anzeigm-Amiah«« für di« Nummer da» Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Ladung. Der am 8. November 1887 zu Elsterwerda geborene Handarbeiter Karl Heinrich Wehner, zuletzt in Streumen bei Wülknitz wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, wird beschuldigt, als Ersatz-Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen 8 360 No. 3 de» Strafgesetzbuchs. Er wird auf Mittwoch, de« »0. März 18»8, Vormittags 10 Uhr vor das Königliche Schöffengericht zu Riesa zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird er auf Grund der nach § 472 der Strafprozeß ordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Straßburg ausgestellten Erklärung ver- urtheilt werden. Riesa, den 12. Februar 1898. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Wegelin, Ass. JmzHotel zum „Kronprinz" hier sollen Freitag, den 4. März 1898, Norm. 1« Uhr, 1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Tisch, 4 Stühle, 1 Spiegel, 1 Ofenbank und 1 Bettstelle gegen sofortige Bezahlung versteigert werden., Riesa, 26. Kebruarz18S8. Der Ger.-Bollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Mit dem 1. März d. I. tritt in der Kirchgemeinde Riesa unter Genehmigung der Kirchenin spektion eine neue GebührenordtMUg für kirchliche Handlungen in Kraft. Diese Gebühren ordnung liegt gedruckt vor und ist in der Pfarramtsexpedition (Pausitzer Straße 26), sowle in den Buchhandlungen von Hoffmann und Reinhardt für 10 Pfg-, nicht 20 Pfg., wie in letzter Nr. irrthümlich angegeben »ar, pro Exemplar zu haben. Riesa, 26. Februar 1898. Der Kirchenvsrftand. Friedrich, Pf. HWlicliM-VeillMk gegen das Meistgebot Freitag, den 4. März cr„ vorm. IO Uhr im Tchäfereihof des AnttergateS Adelsdorf bei Großenhain. * Königliche Remontedepot-Administration Kalkreuth. WFaKGustuAoeüK kiir daS „Riesaer Tageblatt" erbitten un» bi» spätesten» Vormittags 0 Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. I es inzwischen bereits gelungen sein soll, den Thäter ausfindig I zu machen und zu verhaften. Die entsetzliche That soll von » einem anderen Arbeiter im Streite, der auf dem Heimwege von einer Kindtaufe zwischen den Beide» entstanden wäre erfolgt sein. — Daß e» auch die K. K. öfterr. Staatsbahnverwaltung an den tschechischen Betreibungen nicht fehlen läßt, beweisen die neuer dings den amtlichen Correspondenzen, Frachtbriefe, Klebezetteln, Begleitpapieren usw., der unter StationSverwaltung stehenden österreich'böhmischen Eisenbahnen aufgedrückten Stempel, welche neben den früheren (deutschen) StaatSbezrichnuugen die tschechischen Bezeichnungen nacherhalten habe», z. B. Ossegg— Osek, Ossegg Riesenberg—Osek-Ryzenburk, Podersam—Pod- borano, Neperfitz—Pömmerle, Neatedice—Povoly usw. Es würde vielleicht der alte (deutsche) Stationsname ganz ver schwinden, wenn e» das Verkehrs-Reglement de- Eisenbahn- Verbandes zuließe, es müssen aber nach diesen Bestimmungen die Stationsnamen mit den bezüglichen Tarifen vollständig gleichlauten. An den Strecken der vormaligen Privatbahnen Pilsen-Priesen und Prag-Dux scheint diese Maßnahme mit aller Energie durchgeführt zu werden, denn es werden sogar die vielleicht schon früher etngestempelten d»rgl. Exemplare überdruckt und daneben oder darüber der neue Doppelftempel angebracht. Die Aussig-Teplitzer und Buschtehrader Privatbahngesellschaften scheinen sich aber hieran nicht betheiligen zu wollen, denn sie lassen ihre alten StationSstempel Triebschitz, TarlSbad, Zteditz u. s. w. noch ohne den tschechischen