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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000507011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900050701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900050701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-07
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3787 Lehrer, her am 1. Osterfeiertag in Dresden an der Taufe eine? Urenkclchens theilnahm; dieser alte Herr ist jetzt wieder Vicar ge worden,'da der für die dortige dritte ständige Stelle gewählte Lehrer von seiner bisherigen Gemeinde noch für einige Wochen zur Innehaltung der genauen Kündigungsfrist festgehaltcn wird. * Bautzen, 5. Mai. An Stelle des Herrn Oberförsters Philipp Hertel, der in den Staatsdienst zurückgetreten ist, ist der bisherige gräfliche Oberförster in Gaußig, Herr Erich Blum, als städtischer Oberförster, mit dem Wohn sitze in Wuischke am Fuße des Czerneboh, angestellt worden. — In der Zeit vom 16. bis 18. Juni d. I. wird in unserer Stadt das Bundesfest der sächsischen Männer- und Iünglingsvereine, das nur aller fünf Jahre abgehalten zu werden pflegt, stattfinden. Beim Festgottesdienst am 17. Juni wird Herr Pastor lüe. tsteol. Rüling die Predigt halten. — Herrnhut» 4. Mai. Mit dem Baue eines eigenen Museumsgebäudes für die Brüdergemeinde soll baldigst begonnen werden, so daß die Uebersiedelung noch im Herbste dieses Jahres erfolgen kann. — Löbau, 4. Mai. Der „S. P." meldet: Herr Amts- hauptman v. Carlowitz war seit 1. Januar 1809 als Negie rungsrath an der Kreishauptmannschaft Leipzig, vorher als Assessor an den Amtshauptmannschaften Pirna, Chemnitz und Dresden thätig, und in den Jahren 1894—1896 als Hilfsarbeiter beim Landesconsistorium in Dresden beschäftig. Herr v. Car lowitz ist Besitzer des Rittergutes Röhrsdorf bei Lockwitz, und daher mit den ländlichen Verhältnissen aufs Innigste verwachsen. Andererseits stehen ihm aus seiner Thäiigkeit in Chemnitz reiche Erfahrungen auf dem Gebiete der JndustAe zur Seite. Es geht ihm der Ruf eines tüchtigen Verwaltungsbeamten voraus. Herr v. Carlowitz wird die Stelle eines Amtshauptmanns von Löbau vermuthlich am 1. Juli d. I. antreten. — Zittau, 5. Mai. Am 28. Mai findet hier der allgemeine Verbandstagdersächsischen Schorn st ein fege r- meister statt. — Am Dienstag Abend ertönte in Seiten- dorf bei Zittau plötzlich die Sturmglocke, und als man nach der Ursache forschte, fand man einen Einwohner in der Kirche eingeschlossen. Derselbe war bei der Maiandacht ein geschlafen und unbemerkt geblieben. Beim Erwachen hat er nun in seiner Angst den Glockenstrang gezogen. Er wurde alsbald aus seiner unfreiwilligen Haft befreit. — Schandau, 5. Mai. Gestern ist vor T o p k o w i tz ober halb Tetschen in Folge starken Windes ein mit Braunkohlen be ladenes Schiff aus dem Canalgebiet (Zehdenick) so gefaßt worden, daß es buchstäblich umschlug und von diesem Fahrzeuge nur noch der Boden sichtbar ist. Dos geschah so schnell, daß das Eigenthum der Schiffer nicht gerettet werden konnte; selbstredend ruht die Kohlenladung auf dem Grunde des Stromes, sie ist dem nach total verloren. In Folge der Havarie konnten die Per- sonendampser auf einige Zeit in Topkowitz nicht anlegen; ein schnell hergerichteter Nothsteig diente als Landungsbrücke. — Dresden, 5. Mai. Das heute ausgebene 6. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1900 enthält: Gesetz vom 14. April 1900, eine Abänderung von § 4 des Gesetzes vom 30. April 1890 (G.- u. V.