Geschmackvolles und Herzerfreuendes in der Plakat kunst geboten wird, läßt sich aus dem Märzheft 1907 der Darmstädter Monatsschrift „Kunst und Deko ration" (Darmstadt, Alexander Koch) ersehen, das in meist farbigen Reproduktionen alles, was auf diesem Gebiet in den letzten Jahren Hervorragendes geleistet wurde, zusammenstellt. Ein um so verdienst volleres Unternehmen, als erfahrungsgemäß das Material sehr schwer zu beschaffen ist und es an einer Zentralstelle, die den Bezug der Plakate auf dem Verkaufswege den Privaten vermittelte und einen illustrierten Zentralkatalog besäße, leider immer noch zu fehlen scheint. Auch eine Spezialzeitschrift für die so wichtige Plakatkunst existiert unseres Wissens noch nicht. Der Fortschritt ist unverkennbar. Aus einer künstlerisch völlig neutralen Angelegenheit hat sich die Reklame zunächst zur Feindin der Kunst ent wickelt. Weit entfernt davon, Schönes zu schaffen, hat sie nicht nur eine Welt von Häßlichkeit erzeugt, sondern auch die vorhandene Schönheit der Natur und Architektur aufs Schlimmste verunstaltet. Die durch solchen Vandalismus hervorgerufene Protest bewegung wirkte Wunder. In wohlverstandenem Interesse ist die Reklame zur Volkserzieherin ge-