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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-30
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1926
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EsMäUßMiRenT' - Cantate-^' - vsalm 91. tzr.Ich will lobsingen deine« Namen, du Höchster . Gtn,et dem Herne! Die Lett der Lerchengesana» ist gekommen.»»er -Sri« nicht mit Entzücken den Jubel der kleinen Gänger aber den Geldern und wenn'« auch immer nur dieselbe kur», Melodie ist? u Und nun «ar erst die Menschenstlmme! Selch«» Musik» instrument kann all« Wonne und all« Lrauriäkeit der Seel» unmittelbarer, ergreifender auSströmen al« «in« Menschen», stimme? Sie ist freilich auch da« einzige Instrument, ^a«. Menschen nicht erfunden haben. sondern da« nn« Gott ge schenkt bat. -eyk» v ^ss So gebrauche seine Gabe und; singe,*» singe! Aber nicht ichlüfprige Couplets und zweifelhafte'Schlager de« Tage«, dafür muht du dir zu gut und da« aottgeschenkte Jnstru».' ment dir zu kostbar sein. Singe von allem Schönen in dieser Welt und — verqitz e« nicht! — singe dein« Glauben«lieder, singe dem. der dir die herrliche Gabe gegeben.hat, Loh und Dauklieder. Nicht nur Bittltedrr.^ Da» kannst du auch tum" aber dem Gesang fehlt etwa«, wenn nicht Lob und Dank, bindurchklingt. Echter Christengesang mutz wie der Lerchen» , gelang sein, der jubelnd zum Himmel empor steigt. Oder fehlt e« dir an Anlaß zum Danken ? Schau um dich!; Danke für den Frühling, der di, Erb« wieder willig macht? dir da« »rot zu bereiten, dank«, daß du noch im Lichte wandeln kannst; danke, daß du Glaube und Hoffnung haben darfst; danke für hundert Dinge in deinem Leben, die nicht elbstverstiindlich waren. E« gibt solche, ganz gewiß. Suche i« nur. »Blumen sind an jedem Wege zu finden'. Di« Veilchen blühen verborgen, aber wer sie sucht, findet sie und reut sich ihrer. 4 Und nimm dein Gesangbuch zur Hand und singe mit den Demen. Du wirst dir manche Sorge vom Herze» her« unterfingen. Gehe in die Kirch«, hör« oort aber nicht nur die Predigt, sondern singe die Lieder von Glauben und Hoffnung mit innerer Anteilnahme, lab die Worte, die du fingest dir durch deine Seele geben, und e» wird nicht lange dauern, bis du mit freudigem Munde einstimmst in den Chor der dankenden und preisenden Gemeinde. Fl.—H. ' 'r» Oertliches m,d SiMfcheS. Riesa, den 30. April 1926. L - —* Wettervorhersage für 1. Mai.» (Mit- geteilt von der Sachs. LandrSwetterwarte zu Dresden.) Zunächst noch weiterhin warm. Ziemlich beiter bi« wolkig. Im weiteren Verlaufe zunehmende Neigung zu Gewittern oder aewitterartigen Störungen. Schwache bi» mäßige südöstliche bis südliche Winde. —* Daten für den 1. Mai. Sonnenaufgang 4,34 Uhr. Sonnenuntergang 7,21 Uhr. Mondaukgang 11,21 Uhr N. Monduntergang 6,51 Uhr« B->—*1851: Der prot. Teologe Eberhard Nestle in Stuttgart geb. lgest. 1913). 1862: Der Schriftsteller Marcel Prsvorst in Baris geb. 1873: Der Reisende David Livingstone ain-Baug- weolosee geft. (geb. 1813). 1915 (1.-3.): «Schlacht von Gorlice-Tarnow. 