6 4 Prag tische Anleitung. würde wie dieselbe einen ganz schwarzen Abdruck geben. Ist sie wohl aufgetrocknet, so bringt man die Zeichnung durch eine Calque darauf und verfährt dann wie bei dem Holzschnitt; das heisst: man schneidet nun die Lichter nach Belieben heraus und lässt nur die Contouren und Schattenparthien stehen. Durch eine geübte Hand kann das schnell und viel schneller als in Holz geschehen, ob man gleich aus Vorsicht hier etwas tiefer in den Stein eindrin gen muss, als es bei dem Steinstich nölhig ist. Die letztere Bedin gung wird durch die Natur der chemischen Tasche nothwendig, die immer etwas von ihrer Fettigkeit dem Stein mittheilt, was dann sorgfältig wieder herausgenommen seyn muss, wenn man einen reinen Abdruck erwartet. Während der Arbeit muss man sehr darauf sehen, dass man die ausgehobenen Theile oder Spähne immer sogleich mit einem reinen Pinsel auf die Seite schafft, damit sich davon nichts in die aufgegrabenen Stellen wieder ansetzen kann. Eine Kleinigkeit, die zurückbliebe und sich auf einer weissen Stelle wieder festsetzte, würde im Druck als Unreinigkeit oder als schwarzer Fleck er scheinen. Dass sich in der breitesten wie in der zartesten Manier auf diese Art arbeiten lässt, ist äusser allem Zweifel. Ist man mit der Arbeit ganz fertig, so wird solche dadurch zum Druck bereitet, dass man die weissen Stellen mit reinem Schei dewasser benetzt. Man kann dieses mit einem Pinsel thun. Es versteht sich, dass hier nicht eigentlich geätzt werden solle, sondern dass nur alle Stellen durchaus ein wenig angefressen werden müssen. Bei einem zu starken Auftrag von Scheidewasser würde man Gefahr