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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-01
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1928
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.^ngen. ianme» (DVv.), SNW vdz. Berlin. , tags beendet« am Dirnttaa den Haushalt beb Retchswii Aut Aiikraae de« »da. der Retch»-Kohl«nkommissar nvt ssch «»« Lk»MffW»4M. »ssebuß de« Reich«. ! n« An«sprach, über Merlnm». ,rlin <W. «a.t teilt» ^lrnkommiffar Struü mit. daß «in» Kokle»- e nnr in Berlin nnd »Met anbere« Grvststädtt» hätte. Znm »eil lei da« ein, Yola« dee Braun« reit« aewesen. Inzwischen leien mit -rkolg Matz« > »ur Vebebung der Rot aetrosfrn. «en »inen Morlchlaa de« «da. Drewitz. Vrsvarniss« it bei den Polten für den Nachricht,adieul». di« FlÜL- KU '««'VL danken der Gründung einer Exvort-Kredjibank. Ansraoe de« «da. Bonner kZ.) teilt, wtrlschaltd. K K!'N.L.L L t«rat,»ua«aanaen lei: er werd, sich bemühen, aus ^leuniguna der Beratung dort zu drangen. . Angenommen wurde ein Autraa ». Naumee (DVv.), lach MeichSmtttel für Messen uttv. künftig nur unter gieichskommissars verwendet Genehmiät wurde ein« Bntlchliednna Dr. Lvirnbeck (Dn.), worin di« Me!ch»regi«,nng ersucht wird, geeignet« Maßnahmen ,n »rgreiken. nm entsprechend der Regeinna in einigen Landern die «ÜrrulSbeeetchnun, »Baumeisters für da« Reich einheitlich zu regeln und zu schützen und gleich»,ttig die Berutlbeietchnung .Architekt^ »u regeln und zu schuhen. , In der Einzelberatung aab Ministerialdirigent TÜrtner auf Aiifraar au« dem Ausschuß Auskunft über di« durch den Bvarkommissar ersolgt« Brüfuna des Gtattsstschen NelchsamtS. Bisher lei vorwiegend die technische Veit« de« Betriebe« aevrüst worden, ergeben hab« lick» »>n« Er sparnis von 270 Kräften, wodurch 700000 vis 800000 RM. erspart seien, und bei den einmaligen Ausgaben 8S100 RM. Weitere Einschränkungen wurden erwogen. Angenommen wurde rin Antrag Meyer-Berlin <D«m.) »md v. Raumer (DBp.) betr. schleunigst« Vorlegung eine« Geletzt», wodurch den Richtern beim ReichawirtschastSgericht und beim Kariellgertcht bi« richterlich« Unabhängigkeit ge» wahrleistet wird. Der Betrag für die Beteiligung an der Internationalen Ausstellung in Barcelona wurde von bOOOOO aut SSOOOO RM. herabgesetzt. Dafür Wurde »ur Förderung der tech nisch-wirtschaftlichen Ausbildung im Auslände «ine Summ« von 50000 RBi. neu eingesetzt und ebenso «in Betrag von 100000 RM. al« Zuschuß für das Institut für deutsche HandwerkSwirtschaft. Mit Rücksicht auf die Finanzlage de« Reiche« wurde der vom Reichsrat in den Etat eingestellte Betrag von zwei Millionen zur Förderung de« Messewesens in Deutsch land abgelrhnt. Der Etat de» ReichswirtschaftSmiutsterium» wurde «rl«dtgt. nts- Bedanken Aus « LW'/ dem Reich.... ein« Beschleunigung s ' wonach RrichSmttte» für Messe» ulw. künftig nur unter einheitlicher Leitung de« Retchskommissar» verwendet werden sollen. Genehmigt wurde ein, Entfchllekuna Dr. Wieube» ung dort zu MWIM—öMll. Dresden. Zu diesem Thema erwähnt das Organ der Deutschen Bolkspartet, die .Sachseusttmme" von einem füh- renden sächsischen Schulmann folgende tnteresiante AuSsüh- rungtn: In keinem anderen deutschen Lande werben Wohl die Verhandlungen Uber das Relchssihulgesetz mit solcher Span nung versolgt wie in Sachsen, da» seine Bekenntnisschule durch das Uebergangsschulgesev tn eine weltlich« umgewan« bett sah, ohne bah die Elternschaft bet diese« Gesetz gehvrt worden wäre. Vom Retchsschulgeseh erhofften die, dir eine vom christlichen Geiste getragene Schule wünschen, daß e» eine Schulart ermögliche» würde, die die Kinder aller ver einige» könnt«, die