23 Nikolaus Joachim Lehmann 1955 mit einer Arbeit über »Die elektrische Übertragung von Signalen«. Seit dieser Zeit war Barkhausen eine feste Adresse in der modernen Schwachstromtechnik, wie dieses Fach gebiet lange Zeit benannt wurde. Sein guter Ruf brachte ihm ein Jahr nach der Habili tation einen Ruf an die TH Dresden ein, wo er begann, ein Institut für Schwachstrom technik aufzubauen. Seine Professur war damals noch der »Elektrischen Meßkunde, Telegraphie und Telephonie« gewidmet. Im Mittelpunkt seiner Forschungen stand fortan die Elektronenröhre. In den Jahren des Ersten Weltkrieges kam ihr eine wichtige Rolle in der Nachrichtentechnik zu. Auch Barkhausen wurde für Rüstungsaufgaben nach Kiel zwangsverpflichtet. Dabei gelang es ihm und seinen Mitarbeitern, mit der Entde ckung und Untersuchung der so genannten »Barkhausen-Kurz-Schwingungen« einen Markstein für die künftige Radio-, Radar- und Fernsehtechnik zu setzen. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte das wirtschaftliche Interesse an der Nachrichtentech nik förmlich auf. Die Industrie förderte entsprechende Projekte der Wissenschaft, so dass das Schwachstrominstitut an der TH Dresden sich äußerst eigenständig entfalten konnte.