Schutz die deutschen Gren zen pasfiren. — Einer in der „L. Ztg." veröffentlichten tabellarischen Ueberficht über die Bevölkerungsbewegung in Sachsen ent- nehmen wir, daß im Jahre 1897 die Zahl der Lebendgr- borenen sich auf ISS 636, die der Todtgeborenen auf 5424 und die der Gestorbenen auf 92 327 belief; da» find 1383 Geburten und 6951 Todesfälle mehr al» im Jahre 1896. Nimmt «an an, daß die Bevölkerung Sachsen» sich seit der Volkszählung auf 3 88» 600 erhöht hat, so wird für da vergangene Jahr auf je 1000 Lebende berechnet eine Gr- burttziffer einschließlich der Todtgeburten 40,1 (1896 : 41,3) »nd eine Sterbeziffer ausschließlich der Todtgeburten voll 23,5 (1896: 22,4) anzunehmen sein. Oschatz, 26. Februar. Gestern zu« Geburtstage des Prinzen Albert waren verschiedene Gebäude mit Flaggen ge schmückt, um 12 Uhr spielte da» Trompetercorp» des Hirst je i Ulanen-RegimentS vor der Wohnung de» Prinzen. Dre» den, 26. Februar. Wochrnplan der Königlichen Hoftheater. Opernhaus: Dienstag: Bajazo. Sonne und. Erde. — Mittwoch: Kirke. Anfang 7 Uhr. — Donners tag: Der Dämon. — Freitag: Mignon. — Sonnabend R-tbolt (zum ersten Male). Hänsel und Gretel. — Sonn tag, den 6. März: Don Juan. Anfang 7 Uhr. — Schau spielhaus: Dienstag: Doktor Klan». — Mittwoch: Herbst Thörichte Liebe. — Donnerstag: Romeo und Julia. Anfang 7 Uhr. — Freitag: Lumpacivagabundu». — Sonnabend; Attentat auf den König von Griechenland. f Gegen den König ist ein Attentat verübt worden. Als derselbe am Sonnabend Nachmittag gegen 5 Uhr in einem Landauer mit der Prinzessin Marie von Phaleron nach Athen zurückkehrte, feuerten zwei Individuen, welche sich in dem Graben neben der Straße versteckt hatten, aus Grasgewehren auf den Königlichen Wagen. Der erste Schüße gingZ fehl. Der zweite traf den KöniglichenHLeibjäger^ am Arm. Die Equipage fuhr im Galopp davon. Es wurden hintereinander noch sieben Schüsse hinter de« Wagen her abgefeuert, die aber Alle nicht trafen. Der König und die Prinzessin trafen wohlbehalten im Königlichen Schlosse ein. Des Näheren wird gemeldet: Die Kugel traf den Leib- jäger, welcher neben dem Kutscher auf der Königlichen Equi page saß, am Fuß. Als die zweite Kugel am Wagen vor- betpstff, stellte sich der König aufrecht hin, um die Prinzessin zu decken. Da» eine Pferd des Wagen» wurde ebenfalls getroffen, jedoch nur so leicht, daß der Wagen ohne weitere» Hinderniß im Galopp davonfahren konnte. Der Eine der Angreifer, welcher mitten aus der Landstraße niedergekniet war, zielte auf den König ; dieser bemerkte indessen, daß das Gewehr zitterte. Das ist auch wahrscheinlich der Grund der Rettung des König» gewesen. Der Attentäter, den der König deutlich erkennen konnte, schien sehr jung zu sein, kaum 20 Jahre alt. Die» war derselbe, der wiederholt hinter dem Wagen herschoß, als dieser davonfuhr, der andere Angreifer versteckte sich und schien ängstlicher zu sein. Die Presse bespricht mit Entrüstung da» Attentat. Die „Proia", da» Organ Drlyanni»' sagt, die Nachricht habe in der ganzen Nation ein Gefühl de» tiefsten Abscheu» gegen die Attentäter hervorgerufen. Diese Menschen seien keine Griechen. DaS Attentat sei gleich wie gegen den König, auch gegen Griechenland gerichtet. E» sei die natürliche Frucht der ver abscheuung-würdigen Klagen, die eine gewiffe Presse jeden Tag in die Seele de» Volke» ablagere, indem sie vorgebe, an dunkle Machenschaften zu glauben, die auf die Niederlage und den Untergang Griechenlands hinarbeite«. „Asty" rühmt de» Königs wackere