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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091007015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909100701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909100701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-07
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1909
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54. Jahrgang, 278. vezuglgebühr ,I«I»»«I>rI. »ür Lr-< d4>> d«> Ut,Nch «w«>- «aUgerZulr-aun,,« tzonn. UN» W»U^»4N nur «inm-N »,b» Äk., »„rch»u«m»rU,,K°m- miss>«nirt »Ä wk. «ei «inm,U,«r Lu» s»0un, durch di« Post >M.l°»n« ««stell-,ld>. Di« den Leiern ,»u Diesden u Um,«dun em r-,» vorder ,u» ,efte»t«n «dend-ilud» ,nden erhalten die au«» wartiae» «e,ieher mit d-, Mar,en-«»«-»da »stammen ,u,estellt. Nachdruck nur m,l deut licher Quellenangade ,.Dr»d. Nach,", pi. lässt,. — Unverlangt« Manuskript« werd«n nicht auidewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Femsvrecber: 11 » 2stW . Sststl. Donnerstag, 7. Oktober 1999. Druck und Verlag von kiepsch 6c Reicbardt in Dresden. Lodoek L vo. Roklivkoraoteu 8r. Llaz. ä. Xünig3 v Luodseu. Vdovolsaell, vsesos Ves8ert8. Liurelvoitaul: vienileli. jlimrrlct L. Anzeigen-Daris Annahme von Anku,.« braunsten b,S nachn^ I Uhr, Sonntaas nur Vanenslraße 38 von N bis '/.! Uhr Lie «tnjpalliste Grundjcire <ca. 8 tzUben» 2ü , UamUien-StachncliltN aus Tresdeu SO Pi ^ GeschaittZ^Arijeigen an» der Privatscile Zeile LOPs. i die zwe«ipal:'st- Zeile a. TexlseiteOOPI. — Zn Nummern »»ach Sonn u Aciertastr», bie e»,jpail,gc Grunde »clie 30Ps.ausPnoar- seile 40 Ps., Familien« Nachrichten a. Dresdeir die Grundzeile 2b Pj — Au-roartlste Aufträge nur gegen BorauHdr« zahlung. — Zedl^ Peu »egblatt kostet 10 Pi. HauptgeschäftSstclle: Mariciistrnste 38 48. 8,/l.NiiIIer t-itU U». Iloklit kanurt. 22 24 «VN ^-454« 22 24. ktcWk l>»ar von hiur» SS» »n. mit 4 unck 2 klollon. un- «rrvlostto stu««»stl. :: :: IE" Noll-oiiul, - Sporldl- l>r«i»ll»I« l>v»tvnee«l. :: :: aL L««lLSl8 MnMkliineii ^ Kuben zVoltruk! ------------ ^ IIaapt-I>tvilvrln«« bei Fl. LlivinIirinUl, UtklliUiikor IWO sitstlNitllll-stii aller >)3leiu« io vixenor KerlKrtt. OuIiusLeliäcllieli ^NI 8ee IO, ps,t. u. I. Lt. üelelirlitliiigz-KegeliztslillkE kür (in«, eloirtr. laicht, Lstroloow, livrren. ^ Z I?ör»L8ol4 k^LaiNos ZiLrv ertlgo Lefev. Mutmaßliche Witterung: Mild, veränderlich. Di« Meldung, daß auf den Prinzen Max von Lachsen zwischen Cetinje und Cattaro ein Revolverattentat verübt worden sein soll, bestätigt sich nicht. Der Bundesrat hält seine e r st e S i tz u n g am 14. Okto ber ab. Das deutsch-österreichische Bündnis kann heute aus ein dreißigjähriges Bestehen zurückblicken. Die „Neue Freie Presse" veröffentlicht aus diesem Anlaß den Brief Bismarcks an den Grafen Andrassg. Der unter Vorsitz des Prinzen Heinrich von Preußen in Friedrichshafen zusammengctrctene Arbeitsausschuß der Deut schen Arktischen Zeppelin-Luftschiff-Expedi tion beschloß. 