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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010327012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901032701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-27
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.03.1901
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SerugzgedM: -mb PI»,Di»M»sV!«br^tni' ntteinn, LiB» ««,»»! die «nikder In D»tdm «d d»r nLM«, Uinsedun», »» »I» ü»a»,»na durch et««« Bolen ch»H»«»M->L» ertöt« I, erbauen b«» Blau « Llochenta««. die ulchl auf Eonn- ober Srteriaa« lolae», tu »»et rbetlanraadm »—»»« «ud »«^»« «u,«tiellt. -Sr NllLoade eiaaelandter Schrltt- »W« kU»e BerbinbULkett. tzer»tvrecha«tchl»h: «»«I «r. U und «r. »0««. r«l«,ra««-»brelle: N»«»tcht»» »r««ve» ts Se-riiirel 1858 >o Sr. U»t«»l1t >te» LOvt«, e< L». n„t 4Iti» HoülLt»»Qt«o 8r. äes Lüvlr» voll i^kkou. künrsteorlcaaf 4It»»i»i<tt 2. Ilachr gr^Adrrffe: - hie.n. Dresden. ^^»11«-. » » a U ^ r >« « B. 5tr«dd»t- L.Sr08LLLVL kiÄrmasvdiirsu-k'Lbnlc, io »»»»^«»: ou«oi».t»«r>tr. s«. re»I»»o- k, >»»»1»»e,tr. 41 (Mo^uir Sleleenov«»»»,-). Io 8«S»t»4r»»»« IS mxl d« ttorrn »»,«»»« vo«4«o->.. »o <ie» beeUttimMliUvii^ S, e. i». kiltre. kH-muil1«i7r ..Aanaerer"DakrrLitIer — —^ E ^ H/ prLwUrt ^VeU-.^u»dtvUmi- 1SOO mit äem LSdt»», tzVIlxlriRirvrsti»»»« Ll». 4. roll I»»«»»t«i» mul Ldonoeraootn für äis ,<Sp»att Vnlx. i^lo«S6 KSoddto .4uL«a«Lvuu8 rteutde^vr b»t»rrLt1er) k»b.-MmI«rI»8v: vresäoil. Sillomsustr. 7. Lek« krszerstr. Liren« «»>I/Nl»rl>»U« ^nt»n»«n»»e !t. Ssstv8 Itsod- u. Lr- v-tsokaaKrMtrLiiIk, WMM »L77W lo St««u>»dl Vnrwplae« koi tz'i ackern unck Lrvaokssosn ckurvk HI»4vii-, bipml- >i S«n«1vü^a»v> bsssilißt man NM sebnsllstsn mit <ii« LllsrkLLQt viricsaiastsa rurck uassbäckliebstsä dlittsl. ckell bsrükmtsll ^I««ULtl>»I^»U» «I, V»e»»e«>«>trni,r»«a1ttel Im »»er Nle 4«4«e«»u» »»entkedl'Ueli! Dr. XüelisQMölLtsr'L ^urmxrLxLrLtsQ Lllvinv-irbaal unck Vsrsanckt kijr 8aobssu: 8sImiliiil8.AliitIieIik, Ibre ^el^n-4., >eam»rkt 8. EZ« L»i«a«s' Sozialdkmokratie in Frankreich. Hosiiachrichtui. Residenzichloß. Rathhaus. Mißbrauch geistiger MuthmaHI. Witterung: srr.sv. Aplrkrl. Gelränke. Gewkrbevnein. Droschkendienst. „Flora". „Allemannia". .Herzog Wildfang-. Unsicher. Vtlllwoni« eLL.MUrz LeffVL. Llit ck«w 1. Lxril dsxstwt cki» Dar Lsrugsprsls kür Hr««rleu unck <iia Vororts SI»««v1t», unä LLI»1«» betrügt bei An stellung ckmcb unserv Loten s ^Llr SO r»L« Live Lmeusrnog üsr Lestellnng ksitons üsr bisherigen Lsrisbsr ist nicht erkorüsrliod, ün äis „vrosäner Unck- riobten" obo» Unterbreokunkt veitsr oeliokort vsräso. VI» I-seer io »L«»«!«» »Hel «Lor nL«?8»t«i» va»U«I»4»»L, so vsiods äis ILnkäeUung änrcb unsere «Ixen«» Loten oäsr LommtesionÜrv geschiekt, srksltsn äio ,Fre«illor Mekriodtsn" no äsn Wocbmi tagen, rvelcks nicht »nk «insu Sonn- oäer rsiortag koigso, E" 1ü«IIeIi 2 ZL»L -W, »NÄ ^d«UÄS. S«okL1t»toUo Lar ^vresLuar H»odrlodtell" Lnrienslrnss« 88. Lwilmrstallbv M Lllvixw Wli Krri>8!idt8te!!iu>xrll: KiL»noe IU«»«t«LU4»»»« s, äohLunes kü«l«r; ^-«»1«««,.- f ^ Glicht so, kritr 6ilbsrs: 44' «Vorst, kisscbeo), Osvslä kuvks, Lchirwgescdükt; Sr»»»«r«tr. »7, 6sorg Wagner; LvL« »U»«I 4N»rs«4»1«tr., widert Lanl; L0, Lräwann llinäork; 12, tLck« Ltriossnerstrasso), üar LoU; LU«»d»^s«^»tr. 7, Linterhau, L. Ltags, am Llarilgrak ümnrich-klatr sVorstaät Ltrissen), Otto kiir; »7, Otto Liookoff; 8«I»4r«»^t^. SS, Kurt. Legier; In SI«»«He1t»r 1oUl«v«-«L«tr. S, Usinr. UlebUng; In LSI»«»»» WU»«Lr»ir»«tp. 4, 0 L. Ovtrs; St, ^rtknr Sodmiät; Io IN»»«»: IL1i»t»»«r»»»« t unä Its1ne»4t»«r» nt»'»»»« S «, Lrtkur