1918: Die Deutschen besetzen Sebastopol. —* G e IN e i n sa m e L i v u n g - e s R a te s u n b d e r Stadtverordneten zu Riesa am Dienstag, den 4. Mai 1926 nachmittags ii.3o Uhr in der Aula der Oberreal- schulc. Beratung über Abschnitt 13, 8 17 Abs. 2 des 3. Nach trages zur Berfassung der Stadt Riesa. — Hieran anschlie ßend öffentliche Ltadlvervrdiietensitzling: 1. Auswertung der Geschäftsanteile der Spar- und Baugenossenschaft Gröba. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schinkel. 2. Gewährung einer Entschädigung au Herrn Bürgermeister Naundorf für Er stellung eines Dienstraumes in der früheren Gemeinde Merzdorf. Berichterstatter: Herr Stadtv. Urbach. 3. Abrech nung über die Formsandgeivinnniig im Rechnungsjahre 1923 24. 4. Raisbefchlutz, die Finanzierung des Jugend- berbergeausbaues bctr. 5. Ersatzwahl für -je Oberrealschul kommission. 6. Abkommen mit den Derrcn Günther und Lasch, Arcalaustansch, Flurstücke 29, 28 und 3l) Les Flur buchs für Weida vetr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Billing. 7. Einstellung von 25 009 M. sür Arbeitsnachweis und Er- werbslosensürsorge in den diesjährigen Haushaltplan betr. 8. Einstellung einer Medizinalpraktikantin für das Stadt krankenhaus und Bewilligung von 450 M. sür eine Zimmer- auSstattung im Stadtkrankenhanse. Berichterstatter: Herr Stadtv. Jurmann. 9. Uebernahme einer Garantie für -te Kraftwagenlinie Meißen—Riesa. 10. Rechnung des Gaswer kes auf 1924/25. Berichterstatter: Herr Stadtv. Weckbrodt. 11. Rechnung des Wasserwerks auf 1924/25. Berichterstatter: Herr Ltadiv. Weckbrodt. 12. Ortsgesetz über Ruhelohn und Hinterblicbenenversorgniig für die Arbeiter der Stadt Riesa detr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Kitz. Nichtöffentliche Sitzung. —* T a s t r a g b a r e E h r e u z e i ch e n am weiß- zrüncn Bande in Bronze sür 25jährige nnunter- orochene Tätigkeit bei derselben Firma verlieh die Handels kammer Dresden dem Borarbeiter Herrn Friedrich Pohlink aus Nickritz bei der Firma Marmorwerke Gustav Schulze A.-G. in Riesa; die Ueberreichung erfolgte durch das Kammcrmitglied Herrn Willi Braune, Riesa. —* Iwan Schön cbaums „Deutsche Hymne' auf dem Siegeszuge durch die befreiten Ge biete und S ü d d e u t s ch l a II d. Kaum eine Woche ver seht, in der nicht Schönebaums „Deutsche Hymne", die im Vorjahre zum Sächsischen SängcrbundesfesteA in Dresden gesungen wurde, zu großen vaterländischen T Feiern und Sängerbunbesfesten in West- und Sübdeutschland oufgeführt wird. Hatte sie zuletzt zur Jubelfeier des berühmten Neebr- scheu Mänuerchores in Frankfurt a. M. beispiellosen Erfolg, so wird sie am 2. Mai vom Stuttgarter Singchor unter Pro fessor Nack mit dem LandeStheaterorchester in der Stuttgar ter Lieberhalle erklingen. Leider kann der Komponist der an ihn ergangenen Einladung zum Gastdirigteren nicht Folge leisten. —* Der Mai. „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus. Da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus!" So singt ein bekanntes Volkslied unbekümmert, und besonders die Schlußverse kennzeichnen treffend die frische, fröhliche Wanderlust, zu der die jugendfrohe, in saftigen, leuchtenden Farben prangende Natur im Mat anregt. Die Bäume hatten es zwar eiliger mit dem Ausschlagen, als cs das erwähnte Matlied wahrhaben will; denn schon der März hat ja die ersten Knospen sich öffnen und ihre schneeig weiße ober zartrosasarbene Pracht