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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040126018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904012601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904012601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-26
- Monat1904-01
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Ü76 VlHBVöE-I Gertzkrftratze lö. ö»»1mv«nin, für KZVipH^V» vaU, kohlensaure Thermal-, Etahl-, Soolöitöer Ersatz her natürlichen Ouellen von kissinarn, FranzenSbad, Nauheim, Marienbad rc. Ehenalkar für Frauenleiden, Bleichsucht, Herz-, Leber-, Nieren-, Mngenletden, Gicht. RheumatitmuS, Ischias, Nervenleiden in den verschiedensten Formen u. dergl. UM, »,»L» - IEr»AV Lrtsch - Römische und Russische Tainpsbäöer, Schwimm-Bassin, Mannen- und Eurbaöer. U » AsUHL-IBLlKlö-I l'oütstra«»« 15. ^Vkinaend-ck.; ttünmtt. weliieia. Ltiäor KN-IATIN ttawpkdticker, Lacltlllljsen, dlLML^en, Litrbäöer etc. .UFtzItzM HtzUHm Vam aß Elücherftratze 18. vr. 1-üdetro'o Moorextract., Gand-, ruff. V VLL«»LLRKi»öp4»KL Lamps-, irisch-römisch«, Kasltllbampf., Wannenbäder, Massage. MU UU»»FD Eisenbabnstr.W u.Canradstr. 2Ü/S7. Vollst. renovirt. «M L Lamps-, Wannen, kurSäder.Gr.rchwtmmbafsin. EiFKIhIBlshIHlHE lI Tempevatnr ckesffsiOLamen: Tien«t„ Tonnerst., Sonnab. »VD-ItKBö-I»i»U» tzlünimmdasstn» »', i>-' ,11. 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Postdienst a, Kaisers Geturt-tag. Am 27. Januar, -em Geburtstage deS Kaisers, werden sämntche Post schalter bei den Postämtern in Leipzig und den einge meindeten Bororten von 8 bi- 8 Uhr vormittags, 11 bi- 1 Uhr mittags und 5 bi» 7 Uhr abends geöffnet sein. Dir Paketannahmeschalter bei den Postämtern 1 (am Augustusplatzi, 2 lam Dresdener Bahnhof), 8 «am Bayerischen Bahnhofs und 8 (Göschenstraße 2/-U werden abends von 5 bis 8 Uhr offen geholt«» werden. Ferner finden 2 Briesbesteüungcn und eine Geld- und Paket bestellung in Leipzig und den eingemeindeten Vororten vormittags statt. 6. Hauptverhandlnngeu vor dem Schwurgericht zu Leipzig. Im ersten Kalendervierteljahr wird das König!. Schwurgericht zu Leipzig unter dem Vorsitz des Herrn LandgerichtSdircktors I)r. K u h n folgende Hauptocrhand- Klagen abhalten: Dienstag, den 28. Januar, vor- mittag- 9 Uhr: gegen den Stallschweizcr Hermann Jahn- au- Leipzig und die Prostituierte Elsa Marte Haubenreißer au- Leipzig wegen Raubes, räube rischer Erpressung und Zuhälterei; vormtttags 11 Uhr: gegen den Dienstknecht Richard Max Täschner aus Kühren wegen Sittlichkeitsverbrechcn; Mittwoch, den 27. Januar, vormittags 0 Uhr: gegen den Dienstknccht Kart Moritz Schubert au- Stennfchütz wegen Brand stiftung; vormittag- 10 Ubr: gegen den Zieaeleiarbeiter Albert Löffler au- Koylendorf und den Steinbruchs- arbeiter Hermann Löffler au- Kohlendorf wegen Brandstiftung; Donnerstag, den 28. Januar, vor mittag- S Uyr: gegen die Verkäuferin Maria Margarete Berg au- Leipzig und gegen Hulda vrw. Duschka geb. Ahlendorf au- Frauenprießnitz wegen Verbrechen gegen das keimende Leben; Freitag, den 29. Januar, vor mtttags 9 Uhr: gegen den vahnarbetter Reinhold Her mann Zeidler aus Kauxdorf wegen Meineides; Sonnabend, den 80. Januar, vormtttags 9 Uhr: aegen den Wagenführer Max Paul Keßler auS Naum burg wegen SittlichkettSverbrechenS; vormittag- '/-1l