Llattbass. Die Gozmldemokratie in Frankreich. Wohin die Experimente mit der RegierungSfühigkeit der Goziald«nokwtie mit Nawrnothwendigkeit führen müssen, das zeigt qiit wünschenswerter Deutlichkeit die Entwickelung der Dinge i» Jrqnkeich. Zur Rettung der bestehenden staatlichen Ordnung gegenüber der monarchischen Reaktion und der nationalistischen Bewegung hatte» die regierenden Klassen, die in der Hauptsache durch die bürgeüiche Demokratie repräsentirt werden, mit der Sozialdemokratie einen Pakt geschlossen und zwei Führer des revolutionären Sozialismus in das Ministerium ausgenommen. Mllemnd öl» HandelSmlnister und Baudin als Minister der öffentliche» Arbeiten. Was hiermit gerettet werden sollte, ist nun durch die zur Rettung herangezogenen Elemente selbst be droht. und eS ist erwiesen, daß die Sozialdemokratie, wenn sie pa unmittelbaren Theilnahme an der ReginungSthätigkeit be- rufm wich, nicht nur nicht aushört, ein umstürzlerischer Faktor zu sein, sondern dadurch erst recht in den Stand gesetzt ist, ihr zersetzen des. auflösend«« Wesen zur vollen Entfaltung zu bringen. Der Fort schritt der sozialrevolutiopSren Propaganda ist in Frankreich nie mals ein so großer und unaufhaltsamer gewesen, wie während der bald zweijährigen Wirksamkeit d«S KabinetL WaldeckMouiseau und setz»« sozialistischen Stützen. Staat und Gesellschaft sind in den Fundamenten unterwühlt, alle Autoritäten des herrschenden Systems sind erschüttert, die öffentliche Sicherheit ist beständig be droht. d-S wirtbschäftliche Leben gehemmt, die Erwerbsthätigkeit in ihre» Existenzbedingungen gelähmt, der nationale Wohlstand gefährdet, und stärk« denn je seft dem Bestände der Republik «scheinen die Shmptome. daß Frankreich der Katastrophe eines staatliche,; Umstürze- entgegen geht. Seit sich die regierenden Republikaner osten durch da» sozialistische Element „verstärkt* haben, hat die AuSstandSdewegung einen chronischen Charakter angenommen und die Machtanlprüche d» Sozialrevolutionäre sind dergestalt gewachsen, daß die Ent scheidung der grundsätzlichen Frage nahe gerückt scheint, ob daS privatkapitalistische Untmnehmekthnm gegenwärtig üb«haupt noch «irre Existenzberechtigung hat oder nicht. Bei den großen Aus- stästdeu. die zyr Zeit in Frankreich im Bordergrund des politischen KckstSs«» stchm. in Routreaw-leS-MineS »nd in Marseille, gipfelst die Bestrebungen der Streikenden in der Fordemng, an die Stelle der jetzigen Arbeitsuntcrnehmer Arbeitergenossenschaften zu setzen, denen sich die Arbeitgeber bedingungslos unterwerfen müssen. Es handelt sich hi« wie dort im Wesentlichen nicht mehr um wirkliche Lohnkämpfe, sondern um die Anbabnung deS Weges, d« uniehlbar zur Depossedirung der Unternehmer führen muß. Nicht die gegen wärtigen Besitzer, sondern die sozialdemokratischen Organisationen sollen ini Betriebe die eigentlichen Herren sein und allein das Macht wort in allen Fragen, die das Verhältniß zwischen Arbeitgebeni und Arbeitnehmern betreffen, zu sprechen haben. Die Marseiller Rheder haben erklärt, daß die Unterwerfung mit« die Forderungen der Ausständigen gleichbedeutend mit ihrem vollständigen Ruin sein würde, und die streikenden Bergleute in Montceau- les-MineS wollen thatsächlich auch nichts Anderes als die Beseitigung des bisherigen kapitalistischen Lvhnshstems. Charak teristisch ist dabei vor Allem die Thatsache, daß in beiden Ausstandsgebieten die Gemeindeverwaltungen in den Händen der Sozialisten sind und daß sich die Maires der Gemeinden, die den Hauptherd der revolutionären Streikbewegung bilden, als ausgesprochene Führer der Sozialdemokratie an