-Bl. S. 66) betreffend; Bekannt machung vom 28. April 1900, die Eröffnung des Betriebes auf der normalspurigen Nebeneisenbahn von Zwönitz nach Scheiben berg betreffend (Dresdner Journal Nr. 97); Verornung vom 19. März 1900, die Gebührenordnung für Aerzte, Chemiker, Pharmaceuten und Hebammen bei gerichtlich-medicinischen und medicinalpolizeilichen Verrichtungen betreffend, sowie Verord nung vom 9. April 1900, die Abänderung des Geschäftsregu lativs für das Landes-Medicinalcollegium betreffend. ** Dresden, 6. Mai. Bei der Zweiten Kammer ist folgender von den Abgg. I)r. Mehnert und Georgi gestellter und von neun weiteren Abgeordneten (darunter vr. Schill und Enke) unterzeichneter Antrag eingegangen: „Die Kammer wolle beschließen, 1) in der Erwägung, daß die finan zielle Lage des Landes gebieterisch die Aufbringung er höhter Mittel aus direkten Staats steuern er fordert, und in der weiteren Erwägung, daß die Aufbringung dieser Mittel auf dem Wege bloßer Steuerzuschläge nicht an gezeigt erscheint, die königliche Staatsregierung zu ersuchen, unter Anhalt an diese Ausführungen dem nächsten Landtage entsprechende Gesetzentwürfe vorlegen zu wollen; L) die hohe Erste Kammer um Beitritt zu diesem Beschlüsse zu ersuchen." — Das königlicheFinanzmini- sterium hat die Zweite Kammer davon benachrichtigt, daß nicht 107 Millionen Mark, sondern nur 92 Millionen Mark zur Verstärkung der Bestände der Finanzhauptcasse aufzubringen sind. Der erforderliche Betrag der zu begebenden dreipro- centigen Staatsanleihe stelle sich daher nicht auf 128 Millionen Mark, sondern nur auf 110 Millionen Mark (zum Curse von 83Z4 Procent). Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer schlägt demgemäß bei der Kammer die Bewilligung eines zubegebenden Betrages von 110 Millionen Mark dreipro- centiger Anleihe vor. . . Vergnügungen. tz AuS dem Bureau ScS TtadttheaterS. Am heutigen Montag tritt zum ersten Male nach seiner Genesung Herr SchrIper wieder auf und zwar in der Rolle des „Seneschall" in der Oper „Johann von Paris". Der Oper folgt daS Genrebild ,,Kurmärker und Picardr". — Im Alten Theater wird heute, Montag, Gerhart Hauptmanns Schauspiel „Fuhrmann Henschel" wiederholt. — Morgen, Dienstag, beginnt im Neuen Theater der „Goethe-Cyklus" mit der Ausführung von „Die Geschwister", „Die Laune des Verliebten" und „Die Mitschuldigen". — In dieser Woche folgen noch im Cyclu» am Donnerstag „Götz von Berlichingen" und am Sonnabend in neuer Einstudiruog „Clavigo" mit dem königl. Hosschauspieler Herrn Christian» vom Berliner königl. Hoftheater in der Titelrolle. IAu diesem Abende wird auch, „Clavigo" folgend, Goethe'» kleines Schauspiel „SatyroS" oder „Der vergötterte Waldteufel" zum ersten Male in Scene gehen. — Im Alten Theater wird am morgigen Dienstag „Der Bettel st udent" gegeben. — Am Mittwoch findet im Neuen Theater da» einmalige Gastspiel de» königl. Kammersänger» Herrn Scheidemantel von der Dresdener Hofoper al» „Hans Heiling" statt. — Im Alten Theater gelangt al» 30. volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen Rudolf von Gottschall's historische» Lustspiel „Pitt und Fox" statt. — Krtzftl»ll-Palast-Bari6t6. Die Vorstellungen beginnen an Wochtntagen auch fernerhin ,um 8 Uhr und haben Dutzend-^und Jahreskarten Giltigkeit. — Im Schützenhau» Sellerhansen findet heute, Montag, Abend» 8 Uhr da» erste Extra-Concert deS Neuen Leipziger Coucert« Orchesters, Dir. Herr Musikdirektor Günther Coblenz, in den nett vorgerichtrten Garten statt. Das Montags-Concert war in den vergauaraen Jahren «in guter Anzirhungspuuct und jo wird es auch dieses Jahr sei». Lin neuer Spielplatz im Süden. Wer kennt nicht aus seiner Kinderzeit den Ring der kind lichen Spiele? Mancher erinnert sich, wenn er Kinder jetzt beim werdenden Frühling sich mit Ballschlagen, Kreiseln u. s. w. be schäftigen sieht, gewiß auch seiner Kindheit. Aber wie anders war es doch da: Mutier und Vater fragten nicht danach, wo und wa» wir spielten. ES ging hinaus inS Freie, wo Jugendlust und Frohsinn im Spiel uns alle die vermeintliche Last und Plag« der Schule vergessen ließen. Wie anders heute! Möchte jetzt «in Kind dem natürlichen Drang nach Luft und Freiheit folaen und hinaus in» Freie wandern, so kann ihm dies meistens nicht gewährt werden; denn es wär« äst geradezu fahrlässig, die Kinder in -en Straßen -er Stadt spielen zu lassen, auch fehlt« ihnen -er natürliche und rechte Genuß am Spiel, der