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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190402283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19040228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19040228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-28
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1904
- Autor
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Auktion. de» -v. Februar 1904, van» 10 Mir solle» tm Grundstück Se»»eftratze tv in Lrtpzi>»Uchleuht- die zum Kodulr'schen Konkurs gehöng» Gegenstände, als: 1 »utzefsenter Heizkessel »», Heizosea, I A»u»tzl HetzkirperverkletäuiiKe», etue Parti» Gelacht« Gtsrutzleche, austriser«» Letmwärmrr un» Venttlattan»Nappen, ptverse» Winkel., -lach- ». Zteretse» rc., 1 Htartt« kt,ferne, eich»»» u. Nuhpau»pf»ste» » Bretter, diverse^LimslcistcN' „edretzte Halzsiitze, »ousole u»> ae»ra»chte takten re. meiktbietead gegen Barzahlung versteigert werde». korcUaanck Von>»tr, Lolalrichter. Auktlon. Tte»St«H, de, 1. Mär, W04, vor«, von 1» Uhr an sollen i» L-Schleußio, Schnorrstraße Nr. 10. pt. die zu dem Engel- harbtschea Nachlaß gehörigen besseren Möbel, Betten, Kleidung«, stücke. Wisch», Uhren, Bilder, zwei Porz.-Srrvic»s, dw. Bücher, vier Leidhau-scheine u. v. a. Gegenständ« öjsrnllich gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. ' Len», vroxer, Lolalrichter. Kollkursmiljsk-Vtrßkigkrllng. Im Aufttagr de- Herr» Rechtsanwalt ro» Nvtreek in Leitz,tg sollen in d«m Grundstücke Werderftratze Rr. ir in LeW-^-hli- am nächste» DievStaa, den 1. Män. von 10 Uhr vor« atz die zur Leickleruvstv» Kontur-jache gehörigen Rüstilämuie, Rüsthölzer, Rustvsosleu, Rüstböcke, Leitern, Baukiammern, Kalkkasten, Kallvuchtru, 1 eiserne Bauwinde, Kastenkarren, 2 Baubuden, diverse Fehlbodenbrett,r, Mauer stein», Holzabsälle, Arbcitsbänke, 2 Haiibwaqrn usw. meistbietend gegen sofortige bare Zahlung versteigert werden. , Lotalrtchter. Btrstciaernnq. Nächste« KaunerStag, den o Mär» und Frettaa, den 4. Mar» 1004. lommi von vor« 10 Uhr und nach« a Uhr. weg« gauzUchu: Aufgabe de- Vestelschen Geschäft», . . Siiostrake L e do- gelamte Warenlager, befteHwch and besseren Cigarren ^Mexiko, Havana, Sumatra, Borsten- land, galt,. Branl u. dergl.) Cigarettru «russische und türkisches Wein» französische und 'panische, garantiert reiner Malaga, Samo», Wermouth, Sherry, Madeira, Port», Not- und vemweüwl, sowie die gejauüe Ladeneinrichtung. bestehend au» - Regalen leint mit Aufsatz)^ grober langer Ladentafel, zwei Schauseuster-Borbauen und Gaseinrichtung zur Versteigerung. Der am 10. Februar slM gegen den Buchhalter Christian Karl Otto Schulze, zuletzt in Leipzig-Reudnitz wohnhaft, erlassene Steckbrief ist erledigt. — 6 .l 57 04. — Halle a.S-, den 25. Februar 1904. Oer Erste Staatsanwalt. öekanntmaokunx. Im Konkurse über äas Vermögen «iss öuodäruekorsidositner« Lari IVilbelw 8«dmlät, lvksbar, äer Luch- uoä 4oeickovZ- ärveürvrai unter ckor Pirmn: 8vkmickt L ültvtdvr io Delprlx, lodaooÜU«,« 10, »oU ck>v im Botriedv deüncktiebo Oruoksrsi sofort iw Oanrvo »u gilnstigoo üväillLunLtzn eorlcaukt veräsn. Laders ^uAluakt ariailt ver koollorrrarvalto, : koedtsuoeeali vr in VvipriK, 1'domaskirekdol I?. Nikolaiichule. Die Bortzrüfung für Sexta findet Montag, de« SS. Februar, vormittag- von 8 Uhr ab statt. z Papier und Feder sind mUzubringen. Leipzig, 2b. Februar 1904. vr. Otta L»«mw«I, Rektor. Die drei berechtigten Privatschulcn in Leipzig. Unfnahmetzrüfung: Montag, den 11. April, von 8 Uhr ab. Beginn des Unterrichts: DienStaa, den 12. April. Anmeldungen werden täglich Zauber Sonntag») von 11 bi- IS Ubr entgegengenommen. Dir. > w. k. vartk, Realschule mit Proghmnafial- und Elementar klassen iQuerstr. 