der Schürung der Leidenschaften in hervorragender Weste betheiligt haben. Besonders wird dem städtischen Oberhaupte von Marseille, dem Sozialdemo kraten Dr. Flaisswres. die Schuld beigemessen, daß er den Aus stand der Hafenarbeiter direkt hervorgeruseu hat. Dies« Mann und seine revolutionäre Anhängerschaft haben die blühende große Hafenstadt dem Verfall nahe gebracht. Der sonst so verkehrsreiche Hafen ist in Folge des andauernden Ausstandes nahezu völlig verödet. Fast d« gelammte Verkehr hat sich nach anderen Hafen- plätzeu hingezoge» und die ganze auf den Seeverkehr berechnete gewerbliche Thätigkelt der Stabt und ihrer Umgebung steht still. Die Verhältnisse in Marseille haben sich so zugespitzt, daß. wenn sich die Regierung nicht rechtzeitig zu entschließen vermag, von der ihr zur Verfügung stehenden Waffengewalt Gebrauch zu machen, dort der Ausbruch einer Revolution bevorsteht. Das Bedenkliche der Situation liegt offenbar darin, daß die Arbeiter aller Branchen für die ausständigen Hosenarbeit« Partei er greifen ; insbesondere drohen auch die Bäcker zu streiken. Das Kabinet Waldeck-Rousseau mit seinen beiden sozialdemokratischen Mitgliedern würde in eine recht peinliche Lage kommen, wenn dies« Fall wirklich eintreten sollte. D« Pariser Berichterstatt« der „Bost- Ztg * meint, d« Regierung würde dann, da die Be völkerung einer Großstadt doch nicht ohne Brot bleiben könne, nichts Anderes übrig bleiben, als das nöthige Brot in den Militärbäckereien Herstellen zu lasten oder die Bäck« unter den Soldaten zur Arbeit bei den bürgerlichen Meistern abzubesehlen. Selbstverständlich würden über eine solche „Parteinahme" gegen die Streikenden die Sozialdemokraten Zet« und Mordio schreien und eine KablnetskrisiS wäre unausbleiblich, da dann die beiden sozialdemokratischen Minist« die Konsequenz ziehen und aus dem Kabinet Wald«k—Rousseau auStreten müßten. Auch wenn die Bäcker nicht an dem Ausstand theilnehmen, bleibt die Gefahr bei dem heftigen zügellosen Weien der Marseiller Hafenarbeiter groß Die Leute schrecken vor Zusammenstößen mit der bewaffneten Gewalt um so wenig« zurück, als sie annehmen, daß die Truppen, wie in Montceau-leS-Mines. den Befehl haben, äußerste Geduld zu üben. Selbst dem erwähnten Pariser Berichterstatter des Berliner freisinnigen Blattes gebt diese äußerste Geduld über die Hutschnur, denn n bemerkt: „Die Truppen haben auch bishn eine Schonung walten lassen, die man in anderen Militärstaaten kaum begreifen wird, aber Alles hat seine Grenze, und man kann Soldaten in geschlossenen Verbänden wirklich nicht dauernd zu- muthen, daß sie sich mit Straßenschlamm und Steinen, mit Kaffee- hauSstühlen und Stiefelputzerkästen bewerfen, ihre Offiziere mit Stockhieben mißhandeln, aus Revolvern auf sich schießen, sich vom Pfade zerren lasten, ohne daraus eine Antwort zu geben. Die Regierung ist ängstlich bemüht, Blutvergießen zu verhüten. Aber andererseits ist es ihr auch sehr unangenehm, sich in der ganzen Nationalistenpreste beschuldigt zu iehen, daß sie AuSstände be günstige. die Ausständigen beschütze und die Staatsgewalt dem Sozialismus ausliefere. DaS rotbe Gespenst thut westen Kreisen d« Bevölkerung gegenüb« noch immer seine volle Schuldigkeit, und wenn die AuSstände einander weit« ohne Unterbrechung, wie in den letzten sechs Monaten, bis zu den nächsten Wahlen folgen, so wird die nächste Kammer wahrscheinlich erkennen last«, daß sie aus den Befürchtungen und dem Unwillen der Besitzenden hervor gegangen sein wird." Wenn unsere Liberalen nicht so unverbesserliche MauserungS- dogmatiker wären, so wkü>en sie an dem lehrreichen