Unglücksfälle zeigt, daß die große Zahl der unglücklichen Kinder, die beim unbeaufsichtigten Spiel auf der Straße von Motorwagen u. s. w. aetödtet, ichwer verletzt und verstümrmelt wurden, rin« ganz erschreckende nt. Um nun dem Hndltchen JmpuK nach Freiheit« Licht und Luft stattzugeben, haben Behörden mid Körperschaften durch Anlegung von Spiel plätzen, welche sich in Folge der Kostspieligkeit des erforder lichen TerrainS, meistens nur entfernt von der Stadt anlegen ließen, dem zu entsprechen vcrsucku. Meislenthcils werden aber diese Plätze nicht ausgesucht, da cs den Angehörigen'der Kinder an der Zeit fehlt, dieselben dorthin zu begleiten un stundenlang daselbst nutzlos zu verbringen. Nun har der Garten verein Erholung trefflich Abhilfe geschafft durch Anlegung eines großen Spielplatzes in seiner neuen An lage an der Kaiserin-A ugufla-2lraße, Nähe Bapersche Straße. Tue Kinder der Mitglieder können sich auf diesem herrlich in mitten der gegen Wind und Zugluft schützenden Gärten, ge legenen Platze nach Herzenslust tummeln. Für turnerische Uebungcn werden auch vom Verein die erforderlichen Geräthe angeschafft, so daß es auch den älteren Kindern an Abwechselung nicht fehlt. Sogar den Erwachsenen wird durch Fußballspiel und Lawn-Tennis-Plätze Gelegenheit geboten, durch Bewegung ihren Körper zu kräftigen. Wie Viele sind nickt die ganze Woche hindurch angestrengt thätig und haben seit Jahren schon durch Erpachtung und Psicge eines Fcunilicngärtclicns ihrer und ihrer Familie Gesundheit mit bestem Erfolge gedient. Tie Annehmlichkeit eine-? (startens wissen sehr viele Familien zu würdigen. Tas beweist die große Berheiligung bei der großen neuen Anlage, die Wohl manchem Spaziergänger im Süden durch ihre imposante, gleichmäßige Einrichtung und überaus günstige Lage schon aufgefallen sein mag. Nur wenige Gärten hat dec Gartenverein Erholung noch frei. Tie Packrzeit ist auf lange Jabre hinaus coniracrlich gesichert, jeder einzelne Garten erhalt in Folge freundlicher Unterstützung der zuständigen Be hörden Wasserleitung. Tie Gärten sind alle gleichmäßig einge- zännr, und auf demselben Areal wird ein hübsches, im Schweizer Stil atisgcführtes Vereinsgebäude aufgeführt werden, wo den Mitgliedern zum Verkehr untereinander Gelegenheit gegeben wird, Ter Pachtzins beträgt ca. 14—21 .// pro Jahr. Er wird nach Größe der Gärten, pro Quadratmeter mir 12 , be ¬ rechnet. Anmeldungen nehmen entgegen: Paul Rech, Grim- maische Straße 26, Mar Otto Shring, Bayerscke Straße 34, Hcrm. Hörig, Windmühlcnstraße 42, Joh. Rölke, Bayerschc Straße 49, Sonnen-Apotheke, Südplatz 1, Saronia-Aporheke, L.-Connewitz. Leipziger Straße 34, sowie PereinS-Restanrant in der Colonie, Kaiserin-Augusta-Straßc. Religiöser Vortrag im Evangelischen Ärbeiter-Verein zu L.-Gohlis. Donnerstag, den 3. Mai, hielt Herr Pastor Vr. Teydel im „Evangelischen Arbeiter-Verein' zu L.-Gohlis einen mit großer Spannung atifgenommcnen, feinsinnigen Vortrag über „den Glaubcnsweg des Christen von Char- freitag über Ostern und Himmelfahrt bis hin nach Pfingsten". Bei der überreichen Fülle des Stoffes beschränkte sich der Herr Redner im Wesentlichen auf die Dar stellung der Charsreitagsthat sacke, wobei in gc- dankentiefer und formvollendeter Sprache sowohl die Noth- wendigkeil des Todes Chri st i (die Sünde der Welt, Gehorsamsbeweis gegen Gott, Liebesbeweis gegen die Mensch heit), als auch dessen Bedeutung (Erlösung, Vergebung, Versöhnung) klargelegt ward. Mit reicher, pastoraler Er fahrung, unterstützt durch viele Beispiele aus dem Leben, wurde besonders auf die mancherlei Zweifels fragen eingegangen, die gerade ernste Christen oft haben, und dieselben lichtvoll gelöst. In der sehr ergiebigen Debatte, an der sich die Herren Posern, Sturm, Körteritz und TiakonuS Jöh. Richter be- theiligten, wurden die Fragen des Sclbstmordes und des Teufels gestreift, besonders aber vom Herrn Vortragenden klargelegt, warum Gott den Tod Jesu nicht hindern konnte, und warum die Erlösung eine Thatsache sei, auch wenn der Einzelne unter der Last der Sünde noch immer seufze. Ter ganze, weihevolle Men- bot eine reckte Apologie des C h r i st e n t h u m s, Hausväterverband im 3. Lezirk der St. Nicolaigemeinde. 