Uhr: gegen den Handarbeiter Robert Adolf Krug aus Oschatz wegen Brandstiftung; Montag, den 1. Februar, vormittags 9 Uhr: gegen den Kaufmann Heinrich Ludwig Hermann Bernsto rff auS Weferlingen wegen ver suchten Totschlags; vormittags Vrl2 Uhr: gegen den Dienstknecht Wilhelm Hermann Voigt aus Zölltng wegen SittlichkettSverbrechenS und versuchten Mordes; Dienstag, den 2. Februar, vormittags 9 Uhr: gegen den Arbeiter Mar Georg Paul Weber aus Lcipzig-Bolk- marsdors wegen versuchten Morde-; Mittwoch, den -. Februar, vormittags 9 Uhr: gegen den Glaser Karl Otto Friedrich au- Döliy wegen Mein eids und mittags 12 Uhr gegen den Tapezierer Friedrich Wilhelm VoIgtau- Schwerte bei Arnsberg wegen ver suchten schweren Raubes usw. Die Verhandlirngen gegen JahnS und die Haubenreißer, Täschner, die Berg und die Duschka, Keßler, Bernstorfs, Voigt und Friedrich sinken voraussichtlich — mindestens teilweise — unter Ausschluß der Oefsentlichkeit statt. V. höhere «ür-erfchnle i« Leipzig.Plagwitz. ^Nach- dem am 4. Februar vorigen Jahres die Herren Stadt verordneten in ihrer Plenarsitzung der Errichtung der V. höheren Bürgerschule in dem Gebäude der XIll. Bür gerschule an der Elisabeth-Allee in Leipzig-Plagwitz zuge stimmt hatten, war für di« Bewohner der Westvororte die Aussicht aus baldiges Inkrafttreten dieies Beschlusses so gut wie stcher. Da nun aber weder Ostern 1908, noch bis setzt für kommende Ostern fettens der städtischen Behörden eine Bekanntmachung zur Anmeldung der Kinder für diese Schule erlaßen worden ist, so haben sich die bc- tresscnden Eltern, die ihre Kinder nach dieser Schule schicken wollen, zusammengetan, und beabsichtigen, dem nächst den hohen Rat um Errichtung einiger Klaffen tür bte V. höher« Bürgerschule zu eriuchen. Zur Begrün- düng weiten sic besonders daraus hin» daß die Wcstvororte bei einer Einwohnerzahl von ungefähr 87 000 nicht den selben Vorteil einer höheren Bürgerschule genießen, wie die beiden Nordvororte Gohlis und Eutritzsch mit zu sammen nur ungefähr 48l«00 Einwohnern. Außerdem hätten erstere nach der letzten Schülerzählung im vorigen Jahre 14 980 und letztere nur 7347 Schulkinder auszu weisen Zum Schluffe wird noch besonders betont, daß die Stadt dadurch ein wesentlich höheres Schulgeld ein nimmt, da bekanntlich die setzt bereits bestehenden vier höheren Bürgerschulen saft dasselbe Schulgeld einbrtngen, wie alle 80 veztrk-schnlen zusammen. All« dies« Gründe dürsten wohl die Vertreter unserer Stadt gewiß günstig für die Wünsche der in den Westvororten wohnenden Eltern, die ihre Kinder nach dieser Schule schicken wollen, stimmen, zumal hier nur die Verwirklichung eines be stehenden Beschlusses erbeten wird. Die diesbezügliche Petition ist im Geschäft der Herren Gebr. Kießel in Lcip- zig-Plagwitz, Zschochcrsche Straße 7«, bis DienStag, den 2. Februar d. I., zur gefälligen Einsicht und Unterschrift ausgelegt, weshalb die betreuenden Eltern gebeten werden, diese möglichst zahlreich zu unterzeichnen. V. >k. Rauhreif. Der wogende Nebel, der sich gestern am beginnenden Morgen über die Stadt legte und ihr Straßsnbtld nnr noch in verschwimmenden Umriffen zeichnete, ließ, als er verweht und verflogen, reizende 6ic- bllde de- Ranhfroste« in Wald und Garten zurück. In kristallenem Schimmer glitzerten die weißen Büsche der Birken, und