Helmstadiensis, Hrsg, von P. Zimmermann, Bd. 1, Hannover 1926, S. 446/7. — M. T. Husung, 500 Jahre Schwarze Kunst Helmstedt, Helmstedter Kreisblatt vom 22. 6. 1940. 1. Jakob Lucius 1579—97 zuerst in Wittenberg und Rostock tätig (s. d.), um 1556 in der Lufftschen Of fizin in Wittenberg beschäftigt, am 21. Nov. 1578 als Univ.-Buchdrucker in H. bestellt. Mit Hilfe des Buchhändlers Ludolf Brandes wurde die Druckerei bald nach ihrer Errichtung bedeutend erweitert. Gest. Oktober 1597 an der Pest. Vgl. auch M. J. Husung, Der Zeichner und Formschneider Jacob Lucius, Erst drucker von Helmstedt, in: Gutenberg-Jahrbuch 15 (1940), S. 335—55; Ders.: Die neun Musen des Zeichners und Formschneiders Jacob Lucius von 1579, in: Ebenda 16 (1941), S. 163/73. 2. Jakob Lucius d. J. 1598—1616 Sohn von Nr. 1, hatte bei seinem Vater gelernt, errichtete 1595 zu Hamburg eine Druckerei und wurde Nachfolger seines Vaters zu H. L. wurde am 12. 1. 1600 zum offiziellen Univ.-Drucker bestellt und heiratete am 27. 10. 1600 Maria Büring. Seit 1613 ist ein merklicher Rückgang seiner Druckerei festzustellen. Gest, am 9. 4. 1616; seine Witwe führte die Offizin weiter. Vgl. auch H. J. Strube, Leichenpr. auf ihn, Helmstedt, J. Lucius Erben (Han nover, Niedersächs. LB) — H. Fischer, Die ältesten Zeitungen und ihre Verleger, Augsburg 1936, S. 66/7. HERBORN 1585 (Herbornae Nassoviorum, in illustri Herbornaea) Erg.-Lit.: H. Schlosser, Die Piscatorbibel, Heidelberg 1908; Bilder aus der Ge schichte der Stadt Herborn, Herborn 1914; Darin S. 102—09: H. Schlosser, Der Buchdrude in Herborn; S. 116—23: Ders., Die Herborner Bibeln; S. 110—15: Knodt, Das Testament des Christophorus Corvinus, des ersten Buchdruckers der hohen Schule zu Herborn; Herborn und seine Buchdrucker, in: Frankfurter Nach richten vom 24. 6. 1934; H. Schlosser, Die Bedeutung der Hohen Schule Herborn f. d. Geschichte des deutschen Geistes, in: Nassauische Annalen 55 (1935), S. 101- 112; J. Corfius, Eine christliche Leich-Predigt bey Begräbnis ... Christ. Corvini, Herborn 1620; J. Corfius, Lpr. auf Anna Corvinus, Wwe. des Chr. Corvinus, gest. 21./II. 9. 1622, Herborn 1622; H. Gerber, Christof Corvin, in: Nassauische Lebensbilder Bd. 3, Wiesbaden 1948, S. 117—126. Christoph Corvinus 1585—1620 von Frankfurt/M. kommend (s. d.), war C. 1t. Vertrag mit dem Grafen Johann VI. d. Ä. nach der Frankfurter Herbstmesse hierher übergesiedelt, arbeitete zu erst mit 3, ab 1592 mit 7, ab 1599 mit 10 Druckergesellen. Im Jahre 1591 konnte er sich ein eigenes Besitztum in H. kaufen; 1599 mußte er seinen Druckerei betrieb vergrößern lassen, wobei der Graf die Hälfte der Umbaukosten übernahm. C. war dreimal verheiratet. C. hat mehr als 800 Drucke der aufblühenden jungen Hochschule und ihrer Pro fessoren hergestellt, wovon die Hälfte Dissertationen und Gelegenheitsschriften sind. Die Lutherbibel, seit 1595 in vielen Auflagen herauskommend, die Lob- wassersche Psalmenübersetzung, das auf Anordnung des Grafen daraus herge stellte Gesangbuch, der Katechismus und die sogenannte Piscatorbibel (1602/04