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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192806295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-29
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.06.1928
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-«MIM M «elkmi. Die Heilkrast v«n Loxxe xn» »ix». von Prof. Dr. Vito Kestner, Universität Hamvurg. WK. Alljährlich gehen Tausende in» Hochgebirge ober an die See. um dort Erfrischung und neue Kräfte zu gewtn- nen. Wenn die Grobstabtkinder, den Banden brr Schule und den engen Straßen entronnen, an den freien Strand kommen, so springen und toben sie herum, und ohne daß man sie zum Turnen oder zu Leibesübungen anzuhalten braucht, kräftigen sich durch die ununterbrochene Bewegung ihre Muskeln. Zahllose Männer, die ihr Berus an den Schreibtisch ober aus den Kontorsesiel bannt, leisten wäh» rend ihrer Sommerferien in den Bergen die körperliche Arbeit des Schwerarbeiters und kommen mit kräftigeren Muskeln und weniger Fett zurück. ES muß also hier eine unmittelbarer« Beeinflussung de» menschlichen Körper» vorliegen. Dem ist in der Tat so. Der erfahrene Arzt weiß genau, wohin er die verschiedenen Kranken schicken und wie er ihr Verhalten regeln mnb- Er sieht eine Reaktion dcS Körpers ans das Klima. Bei dem Höhenklima ist zunächst das eine deutlich, daß in großen Höhen die Lust so verdünnt ist, daß der Mensch mit seinen gewöhnlichen Atemzügen nicht mehr genug Sauerstoff bekommt. Seine körperliche LeistnngSfähigkeit nimmt ab, er muß langsamer steigen als sonst, er schläft schlecht, hat wohl einmal Kopsschmerzen und snhlt sich unbe haglich. Das ist die Bergkrankheit, die auch der Flieger öder der Ballonfahrer kennt. Aber sie tritt erst in großen Höhen ans, in die man in unseren Alpe» nach langen Hoch touren kommt. Die ersten Spuren merkt man in der Schweiz am Jnngfrausoch, daS ja heute mit der Bahn erreich, dar ist. In den Höhen, in denen die Kurorte liegen, bi» zu denen die Höhenhotels aufsteigen, in ihnen besteht noch kein Sauerstoffmangel. Hier sind andere Faktoren wirksam, allen voran die Strahlung der Sonne. Die Sonne sendet die ultravioletten Strahlen ans, die wir nicht sehen und fühlen und von denen wir Menschen ziiebts wissen würden, machten s sie sich nicht aus der photographischen Platte und in manch anderer »eise bemerkbar, «in kleiner Teil diese» Ultra violett hat in letzter Zett den Name» Ra-Strahlung rrhal- tnngr sie «ft von größter Bedeutung für di« Gesundung und die Gesunderhaltung der Mensche«. An der See scheint die Spnne an sich nicht stärker al» in der Ebene, aber die Ra. Strahlen der Sonne werden von der Wasseroberfläche zu» rückgeworsen und ihr« Wirksamkeit am Strand« und «äh- rend de» Seebabe» wird saft verdoppelt. Sn de« Berge« müssen die Ra-Strahlen durch «ine dünnere Luftschicht hin- durchgehen und eS kommen hier mehr auf die Erde al» in der Ebene. Damit ist erst ein« Wirksamkeit von Seeklima und Höhenklima erklärt. * Aber sie ist nicht die einzige. Unter der Wirkung der Sonnenstrahlen bräunt sich die Haut de» Menschen. Sie bräunt sich stärker an der See und in der Höhe, und wir sind e» gewöhnt, den braunverbrannten Menschen sür gesun- der zu