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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-05
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1928
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in in O ertliches und Sächsisches. Riesa, den S. Januar 1928. —* Wettervorhrrsaae 'Nr den S. Jannar ."(ligeteilt von der Sächs. vande«wetterwarte »u Dre»den.. 28«ckselbaft« Witternna. Teil« stark, teil« leicht bewölkt, vereinzelt Regenschauer. Temperaturen tm Flachland, einige Grad über Null. Frostarenze im Sebira« etwa »wischen 400 und »Ott Meter schwankend. Ziemlich leb« haste Lnltbeweauna au« westlichen Richtungen. —* Daten für den 6. Januar tS28. Sonnen« aufgana 8,4 Nbr. Gonnennntergana 18.7 Ubr. Mond« anfgang 15.8 Ubr. Mondnntergana 7,28 Nbr. — tDie Zeit angaben netten nach mittlerer Ortszeit für die Breite von Leipzig <51. Grad n. Br.), die Mitt« de« deutschen Sprach, gebiete«.) 1412: Di« Jungfrau von Orleans, Ieann« d'Are, Domrenw geb. (gelt. 1481). 1776: Der Freibeitskämpser Ferdinand von Schill ... Wilmsdorf bei Dresden geb. (gelt. 18O9>. 1822: Der Altertumsforscher Heinrich Schliemann in Neubuckow geb. (gest. 1890). 1828: Der Literatur- und Kunsthistoriker Hermann Grimm in Kassel geb. (gest. 1901). 1838 . Der Komponist Max Bruch in Köln a. Rb. «eb. Gelt. 1920». 1924: Der Maler Wilhelm Steinhaufen in Frankfurt a. M. g«st. (geb. 1846). —* Bolizeibericht. Heute früh von 4 bi« '/,6 Uhr ist in einem Grundstück am Rundteil in Riesa ein Garten« tor, 1,60 m hoch, 0,85 m breit, au« 4 X 2'/, «m starke» Latten, 2 quer, und einem schriigen VerbtndungSriegel be- stehend, niit zwei 52 om langen Tiirbändern versehen, ab- banden gekommen. Um dieselbe Zeit ist am hiesigen Boot«« Hanse rin grün gestrichene« Gartentor, 1,20 x 0,80 m grob, aus S xs cm starken Latten, oben abgerundet, 2 Quer« und 1 Schrägverbindnngsriegel mit Kastenschloss und Tiirbändern versehen, abhanden gekommen. Weiter ist an der diesigen Elbstraße ein Gartentor, 1,40x1,00 m groß, ebenfalls Lattentor mit 2 Quer- und einem SchriigverbindungSriegel und mit Tiirbändern versehen, verschwunden. Ausgeschlossen ist nicht, daß grober Unfug vorliegt und das Tor vom Täter irgend wohin geworfen worden ist. Sachdienliche Wahr nehmungen hierzu erbittet der Kriminalposten. —* Krastwagenlinie Meißen —Riesa. Wie nn« vom Betriebsamt mitgeteilt wird, konnten auf der Krastwagenlinie Meißen—Riesa heute Fahrt 1 und 2 wegen Glatteisgrsahr nicht ansgesübrt werden. —* O p er e t t« n - N n f füh ru n g. Im Höpsnerschen Lheatersaal gelangte gestern abend durch das Stadttheater Meißen die mit Spannung erwartete Operette „Der Zarewitsch- — von Bela Jenbach und Heinz Reichert, Musik von Franz Leb»r — zur Ausführung. Die ander- tvärts sehr beifällig ausgenommene 3 aktige Operette ver schaffte den diesigen Theaterbesuchern einen äußerst genntz- deichen Abend. Der Inhalt dieses BübneuwerkeS läßt sich kur, wie folgt zusammeufaffrn: Reine Liebe spinnt »wischen Thronfolger und dem Mädchen an« dem Volke mit üblichem VernunktSende. Es bandelt sich hierbei um di« Erziehung des Thronerben zur Liebe. Sonja Iwanowna ivird Lazu — natürlich aus daher« Weisung — bestimmt, aber mit mehr als erwünschtem Erfolg. Der