von Tausenden von kleinen funkelnden Eis nadeln, -Spitzen und -Zacken bestreut, erhob sich das Ge- wirr der kahlen Aeste -um Simmel. In einer wahrhaft zauberhaften Dekoration erschien der winterliche Wald, Über den sich seltsame weiße Bogen svannten und zarte weiße Zwetggewinde woben; auch ihn lwtte der Rauhreif in Bann geschlagen und blitzend-weiß „überzuckert". In geheimnisvollem Schweigen tritg er die Last, verharrte er in tiefer Ruhe in diesem prunkvollen Mantel, den ihm der Frost umgeworfen; nur, wenn eine Krähe mit klatschen dem Flligelschlage zwilchen den Bäumen strich und den Schnecpuber von den Aesten fegte, dann kam in die Stille der Natur ein Moment de- Lebens. Allmählich rang sich die Lonne tünch das nebelvcrdecktc Firmament; erst schaute ff« wie eine bkankgeputzte Ntckelfcheibe bnrch'S G«. wölk, dann ting sie allmählich an, zn erröten und küßte endlich den duftigen Et-beschlag von Baum und Hau-, von Mauer und Stange hinweg. E- verflogen bet ihrem Hauch all die feinen, zarten Eisgebilde, di« auS Nebel und Frost und aus den weißen Fäden der Telc» vhondrichle schalten sich wieder die metallenen Leitungen HÜau-. „Die Sonn« duldet kein Weiße-:" heißt e- im „Faust". Wenn sie den Rauhsrost küßt, meint der Volks mund, kommt Kälte hinterdrein. Das wäre aber falsche, kalte Liebe zur Welt, wenn sie es täte. Tie Leipziger Goethe Gesellschaft halt heute abend die Lessing-Feier uickn im Rosrntalkasiuo, sondern in der Schule für Frauenberufe (AugustuSplcchf ab. Für Schachspieler. Bei der Simultanvorstellung, die am Lonnlag nachmittag im Zenlralldealer CasS veranstaltet wurde, spielten die Herren Lowvky und Kirschner aleichzeiliq und ab wechselnd aegen zwanzig Gegner. Sie erzielten >4 Gewinne, machten vier Partien unentschieden und verloren nur rivet, nämlich gegen die Herren Referendar Riemann und Graf Pfeil, welche durch Preist ausgezeichnet wurden. Artlsteufcft. Recht zahlreich gehen bereits die Ge- schenke für die T o m b o l a ein, wie auch der Verkauf der Billett- auf einen starken Besuch des Festes, welches am 80. Januar in sämtlichen oberen Ränmen des Kristall - Palastes stattfindet, schließen läßt. Billett- sind außer im Kristall - Palast im Moden haus Äug. Pölich, sowie im Eigarrengeschäst von HagebornL Söhne, Petersstrabe, zu haben. * Kindestötung 1 Heute vormittag wurde beim Räumen einer Düngergrube am Markte in Eutritzsch der Leich nam eine« neuflebornen Kindes männlichen Gcschlecht- ausgefunden. Die weiteren Erörterungen werden ergeben, ob vorliegenden Falle« eine strafbare Handlung in Frage kommt. Vergnügungen. krystall» Palast »Theater. Der derzeitige Gpietplan mit Taharet, Marcell Salzer, Willi Walden ufw. bleibt nur dis zum 81. Januar tn Kraft. — Aentraltheater. All« einer kleinen Garnison — zwar nicht, aber aus einer kleinen Stadt in Frankreich, ein Sittenbild, das ist „ein peinlicher Zwischenfall", das gegenwärtige Repertoire stück des Zentraltkeaters. Es war eine glückliche Idee der Direktion, das Berliner Vaudeville-Enlemble für die Darstellung diese« prickelnden Minuten-Dcamas zu gewinnen. „Ein peinlicher Zwischenfall" bleibt nur noch diese Woche auf dem Repertoire. Heute Dien-tag ist Elste-Abend ohne Dabakrauch. si. Im Reum Gasthof, Gohlis, wird da« sich stet« de- leb- haftesien Zuspruch« ersreuende Dienstags