halten al» da» stubenhockende Blaßgestcht. Mit Recht, denn mit der Bräunung der Haut geht unter dem Einfluß der Ra-Strahlen eine Bermehrnng des roten Blutsarb- stosfs einher. Blutarme, bleichsüchtige Menschen werden an der See und in der Höhe gesünder. Wenn wir nämlich den menschlichen Körper bestrahlen lasten, so ändert sich sein Stoffwechsel. Die Leser wissen, baß der Mensch den Sauer- stoss der Lust einatmet und verbraucht und dafür Kohlen säure an di« Luft abgibt. Wie viel er verbraucht, da» können wir messen. Es zeigt sich nun, daß der von den Son nenstrahlen betroffende Mensch mehr Sauerstoff verbraucht al» sonst. Wir schließen daran», daß die Verbrennungen in seinem Körper, die wir als Stoffwechsel bezeichnen, gestei gert sind, und auS anderen Anzeichen entnehmen wir, daß diese Stoffwechselsteigerung dazu führt, daß der Körper sich stärker erneut und umbaut als sonst. Dabei ist die Strahlung nicht da» einzige, was vermehr, ten Stoffwechsel bewirkt. Es hat sich gezeigt, daß anch an dere Hautreize zu dem gleichen Ergebnis führen. Langsame, vorsichtige Abkühlung steigert den Stoffwechsel dcS Men schen nicht. Aber plötzliche starke Abkühlung, die als Haut reiz wirkt, die steigert ihn. Der ständig wehende stoßende Wind, wie wir th« am Meere kennen, steigert de« Stoff, wechsel gerade so gut «sie di« Sonn«, und er tut noch «in»: er nimmt die Wärme weg, die ja auch vo« der Sonne au», geht, die aber di« Stosswechselwirkuna aufhebt. Wir verstehen nun die Besonderheit von Höhen, und Geeklima, sie enthalten in Strahlung und Wind verjüngende Hautreize, sie find Rrtzklimata. Sm geschlossenen Raume de» Hotel» ober de» Kinderheim» gibt «S kein Reizklima, e» gibt kein« Schädigungen durch Uebermaß aber «» gibt auch kein« heilende Wirkung. Der Arzt ist somit in der Lage, für Krank«, Schwächlich« und Erholungsbedürftige das Klima dosieren zu können, indem er di« Zahl und di« Zeit der Bäder, die Zett de» Strandaufenthalte», die Zahl und Zeit der Ltegestunden auf» genaueste vorschreibt. Aerztliche Kunst und Ersahrung haben ermittelt, in welcher Weise man di« Reize abstufen kann, so daß st« nichts schaben, aber dem Organismus de» Menschen die nötige Anreizung geben, sich umzubauen. Ehe der Erholungsbedürftige, zumal da» schwächliche Kind, an» Meer oder in die Berge geht, soll er sich von dem Arzt, der das Klima kennt, genaue Vorschrift ten mache» lassen,- sonst kann der Retz auch zu stark werden und Schaden tun. Aerztliche Kunst und Erfahrung haben auch erkannt, in welcher Weise man die verschiedenen Klimareize bei den verschiedenen Krankheiten anwenben soll. Von den See bädern sind diejenigen die stärksten, di« den Winden ausge setzt sind, zumal den Westwinden. Die nach Osten und im Windschutz gelegenen Bäder sind milder, Es hat sich heran», gestellt, daß für viele Erkrankungen dke Sonne des Hoch- gcbirges den besseren Reiz abgibt, andere äper von Sonn« und Wind des Meeres günstiger beeinflußt werden, jeden- fall» haben wir in den Reizklimate» im NorÄe» und im Süden unseres Vaterlandes, am Meere und in den^ Bergen, wirksame Waffe im Kampfe gegen die Krankheit. ' v Wir haben vor allem die Möglichkeit, Krankheiten OV verhüten und haben die Möglichkeit, die Entwicklung eine» Menschen bnrch den Aufenthalt in einem Reizklima in di« ihr nützlichen Bahnen zu lenken und damit seinen Körper in jeder Beziehung kräftiger und gesunder zu gestalten. ist clie SIksrks, grükts uncl vsrdrsttstat« Tsltung sm plstrs. 