bisherige Hrrrschrr bat da« Zeitliche grsrgnrt. Man mahnt »ur Dflicht. Das Volk sordert seinen Regenten. Herzbewegender Abschied der beiden Liebenden. Sonja bleibt schluchzend zurück. Langsam verschließt der Vorhang das ergreifende Bühnen bild. Der erste Akt, musikalisch auf den Rhythmus schwer mütiger russischer EangeSweisen eingestellt, besteht vorwie gend im Wechselgesang der beiden Hauptpersonen, de« Zarewitsch und seiner geliebten Sonja. Es sind Gesänge von düsterer Sentimentalität. Im zweiten, weniger ernsten Akt steigert sich die Handlung. Hier zeigt sich Heiterkeit, Tanz, Glan» und Lickt — daneben Leiden und Serlenkämpf« »weier liebender Menschen. Der dritte Akt ist »um großen Teil« auf Aeußerlickkeitrn eingestellt. Erst al« der hohe Herr ans Petersburg, rin Großfürst, kommt und zur Pflicht mahnt, dringt gewaltig da« Melo dramatische durch »nd verleiht dem Werke, nachdem den beiden Menschenkindern ein kurzer sonniger LiebeSfrühling erblüht war, einen erhebenden Abschluß. Di« Wiedergabe der Operette war eine ausgezeichnete, der Beifall deshalb ein sehr starker. LehLrS Musik wurde von dem Orchester unter der sicheren Führung von Kapellmeister Ludwig Zent beroorragend gespielt. Russische Volks trachten, dujtige Gesellschaftstmletten und glitzernde Uni formen kennzeichneten das Werk als ein Ausstattungsstück. An Ausmachung hat es di« Thraterleitung nicht fehlen lassen; sie hat getan, was di« örtlichen Verhältnisse ermög lichten. Träger der Handlung sind nur wenige Personen. Adolf Hetnl in der Titrlparti« bot in Gesang und Spiel Hervorragendes. Sine reizende Sonja, ein MeuschenS- kind voller Lebenszuversicht und Liebe«lrhnsucht, war die von ihrer Erkrankung nuedergrnesene Betty Fiedler. Gesanglich nur ichaulpielerisch gab sie das Beite. Gau» von Innigkeit durchdrungen, bezaubernd in der Erscheinung gestaltete sie die Szenen besonder« wirkungsvoll. Neben diesem ernsten Paar ein lustiges: Edy Urban (Iwan, der Leiblatai) und Reta Marja (Mascha, feine Frau) sorgten für ausreichende Gegenwirkung. Ihre Tanz- und Geiangsschlager wirkten äußerst zündend. Die von ihnen mit grötzter Levhastigkeit vertretenen Nollen gehören zweijettos mit zu den dankbarsten. Den Großfürsten gestaltete Josef Schütz sehr wmpathisch und auch Paul Bornstedt gab als Ministerpräsident eine stattlich«, niiponiecende Figur ab. Aber auch alle übrigen mit- wirtenden zträlte verhalfen der Aufführung »u voller Wirkung. Die Spielleitung hatte Fritz Schalter inne. Er Ivar lttjouderheit mit Erfolg bemüht, der buntbewegten Handlung mit den vorhandenen Mitteln «inen glaub» würdigen üiaymen zu verleihen. Allerding« nahmen di« Buhnrnverwanolungen rrbebliche Zeit in Ampruch, wodurch die Pauien zwischen den Akten etwas zu lange ausgedehnt werden mumen. Die Tanzlieder sowie die Tänze selbst waren sorgsallig rinstnd«ert worden, sodap sie den brab- Mvligten Bwecl voll erfüllten. La« Publikum verlaugt« e.uige märe Wiederholungen. Das recht gut besetzt« Haus war vis zum Schlug sehr oeifallssreudig. —* Vom T a mp fscht ffve r keh r auf der Strecke R i c s a — M ü h l t> e r g. Der Persvneuvertehr Mi, der Dampsschissstrecke Riesa—Strehla—Mühlberg ist deiniinktich von Jahr zu Jahr zurückgcgapgen. Die Linie bedeutet für die Sächsisch-Böhmische Dampsschiffahrto A.