Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-30
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ti »ach d alles en von »»ritz, »lebe» lennen d nnd elt «n» -d. ocketz- Spiel cagen. ck bis ck ans Nack te am --mit innen n ein wäfte »r als nickt ne i» f der groß A. «t in Brr. des eben onn- r in »des >aft, die am eiter »ler eben isseS igen effe- t in neu der ,en. ein be» chr- iter leit >ter ter ind iii/ Der eiugetzürzte Laufkran in Berliu.Rummelsbnrg. Auf dem Neubau b. Großkraftwerkes Berlin-RummelSburg, deS grüßten seiner Art in ganz Europa, stürzte ein 76 600 Kilogramm schweres Laufkrangerüst aus 16 Meter Höhe herab. Zwei Arbeiter wurden getötet und 2 schwer verletzt. Da» einzige österreichische „Kriegs"-Lchm. Oesterreich besitzt nur ein einziges kriegsmäßig ausgerüstetes Donau-Patrouilleboot, baS als Polizelschiff benutzt wird. Die ehemals sehr starke Donan-Monilorslottille wurde durch den Frieden von St. Germain auf die Nachfolgestaaten ver teilt. Jutzoslaoien, Rumänien und die Tschechoslowakei er hielten die ehemals österreichischen Donauschifse, während Lte Kriegsmarine der Adria Italien und Jugoslavien zugr- sprachen wurde. Konflikt zwischen de« Vatikan und Mexiko. Der päpstliche Delegat, Bischof Georges Earuana, hat Mexiko verlassen und ist nach Havanna übersiedelt, nachdem ihm indirekt mitgeteilt worden war, daß seine Anwesenheit irr Mexiko unerwünscht sei. Ei« Zeichen der großen Wohnungsnot. Eine Wohnkolonie aus Eisendahugüterwage» in Hanno»«. Um der dringendsten Wohnungsnot zu steuern, hat di« Stadt Hannover eine Reihe alter Eisenbahngüterwagen versuchs weise zu Wohnungszwecken einrichten laßen. Dadurch sind Wohngelegenheiten entstanden, die den Vergleich mit vielen allen Staütwohuungen reichlich aushalten. Sie sind luftig, hygienisch einwandfrei und gesund. Durch »weck, mäßige Einrichtung sowie freundliche» Anstrich und geschick- teu Zusammenbau gibt die Siedlung, die richtige Straßen- züge und Hüse hat. ein nettes Gesamtbild. Der frühere Kronprinz soll Schloß Oets verlaße«. Schloß Oels in Schlesien, in dem der Kronprinz feit seiner Rückkehr aus Holland wohnte, soll auf Grund des Kompro- inißgesctzeS über die Fürstenabfindung an den preußischen Staat fallen. Deutscher Muttertag. Inmitten schwerer Lebenskämpfe, im Lärm und in -er Unrast unserer Zeit ist Gott sei Dank der deutsche Idealis mus nicht erstorben, well er mit deutscher Wesensart un trennbar verbunden ist — ein stiller Zug im deutschen Volks- gemüte. Fernab von staubigen Alltagsstraßen liegen die Sonnengärten, wo in Duft und Farbenpracht die Blumen blühen, die unser Gemütslcben hegt und pflegt. Und die Königinnen all dieser Blumen sind drei Rosen von seltener Schönheit; sie heißen: Heimat, Vaterlands- und Mutterliebe. Deutsche Dichter und Denker haben in Lieb und Wort die Mutterliebe gepriesen. „Wenn du noch eine Mutter hast, so danke Gott und sei zufrieden ...." Ein sinniges Wort ist geprägt: " „Es ist etwas Wunderbares um eine Mutter! Andere mögen dir gut sejn, aber nur deine Mutter kennt dich! Sie führt dich ins Leben, sie sorgt sich um dich, behütet dich. geht aus für dich in Liebe und hat für alles ei» Verzeihen! ' Sie entschuldigt noch, wo das Verstehen aufhört! Ein einzig Unrecht nur — ein einziges begeht sie. wenn sie zum letzten Schlaf die Augen schließt, um dich in dieser Welt allein zu laßen." ... Ja, Muttertreu ist täglich neu. und alles versteht und verzeiht einer Mutter Liebe! Und hat Dich das Leben ent täuscht und betrogen, nahm eS Dir selbst Hoffnung und Glauben — ein Herz