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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191901187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-01
- Tag1919-01-18
- Monat1919-01
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1919
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Remter »am Goll- «u gesftM. »ia d» für 1. 5 Mm. vom Bahnhof gut möbl. Zimm. frei. Neuweiba, Nirsaerftr. S. 8WH.L —* De. de« »adle«. «bleibend«» Minister sofort »uüberacchin. taer Vorsitzender Minister wird Dr. Georg (Aradnauer bestimmt. Die Neubildung deS gesamten Mini- sftrtum» behält sich der BoläugSrat (Zentralrat) vor. Al» Verwalter des Ministerium» für Mftitärwesen wird bis Ergebnis geführt treter Hirsch und Die Arveftersekre besteht keine Aussicht ausEtnigung, sodaß der Eeneralkreir «ach Erklärung der Arbeiter kommen müßt«. Ueber Siqbnik und Umgebung wurde der Belagerungszustand verhängt. Reu« Beschlüsse der Grob-Berliner Soldatenrcite. »Berlin. Die gestrige Sitzung der Trotz-Berliner Soldatenräte nahm nach längerer Debatte einstimmig eine Resolution an, in der sich sämtliche Truppen Grotz-Verlin» , verpflichteten, die Regierung bei der Entwaffnung -er Zivil bevölkerung, der Sicherung der Nationalversammlung und -er Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu unter stützen. Andererseits verlangt die Versammlung, datz nach dem Abschlüsse der Wahlen di« auswärtigen Truppen von Berlin zurückgezogen und die freiwilligen Wehren «ntwasf. net und aufgelüst werben. Briefwechsel zwischen Erzberger «nb Fach. * Berlin. Zwischen dem Staatssekretär Erzberger - und -em Marschall Foch hat in Trier «in Briefwechsel statt- gefuu-en, der sich auf bi« Fragen der Rückkehr unserer Kriegsgefangenen und den Verkehr zwischen -en links- un rechtsrheinischen Gebieten bezieht. Auf die Vorstellungen des Staatssekretärs ErzbergerS antwortete Marschall Foch, bah er die rasche Rückkehr -er am meisten Teilnahme ein. flöhenden Kategorien -er deutschen Kriegsgefangenen bet -en alliierten Regierungen defürworten wolle. Mas die Be. »tehungen zwischen den besetzten und unbesetzten Gebieten betrifft, so ist Marschall Foch bereit, den Warenaustausch in -em ganzen mit der Sicherheit der Armeen zu vereinbaren- -en Masse zu gestatten, um dadurch Arbeitslosigkeit und die sich daraus ergebenden Unruhen zu vermeiden. Z« den Borgäuge« t« Ost««. * Berlin. Das Vorgehen Ler Russen bei Kowno er- folgt offensichtlich in zwei Kolonnen. Eine von Nordosten über Wilkonin, die andere von Wilna über Laudwarowo- ZoSl«. Nach Aeutzcrungen zurückkehrender österreichischer " Offiziere beabsichtigen die Russen nur bis zur deutschen Grenze vorzugehen. Vermischtes. 5 00 Per so «eg ertrunken. Agenzia Sftfani meldet: In der Meerenge von Messina ist der französische Dampfer „Charloi" auf eine Mine gelaufen und gesunken. ES sollen 500 Personen.ertrunken sein. — Die letzten Nachrichten geben, an, datz von den 750 Fahrgästen des Dampfers „Charloi" 184 gerettet worden find. Der ganze Generalstab wurde gerettet, mehrere französische Begleit schiffe konnten 52 französische Fahrgäste und 80 anderer Nationalitäten EM" Der Gesamtauflage heutiger Nummer d. Bl. liegen bei: Flugblatt „Wählt Vie Liste Dr. «öltzsch-Dre-tze«" und Flugblatt »Neligionsnnterricht ««d Lehrerschaft". Der heutigen Nummer liegen 4 Stimm, zettel der Deutschen Volkspartet