24 Rummsrn ml» Inrssssmk Im Honst kls! 364 Lsitss. InSWStS grökts össcktung . .. dsrtsn krkvlg. Ihr Angebot ist mir doppele wertvoll, denn ich gehöre nicht zu den heiratslustigen Männern, ich kann es Ahnen ja im Vertrauen sagen, ich liebte einst und zwar un glücklich, ich habe kein Herz mehr zu verschenken und sollte deshalb die uneigennützige Freundschaft einer Frau doppelt hoch veranschlagen." Sie war erbleicht, dann aber blitzte e» stolz auf in ihren Augen, hätte er diesen Blick sehen können, er wäre nicht wenig erschrocken und hätte erkannt, daß er dieser Frau gegenüber auf der Hut sein müsse. „Sie haben recht," sprach sie; „wenn Frauenliebe Ihnen stets fremd bleiben soll, so ist Freundschaft der annähernd beste Ersatz! Doch ich hätte nicht gedacht, daß Sie vergeblich, unerhört lieben würden!" „Ich habe nicht unerwidert geliebt," entgegnete er traurig. „Wollen Sie mir nicht eines Tages die Geschichte Ihrer Liebe erzählen?" „Nein, die Vergangenheit ist begraben." „Vielleicht mögen Sie recht haben, ich werde Ihr Vertrauen stets zu schätzen wissen und keinerlei Fragen stellen; ich bin froh, daß Sie mir so viel erzählt, ich werde Sie nun leichter verstehen. Von heute an lassen Sie uns treue, unwandelbare Freunde sein allerorts und in allen Lebenslagen. Sind Sie zufrieden?" Wie hätte er der ^üßen, flehenden Stimme widerstehen sollen, er reichte ihr zum Zeichen des Einverständnisses die Hand. „Sie geloben mir also, daß Sie in allen Lebens- lagen mein treuer Freund jein wollen, daß Sie in Schmerz und Freude sich mir anvertrauen wollen; Sie werden meiner nicht nur als einer flüchtigen Bekanntschaft ge denken, sondern Ihre treue Freundin Lola in mir sehen?" „Meine treue Freundin Lola," wiederholte er lächelnd, indem er in ihr freudestrahlendes Antlitz sah. „Bon dieser Stunde an nehme ich teil an Ihrem Leben; wenn Sie in der Ferne weilen, so werden Sie mir alles schreiben, was Sie berührt, was Sie erleben; wollen Sie?" Ja." „Dann bin ich glücklich. Mir gilt Ihre Freundschaft «eit mehr, al» die Liebe eines anderen." „Aber sie vermag Liebe nicht zu ersetzen." , „Sie macht mich zur Glücklichsten aller Sterblichen.^ „Aber Lola, wie soll ich Ihnen danken? Wa» kann ich tun, um so viel Hingebung zu lohnen?" „Beweisen Sie mir nur ein klein wenig Freundlichkeit, dann will ich zufrieden sein. Sie vertrauen mir; ich will bas Gleiche tun. Gleich Ihnen habe auch ich jemand so hingebend geliebt, daß ich unvermählt zu Grabe gehen werde, wenn eS mir nie gelingen sollte, seine Neigung zu erringen. Sie sehen also, daß wir einander manchen Trost zu bieten imstande sind, Sie machen mich sehr glücklich." „Es freut mich, wenn ich zu Ihrem Glück beigetragen habe." „Nein, nicht beigetragen. Sie haben es gesckwks>m;,nun aber, Sir Karl, muß ich gehen, doch freue ich mich, daß ich gekommen bin, ich habe lange gezögert, endlich aber war mein Entschluß doch gefaßt und ich überredete Mama, daß eS notwendig sei, Ihnen diese Bücher zu bringen. Wie lange werden Sie fern bleiben?" „Ich weiß es noch nicht." „Sie werden aber meiner oft gedenken, wenn Sie fort sind, nicht wahr? Wird eS Sie glücklicher machen, zu wissen, daß ein getreue» Herz Ihrer gedenkt?* „Ja!" stieß er fast schroff hervor, "denn er machte es sich selbst zum Vorwurf, daß er nicht dankbarer sei für ihre entgegenkommende Liebenswürdigkeit. „Ich muß gehen," sprach sie endlich mit widerstreben dem Zögern, sich der Tür nähernd; „es ist hart. Sie ge funden zu haben, nur um Sie wieder zu verlieren. Oh, sprechen Sie einige freundliche Worte zu mir, an denen ich zehren kann, während Sie in der Ferne weilen." „Da» Freundlichste, was ich Ihnen zu sagen imstande bin, Lola, ist, wenn ich Sie meine Freundin nenne." „Wollen Sie mir versprechen, daß, wenn Sie rurück- kehren. Sie mich vor allen anderen besuchen?" „Ja, Lola, daS kann ich leicht versprechen." „Und nun leben Sie wohl!" Ihre Hand ruhte in der seinen, lyr Mtck war in lei denschaftlicher Beredtsamkeit zu hm emporgerichtet, ihre frischen Lippen schienen eben in ihrer stummen und doch so beredten Wortlosigkeit um eine Liebkosung zu flehen. Er aber verstand die Sprache nicht. „Ich werde Sie zu Ihrem Wagen geleiten, Lola!" Seine Ruhe brachte sie aus der Fassung. „Jst'S denn sür Sie kein Schmerz, von mir zu gehen?" fragte sie in hervorbrechender Heftigkeit; mir ist eS herber als der Tod!" „Nicht da», Lola." »Ja, ärger noch! Sie verstehen e» nicht; glauben Sie, daß, wenn der Schmerz erträglich wäre, ich Sie hier ausgesucht, ich so viel aufs Spiel gesetzt hätte, nur, um einige Augenblicke in ihrer Nähe zu weilen? Ahnten Sie, was meine Seele jetzt bewegt, Sie würden nicht in die Ferne gehen." „Ich muß e» unter allen Umständen, Lola; nun aber eilen Sie, sonst bricht der Abend an, ehe Sie nach Hause kommen!" Sie sah endlich ein, daß sie keinen Vorwand mehr habe, zu verweilen und ließ sich zum Wagen sühren; er hob sie hinein und fort ging eS in rasender Geschwindigkeit. 11. Kapitel, Tadello». Sir Kari Allanmore war verreist und hatte ScarS- dale der Aussicht seiner Dienerschaft überlassen; daS Ge spräch des Tages bildete aber setzt die Hochzeit in White Cliffe. Lord Risworth hatte in Deeping Hurst große Vor bereitungen getroffen, eine prächtige imposante Zimmer flucht war zur Benützung oer jungen Schloßfrau ganz neu hergerichtet worden, s,e enthielt alle», was der fernst« Geschmack ersinnen, Geld verschaffen konnte. Endlich brach der zur Hochzeit festgesetzte Tag in un getrübter Klarheit an. Die Kirche von Deeping war zu dem feierlichen Anlasse auf das Glänzendste geschmückt. Tie Schulkinder standen in Reihe und Glied, um den Pfad mit Blumen zu bestreuen, den die Braut wandeln sollte. Der Baron hatte in der Freude seine» Herzen» nahezu mehr Gäste eingeladen, als die kleine Kirche von White Cliffe zu fassen imstande war. Bianca hatte nie mals lieblicher, anmutsvoller auSgesehen. Ein ernster, ent schlossener Ausdruck sprach au» den sanften Zügen, die süßen Augen senkten sich nicht, die Stimme klang ruhig, ernst und selbstbewußt, als sie die verhängnisvollen Worte sprach, die sie für- Leben binden sollten. Alle waren darüber einig, daß Bianca v. Cliefden eine tadellose Erscheinung