19 und Georgiring 5. Fernsprecher Nr. 4080. Dir. vr. kr. kotk «Deichmann-! >r. Roth'sche Privatschule, Real- schule mit Progyinnasial- und Borschulklassen «Ecke der Univer sität-- und Schillersirabe). Fernsprecher Nr. 20ä9. Dir. 0. laller, Realschule «Gottschedstrahe 32>. Stadt. Deamtenschule zu Nerchau. Aumelduuge« für da- nächste Ottern beginnend« neue Schul jahr nehmen die Unterzeichneten entgegen. La- Institut ist eine für die Laufbahn eine» Bureaubeamtea in lljährigem Kursus vor bereitend« Erziehnageanfialt. Prospekte zu Dienste». Ser Bürgermeister: Ser Direktor: Vvivstt» Uewmnoo. Gepichtssaal. Entscheidungen de» NetchSgertcht». v. Lettzztg, 26. Februar. Wegen Annahme der Auffor derung zur Begehung de« Verbrechen» der Brandstis- tung ,ft am 22 Juli v. I. vom Landgericht« EKemnitz drr Kartonnagenarbeiter Emil Kreher zu GesäugniSstraf« verurteitt worden. Als gerade mehrere Brand« stattgefunden hatten, wandle sich der Angeklagte an einen Müller, deren Mühl» alt und dem Verkehr« hinderlich war, und sagte ihm, er kenne ein paar Leute, welche dafür sorgen würden, daß bi» Mühle wegbrrnne. Der Müller <der gleichfalls verurteilt ist» verspreche dem Kreder für den Fall, doir die Mühl« wegbrenne, 200 und Kreher ging auf den Vertrag ein. — Die nur von diesem Angeklagten eingelegte Re vision wurde heute vom Reichsgerichte als unbegruncket ver worfen. I-. Leipzig, 26. Februar. Wegen Untreu« ist am 7. August vor. Jahres vom Landgerichte Zwickau bas Vüfsettmädchen Anna Kiesert in Lübbenau zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden, wädreitd der Kellner Storbert wegen Belhutf« zur Untreu« zwei Wochen Geiängnis erhalten hat. Peche wann in einem Restaurant tätig und verfügten zum Nachteile des Besitzers über verschieben« Waren. Die nur von der Kjesert eingelegt« Revision wurd« heute vom Reichsgerichte »«rworfen. v. Leipzig, 23. Februar. Wege» Unterschlagung im Amte in drei Fällen ist am 11. August v. I. vom Schwurgerichte Plauen «B.> der frühere Bahnwärter Eduard Dölling in Elle- feld zu zehn Monaten Gefängnis und einem Jabre Ehrverlust ver- urteilt worden. In dem »ine» Kalle handelte es sich um 30 /H, die der Angeklagte zu wenig abgelst'ert bat und um deren willen er die Pucher de- Haltepunkte» Ellefeld »»richtig geführt hat. — Die Revision des Angeklagten wurde heute vom Reichsgerichte als unbegründet verworsen. Königliches Landgericht. 6. Achtund-waozi, Strafen weist der Strafregist«rau»zug de- 66 Jahr« alten Handarbeiter- Friedrich August Äüo» aus Laucha auf, 27 von ihnen sind wegen Diebstahl» und Betrug«» erkannt, und seit keinem SO. Jahre hat Kühn den größten Ltil seines Lebens hinter Gefängnis, und JuchkhauS- mauern verbracht. Nun «r alt geworden ist, fällt eS ihm natürlich, zumal im Hinblick auf seine Vergangenheit, doppelt schwer, Beschäftigung zu finden. Die- ist auch Veranlassung geworden, daß Kühn sich wieder seine» Schwindele««» zuge wendet hat, indem er sich für den Federviehbänoler Günther oder einen seiner Beauftragten av-gab und bei verschiedenen Personen sich kleine Beträge, die ihm angeblich an der für daS eingehandelte Vieh zu zahlenden Summe fehlten, als Darleben auSbat. Dem Waldarbeiter B. in Plagwitz bei Püchau schwin delte er am 13. November 6 -K ab und beunruhigte :hn außer dem noch durch die Nachricht, daß Kühn» in Taucha lebende Stieftochter sehr schwer ertrankt sei. Seinem Logisw'rt«, dem Arbeiter K. in Taucha, stahl Kühn am Tage darauf einen Winrerüberzieher und verkaufte ihn für 8 <^i. Am 20. No vember suchte Kühn unter ähnlichen unwahren Angaben wie in Plagwitz bei dem Nachtwächter R. in Holzhausen um em Darlehen von 3,50 -L nach, R. gab ihm da er nicht genügend einzelnes Geld hatte 5 -Zk, mit denen Kühn auf Nimmerwieder sehen verschwand. Zwei Tage darauf erschwindelte er sich die gleiche Summe bei Frau N. in Leipzin. Der Almosen empfängerin Sch. in Lindcnau gegenüber spielte sich K. als Butkerhandler auf, und c» gelang ihm, die Frau am 8. De zember um 3,50 ^k zu betrügen. Dagegen schenkte Ne Pro- buktenhäudlerin S. dem angeblichen Kartoffelhänvler, der für einen Hausgenossen zwei Zentner Kartoffeln gemacht haben wollte und Frau S. bat, das Geld einstweilen zu verlegen, keinen Glauben und wie- Kühn ab. Dieser wurde wegen Rückfallsbelruge» und Siückfall-diebstahl» unter Ausschluß mil dernder Umstände zu vier Jahren Zuchthau-, 900 „F Geldstrafe oder weiteren 60 Tagen Zuchthaus und fünf Jaürcn Lhrenrechteverlust verurteilt, auch wurde seine Stellung unler Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. Weil Kühn im November und Dezember arbeitslos durch« Land gezogen, wurde er wegen Landstreicherei mit drei Wochen Haft bestraft, ein Monat der erkannien Zuchthaus« sowie die Haftstraf, wurden al« durch di« erlittene Untersuchungshaft verbüßt erachtet. 