entsalten lassen. Längst hat die Erde auch schon ihren reich gestickten, grünen, ewig modernen Frühjahrsmantel übergeworfen, und in der Ferne leuchten aus dem winterlichen Schwarzgran des Berg waldes weithin immer mehr sich ausbrettende hellgrüne Flecke, bi« gleichsam von Tag zu Tag bas siegreiche unauf haltsam« Vorbringen des Frühlings verfolgrn lassen. „Wenn die milden Lüste wehen", da erklingen so recht mit jubelnder Lust über die grünen Fluren die Mailteder, trinkt das Auge durstig die lang entbehrte Schönheit der Natur in sich hinein, atmet die Lunge in vollen Zügen den würzigen Wald- und Wiesenbiist, pflück«» freudige Hände leuchtend gelbe Schlüsselblumen, das liebliche blaue Betlä-en, das zarte Vergißmeinnicht. Eine Fülle von Liedern liat das Volk, haben volkstümliche Dichter dem beliebtesten der Monate gewidmet und zahlreiche alte, feierliche Volks bräuche begrüßen das Erscheinen dieser schönen Zelt. Nicht umsonst hat der BolkSmunb aus dem althochdeutschen -Vinuemonat". da» eigentlich .Weidemonot" bedeutet, als monat* vorgenommen, entsprtcht doch diese v viel hiBernn Maße al» der spezialere, «inseh »ouü dem ««««» vorstellungStntzntt, c 'de« Volke» mit de« Mai verbindet, «einen Namen Kat -der Mat von »er römischen SSttt» ««ja, »er Tochter de» iyannu» und Gattin de».vuleam ' " ^«»eichüim- in i, «inseitigere Seide» ichatt, de« da» Naturgefühl intzet. «einen Namen hat imtscheu «dttin Maja, »er Tochter de» I 5lud, in her die «Siner Ne im» Hltn^Frützll««^verehrten.' Man ich ei» trRatige» Gch«rt». / " ' chieddehrauubeude^dchstscher Bühnenkünstler. Mit Ablauf der-Sptelsatfon und »er «enronstttuieruug der «lckftsch«, Lande,bühne Ichetdeu^. a. auch zwei believtc Mitglieder der Bühn«, hte Herr«« Gustl .««rg «rund Eurt Th 1 el« au»te» verhaude der Lande»» .bühne au». Beide Herren molk» st« morgen Sonnabend funk Sonntag von ihren Riesaer Kunstfreunden verabschiede« und veranstalten zu diese« Zweck, an bette« Tag« im 'Gast Gromenude eme» Abschiedsabend in ««statt «ine» heitere« Vortragsabends. Betbe Bühnenkünstler find de» Riesaer Freunde» wohl »och in bester Erinnerung: Curt Thiele- der glänzende Vertreter goldenen Humor», Ernst Betger, der gewandte vahneu-Noutinter, wie er stch treffend al» Advokat Bereut i» .Fallissement" von Bjvrnstferne Bjvrnso» »«igle. Jedenfalls steht «tu gennß» -reicher Abend bevor.' Die Herren kommen mit eine« reich» ^haltigen Repertoire und in der löblichen Absicht, allen Be» tsucheru die «rillen und Sorgen de» grauen Alltag» zu ver- tscheuche« und ihn«« einig« frohe, bettere Stunde« zu biet««. Der Verlauf d«r Retch»a«s««bh«1t»- woche. vo« LanbedauSschi^ für -ogientsch« BolkSbeleh- rung wird un» geschrieben: Dl« RetchSgesundhettSwoch« ist vorüber." In einzeln«« Orten unsere» engere« Vaterland«» sind mehr oder weniger umfassend« Vevanstaltunaeu noch im Vang«. Au» all«« Teile« Sachsen» wird von lebhafter Beteiligung Verichtet. Da» GretSimdschrelbe« für Schüler hat groß«« Anklang gefunden. Wenn nur «in kleiner Teil der audgestreute» Gesunbhettdanreguna«« fruchtbaren Boden gefunden hat und «etter wirke« wird, ist ter Zweck der Reichsgesundheit» «oche al» Anfang «tner anhaltenden gesundheitlichen Bolkrbilbung «»reicht. —* Stresemann spricht morgen im Rund- funk. Der Neich«außenmintster Dr. Stresemann wird morgen ab«nd 7.