1910 eine Vorexpedilion auszusenden. Das Luftschiff „2. III" ist mit dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen und dem Großherzog und der Eroßherzogin von Hessen an Bord gestern glatt gelandet. lieber dieErmordungderdeutschenForschungs- reisenden Schmitz und Dr. Drunhuber in China wer den jetzt weitere Einzelheiten bekannt. Der bekannte Polarforscher Baldwin wird eine neue Nordpolexpedition unternehmen. Oergeblkher Lirberumben. Herr Haußmann, einer der Führer der süddeutschen Demokraten, hat im Oktoberhcst des „März" <ni August Bebel einen offenen Brief gerichtet, der nicht mehr und nicht weniger als einen Bekchrungsversnch an dem greisen Partcioberhgupt der Sozialdemokratie darstcllt. Kurz ge- sggt, fordert der Abgeordnete .Haußmann die Umsturz- Partei auf, sich von ihrer bisherigen revolutionäre» Taktik abzuivenden und sich in eine radikale Arbeiterpartei mit positiven Zielen zu wandeln. Derartige Belchrungövcr- snche sind nicht neu: besonders seit der Zeit, als der Revisionismus im roten Lager an Einfluß gewann, sah man linksliberale Politiker cifriq bcmnht. um die Gunst der Sozialdemokratie zu werben. Der anscheinend revi sionistische Zug, der durch den Leipziger Parteitag der Sozialdemokratie ging, scheint auch -Herrn Hauß- mann ermutigt zu haben, sich mit seinen Bekch- rnngSvorschlägen direkt an das Oberhaupt Bebel zu wenden und ihm den Antrag zu machen, die Umsturz partei endlich auf den Weg einer, wenn auch extrem- radikalen. so doch konstitutionellen Partei zu bringen. Bei diesem Unternehmen haben natürlich Erwägungen allge mein politischer Ngtur und die Rücksicht aus die besondere» Bedürfnisse des Freisinns eine ausschlaggebende Nolle ge spielt. Wie bekannt, gehört Herr Haußmann auch zu den Aposteln der linksliberalen Parteiverschmclzung und zu den Vorkämpfern gegen die gesamte „reaktionäre" Rechte. Derselbe Herr -Haußmann, der soeben noch die nationale Blockpolitik im Reichstage mitgemacht hat, empfindet nun nach Zertrümmern»« des Blocks in Uebcreinstimmung mit leinen engeren politischen Glaubensgenossen und einem Teil der Nationalliberalcn das dringende Bedürfnis, auch die Sozialdemokraten für den großen Bund von Bassermann bis Bebel einzusangcn. Diesem Streben kommen gewisse Kreise in der Sozialdemokratie aus taktischen Gründen entgegen, weil sie besonders in der preußischen Wahlrechts- fragc ohne die Hilsc der Linksliberalen nichts ansrichten zu können glaube», aber die große Masse der Umsturz- lente verhält sich nach wie vor völlig ablehnend. Noch ehe Herr Bebel zu einer öffentlichen Erwiderung das Wort ergriffen hat, gibt das offizielle Parteiorgan in Berlin, der „Vorwärts", Herrn Haußmann eine Antwort, die ihm nicht gerade angenehm in den Ohren klingen wird. Der „Vorwärts" nennt den offenen Brief ein „naives Ge schreibsel" und schließt: „Der Brief Haußmanns ist an Bebel gerichtet. Wir wollen diesem nicht vorgreifen und warten vorläufig ab. ob Bebel es trotz seines leidenden Zustandes für nötig hält, dem großen Kinde aus Schwaben zu antworten." Sehr ermunternd für weitere Bekehrnngs- versuchc an der Sozialdemokratie klingt das gerade nicht, und wir vermuten, daß eine eventuelle Antwort Bebels, wenn auch in der Form vielleicht gemäßigter, so doch in der Sache genau so ablehnend ausfallen wirb. Solche Utopien, wie sic Herr Haußmann zu hegen scheint, können in der Tat nur aus einer völligen Verken nung des wahren Wesens der Sozialdemokratie entsprin. gen. Ihr Endziel ist und bleibt der Umsturz der jetzt be stehenden Staats- und Äesellichastdstruktur, wobei der Unterschied zwischen Radikalen und Revisionisten lediglich darin besteht, daß die einen dies Endziel gegebenenfalls auf dem