bei. Sie find auf den yorgezeichueten Linien sorgfältig anszuschneiden, da nur Stimmzettel in der Größe 6 mal 12 om gültig sind. Die Linien müssen dabei unbedingt verschwinden. Die Stimmzettel dürfen mit keinem besonderen Kennzeichen ve» sehen sein. Nicht benutzte Stimmzettel sind weiterzugeben. WS die, REtzr-ch- wesentlich lebhafter, «lßsr einem vertret« der Allgemeinen ÜM auS DrGdm.hr die Frag« der r r.n-chmal» dar. vxm« de«o«a»,che Harret hon der So- , doch gelang «S schließ»^ ihm Gehör zu strafrechtlich« GH«tz »,r komme«- . Die freie A«Sübu«a -es Wahlrecht» bet Handhaben, um mutwillige Störer der Wahlhandlung -er verdiente», schwere» Strafe zuzuführe«. «ach be» W107,108 und 274 de» Strafaesetzbrrche» und entsprechend ber durch da» «eichSgericht diele« Besnmmrrnaen gege»e«en Auslegung sind folstend, Handlung«» »»ter Strafe gestellt: Mit «rsäng. «iS «icht unter v Monate« ««- »iS »« S Fahre« oder mit Festungshaft bis zu v Jähre« »ird bestraft, wer durch Se- «»alt oder Bedroh«»- mit «1»« strafbaren Handln«« eine« Wahlberechtigte» verhindert, überhaupt »u wähle«, oder für di« »,« ihm gewünschten Kandidaten zu stimmen: »er ver such ist strafbar. Mit »efäugnts von 1 Woche bis zu g Iah. mir» bestrastr wer für eine andere Person unter Miß- »rauch ihres Namens ,1««« Stimmzettel abgkbt, wer an ver. schied«nen Orte« «»äblt. »er durch falsche ««gaben (über sei« Alter «s«v.j fei«« Eintrag»«« 1» die Wählerlisten zu un recht bewirkt und bei der Wahl-et» ihm nicht »«kommendes Wahlrecht auSübt, »er dnrch Störungen de« Wahlhandlung oder in sonstiger Weis« ein unrichtige» Ergebnis der Wahl- Handlung vorsätzlich herdetführt oder da» Ergebnis ver- fälscht. An diese« Fälle« kann auch auf Verlust -er bürger liche« Ehrenrechte «rkan«t «erden. Mit Gefängnis, neben welchem auf Geldstrafe »iS zu Syoo erkannt «erde« kann, mir» »«straft, «er Wählerliste« vernichtet, beschädigt oder unterdrückt. Nach alledem kann nur eindringlichst davor ge. warnt «erde«, sich durch unüberlegte Handlungen der Gefahr einer strafgerichtlichen Verurteilung au-zusetzen. — Di« Wahle« zur sächsischen Volk», kam« er. Das Gesamtministerinm veröffentlicht in Ler Sächsischen StaatSzettung «ine Verordnung zur Abänderung de» LandeSwählgesetzeS vom 27. Dezember 1»18, wonach die Frist zur Einreichung der Wahlvorschläge für die Wahlen zur Volkskammer -er Republik Sachsen, die am 14. d. M. ab- ltes, wegrn de» gegenwärtigen Wahlkampfes für die Wahlen »ur deutsche« Nationalversammlung bi» »um iS. Januar iSiO verlängert wird. 7-^.SbschtedSbewilligunaen. Da» Säck,- fische MMarvervrdnungdblatt meldet die Abscknedsbewillj- gunaen der Generale der Inf. von Carlowitz, bisher Ober- oefemShabok der 2 Armee; von Tettenborn, bisher dienst tuender Generakadjutant; der Generalleutnants Frhr. Leuckart von Weitzdors, bisher Generaladjutant und Milit.- Gouverneur der Provinz Lüttich; Lucius, jetzt kommand. General de» 19. Armeekorps; v. der Decken (Gustav), bis her Inspekteur der Etappen-Jnsp. 5. Da» Sächsisch« Mi- lttär-VerordnungSblatt enthält einen auch für Sachsen gül tigen Erlaß des preußischen Kriegsministerium», wonach der Jahrgang 1S18 unter gewissen Einschränkungen in der Zeit vom 15. 1. bis 88. 3. 