Berg- und Felsenwelt um den Oybin und in der „Felsenstadt“ von Jonsdorf beendet und unserer Landschaft im großen wie im kleinen das heutige Gepräge gegeben. Nur das Vorgelände nach Zittau zu erfuhr noch eine einschneidende, in ihren Auswirkun gen sehr bedeutungsvolle Umgestaltung. Der ursprünglich gehobene Nordflügel des Gebirges sank in seinem Südteil allmählich ab, so daß der Gebirgscharakter noch ausgeprägter hervortrat. Es entstand ein weites, abflußloses Becken, in dem sich die Gewässer zu einem See stauten. An seinen Ufern entwickelte sich unter dem Einfluß eines subtropi schen Klimas eine üppige Vegetation. Es wuchsen Sumpfzypres sen, Platanen, Mammutbäume und andere Baumriesen. Neben den Vorläufern unserer heutigen Bäume und Pflanzen gediehen weiter Feigen, Lorbeerbäume und Myrthen. Aber auch Stürme und Unwetter, wie sie die Tropen kennen, rasten über diese Waldungen hinweg und brachen die Bäume nieder. Sie versan ken in dem wasserreichen, sumpfigen Gelände und wurden von Schlamm und Sandmassen zugedeckt, die die Flüsse anschwemm ten. In einem langen Zeitraum sank das heute von der Neiße durchflossene Gebiet allmählich weiter ab, so daß immer wieder herangeführte Schuttmassen abgelagert werden konnten. Eine neue Pflanzenwelt entstand, bis auch diese in den Sümpfen unter ging. Nach und nach verwandelten sich so ausgedehnte Über schwemmungswälder schichtenweise unter Luftabschluß in Torf und Braunkohle. Braunkohlenflöze entstanden, die heute zur Energiequelle unserer heimischen Wirtschaft geworden sind. Von diesen versunkenen Wäldern zeugt der mächtige verkohlte Stumpf einer Sumpfzypresse, die hier vor etwa 40-25 Millionen Jahren turmhoch gewachsen war. 1932 wurde dieser Stubben von dem Zittauer Geologen Dr. Heinke zusammen mit vielen Helfern aus den Tonmassen der Hartauer Tongrube geborgen und in Zittau vor dem Johanncum, in dem sich das Museum für Geolo gie und Vorgeschichte befindet, auf gestellt. Über hundert Zent ner wog dieser Stubben, und 10 000 Zentner Letten mußten abgegraben werden, um die in Hartau gewachsene Sumpfzypresse (Taxodium distichum) herausheben zu können. Im Eiszeitalter, im Pleistozän, als unsere Heimat lange Zeit eine