-G. jeizt eine Zuschußstrecke. Die Gesellschaft beabsichtigt jedoch nicht, den Verkehr einzustelle», sofern die Gemeinden Strehla und Mühlberg zur Erhaltung der Landungsbrücke» beitragen. Wie die Direktion der Gesellschaft mitteilt, hat sich die Gemeinde Mühlberg bereit erklärt, einen Zuschuß zu leisten, und auch mit Strehla hofft man zu einem gün stigen Abschluß zu kommen. - Abgabe der Einkommen-, Körper« schasto- und U m s a tz sre n e r e r klär un g. Wie der Hansa Bund erfahrt, hat der Reichsminisrer der Finanzen durch Verordnung vom 2-'. Dezember 1927 als Frist für die allgemeine Abgabe der Steuererklärungen zur Einkommen heuer und ttvipcischastSsteucr für die Frühjahrövcran- kagung ich» die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1928 bestimmt. Dieselbe Frist ist auch für die allgemeine Abgabe der Gtenererkklkrung zur Umsatzsteuer für U« Frühjahr»- vrvoulaa»«« 19» bestimmt worb«». . —»SnmFestderHetlttzenDreiKönta«. Der «. g-°-.««L.«»« > di« «amen der Drei, lor. Et« gelten al» die Botschaft m>m :ft wird daher —*S»m Fest der Heil «. Januar ist da» Nest der Heist «henaeschichte be» Beda venerai stocken ist, erwähnt »um ersten . nämlich ««spar, Balthasar «nb Melchior. St« a vertrete, be» Heidentum», denen «l» erst« die» Erscheinen »«»Heilande» «weil wurde. Da «Fe auch da» Fest der Erscheinung Lbrtsti für die Heiden, daö EptphaniaSfrst. genannt. Der erste« Christenheit aalt es al» de, Taustag Shristi, gleichsam al» seine geistig« Geburt. Hier und da findet man noch die Sitte, »atz an diesem Tag« drei verkleidete «naben oder Männer mit Papierkronen auf dem Kopfe und einem grobe« Stern umherziehen, aber nicht um »u schenken, sonder« um Gaben «inzusamineln. —* Warnung. Da» Lande»kri«inala«t gibt be- könnt: Noch immer werden anher Kur» gesetzte R«tch»bank. noten, Nentenbank- und DcrrleynSkaffenschetne verschiedener Werte, sowie Einmarkstücke der Vorkriegszeit in betrüg«, rischer Absicht al» umlaufSsähige» Geld in Verkehr gesetzt. Vor Annahme derarttgen Gelbe» wirb gewarnt und darauf hingewiefen, daß sich wissentlich« verauSgaber außer Kur» gesetzten Geld«» de» vetrug» schuldig «nd strafbar machen. —* Vom Bersorgungtzamt in Meißen. Da» B«rsorgung»amt ist im Januar 1928 durch di« beschleunigte Umrechnung der Renten für Kriegsbeschädigte und Hinter bliebene nach dem 5. Abänderungsgesetz zum Reich»versor- aungSgesetz «nd zu anderen BersorgnngSgesetzen äußerst in Anspruch genommen. Die Zahlung der für die Zett vom 1. 19. 27 bi» vk. 1. S8 zuständigen Mehrbeträge an Verso» gungSgebührniffe« erfolgt für Beschädigte in der ersten Hälfte de» Januar tm Postscheckweg«, für die Hinterblie benen Ende Januar mit der Februarrente durch die Post- anstalten. Eine besondere Benachrlchttguna über die Zah lungen erfolgt nicht. Mündliche oder schriftliche Anfragen wvgen der Nachzahlung stnd zwecklos. Barzahlungen beim Amt« können aus keinen Fall staitftnden. Bei den Ver- sorgungSberechttgten, deren Bezüge ganz oder teilweise ruhen, werden die ruhenden Teile bei der Nachzahlung noch wie bisher rinbehalten. Notwendig« Ausgleiche er folgen später. Bom 1. 1. 