bleibt Dir doch in der Welt, zu dem Du Dich flüchten kannst in allem Lctb, Las mit Dix fühlt und leidet, das Deine tretende Genossin in Lunkleu Stun den ist — das Herz der Mutter. Mit seinem letzten Schlag erst endet seine Liebe . . . „Und hast Du kein« Mutter mehr ....", erst dann wirst Du empfinden, weich' großes Glück, welch' reicher Himmelssegen mll ihr von hinnen ging. Was Du da verloren hast, gibt keine Welt Dir zurück. Drum darf auch Deine Dankbarkeit am stillen Hügel der Mutter nicht enden und Du mußt und wirst sie in Ehren halten, weit Uber das Grab hinaus, dein Lebe» lang. „Muttersprache — Mutterlaut, wie so wonnesam und' traut!" ist unser unveräußerliches Kulturgut, und „Das Lied, das meine Mutter sang" bleibt noch in spätem Greisenalter liebe, wehmutsvolle Er» innerung .... Dunkle Schatte» sind leid« heute üb« unser Volksleben auSgebreitet. llnd zu den dunkelsten ge. hört es, baß das Familienleben jetzt vielfach so sehr getrübt, ja zerrüttet ist .... Deutscher Muttertag! Ein Tag soll es sein, an dem di« deutsche Frau und Mutter aus ihrem bescheidenen, aufreiben den, unaufhörliche» Tagewerk herauSgcholt und ihr An erkennung, Dank, Liebe und Ehrfurcht sichtbar gezollt wer den soll — ein Tag, der ihr zu Ehre» so genannt wirb. Schon ist dicke Anregung Dr. Knauer» in weit«« Kreisen unseres Volkes in den Vorjahren auf guten Boden gefalle», aber die Teilnahme muß Allgemeingut aller Volksgenossen werden! Dazu soll nun die jährlich wiederkehrende Feier dieses Ehrentages dienen. Nach dem Vorbild des Auslan des, in dem schon seit vielen Jahren ein besonderer Weihe tag der Mutter gehalten wirb, ist nun beabsichtigt, am zwei te» Sonntag im Mai eine» deutschen MnttergeLenktag z« begehen. Gewiß, noch immer ist es so gewesen, daß alles Gute und Eble sich nur mit Mühe hat Bahn brechen können. Auch die Idee deS deutschen Muttertages wird Gleichgültigkeit, selbst Widerstände finden und sie überwinden müstem Dresdner Brief. Hochbetrieb herrscht im Verkehrswesen! Wie Kieler Sprotten sind Mann und Wetblein im Eisenbahnwagen zweimal zweiter Güte, in den Autobuffen und «traßelt- bahnen »«packt. Sonderzüg« und Sowderwage» reiche» kaum aus, um den Vorortverkehr zu bewältigen. An Len Endstationen speien die Fahrzeuge Masse» von Menschen aus. Wie Lava ergießen sich die Menschenströme in Li« Landschaft. Was geht denn vor? Wandern die Dresdner aus? Ich weiß sonst immer, was in Ler Stadt und der Bevölkerung »orgeht: aber letzt stand ich vor einem Rätsel. Wie ich nach Hause komme, tritt mir mein« Fratz in ihrem neuen, Hellen Kleid« entgegen und macht mir' den Vorschlag, mit ihr zur Baumblut zu gehen. Jetzt wußte ich, was der Hochbetrieb tm Verkehr zu bedeuten hatte! — Nun, La ein schöner, fast sommerlicher Tag war und di« Wetterberichte keinerlei Andeutungen von ein«« Wechsel in der Witterung bekannt gaben, so zog auch ich mir einen sommerlichen Anzug an und bummelt« mit meiner Frau lös. Am Postplatz«, bei Len Straßenbahnhaltestellen, war das Gedränge groß. Da Frauen im Gordräugeu besondere Fertigkeit besitzen, so kam denn auch mein« Frau mit einem Strahenbahnzuge früher fort als ich; trotzdem war ich eh« air der Endstation wie sie! Sie hatte nämlich kein Geld bei sich und mußte den Wagen bald mied« verlassen. Mit meinem Straßenbahnzuge kam sie nicht mehr mit fort, Len» der war überfüllt, und wenn sie nicht einen Bekannten ge troffen hätte, Ler ihr Las Fahrgeld borgt«, wären wir an diesem Tage wohl raum wieder zusawmengekommen. ' Die Fahrt war entsetzlich! Ich stand auf eiuer Platt