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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-02
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1928
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«rzig »et «tretzu». Am Abend vor der Walpurgisnacht müssen biS um S Uhr alle Ställe gereinigt sein; die Stalltüren müssen fest verschlossen werden, und an ihren Außenseiten solle» Besen liegen. Die Sage spricht der Einhaltung dieser Handlun gen einen Schutz gegen die bösen Geister zu, die wäh rend dieser Nacht ihr Unwesen besonders stark treiben solle«. mündlich. Die Glaubitzer Tage«. Um das Dors Glaubt- bei Riesa und seinen Busch spielt auch eine Anzahl Sagen, die der Beachtung wert find; so soll vor Zeiten vor dem Glaubitzer Busche ein großer See gelegen haben. Etwa dort, wo heute die Rittergutsflur geteilt wird vom Nünchritzer Weg. Am User dieses Sees lag et« schöne- Grafenschloß, in welchem ei» alter Graf mit seiner Tochter wohnte. Dem Grafen war In jungen Jahren die Krau ge storben, und seit der Zeit ließ er stch seinen Bart aus Gram nicht mehr schere«. Täglich mußte seine Tochter mit einem goldenen Kamme den Bart pflegen. Da machte ihr aber wenig Freude, «ud eine- Tage» wird fie ungeduldig und zaust beim Kämme« Len Bater. De» packt die Wut, er nimmt de« Jagdspieß und sticht die Tochter nieder. Da erhob sich ein Sause» und Brausen in der Luft, die Mauern bebten und wankten, und -a- ganze Schloß sank mit Donnerkrachen hin unter ans -en Grund de- See- und wohl gar noch tief in die Erde hinein. Das Wasser strömte und eS blieb nur soviel übrig, wie man heute noch steht. Run sitzt der alte Gras in der Tiefe mit seinem langen Barte, -en Mordsptetz in -er Rechten. Die schöne Grafentochter aber stetgt aller hundert Jahre empor und sucht jemand, der in -er Mordnacht geboren ist und zugleich ein Sonntagskind ist und sie lösen will. Ein Bursche au» Nünchritz soll einmal mttgegange» sein; er hat stch aber umgefehen, und -aß war sein Glück; denn der Weg geht durch dunkle Schluchten, In denen e» von giftigen Würmern wimmelt. Schlangen ringeln stch -er Jungfrau um -en Hal- und zische» dem Erlöser entgegen. In der wette» Höhle muß er -em Alte« mit -em goldenen Kamme den Bart kämmen bi- jedes Härchen einzeln herabhängt. Dau« ist »er Bann ge brochen. Da- Schloß wird al-bald t» die Höhe steige«, die Wasser quellen empor und fülle« die alten User. mündlich. An diese Sage schließt stch eine Anzahl ähnliche, verwandte Erzählungen an; so die vom versunkenen Schloß. Dort, wo der alte See liegt, stand vor Zette» et» Schloß, da» in -le Tiefe gesunken ist. Eine Jung- frau ist in ihm verbannt, die aller hundert Jahre auf die Erde heraufkommt, um jemand zu suchen, der sie erlösen kann und will. Wer fie erlöst, hebt den Schatz, der tm versunkenen Schlöffe verborgen ist. Der un sichtbare Eingang zam unterirdischen Schlöffe ist bet der alten Eiche, die man auf dem Wege von Glaubttz «ach Nünchritz link- vor -em Busche stehen steht. mündlich. Man erzählt sich in der Sage ferner, daß dort, wo da» Schloß versunken ist, später ein wilder Birnbaum gestanden haben soll. Dieser ist nachher ausgerodet worden, und von der Zeit an gibt eS an der Stelle keine Ruhe mehr. mündlich. Die weiße Jungfrau, die in dem versunkenen Schloß verbannt fein soll, ist nach den Erzählungen »e» 1898 verstorbenen Glaubitzer Bahnwärters L. so ¬ gar etnmal bet diesem tm Bahnwärterhäuschen de» Nachts erschienen und hat ihn aufgefordert, mit ihr zu gehen; eS solle sein Glück sein, denn er könne