28 ab ist da» VersorgungS-Kran- kengeld und vcrsorgungS-HauSgeld nach den neuen Ren tensätzen zu berechnen. Ausgleiche an Versorgungs krankengeld nnd BersorgnngShauSgeld für die Zeit vom 1. 10. 27 ab werbe« nur auf Antrag von dem Versorgung». amt bewirkt. Neufeststellnngen der teilweise »«änderten BersehrtbeitSrenten können, fall» ein Antrag bi» 81. 3. 28 beim VersorgnngSamt eingeht, mit Wirkung vom 1. 19. 27 ab erfolgen. Die Umrechnungen und Neufeststellnngen der Pflegezulagen mit Wirkung vom 1. 16. 27 ab erfolgen von Amt» wegen. Al» HärteanSgleich kann Hinterbliebenen rente auch dann noch gewährt werden, wenn der Ehemann an einem Leiden, daS als Folge von DIcnstbeschädigung anerkannt war und für daS der Verstorbene bis zum Tode Rente bezogen hat, vor dem 1. 10. 27 verstorben ist. Rück wirkende Zahlung vom 1. 10. 27 an ist aber nur zulässig, wenn der Antrag vor dem 1. 4. 28 gestellt wird. Die Ein- kommenSgrcnzen für Elternrcnte sind erhöht. Elternbei hilfen können anch gewährt werden, wenn die Voraus- setzung, daß der Verstorbene der Ernährer genxsen ist ober geworben wäre, nicht voll erfüllt ist. Anträgen ans solch« Elternbeiliilfen kann mit Wirkung vom 1. 10. 27 ent sprochen werden, wenn der Antrag bis 31. 3. 28 gestellt wird. Beim Tode von Hinterbliebenen wird Sterbegeld nach 8 34 R. B. G. in Höhe von der Sätze gewährt. Da» Sterbe geld für die seit dem 1. 10. 27 verstorbenen Hinterbliebenen wird auf Antrag nachgezablt. Hinterbliebene von Versor- gungSanwärtern, die keinen Anspruch auf Versorgung haben, denen aber besondere Anwendungen bewilligt wor den sind, können nunmehr an Stelle der Zuwendungen Witwen- oder Waisenbethilfe erhalten, und zwar rück wirkend vom 1. 10. 27 ab, wenn der Antrag bis 31. 3. 28 gestellt wird. Neben der Umrechnung können im Januar nur di« allerdrtnglichsten laufenden anderen Angelegen. heiten erledigt werben. —* Einreichung der Steverabzu»»beleg« für 1927. DaS Landesfinanzamt Dresden macht darauf aufmerksam, daß die Steuerabzugsbelege für 1927 bis spätestens zum 29. Februar 1928 eingereicht werden müssen. Diese Einlteserungsfrist bmn grundsätzlich nicht verlängert werden. Sie ist daher unbedingt einzuhalten. Di« danach an die Finanzämter einznreichcnden Belege sind verschieden, je nachdem die Lohnsteuer im Jahre 1927 im Ueberwei- sungSverfahren an die Ftnanzkaffe abgeführt worden ist oder aber Dteuermarken geklebt worden sind. Bet Bar- abführnng oder Ueberweisung der SteuerabzugSbeiräge an die Finanzkasse ist der Arbeitgeber — wie bereits mehrfach bckanntgcacben worden ist — verpflichtet, für die außerhalb der Beschästignngsgemeinde wohnhaften Arbeitnehmer UeberweisungSltsten aufznstellen und einzureichen. Näher« Auskunft hierüber erteilen die Finanzämter, von denen die notwendigen Vordrucke kostenlos abgegeben werden. Soweit jedoch im Jahre 1927 Stenermarken verwendet worden sind, hat der Arbeitnehmer (nicht der Arbeitgeber) — und zwar ohne Rücksicht darauf, ob er innerhalb oder außerhalb der Beschäftigungsgemeinde wohnt — bis zum 29. Februar 1928 seine Steuerkarte und die Einlagebosen, die im Kalenderjahr« 1927 zum Etnkleben und Entwerten von Steuermarken verwendet worben sind, dem Finanzamt zu übersenden oder zu übergeben, in dessen Bezirk er zur Zeit der Ablieferung