sei, sowohl in ihrem Wesen al» in Antlitz und Gestalt. Mau kvrack» vo» dem seltene» Werte der Diamanten, die sie trug, von der sichtlichen Hin gebung des Bräutigams, doch niemandem kam es in den Sinn, von der Liebe der Braut zu sprechen, niemand sagte, daß man es ihr ansehe, wie innig sie ihm zuge tan sei. Nach vollzogener Trauung und dem üblichen Gabel frühstück reisten Lord und Lady Risworth nach einer entfernten Besitzung des Grafen, um dort den Honigmond zuzubringen. Lady Fielden aber verblieb in White Cliffe, um auf dem Ballfeste die Honneurs zu machen, das der Baron zu Ehren der Vermählung seiner Tochter gab. Lola war als Brautjungfrau zugegen gewesen und Triumph sprach aus ihren dunklen Augen. Jetzt, da Bianca vermählt war, glaubte sie sicher sein zu können, daß Sir Karls Gedanken nicht mehr bei ihr verweilen würden. „Es war ein schönes Hochzeitsfest, Bianca," sprach sie zu des jungen Fräuleins Abschied. „Ich habe nie ein schönere» gesehen. Ich werde Karl Mlanmore alle Ein zelheiten mitteilen, wenn ich ihm schreibe, e» wird ihn nach meinem Dafürhalten lebhaft interessieren." Doch kein verlegenereS Erröten zeigte sich in dem Antlitz der jungen Frau und ihre vollkommen ruhige Ant wort entwaffnete Lola. „Gewiß wird e» ihn Interessieren." Doch Lola war noch nicht befriedigt, sie küßte die Jugendgespielin und sagte: „Ich hoffe, du wirst glücklich sein, Bianca, ich hätte niemals gedacht, daß du vor mir heiraten würdest, das heißt eigentlich, mich Übervorteilen; doch will, ich dir ver zeihen. Du mußt dich nicht wundern, wenn du von einer Hochzeit hörst, sobald Sir Karl zurückkommt." Da endlich ward ihr die Freude, zu sehen, daß Bianca erbleichte und mit einer letzten zärtlichen Umarmung ent fernte sie sich. Der Augenblick de» Scheidens kam. Mit tränenvollen Augen nahm sie Abschied von dem Vater, führte Lord Risworth sie hinweg und küßte ihr die Tauperlen von den Wangen. „Du sollst e» nie bereuen, Geliebte, dich mir geschenkt zu haben", sprach er zärtlich; „dein Leben soll von nun an nur eine Reihe froher Stunden enthalten." Und er hatte nicht zu viel gelobt; als der Honigmond zu Ende, nahm der Graf und seine junge Gemahlin blei benden Aufenthalt in Deeving Hurst; eine Reihe glän zender Feste wurde gegeben und um seiner jungen Frau eine Freude zu bereiten, machte Lord Risworth ihr den Vorschlag, Lola de Ferra» sür längere Zeit zu sich ein- zuladen. „Du bedarfst einer jugendlichen Gefährtin, mein Kind, und Lola de Ferras scheint mir von ganz ungewöhnlicher geistiger Begabung." Er ahnte nicht, wie im innersten Herzensschrein Bianca sich nur nach Ruhe und Frieden sehnte; sie stellte keine Anforderungen mehr an da» Leben, da aber der leiseste Wunsch ihre» Gatten ihr Befehl war, so erhob sie auch diesmal keine Einwendung, sie forderte im Gegenteil Lola sofort auf, sie zu besuchen und die lebhafte Französin ließ sich dies natürlich nicht zweimal sagen, sie kam mit Freuden. ,,, »Mai und Dezember," sagte sie sich im stillen, „sie fühlt sich einsam und er zieht es vor, daß ich sie zerstreue, als daß irgendein hübscher, lebenslustiger, junger Man» sich dieser Mission unterziehe." lFortsctzung folgt.)
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