Milchviehweide Arvedshof. Im Jahre -gs; feiert der Arvedshof sein rs jähriges Be stehen. Wen» er auch erst seit -gr4 in unmittelbarem Dienst der gesamten sächsischen Landwirtschaft steht, so darf man doch sagen, daß er schon vor dieser Zeit sehr viel dazu beigetragen hat, in den Kreisen der Stadtbevölkerung Verständnis und Liebe für das Wesen des Landlebens und für dir landwirtschaftliche Produktion zu erwecken. Diese Tätigkeit vollzog sich unter seiner Gründerin, Frau Therese Roßbach und einer Lehrerin, die seit dem Jahre -gor in großer Treue und Hingabe sich für die Erhaltung und Förderung des Arvcdshofes als ländliche Frauenschule eingesetzt hat und heute noch in diesem Sinne wirkt, Fräulein Augusta Herz. Der Arvedshof hat während seines Bestehens den Gedanken der Heranbildung junger Mädchen zu verwirklichen versucht. Er ist bestrebt gewesen, dem jeweiligen Zeitgeist« Rechnung zu tragen und war dabei bemüht, nur wertvolles zu pflegen. So haben die Lehrpläne mannigfache Aenderungen erfahren. Heute ist der Arvedshof eine Pflegestätte kultureller Zweige ländlich-hauswirtschaftlicher Art, wobei durch Unterricht in prak tischen Fächern das verbundensein -es Menschen mit der Natur zum Ausdruck gebracht werden soll. Dadurch wird einer zu stark ideal eingestellten Lebensanschauung entgegengewirkt, ebenso wie «ine zu sehr auf das wirtschaftliche und Berufliche gerichtete Lebens auffassung durch allgemein- und gesinnungsbildende Fächer in die richtigen Bahnen gebracht wird. Oie ganze unterrichtliche Tätigkeit vollzieht sich im Rahmen einer Hausgemeinschaft. Oie jungen Mädchen werden sich hierbei bewuß; daß sie an der Gestaltung dieser Gemeinschaft mitzuwirken haben, die vom Geiste deutscher Art und Sitte getragen sein soll, damit sic später im Staatswesen als Mutter, Hausfrau und Staatsbürgerin ihre Aufgaben erfassen und erfüllen können. Dr. L rnst Schellhor ». Der Mensch soll arbeiten; aber nicht wie ein Last tier, das unter seiner Bürde in den Schlaf sinkt und nach der notdürftigsten Erholung der erschöpften Kraft zum Tragen derselben Bürde wieder aufgestört wird. Er soll angstlos, mit Lust und mit Freudigkeit arbeiten und Zeit übrigbehalten, seinen Geist und sein Auge zum Himmel zu erheben, zu dessen Anblick er gebildet ist. Ficht«.