seinen Wohnsitz oder in Ermangelung eine» inländischen Wohnsitzes seinen gewöhnlichen Aufent- halt hat. Alle» Nähere ist au» einem Merkblatt ersichtlich, da» bei den Finanzämtern kostenlos entnommen werben kann. S» wirb aber noch besonder» darauf hingewiefen, daß alle Arbeitgeber ohne Unterschied verpflichtet sind, eine öffentliche Aufforderung, die demnächst in den Tage», Leitungen ergehen wir-, in den Arbeit», und Geschäfts räumen durch Anschlag öffentlich bekanntzumachen und daß die Versäumnis der EtnlteferunqSfrist mit Strafen bedroht ist und Zwangsmaßnahmen zur Folge haben kann. —* Die Tagesordnung der nächsten Land tag Ssttznng. Auf der TageSorbnnn» der nächsten Land- tagSsitzung am Dienstag, dem 17. Jan., stehen bi« zweiten Beratungen der sozialdemokratischen und kommunistischen Anträge betr. di« Zollerhöhungen für Lebensmittel, weiter die Anträge, die den Bau von Eisenbahnlinien von Leipzig nach Merseburg und von Adorf nach Hof fordern, sowie die Anfragen wegen der Beschlagnahme de» ersten Dezember- blatte» der „Grund, nnd HauSbesitzerzeitnng für Sachsen". —* Aus dem Justizministerialblatt. Da» Justizministerialblatt für den Freistaat Sachsen Nr. 17 vom 31. Dez. enthält Bekanntmachungen über die A«nderung von Vorschriften au» Anlaß -e» Wegfalls der Bezeich nungen „GerichtSschreiberei", „GerichtSschretber" nnd „Ge- richt»diener"r über die Aendcrung der Bezeichnung „Kanzlei der Staatsanwaltschaft": „Geschäftsstelle der Staatsanwaltschaft", sowie über die AmtSdauer der Beisitzer bei den Mietgerichten und Beschwerdestellen, wonach die Nmtsdaner der Beisitzer, die am 31. Dez. 1927 endet, bi» auf weitere» verlängert wird. —* Personalveränder ungen tm Bereiche der Landesversicherungsanstalt Sachsen. Der stellvertretend« Vorsitzende der Landesversicherungs anstalt Sachsen Frhr. v. Bernewttz ist in die Ä^relShaupt- mannschaft Dresden berufen worden. Zum ersten Stell vertreter des Präsidenten brr LandeSversickerungSanstalt Sachsen wurde OberregterungSrat Dr. Bochmann ernannt, »um »wetten Stellvertreter OberregierunaSrat Rüntsch. In bte Lande»versicherung»anstalt wurde al» OderreairruugS- rat der früher» Wirtschaft»mtuist»r Her»«;« Müller be- rufen, während VberregierungSrat Dr. Müller von der LandeSversickerungSanstalt tn da» Ardett»- «nd Wohl- fahrtSmtntsterium deruf«« und an da» VdervirstcherungS. amt Dresden abgeorbnet morden ist. —* Da» 50. Plakat kür Deutsche «»rkdr» »erd««». Auf alle« größeren Bahnhöfen und t» »ahl- reichen Reise- und verkrhr»düro» de» In- und >u»lande« steht man jetzt die wirkungsvollen Deutschland-Plakat«, die von der Neich»»entralr für Deutsch« Verketzrtzwerbun» »ur Förderung de» deutschen Reiseverkehr» dera«»»eg«ben werden. In der Reihe dieser Plakate ist soeben da» fünf zigste erschienen, da» für den Wintersport tn Deutschland werben will. ES zeigt einen Schlittschuhläufer auf einem See, der von hohen, waldbestandenen Berge« umgeb«« ist. »Deutschland bietet jede Gelegenheit »u« Wintersport" steht al» Lettspruch unter diesem Plakat, da», in Kupfer- ttesdruck hergestellt, drucktechnisch ausgezeichnet ist. —»Haftet brr Versickerte für «inBer- schulden seiner Frau? Siu Urteil, da» nicht »ur von »erstcherungStrchntschem