«v Uhr im Rundfunk über den Ber liner Vertrag mit Rußland sprechen. —* Motorpflugkursus. Di« SrelSbirektion der Landwtrtschaftdkammer Dresden beabsichtigt — wie wir von der Pressestelle der Laudwirtschaftskawmer erfahren — Ende Mat erneut eine« Motorpflugkursus abzuhalten. Näheres hierüber wird noch in den Tageszeitungen und dem Amtsblatt der Landwirtschaftskammer (Sächsische Land- wirtschaftliche Zeitschrift) brkanntgegebe» werden. * —* BelehrungSauflug nach Bayern. Wie wir von der Landwirtschaftskammer erfahren, ist beabsichtigt, in ber ersten Hälfte d«S Juni — voraussichtlich am 12. Juni — bei genügender Beteiligung einen Belehrungsausflug in da» a« Sachsen anschließende Rinderzuchtgebiet Bayerns zu unternehmen. Die Veranstaltung geht von der KretS- direktio» der LandwirtschaftSkammer Dresden (Moltke- platz 4f auS, wohin auch die Anmeldungen zu richten sind. —RH. Die Berufsvertretungen de» Hand werks zur Aufwertungsfrage. Zu dem von Jn- tereffenverbänden zurzeit betriebenen Volksbegehren, womit eine Abänderung der Aufwertungsgesetze vom 16. Jult 1925 verlangt wird, haben die Vorstände des Deutschen Hand werks- und Gewerbekammertages und des ReichSverbanbeS Les deutschen Handwerk» in ihrer letzten Sitzung vom 2V. und 21. April eingehend Stellung genommen. Die Vor stände der Spitzenverbände des Handwerks sind überein stimmend der Ansicht, baß die ganze Angelegenheit mit dem größten Ernst zu behandeln ist. Insbesondere muß die Aufwertungsfrage wegen ihrer außerordentlichen wirtschaft lichen Tragweite nur nach Len Verhältnissen ber Gesamt- wirtschaft beurteilt, sie darf niemals nach reinen privatwirt- schastlichcn Gesichtspunkten betrieben werden. Die Spitzen verbände des Handwerks richten daher an olle Handwerks organisationen das dringende Ersuchen, nach Möglichkeit aufkläreud zu wirken, damit nicht durch die Betreibung des Volksbegehrens eine neue, schwere Erschütterung in die deutsche Wirtschaft hineingetragen wird, ber die Wirtschaft nicht mehr gewachsen sein wür-e, Bon den gesetzgebenden Faktoren erwarten die Spitzenverbände des Handwerks, daß sie dem Begehren nach einer Abänderung ber Aufwer- tungsgesetze mit aller Bestimmtheit entgegentreten. —RH. Die Berufsvertretungen des Hand werks zu dem von den Gewerkschaften gefor derten paritätischen Ausbau der Berufs- kam mein. Zu der von den Spitzenorgantsationen -er Gewerkschaften an die Reichsregierung gerichteten Eingabe wegen paritätischer Besetzung -er Berufskammern haben die Vorstände des Deutschen Handwerks- und Gewerbe kammertages und des ReichSverbanbeS des deutschen Hand werks in ihrer Sitzung vom 20. und 21. April Stellung ge nommen. Sie haben dabei den paritätischen Ausbau der öffentlich-rechtlichen BerufSkammern der deutschen Wirtschaft im allgemeinen wie des Handwerks im besonderen abge lehnt. DaS Handwerk ist bereit, mit seinen Gesellen ge meinsame berufsständische Zusammenarbeit zu leisten, so fern eine geeignete Form für diese Zusammenarbeit gefun den wird. Eine paritätisch aufgebaute EtnheitSkammer kann nicht als geeignete Grundlage anerkannt werden. Das Zusammenarbeiten kann etwa nach den Vorschlägen des vor