6. Ein «»redlicher Polier. Der Architekt H. in Leipzig hatte dem Polier Georg Gottfried R. au« Reudnitz in der Zeit vom 13. September bis 4. Oktober 1002 nach und nach 1047,20 Mark zur Bezahlung seiner Unterarbeiter und Bestreitung kleinerer Auslagen übergeben; R. barte auch 900,49 ^lt auf tragsgemäß verwendet, am 6. Oktober aber dann plötzlich die Arbeit ausgegeben und die «stierenden 146,71 «ck nicht ord nungsgemäß an H. abgeliefert, sondern für sich verwendet. In der Hauptverhanolung gegen R. wegen Unterschlagung machte dieser zu seiner Verteidigung geltend, daß ,r von H. noch 68 «K zu fordern hab«. D«r Gerichtshof erkannt« gegen R. auf drei Monat« Gefängnis. Einen angeschnittenen -ekichte« Lchinke» von mindesten« fünf Pfund Halle am 18. Dezember der 37 Jahre alt« vielfach bestraft« Handarbeiter Johann Max Mühlau au» Tauck-a aus der «ch.schen Restauration gestohlen und zu Haus« ver zehrt. Len Knochen fand man noch bei einer Haussuchung vor, außerdem aber auch noch ein Jackett, da- dem Stiefsohn Sch S gehörte und seit November verichwund«» war. Den «chinlen- diebitahl gab Müqlau zu, dagegen stellte er die Entwendung de- Fackelt« in Abrede, wurde aber du»"*> die Bewei-aufnahme überführt und unler Ausschluß mildernder Umstände mit einen, Jahre zehn Monaten Zuchthau» und fünf Jahren ZhrenrechtSverlnst bestraft. Auf die erkannte Strafe wurden ihm ^wri Monat« der erlittenen Untersuchungshaft angerechnet, die Stellung Mühlau» unter Polizeiaufsicht wurd« für zulässig erklärt. Eines fahrlässigen Kalscheid» batte sich der 32 Jahr« alte Schmied August Eduard P. aus Gumbinnen schuldig gemacht. P. hatte seinem Schwager R^ al- er dw Jnstallationsarbeuen am Zentrallhraicrneubau übernommen halt«, geholfen. Die Arbeiten waren ursprünglich im Stundenlohn ausgefuvrt worden, da sie aber nicht schnell genug vorschritten, übernahm er sie in Accord. Er hatte dafür anfänglich 360 gefordert, der Ingenieur Sch. hatte aber nur 2«i0bewilligt, jedoch zugesichert, daß, wenn R. damit nicht ausreiche, Stundenlobn gezahll werden sollte. Zwischen R. und Sch. kam es ipät.r aber Hum Prozeß, in dessen Verlause P. am 19. Juni 1903 beiin Amt-gericht Rochlitz al- Zeuge vernommen und nach Elstattung seiner Aussage bee«digt war. B. hatte unter anderen bekundet, daß er stets keinen Lohn selbst empfange» und auch selbst quittiert habe. Alle sechs Zettel, welche seine Unterschrift trügen, seien auch von ihm selbst geschrieben worden. Diese Angaben ent- sprachen nicht allenthalben der Wahrheit, da R. in B-'s Namen dreimal quirtiert batte, und es wurde daher gegen B-, von dein man zu dessen Gunsten annahm, daß er lediglich fahrläsiiger Weise und nicht wikjenttich elwaS Unwahres bekundet und beeidet hatte, aus Grund von g 163 des Reichsskrafgeietzbuchs wegen fahrlässigen Falscheid» auf drei Monate Gefängnis erkannt. Als ein diebischer Markthelfer hat sich der 26 Jahre alle Bäcker Karl Bruno K. erwiesen, dem der Luckhändlcr V. auS Mitleid Beschäftigung gewährt hatte. Als K. eines Tages zu Beginn diese« Jahre« einen Tuchballen auspackte, brachte er einen Teil des Inhalt» im Werte von 15 bei Zette, um ibn für sich zu verwerten. Nach den Vorstrafen K s hatten die Rücksallsbestimmungen Anwendung zu finden. Der Gerichts hof billigte K. zwar mildernde Umstande zu, erkannte aber mit Rücksicht auf den groben Vertrauensbruch auf zehn Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrenrecht-Perlust, Drei Wochen der erlittenen Unterkvchung-haft kamen aus dis feste gesetzte Strafe in Anrechnung. Rach Ker BerurteUun, ihre» Manne« kam dl« So Jahr« alt« Thekla Selma Liarra St. au« Leipzig mit ihren Kindern in finanzielle Bedrängnis, da sie mit der ihr geza kten Arnn n- umerslützung nicht au-tam. Li« erbot sich daher d«m Kauf mann I., für den ihr Mann gereist war, gegenüber, ebenfalls für