Jntereff« ist, sonder« darüber hinau» auch von allgemeiner Bedeutung ist, weil «S die Abgrenzung de» RechtSplane» zwischen den Ehegatten be- trifft, fällte vor nicht langer Zett da» Reichsgericht: Ein Mann nawen» R. war bet einer Gesellschaft gegen Brand- schaden versichert. Al» er eine» Tage» verreist war, ent stand In seiner Wohnung ein Brand, den seine Ehefrau beim Ofenheizen verschuldet hatte. Al» R. Schadenersatz- ansprücke geltend macht«, lehnte bte Versicherungsgesell schaft ab, und zwar mit dem Hinweis darauf, daß da» Reichsgericht früher wtederholt dahin entschieden habe, daß dem eigenen Verschulden de» BersicherungSunternehmer« da» Verschulden solcher Personen gleichstehe, die al» seine Repräsentanten tn Betracht kommen nnd an seiner Stelle stehen. Da» Reichsgericht entschied jedoch zugunsten des Versicherten, indem e» anSfiihrte, daß nach s 1858 be» Bür gerlichen Gesetzbuches die Ehefrau berechtigt und verpflichtet sei, das gemeinschaftliche Hauswesen zu leiten. Dazu ge höre auch daS Ofenheizen. Demnach könne, wenn der Ehe mann eine Reise antrete und seine Frau in seinem Haus« zurttcklaffe, von einem rechtSgeschästlichen BertretungSver- hältni» keine Rede sein. In jedem Falle, ob der Ehemann sich ans Reisen befindet oder zu Hause bleibt, steht der Ehe frau gemäß dem angezogenrn 8 1856 nicht nur da» Recht zu, sondern e» ist anch ihre Pflicht, da» HauSwesen z« letten und dir Oefen zn Heizen. Demnach haste der Ehemann nicht für ein Verschulden seiner Fran. (Vll, 82, 27.) * Bom E l b e — O d e r-K a n a l. Mit Beginn de» Jahres richtet, wie bereits mitgrteilt, der Reichsver- kchrsininister in Senftenberg ein VorabeitSaint ein, dar die Bauwürdigkeit einer Schifiahrisstraße vom Nieder!««- sitzer Braunkohlengebiet zur Elbe prüfen soll, für die Vorarbeiten zur Fortsetzung dieser Wasserstraße bis zum Oder—Spree-Kanal und zur Oder bei Frankfurt das Wasserbauamt in Fürstenwalde in Aussicht genommen ist. Die Kosten dieser Entwurfsarbeiten werden anteilig von» Elbe—Spree—Oder Kanalverein zu Cottbus und dem Reiche getragen. Der 1925 gegründete Elbe—Oder-Kanal- verein zu Görlitz betreibt eine unmittelbare Kanalver bindung zwischen der mittleren Elbe und der mittleren Oder an Hand der beiden Pläne, die in der Linie Mühl berg—Senftenberg—Autbalt und in der Linie Torgau- Senftenberg—Maltsch ausgearbeitet wurden. Zweck des Oder—Elbe-Kanals ist, einen Teil der Provinz Sachsen sowie das Gebiet zwisclxn der mittleren Elbe und Oder durch eine leistungsfähige Wasserstraße aufzuschlirtzen und Schlesien mit den böhmischen Elbgebieten zu verbinden und unter Verlängerung des Mittelland-KanalS einen Ausgleich für die Nachteile zu schaffen, die der Ausbau des Mittelland-Kanals zu Gunsten des Westens der schle sischen Industrie und Wirtschaft bringen müßte. Der Reichsverkehrsministcr hat dein Elbe—Oder-Kanalverein auf seine Eingabe mitgeteilt, daß er geneigt sei, mit den Vorarbeiten für den Cottbuser Elbe—Spree—Oder- Kanal auch allgemeine Vorarbeiten für den Elbe—Oder- Kanal auf Kosten des Reiches nach Maßgabe vorhan dener Mittel anSzufülircn, wenn der Verein einen Teil der in niedrigen Grenzen bleibenden Kosten trage. Der Vorstand des Oder—Elbe Kanalvereins hat sich zur