Wege der Revolution, die anderen dagegen aus ücm friedlicheren der allmählichen Evolution zu erreiche» suchen. Der Endessckt bleibt dabei genau derselbe! Wie mag cs sich bloß Herr Haußmann bei seinem Briefe an Bebel gedacht haben, daß auS einem Saulus mit einem Male ein Paulus werden soll?! Traute der süddeutsche Demokrat seinen Argumenten so ungeheure überzeugende Kraft zu, daß er meinte, Herr Bebel würde um ihret willen seine ganze vierzigjährige Lebensarbeit mit ihrer fanatischen Predigt vom nahe bevorstehenden allgemeinen „Kladderadatsch" preisgeben und mit fliegenden Fahnen ins Lager der bürgerlichen Demokraten cinschwcnken? Das wäre denn doch eine starke Selbstüberschätzung. Herr Hauß mann sollte doch wissen, daß die radikale Gruppe in der Sozialdemokratie, zu der nicht in letzter Linie August Bebel gehört, grundsätzlich das gesamte Bürgertum vom äußer sten rechten bis zum äußersten linken Flügel als „eine einzige kompakte reaktionäre Masse" ansieht, der man einen Kampf bis anss Messer geschworen hat. Ter süd deutsche Abgeordnete hat aber olle diese Bedenken beiseite gesetzt, weil in ihm scheinbar der Wunsch zn mächtig war, sich und seine Partei mit der Sozialdemokratie aiizubiedcrn. Bei den bevorstehenden Kämpfen, die unserem inncrpoliti- schc» Leben sowohl im Reiche wie in den Einzelstaaten drohen, möchten die Linksliberalen, wie aus allen Anzeichen der jüngsten Zeit deutlich hervvrgcht, gar zu gern mit den llinstnrzleiiten gemeinsame Sache machen, weil sie sich allein z» schwach fühlen und auch die „lintslibcralc Verschmel zung", ans die man so kühne Hoffnungen setzt, noch in weitem Felde steht. Die Herren sind nun einmal unbelehr bar! Statt, wie alle vernünftigen Politiker cs befürwor ten, wieder einer Annäherung zwischen der bürgerlichen Rechten und Linken die Wege zu ebnen, vertieft man auf dieser Seite den durch die Kämpfe um die Finanzresorm und die Sprengung des Blocks cingetrctenen Riß im bür gerlichen Lager, indem man die Front gegen rechts wendet und dabei die Sozialdemokraten mehr oder minder vsscn um Hilfe anbettelt. Tic kritischen und lockenden Töne eines Conrad Haußmann werden aber wohl kaum einen Erfolg haben, den» die Sozialdemokratie müßte sich selbst, ihr eigentliches innerstes Wesen aufgcben, wollte sie seinen Ratschlägen folgen. Im übrigen hat Herr Haußmann in dem kritischen Spiegel, den er in seinem offenen Briefe den Sozialdemo kraten vorhält, viel Treffendes, wenn auch nichts Neues ge sagt- Er geißelt die rohe Art der sozialdemokratischen Agitation. Sehr charakteristisch schreibt er zum Kapitel vom „Sauherdenton": „Die Sozialdemokratie züchtet wahre Reinkulturen von Verachtung und Herabwürdigung. Das ist kein bloßer Zufall. Die Lieblingswafse der sozialisti schen Propaganda ist das Pathos. Dasselbe bedarf sittlicher Entrüstung, und diese dürstet nach moralischer Schlechtig keit des Gegners. So wird sittliche Entrüstung ein oksrsater incislebilis des sozialistischen Angreifers, und Schlechtigkeit aller Angegriffenen ist ein oratorisches Be dürfnis der Sozialdemokratie. Dies beeinflußt die ganze Geistesentwicklung zahlloser Hicnosscn und rächt sich in der maßlosen Heiligkeit, mit der auch die Anhänger der sozial- demokrgtischcn Partei auf Parteitagen und in der Presse mit ausgesuchter Geringschätzung von Genossen behandelt werden. Der