18S0-1SVK. Am 17. April 1890 versammelten sich aus Einladung de» Herrn Diakonus Ebeling eine Anzahl Hausväter der St. Nicolaigemeinde in der „Goldenen Säge", Dresdner Straße, um eine Besprechung über die Begründung eines HauSväterverbandes im 3. Bezirk der St. Nicolaigemeinde abzuhalten. Herr Diakonus Ebeling hielt den Erschienenen einen Vortrag über Zweck und Arbeit der Hausväterverbändc, und wies in dem selben aus den Begründer derselben, Herrn Pastor Sülze in Dresden hin. Die Ausführungen dieses Vortrages hatten den Erfolg, daß die anwesenden Herren beschlossen, einen Ausruf an die Gemeindeglirder, resp. Hausväter des 3. Bezirks der St. Nicolaigemeinde zu erlassen. Bereits am 7. Mai 1890 erfolgte in einer von 30 Herren des Bezirks besuchten Versammlung die Constituirung des Hausväter verbandes- In dieser Versammlung wurde der erste Vorstand gewählt. Er eröffnete seine Thätigkeit mit der ersten Sitzung am 19. Mai. Die erste Versammlung des Verbandes fand am 4. Juni im Saale der Thieme'schen Brauerei statt. Interessant ist es gewiß für die Mitglieder, die Namen der Herren zu hören, welche den ersten Vorstand bildeten: Diakonus Ebeling, Kaufmann W Grünthal, Kaufmann Ed. Meisel, Bürger schullehrer Keller, Architekt Lange, Bürgrrschullehrer Neidhardt, Buchhändler Pech, Buchhändler Wallmann — 1891 dazu gewählt die Herren: Oberlehrer 1)r. Burgkhardt, Bankbeamter Böttcher, Rechtsanwalt vr. Tenecke, Oberlehrer Kahnis, Kaufmann Körnig, Klempnermeister Richter und Eassenbote Schreyer. Wenn man nun frägt, ob der Verband in seiner Arbeit eine Frucht und einen Segen geschaffen hat, so dürfte aus den folgenden Mit» thrilungen zu ersehen sein, daß die Arbeit in diesen 10 Jahren nicht vergeblich war, daß die Armen einen Segen der Arbeit des Ver bandes spüren dursten. Es wurden in dieser Zeit an 1112 Familien: 6531,5 bx Brod, 2363 Speisemarken, 1569 Kohlenmarken, 1300,5 leg; Fletsch (seit 1894), 4819 Materialwaaren-Marken, 105 Milchmarken (seit 1898), 615 Erbswürste, im Werlhe von 4500 vertheilt. Diese Beträge wurden von den Mitgliedern und Freunden deS HauS- Väterverbandes für den Zweck der kirchlichen Armenpflege geleistet. Die Pflege der einzelnen Armen selbst geschieht durch rin Vor standsmitglied, welches über die Bedürftigkeit und Würdigkeit der Armen dem Vorstande gewissenhaft zu berichten hat, der dann von Fall zu Fall über die Höhe der Unterstützung entscheidet. Außer diesen Unterstützungen wurden in AuSnahmesällen auch Baarmittel bewilligt, besonder» für kranke Kinder, welche zur Er holung Ferienkolonien oder das Bethlehemstift Lausigk aufsuchen mußten. Heute Sonntag feiert der Verband in seinem Heim den Abschluß des 1. DrceniumS seiner Thätigkeit. Möge Gottes Segen und Hilfe den Verband in das neue Jahrzehnt geleiten. Turnwesen. Am 29. v. M. fand in Magdeburg die XVII. Zusammen- k u n f t der „V c r e i n i g u n g v o n V o rt u r n e r s ch a f t e n von 1877" start. Vormittags versammelten sich die Theilnchmer nach kürzerer oder längerer Eisenbahnfahrt, erholten sich beim Frühschoppen und begaben sich dann nach der Turnhalle des Männcrlurnocrcins zu Magdeburg, woselbst um 11 Uhr das Turnen der einzelnen Vercinsriegen nacheinander begann. Zunächst turnten je eine Riege des „MännerturnvcrcinS", sowie des Turnvereins „Jahn" zu Magdeburg, erstere am Pferd, letztere am Barren. Der „Männerturnverein Magdeburg" zeigte, daß seine Vorturner in „Gcschwüngen am Pferde" denen anderer Vereine nicht nachstehen, während der Jahnverein am Barren manch' schöne Hebung zu verzeichnen hatte, Lic entweder durch Seltenheit oder Eigenart vielen der Anwesenden Anregung bot, wir erwähnen nur die Felge rückwärts aus dem Qucrstütz rücklings am Ende des