aus evangelisch christlichem Boden stehen. Maa wünscht auch in diese» Kreisen, baß eine völlige Aus- lösung unserer Volksschulen tn Zwergschulen der verschie densten Religionsgemeinschaften und Weltanschauungsgrup pen vermieden wirb. Man dacht« daher an ein« Gemein- schaftSschule auf christlicher Grundlage mit gttondertem Reli gionsunterricht, soweit solcher von Religionsgemeinschaften, -te nicht der Landeskirche angehdren, gewünscht wirb, neden der die katholischen Bekenntnisschulen bestehen bleiben und weltliche Schulen neu htnzutreten würden. Leider scheint es keinen Weg über di« verhängnisvollen tztz tStz «. 14» der NetchSverfassung zu geben, der für Sachse« dies« Schulsor« ermöglicht. ES wird den Kreisen, di« ein« christlich« Er ziehung ihrer Kinder wünschen, nichts andere» übrig bleiben, al» nunmehr die BekenutirtSschul« zu fordern. An den »«stän dige« Stellen liegt «», dafür Sorge »n tragen, »atz 1» dies« Schulart kein enger, dogmatischer Geist weht, sondern bah st« von freiem, evangelischem Geiste beherrscht Mrd. St« mutz dem Idealbild nahe kommen, da» «eite Kreise von einer evangelischen Gemeinschaft»schule haben und da» auch denen, die dem kirchltch-dogmattschen Geiste fremd gegenüberstehrn, ohne tiefer, innere, Meligiöfltät abhold zu svtn. ermöglicht, ihr« Kinder in diese Schulart zu senden, auch wenn st« vom Rett- atonsunterrtcht befreit werben sollen. Dies, Schulart de« Zukunft steht der letzt tu Sachse» bestehenden »icht gleich. St« tst christlich, und tn all ihre« Aeußerunar» und Yetern soll dieser evangelische Geist zum Ausdruck komme». E» tst unerträglich, daß in der heutigen Schule Sachsen» leb« rett- gtö» eingestellt« Lehrerpersönlichkeit dauern» in Inner« Widersprüche kommen muh, »en« auf »er et»«» Sette wird SwckstchtnÄme auf Anders»«««»»« verlangt die »ft nur in geringer Zahl «rwesend find, ander er seit» fühlt dar Lehrer sich innerlich verpflichtet, für di« größer« Zahl feiner Schüler einen «eetgnet«» Lehrstoff »«äleich zu einem rett- gtösen Grlebnt» werben »« lassen. Gebe man denen, die da» Christentum avlrbnen, di* waltlich« Schul«! Lass« man aber auch den Shristlichgeflnaten ihr Recht auf ein« christlich« Schule, die recht weither»»» M» soll. Dies« drei Schularten (evangelisch, katholisch weltlich mühten für Sachsen genügen, und dt« «dosten für Gtnführuna de» Schulgesetze» mühten so ganz wesentlich verrtngert werden, Erwünscht tst natürlich auch ein« bestimmt« Stellung nahme der «vangettsche» Kirchenbehürde »ur Aufstchtdsrag« über den Religion »unter richt. Den Reltgiondlehrern mutz die Kirch« da» vertraue» entgegeirbringen, batz st« ihr Bestes bieten, und Äevtstönen t« Reltgtonlunterricht durch höhere Geistlich« müßten zu Ausnahmen gehören, dl« nur stattftnden. wo irgendwelche Unstimmigketten vor- liegen. Eine solch« «umaelssch, Schulz ob sie nun Bekenntnis oder Gemeinschaftsschule chetßt, Mürb« nicht auf Gewissem»- und B,kenntnt»zwana htnaÄwiten, sondern da» Grund legende und Einende dr» LhrtstlichrrligiSsen im allgemei nen und des Evangelisch«, tm besondrren in den Vorder grund stellen und bamtt «tu «alchlew« »a» umher, ittnerrr M-astimstkM El WMirMMMMm. Magdeburg. In eine, Rede auf der hier abgehal- tenen Taguug de» Mitteldeutfche» Handwerker»««»,» führte Neich»wirtschast»mi«ift«r Dr. E«rtt«» zunächst au», di« ReichSversassung schreibe vor, daß der selbständige Mittel, stand tn Landwirtschaft, Gewerbe und Handel, in Gesetz gebung und Verwaltung zu fördern und gegen Ueberlastung nnd Aussaugungen zu schützen ist. Hierbei stehe naturgemäß im Vordergrund der Schutz gegen übermäßigen Steuerdrnck. Bor allem sind e» die