läufigen Reichswirtschaftsrates unter grundsätzlicher Tren- nung der Körperschaften für Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch gemeinsam zu bildend« Ausschüsse stattsinden. —RH. Um den Betrat beim Reichskommis» sar für das Handwerk. Die Vorstände des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages und des Reichsver bandes des deutschen Handwerks haben in ihrer Sitzung vom 20. und 21. April auch zur Frag« der Besetzung des Beirats beim RetchSkommtssar sür da» Handwerk Stellung genommen. Sie bedauern die von Angehörigen ver schiedener Fraktionen im Reichstag gestellten Anträge, wo nach auch Gesellen alS ständige Mitglieder im Beirat be teiligt werden sollen. Eine paritätische Umbildung des Bei rat» lehnen die Berufsvertretungen des Handwerks um deswillen ab, weil die Erfahrungen aus dem früheren Hanbwerkerbeirat beim Reichswirtschaftsministerium lehren, daß eine praktische Arbeit auf paritätischer Grundlage nicht geleistet werden kann. So sehr die Berufsvertretungen des Handwerk» die parlamentarische Mitarbeit der Ver treter aus den Kreisen ber bürgerlichen Fraktionen bet der Vorbereitung von Gesetzentwürfen anerkennen, halten sie doch die ständige Hinzuziehung von Abgeordneten LcS Reichstag» zum Beirat beim Relchskommissar für da» Hand werk nicht für empfehlenswert. Der Beirat beim NeichS- kommiffar ist zur Vorprüfung berussstänbischer Fragen be rufen. Die Selbständigkeit berussstänbischer Arbeit soll möglichst durch die bei Hereinnahme von parlamentarischen Vertretern schlechterdings unvermeidbare parteipolitische Rücksichtnahme nicht beeinträchtigt werbe». -RH. Die sozialpolitischen Richtlinien für die Berufsvertretungen des Handwerks. Mit Rücksicht ans die demnächst zu erwartende Vorlage einer Reihe wichtiger sozialpolitischer Gesetzentwürfe haben die Vorstände de- Deutschen Handwerks- und Gcwerbekam- mertages und des Rrichsverbandes des deutschen Handwerks in ihrer Sitzung vom 20. und 2t. April über die Richtlinien der von ihnen zu befolgende« Sozialpolitik bcraicn. Es ergab fick ttebereinstimmung darüber, baß unbeschadet einer gemeinschaftlichen Zusammenarbeit mit den Spitzenverbün- den der wirtschaftliche« Unternehmerkreise die Haltung ber 'MkkllMWMMi-M »«» HäurMer» geMBWBs vorliegenden Srgae« nur durch bi« eigene«« wirtschaftliche, nnb soziale» BejLrfntffe de» Handwerk» besttmntt »erde, darf. —« veamSenheletttanntz n»t«,h«»Gchutze »erSmUnnttät. Boni LandeAnerban» d«r höhere« Beamte« Sachsen» wirb «n» „schrtebeft: „In »er letzten .Vvlsttzun« d<» Landtage» vo» m. tztt>rtl hat d«r Aba. Dr. Schmink« et«, in Vertretung der Negierung der Sitzung beünahnWd«» OberregirrungSvat, Ohne daß dieser irgend- welche« Anlaß gegeben hatte, durch arobe Schtmpsworte be- letdigt. Di« Beleidigung ist in Öffentlicher Sitzung unter dem Schutze der Immunität gefalle«: der Beleidigte mußte -tenstltch anwesend fein; die Immunität de» Beleidigers /machte thm jede nicht gewaltsame Abwehr unmöglich. Das Urteil über «tue solche Handlungsweise können wir ber Veffentltchkeit überlasse», ebenso darüber, ob ein zwei maliger Ordnungsruf dafür ein Ausgleich ist. Wir «rwar- ten bei der Allgemeinheit verstäuüut» für di« Notwendig- kett, derartige Vorgänge unmöglich zu