Konzert von den beliebten Leipziger Sängern au- dem Kristall-Palast au«geführt; e« liegt hierfür ein vortreffliche« Programm zu Grunde. Unter anderm gelangt „Die Musiifchule" zur Ausführung. An» der Nnigeaend. * Markranstädt, 23. Januar. Die 10. allge meine Gcflügelaus stell» na, die sich eines , regen Besuche- erfreuen konnte, war mit etwa 800, zum t Teil großartigen Ausstellungsobjekten beschickt. Da- j PreiSrtchterkollegium belich den Staat-Preis au Herrn B ü t t n e r - hier, die silberne und bron zene Medaille an die Herren Müller-Quesitz und Reiter- Lützen, Vereinsehrenprcise an die Herren Fi n d e i s e n -Lindennaundorf und K i r m ß e - Gärnitz und viele Privatehrenprcise. Neun Aussteller erhielten auf Hühnerzucht I, 27 derselben II, 36 III und 37 lobende Anerkennung. — Diplome des Landesverbandes wurden für Taubenzucht an die Herren Müller- Schkeuditz, Franke-hier und R a r i ch - Qucffp, Ehrenpreise an die Herren Stadtrat Körner und Franke, hier, und Privatehrcnpreise an 6 weitere Aussteller vergeben. — I. Preise erhielten 11, II. Preise 24, NI Preise 41 und lobende Anerkennungen 32 Geflügelzüchter. Herr B ü tt n e r , hier, bekam 4 I. und 4 N. Preise, Herr Fichtner, hier, 11. und 8 II. Preise für tadellose Zucht von Kanarienvögel»:. — Interessant waren die Beob achtungen, die an der Vereinsbrütmaschine, geliefert von der Finna SartoriuS-Götttngen, gemacht werden konnten. * Markranstädt, 25. Januar. Das städtische Melde- amt gibt bekannt, daß unsere Stadt 7826 Einwohner zählt Sie hat sich somit in einem Jahre um 224 Personen ver größert. — Das Königliche Schöffengericht har jenen Barbier, der seinen Kollegen bei einer Schlägerei in den Finger biß, daß dieser abgenvmmen werden mußte, wegen schwerer Körperverletzung im Wiederholungsfälle zu 3 Monaten Gefängnis und Tragung der Kosteri ver urteilt. Ans Screhsen. — Dresden, 25. Januar. Der König empfing gestern vormittag 9 Ubr den Fürsten zu Hohenlohe- Langenburg, kaiserl. Statthalter in Elsaß-Lotbringen. Um 1l Uhr wohnte Allerhöckstrerselbe dem Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei. Die königliche Familien tafel fand am gestrigen Sonntage bei dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg im Palais Parkstraße statt. Heute vormittag nahm der König die Dorträge der Herren Staatsminister und de« königl. Kabinetlssekretär«, sowie einige militärische Meldungen entgegen. — Der König, die Königin-Witwe und die Prinzessin Mathilde besuchten gestern, Sonntag, früh wiederum die von der Königin-Witwe im Königlichen Schlosse ver anstaltete Porträtausstellung, um diese nochmal« und beson der« die neu binzugekommenen Werke in Augenschein zu nehmen. Die schöne Ausstellung fand wieder größten Beifall und Anerkennung. — Den Kammerherrendicnst bei dem König hat aus die Zeit vom 24. Januar bis mit 6. Februar der Königliche Kammerherr von der Decken auf Hof über nommen. — Dresden, 28. Januar. Das Ministerium des Innern hat dem Comtts für die Dresdener Pferde-Ausstellungcn die erbetene Erlaubnis zu einer Verlosung von Pferden «sw. gelegentlich der für der» Monat Mai 1904 in Seidnitz geplanten Pscrde- AuSstellung, sowie zum LoSvertrlebc im Königreiche Lachsen unter der Bedingung erteilt, daß die Nummern der gezogenen Lose unter Angabe der auf ste entfallenen Gewinne binnen drei