4 Vorwort Von einem Druckverzeichnis nach Verfassern mit Titeln mußte aus mancherlei Gründen Abstand genommen werden. Wenn es gelungen ist, ungefähr alle selbständigen Drucker namentlich zu er fassen, wobei nicht einmal alle Namensvarianten verzeichnet wurden, dann dürfte dieser Versuch seine Berechtigung haben. Bis auf einige Ausnahmen wurden nur die selbständigen Drucker aufgenommen, die eigene Druckerherren waren. Dabei wurden auch diejenigen Briefmaler und Formschneider — so vor allem in Augs burg und Nürnberg — mit verzeichnet, die sich oft in den Druckvermerken (ge druckt durch, zu finden bei, bei usw.) als Drucker bezeichneten oder solche ver muten lassen. In den meisten Fällen haben sie keine eigenen Pressen gehabt. Sie haben oft wohl nur die Formen der Holzschnitte gerissen oder ihre eigenen und fremden Erzeugnisse vertrieben. Verleger und Buchhändler (Buchführer) erscheinen hier nur in Zweifelsfällen, d. h. wenn nicht feststeht, ob sie sich nicht auch als Drucker betätigt haben. Als Ausnahme dürfte der Frankfurter Verleger Sigmund Feyerabend anzusehen sein, der kein Drucker war. Doch ist sein Anteil am Frank furter Buchschaffen von so überragender Bedeutung und auch seine Betätigung innerhalb der „Cumpanei“ nach den Druckvermerken nicht immer ganz eindeutig, so daß seine Aufnahme hier wohl berechtigt ist. Fingierte Druckorte und Drucker sind gänzlich ausgeschlossen worden. Dieser Versuch wird noch manche Lücken aufzeigen und manche Änderungen erfahren, wenn erst die deutsche Buchproduktion des 16. Jahrhunderts bibliogra phisch besser erfaßt sein wird, als dies heute der Fall ist. Wenn er Ansporn und Anregung dazu gibt, dann dürfte er auch einen Zweck erfüllt haben. Für zahlreiche Hinweise und Verbesserungen schulde ich Dr. Franz Ritter (Straßburg), Dr. Martin von Hase (Wiesbaden), der auch die Druckerzahlen für Erfurt und Jena beigesteuert hat, und Dr. Fritz Blaser (Luzern) großen Dank. Mainz, im September 1951. Josef Benzing