mache». ES darf 'nicht dahin kommen, daß unsere Dienstpflicht mit der Wah- rang unserer persönlichen Ehre in Widerspruch gerät." *Dt« Frühjahrsblumenschau in ber Dresdner Gartenbau.Andstelluna. Dergeftrige Besuch ber Frühjahrsblumenschau in be» Hallen war stun- deuwetse so stark, daß man nur tm Schritt vorankommen konnte. Tatsächlich ist gerade dies« Schau in viele« Sälen «och schöner geworden al» zu Beginn, weil eine Reihe von Blumen weiter aufgeblüht ist oder andere Exemplare durch neue ersetzt wurden. Go ist beispielsweise auch «in« neue Fltederballe ber Firma A. Meifchke, Dreöüen-Laubegast, etngertchtet worben, di« getriebenen Flieder z«igt in weißen und rosa Farben. Der Hintergrund vo» Ktrschlorbeer macht sich in dieser Halle besonders gut. ES sei noch einmal mit Nachdruck auf die LoSwiger Halle aufmerksam gemacht, in der eine bisher wohl nur selten gesehene Orchtdcenfchau der bekannten Orchideenzüchtcr Nikolai und Wtcbow gezeigt wirb, die in ihrer Vollständigkeit und ber Seltenheit ihrer Exemplare wohl einzigartig dasteht. Auch -te Schntttrosen- hall«, die im Publikum so lebhaften Anklang fand, ist durch neue Exemplare seltener Frührosen ergänzt worben. Da die FrühjahrSblumen-ErüffnungSschau bestimmt am Sonntag, den 2. Mat, ««schloffen wird, dürfte sich bringend empfehlen, diese nie gesehene Älumenpracht in den Hallen noch einmal anzuschauen. Den Eingang in die Hallenschau kann man sowohl von der Dtübelallee aus durch die Kuppelhalle, wie auch durch den Eingang Lennsstraße nehmen, wo man seit wärts in die Hallen gelangen kann. —* Keine Gommer- und Winterfahrpläne mehr. Bon der Reichsbahnverwaltung wurde für ihre Fahrpläne «ine neue Bezeichnung gewählt. Seither be standen ein Gommerfahrplan, der im Mai eines jeden JahreS in Kraft trat, und ein Wtnterfahrplan, der vont Oktober ab gültig war. Vom 15. Mai ab wird eine neue Bezeichnung gewühlt. Danach wird ber Jahresfahrplan in einen „Sommerabschnitt" und einen „Winterabschnttt" zer legt. Di« alten Bezeichnungen kommen in Fortfall. —* Wiederherstellung der Fahrpreis- ermäßtguna für Jugendpflege. Durch die Bc- mühunge« des Retchsministeriums beS Innern, die von den übrigen beteiligten amtlichen und nichtamtlichen Stellen nachdrücklich unterstützt wurden, ist erreicht worben, daß die Fahrpreisermäßigung zugunsten ber Jugendpflege am 1. Mai wieder auf 50 v. H. festgesetzt worden ist. —"WissenschaftlicheBallonflüge. Während de- Monats Mai werben täglich um 8 Uhr morgens von den meteorologischen Instituten ber ganzen Welt kleine Bal- Ions mit Registrierapparaten ausgelassen. Die Aufstiege dienen der wissenschaftlichen Erforschung der hohen Luft schichten. ' Es wird dringend gebeten, auf die mit Fall schirmen zur Erde herabkommenden Registrieravparate zu achter« und sie unter Berücksichtigung ber beigefügten An leitungen gegen eine Belohnung den zuständigen meteorolo gischen Stationen wieder znzusendcn. —»Neues Mitglied des Landesgesunb- heitsamteS. DaS Ministerium des Innern gibt bekannt, daß der Divisionsarzt ber 4. Division und Wehrkreisarzt Generalarzt Dr. Gruner zum ordentlichen Mitglied« ber 1. Abteilung besSandesgesundheitsamtes ernannt worden ist. —* Verlegung der Internationalen Hunde- auSstellung in