Tagen nach -en Ziehungen, und zwar an demjenigen Tage, an dem der üffeullichc Ber kaus der Ziehungslisten beginnt, tm „Dresdener Journal" und in der „Leipziger Zeitung" veröffentlicht werden. * Dresden, 25. Januar. Der König hat sllr die Zeit vom 1. Februar 1904 an den Assessor bei dem Amts gerichte Taucha, HanS Benno Arnold Kohlmann, zum Landrichter bei -em Landgerichte Ehemnitz ernannt, auch genehmigt, daß der LandgcrichtSrat bei dem Land gerichte Ehemnitz, Paul Ottomar Winkler, an da- Landgericht Dresden versetzt werde. — Ferner hat der König genehmigt, daß der in Sachsen staatsangehörige Ehrenvorsitzende de- Deutschen Kriegervereins „König Albert von SaMen" in Berlin, Baumeister Sohre daselbst, da- ihm vom Herzoge von Sachsen-Altenburg verliehene Ritterkreuz zweiter Klasse des Sachsen- Ernestintkchen Hau-orden- annehme und trage. * Die Zieh»«- t- Klasse -er 145. königlich sächsische» Landcslottcrie findet am 8. und 9. Februar statt. Die Erneuerung der Lose ist nach 8 5 der dem Plane zu dieser Lotterie angesügten allgemeinen Bestimmungen vor Ab laus deS 30. Januar bet dem Kollekteur, dessen Name und Wohnung auf dem Lose aufgcstempelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, we.chcr diese Erneuerung versäumt oder sein Los von dem nur gedachten Kollekteur vor Ablauf deS 80. Januar nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe de- angezogencn 8 5 bei Verlust aller Ansprüche an das ge spielte LvS an die königliche Lotterie-Direktion noch vor Ablauf des 4. Februar 1904 zu wenden. * Ernennungen. Das Kultusministerium hat bis auf weitere- zu Kommissaren für die Schulamts-Kandt- dateuprüfungen an den Seminaren zu Löbau und Zschopau die Direktoren dieser Anstalten, Schneider in Löbau und Berger in Zschopau, ernannt. ». Dahlen, 25. Januar. Erschossen im Bett auf» gefunden wurde gestern ein hier wohnendes 50 Jahre a,tes Fräulein Werner. Nachdem die Nachbarn schon seit Freitag kein Licht mehr in der Wohnung bemerkt hatten, kam ihnen das verdächtig vor, und sie benach richtigten die Polizei, die sich dann gestern vormittag gewaltsam Eingang verschaffte. Die Tür und der Bor- saal waren ganz mit Möbeln verstellt, so daß man nur mit Mühe Vordringen konnte; ebenso waren die Fenster durch Holzkelle festgemacht. Man fand das Fräulein er schossen, und zwar auS dem Bett hängend auf. Ohne Zweifel liegt Selbstmord vor, begangen im Bersolgungs- wahn. Das Fräulein lebte in guten Verhältnissen und war Besitzerin de- Hause-, tn dem sie wohnte. * Rothenkirchen, 25. Januar. Wegen des im Herbst vorigen Jahre- hier vorgckommenen Eisenbahn unglücks, bei dem drei Menschen den Tod, viele andere schwere Verletzungen erlitten, findet demnächst gegen den Lokomotivführer Lohse in Cunnersdorf Hauptver handlung vor dem Landgerichte Zwickau statt. * Hohenstein-Ernstthal, 24. Januar. Am Freitag abend durcheilte unsere Stadt die Kunde von einem ver suchten Mord. In dem zum Neusta dter Schützen Hause gehörigen alten Schnyenhause wohnt der Ltrumpssattvr Emil Rauschenbach. Im Erdgeschoß befindet sich die Fabrik, während Rauschenbach mit seiner Familie tm ersten Stockwerk wohnt. An dem erwähnten Abend in der 7. Stunde hörte nun die in den 40er Jahren stehende Ehefrau ein Geräusch tn der neben der Wohnstube liegenden Garnkammcr. Sic ging dem Geräusch nach und