1919 zu entlassen ist. —* Die Beschälstation Riesa wird in die sem Kahr, mit den Beschälern Jungtürke, Belgier, Erbe und Gernegroß (Oldenburger) und mit dem Hannoveraner Mng» besetzt. Die Beschäler sind schon gestern auf der Station etngetroffen. —* Eine Struwelpeter-Borführung veran staltet der Dresdner BortragSmetster Baron Carlo von der Ropp am W. Januar, nachmittags 4 Uhr SO Nin. im Saale der „Slbterrasft", Diese heitere Darbietung, welche durch über 100 farbige Lichtbilder verschönt wird, erzielt« allent halben durchschlagende Erfolge und ausverkaufte Säle, so daß 1« vielen Städten mehrere Wiederholungen stattfinden mutzten. —* Da» Gastspiel der Petrenz-Over fin- det nunmehr am Sonnabend, den 25. Januar, statt Es gelangt die komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" im. Saale, de» Hotel Hüvfner zur Aufführung, * Srvba. Infolge des Hcizverbote» für Kirchen usw. werden »iS auf weiteres die Gottesdienste in abgekürzter Form gehalten. * Gröba. Sonntag, den 19. Januar, findet im hiesi gen Gasthof al» »wette» Gastspiel der Direktion Richter eine Aufführung deS besten Lustspieles von Moser: „Der Veilchen fresser" statt. In Berlin erlebte es nach-seiner Urauf führung 200 Ausführungen in einer Spielzeir. Nachmittags 4 Uhr findet Kindervorstellung statt. * Heyda Gestohlen wurden in vergangener Nacht dem Gutsbesitzer Fischer mittels Einbruchs zwei «Uva je . zwei Zentner schwere Schweine Die Tier« sind an Ort und Stelle abgeschlachtet worden. Sachdienliche-Wahr nehmungen sind bei der Gendarmerie zu melden. Dresden. Die sozialdemokratische Partei hat be schlossen, bei der Wahl das Wahlschlevven zu unterlassen, unk empfiehlt infolgedessen den bürgerlichen Parteien, das gleiche Verfahren zu üben, um Ruhe und Ordnung be wahren zu könne«. Bautzen. Rat und Stadtverordnete beschäftigten sich heute Donnerstag mit der Frage der Wendenüewegung, die immer ernstere Form annimmt. Der Rat nahm eine Entschließung an, der auch die Stadtverordnetenversamm lung-ustimmte. In der Entschliessung heißt eS: Gegen die Bestrebungen eine» Teile» der Lausitzer Wenden, einen wendischen Freistaat zu begründen, die wir bisher nicht ernst genommen haben, aber an deren Gefährlichkeit für da» sächsisch« Vaterland wir nach den jüngsten Erklä rungen in den Tageszeitungen nickt mehr zweifeln kön nen, legen wir allerkchärsste Verwahrung ein. ES ist für jeden Einsichtigen eine Ungeheuerlichkeit, b«i dec kleinen Zahl der wendischkvrechenden und wendischdenkenden Be völkerung der Lausitz, die nicht einmal geschlossen, hinter der Bewegung steht und mit ihr übereinstimmt, den Ge danken der Bildung eine» wendischen Freistaates im deut schen Reiche zu verfolgen; Wir haben die Wenden stet» al» unsere lieben und sehr werten Mitbrüder behandelt und gehalten und denken nicht entfernt daran, fte in ihrer nationalen Eigenart unterdrücken zu wollen. Die Bestre bungen nach Schaffung eine» Freistaates beruhen zum Teil auf sehr selbstsüchtigen Hoffnungen, die unserer festen Neber- zeuaung nach sich als trügerisch Herausstellen iverden. Wir müssen fordern, daß di« Wenden auf ihre staatlichen Son derbestrebungen verzichten, treu zur deutschen Sache hal ten nnd sich im Gefüge deS sächsischen Staat-Wesens ihre Zukunft zu bauen und zu gestalten suche«. Mr werden ihnen von Herzen dazu die Bruderhand auch weiter reichen. Neueste Rechrichten mcd Telegramm« »sm IS. Januar ISIS. Wntige A«Gsch»etft»n-«r ft» BreSkm». »vreölau. Jude« «estrigen NachmlttagSftvnden kam e» »ter zu blutige» Wahlausschreitungen. Ein