form, eingekeilt, gequetscht. Auf be« etn«u Fuße fühlte ich einen reizenden Backfisch st«hen, der mir gewistermaß«» ans Herz gelegt war. Um nicht um de» Genuß der holden Berührung zu kommen, duldete ich dies« Belastung. Auf, meinen anderen Fuß aber stützte sich ein kräftiger Herr mit dem Spazierstock. Deutlich und schm«,haft fühlte ich die Stockzwinge sich in meinen Schuh Lohre«. Las war zuviel! Ich machte den Herrn aufmerksam. Ruhig -sägte er: „Nehmen Sie doch Ihre Füße weg!" Ich hatte ihn in Auseinandersetzungen über die Fürstenabfindung g«h»rt. Mit der Zeit macht« sich auch der Absatz meiner ragten. .Last empfindlich bemerkbar, aber ich hielt tapser aus bis zur Endstation. Befreit sah ich mich nach meiner Frau um, jedoch vergebens. Ich wollte eben anfangen, über die Um stände ihrer Abwesenheit zu philosophieren, als der nächste Straßenbahnzug eintraf, dem ich meine Frau entsteige» iah. Schon von weitem bemerkte ich ihre Mißstimmung. Selbst verständlich kam es zu einem erregten Gedankenaustausch so Laß wir bald im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses ftaNLen. Wie wir das ab« merkten, schlugen wir uns schnell seitwärts in bi« Blütenbüsche. Blütenpracht und Blüten duft und Frühliugsstimmung ließen uns bald unseren Groll, an dem ich natürlich schuld bleiben mußte, verwinden und wix genossen mit reiner Freude den Zauber der Baumblut. Nach zweistündiger Wanderung erreichte» wir eine Gaststätte. Wir hatte» Kaffeedurst und gedachten uns hier niederzulaffen. Aber Lokal und Garte» saßen knüppcldicke- voll von Menschen. Trotzdem blieben wir. Di« gesamte Bedienung schien taub zu sein für unsere Wünsche und so drängte ich mich selbst an den Schanktisch, um nach halb stündigem Stehen Kaffee und Kuchen zu erhandeln. Meine Frau hatte Len Auftrag, inzwischen einen Platz zu suchen, was ihr auch glücklich gelungen war. Hunger und Durst konnte» also fast ordnungsmäßig gestillt werden. Tann aber setzten wir unsere Wanderung fort, wobei uns ein ziemlich heftiges Aprilgewitter überraschte und begleitete. Wir ohne Schirme! So schön auch die Landschaff war, ein Unterschlupf in Ler Nähe wäre uns lieber gewesen. So mußte denn der neue veilchenfarbene Hut meiner Frau di«" ZwangStaufe über sich ergehen lasten. Meine Frau wütete, umsomehr, weil sie mir diesmal nicht die Schuld zuschieben konnte. > Jitschepttscheklitschemadenaß langten wir bet Ler Straßen, bahn an. Vom neuen Hut war nicht mehr viel vorhanden, nur noch veilchenfarbene Streife» über dem Gesicht und Löm Hellen, neuen Kleid meiner Frau. Werde» wir diesen Baumblutbummel jemals vergeffe»?, W.A. Köhler, GerichtSsaal. Mordprozeb Sittig. Am gestrigen Donnerstag begann der für zwei Tage berechnete Morbprozetz Sittig vor dem Schwurgericht. Den Vorsitz führt- Landgerichtsüirektor Dr. Schuster, Lie Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Arndt, die Verteidigung hat Justizrat Dr. Knoll übernommen. Die Anklage richtet sich g«gen den 1878 zu Sommerfeld geborenen, zuletzt in Dresden in der Lubwtg-Richter-Straße 17 wohn haft gewesenen Kaufmann Otto Friedrich Albert Pau! Karl Sittig, bisher unbestraft, der beschuldigt wird, „am Nach mittag des 1. Februar d. I. seine geschiedene Ehefrau Martha Sittig geborene Böhme in der bisherigen gemein samen Wohnung vorsätzlich und mit Ueberlegung durch einen Messerstich in Leu Hals (Genick) und Revoloerschüste schwer verletzt zu haben, wodurch am anderen Tage deren Tod .eintrat. Verbrechen Les Mordes nach 8 211 des StGB.- .1 <
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder