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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190910097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19091009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19091009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-09
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1909
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s. Beilage zum „Riesaer Tageblatt". «otatio-Idrvck Md «erlag «« Langer » ««»»erlich in «les» — Für dl, «MM» »«»twortllch: Hermann Schmidt d, Nies«. sss. Toaaevead, K. Oktober 1VV9, abends. " SS. Jahrgl Aas aller Welt. Rostock: Auf dem Rostocker Bahnhof wurden gestern mittag zwei Seeleute tzon der Kriminalpolizei festgenom men unter dem Verdacht, an dem Doppelraubmord an »em Bermehrenschen Ehepaar bei Saßnitz beteiligt zu sein. Der eine der verhafteten verwickelt« sich bei seiner Vernehmung in Widersprüche und mußt« schließlich zu- gebey, daß er sich zurzeit des Mordes auf Rügensherum getrieben habe. Er bestreitet vorläufig noch, den Mord begangen zu haben, jedoch stimmt sein Aeußeres ziemlich überein mit dem vc.c der Greifswalder Staatsanwalt schaft veröffentlichten Signalement dxs einen der beiden BootSdiebe, die mit dem Doppelmvrde in Verbindung gebracht werden. — Hamburg: Das aus Ungarn ge flüchtete Ehepaar Kreisnotar Winkler und Frau, die als Postagentin 8000 Mark amtliche Gelder unterschlagen hatte, während der Ehemann die Fälschungen verübte, wurde unmittelbar vor seiner Mreise nach Amerika in einem hie^gen Hotel verhaftet. — Bochum: In der vorvergangenen Nacht gegen 3 Uhr explodierte in dem benachbarten Riemke in einem Hause, in dem eine Hoch zeit gefeiert wurde, eine Tynamitpatrone, die ein frühe- rer Liebhaber der jungen Frau zwischen die herunter gelassene Jalousie unk das Fenster geklemmt hatte. Tas ganze Zimmer wurde zerstört, der Ofen und die Möbel durcheinander geworfen und zum Teil, zertrümmert. Vier Personen sind ernstlich verletzt, die junge Frau ist infolge des Schreckens schwer erkrankt. Tie Fensterscheiben der umliegenden Häuser wurden zertrümmert. — Agram: Hier wurde gestern vormittag 10 Uhr 59 Min. ein mittel starkes Erdbeben verspürt, das in einem Umkreis von 200 Kilometer bemerkbar war. Auch aus Slavonien wird ein Erdbeben gemeldet, ebenso aus den an Kroatien gren- -enden ungarischen Ortschaften. Nirgens ist bedeutender Schaden angerichtet. — Berlin: Sein Schwesterchen ge tötet hat der fünf Jahre alte, geistig zurückgebliebene Sohn Karl der Schlosser Tentzschen Eheleute in Rirdors. Als Frau T. von ihrer Arbeitsstätte in die Wohnung, die sie verschlossen hatte, zurückkehrte, fand sie ihr Töch terchen im Ausgußbecken der Küche als Leiche vor. Ter fünfjährige Knabe war durch das offene Fenster gestiegen und hatte sein Weinende; Schwesterchen zur Wasserleitung getragen, um ihm zu trinken zu geben. Hierbei muß 'der Dod des kleinen Wesens durch Erstickung eingetreten sein, denn der Wasserhahn war geöffnet und das Wasser lief noch über oie Leiche, die von der Kriminalpolizei be schlagnahmt würde. Aus dM Gerichtssaal. Eine teuer gewordene Automobilfahrt. Der Geschäftsführer einer Automobilgesellschaft in Leipzig, Paul Martin Ehrhardt, entlieh vor der letzten Herkomerfahrt von seiner Gesellschaft einen Rennwagen, unternahm zunächst weite Probefahrten durch ganz Sachsen und erwarb das Auto dann käuflich, ohne von der Behörde ein« Erlaubniskarte zu lösen. Infolgedessen hinterzog er einen Eteuerbetrag von 530 Mark. Die Steuerbehörde be glückt« ihn darauf mit einem Strafbescheid über 2650 Mk., dem fünffachen Betrag der hinterzogenen Steuer. Ehr hardt beantragte gerichtliche Entscheidung, worauf sich vor einigen Monaten die 2. Strafkammer des Dresdner Land- gerichtS mit der Angelegenheit zu beschäftigen hatte. Er machte zu seiner Verteidigung geltend, daß er das Auto mobil nur zu Probefahrten benutzt habe und nie Eigen- tümer desselben geworden sei. Das Landgericht erkannte auf Freisprechung, worauf