Haufe« Spar- takuSleute ««ter Fühtv*Sr io» Matrosen und Soldaten war ft» drei MSbettMMft Schilder« »er derttsch-demokr-tt- schen Partei um, zündeten einen an, der voSständlg aus- brannte u»d zertrümmerte« die betden andere »Sagen. Dar- auf begaben sich die Soldaten nach dem Hauptwahlbüro ^er deutsch-demvkrattschen Härtet im ZUgaer Hotel*. Matrose« Sie erlmle Mm, welche am Mittwoch abend inl Hotel Stern vom Tische einen gelbgrauen langen Damenmanrl (von einer arm. Dienstperson) sich anelgnete. wird ersucht, denselb. umgeh, nach Meißner Str. Sck, S Tr. abzugeben, audernkalls er- folgt sofortige Anzeige. L. N. >. verloren SchäferhLmvm entlaufen, Gegen Belohnung abzu geben beim Gutsbesitzer Richter in Grauswitz bet Stauchitz. Gin Hund, Jagdrasse, weiß mit braunen Platten zugelaufen. Abzuh. binnen 3 Tagen »ei Max Nicol, Mehltheuer. AkoKnUNH zu mieten aes. »um 1. 4.19 (best. aus 2 St., K.K.od. an da« Tageblatt Riesa erb. Woknuno da» Tageblatt Riesa erb. vormittags gesucht. Zu erfr. im Tagebl. Riesa. Aufwartung (Frau) für einge Vormittags stunden v. ält. Ehepaar grs. Adr, zu erfr. im Tgbl. Riesa. Flettziges sauberes Hausmädchen gesucht. Thüringer Hof, Gröba. zur endgültigen Sitzung Herr Guftatz Neurtng d«stimmt, vertliche» ««» TichfischeS. -- « mm KN Ä Nk«. pflicht! Nicht nur um die zukünftige StaatSform Dnltsch- lands geht e«, auch, die gesamte Zukunft unseres Vater landes und Volkes, unserer Kircher und Enkel wird durch diese Wahl entschieden! Versäume daher niemand, an den Wahltisch, zn treten! Und komme «in jeder möglichst früh, damit er Zeit behält, sich umzutun, ob auch all leine An gehörigen, Verwandten, Bekannten und Nachbarn'schon zur Wahl gegangen find. Sorge jeder bakür. daß keiner »u- rückvlewt; jede Stimme hat diesmal ort der Verhältnis wahl ihren vesonderen Wert. —* Die öffentliche Wahlversammlung der Deutschen demokratischen Partei gestern abend im „Stern" batte wieder einen gefüllten Saal zu verzeichnen. Herr Ge heimrat Prof. Dr. Götz, Leipzig, sprach über „Deutschland und Demokratie". Da» Volk müsse sich auf den Bode» der heutigen Wirklichkeit stellen. Die Revolution habe mit dem alten Deutschland aufgeräumt und das neue Deutschland müsse nun gebaut «erden. Auch da» Bürgert« sei im alte« Staat «icht herrschend gewesen. Wer in die Regierung habe eintreten wollen, habe durch da» Beamtentum hiudurchgehen müsse». Anstatt das Parlament die Vorschule der Regierung sein z« lassen, sei «in Gegensatz »wischen Regierung und Par- lament gewesen. LS habe dadurch ein Zusammenleben »wi sche« Regierung und Volk nicht eintreten können, wie e» dem Geiste der gegenwärtigen Zett entsprach. Auch die Herren. Häuser hätten nicht» vom eigenen Leben deS Volkes gehabt, sondern st« seien rein zusammengesetzt gewesen auS einer herrschenden Schicht. Die Verhinderung einer Neuorte«« tierung habe die Verhältnisse in Deutschland immer mehr beunruhigt und Li« Kluft zivischen Staat und Volk immer gröber werden lassen. Der neue Staat müsse ein volkstüm licher, «in demokratischer Staat sein und das neue Deutsch, land da» alte einige Deutschland. Was »um Deutschen Reiche und zum deutschen BolkStum gehört höbe, müsse fest gehalten, -er Slnschlutz DeutschösterrcichS an Deutschland ge fördert werben. TS müsse begriffen werden, daß der Staat Macht haben mutz. Und auch für das künftige Deutschland werde «S sich darum