Man hat nach den unwidersprechlichen Proben von gelunge nem Steinstich noch die Einwendungen machen wollen, dass sich missrathene Stellen auf dem Stein nicht ausklopfen und wieder herstellen lassen, und dass man keine Retouche auf dem Stein vornehmen könne: was hingegen auf dem Kupfer beides leicht thunlich seye. Diese Einwürfe sind aber auch bereits schon durch die Erfahrung widerlegt. Ist eine misslungene Stelle auf dem Stein, welche nicht gerade ausserordentlich dicht und tief bearbei tet wäre, so darf man sie nur so gross als man sie ändern will wieder mit dem Gummi - Grund belegen, und wann dieser hart geworden ist, keck anders überarbeiten. So lange der Stein noch nicht eingeölt und eingeschwärzt worden ist, so hat diess nicht das Mindeste zu bedeuten. Der Stecher muss also seine Fehler Vorher aufsuchen oder verbessern, ehe er Abdrücke machen lässt. Nachher lassen sich wohl Stellen und Linien vertieft ausschnei den, so dass sie nicht mehr mitdrucken, aber auf dem nämlichen Platz kann man alsdann nicht wieder stechen. Das Retouchiren einer bereits abgedruckten Platte hat auch keine Schwürigkeiten mehr, und ist selbst äusserst einfach. Man überziehe den Stein nur mit hellem durchsichtigem Gummi-Was ser so, dass wann es aufgetrocknet ist, die ganze Arbeit durch scheint; schneide dann noch hinein, was man will, und behandle die Präparation zum Druck gerade so, wie zuvor. Die Zubereitung zum Druck ist schon oben beschrieben wor den; nämlich dass man gar nichts dazu nöthig hat, als ein fet tes Oel (wie Leinöl), womit die ganze Arbeit überstrichen wird. Man darf dabei freilich keine Linie und keinen Punkt, welche