Deckenergüsse und aufragende Quellkuppen. Dafür ist das Grundgestein - feiner bis etwas gröberer Sandstein - geradezu von einem Netzwerk von Gängen und vereinzelten Schloten durchsetzt, die uns die mannigfachen Wege nachweisen, die sich einst die glutheißen Magmamassen gesucht haben. Die vulkani schen Kräfte sind in dieser geologischen Formenwelt schier unermüdlich in ihrem Gestaltungsbestreben gewesen, wie wir im einzelnen auf unserer geologischen Wanderung (s. S. 64 ff) beobachten werden. Dies hatte auch wesentliche Veränderungen im Sandstein selbst zur Folge, soweit er in nächster Nähe der Gangspalten und Eruptionskanäle gelagert war. Es kam im direkten Kontakt zur Ausbildung von großen und kleinen Sandsteinsäulen, von auf rechtstehenden und liegenden. In keinem Teil unseres Gebirges ist diese dem Sandstein sonst wesensfremde Form so zahlreich und prachtvoll anzutreffen wie im Jonsdorfer Mühlsteingebiet. Diese Säulenform ist wohl darauf zurückzuführen, daß infolge der Überhitzung der Sandstein mehr oder weniger geschmolzen und in einem raschen Abkühlungsprozeß in Säulen zersprungen ist. Eines der schönsten Vorkommen dieses sogenannten gefrit- teten Sandsteins sind die Große und die Kleine Orgel mit ihren aufrechtstehenden Orgelpfeifen, ein einmaliges Naturdenkmal, das unter besonderem Schutz steht. Auch der Mühlsteinquader verdankt dem durchbrechenden gluti- gen Magma und seinen Begleiterscheinungen sein Entstehen und seine Beschaffenheit. Durch die ungeheure Hitze wurde der Quarz teilweise um- und eingeschmolzen. Es bildete sich ein reines, weißes und feines Korn heraus. Der Sandstein wurde dadurch gehärtet und ergab das Material für qualitativ gute Mühlsteine, die seit dem Jahre 1560 in Brüchen abgebaut worden sind. Die älteste Bruchstätte war das Bärloch, wo ein Stielbasalt den Sandstein durchbrochen hat. Er gehört wahrscheinlich zusammen mit anderen Durchbrüchen in der Nähe einem Hauptbruch an, der sich kurz vor der Erdoberfläche in einzelne Eruptionskanäle aufgespalten hat. So wurde in der geologischen Neuzeit, als in unserer Heimat und im benachbarten Böhmen Vulkane tobten, der Aufbau der