tras aus dein Boden mit einem unbekannten Manne zu- sammen, welcher ihr, wie bereits gemeldet, mit großer Wucht, jedenfalls mit einem eisernen Schläger oder Schlüssel, mehrere Hiebe nach dem Kopse versetzte. Nur die Geistesgegenwart der Frau, daß sie mit dem Arme ein Fenster etufchlug, veranlaßte den Bösewicht, von seinem Opfer abznlassen und die Flucht zu ergreifen. Nach dem Aussprüche des Arztes hat die Frau etwa 20 Schläge er halte,,, doch glaubt man, daß eine Gefahr für das Lebe» der Frau nicht besteht. H- Falkcnstcin, 25. Januar. Nachdem seit -dem 1. Januar unser Bahnhof in die erste Klasse aufgerllckt ist, wurde jetzt Bahuhossinspcktor Richter hier zum Bahnhossinspektor erster Klasse ernannt. H: Bo« der sächsisch-böhmische« Grenze, 25. Januar. In der Nähe der flteufattler GlaSsabrik wurde etn Taselglasmachcr mit mehreren Stichwunden an Kopf und HalS tot aufgefunden. Es wurden zwar einige Vcr- Haftungen oorgenommen, doch konnte bis jetzt der wirk liche Täter noch nicht ermittelt werden. G AuS dem sächsisch-bayerischen Grenzgebiete wird berichtet, daß dort am Sonnabend früh abermals ein heftiger Erdstoß von Süd nach Nord wahrgenommen worden ist. M. Deutscher Ürankenkaffenkongreß. n. * Leipzig, 28. Januar. Die NachmittagSsitzung wurde vom Vorsitzenden Herrn Liman owskt, dem in diesem Amte durch Wahl der Versammlung die Herren Fraßdorf-Dresden und Baumeister Rost-Leipzig zur Sette gestellt worden waren, mit der Bekanntgabe der Präsenzliste eröffnet. Der erste Redner, Herr Coblenzer-Bcrlin, er klärte sich dagegen, daß man prinzipiell gegen die freie Arztwahl Stellung nehme. Man würbe dieselbe dann zu lassen können, wenn die Kassen mit den Aerzten direkt verkehrten. Uebrigcns sollten sich die Mitglieder von der freien Arztwahl nicht zu viel versprechen. Wenn ein Arzt durch die Kassenpraris erst zu großem Zulauf gelangt ist, dann trete in der Regel die Behandlung der Kranken durch Assistenten ein. Herr Hoch-Hanau besprach zunächst die Verhältnisse der Hanauer Kaffen und erörterte dann eingehend die Forderung der freien Arztwahl, die zu verwerfen sei, wenn sie darauf hinansgehe, den Kassen Aerzte auszu zwingen. Der Komps, den jetzt die Aerzte führten, dürfe nicht zu leicht genommen werden. Im Ehrenratc stehe ihnen eine Waffe zur Seite, die kaum ein anderer Stand besitze. Mit einer guten Organisation werden die Kassen jedoch den Ansturm überwinden und wetterbestehen, sei es mit oder ohne Aerzte. Herr Sydow - Berlin wendete sich hauptsächlich gegen Angriffe, die von vr. Freudenberg auf ihn gemacht worden sind. Zum Schlüsse seiner längeren Ausfüh rungen bemerkte er, daß den Kaffenmitgliedern als letztes Mittel der Boykott der Aerzte übrig bleibe. Eiu Antrag des Herrn Fischer-Weimar, mit den ärztlichen Bezirksverbänden wegen Les Abschlusses von Verträgen in Verbindung zu treten, fand keine Unter stützung. Herr Malinowski sprach ebenfalls gegen die Freudenbergschc Statistik; was die Betriebskassen betreffe, so gereichten sie im großen Ganzen den Arbeitern nicht zum Segen. Herr Niemeyer-Hamburg hielt «S für da- Beste, wem» das Krankenversicherungsgcscy dahin abgeändert würbe, daß den Kassen frcigestellt würde, freie ärztliche Behandlung zu gewähren oder im anderen Falle ein ent sprechend höheres Krankengeld zu zahlen. Dann wäre man mit den Aerzten