Dresden. Die für den 26. und 27. Juni geplante großzügige Hundeausstellung sür alle Raffen mutz mit Rücksicht auf die Mitte Juni angesagte Kartell ausstellung in Berlin und die in Dresden noch bestehende Hundesperre aus den 4. und 5. September verlegt werben. —* Verbandötag der landwirtschaftlichen Genossenschaften Sachsens. Wie wir von der Pressestelle der Landmirtschastskammer erfahren, findet am 27. Mai in Dresden, Vereinshaus Hospiz, Zinzendorfstraßc, ber diesjährig« Verbanbstag ber landwirtschaftlichen Ge» nostenschasten Sachsens statt. Neben der Erledigung der laufenden Geschäfte steht auf der Tagesordnung ein sehr wichtiger Vortrag von Professor Dr. Brinkmann (Bonn) über „Die genossenschaftliche Betätigung der amerikanischen Landwirtschaft". Im Interest« der außerordentlich inter- estanten Tagesordnung wird um möglichst zahlreiche Be teiligung gebeten. Strehla. Die Einweisung des an Stelle des ver zogenen Organisten A. Schubert nengewählten kirchenmusi- kalischen Beamten, Herrn Lehrer Schönitz, erfolgt am Sonn tag vormittag im Hauptgottesbtenst. Großenhain. Vermutlich durch den Rauch einer rangierenden Lokomotive scheute am Montag nachmittag das Pferd des MühlenbesitzerS O. Thürigen, Banda, am Bahnübergang« nach Walda. Frau Thürigen mit ihrem Sohne, der das Geschirr sjihrte, und Frl. Haacke aus Görzig, die Schwester der Frau Th., waren nach Besorgungen in Großenhain Luf dem Heimwege begriffen. An der oben bezeichneten Stelle ging das scheue Tier durch und über rannte einen Grenzstein, die Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert. Hierdurch erlitt Frau Th. eine große Fleischmunde „ am Kopfe, Hautabschürfungen an beiden Händen und vermutlich «inen Beckenbruch, bei Frl. Haack« war starker Bluterguß am Oberarm die Folge, während Th. jun. mit dem Schrecken davonkam. Der Wagen mar vollständig demoliert. Nachdem Dr. med. Sämmaiin die erste Hilfe geleistet hatte, konnten die Verletzten ihrer Heimat zugeführt werden. * Meißen. Im Februar ds. Js. beschlossen die ckit» metndeparlamente von Meisatal nnd Niederjahna die Ein- verleibung -cs letzteren Ortes »ach Meisatal gegen die bürgerlichen Stimmen von Meisatal; die Einverleibung wurde für 1. April in Aussicht genommen. Just zur selben Zeit, da der KreisauSschuß die Einverleibung genehmigte und der Zeitpunkt der Wirksamkeit da war, fand ein: neue Abstimmung über den zu vollziehenden Vertrag im Gc- meindcparlamente von Nkcderjahna statt mit dem über raschende»« Erfolge, daß von 7 Stimmen 4 gegen und 2 für -te Eingemeindung waren, während ein Mitglied stch nicht an der Abstimmung beteiligte. Unternommene Schritte bei de» Oberbchörüe» bliebeu selbstverständlich erfolglos nud das ländliche Niederjahna muß sich nun in sein Schicksal in der Arbeiterwvhngrineinbe Meisatal ergeben. — Drnm prüfe, wer sich ewig bindet! Meißen. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist am 28. d. M. im 71..Lebensjahre zu Meißen der Oherregiernnge- baurat a. D. Max Ringel verschieden. Er hat zunäivst vom 1. Januar 1905 an das Staatliche Straßen» nnd Wasser- bauamt Meißen I, nach Vereinigung beider Straßen- und Wasierbanämter diese aemetnsam bis Ende Juni 1922 ver-
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