die Staatsanwaltschaft Revision beim Reichsgericht anmeldete. Dieses verwies di« Straf sache zwecks tatsächlicher Feststellungen an die vorinstanz zurück. Die nochmalig, Beweisaufnahme ergab, daß Ehr- Hardt tatsächlich Besitzer des Automobils geworden ist und zur Anmeldung und Versteuerung desselben verpflichtet «ar. Er wurde nunmehr zu 2650 Mark Geldstrafe und zur Rachentrichtung von 530 Mark hinterzogener Steuer verurteilt. Dazu treten die ganz bedeutenden Kosten dreier GertchtSverhandlulM-n. ZA Sine Heiratsschwindlerin vor Gericht. Sine abgefeimte Heiratsschwindlerin stand in der Per- son der 1874 in vunzlau geborenen, zuletzt vom Land- grricht Leipzig zu drei Jahren Zuchthaus vorbestraften Martha Helene Koch geb. Schramm vor der 3. Straskammer de» Dresdner Landgericht«. Di« Schwindlerin erließ eine Heiratsannonce und machte die Bekanntschaft mit einem Thüringer Gastwirt, mit dem sie sich alsbald standesamtlich aufbieten ließ. Ihrem Opfer schwindelt« sie vor, daß sie 17 000 Mark Hypotheken besitze, 10 Jahre mit einem Kollegen vom Fach verheiratet gewesen sei, daß ihr« groß- artige Wohnungseinrichtung bei einem Berliner Spediteur lagere usw. Dann machte sie mit ihrem zukünftigen Salten eine Reise nach Berlin. Unterweg» hatte der Thüringer seine sämtlichen Wertsachen versetzt und al« sie schließlich mittellos in Dresden ankamen, stellte sich der Schwindel heraus. Die Abenteurerin wurde zu 1 Jahr Zuchthaus, 150 Mark Geldstrafe und 5 Jahren EhrenrechtSverlust verurteilt. ZA WWWp in der HMWi MHeii. Bon Dr. Otto Gotthilf. — Nachdruck verboten. Schon wieder ist der Herbst gekommen. Wohl bringt er noch schöne, herrliche Tage, oft sogür die klarsten!des ganzen Jahres, wo man von der Berge Weitschauenden Gipfeln das erhebende Naturschauspiel der ausgehenden und üntergehcnden Sonne in seiner ganzen berückenden Schönheit am besten genießen kann. Mer er bringt auch naßkalte Nebel, welche so leicht durch die Poren! der Klei dung bis auf die empfindliche Haut dringen: Und die oft sehr kühlen Abende rufen bei noch sommerlich ge kleideten Leuten meist Schnupfen, Husten und andere Er kältungskrankheiten hervor. Schon zwickt und zwackt cs di« privilegierten Rheumatiker in den Gliedern, schon hört man hier und da munkeln von Influenza und fTiph- theritis. Wenn man daher sich Licht schon jetzt in Stuben gesangenschaft begeben und dadurch sehr bald winterlich stubensiech werden will, so muß man bei Zeiten sich wappnen und wehren gegen die Unbilden der Witterung durch Befolgen des hygienischen Grundsatzes: vorsichtig abhärten, Warm anziehen, tägliche. Bewegung draußen im Freien! Bei Beginn der kälteren Jahreszeit müssen wir zur Erwärmung unseres Körpers besonders dahin streben,, den Stoffwechsel energisch anzuregen, den Blutkreislauf' gehörig zu fördern unw namentlich in den Extremitäten die leicht stockende Zirkulation in schnelleren Fluß zu bringen. Hierfür gibt es drei Mittel: Warme Kleidung, erwärmende Nahrung und "körperliche Bewegung. Es ist gesundheitlich ganz falsch, sich jetzt noch mit dünner Dommerkleidung brüsten zu wollen. Besonders bei nebe ligem Wetter versäume man nie, wollene Unterkleider auzulegen. Bon größter Wichtigkeit ist das sofortige Wechseln nasser Kleidung, namentlich der Strümpfe; wenn die Eltern darauf bei ihren Kindern mit aller Strenge halten, so werden sie manche Erkrankung fern- halten und sich und ihren kleinen Lieblingen viele schwere Stunden ersparen. Gerade hier gilt da» Wort: Kleine Ursachen — große Wirkungen! Wärmespendende Nahrung besteht hauptsächlich in Fletsch und Fett. Daher sind derartige Speisen jetzt« wie der mehr zu genießen als im Sommer. Ebenso leisten zur sofortigen Erwärmung sehr gute Dienste: morgens Kiassee oder Kakao, zum Frühstück Bouillon, mittags Sup- pen und abends Thee. Diese Genußmittel sind wirk samer, gesünder, nahrhafter und billiger als Bier und Min. TaS beste und nachhaltigste Erwärmungsmittel aber ist und bleibt körperliche Bewegung. Wer so glücklich ist, ein