diesen Käufer zu sucklen, und gab, als lieh I. einverstanden erklärte, nach und nach 70 Bestellungen bei I. auf über Laren im Betrage von 1056 .St. Von diesen Aufträgen waren aber nur sechs echt, in 64 Fällen hatte di« St. den Namen der Be steller eigenmächtig geschrieben und di« Waren an sich gebracht, um diese sofort zu versetzen. La sie di« Ratenzahlungen für die gefälschten Bestellungen leistete, blieb ihr Treiben lange Zeit unentdeckt. Mit Rücksicht auf ihre Notlage ließ der Gerichtshof vollste Milde walten, so daß die St., trotzdem der Nachteil, den I. erlitten, ziemlich erheblich ist. mit fünf Monaten Ge fängnis oavonkam. Ter Versuchung erlegen ist die 15 Jahre alte Aufwärterin Karoline Marie T. aus Leipzig. Als die T. eine« Tages im November in der Stube der bei ihren Eltern wohnenden Musterzeichnerin U. aufräumte, fand sie den Schreibpult, schlüssel und durchsuchte nun das Schreibpult, in dem sic ein unverschlossenes Kästchen fand, aus dem sie sich dann 40 an eignete. Im Dezember bat sie dann noch zu drei verschie denen Malen den Schrewsekrctär geöffnet und zweimal je 100 «Sk, einmal 200 gestohlen. Da- Geld hat sie lest» mit ihrer Schwester, teils mit Freunden vertan. Nachdem kurz vor Weihnachten die U. entdeckt hatte, daß sie bestohlen wmeen war, erstattete sie Aiizeige, und die L. wurde als oie Dicvin ermittelt. Ta der L. noch der gesetzliche LtrasmiiderungS- grund der Jugend zur Seite steht, kam sie mit einer Gefäng- niSstrase von drei Monaten davon. Auf dem Heimweg vom Lanzoergntigsn hat der 84 Jahre alte Bergarbeiter Ernst Max Z. an» Borna in Goneimwnfr mit dem 31 Jahre alten Zieaeleiarbeiter Friedrich Emil K. aus Lichtenstein und dem 29 Jahre alten Dachdcck.'r Ferdinand Otto M. aus Lichtenstein an» Morgen des 24. Mai gegen 4 Uhr in Borna ein Pärchen ang«rempelt und eine Schlägerei ver anlaßt, bei welcher Z von seinem Kuppelriemen Gebrauch machte, während M. den Leibriemen als Waffe benutzt habe» soll. Am S. August hat K. sich in Gnemdorf an einer Schlägerei beteiligt, bei welcher er die Dlenstmagd S. gestochen haben soll. Endlich hat Z. in der Nacht zum 6. September nach oorans- aegangenem kurzen Wortweclnel den Arbeiter Sch. mit einem starken Stock über den Ävvf geschlagen und ziemlich erheblich verletzt. Lurch die eingehende Beweisaufnahme konnte eine strafbare Beteiligung M.s nicht nacbgcwiksen werden, der Ge richtshof sprach ihn daher kostenlos frei. Bezüglich de» Gnanoorfer Falles wurd« g«aen K. lediglich festgestellt, daß «r bei einer Schläger«!, in welche er nicht ohne sein Verschulden hineingezogen worden ist, sich eine« Messer« bedient batte, daß er der S. die Verletzung beigebracht, konnte nicht erwiesen werd«». Auf Grund von ß 876,10 wurde K. zu »irr Wochin Hast und wegen der am 24. Mai begangenen Körperverletzung zu drei Wochen GefSngni« ver urteilt. Genen Z. erkannt« drr Gerichtshof unter Au-smluß mildernder Umstände auf drei Monat« drst Wochen G « f ä n g n l«. Vier Eis«ndtrksiählr auf dem Lagerplatz« d«S Babnhofr« zu Leutzsch wurden dem Arbeiter Gustav Franz Sch. au« Hemlitz, dem Arbeiter Ernst Albert B. an» Teuditz unp dem Arbeiter Ferdinand Schm, aus Mittcl-Peiia zur Last gelegt. Im Oktober hatte Sch allein einen größeren Posten Rooeis-n- stücke im Werte von 70 „p gestohlen. Am 23. Dezember ent wendete er in Gemeinschaft mir B. und Schm, und Tag» darauf mit B. allein eine größere Anzahl Eiscnbahnlaschen im Geiamt- werte von IN und schließlich am 13, Januar wiederum mit B. für etwa 40 der Firma B. L Eo. in Leutzsch gehörig« Roheisenstücke. Für da- ,m vergangenen Jahr« gestohlene Eisen sanden sic in dem Kohlen» und Rohvroduklenhändler Johann Karl Gotthelf O. auS Tolditz, in Leutzsch wohnhaft, einen willigen Abnehmer. Sch., bei dem di« Rückfallsbestim mungen zur Anwendung zu kommen harten, erhielt unter Zu billigung mildernder Umstände neun Monate, B. vier Monate und Schm, einen Monat Gefängnis zu- diktiert, während O. wegen Hehlerei mit vier Monaten Gefängnis bestraft wurde. Sch. und P.. di« sich in Untersuchungshaft befanden, erhielten je zwei Wochen derselben auf die erkannten Strafen in