Barrens zum Stütz, ferner das soge nannte Abscheeren aus dem Quer Handstehcn. Der „Turnklubb Hannover" führte Hebungen an den Schaukelringen vor, die vollendete Ausführung und die Schwierigkeit der Zusammenstellung entsprachen den Leistungen dieses hervorragenden Vereins. Allgemeinen Beifall fanden die Stabirbungcn des „Teutschcn Männcrturnvereins zu Prag". Es wurden von einer Riege desselben unter Leitung ihres Ver- einsturnlehrcrs (früheren Leipzigers) mit Holzstäbcn Stab übungen in Verbindung mit Ausfällen und Drehungen geturnt, deren Straffheit und Schönheit, vor Allem aber die musterhafte, gleichmäßige Ausführung, die oft verblüffend schnell geschah, alle Zuschauer zu lautem Beifall hinriß, was gewöhnlich dort nicht oft der Fall ist. Ter „Allgemeine Turnverein zu Leipzig" turnte Barren; seine Mitglieder begannen sämmtuch« UÄungen mit Felgauf schwungen an? dem Oncr bez. Scitstande und brachten Manche neue, oder dock wenigstens seltener dargesteltte Hebung zur Ausführung, llcbungen am Stützrcck von »er Berliner „Turn gemeinde", iowie Sprünge über 2 bez. 3 Btzickc. ferner über einen Bock mit bis zu 8 davorslebcnücn Turnern «Hocke) von der „Berliner Turnerschafl" folgten. Ein Turnen am Barren des Männcrturnvereins zu Braun schweig beschloß die Vorführungen der Vereine, es folgte Kür turnen am Pferd und Reck, wobei ein Ricscnfclgübersckxvung rücklings vorwärts aus dem Hange rücklings zum Hange rück lings Aufsehen erregte. Durck das ganze Turnen ging ein frischer Zug, und man beobachtete eine gleichmäßige Weiter entwickelung und Durchbildung der Turngenosscn aus ver schiedenen Gegenden. Eine große Anzahl Turnfrcundc nnd Kenner der Leibesübungen wvlnite dem ganz außerordenrlick schön gelungenen' Turnen als Zuschauer und Kritiker bei, auch unter ihnen war hohe Befriedigung zu bemerken. Wir nennen hier nur folgende Namen: Städt. Oberturnwarr vr. Luckow, Berlin, Prof. vr. Lion, Prof. Kückienmarsker, vr. Gasck, Leip zig, Qberturnwart Schustcr.Tresdeii, vr. Berger, Magdeburg und viele andere hervorragende Männer und Förderer der edlen Turnsache. Tie nächste Zusammenkunft findet im nächsten Jahre wieder in Magdeburg statt. Aus dem Geschäftsverkehr. k Das Hotel dc Tatze in Prag ist ein weltbekanntes und best- renviiiinirtes Haus am Dortigen Platze. Bei sehr mäßigen Preisen verbindet selbigeS alle Vorzüge, die man heute an ein Hotel aller ersten Ranges stellt. Die jährlich steigende Frequenz von Seiten deS reisenden Publicurns, Lessen beste Geselljchastsclassen dieses Hotel aussuchen, sind der unwiderlegbare Beweis siir die gute Leitung dieses Hauses, welches seinen Gästen volle Bequem lichkeiten, wie elektrisches Licht, Fahrstuhl, Lese- und Conversations» zimmer, Bäder, Equipagen, Televhon re. bietet und zugleich das Hotel vieler deutscher Vereine ist. Der Besuch des Hotel de Saxe, Prag, wird dem reisenden Publicum wärmstens anempfohlen. Nach Schluß der Neöactton eingegangen. Die io bicier Rubrik mitgelheiltcn, irüdrend tc» Drucke» einzelauscncn Telegramm? -ade» wie schon au» der Nebcrschriit ersichtlich, der Itebaction nicht vorgelezm. Diese ist oüt-io siir Lcrftumm-lungcn und unversiänbUche Wendungen nicht ree- aotwonlich t» machen. * Berlin, 6. Mai. Der Kaiser wohnte heute Morgen um 7->'4 Uhr der Enthüllung der Denkmalsgruppe deS Kaisers Siegmund in der Sieges-Allee bei. Nach der Rückkehr in daS königliche Schloß empfingen Se. Maj. die Deputation deS Grenadier-Regiments Kronprinz (l. Ost preußisches Nr. 1), um dieselbe dem Kronprinzen vvrznstelleri. Nach dem Frühstück um 9'/z Uhr empfing der Kaiser den Besuch des Kaisers Franz Josef und nahm von lOhr Uhr an die Glückwünsche der hier einzetroffenen ausländischen Specialmissionen in den Parade-Kammern und den hier an wesenden Fürstlichkeiten, sowie der präsidirenden Bürger meister der freien nud Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg im Rittersaale entgegen. Um II Uhr findet die Feier der Großjährigkeits-Erklärung