aus einmal fertig. Letztere würden die Wahl haben, ob sie da- feste Pauschale der Kasse oder die Bezahlung durch die Mitglieder vorztehen. Herr K n iestä dt-Hannover sprach sich entschieden gegen die freie Arztwahl au«. Herr Dohne-Berlin war dafür, e- den Kassenmit- gliedern zu überlassen, ob sic die freie Arztwahl etnführen wollen. Von Auszwingen dürfe keine Rede sein. Herr Tischendvrser- Berlin wollte allen Aerzten da- Recht, die Kassenmitglieder zu behandeln, auf Grund der Gewerbesrelhelt unbedingt zugestehen. ES sei doch eine heroische Tat, da- die jetzigen Kaffen- ärzte aus einen Teil ihre« Einkommens verzichten wollten, um ihren Kollegen auch Verdienst zukommen zu lassen. Daß die Aerzte eine Gewerkschaft gebildet Haven, könne ihnen kein Arbeiter verübeln wollen. Hier sei da- yer- hällni- zwilchen Arbeitgeber un5 Arbeitnehmer einmal etn umgekehrte»: der Arzt sei der letztere. Nun «erd« plötzlich der Stab über ihm gebrochen, weil er eine bessere Bezahlung verlange. Er, Redner, fei nicht zu haben für die Honorierung der Aerzte nach Einzelleistungen, er sei nicht zu haben für die gesetzliche Einführung der freien Arztwahl, er sei nicht zu haben für einen Vertragsabschluß mit den Acrzteverbänden — aber Menschen seien die Aerzte doch auch, und wo da- Recht auf ihrer Seite stände, müsse mau es ihnen zukvmmen lassen, wenn es selbst mit Opfern für die Kassen verbunden sei. (Vereinzelter Bet- fall, starke Mißsallensäußerungen.) Herr O t t c n - Köln-Ehreuscld schilderte tn eingehen der Weise die Vorgänge beim Aerztestretk in Köln- Rach der Darstellung des Redners seien die Kassen jetzt im wesentlichen mit den erforderlichen Aerzten versehen Al- Folge des Streik- würde man etn Aerzteprolrtarlat tn Köln entstehen sehen. Leipzig würde jedeusaUS seinen Bedarf mit Kölner Aerzten decken können. Redner be- schwerte sich schließlich über die Parteinahme der Be hörden. Wenn diese, wie gefordert werden müsse, un- parteiisch seien, so würden die Kassen ganz gut Herr aller Lchwiertgkciten. Herr Lchoene - Berlin stellte sich als Arbeitgeber vor und erklärte, daß man ihm tm Kasscnvvrstande, dem er schon lange angchvre, noch nie aus politischen Gründen feindselig begegnet wäre. Die Reden de- Herrn Tischen dörfer sei man in Berlin gewöhnt. Er, Redner, wolle al« Arbeitgeber nur dagegen protestieren, daß man die Aerzte in ein Arbeitnehmerverhältnis zu den Kassen stellen wolle. Aerzte und Kaffen ständen zweifellos ans gleichem Fuße, und die ersteren hätten eine Macht, die Arbeit nehmer in der Regel nicht haben. Ein Antrag des Herrn Tischendvrser, ver schiedene Absätze der Resolution z» streichen (der Antrag- steller hatte behauptet, daß sich die Aerzte durch dieselben beleidigt fühlen könnten), fand von keiner Leite Unter stützung. Nachdem noch Herr Wessel-Altona sich gegen die freie Arztwahl ausgesprochen hatte, lief etn Schlußantrag ein. Ter Vorsitzende, Herr Fräßdorf, tcttte mit, daß noch 21 Redner sich gemeldet haben. Bet der Abstimmung wurde der Schlußantrag mit großer Mehrheit ange- n o m m c n. Im Schlußwort faßte der Referent Herr Kohn das Ergebnis der Debatte zusammen, stellte die allgemeine Einmütigkeit fest und wendete sich dann gegen den einzigen Redner, der eine abweichende Meinung entmlckelt hatte. Herrn Tischendörser, der für sein Auftreten