Beispiel, das jetzt Frankreich bietet, zur Genüge erkennen müssen, daß die Sozialdemokratie am allerwenigsten dann d« Mauserung zu einer friedlichen Reformpartei fähig ist. wenn sie an der Regierung «heil» nimmt. Daß der Streik in Marseiile mit d« Zugehörigkeit zwei« „Genossen" zum Ministerium und der Wirksamkeit der Sozialdemo kraten in den Gemeindeverwaltungen in ursächlichem Zusammen hänge steht, ist zweifellos. Ein anderer Pariser Berichterstatter eines ebenfalls freisinnigen Berliner Blattes erklärt in einem Artikel über den Streik in Marseille: ..Ich« muß sich sagen: wäre Millerand nicht Minister, so wäre dieser Streik nicht be gonnen worden. So scheint die ganze Streikbewegung der letzten Monate durch Milluand'S Anwesenheit im Ministerium verursacht. Und Denjenigen, die sich gegen den Sozialismus und gegen ein mit Hilfe der Sozialisten gebildetes Ministerium «eisern, ist eine wichtige Waffe in die Hand gespielt worden." Daß uns« Liberalis mus hieraus die Nutzanwendung ziehen wird, ist freilich nicht zu «warten. Mit Begeisterung hat ein groß« Theil der liberalen Presse Europas den Eintritt zweier Genossen in das Kabinet Waldeck-Rousseau begrüßt, und als nun gar der Handelsministcr Millerand mit einer glänzenden Ansprache die Pariser Weltausstellung «öffnete, da konnte man nicht genug Lobpreisungen sinken und stellenweise gerietb man geradezu in Verzückungen. Diese An sprache Millerand's sollte den Geist athmen, d« als d« des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet werden dürfe, den Geist der Menschen- und Völkerverbrüderung und die Zuversicht, daß dao neue Jahrhundert den Weg bezeichnet, der zum Siege des Guten führt, der aus Nacht und Wildheit das Menschengeschlecht zu Licht und Frieden leitet. Wie dieses Licht und dieser Frieden in Wirklichkeit beschaffen ist. zeigt d« Marseiller Auss-and. dieses echte Produkt Millnand'schen Geistes! Neueste Dralltmeldimgen vom 26. März. Berlin. Die „Nordd. Allg. M." schreibt: D« Drei bund ist namentlich in der Paris« Presse in letzt« Zeit Gegen stand viel«, ab« meist unzutreffender Erörterungen gewesen. Zu nächst kann konstatirt werden, daß die Verbündeten Italiens zu kein« Zeit diesem Bedingungen oder auch nur Wünsche wegen Verwendung der italienischen Armee anfnlegten. Fern« läßt b« Dreibund-Vertrag allen drei Verbündeten volle Freibeit hinsichtlich der Feststellung der Land- und Seestreitkräste. Sowie ein« d« Verbündeten eine Verminderung sein« Armee durch sein Interesse für geboten hält, würde das weder dem Geiste, noch dem Buch staben des Vertrags widersprechen. Jeder der drei Theilnehmer des Dreibundes hat sowohl iür sich, wie auch für die beiden Ver bündeten an dem Grundsatz festzuhasten, daß die Bestimmnng der Heeresstärke lediglich eine innere Angelegenheit deS betreffenden Staates ist. Es ist zeitgemäß, auch diese Thatsache Irervorzuheben gegenüber der von manchen Seiten geflissentlich verbreiteten Legende, daß die finanziellen Schwierigkeiten Italiens mit den vom Drei Kunde ihm auserleatrn Verpflichtungen Zusammenhängen; solch Verpflichtungen giebt es nicht. Berlin. Generalfeldmarschall Graf Waldersee meldet vom 25. d. M. aus Peking: Das Detachement Mülmann bat am 23, und 24. März in der Gegend östlich von Taolakuan Rärrber- banden getroffen und diese nach kurzem Gefecht zerstreut. Berlin. (Priv -Tel.) Die Mittheilung. daß vom Aus wärtigen Amte eine Deputation von aus Transvaal aus- gewresenen Deutschen mit« Führung eines Justizraths Kuklow empfangen warben und daß die Entschädigungsfrage theil- weile erledigt sei, wird als unzutreffend bezeichnet. Die