Realsteuern und hier wieder die Ge werbesteuern, die eine besondere Belastung de» Mittelstände» darstellen. Der dem RetchSrat vorliegende Gesetzentwurf seh« u. a. einen Normalsteuerlatz vor, dessen Ueberschreitung an zunehmende Garantien für bi« Nachprüfung der Not wendigkeit und Angemessenheit geknüpft werden soll. Auf die baldige Verabschiedung dieses Gesetzes lege er größtes Gewicht. Zur Frag« der Berwaltnngsreform nnd der Sparmaßnahmen führt« Dr. Curttu» auS: Eine Senkung der öffentlichen Lasten könne auch durch Senkung der Zölle erreicht werden, die im Hinblick auf den Bezug ausländischer Rohstoffe und Halbfabrikate auch für bas Handwerk von großer Bedeutung sei. Dies« Senkung sei eine Ausgabe, die bisher nur teilweise gelöst sei, zum anderen Teil aber noch zu lösen sei, und zwar durch di« demnächst zur Ein- brtngung reis« Zolls«nkung»aktion sowie im Rahmen de» endgültigen Zolltarif». ES sei zuzugeben, daß eine starke Belastung dr» Handwerks auch durch dir sozialen Lasten er folge, e» dürfe aber hierbei nicht verkannt werden, baß durch den Krieg und sein« Folgen die sozialen Aufgaben und vor allen Dingen die sozialen Notwendigkeiten erheblich gcstie- gen seien. Die Gefahr der Aufsaugung mittelständischer Be, triebe liege vor alle« in der ausgedehnte« privatwirtschaft lich«« Betätigung der öffeutliche« Hand und der Werksbe- trtetz« der große« U«trrn«hm««ge«. Sine Entschließung de» Reichstag» stehe im Einklang mit des Ministers Auf- fassung, daß die privatwirtschaftlich« Betätigung der öffent liche« Hand nur dort zulässig, aber auch gerechtfertigt sei, wo e» sich um di« Versorgung der Bevölkerung mit lebens wichtigen Gegenständen und Leistungen handele, die die pri- vate Wirtschaft nicht ober nicht ebenso gut und preiswert sicherstellen könne. Der Minister verwies dann noch auf den dem Reichs tag vorliegenden Entwurf eine» StrafvollzugSgefeße», in dem ein Ausgleich zwischen dringenden Erfordernissen dcS Strafvollzugs und den Interessen des mittelständischen Ge werbes gesucht werbe Mit zwei anderen wichtigen Gesetz entwürfen habe die Reichvrrgiernng wirkungsvolle Maßnah men für daS Handwerk eingeleitet, nämlich auf -em Gebiete der Sorg« für de« handwerkcrlichen Nachwuchs, und auf dem Gebiete des Handwerkerlichen Organisation-wrsenS durch die HanbwerkSnovelle. Zmet Todesopfer eines AutormfalleS. Coburg, (ffunkspruch). Ein Auto der Firma KreSkr aus Sonn«b«rg erlitt in der Räbe von Mönchröden einen Reifenbruch und überschlug sich. Die beiden Insassen, rin Spielwarenkabrikant auS Neustadt bei Coburg und rin Krrlsamtssekk«tiir aus Sonneberg, waren sofort totr der Ebauffeur kam mtt einer nicht lebensgefährlichen Kopfoer- l«tzung davon. M SlWWtW ist kn der Lag«, der Brovtn» LV MMM tzu ersetze«. Die Zekttmg der engere» Heimat sst mkt der Landschaft, ihren Leuten, deren Tun und Treiben, deren Bitte» «nd Gebräuche» auf« engst« verbunden. All da» fehlt der Groß. stadtz«ituna, «nd fi« kann darum niemals Ersatz für da» Heimatblatt bieten. -tn« Tageszeitung mutz über all« Vorkommnisse in brr Wett ßerkchten. fi« muß aber auch mit irr Liebem SeiM -«s-Edven fein. Und da» kann da« MM ABN' »oir sich behaupten, weshalb e» sich in allen Kreisen del Bevölkerung la Stadt »nd Bezirk «ine» gesicherten Aa sehen« erfreut. In der Reih« der sächsische« Tageszeitungen steht da» „Riesaer Tageblatt" kaveza» auf Berichterstattung mit au erster Stell« und hat außerdem gegenüber den Großstadtzeitungen, die in unserer Stadt verbreitet werden, den Vorzug, daß e« bereit» am Abmd de» jeweilige» Antzaabetage» tn den Besitz der verehrten Bezieher gelangt» -in« Srotzstadtzeitung, die hierorts »« der gleichen Zeit verausgabt «erden soll, muß bereit» einig« Stunden früher Nedaktionsschluß ansetzen. Da» «Riesaer Tageblatt' veröffentlicht hingegen noch Meldungen, die un« bi» nachmittag» '/«» Uhr durch Rund- sank zugesprochen werden. Die« bedeutet für da» .Riesaer Tageblatt" einen wesentlichen Vorteil. Wir danken uns,«« sehr geschätzten Leser« für ihre bisherig« Unterstützung und bitten diese, uns m,ch feentthiu di« Toeu» bewahre» ,u wollen. Hochachtungsvoll klily ml SWeiimt lti „Mn ttpliM". -SNNlf »v. Geschäft»!»,ller «oetheftr. 5». AM kör öle LMMWsl. X Berlin. Wie den Blättern mitgetrilt Wied, hu. der Minister für Ernähr»»« »:id Landwirtschaft im Hans- bolt«au«ichnß erklärt, daß da« Kabinett bereit wär», so Millionen Mort zur «verfüg»»» z» stelle« zum Zweck« der Reaniierung de» Jnlandsmarkt» für Vieh und Fleisch. Nähere« soll bet der Behandlung der Angelegen» beit im Reichstag, dem di« Bewilligung zusteh», aesagt werden. Da» »avinett bat unlüugst beschloss««. Wetter« S0 Millionen Mark zur Aerfüguna »« stellen. Dadurch würde in gleicher Weis« Produktion wie Konsum gefordert . WM Mil die WükköMeiei. «Lahlgesetzüudernnae« «och »or der Neuwahl. ddz. Berlin. Nachdem die Regierungsparteien im Reichstage mit dem Reichsinnenmintster Dr. v. Reudell über die Maßnahmen beraten hatten, die im Kampfe gegen die Bildung von Splitterparteien anzuwenden wären, haben, wie das Nachrichtenbüro des Vereins Deut scher ZeitungSverlegec erfährt, abermals Besprechungen der Führer aller Ncichslagsfraktivnen, mit Ausnahme der Nvmnmniste,, und Völlisclnn. über das gleiche Thema stattgesunden. Allseitig wurde oabci zum Ausdruck ge bracht, das; das Splitterpartei-Unwesen eine Gefahr für den ganzen dcutsck>en Parlamentarismus bildet. Die Auf fassungen über die Gegcnmaßnamnen sind sich sachlich näher gekommen, so daß, wie das Nachrichtenbüro Wei- ter aus parlameutariscl^n jtreisen uört, damit gerechnet werden kann, daß der Deutsche Reichstag noch vor den Neuwahlen entsprechende Aenoerungcn des Wahlgesetze» durchführen wird. ES wird dabei versichert, daß e» sich nicht darum handele, die Allmacht irgend einer Partei- Herrschaft zu sanktionieren, sondern vielmehr überhaupt ein arbeitsjähige» Parlament zu erhalten. Die Idee, den amtlichen EtnhettS»Stimmzett«l abzuschasfe«, ist vorläusig sollen gelassen worden. Neuerdings gehen vielmehr die Bestrebungen dahin, die Maßnahmen, die einzelne Länder bereits gegen die Splitterparteien eingesührt haben, die aber wegen der fehlenden verfassungsmäßigen Grundlage vom StaatSge« richtShof beanstaudct worden sind, nun verfassungsmäßig zu ianttionieren. Das würde bedeuten, daß in Zukunft Wahlvorschläge nur noch etngereicht werben dürfen, wenn eine bestimmte Zayl von Unterschritten dafür vorhanden ist und außerdem eine Kaution gestellt werden kann, die vermutlich wenigstens so hoch sein müßte, daß die Dtimm- zettelkosten damit gedeckt werden können. Die Fraktion»-- und Parteiführer werden nn Laute dieser Woche die Berhandlungen über dieie Angelegenheit sortsetzen, um festzuüellcn, nach welcher Richtung endgültig eine Mög lichkeit für das Vorgehen gegen die Splitterparteien fest» gelegt werden soll- AMrlWler a. I. A. LMr on dm MMemMmt Bnmi. Berlin, St. Jun. Reichskanzler a. D. Dr. Luthe, hat an den preußischen Ministerpräsident«» Brau« ein Schreiben gerichret, in dem er sich mir der dem prrutzi- schrn Landtag« zugegangeneu Auszeichnung über die Frage der Bertretnng PrenßenS im Verwaltungsrat der Reichs» bahtrgesellschaft a .seinandersetzt, soweit er sich persönlich dnrch diese Ans ichnunge» berührt fühlt. Dr. Luther erinnert daran, daß er