deS Kronprinzen deS deutschen Reiches und von Preußen in der Schloßkapelle statt, hieran anschließend Gratulationscour im Weißen Saale. — Darauf ist bei Ihren Majestäten Familiensrühstück, an welchem theilnehmen: alle hier anwesenden fremden Fürstlichkeiten, der Kronprinz, Prinz Heinrich, Prinzessin Heinrich, Prinz Eitel Friedrich, Prinz Adalbert und Prinzessin Feodore zu Schleswig-Holstein. Um 7 Uhr ist Galatafel im Weißen Saal. Um 10 Uhr Abends werden der Kaiser Franz Joses von hier abreisen. * Berlin, 6. Mai. In Gegenwart Sr. Majestät deS Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin sowie des Kron prinzen uud der Prinzen Heinrich, Eitel Fritz, Adalbert, August Wilhelm und Oöcar fand heute früh 8 Uhr in der Siegesallee die Enthüllung der Denkmalsgruppe des Kaisers Sigmund statt. Der Kaiser begrüßte nach dem Eintreffen die der Enthüllung beiwohnenden Herren, darunter den Schöpfer des Denkmals, den Bildhauer Brömel, sowie den Familienvorsland der Familie von Bredow, deren Vor fahr Lippold von Bredow, eine der Rebenfiguren des Denk mals ist. Es waren ferner u. A. erschienen der österreichisch ungarische Botschafter von Szögyentz, der Oberhofmarschall von Eulenburg, Staatsminister von Bülow, die Chefs deS Marine- und deS CivilcabinetS, die Minister von Miquel, Studt, von Rheinbabe», der Oberbürgermeister Kirschner sowie der Stadtverordnetenvorsteher Langerhans. Nachdem die Hülle gefallen war wurde daS Denkmal eingehend be sichtigt. Der Kaiser Franz Joseph, der zur Zeil der Ent hüllung an der Messe in der Hedwigskirche theilnahm, wohnte der Feierlichkeit nicht bei. * Berlin, 6. Mai. Tie heutige Feier der Großjährig keitserklärung desKronpri uzen war vom wunder schönsten Maienwetter begünstigt. Die festlich gestimmten Ber liner und zcrhlreiche Fremde waren früh auf den Beinen, um von dem glänzenden Schauspiel so viel als angängig zu ge nießen. Tic schon gemeldete Enthüllung der neuen Denkmals gruppe in dec Sieges-Allee ging in frühester Morgenstunde vor sich und von La an entwickelte sich in der Umgebung des königl. Schlosses, auf welchem auch heute die österreichische und die deutsche Kaiser-Standarte flatterten, jenes bewegte Bild, das die großen Hoffest« kennzeichnet, zumal, wie ebenfalls bereits be kannt, eine größere Anzahl von Empfängen angesetzt war. Im Schloßhof selbst führte die Capelle der Gardc-Äürassiere eine Morgenmwsik aus, die Leib-Compagnie des 1. Garde-Regiments rückte mit Zahne und Musik ein, und die Mannschaften unserer glänzendsten Truppen, der Krongarde, der Gardes-du Corps, der Leibgarde der Kaiserin, trafen ein. Glockengeläut kündete den Beginn des feierlichen Gottes dienstes in der Schloßcapelle an, in der sich inzwischen die ge ladenen Herrschaften versammelt hatten. Am Altar hatte die Geistlichkeit Platz genommen, seitlich vor demselben stand ein Fahnenträger des 1. Garde Regiments mit der alten rühm reichen Fahne des 1. Bataillons, daneben 2 Ofsiciere. Rings in den Nischen standen die Mannschaften der Loib-Compagnie mit Gewehr bei Fuß, das Haupt mit der Blechmütze bedeckt. Links vor dem Altar eine große Gruppe gold- unL silbcrschim- mernder Civil- und Militär-Uniformen, malerischer und kost barer Trachten: das diplomatische CorpS, an seiner Spitze der Reichskanzler, die Botschafter (zunächst der italienische und der österreichische) und Gesandten, ferner die in besonderer Mission cntsanLten Vertreter fremder Souveräne, die Mitglieder deS BunLeSralhS, die fremdhcrrlichcn Ofsiciere, die hier eingetroffe nen Deputationen fremder und deutscher Regimenter. Gegen über saßen -ie Ritter des Sckuvarzen Adler-Ordens, darunter Minister Graf GoluchowSki; weiter die Generäle und Ad miräle, die Minister und -er hohe Adel, die Cabinetschess, die Umgebungen und Gefolge der Allerhöchsten und höchsten Herr schaften, die Damen der Höfe, die Präsidien der Parlamente, die Räthc und Commandeurc. Unter großem Vortritt der sämmt- lichcn Hofchcrrgen und während