sie erlösen. Sie soll ihm geboten haben, auf dem Wege nach dem See sich nicht umzusehen und auch nichts zu reden, denn das wäre sein Schade. Drei Nächte hinter einander ist sie im Bahnwärterhaus erschienen und als sich L. in der -ritten Nacht auch geweigert hat, mit ihr zu gehen, soll sie ihm gesagt haben, -aß sie nun wieder hundert Jahre warten müsse, bis sie auf Er lösung hoffen dürfe mündlich. Am östlichen Rande des Glaubitzer Busches, wo der Weg nach dem Dorfe Roda führt, steht eine uralte Birke. Auch um diese spielt ein Sagenkranz. Ein Glaubitzer Bauersmann kommt eines Nachts mit dem Schiebbock von Roda. Bei -er alten Birke setzt er ab, um stch ein wenig zu verschnaufen. Da sieht er vor sich au der Birke einen schwarzen Hund sitzen, der so groß wie ein Kalb war. Er geht auf ihn zu und will ihn mit -em Tragband wegjagen. Der Hund rührt stch nicht vom Fleck. Da weiß der Landmann Bescheid. Im weiten Vogen fährt er um den Hund herum und at er sich nach längerer Weile nach ihm umsieht, ist von dem Tiere nicht- mehr zu sehen. mündlich. Et« andermal gehen zwei Männer am Busche ent- lang. Wie sie an der alten Birke sind, drängt sich der eine plötzlich dicht an -en anderen heran, ohne ein Wort reden zu können. Erst draußen, wo stch der Weg nach Eolmnitz zu wendet, findet er seine Sprache wieder und erzählt seinem Nachbar, -aß von der Birke an -er große Hund neben ihm hergelaufen sei. Sein Begleiter hat indessen nicht» von der Erscheinung gemerkt. mündlich. Zwet Eageritzer Einwohner kommen eines nacht» auf dem Heimwege an -er alten Birke vorüber un sehen dort ein Licht vor sich. Sie glauben, -aß ihnen ein Wagen entgegenkomme, und warten, um diesen vorbetzulassen. Da- Licht aber wird plötzlich größer und größer, und nimmt in Gestalt einer feurigen Kugel seinen Weg nach dem Dorfe zu, wo eS zur Flamme anwächst. Nicht» andere- denkend, al» daß Feuer tm Ort au-gebrochen sei, eilen die beiden auf schnellstem Wege in- Dorf, wo sie aber gewahr wurden, -aß fie von einer Erscheinung trregeführt worden find. Wett und breit war nicht» mehr von -em Feuer scheine z« sehe» mündlich. In früheren Zetten stansen au oer mittleren Kanalbrücke 1» Glaubttz drei große Bäume. Man weiß nicht mehr genau, ob e» Tannen oder Kiefern ge wesen sind. Bet -er Baumgruppe lagen de» nacht» nun manchmal Reiter ohne Kopf, die einen große» Hund mit sich führten. Einmal kam eine Magd und ein Knecht auf dem Nachhausewege au» der Schenke zu ihrer Dienstherrschaft in Moritz über diese Mittel- brücke. Da begegnet ihnen der große Hund. Der Knecht warf nach ihm, aber nichts half, um ihn zu ver jagen. Der Hund ließ sich nicht vertreiben, sondern verfolgte den Knecht auf Schritt und Tritt, wie dieser auch gehen mochte. Auf seinem Hofe angekommen, rief er seine Herrschaft; die Bauersfrau, die -en Hund auch gesehen hat, ries ihm alsbald zu, er solle sich ein Stroh- seil um den Hals wickeln. Da» tat der Knecht denn auch, und sofort war er den Hnnd los. Hätte er da» Strohsetl nicht um den HalS genommen, so wäre e» sicher sein Tod gewesen. Steglich. «Fortsetzung der BolkSsagen in der nächsten Rr.j Druck und Berlag von Langer u. Winterlich. Rtela. — tzür g» Redaktion verantwortlich: Letnrich Ublemann. Rtela. Mütter zur Assege der Keimatkiebe, der AeimatsorsPung «nd des Aeimatschnhes. Erscheint in zwangloser Folg, al« Vellage zum Riesaer Tageblatt mttrr Mitwirkung de» Bereich Heturattuuseum tu Rtes«. ' u«h»ma, «ach «u «»«m. Nr. 1 Mesa, S. Jammr IstW L. S-tzVW
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