Uebernahme dieser Kosten bereit erklärt, so daß mit den in Aussicht gestellten Vorarbeiten alsbald begonnen wer den kann. —* Ans der Tätigkeit der Handelskammer Dresden. Auf Grund von Klagen aus Industrie und Großhandel über die mangelhafte Brikettversorgung er suchte die Kammer das WirtschastSministerium, auf das Braunkohlensyndikat nachdrücklich wegen einer ausreichen den Belieferung Sachsens mit Industrie- u. Hausbrand-Bri kett einzuwirken. — Dem lebhaften Unwillen der Wirtschaft über die namentlich seit Eintritt des strengen Winter- wetter» vorgekommcncn Zngverspätungen nnd Verzöge rungen im Güterverkehr gab auch die Kammer in Ein- gaben an bte Reichsbahndirektion Dresden, an da» Reich«- verkehr-mintstertum und an die ReichSbahnhauptverwal- tuns Ausdruck. Sie forderte wirksame BorkehrungSmaß- nahmeu gegen di« Wiederholung solcher Mißstände. —* Schneeballsystem, Kettenbriesunfug Da» LandeSkrtminalamt warnt erneut vor Beteiligung an dem sogenannten Schneeballsystem. Kettenbriefunsug, sowie anderen zweifelhaften Uutcrnehmen, zu denen durch Zu sendung von Prospekten oder durch Annoncen in der Presse aufgefordert wird. So hat z. B. ein derartiges Unter nehmen in neuester Zeit in Annoncen zugesichert, daß cs für Kapitalanlagen von IM Mark an für jeden Monat 1V Prozent Zinsen zahlt. Nach den behördlichen Feststellungen ist der Inhaber diese» Unternehmens nickt in der Lage, Zinsen zu zahlen, bezw. das Anlagekapital znrückzuerstatten, weshalb argen ihn wegen dringenden Beirugsverbachtrs da» Strafverfahren eingeleitet worden ist. —Lw. DaS Waicken von Wollsacken. Woll sacken aller Art, also Wollwäscke, Wollwesten, Woll kleider usw. sind bedeutend schwieriger zu reinigen und zu waschen als Baumwoll- und Leinensachen. Es hängt die» mit einigen Eigentümlichkeiten des Äollfadens zu sammen. Erstens verändert sich das Keratin in der Wolle, ein eiweißhaltiger Stoss, unter der Einwirkung von Hitze: er wird spröde. Zweitens besteht die Oberhaut des Woli- faden» au» übereinaudergestülpten Schüppchen, welche sich bei stärkerem Reiben ineinandcrschiebe» und dadurch dic Wollsachen verfilzen. Drittens schadet länger rimvirlcndc Feuchtigkeit dem Wollfaden, indem er ihn zum Kräuseln bringt und auch hier wiederum das Verfilzen befördert. — Aus allen diesen Gründen tut inan am besten. Woll sachen überhaupt so wenig als möglich zu waschen. Man sucht vielmehr entstandene Flecke durch örtlick>e Anwen dung von Fleckmitteln her auszubringen. Bei dunklen Wollsachen genügt auch ost ein Ausbürsten mit ver dünntem Salmiakgeist. Muß man aber waschen, dann krackte man folgende Regeln: Zunächst ivird au» allen Wollsachen ein Teil des Schmutzes und Staube» durch trockenes Bürsten entfernt. Dann wäscht man die Woll sachen, .je nach ihrer Färbung, in verschiedener Art. Weiße Wollsachen werden in Setsenwasser aus Kernseife gewaschen. Das Wasser darf nicht mehr als handwarm sein! Diese Temperaturrcgel gilt für das Wasclten und Spülen aller Wolljacken. Nachher ivird die» weiße Woll stück in klarem Wasser nackgespült. Nach der Wäsche wer- den di« weißen Wolljacken leicht ausgedrückt- (nicht aus- wrungenl) und aut einem Bindjade» 1» einem aeröu-
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