wahrend der drei, viertel Jahre vom Tode des Geheimen Kommerzienrate» Arnhold bis zu dem Ausscheiden Tr. LuchcrS aus der NeichSrevterung den Ministerpräsidernen Braun zu wieder holten Ntalen im Namen der Rcichöregternng aufs drin gendste gebeten, ja geradezu beschworen habe, als Nach folger für Herrn Arnhold «ine Persönlichkeit vorzuschlagen, die geeignet sein würde, in Len großen wirrschattlichen und besonders wirtschaftspolitischen Ausgaben des Berwal- tungsrateS den Verstorbenen mit reinem hohen auch im Ausland anerkannten Ansehen wenigstens einigermaßen zu ersetzen. Dt« preußische Regierung habe trotzdem nicht da» geringste Entgegenkommen gezeigt, sondern sei bet de» Vorschlag immer derselben Persönlichkeit, eines preußischen Fachbeamten im aktiven Dienst, verblieben. Die Entsendung eines Fachbeamien würde jedoch nicht etu« Verbindung der Reichsbahngesellschaft mit den freien wirtschaftlichen, rvirtschaftspoltttscheu und eisenbahntrchni« scheu Kräften darstellrn, auf die cs nach der Ansicht der Rcichsregierung ankomme, sondern einen Zusatz zu den in der Reichsbahnhaupiverwaltung tätigen Juchkrättcn, die einer Ergänzung nicht bedürfen. Gerade l» meiner Eigenschaft »ls früherer Reichs kanzler, so fährt das Schreiben fort, kann ich meine Auf- gäbe nicht darin erblickcir. durch mein Handeln der Ent scheidung der Reichsregierung über eine andersartig« Zu- sannnensetzun« des VerwaltungKrateS vorzugreifen, der für die deutsche Gesamtvolltik so wichtig ist. Weiterhin bemerkt Dr. Luther zu der preußischen Aufzeichnung: Daß eine juristische Möglichkeit bestehe, wonach Mitglieder dt» Derwaltungsrates jederzeit thr Amt ntederlegen könne», erscheine ihm selbstverständlich. Er habe aber ausdrücklich feine Erklärung dahin gefaßt, daß die DerwaltungSratS- mttglieder die zwar nicht juristische, aber politisch-moralische Pflicht hätten, das ihnen anvertraute Amt durchzuführen M RemrlW »er BksliolM ö« Meineid!. vdz. Berlin. Der ReichStagSauSschust für die Strafrechtsreform setzt« am Dienstag di« allgemein« Aus sprache über den Abschnitt »Meineid" fort. Die Drutschnationalen ließen durch Len Abg. Dr. Barth ihre Zustimmung zu diesem Abschnitt ausspreche». Bei vorsätzlichem Meineid sei kein« Milde am Platze, und in der Praxi» sei auch ohne besonder« Ltraiversolgung des fahrlässigen Falschitdes nicht auS,»kommen. Abg. Dr. Brann (So» ) führte eine Reihe selvfterlebter Fäll« an, um zu »eigen, daß zu ost geschworen werde und die Zeugen Dinge oeschwörrn müßten, die sich ihrer Kenntnis " ^linifterialdirrktor Dr. Bnmk« vom ReichSsusti». Ministerium erklärte dir Zunahme der Bestrafungen wegen Meineid» au» den Wirkungen der KriegSzeit; man werde hoffen dürfen, datz mit einer Rückkehr zu normalen Per- hättnissen auch die Zahl der Verfolgungen wegen Verletzung der Eioespslicht wieder zurückaehrn werde. Da» Ziel einer Einschränkung der eidliche» Prrnrhmungin werde unaö» läisia verfolgt, hier müßte» strafprozessuale Bestimmungen eingesührt werden. Dem Richter müsse mehr und mehr die Möglichkeit gegeben werden, sich mit jedem Zeugen gründ- lich zu beschästigen und schließlich müsse auch die Oeffent- ltchkeit Mitwirken, datz unnötige Verfahren unterblirden. Abg. LandSberg (Toz.) wie» daraus hil^ bah in Deutschland vom Eide Übermäßig Gebrauch gemacht werde. Man müsse die eidliche Vernehmung beschränken und t» Anaeltgrnheiten von geringerer Bedeutung überhaupt nur unter eng begrenzt«« BorauSs«tzung«n zulassen. Der Redner verbreitete sich dann darüber, wie schwer es sei, Tatsachen objektiv richtig darzustelle». Weiterderatung Mittwoch,
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