Äer- handlungen mit der englischen Regierung über die Entschädigungs ansprüche der aus Transvaal ausgewiesenen Deutschen sind noch nicht abgeschlossen. — In einem Artikel der „Nationalztg." „Lehren des Bremer Attentats" wird gefordert, daß alle gefährlichen Geisteskranken und Epilevtische rn Anstalten untergebracht werden, sobald sich die ersten Symptome der Krank heit zeigen, und daß sie erst dann entlassen werden, wenn sie ent weder geheilt, oder ihr ungefährlich« Charakter durch den Anstalts arzt festgestellt ist: ferner, vaß die Alkoholiker rechtzeitig in Trinker heilanstalten gebracht werden, um dort geheilt (die Trinkerheil anstalten verzeichnen 50 diS 70 Prozent dauernd« Heilung) oder verhindert zu werden, Kindern das Leben zu geben, die geisteskrank, epileptisch oder wieder trunksüchtig werden. — Zur bevorstehenden Ausgabe von 300 Millionen Reichsanleihe wird demselben Blatte geschrieben: Die bevorstehende Emission da ReichSanirihe wird wieder eine sehr starke Ueberzeichnuna bringen, sodaß auf die einzelnen Zeichnungen nur geringe Betrage entfallen werden. Das wirklich Anlagen suchende Publikum ist dann genöthigt, die ihm fehlenden Summen an d« Börse zu höheren Preisen von Solchen zu kaufen, die sich nur zu Spekulationszwecken an der Zeichnung betheiligt haben. Bei dem hohen Interesse, welches das Reich daran haben muß. daß seine Anleihen sofort in feste Hände übergehen, dürfte ein Entgegenkommen gegen Zeichnungen, die dazu fuhren solle», wohl am Platze sein. Die Schwierigkeit, diese Absicht festzustellen, ist freilich unverkennbar, bezüglich eines Theiles d« Zeichnungen ist es aber mit vollster Sicherheit mögllch. nämlich bei denjenigen Beträgen, welche in das Reichsschuldbuch eingetragen werden sollen. Wenn nun denjenigen Zeichnern, welche sich von vornherein verpflichten, die gezeichneten Beträge in das Schnldbuch eintragen zu lassen, insofern eine Bevorzugung zu Theil würde, als ihre Zeichnung in erster Linie berücksichtigt würde, so kostete dies dem Reiche nrchts und diente vielleicht noch dazu, der Schuldbucheinrichtung neue Freunde zu,»führen. — Wegen jahrelanger großer Veruntreuungen, die sich nach den bisherigen Feststellungen auf 80000 Mk. beziffern, ist d« erste Beamte eines der größten hiesigen Geschäftshaus« verhaft« worden. Leipzig. (Priv.-Tel.) Das Reichsgericht hat die ppm ehemaligen Bankdirettor v. Kriegsherm gegen das ilm ver- urtheilcnde Erkenntnis der Berliner Strafkammer eingelegte Re vision verworfen und das UrtheU der ersten Instanz, 3 Jahre 6 Monate Gcfängniß. bestätigt. Hamburg. Die HambUrg-Ainerika-Linie Hai am ver gangenen Sonnabend folgendes Telegramm an den Kaiser gerichtet: „Ew. Majestät wollen uns gestatten, unserer innigsten Freude Ausdruck zu geben üb« den glücklichen Verlaus, welchen uni« Gottes gnädigem Beistand die Wiederherstellung Ew. Ma,c- stät von den Folgen deS frevlen Angriffes genommen bat. Möchten Ew. Maiestät durch den beklagenswerthen Vorfall Sich nickt in der Uebenrugung erschüttern lassen, das die Liebe des Deutschen Volkes Ew. Majestät auf allen Wegen begleitet. Hamburg- Amenka-Linie." — Am anderen Tage ging folgende Antwort des Kaisers ei»: ^Zch danke herzlichst für de» Mir übmnittelteu Ausdruck theilnehmender Freude an Mein« fortdauernd fort schreitenden Wiederherstellung, Der bedauernswerthe Angriff inmitten dn gutgesinnt«! Bevölkerung Bremens wird Mich mcht beirren in dem Glaub«, an die Zuneigung des Deutschen Volkes und Weiterarbeit in den Mir von Gott gestellten Aufgabe» Nteiues Berufes. Wilhelm l, L."
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