der Domchor zum Psalm 121 cinsctzte, betraten die Majestäten und Fürstlichkeiten den Saal. Es führten der Kaffer von Oesterreich die Kaiserin und Königin, der Kaiser und König die Großherzogin von Baden, -er König von Sachsin die Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen, -er .Kronprinz von Italien die Prinzessin .Heinrich von Prsns/V, der Großhcrzvg von Baden die Erbvrnizessin von Sachscn-'MeiniN gen, der Großberzog von Heuen die Prinzessin Adolf, zu Schaumburg Lippe, der Herzog von ^)vrl die Prinzessin Fried rich Karl von Hellen, der Großfürst Constantin von Rußland die Prinzessin Aribert von Anhalt, -er Herzog Johann Mreckr zu Mecklenburg die Erbpriuzcfsin von Hohenzollctn, Prinz Christian von Dänemark die Prinzessin Carl von HvhenzoUcrn, der Herzog von Oporro die Prinzessin Feodora zu Schleswig Holstein. Gleich hinter dem Kaiser von Oesterreich und der Keiferin schritten die jüngsten kaiserliche» Kinder einher, Prinz Joachim im M.rrrosenanzug, Prinzessin Victoria Luise in Weiß, hinter dem Kronprinzen von Italien und dec Prinzessin Hein rich folgten der Kronprinz und seine älteren Brüder. Ter Kaiser und dec Kronprinz trugen die Uniform des 1. Garde Regiments, ebenso die anderen Prinzcn-Söhne, nur Prinz Adalbert trug Marine Uniform. Ter Kaiser von Oester reich und dec König von Sachsen trugen die Uniform ihrer preußischen Regimenter (Kaiser-Franz- und Ulanen-Regimenn mir den Abzeichen als Gencral-Feldmarschall. Alle hatten das Band deS Ordens vom Sckwarzcn Adler angelegt, auch die Kaiserin, die eine schwarze, mit Schmelz besetzte Robe trug. Vor dem Altar nahmen Platz: der Kronprinz zwischen deut Kaiser und der Kaiserin. Es folgten rechts vom Kaiser die Großherzogin von Baden, der König von Sachsen, die Prinzenin Friedrich Leopold von Preußen, die Erbprinzessin von Sachsen Meiningen, links von der Kaiserin der Kaiser von Oesterreich, die Prinzessin Heinrich von Preußen, der Kronprinz von Italien, die Prinzessin Adolf zu Schaumburg Lippe. In den folgenden Reihen saßen: die Prinzessin Feodora zu Tchleswig- Holstein, der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, die Erb prinzessin von Hohenzolleru, der Herzog von A)ork, die Prin zessin Friedrich Carl von Hessen, der Großherzog von Basen, der Großherzog von Hessen, die Prinzessin Aribert von Anhalt, der Großfürst Constantin von Rußland, die Prinzessin Carl von Hohenzolleru, Prinz Christian von Dänemark, Gräfin von Brockdorff. Ferner Prinz Albreckn von Preußen, Prinz Fried rich Leopold von Preußen, Prinz Heinrich von Preußen, Prinz Albert von Belgien, Prinz Carl von Schweden und Norwegen, Prinz Levpolo von Bauern, der Herzog von Oporto, Prinz Eitel Friedrich von Preußen. Prinz August Wilhelm von Preußen, Prinz Oskar von Preußen, Prinz Joachim von Preußen, Prin- zissin Victoria Luise von Preußen, Prinz Friedrich Carl von Hessen, der Herzog zu Schleswig-Holstein, der Erbgroßherzog von Oldenburg, Herzog Albrechr von Württemberg, Prinz Joachim Albrecht von Preußen, Prinz Adalbert von Preußen, der Prinz von Rumänien, Prinz Friedrich Heinrich von Preußen, der Erbgroßherzog von Sachsen, Landgraf Alexis von Hessen-Philippsrhal-Barckfeld, der Fürst von Hohenzolleru, Prinz Bernhard .Heinrich von Sacksen-Weimar, Prinz Karl von Hohenzollern, der Erbprinz von Rcuß j. L-, Prinz Alberr zu Schleswig-Holstein Sondervnrg Glück-sbnrg, Prinz Ernst von Sachsen Altenburg, Prin: Clodivig von Hessen-PhilippSrhal- Barchfeld, Herzog Advlf Friedrich von Mecklenburg, Herzog Adolf Friedrich zu Meckleuburg-Strelin. Erbprinz von Sachsen - Meiningen, Prinz Aribert von Anhalt, Erbprinz von .Hohen- zollcrn, Prinz Leopold von Sckwarzburg Sondershausen, Prinz Adolf zu Schaumburg Livpe. Ter präsidirende Bürgermeister Gröning (Bremen), der präsidirende Bürgermeister Or. Klug (Lübeck), dec präsidirende Bürgermeister Or. Hachmann (Hamburg). Nach dem Gemeindegesang „Lobe den Herrn" sprach Lüstoß- psarrer .Oberhofprediger I). Dry ander über