Gärtchen sein eigen zu nennen, möge darin jetzt die umfangreichen Herbstarbeiten vornehmen, selbst bei Nebel und Regen. Auch Holzhacken möge niemand unter seiner Würde halten; ging doch darin der alte Gladstone, der „englische Bismarck", mit gutem Beispiel voran. Im Zimmer aber werden regelmäßige Hebungen mit Hanteln oder Stäben stets gute Dienste tun. Freilich darf man darüber das Spazierengehen draußen in der frischen freien Lust nicht vernachlässigen. Wohl scheuen sich ängstliche Gemüter vor der naßkalten herbstlichen Nebelluft, jedoch mit Unrecht. Viele bleiben jetzt schon in den wenig oder gar nicht gelüsteten Zimmern und verlassen die Woh nung nur, , wenn es durchaus sein muß. Tas ist gan- falsch, denü dadurch werden sie gegen die Witterungs einflüsse nur um so empfindlicher. Was Wunder, wenn dann beim geringsten Luftzüge Schnupfen und Husten als ungebetene Gäste bei diesen Lustscheucn sich einstellen. Man bedenke Wohl: Noch haben wir den ganzen langen Winter vor uns und wissen nicht, welch rauhe Witterung und furchtbare Kälte er uns vielleicht bringen wird. Da heißt eS bei Zeiten, jetzt in der Uebergangsperiode, sich tüchtig abhäcten, sonst kann man später, wenn erst Schnee und Eis kommt, gar nicht mehr hinaus in die frische Luft, sondern wird von Woche zu Woche immer mehr stubensiech, und wenn dann im Winter eine Gelegen heitskrankheit, z. B. Influenza,-sich einstcllt, so fallen die Luftscheuen „wie Fliegen" um. Darum nur mutig hinaus, auch in den Herbstnebel! Nur muß man oranßen nicht stille stehen, sondern sich möglichst kräftige Beweg ung machen. Tann wird "sogar die Ncbclluft sehr gut bekommen. Man betrachte doch einmal die auch im Herbst im Freien kampierenden Zigeunerfamilien, deren Kinder halb nackt in dieser sogenannten „giftigen" Luft herumspringen, ohne daß sie jemals dem "Apotheker etwas für „Husten sästchen" zu verdienen geben. Dasselbe sah man im größ ten Maßstabe im Jahre 1873 auf dem Biederizer Anger bei Magdeburg Mit dem Oktobcr-Quartalwechsel erreichte nämlich die Wohnungsnot eine solche Höhe, daß der Magistrat von Magdeburg sich genötigt sah, für die Ob dachlosen trotz der nebeligen Herbstwitterung vorläufig Zeltwohuungcn im städtischen Glacis ciüzurichtcn, wo sich dann so etwas wie ein großes Zigeuncrbiwak entwickelte. Weit entfernt aber, etwa Krankheit zum Ausbruche zu bringen, übte dies Leben vielmehr den günstigsten Ein fluß auf den Gesundheitszustand Aller aus und bekam namentlich der „armen zarten" Kinderwelt so vortreff lich, daß man sehr Wohl von einer improvisierten Ferien kolonie reden konnte. Ter dortige Kreisphysikus, Meoi- zinalrat Tr. Voigt schrieb damals an Tr. P. Niemeyer: „Bestimmt weiß ich, daß von sämtlichen Insassen dieses Lagers jeden Alters und Geschlechtes nicht ein Einziger erkrankte. Bei den Kindern konnte man sogar aus der zu tief in ihrem Herzen Wurzel gefaßt und ihren Geist verwirrt. Aber jetzt fehlte ihr die Kraft, die sie sich zu getraut hatte, und sie sann schon nach einem Vorwande, um sich wieder aus dem Saale zu entfernen, aber sie war von so viel Personen umgeben, daß dieses nicht unbemerkt möglich war. 24. Kapitel. Der Fürstbischof ging in dem kleinen Gemach, welches während seines Aufenthaltes in Drensteinfurt als Arbeits zimmer, diente, die Hände auf den Rücken gelegt, langsam auf und ab und erwartete den Oberbefehlshaber, den. Grafen Weyrich von Dhaun. Endlich trat derselbe ein, ein alter weißbärtiger Haudegen, dessen' narbenbedecktes Gesicht voni manchem Gefecht Zeugnis ablcgte. „Was meint Ihr, lieber Graf," begann der Fürstbi schof ohne Umschweife. „Ist da eine Harfenspielerin drau ßen, die angibt, mir wichtige Mitteilungen über die Stadt machen zu können. Sollen wir sie anhörcn?" Der alte Haudegen verzog das grimmige Gesicht zu einem Lächeln. „Vor vierzig Jahren hätte ich mir von einem solchen Dämchen sonst was weiß machen lassen," brummte er. „Aber heute halte ich es dafür, daß sie unseren Truppen schwerlich die Arbeit erleichtern wird. Wenn