That, der seine Tochter mit seine« Körper deckte und dem drohenden Tode nur durch eine« wun derbaren Zufall entgangen sei. — Die „Akropolis" sagt, die volle Sympathie de» Volke» sei mit dem edlen Monarchen. Feierlich sage da» Volk sich los von den beide« Mördern, die die einzigen Griechen seien, die eine« solchen Verbrechen fähig waren. Die übrigen Blätter sprechen sich in demselben Sinne au». Gestern, um 10»/, Uhr Vormittags, wurde in der Metropolitenkirche ein Tedeum gesungen, dem die König liche Familie, sowie eine überaus zahlreiche Menge beiwohnte. In der Kathedrale sowie auf dem ganzen Wege vom Palais nach der Kirche war die Königliche Familie der Gegenstand unausgesetzter Huldigungen. Bor Allem hörte man die Rufe: „ES lebe König Georg!" Bei der Rückkehr der Königlichen Familie nach dem Palais wiederholten sich die Kundgebungen. In die Liste«, die aufgelegt waren, zeichneten sich bereits viele Tausende ein. Die Zugänge zum Palais find von einer großen Menschenmenge angesüllt. — In der Nacht wurden einige Verhaftungen vorgenomme«, jedoch nur zu dem Zwecke, irgend welche Auskunft zu erlangen. — In Athen sowie in den Städten der Provinz herrscht vollkommene Ordnung. Der König empfing am Sonnabend Abend alle fremden Gesandten, welche ihm persönlich ihre Glückwünsche au»sprachen. Unter de« ersten, welche zur Beglückwünschung ins Palais kamen, befanden sich Delyannis und Ralli. Der König zeigte große Ruhe; er sagte, da» umstürzlerische Vorgehen einiger Preßorgane sowie fortgesetzte Fälschung der Thatsachen habe zu diesem beklagenswerthen Resultat geführt. Um r/,10 Uhr hielt der Metropolit in der Kapelle de» Königlichen Palais einen Dankgottesdienst für die wunderbare Errettung ab. Die Königin war während des Tedeums niedergekntet; sie war sehr erschüttert. Für 10 Uhr Abends war ein au ßerordentlicher Ministerrath zusammengerufen; die Regierung beschloß, noch Abends in dem AmtSblatte einen Bericht über da» Attentat zu veröffentlichen. Die Bewegung in der Stadt nimmt zu. Alle verurtheilen schärfsten« die verabscheuungs würdige That; auch die Kreise, in denen wenig Sympathie für de« König herrscht, find von demselben Gefühl bewegt. Die in Athen wohnenden Kreter käme« sofort zusammen und beschlossen eine Adresse an den König, in welcher sie ihrem Abscheu und ihrer Entrüstung Ausdruck gaben. In den Pro vinzen ward die That ebenso scharf verurtheilt, wie in Athen. Royalistische Kundgebungen werden in ganz Griechenland ge plant. Die Bevölkerung von Athen bereitet enthusiastische Kundgebungen für den König vor. O ertlich es mW Sächsisches. Riesa, 28. Februar 189«. — Vie Nachricht von einem in vergangener Nacht auf der Strehlaer Straße zwischen de« Eisenwerke und Gröba auSgesühtte« Mord durchritte heute in den frühen Morgen stunde« die Stadt. Straßenpaffanten sahen auf Gröbaer RtttergutSflur auf de« Felde an der Straß« in Nähe der Ueberbrückung der Elbquaibahn den Leichnam eine« jungen Manne« liegen und erkannten mit Schrecke«, daß an dem Entseelten ersichtlich ein Mord begangen, er erstochen wor den war. Dlm Vernehmen nach waren am Kopf, am Hals und auf der Brust entsprechende Verletzungen zu konstatiren. Der Ermordete ist ein 22jähriger Arbeiter des hiesigen Eisen werke» Namen» Karl «arwarth und wohnte in Gröba zur Untermiethe. Der Leichnam wurde in die Leichen halle zn Gröba überführt, woselbst die Sektion erfolgen wird. — Kurz vor Schluß de» Blattes erfahren wir noch, daß
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