die vom Kaiser beslimmieii Bibelworic: „Sei fest und sei ein Mann, und währe der Hui des Herrn Deines Gottes, daß Du wandelst in seinen Wegen, auf daß Tu klug seiest in Allem, wa-S Tu thusr, und wo Tu Dich hinwcudest." Unserer Zeit seien Männer noth, und Herrscher, die Männer seien. Nach den Tagen sonniger Kind heit im Cltecnhause und den Tagen fröhlichster Lehrzeit an den stillen Ufern de-s Plöner SecS würden andere Wogen das Lebensschiss des Kronprinzen umtoben; „wir wünschen glückliche Fahrt, aber, bei den Gefahren benebelnder Schmeichelei, zer splitternder aufreibender Hast der Welt, da halte das Ruder fest, Steuermann, da halte Deine Seele rein, hüte der Hut de-s Herrn, TcincS Gorres." Drei Generationen hätten vor 18 Jahren an der Wiege des Prinzen gestanden, auch ihm gelte daS Wort: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein", und er möge halten an dem Gelöbniß bei seiner Consirmarion vor zwei Jähren: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christo trickst", und endlich möge er denken an den Wahlspruch des Großen Kurfürsten: pro l>ec> et popolo. So möge er den Eid der Treue leisten auf die alte Preüßensahne. Es folgte Chorgesang und Gebet und Segen. Dann setzte Gemeinde und Chor unter Be gleitung des BläserchorS mit dem Niederländischen Tankgebet ein, die Posaunen schmetterten und die Paukcnwirbel dröhnten durch das Gotteshaus. Nun folgte die Vereidigung des Kron prinzen. Oberst von Pleircnberg vom 1. Garde-Regiment trat mit der Fahne seines ersten Bataillons vor den Altar un senkte dieselbe. Neben ihn traten der Commandirendc General von Bock und Polach und die Generale von Kessel unö von Moltke. Ter Kaiser trat hinzu und der Kronprinz erhob die rechte entblößte Hand zum Eid, indem er die linke auf die Fahne legte. Gencraladjutant von Plessen sprach den Fahnen eid vor, und der Kronprinz sprach ihn mit lauter Trimme nack. Dann reichte -er Kaiser seinem Sohne die Hand und küßte ihn zweimal auf die Wangen. Ter Kronprinz küßte seinem kaiserlichen Vater die Hand. Während nun die Musik mit den wuchrigen Klängen des alten Liedes „Wilhelmus von Naffauen" cinsctzte, und vom Lust garten herauf Salutschüsse donnerten, schritten die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zum Weißen Saal hinüber zur GratulanonScour bei Ihren Majestäten und dem Kronprinzen. Zu den offenen Fenstern fluthete das volle Sonnenlicht hinein, Vor den Stufen des Thrones, dessen Himmel Federn in deut schen Farben zierten, stand der Kronprinz zwischen dem Kaffer und der Kaiserin. Zur Rechten des Thrones nahmen die an wesenden Fürsten und Prinzen Aufstellung, nur der Kaiser von Oesterreich und der König von Sachsen hatten sich zurückgezogen. Links standen die Prinzessinnen und die beiden jüngsten kaiser lichen Kinder, gegenüber dem Thron der große Vortritt, daS Pagencorps und die Schlosgarde mit -er Fahne und der Flügel - adjutant Major von Berg, der in Friedericanischer Tracht den langen Spontan hielt. Unter den Klängen der Musik begann die Cour in der bekannten Reihenfolge. Durch Händedruck seitens des Kaiserpaares und des Kronprinzen wurden u. A. der Reichskanzler, Graf Bülow, Graf Waldcrsee und Lberhof- prcdiger Tryandcr ausgezeichnet. Mit dem Reichstagspräsiden- tcn Grasen Ballestrem wechselte der Kaiser kurze Worte. An der Cour nahmen auch die fremden und die deutschen Regi ments-Deputationen Theil. Unter präsentirtem Gewehr dec Schloßgarde verließ der Hof den Weißen Saal, indem der Kron prinz die Kaiserin und der Kaiser die Großherzogin von Baden führte. Unmittelbar darauf wurden -ie Botschafter und die anderen Chefs der hier accreditirtcn Missionen im Marine saal, die stimmführenden Bevollmächtigten zum Bundesrath im Königinnen-Gemach, -ie actwen Ttaat»minffter in -er Rothen Sammetkammer, die engeren Vorsicht-« de» Reichstages und der beiden Hauser des Landtages in der Achtsamen Adler» Kammer vorgestellt.
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