Sie nur sticht von der Teufelsbrut da drinnen ausgesandt ist, um unser Lager auszukundschaften. „Ganz meine Vermutung, lieber Graf," pflichtete der Fürstbischof bei. Doch, wir wollen hören, was sie sagt und hernach werdet Ihr dafür sorge», daß sie nicht wieder aus unserem Lager heraus und nach Münster kommt." Dhaun drehte seinen gewaltigen Schmurrbart und nickte mit dem Kopfe. , Der Fürstbischof schaute zur Türe hinaus und winkte einem Trabanten, die Harfenspielerin hercinzurnfen. „Nun," 'sagte der Fürstbischof in keineswegs entmu tigendem Tone, als Hylia vor ihm stand. „Ihr kommt aus Münster; wer seid Ihr und was treibt Euch zu uns?" Durch die ruhigen Worte gewann Hylia ihre Fas sung wieder. „Ich bin eine Holländerin und mit nach Münster ge kommen, weil man mir allerhand falsche Versprechungen gemacht hat. Wie ich aber jetzt sehe, ist alles Lug und Trug. Da ich nicht mehr im Stande bin, die Greuel in der Stadt mit anzusehen, bin ich geflohen." „Was wißt Ihr uns mitzuteilen," wandte sich jetzt der Oberbefehlshaber an sie. „Könnt Ihr uns zuverläs sig mitteilen, wie stark die Anzahl der waffenfähigen Männer ist ob, sie Ueberflus; an Lebensmitteln und Waf fen besitzen, ob sie Anstalten getroffen haben, ihre Vor räte an Pulver —. das sie seid einiger Zeit durchaus nicht schonen — zu ersetzen . . ." Hylia verwirrten diese Fragen; war sie vorhin, als sie so mit ihren Gedanken beschäftigt dagescssen, schwan kend geworden; hatte in ihrem Innern ein Kampf um die Ausführung der unheimlichen Tat sich erhoben, so kam jetzt der böse Geist wieder über sie. Sie wußte nicht, was sie antworten sollte und so zog sie blitzschnell de» Dolch, den sie in ihrem Gewände verborgen trua, hervor, sprang ans den Fürstbischof zu und stieß nach ihm. Graf von Dhaun, dem die Veränderung in dem Weseir dieses seltsamen Mädchens nicht entgangen war und daher kein Auge von ihr verwandte, entging nicht, Wie sie schon während seiner Worte in ihrem Kleide nach etwas suchte. Als sie daher die funkelnde Klinge erhob nnd vorwärts stürzte, sprang er sofort zwischen sie und den Fürstbischof und zwar noch rechtzeitig genug, ehe ihre Waffe die geheiligte Person des Kirchenfürsteu auch nur berührte. Der ganze Vorgang spielte sich aber so schnell ab, das; der Dolch Hylias nur den Arm des Grafen traf. . Vie 5»mmgelfter. Historischer Roman von Gustav Lange. 46. Fortsetzung^ Nachdruck verboten. Nachdem der Fürstbischof die Unbekannte einige Äugen blicke scharf gemustert hatte, fragte er: „Was ist Euer Begehr?" „Ich bin aus Münster und habe Euer Eminenz eine wichtige Botschaft zu machen." „Ist Eure Botschaft eine friedliche?" fragte der Fürstbischof mit forschendem Blicke. „Ja, denn sie führt zum Frieden." „Das ist sehr doppelsinnig; aber ich will Euch anhö ren; bleibt einstweilen hier und nehmt dort auf einem Sessel Platz, bis ich Euch rufen lasse." „Rufet rnir den Grafen von Dhaun herbei; er mag zugegen sein, wenn ich diese Freude anhöre, für den Fall, daß sie mir Mitteilung zu machen hat, welche die Ver hältnisse in der Stadt betreffen." Der Fürstbischof begab sich allein in ein an den Saal anstoßendes Seitengemach, während Hylia von einem Ritter zu einem Sessel hingeführt wurde, in welchen sie wie ermattet sank, denn der lange Marsch hatte sie sehr ermüdet. Aller Augen waren auf sie gerichtet, aber Nie mand wagte, ein Wort an sie zu richten. In trüben; Sinnm saß'sie da: wie in einem schrecklichen Labyrinthe irrten ihre Gedanken. .. Welche ungeheure Tat beab sichtigte fiel In Münster war sie von Mut beseelt ge wesen und zu allem bereit; hier, angesichts ihres auser korenen Opfers, erschien ihr der freiwillig gefaßte Entschluß kaum ausführbar. Die Leutseligkeit und das sympatische Wesen des Kirchenfürsteu hatten ihren Fanatismus ent waffnet. Die Seelenstimmung HyliaS war eine ganz eigentüm liche. . Der Entschluß, den Fürstbischof zu töten, stand noch fest, denn die verderbliche Lehre der Hctzapostel hatte
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