Anrechnung gebracht. Lustige Ecke. St» klei«eS Mtßverftii»dniS. «uS Meiningen schreibt man unS: In hiesigen Hvfkrelsen erzählt man sich folgen de» Gcschichtchen. Ter in Freiburg lu Baden stehende Artiüerie-Major Prinz Friedrich von Sachfen-Meinin- «en kaufte sich dieser Tage am dortigen vahnschaltex ein Kilometerheft. Nachdem er auf di« Frage de» Be amten Namen und Ltaird mit den Worten »Prinz »an Meiningen, Offizier" angegeben hatte, erhielt er da» Heft mit folgender Eintragung zurück: „Inhaber diefe» Heftes, Herr Printz aus Meiningen, Tapezier." Prtn» Friedrich soll herzlich gelacht haben. «n» RagelS „Luftige Welt". Zerstreut. Professor lin den Rasierlaben htnoln* rufendj: „Guten Lag! Ich gehe nur noch gegenüber »um Eigarrenhändler. Seifen Sie mich nur inzwischen eint" Nach derLare. Gast: »Herr Wirt, da- find« ich aber stark, man berechnet mir für Lett 10 ^tl, und ich Hafis fa gar kein Bett gehabt, sondern auf dem Villard ge» schlafen!?" — Wirt: „Ja, di« Stunde Villard kostet 1 ^11 A»s de» „Lustige» Blätter»". Streng geschäftlich, vraut lderen vsrköfint- vom Vrüntigam rückgängig gemacht wurdest „Und somit gebe ich Ihnen auch die Briefe zurück, die Sie ay mich gerichtet haben." — Kaufmann: „Brauch' ich gar »ichtr sie sind allo kopiert." Im Eifer de» Gefechtes. Verteidiger kein«- Einbrechers: „Völlig ungerecht ist der meinem Klienten gemachte Borwurf der Arbeitsscheu. Bedenken Sie, meine Herren Geschworenen, die Stärke der eisernen Kallentüp, die schlechten EinbruchSw<rk»enge, die miserable Beleuch tung durch eine einzige Kerze, nnd Sie werben sich sagen: dieser Mann scheute leine Arbeit!" An- de» „Meggeudorser vltkttern". Feiner Geschmack. Professor: „Ich weiß nicht, an dem Pudding muß etwa» fehlen." — Frau: „Aber Mann; ich habe ii>n genau nach dem Rezepte gemacht, daß Ich mir abgeschricben. Sieh, her hast du die Abschrift."« Professor: „Na also, ich wußte e» doch; — du hast sa Mebl ohne „h" geschrieben; da- fehlt." Bom Saserncnhofe. Unteroffizier: „Meier, wie kommen Sie denn dazu, meinem vesrhi nicht yolge zu leisten? — Sie Lackel!" An» de« „Darfbardler*. KübneSvild. Wirt: „Aber, mein Herr, da mache,» Sie nun ein Geschrei, al» wenn Sie nicht eine Fliege, sondern einen Elefanten in der Suppe gesunden Hütten!" « YIuGsnni? Id«, Katar Lüriattsadar Aftatavvel» »üiaitad. ?rsi» per ', kl«eko I M 2v kskcm i» alle» dem Taft-, Uvliß.- » ProMvd»v<Uu»gM. I-ren S. Llcvernbenb lm Mil uud lUpt- 8 v-r. st.M unter Mit- cm» Herrn c5i«m«n> -anftkairnper ffir Leipiig. rtzeater. Siihr ki« Thrat«r-r«bellr im gestrigen Abendblatt. Konzerte. LU «»»»» Hl»e»».M»«»ttr In St. J-»««nI- finde« am Vorabend d«. Vukstaae-, riensia«, de» l. Mbr«, abend- " »Irkuna von H«rrn vr. M«<k au« Ubkmnltz Lli« v«WKa. Slrna Gerbardt gibt beut« abrnd 7*4 Nbr Itädtikmen Kaufhaus». Ls» sunae Lame vrrdanlt ihr« «»«chiionn-c d-r S»elana«mKsterIn Aran Marte Hedinondt. Lchrertn nm Kgl gonl-,. dotortnm der Musik, »arten sind von S Uhr ab an dec Al«nd>n!s «u haben KunftsalsnS. Lrl «eeKI,» Kuastsasoa. Aukleyen erre-en dt« »ur Sett au«ge- stellten Werl« von I. ». KaksaellI - Part», »te«, Verl« sind 'Satt- Ilcb mit den von dem gbiiftler selbst ersundenin trockenen oeisnrbsitsuw gemalt u« da« Publikum »it ber Art der Gtiste drkannt zu mach«», sind Ult »eni«»n ragen »ins«« Gtiste mit ausgelegt. Weiter werden den Werken der Leipztger Bttd-auer Hol. Mayr, Mar Lange, Paul »türm, A. siebnert, so»i« den mit den lelbsiersundcneii Pallrllltiften gemalten Landschaften von Prof Wllh. Ostwald da« grdfu, gntereste ento««engebracht. Ferner sind planiert Kolleltlv'fkn-liellungcn von W- Peegmtirler^!eivKg sPortrbt«) und Prof. H. Gchnee-tverlln l>ouar«ll«), seiner lkinzelwerke do» Anton stiamrotb-Velvzig. N Psrehschncr-Pertta. Srich Nbrabamlon-Stolkholm, Ernst .Niesllng-Letptlg. Pros. Werner Tchuck-Perlin. Walter Lueck-Leipzig n. a. Bon den zwei wsihrcnd de« Pelu.be» Vr. Mal. de« KSnIg «corg« ln Del «ec»io» Ausstellung ge- machten Aufnahmen Ist ein« Pollkart« erschienen, welch« b«n Gesuch«»« der Au»stellung auf Wunsch gratt« verabfolgt wird. ym «nnstinlan ». «. MiitenUweh.Wln»«« üb« di« Bänder«,*- stellnng