Intellekt geht aus die Suche nach neuen Ver achtungsvokabeln. Die Wirkung ist unausbleiblich. Der Geschmack stumpft sich ab und reagiert nur auf Pfeffer. Die Polemik und der Stil der Prelle verroht." Das trifft wirk lich den Kern der Sache, aber mit seine» kritischen Er mahnungen wird Herr Haußmann deswegen wenig Glück haben, weil die Sozialdemokratie bei ihrer fanatische» Hetzarbeit gerade diesen ,-Sauherdenton" nicht entbehren kann, ohne an Wirkung auf die breiten Mallen einzubüßen. Auch das. was der Verfasser des offenen Briefes über die sozialdemokratische „Bolkserziehung" sagt, bst an sich durch aus richtig, denn ihre Agitation bringt statt Lebensfreude und Zufriedenheit nur -Haß. Gift und Galle in >die Her zen der Arbeiter und ihrer Familien. Trotzdem wird man dieser Kritik nicht recht froh, weil das Motiv -«S Schrittes, den Herr Haußmann in seinem offenen Brief an Bebel getan hat, ein politisch durchaus verwerfliches ist: er will, wie schon gesagt, die Sozialdemokratie mit allem seinen Kritisieren und Locken nur für den gemeinsamen Kamps der Linken gegen die Rechte einzusangcn suchen. Er schreibt ganz offen: «Weil die sozialdemokratische Partei mit keiner bürgerlichen Partei im Parlament eine gemeinsame Politik mache» oder stützen will, schasst sie seit Jahren «ine unklare Zwangslage und nötigt die übrigen Parteien der Linken, die sür sich auch gleichfalls weit entfernt von einer eigenen Mehrheit sind, mit anderen Parteien zusammen- zuivirkcn. Tic Sozialdemokratie ist wütend, daß die ande ren Parteien nicht mit ihr gehen, und verweigert grund sätzlich das Zusammengehen mit anderen! Auch hier beißt sich die doppelzüngige Taktik in den eigenen doppelten Schwanz . . . Durch alle diese Widersprüche leistet die Sozialdemokratie der Rechten seil Jahren unschätzbare Dienste. Tie Entwicklung würde nach dem deutschen Votts- charakter seit etwa zwanzig Jahren langsam aber stetig nach links gerückt sein." Wenn Herr -Haußmann glaubt, daß der „deutsche Volkscharatter" große Sehnsucht nach einem Ruck nach links empsinüct, ihn gar mit -Hilfe der Sozialdemokratie hcrbeigeführt wissen möchte, so dürfte er sich recht sehr irren. Bezeichnend ist es aber dabei, zu sehe», wie der süddeutsche Abgeordnete, der doch auch dabei war, als die Block ehe geschlossen wurde, nun ebenso leichte» Herzens einen Pakt mit dem gemeinsamen Feinde alles Bürger tums, der antinationalen Sozialdemokratie, cinzugehen bereit ist. In dieiem jähen Wechsel der politischen Liebe offenbart sich jedenfalls eine Gesinnungslosigkeit, um die Herr Haußmann nicht zn beneiden ist . - . Neuerte vrafttmelümgen vom 6 Oktober. 3V Jahre deutsch-österreichischer Bnndcsgcnossenschaft. Berlin sPriv.-Tel.) Dem 30jährigen Bestehen des deutsch-österreichischen Bündnisses wid met die halbamtliche „N o r d d. A llge m. Z t g." folgenden Artikel: Am morgigen Donnerstag jührt sich zum 30. Male der Tag, an dem in Wien das Bündnis zwischen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn unterzeichnet wurde. 