schon tn Berlin bas Lob der Aerzte geerntet habe. Schließlich er suchte Redner, die Resolution möglichst einstimmig anzu- nehmen. Herr Schmidt-Dresden gab noch gegen Herrn Malinowski die Erklärung ab, baß man in Dresden von den Betriebskrankenkassen sehr befriedigt sei. Bei der Abstimmung fand der Passus, betreffend bte Einssthrungdersreien Arzt wähl, in folgender Fassung Annahme: „Die Krankcnkasscnvcrtreter erklären die Einführung der freien Arztwahl als eine innereAn gelegenheit jeder einzelnen Kranken- kaffe, die je nach den örtlichen Verhältnissen am zweck mäßigsten zu regeln ist, und halten sich deshalb für ver pflichtet, gegen eine Einführung durch Gesetzgebung oder durch Selbstlttilfc der Aerzte zu protestieren." Tic Resolution in allen ihren Teilen fand hierauf cinsttmmige Annahme, was mit großem Beifall ausgenommen wurde. Nachdem noch Herr Fräßdorf mitgeteilt hatte, daß im September ein Hrankenkaffentag in München stattfindcn werde, wurde der Kongreß nach einigen weiteren Mitteilungen um 5 Uhr geschlossen. Der Brand in Äalesund. * Berlin, 25. Januar. (Telegramm.) Die auf amt liche« Ansuchen vom Zentra l-Comits vom Roten Kreuz für die Expedition nach Südwest-Afrika zu stellenden sechs transportablen Krantenbaracken mit gesamtem Inventar werden heute von dem Depot de« Roten Kreuze« in NeubabelSbera au« nach Hamburg abgesandt, um auf dem am 30. d. M. abgehenden Dampfer verirachtet zu werden. Der Wert dieser Material sendung beläuit sich aus etwa 130 000 Weitere wertvolle Hülfsmittel für die Berwundeten-Behandlung werden mir einem der nächsten Dampfer folgen. (W. T.-D.) * Bremen, 25. Januar. (Telegramm.) Der gestrige Appell an die Mildtätigkeit der Bürger zu Gunsten der heimgesuchten Einwohnerschaft von Aalesund fand die wärmste Aufnahme. Au« allen Stadtteilen ging eine große Menge von Kleidungsstücken und anderen HülfSmitteln bei dem Gepäckbureau de« Norddeutschen Lloyd ein. Da die Sendungen teilweise zu spät emgetroffen sind, um mit dem Dampfer „Weimar" noch befördert zu werden, werden Liebesgaben mit dem im hiesigen Hafen liegenden Danipser „Aslarte", den die Neptungesellschalt bereilwilligst zur Verfügung gestellt bat und der bi- beute Abend Sen düngen aufnimmt, nach Aalesund nachgesanbt. * Aalesuud, 25. Januar. (Telegramm.) Die Ber teilung von Lebensmitteln am Quai ging unter einem gewaltigen Andrange vor sich; cs fehlt allen Gesell schastSslassen an Lebensmitteln. Heute wird man be reits warme Kleidung austeilen können. Hiilfsangebotc werden mit dankbarer Begeisterung angenommen. Biele wurden zu Tränen gerührt über die Hülfe de« deutichen Kaiser«. Während der Auswanderung au« der Stadl kamen mehrere Personen zu Schaden. Einige Kranke wurden von Schlaganfällen betroffen und starben. Dicker übel riechender Rauch hüllt die Brandstätte ein. * Kopenhagen, 25. Januar. (Telegramm.) Da« Marineministerium sandte ein Kriegsschiff mit Pro viant, Kleidungsstücken und Decken ab. Da« Kriegs ministerium ichickt heute Abend 25 Zelte und Proviant. * Kopenhagen, 25. Januar. ^Telegramm.) Unter dem Vorsitze der Kronprinzessin Louisa hat sich hier ein HülfSkomitö für Aalesund gebildet. Verantwortlicher Redakteur l)r. Herm. KÜLItng in Leipzig, für den musikalischen Teil Aböls Nutvardt >n Leip,ig.
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