von ^t. Schult, im H o f e - Z^rltn, hnudttZchitch Porträt» b-sannter Persönlichkeiten darstellend, immer noch eine grob« Anetebiina«- lratt au«. Diel,Ide umsabt ea. so »«mald« und Lriglnalradimrungtm. Fern», sind «lmelwerl, von Prof. » V a » p «, t tz - München, Art» M a r t t n - Mün n-n, A. H, l n «. München, M Nonnenhruch- München, g Ki ,ch»a »-München, W. G i m m l » I - München, P. G ü b m - Tre«d,n, üampe.Part», v. v. I » r d a n - Weimar PI«- zlrrt und andere mehr. KnndHall« P. p. Getzre »tz v»bn. Dl, vtt« Ge»tn»r-A«4» st» klung ist nur noch «ins«» Lage zu sehen, »««gestellt ist nutzem dem noch eine golleltion landschaftische, LelgemSld» von P«rnbq«d v «r s «, r-Meiste», ferner »lakttl»« und kunstgewerblich« Arbetten verschiedener Meister. Bonn- und peiertng» gcSssnet do» tt—VKS vbe. An Parbereiiung befindet sich «in, Kokl»kti»-Au«st«llu»» »«, L«l^- nülden, PasieNen und .Zeichnungen de« verstorbenen ViidzlE vlal«re» >si «lld . dl« dorau«flchtllch End, dieser Woche erbffn«t »M. X tletzte«) Phtlbarmontsche- Konzert de» Vindersteitt^rchester« tz» Sentratttbealer-gsestsaol. valilio» sind Ar«, Veauett« vru,» bacher d« Jong und ber Ptoloncelltft -«inrtch Keule, glr» «rumba»er singt -Sndol« Laubenari« und Pe«th»»en« -lürchenlicd«« mit vrchestcrl'ealcilung. dann Lieder von Haydn, Btenbel-Iohn, Rod«»« Kahn und Laib, van Renne« mit Klavierbegleitung, G«rr Kavellmei't«« Winberstein hat sür lein levre» Phistaemonilche« aon««P rschatkow-kh» Terenad« sür «treichorchest,^ v ckve, Wagner«, »lne gault-Luvertür« und Lt-«t-: tt«, lsteeiuck« zum Portrag gewühlp vi« morgen nachmittag sind noch PillettS für »iti«« Konzert tu der «ablilchen Hofmulikallenbandlung, Aeumarkt »ä, zu tzabm,. La« zr»nw (letzte) „«rar» Aboi,n««»»t».««^»M- find-' Mont«ch den 7. März in der »Iberthall» unter Leitung von Prof, itnrl Pan,« ner statt, «l« «ottlitn ist »eril« Karr««» giwanmn word«^ ve. Luvwi« «bttne, veranstaltet, zostlreichen Wünschen enttv»«- chenb, ronn»r»ta,, den tü. Mär« in ber Alb»rtb«lk« «inen Lied«^ Abend zu vollttümlichen Preisen. La« Pragramm -ntbäv Geeltzoven« Li«dirtr,i» »An dt« firn« «-liebt,", ferner ««sänge von Schubert, Schumann und Richard Str au st. -rätzere« wall» man au» de« ynserat in der heutig«, Nummer «rlebrn. Vratreien-Aukfbbrnn«. Am kN. Mär, d. 8 findet im gr-hen A«kt- faal« de« z-ntraltbeaier» bi» vvssiibrung de- vralortuin- Lt. Pemv (sür Soli. Thor und Orchester) von Ldowa« H»-«d»rn. Lich tung von vr. lp. Taut«, statt. Da« vcrl wurde vor S Jahren mit Klavierdegleituna erstmalig aulgefützrtt hnzwtlchrn ist da« drrtteilia« Oratorium mit Orckestervegseitung versehen worben und soll nunmehr in seinem neuen «ewnnde einem «rüderen Kreil« borg,führt Werd«». D«r Chor ist »lgens ,um «wecke Ker »ustübrunq gebilvet Word««. Den orchestralen leit führt die Kapelle des 7. 2ns,-üi«>t«. Kr. lvä au«: die Vtiinng de« ülanzen liegt tn den Händen de« Kgl. Mustldirrllov« Hwrrn H. y. Mottbetz. sMenisthed „Aräulew, Unschuld, ich bin den lauf««.' Da» soll heißen: bin den gaw liegt «in« Vrrlvechse usmldig (unschuldig) Wört«r, «ssen „Kodsuppc mit Boller Klötzen), rote Grütze mit „Flöde' ,. trinren nur „einen Baler" dazu, mehr würde ihnen Pein" (Kopfweh, dänisch: Hovcdpine) verursachen. Gibt eS Fisch- sagen sie ruhig: „Gnädige Frau, letzen Si« nur Ihre Beine neben den Teller", und meinen die Fischgräten ldämsch: been) damit. Keinem Dänen würd« e» einsallen, seine Mutter, spräche so zu verunstalten. O» Vas sie russische Jugend Nest. Liu« russische Zeit- schrM hat kürzlich, ivi« wir dem „Lil«rarisch«n Ecko" ent nehmen, bei Schülern und Schülerinnen höherer Lehranstakten <Gymnasien, Realschulen, TöGtirschulen usw.) eine Rundfrage darüber veranstaltet, welche Lektüre die Jugend zu bevorzugen pflegt, und daralif über 1000 Antworten erhalten. Unter den LieblingSschriflstellern der Jugend steht an der Spitze Leo Lolsto, Mit 6dl Stimmen —- „Auferstehung" wird als Lieblinatbuch Z96inal genannt —, dann kommt Gorki mit 686 Stimm«», weitrr lbostojewsli (494), Turgenjew (470), Tschechow (468); Uber lOOmal werden noch 16 Schriftsteller