handeln, datz eS ei» Stück dieser Macht besitz«. Ohne ein Bvlksheer komm« es nicht auS. Di« Deutsch« demokratische Partei trete dafür ein, datz in For men, die noch sesigestellt werden mühten, die gröberen deut, schen Bundesstaaten erhalten bleiben. ES seien so grob« Tellftaatcn zu schassen, dass das.Leben in diesen Gliedern seine eigenen Mittelpunkte besitzen könne. Die neue Staats form aber müsse überall demokratisch sein. Die Deutsche demokratische Partei sei in keinem Falle bereit, der Mo narchie einen Fußtritt zu geben. Sie erkenne an, waS die Monarchie für Deutschland geleistet und bah sie eine grobe geschichtliche Ausgabe erfüllt habe Aber die geschichtlich« Aufgabe der deutschen Monarchie scheine beendet zu sein, und wir könnten «Ine Zeit, die vergangen, nicht festhalteu. Wir brauchte« eine StaatSform. in der unser Volk sich zusammen finden könne und die unserer Zeit mehr entspreche. Da» Wort Demokratie bedeute nichts anderes als die Teilnahme aller Schichte» eines Volkes am Staat, die Mitverantwort lichkeit des gesamten Volkes an der Regierung des Staate». Und La ein grosses Volk nur durch Vertreter regiert werden könne, so bedeute Demokratie weiter die Herrschaft der Tüch tigst«, des Volkes über das Volk. Eine StaatSsorm, dis über allem stehe, ohne Fehler sei, gebe eS überhaupt nicht. Es Handl« sich um dir Frage, ob wir eine demokratische Re publik schassen könnte», die unserem Wesen, unseren Lebens bedingungen uiF unserer Zeit entspreche. Wenn wir dies« trorderungeil stellten, dann mühten wir die Bedingung yinzuiügen, daß -as Volk politisch so reif sein müsse, daß «S den neuen Staat im besten Sinne gestalte. Staats bürgerliche Bildung und Erziehung für den Staat müsse em Teil der Erziehung unserer Jugend sein. Die Einheits schule werde kommen im neuen Staat, nickt als Schablone, sondern als die breite Grundlage aller Erziehung. Jedem Fähigen solle die Bahn osfen stehen, aber eS müsse auch dafür gesorgt werden, daß mit den Talenten das ganze > Ä)lk befruchtet werde. Den Frauen müsse eS heilige Pflicht sein, die ihnen verliehenen Rechte auch auSzuitben. Ihr« Mitarbeit dürfe nicht nur «ine geduldete sein, sondern eS müsse ein wahrhaftes Hand-in-Handarbetten von Frauen »und Männern stattfindcn zum Besten der Neugestaltung unseres Vaterlandes. Bor allem beschäftige uns die Frage, ob der neue deutsch« Staat auch in seiner Wirtschaftslage auf einen neuen Boden gestellt werden soll«. Auf dem Gebiet« der Sozialisierung unterscheide tick die Deutsche demokratisch« Partei dadurch grundsätzlich von der Mehr-- heitssozialdemokratie, dass sie sich auf den Boden eines unbedingten Sozialismus nicht zu stellen vermöge. Es gäbe unzweifelhaft Gebiete, für die die Sozialisierung mög lich, wo sic im Interesse der Allgemeinheit sogar notwen dig sei. Aber da, wo der Privatunternehmer und der Kapitalismus noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hät ten, da müßten diese bleiben. Wollten wir uns wirtschaft lich wieder anfrichten, so müßten wir mit dem Kapitalis mus ein gut Stück Weges Weiler gehen. Die Deutsche de- inokratiscke Partei sei nicht die Partei deS internationalen Großkapital». Die Partei habe in Sachsen nicht» von irgendwelchem Berliner Einfluss gespürt. Aber sie stehe auch dem Großkapital so unabhängig gegenüber, daß sie dessen NuSwückse so eingeschränkt wisse» wolle, wie es ir gend