30 Jahre hindurch hat das Bündnis seine volle Wirksamkeit geübt, 30 Fahre hat es. durch den Hinzntritt Italiens zum Drei bünde erweitert, dem europäischen Frieden unschätzbare Dienste geleistet. Wen» eine so enge Verbindung zwischen Großmächten ein Mcnschenalter überdauert und in un- geschwächter Kraft sortbesteht, so ist damit die Nichtigkeit der staatsmännischcn Voraussicht, die das Bündnis zur Abwehr der gemeinsamen Gefahren schuf, erwiesen. Die unverminderte Geltung des Bnndesverhnltniffes drei Jahr zehnte »ach seinem Abschluß ist ein beredtes Zeugnis dafür, daß es den Lebensbedürfnissen der in ihm geeinten Völker im vollen llmsange gerecht wird: allen gegnerischen Unter stellungen zum Trotz hat die Bundesgcnosjenschast zn keiner Zeit die Grundlage einer eingreifenden, ans die Beeinträch tigung der Rechte dreier Verbündeter abziclcndcn Politik gebildet, — ein festes Bollwerk des Friedens, hinter dem die verbündeten Mächte sich ungestört der Pflege ikrcr eigenen Angelegenheiten widmen konnten. Seinem friedlichen Cha rakter gemäß hat das Bündnis die Herstellung freund schaftlicher Verhältnisse zu den außenstehenden Staaten nicht nur gefördert, es ist geradezu das fruchtbringende Erdreich geworden, aus dem die Friedensgcdankcn neue Nahrung gesogen haben. So hat in steter ruhiger Ent wicklung das z»m Dreibund mit Italien erweiterte Bun- dcsvcrhältnis Deutschlands und Oestcrreich-UngarnS eine segensreiche Wirkung weit über sein ursprüngliches Gel tungsgebiet hinaus geübt und in der seit seinem Abschluß verflossenen Zeit wicderbolt in ernsten Lagen seine Festig keit und seinen hohe» Wert für Europa bewiesen. Der Abschluß des Bündnisses zählt zu den bedeutendsten politi schen Taten des großen ersten Kanzlers des Deutschen Reiches. Mit seinem in die Zukunft vordringenden Fern blick hat F ü rst Bismarck schon mehr als ein Jahrzehnt vor der Unterzeichnung den Grund gelegt für die völker rechtliche Verknüpfung Teutschlandü und Oesterreich- Ungarns. Bon seinen verdienstvollen Mitarbeitern weilt unter uns nur noch der setzt im Ruhestände lebende Bot schafter v. Nadvwitz. Fürst Bismarck, Graf An drassy und alle anderen, an dem Stbschluß des Bünd nisvertrages beteiligten Staatsmänner sind dahingegangcn. Das große Werk des Bündnisses aber lebt und wirkt fort und ist von dem Tage seiner Bvllziebnng an das Funda ment der europäischen Politik geblieben. Wien. (Priv.-TelI In der Wiener „N. Fr. Pr." ver öffentlicht onlähltch des 30jährigen Bestehens des dcutsch-öster reichischen Bündnisses der ungarische .Historiker Pros. Eduard v. Wertheimer den angeblich bisher unveröffentlichten Brief Bi ' dr Der ehrter Graf! Ich habe auf den von mir an Seine Majestät den Kaiser abgesandten Feldkurier eine Antwort noch nicht zu er langen vermocht. Infolgedessen habe ick. Seiner Majestät nicht vorenthalten können, daß mein Verbleiben im Amte von der Annahme des von uns beiden in Wien verabredeten Entwurfs abhängt. Ich habe diesen meinen Entschluß gestern meinen preu ßischen Kollegen mitgeteilt und dieselben mit der Tendenz unseres Entwurfs ohne Ausnahme einverstanden gefunden. Graf Stolberg begibt sich heute als Vertreter des Staaisministeriums nach Baden, um Seine Majestät auch seinerseits und im Namen des Gesamtminikteriums um Annahme meiner Vorschläge z» bitten. Die Brücke, auf welcher mein allergnädigster Herr der gleichen unhaltbare Positionen zu oerlassen noch am ehesten ge- ief Bismarcks an den Grasen Julius An- assy in Angelegenheit des eben abgeschlossenen Bundes, c Brief ist vom 29. September 1879 datiert. Er lautet: „Ver -WM - 4,,.- .'n -Lj
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