genannt. Zu d«nen, bi« weniger al» 100 Stimmen erhalten baden, a«horen u. a. Puschkin (I), Ler montow, Gogol kl), Alexei Tolstoi und Leonid Andrejew, von nichtrussischen Schriftstellern hat «s keiner auf 100 Stimmen gebracht: mehr al- SV haben nur dreizehn bekommen. An erster «ttll« steht Maupassant mit 86 Stimmen, dann folgen Erckmann-Chatrian, Zola, Dickens, Hugo und ganz zuletzt Goethe und schiller mit j« 52 Stimmen. Unter 50 Stimmen haben u. a. Shakespeare, Ibsen, Daudek Cervantes. Recht nutz für Handel-- und Wechselrecht in Verbindung mit der Stillung emeS Oberlanoe-gerichterates an die Universität J«»a erhalten; e» steht aber zu erwarte«, daß eS g«- Nnq«n wird, ihn der Universität Würzburg zu erhalten. — Die Unlverfität Greifswald hat mit dein Allgemeinen Deutschen Bersicherung»v«r«in in Stuttgart einen Unfallversicheruna-vertrag abgeschlossen, der sich auf alle Studierende, mit Lu-nahme der Theologen und Juristen erstreckt. Literatur. Li. Di, »Ustei vou Blasewitz «ehrt sich. Man schreibt »u- aus Drr-den: Es ist bekannt, dir kecke Marketenderin in „Wallenstein» Lager" war im Grund« rin« kleine Dichter-Voeh«it. D«r innge Schiller liebt« e«, wädrend «r auf dem Körnerschen Loschwitzer Weinberge den „Don Carlo«" schrieb, zugleich ad«r auch sei» „Untertänigste- ?ro Kemori» a» di« Konnstorialrat Körnrrsche weiblich« Waschdevutatiou". — mit der Wirtstocht« im vtasewitzrr Schrnkgut, gegenüber Justin« Segedin, zu schrrzru. Die aber mochte von dem sommersprossigen Schwaben mit der spitzen Na!e nicht« wissen. Es kam zu einem fürchterlichen Rache- schwur, und alle Welt ist entzückt von der Art, wie d«r gekränkte Liebhaber und Poet Wort hielt. Nur da» „Opfer" mochte nicht« davon hören, und sie verzieh ihm, da st« e» al« Gattin des Dreedener Senators Renner zu dochansehnlichrn Ver- hältnisien brachte, niemal«. Auf dem alten Treedeaec Aliasfried- hof, dem schönsten der Residenz, der leider in nächster Zeit sätulari- fiert werden soll, findet man noch jetzt da« Grab d«r Gust«l von vlasttoitz u»d auf stattlichem Archiirap folgend« Inschrift: Bereint mit idrem Gatten rudet vier Fra« Jokann» Justine Rennrr ged. Segedi». geb. 6. Jan. 1763 gest. 24. F«br. 1366. Wie Du geglaubt, fa ist Dir nun geschetzen, W>» Du g,bösst, jo wandelst Du im Licht, Wie Du geliebt, wird Dich die Lieb« lehre», v>« Stern an stern sich Dir zum Kranze flicht k , Li« Hoffnung de» Wieoerjeben« ble.bt unser Trostl Wi« gesagt, um diesen schönen Bearäbnt-plap wird »« nun bald geschehen sein und man weiß noch nicht, ob es möglich sei» wird, einzelne Gräbstätten wie diese und die d«6 Urheber« der großen segen-reichen Güntzjchrn Stiftung, ferner Liedges und seiner Freundin Llise v. d. R«k, zu erhalten. Aber da- ablehnende Ver halte» der vlasewitzerin macht Schale bis in uninw Tag». Gege». wärlig ist kein anderer, al- der Dre-deaer Oberbürgermeister der abgewieiene Bewerber, besten Liebesinühn, auch da- reiche Blaiewitz »Inzuoerleiben, bislang umsonst war. Da- ist für Groß - Dresden kein« Geringfügigkeit, denn unter den dreißig letzthin einverieibten Vororten befinden sich sehr viele mit nur „Keinen Leuten', ja viele flüchteten sich unter die schützenden Flügel per großen Henne »ur aus Angst vor ihren Schulden. Da«gn, ist Wasewitz, von dem au» man dann bald nach den Billenkolo»len Loschwitz und Weißer Hirsch übergreifen möchte, »in wodldibig-» stattliche« Dorado, daher sein Stolz und Selbstgeiudl, und deshalb wehrt st>b«. Gar zu lange wird- freilich nla>t mehr daarin können, darüber ist man sich hüben wir drüben klar. Waiewltz ist auch jetzt schon wirtschaftlich tn manchen wichtige» Dinge» (Straßenbahn, Ga«> und Elektrizitätswerk) von Dre-een „ . abhaagig. E« genießt bei weit geringeren Steuern und ohne Zu-1 seidenem Stoss anfertigen läßt, kann sich darin nur al- tzar- buße dafür di« Dresdener An«nrllung»n, Sammlungen, Theater I lekin sehen lassen. Die größte Gefahr kur hiesige Deutsch« be« »»» Konzert«, via» charaktrrtfiert« «s i» Dr«-d«L«r Amt--' steht darin, daß sie dänisch« Ausdrücke und Redewendungen blatt bissig al- „Zaungast". Da gedacht« nun der Dresdener Oberbürgermeister