möglich sei. So könne dem GrohkavitaliSmüS auf denk Gebiete der Sozialpolitik entgegengewirkt werden. Auch durch di« Steuergesetzgebung könnten die großen Gewinne beschnitten werden, die eine Must im Volke schassen. Die Partei werde eintreten für eine gereckte progressive Ein kommensteuer, sür die Wertzuwachs-, ErbschastS- und krlegSgewmnsteuer. Eine einmalige Vermögensabgabe werde nicht zu vermeiden sein. Wenn der Kapitalismus auf diese Weift beschnitten werde, könnten »vir ihn auf her anderen Geite seine Wege sehen lassen, er werde so nicht die Uebermacht wie in Amerika erreichen Da deutsche Volk soll« die Hosfnung nicht ausaeben, sich au» dem gegenwärtigen Elend wieder «mporarbeuen zu können llnsere Enkel sollten von un- nicht als von einem feigen ÄeiÄecht sprechen, da» dem Schicksal nicht gewachsen ge- iveseu sei; sondern sie sollten sage», in der Zeit oer Not, da kam der tiefste Geist hervor und da» deutsch« Voll baute ein neue» und besseres Deutschland. Dem Red ner wurde lebhafter Beifall gespendet. Waren seine Aus-. zum 1. Mär» rm iung.saub. WLavnsn al» Aufwartung für den ganzen Tag oder al» Dienst- Mädchen gesucht. Hu erfrag. Goetheftr. GL im Laden. INLckvk«,, in Gröba sucht Aufwartung für nachm„ auch zu 1 Linde. Zu melden v. 1—8 Uhr nach«. Zu erir. im Tagebl. Riesa. Sin jüngeres kräftige» Hausmädchen wird »um 1. März gesucht. ^"LLLsA""- MM«. Mn 1»-1S jStzr. Mädchen für 1. Februar »«sucht. u enden Mtnist« sofort, »u Üb« dem sich WahlaufrM» «ch Pftck«* W»« «M ma-ch» »ich, »»« Fenster hinaus, »ft groß,« «chaufeustssscheit« umr- rrtrttumwrt. Da» im «De« Gchck selWsu« chMtzütche »ate ««« -eu n-h wuedsNo tausend Versaueu anaLVaLseu Mar uuM bem WchlotMlat. roo von Unabhängige» UN- Spartakiben amrühre^tcheNedeu ge halten wurden. Die bedrohten ZettungSbetriebe erbäte» und erhielten militärische« Schutz, da weiter« Ausschreitungen be- fürchtet wurde«. Wie die Komwan-antur mttteitt, sind »ter Häupträdelssührer verhaftet worden, die jedoch über ihre Ziele und ivre Absichten keinerlei oder nur ««klare Angabe« machten. Sie werden der Staatsanwaltschaft ,«geführt werden. Keine NallomAiwrfammlima i» Berlin. * Berlin. Wie -er „Lok -Anz? erfährt, hat dir Re gier«»- sich «ach reifiictzer Erwäaun- »«»«ehr end gültig entschlossen, die Nationalversammlung nicht 1» Berit« »»- . sawmentreten zu lasse«. Maßgebend bet dieser Entscheidung dürsten in erster Linie die von süddeutscher Seite geäußerte» Wünsch« gewesen sei«, -i, darauf hi««»» -i«-em die Konsti tuante an eine« «ehr zentral gelegenen Orte Deutschland tagen zu lasse«. Man Mrd also «ine» Ort t« Mitteldeutsch- land z« wählen habe«. Di« Entscheidung dürfte gleichzrttig den Vorteil im Gefolge haben, daß di« Nationakversanun- lung frei von Störungen arbeite« kann. Die verhandln»»gen tu KattvMtü. . * Veuth e «. Da di« Verhandlung«« in Kattowttz stie in der Hauptsache um die Fordern»-«« der Bergarbeiter nach einem Zuschuß von A» geführt wurden) -« keinem , Ergebnis geführt haben, sind die Berliner ReaterungSver- treter Hirsch und vandSberg wieder nach Vern« abgereift. Die Arbeftersekretär« und Arbeiter verhandeln «etter. ES besteht keine Aussicht auf Einigung, sodaß der Generalftreik vom samten lmr- dG Ueber ter mit der nt» nimm ersuckt, ihr getretenen Hände der verbleibenden Al» etnstwellti des «n tt
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