in diesen Widerstand an einem wichtigen Punkte Bresche zu legen: er sperrt der Bla ewitzer Jugend di« Dresdener hohen Schulen. Er gilt seither den Blase- witzern, nach einem mephistophelischen Wort, als „vermaledeiter Rattenfänger", und im historischen Rat-keller der voriährigen Städteausstellung konnte man bereits ein Glasfenster sehen, das idu in dieier Rolle darstellle. Aber di« vlairwitzer wissen sich z. Z. zu helfen, indem sie kommende Ostern Gynmasialklassen einrtchten, die nun, wegen der größeren Nähe, vielleicht sogar von Dresdener Sextanern und Quintaner» mit b«iucht werde». Man ist darauf gespannt, wie lang« das so gebt, und ob so lange, daß di» Lime- witzer es wirklich not» zu einem voll ausaebauten Ghmnasium dringen. Wenn aber die Zeit kommt, dann darf man auf di« — Rache gespannt sein, denn der Dresdener Oberbürgermeister ist ja schließlich, trotz aller seiner Vorzüge, kein Friedrich Schiller. -2- Die Korrespondenz zwischen Nietzsche uns «ttfchl, berausgegeben von Geheimrat Wach-muth in Leipzig, wird soeben im Märzheft der „Neuen Rundschau" (Verlag von L. Fischer in Berlin) veröffentlicht. Die Briefe geben dir erst« authentisch« Nachricht über da- Herau-wachsen de« Philosovben Nietzsche au- dem Philologen und entzücken gleichzeitig durch ibr« s«in« geschloffen« Stimmuug und mancherlei Lebensbeobachtungen, di« sowohl von d«m sungen Vas«l«r Professor al» s«tn«m berühmt«« Ledrer »ingeflochten werden. -a- -rie-erike Aempner s. Aus Breslau wird gemeldet: Die bekannte schlesi)che Dichterin Friederike Kempner ist auf ihrem Gute Friederikrnhof bei Reichtal an Gehirnschlag ver schieden. Di« Gedicht« von Friederike Kempner hab«n tn ganz Deutschland einen großen, wenn auch für die Dichterin selbst nicht sehr erfreulichen Ruf genossen. Sie waren Muster schiefer «atzkonstruttionen, verfem,«r Bilder, allzu weit au«» gerenkter ober allzu kurz abgehackter Sätze — kurz, Muster alle« dessen, was man al» unfreiwillige Komik vezeichner. Einige Au-sprüche von Friederike Kempner gingen unter dieser Marke durch die ganze W«lt und sind zu oft angewandt«« Litaten geworden. 1>Gt«eG»e«he«Ae«er tPrtr«tz»meK wird anläßlich der Ent- hüllung des Jung-Goethe-Denkmals veranstaltet werden. Di« Enthülluna des Denkmals findrt gleichzeitig mit der Stiftungsfeier der Straßburger Unwersitär am 1. Mai statt. Di« Goethe-Fei«r beginnt jedoch schon am 80 April mit einem RezitationSabend Ernst von Possarts. Bei der Enthüllung de» Denkmal» hält Professor Erich Schmidt. Berlin die Festrede. Tag« darauf wird «In studentisiber Fackel- zug neben einem Kommer« und einer Festvorstellung im Stadt theater die Feierlichkeiten beschließen. Lspr«ch-e»isch. Da« Kopenhagener „Sonntag»blatt", die einzige deutsche Zeitung In Skandinavien, stellt in der Ab sicht, seine Leser vor drr Gefahr der Sprachmenger«i zu war nen, einige Proben der nachlässigen Sprecksivrisr zusammen, di« man unter den Deutsche» Kopenhagens zu hören bekommt. Veive stammverwandte Sprachen, schreibt da» Blatt, haben ihr« Vorzüge. Ein blauseidrne» Kleid und ein rotseidene« können beide sehr schön sein. Wer sich aber ein Kleid zur Hälfte aus blauem und -ur anderen Hälfte au- rot seidenem Stoss anfertigen läßt, kann sich darin nur al- Har- einfach in deutsche umprägen. Statt „Springbrunnen" hört man „Sprtngwasser". „Wie sind Sie mit Ihrer Gelegen heit zufrieden?" fragt man und meint damit, wie einem di« Wohnung gefällt (dänisch Leilighed --- Gelegenheit und Woh nung). Statt „Wie aeht «» Ihnen?" hört man: „Wie Haven Sie es, wi« hat «S Ihre Frau?" „Danke, im Sommer liegt sie auf dem Lande." Aus „Geflügel" werden „Federkrealuren" und dergleichen. Ein Bagabond, der mich um eine Gabe an sprach, behauptete, er gehöre zur deutschen „Gemeinheit" Gemeind«). Nicht minder schön ist der Satz: den ganzen TaL auf Ihnen ge« sou yeinrn: „Entschuldigen Sie, Fraulein, ich izen Tag umhergclaufen, um Sie zu sucken." Hier Verwechselung von undsktilde (entschuldigen) mit »schuldig) vor. Manche verwenden einfach dänische (anstatt Fleischsupve (statt mit Sahn«)
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